Prana
Prana (Sanskrit: प्राण prāṇa m.) heißt wörtlich "Hervor-Atem" (Pra-Ana) und bedeutet Atem, Leben, Seele, Lebenskraft. Prana (Skr. "der Prana") ist die wichtigste Lebenskraft - die feinstoffliche Energie der Luft. Prana bezeichnet zwar auch die physische Atemluft, kennzeichnet jedoch im Yoga und Ayurveda hauptsächlich die den Körper durchdringenden kosmischen Energien, den Lebensatem. Prana erhält damit den Körper und ist am deutlichsten über den Atem erlebbar.
Diese kosmischen Energien, Pranas oder auch Vayus genannt, sind bestimmte Kräfte, die hinter allen Funktionen des Körpers und des Geistes stehen. Es gibt laut Ayurveda 5 Hauptpranas (Mahapranas) sowie 5 untergeordnete Pranas (Upapranas). Sie sind zum Beispiel verantwortlich für die Koordination der Atmung, der Sinne und des Geistes. Auf der inneren Ebene beeinflusst Prana die Entwicklung höherer Bewusstseinszustände.
Das Prana spielt etwa bei der Ayurveda Ernährung und Nahrungszubereitung sowie bei der Ayurveda Massage eine herausragende Rolle. Mittels Abhyanga, Marma oder Mardana Massage werden Energieblockaden gelöst und Prana wieder zum Fließen gebracht.
Prana, die Lebensenergie
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Prana ist ein Schlüsselbegriff im Yoga. Prana heißt Lebensenergie, Atem oder Lebenskraft. Wenn wir im Yoga über Prana sprechen, dann sprechen wir über diese Energie, die hinter allem Lebendigen steckt.
Aus Swami Sivanandas Buch „Swami Sivananda: Inspiration und Weisheit“, Kapitel „Pranayama“:
„Durch Prana, die Lebensenergie, leben die Menschen, die Tiere und die Engelswesen. Prana ist wahrhaftig das Leben der Wesen. Prana ist das universelle Leben, das Leben aller. Das Strahlen deiner Augen ist Prana. Das Lächeln einer jungen Frau, die Melodie in der Musik, die Kraft in den begeisternden Worten eines Vortragenden, der Zauber in den Worten des Geliebten, all das beruht auf Prana. Prana pumpt das Blut vom Herzen in die Arterien. Prana verdaut, scheidet aus und sondert ab.“
Hier beschreibt Swami Sivananda einige der entscheidenden Dinge über Prana: Prana ist zunächst einmal die Lebensenergie hinter deinem physischen Körper. Wenn dein Körper gut funktioniert, dann hat er gutes, harmonisches Prana. Wenn dein Prana, deine Lebensenergie, gestört ist, dann funktionieren auch die Körperorgane nicht richtig. Prana lässt die Lungen sich bewegen über die Atemmuskeln, Prana ist die Energie hinter dem Herz-Kreislauf, Prana ist die Energie hinter der Bewegung und auch hinter dem Nervensystem.
Schulmedizinisch könnte man sagen, Prana ist die Fähigkeit des Körpers, sich selbst harmonisch zu steuern. Yogis gehen davon aus, dass Prana eine feinstoffliche Energie ist. Diese feinstoffliche Energie, wenn sie gut funktioniert, arbeitet in Richtung der Gesundheit von Körper und Organsystem. Und so ist Prana zunächst einmal die Energie hinter dem physischen Körper. Ein harmonisches, starkes Prana bedeutet Gesundheit. Ein disharmonisches Prana, ein Mangel an Prana oder ein Pranastau kann zu Ungesundheit führen.
Und im Extremen ist Prana natürlich der Unterschied zwischen allem Lebendigen und dem Toten. Angenommen, eine Leiche liegt vor dir. Der Unterschied zu jemanden, der in der Tiefenentspannung liegt oder schläft ist der Mangel an Prana. Im Moment des Todes verlässt der Astralkörper mit seinem Prana den physischen Körper. Und so fühlt sich ein Toter ganz anders an als jemand, der schläft oder in der Tiefenentspannung ist, selbst wenn der Atem so ruhig ist, dass man ihn nicht wahrnehmen kann.
Weitere Manifestationen von Prana
Prana ist die Ausstrahlung eines Menschen. Es gibt Menschen, die haben eine starke Prana-Ausstrahlung, und des gibt Menschen, die haben weniger starke Prana-Ausstrahlung. Man kann auch sagen, jemand wirkt lebendiger oder wirkt weniger lebendig. Die Schönheit eines Menschen ist nicht nur Symmetrie, nicht nur Farbe und Form, sondern auch die Ausstrahlung. Man kann sagen, dass die großen Yogameister auch schön sind. Vielleicht nicht im Sinne von Schönheitswettbewerben. Aber wenn du die Bilder von großen Yogameistern anschaust, dann spürst du etwas: auch Schönheit, Ausstrahlung.
Prana ist auch der Unterschied zwischen Plastikblumen und echten Blumen. Heutzutage kann man künstliche Blumen so herstellen, dass sie auf einem Foto genauso aussehen wie echte Blumen. Aber wenn du in einem Zimmer mit echten Blumen bist, fühlt sich das anders an, als in einem Zimmer mit Plastikblumen zu sein. Du würdest deinem Partner oder deiner Partnerin zum Geburtstag auch keine Plastikrose geben. Du könntest zwar sagen, diese hält sehr viel länger, aber Prana findest du nur in der echten Blume, der echten Pflanze. Wenn du in der Natur bist, steckt dort Prana drin. In den Bäumen, in allen natürlich gewachsenen Pflanzen steckt Prana drin, Lebensenergie. Und damit kannst du dich aufladen.
Prana kannst du mehr oder weniger haben. Manche Menschen haben sehr viel Prana. In ihrer Nähe hast du das große Gefühl, dass Energie auf dich zuströmt. Es gibt andere Menschen, die scheinen so etwas wie Energievampire zu sein. Du bist eine Weile mit ihnen zusammen, danach geht es ihnen gut, aber du spürst, dass dir Energie weggenommen wurde. Menschen, die in Heilberufen sind, müssen ständig Prana, Lebensenergie, geben, da sie von Menschen umgeben sind, die wenig davon haben. Und auch Menschen, die lehren, bringen viel Prana in ihre Arbeit. Wenn du viel mit Menschen zu tun hast, die wenig Prana haben, ist es um so wichtiger, dein Prana hoch zu halten. Viele Berufe, von denen man sagt, dass sie stark Burnout gefährdet sind, sind Berufe, wo Menschen entweder mit Leidenden zu tun haben, wo sie viel Energie geben müssen oder wo sie mit vielen Menschen zu tun haben, die Prana brauchen. Und so ist es wichtig, dass du etwas tust, um Prana aufzuladen.
Wenn du Yoga übst, um dein Prana zu erhöhen, dann tust du auch etwas für alle Menschen, die mit dir zusammen sind. Daher ist die Übung von Yoga Atemübungen, Yoga Asanas und Meditation nie etwas Egoistisches. In dem Moment, wo du Prana hast, wird alles was du tust mit Prana erfüllt sein. Du kannst anderen mehr dienen, deinem Partner und deinen Kindern mehr Energie geben, du kannst deinen Mitarbeitern oder deinem Chef mehr Energie geben, den Menschen auf der Straße mehr Energie geben und natürlich kannst du Menschen, denen es nicht so gut geht, mehr Energie geben, wenn du mehr Energie hast. Wenn du viel Gutes bewirken und vielen Menschen Energie schenken willst, dann halte dein Prana-Level hoch.
Prana ist auch die Kraft hinter Worten und dem Umgang mit anderen Menschen. Wenn du willst, dass deine Worte etwas bewirken, brauchst du mehr Prana. Es gibt Menschen, die andere mit ihren Worten schnell begeistern können. Und es gibt Menschen, denen gelingt das nicht so. Natürlich kann man einiges tun, um mit seiner Sprache mehr zu bewirken: Bauchatmung, Bewegung im Mund, Rhetorikkurse und Sprechtraining. So gibt es auch bei Yoga Vidya Sprechtraining für Yogalehrende oder Gesangstraining. Dort kannst du lernen, mit anderen Teilen deiner Stimme zu arbeiten, deine Stimme optimal zu nutzen. Swami Vishnu Devananda hat dazu geraten:
- Übe Pranayama,
- übe Asanas,
- übe Meditation und
- dann verbinde dich mit einer höheren Wirklichkeit, mit dem Göttlichen
- und den Menschen, zu denen du sprichst,
- und lass das Prana durch dich hindurchströmen.
Dann haben deine Worte eine große Wirkung. Prana in den Worten ist also auch eine Frage davon, sich für das Prana zu öffnen, es in sich hineinströmen zu lassen und es von unten wie von oben durch sich hindurch wirken zu lassen im Wunsch, Gutes für andere zu tun.
Prana ist auch das Charisma. Es gibt Menschen, die haben viel Charisma. Wenn sie einen Raum betreten, richten sich viele Augen auf sie. Menschen mit starkem Charisma können auch andere dazu veranlassen, das zu tun, was sie wollen. Leider nicht nur zum Guten, sondern auch zum Schlechten. Es gibt viele Menschheitsverführer, die andere zum Schlechten verführen. Im Jahr 2017 gibt es momentan einige eher autoritäre Menschheitsverführer, die eine starke Ausstrahlung haben. Obgleich sie autoritär und diktatorisch sind, werden sie in freien und geheimen Wahlen gewählt. Da steckt ein Prana dahinter. Um so wichtiger, dass Menschen, die eher humanistisch orientiert und sehr ethisch sind, auch dafür sorgen, mehr Prana und mehr Charisma zu haben, um mehr Gutes bewirken zu können. Mit anderen Worten: auch du solltest dafür sorgen, mehr Prana zu haben. Hast du mehr Prana, dann strahle es aus. Wenn du das Prana ausstrahlen lässt, kannst du viel Gutes bewirken. Prana ist also die Grundlage, um vieles zu bewirken.
Auswirkungen von Prana
Prana kann sich auf verschiedene Weise auswirken. Im Yoga sprechen wir auch von den sieben Chakren, den sieben Energiezentren. Vom Grundsatz her ist das Prana auf einer physischen Ebene sehr stark, Muladhara Chakra. Dann hast du eine gute körperliche Gesundheit, aber auch viel körperliche Kraft. Körperliche Kraft und die Fähigkeit, in sportlichen Wettkämpfen zu gewinnen, ist auch Prana auf der physischen Ebene. Viele der östlichen Kampfkunsttechniken wie Kalari in Südindien, Jiu Jitsu, Taekwondo, Karate etc. sind Fähigkeiten, Prana zu steuern. Wenn fernöstliche Meister mit einem Handkantenschlag ganze Bretter durchschlagen können, ist das nicht nur physische Kraft, sondern es ist die Fähigkeit, Prana zu nutzen und Prana ausstrahlen zu lassen.
Prana gibt es auch auf der zweiten Chakra-Ebene, Svadhisthana Chakra. Hier ist Prana zum einen Schönheit, sexuelle Attraktivität, aber auch Heilenergie. Es gibt Menschen, die können ihr Prana ausstrahlen lassen. Das kann ein Muladhara Prana sein, sehr häufig ist es aber ein Svadhisthana Prana. Auch wenn zwei Menschen ineinander verliebt sind, ist dort eine starke Prana-Verbindung auf Svadhisthana-Ebene. Angenommen du bist jetzt verliebt oder warst es vor kurzem, dann erinnerst du dich: Wie fühlt sich das an? Da ist wie ein starkes Energieband, das dort ist. Es ist wie eine Verbindung, in der sich die beiden Prana-Körper verbinden.
Das muss nicht nur die Svadhisthana-Chakra-Ebene sein, idealerweise geht eine intensive und tiefe Liebesbeziehung vom Muladhara bis zum Sahasrara Chakra. Aber die Anfangsanziehung, die man spürt, ist eine Svadhisthana-Anziehung. Wenn diese dann weitergeht bis zu Anahata, dann ist das wie eine grundlose Liebe. Liebende haben oft auch das Gefühl, dass sie die ganze Welt umarmen können, dass eine göttliche Gegenwart da ist, dass sie sich mit allem verbinden. Aus der Verbindung auf einer Prana- bzw. Chakra-Ebene kann sich das weiter ausdehnen und zu einem sehr starken, offenen Prana-Feld werden.
Manipura Chakra Prana ist das Prana, wie du etwas bewirken kannst, und wie du andere dazu bringen kannst, zu tun, was du willst. Wenn du ein starkes Manipura Chakra Prana hast, dann hören auch deine Haustiere, deine Kinder oder, wenn du Chef bist, deine Mitarbeiter besser auf dich. Wenn du dich auf eine Führungsposition bewerben willst, in einer Firma, in einem Verein oder in einer politischen Partei, fällt das leichter, wenn du Manipura Chakra Prana hast.
All diese drei Prana-Ebenen können auch missbraucht werden. So kannst du einmal überlegen, ob es gut ist in einem Wettbewerb den anderen zum Verlierer zu machen, und damit physisches Prana zu missbrauchen. Aber du kannst das Muladhara Prana auch nutzen, um dich zu schützen und um andere davon abzuhalten, dir physisches Leid anzutun. Oder du kannst damit andere physisch schützen. Svadhisthana Prana könntest du ausnutzen, um andere sexuell auszunutzen und häufig wechselnde sexuelle Beziehungen zu haben oder auf dieser Ebene Dinge zu tun, die andere ins Leid stürzen. Manipura Prana könntest du missbrauchen für egoistische oder negative Zwecke. In Indien gibt es sogar den Ausdruck „Asura“. Das sind die, die nicht gut sind. Die Asuras werden beschrieben als Wesen, die viel getan haben, um mehr Prana zu haben. Dieses Prana haben sie dann aber nicht zum Guten genutzt, sondern um Macht zu haben und andere zu beherrschen. Es gibt natürlich auch ein kosmisches Gesetz, das besagt, wenn jemand Prana zum Negativen nutzt, gibt es irgendwann eine Gegenreaktion. Notfalls muss Gott sich inkarnieren, um Menschen mit negativem Prana zu stoppen.
Im 20. Jahrhundert gab es ja auch die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Und man könnte sagen, die Nazis haben es geschafft, Prana zu aktivieren, Prana zu nutzen, ein Prana-Feld zu nutzen. Damit haben sie so viel schreckliches Leid getan. Die Nazis haben auch viele Prana-Techniken aus verschiedenen Kulturen verbunden. Es gab einige Nazis, die Yoga geübt haben. Es gab Nazis, die sich mit Prana-Techniken der alten Germanen, der alten Kelten verbunden haben. Sie haben die Weisheit von Geomantie genutzt. Sie haben gelernt, wie man Massen-Prana erzeugen und nutzen kann. Sie haben alte Symbole missbraucht und vieles andere. Das war ein Manipura Prana, das missbraucht wurde, um so viel Leid zu schaffen in dieser Welt.
Sei also vorsichtig, wenn du Prana nutzt. Nutze das Prana auf positive Weise. Und wenn du dich zu einem Menschen oder einem Meister hingezogen fühlst, achte darauf, dass er wirklich ein positives Prana ausstrahlt. Halte hohe Ideale für dich selbst, missbrauche Prana nicht für egoistische Zwecke und acht darauf, wem du folgst. Wenn jemand Charisma hat, heißt das noch lange nicht, dass du ihm oder ihr folgen solltest.
Prana auf der Anahata Chakra Ebene kann emotionales Prana sein. Es gibt Menschen, deren Gegenwart die Gefühle von allen im Raum oder im Team bestimmt. Es gibt manche Menschen, wenn die gut gelaunt sind, sind alle gut gelaunt. Sind sie schlecht gelaunt, sind alle schlecht gelaunt. Sind sie enthusiastisch, sind alle enthusiastisch. Ein emotionelles Prana ist durchaus ein Prana vom Manipura bis zum Vishuddha, vor allem aber ein Prana, das auf das Anahata-Ebene wirkt. Ein reines Prana auf der Anahata-Ebene ist das Prana der Freude, der Liebe; der Wunsch, anderen Gutes zu tun. Wenn du dich vom Herzen her verbunden mit der der Natur fühlst, wenn du dich vom Herzen her mit denen verbunden fühlst, mit denen du zu tun hast, wenn du ein Herz hast, das überfließt vor Liebe und Freude, vielleicht sogar Mitleid und Mitgefühl, dann ist das Anahata Chakra. Wenn du das Gefühl hast, dass dich eine göttliche Gegenwart tief im Herzen ergreift, dann ist das Anahata Prana.
Vishuddha Chakra Prana ist das Prana in Worten. Es gibt Menschen, deren Worte haben große Wirkung. Es gibt Menschen, die haben eine große Klarheit in ihren Worten. Noch nicht mal unbedingt mit dem Manipura Prana, sodass man machen will, was sie sagen, sondern zunächst mit einer Faszination des Vortrags. Und wenn in den Worten Prana ist, ist das typischerweise ein Vishuddha Prana. Auch gute Sänger und Sängerinnen haben ein Vishuddha Prana. Natürlich kann sich das auch verbinden mit dem Herz-Prana, mit dem Manipura Prana, dem sexuellen Prana, einem intellektuellen Prana oder auch einem ganz transzendenten Prana. Aber Vishuddha Prana ist zunächst mal das Prana der Worte und des Ausdrucks. Vishuddha Prana ist aber auch das Prana der Verbindung, des Ausgleichs und der Harmonie.
Ajna Chakra Prana ist das Prana der Klarheit des Geistes, der Intuition und der höheren Erkenntnis. Wissenschaftler brauchen zum Beispiel ein Ajna Chakra Prana, um klar denken zu denken, um über einen längeren Zeitraum abstrakt logisch nachdenken zu können. Auch intellektuelle Gedanken klar formulieren zu können, ist nicht nur Vishuddha, sondern Ajna Chakra. Aber Ajna Chakra ist auch die Kraft der Intuition, der höheren Erkenntnis. Ajna Chakra Prana ist natürlich auch das Prana des dritten Auges, der Lichtwahrnehmung und des Pulsierens im dritten Auge: des Wahrnehmens einer höheren Wirklichkeit.
Und schließlich gibt es das Sahasrara Prana, das höchste Prana. Sahasrara ist auch das Prana der Gegenwart Gottes. Es ist auch das Prana, dass dich für eine höhere Wirklichkeit öffnet, dass du Instrument sein und das Göttliche durch dich wirken lassen willst. Sahasrara Prana heißt auch, dass du jenseits von allem Begrenzten gehen und die Einheit erfahren willst.
Du siehst: Prana hat im Yoga eine große und weite Bedeutung. Im Yoga wird auch von den Nadis, den Energiekanälen, gesprochen. Prana wird aufgenommen, innerlich aktiviert und fließt in den Nadis, den Energiekanälen. Je nach Kanal ist das Prana auch gefärbt. Weiterführende Informationen dazu findest du in einem anderen Vortrag über die 72.000 Nadis und die drei Haupt-Nadis, sowie im Buch „Die Kundalini Energie erwecken“.
Die fünf (äußeren) Quellen des Pranas
Im Yoga sprechen wir von den fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Diese fünf Elemente entsprechen auch den fünf Quellen von Prana.
Prana-Quelle Erde
Erde ist alles Feste. Die Nahrung, die du isst, ist eine Quelle von Prana. Daher essen Yogis die Nahrung, die positives Prana bringt. Es gibt
Nahrung.
Sattwige Nahrung ist reine Nahrung, die positives Prana bringt. Rajasige Nahrung bringt dein Prana durcheinander und macht es unruhig. Tamasige Nahrung sorgt dafür, dass dein Prana-Level niedrig ist, die niederen Chakras aktiviert werden und du Prana verlierst.
In diesem Sinne ist es wichtig zu vermeiden, Fleisch und Fisch zu essen, denn das macht tamasiges Prana. Yogis, insbesondere die klassische Kundalini Yogis unserer Sivananda-Tradition, empfehlen auch, keine Zwiebeln und keinen Knoblauch zu essen, da diese das Prana dämpfen oder es grobstofflich machen. Es wird auch empfohlen, keine Pilze oder Lauchgewächse wie Lauch oder Schnittlauch zu essen, da dies das Prana grobstofflicher macht. Am wichtigsten ist es natürlich, Fleisch und Fisch wegzulassen, da diese vom Prana negativ sind. Außerdem sind die höchst unethisch, da dafür Lebewesen getötet werden müssen. Es gibt dann auch rajasige Quellen auf der Erdebene. Diese machen das Prana unruhig. Dazu gehören zum Beispiel alle Auszugszucker, zu scharfes Essen, Essig und alles, was aus Alkoholvergärung kommt. Manche sortieren das ins Tamasige ein, wie beispielsweise alle Essige, aber man könnte auch sagen, dass es rajasig ist, da es das Prana unruhig macht.
Es ist aber nicht nur wichtig, was du isst, sondern auch wie du es isst. Wenn du Essen in dich hineinschlingst, aktivierst du kein Prana. Idealerweise würdest du sattwige Nahrung bewusst essen, jeden Bissen mindestens 30 Mal kauen, dabei ein Mantra wiederholen und vielleicht bewusst das Prana aufnehmen und dir vorstellen, dass über die Nahrung göttlicher Segen in dich hineinströmt. Vielleicht magst du das bei der nächsten Mahlzeit mal ausprobieren: Bewusst essen, bewusst kauen, bewusst Prana aufnehmen. Empfehlenswert ist es, beim Essen keine Streitgespräche zu führen, da dies das Prana färbt, das du über die Nahrung aufnimmst. Auch solltest du nichts parallel tun, das dich in Unruhe oder Depression stürzt.
Prana-Quelle Wasser
Die zweite Quelle des Prana ist Wasser. Wasser sind die Flüssigkeiten, die du zu dir nimmst. Das beste Prana wäre frisches Quellwasser. Wenn du die Gelegenheit hast, im Gebirge an einer Quelle zu sein, dann nimm mal bewusst das Prana auf. Im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg leben wir am Rande des Teutoburger Waldes, da gibt es zum Beispiel die Silberbachquelle oder andere Quellen, wo man das Wasser direkt von der Quelle kosten kann. Das hat eine besondere Energie. Glücklicherweise ist es in Deutschland so, dass das Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt, ein gesundes, nicht überbehandeltes Wasser ist. So kannst du auch dort Prana rausnehmen. Und es gibt Formen der Energetisierung von Wasser. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg haben wir an mehreren Stellen im Haus besondere Wasserhähne, aus denen energetisiertes Wasser kommt – über Grander oder Verwirbelung oder als Gie-Wasser. Manche Menschen spüren, dass das besonders hilft. Auch frische Obst- und Gemüsesäfte können gutes Prana bringen, in besonderem Maße Smoothies, die frisch zubereitet sind und in denen noch die Energie der Pflanze enthalten ist. Auch Kräutertees können positives Prana bringen. Gerade wenn du diese Flüssigkeiten trinkst und dir dabei vorstellst, dass du dabei Prana aufnimmst und das Prana im Mund absorbierst, nimmst du viel positives Prana auf.
Es gibt auch rajasige Formen von flüssigen Prana-Quellen, zum Beispiel alle Zuckergetränke, von denen es heutzutage sehr viele gibt. Vom Yoga-Standpunkt aus wäre es empfehlenswert, Limonaden und ähnliches zu vermeiden. Die ganz kommerziellen, konventionellen, vor allem großen amerikanischen Getränkehersteller sollte man als Yogi gänzlich meiden. Es gibt aber auch in der Bio-Branche Limonadenmarken, von denen es in Ordnung wäre, kleine Mengen zu sich zu nehmen. Aber eigentlich sollte man alle Zuckergetränke meiden. Wie weit das jetzt gilt, wenn man Fruchtsaft mit kohlensäurehaltigem Wasser verbindet, kann jeder selbst entscheiden. In Maßen wäre es sicher auch okay. Zu viele Säfte haben aber auch viel Zucker; in kleineren Mengen wird es okay sein. Koffeingetränke gelten auch als rajasig, egal ob Kaffee, Schwarztee, grüner Tee, Mate, Guarana oder Bio-Kola-Getränke.
Du könntest sagen, eine kleine Menge rajas brauche ich für meinen Alltag, das mag sein. Die empirische Forschung sagt heute, dass Koffeingetränke in Maßen nicht gesundheitsschädigend sind. Und manche behaupten sogar, dass grüner oder weißer Tee, die auch Koffein haben, gesund sein können oder dass eine kleine Menge von Kakao hilfreich sein kann. Als Yogi solltest du genügend Pranayama und Asanas üben, dann brauchst du keine künstliche Aktivierung durch Koffein. Wenn du meinst, ein oder zwei Tassen koffeinhaltiger Getränke am Tag seien hilfreich, dann mag das auch so sein. Ein bisschen rajas könnte okay sein. Zuviel ist nicht okay. Es gibt manche Menschen, die sagen, sie wollen ihr Leben ganz sattwig machen und verzichten vollständig auf zuckerhaltige Limonaden und auf alle Arten von Koffein.
Dann gibt es tamasige Flüssigkeiten, die tamasiges Prana in dich hineinbringen würden und die du als Yogi gänzlich vermeiden solltest. Das Wichtigste: Verzichte auf alle Formen von alkoholischen Getränken. Ob du jetzt alkoholfreies Bier oder alkoholvergorene Getränke, selbst wenn sie alkoholfrei sind, zu dir nehmen willst, ist wiederum Geschmacksfrage. Ein wenig tamas ist dabei, aber eben nur ein wenig. Vermeide alkoholische Getränke vollständig und bei den anderen kannst du spüren, wie es auf dich wirkt.
Die wichtigste Grundquelle von flüssigem Prana sollte Wasser sein und eventuell Kräutertees. Ob das Wasser nun kalt, warm oder sehr warm ist, ist dir selbst überlassen. Ayurvedis würden sagen, warmes oder heißes Wasser, über einen längeren Zeitraum abgekochtes Wasser hat noch Feuer-Prana dabei und das ist gerade für Menschen hilfreich, die ein Übermaß an Vata oder Kapha reduzieren wollen. Andere sagen, kaltes Wasser ist das natürliche Wasser, da ist das meiste Prana dahinter. Wenn du von einer frischen Quelle Wasser nimmst, dann trinke es so, wie es aus der Erde kommt.
Prana-Quelle Feuer
Feuer ist eine weitere Prana-Quelle. Feuer ist hier das Sonnenlicht. Der Mensch will auch die Sonne aufnehmen. Angenommen du hast ein paar Tage, an denen die Sonne hinter den Wolken verborgen war, und dann kommt sie heraus, dann merkst du, wie gut dir das tut, und du kannst sehen, wie fröhlich die Menschen um dich herum sind. Sonne strahlt Prana aus, das Sonnen-Prana. Zu viel Sonnenlicht ist nicht gut, das kann zu Sonnenbrand und Hautkrebs führen. Aber 20 Minuten am Tag, sollte man tagsüber draußen in der Natur sein. Selbst wenn die Sonne hinter den Wolken verborgen ist, strahlt sie dennoch etwas Sonnen-Prana aus. Wenn du längere Zeit draußen bist und die Sonne scheint, ist es natürlich wichtig, dass du die Haut entweder mit Kleidung bedeckst und einen Hut mit breiter Krempe hast oder Creme mit hohem Sonnenschutzfaktor aufträgst, um Hautkrebs zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, dir in den paar Minuten, die du in der Sonne bist, bei geschlossenen Augen vorzustellen, dass du das Sonnen-Prana bewusst aufnimmst. Vielleicht kannst du auch die Zunge herausstrecken und dir vorstellen, dass du über die Zunge das Prana aufnimmst – das hat Swami Sivananda einmal empfohlen. Denn die Zunge ist tatsächlich ein Prana-Absorbierungsorgan. Wenn du isst, ist es wichtig, lange zu kauen, da du das Prana über die Zunge aufnimmst. Wenn du trinkst, dann halte es eine Weile im Mund, um Prana im besonderen Maße über den Mund zu absorbieren.
Prana-Quelle Luft
Eine weitere Prana-Quelle ist die Luft, die du einatmest. Es ist gut, dort zu sein, wo positives Luft-Prana vorhanden ist. Das beste Luft-Prana ist in der Nähe des Waldes oder im Wald. Das beste Luft-Prana ist auch am Meer, an Quellen oder dort, wo Wasser ist. Glücklicherweise ist die Luft in Europa relativ rein. Das ist heute im Jahr 2017 anders als es noch in den 1950er und 1960er Jahren war. Wenn du in Indien bist, in Delhi oder Bombay, wenn du in China, in Shanghai, bist, ist es dort mit der Luft nicht so gut bestellt. Trotzdem ist auch dort in der Luft weiterhin Prana. Es wäre wünschenswert, dass auch in den Millionenstädten in Indien, China und Afrika die Luft wieder chemisch rein ist, denn dann kann sie auch pranisch energiewirksam sein. Wenn du nicht am Wald, im Wald oder am Meer lebst, ist es gut, dass du bewusst in einen Park gehst, wo Bäume Prana in die Luft ausstrahlen. Oder du verbringst deinen Urlaub dort, wo die Natur selbst Prana in die Luft hineinbringt. Nicht umsonst sind alle vier Yoga Vidya Ashrams an Orten, wo viel Prana ist und wo die Luft sehr rein ist.
Das unreinste Luft-Prana bekommst du, wenn du über eine Zigarette Luft einatmest. Das ist tamasiges Prana, das nicht nur für deinen Körper ungesund ist, sondern auch dein Prana durcheinanderbringt, es grobstofflich macht und eine negative Energie in dir erzeugt. Prana-Blockaden werden über Zigarettenrauch erzeugt. Heutzutage ist es glücklicherweise so, dass du nicht gezwungen bist, mitzurauchen. Noch Anfang der 80er Jahre wurde auf den meisten Flügen oder in jedem Zugwagon geraucht. Auch waren Restaurants voller Rauch. Dadurch haben die Nichtraucher auch Rauch gerochen und dadurch ihr Prana gestört. Wenn du heute ab und zu irgendwo eine kleine Rauchschwade einatmest, ist das nicht weiter schlimm. Aber rauchen solltest du nicht. Und wenn du weiter momentan Zigaretten rauchst, höre auf damit. Du findest viele Tipps dazu auf den Yoga Vidya Seiten.
Prana-Quelle Äther
Die fünfte Prana-Quelle ist Äther. Äther ist im Yoga unter anderem die Bezeichnung für subtilere Prana-Quellen. Du bekommst das Prana nicht nur durch Nahrung, Getränke, Sonne und Luft, sondern auch von anderen Menschen, von bestimmten Orten und in der Natur. Man könnte sagen, immer wenn du dich irgendwo hin begibst, wo du Prana von außen einfach so bekommst, ist das Äther-Prana.
Es ist gut, dich öfter mit Menschen zu umgeben, die dein Prana erhöhen und subtil machen, bei denen du dich leicht und ausgedehnt fühlst. Vielleicht ist das dein Yogalehrer oder deine Yogalehrerin. Es ist auch gut, an Orte zu gehen, an denen Menschen sind, die Prana erhöhen. Das sind zum Beispiel Yogazentren, Tempel, Kirchen oder Synagogen. Gerade alte Kirchen, Tempel, Moscheen, sind an Orten errichtet worden, an denen schon von Natur aus viel Prana ist. Indem an diesen Orten auf verschiedene Weisen Gott verehrt wird, Rituale durchgeführt werden, sammelt sich auch ein sehr positives, leichtes Prana. Ashrams sind ebenfalls Orte von Prana. Zum Beispiel machen wir in den Yoga Vidya Ashrams von morgens bis abends alle möglichen Energietechniken – auch, um das Prana im Ashram zu erhöhen. Vielen Menschen geht es so, dass sie auf dem Ashram-Gelände ankommen, einen Moment lang stehen bleiben und spüren, wie sie von Prana durchströmt werden. Es gibt dann auch Orte in der Natur, die Prana geben. Bäume und Quellen können dir Prana geben oder bestimmte Wälder und Felsen.
Das Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg befindet sich in einer Region, an den sehr viele natürliche Kraftorte sind, zum Beispiel die Externsteine. Wenn du dorthin gehst und dich öffnest, spürst du Prana. Und das sind nicht nur die großen, bekannten Felsen, sondern es gibt dort noch besondere Felsen wie den Geburtsstein, den Heilstein, den Mutterstein, die Ritualeschlucht und einige andere Orte, die so von Prana aufgeladen sind, dass du dich dort in einem Prana-Feld gebadet fühlst, wenn du mit einem offenen Geist hingehst. Auch in der Nähe gibt es den Lichtenbruch, der eine Quelle von Prana ist. Und es gibt den Leistruper Wald mit seinen Opfer- und Ritualsteinen. Es gibt dort einen Steinkreis, in dem man spüren kann, wie man von Prana erfüllt wird. Es gibt das Frauenlabyrinth im Silberbachtal und viele weitere Orte, an denen man sich mit Prana aufladen kann.
Natürlich reicht es nicht aus, nur dorthin zu gehen. Es ist auch wichtig, dass du dich öffnest und bewusst Prana aufnimmst. So ähnlich reicht es nicht aus, zu atmen, sondern es ist wichtig, bewusst mit dem Atem Prana aufzunehmen. Wenn du mehr Prana haben willst, dann sorge dafür, dass du solche Stoffe aufnimmst, die gut und sattwig sind. Nimm das Prana bewusst auf. Iss bewusst, trinke Wasser und Kräutertee bewusst, atme bewusst Prana ein, nimm bewusst das Prana der Sonne auf und gehe öfter an Kraftorte, um dort Prana aufzunehmen.
Es gibt Grenzen, wie viel Prana du aufnehmen kannst. Es ist auch wichtig, deine Nadis zu reinigen. Denn es bringt nichts, viel Prana aufzunehmen, wenn deine Energiekanäle verstopft sind. Lerne auch, deine Chakren zu öffnen und das Prana in den Chakren aufzuspeichern. Und schließlich gilt es zu beachten: äußere Prana-Quellen sind begrenzt, aber in dir ist eine unendliche Prana-Quelle, die sich Kundalini nennt. Die Kundalini gibt ständig Prana in dich ab. Es ist hilfreich, auch Zugang zu diesem inneren Prana zu finden.
Gedanken, Emotionen, Bewusstheit und Prana
Prana fließt dahin, wo du hindenkst und wo du deine Aufmerksamkeit hinrichtest. Wenn du zum Beispiel dein Prana in deine Handflächen gibst, dann spürst du ein Prickeln. Du könntest auch kurz Kapalabhati üben, dann einatmen, die Luft anhalten und ein sanftes, pulsierendes Prana in den Händen spüren. Du könntest jetzt auch das Prana das Hände nutzen, um es irgendwo hinzuschicken, zum Beispiel in dein Knie. Dazu kannst du mit beiden Händen zu den Knien hinzeigen – du müsst sie nicht einmal berühren. Das Prana strahlt dann ins Knie aus. Vielleicht spürst du dann auch eine sanfte Wärme im Knie. Du könntest auch deine Augen schließen und deine Aufmerksamkeit ganz auf dein Knie richten und dabei das Prana der Hände im Knie spüren. Ebenfalls kannst du dir auch Licht im Knie vorstellen. Einatmen – Licht strömt von oben in deinen Bauch – ausatmen – und vom Bauch ins Knie. Du kannst es mit Licht machen. Oder du kannst dir innerlich sagen: „Ich schicke Prana, Lichtenergie, in mein linkes Knie.“ Du kannst auch sagen: „Prana, Lichtenergie, heilt mein linkes Knie.“
Du kannst also Prana in ein bestimmtes Organ schicken, entweder mit den Händen, über Bewusstseinslenkung, mit der Vorstellung von Licht oder mittels Affirmation. Prana geht dahin, wo dein Geist hingeht. Und je nach dem, welche Technik dir leichter fällt – Bewusstseinslenkung, zusätzliche Hilfe der Hände, Lichtvisualisierung oder Affirmation – nutze das.
Prana kannst du auch in bestimmte Richtungen lenken durch Gedanken und Worte. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich freue mich, dieses und jenes zu tun.“ Oder: „Heute Nachmittag erwartet mich dieses und jenes – ich freue mich darauf, es mit Energie und Licht zu tun.“ Indem du sagst, dass du dich darauf freust, es mit Energie und Licht zu tun, fließt dort Energie und Licht hin. Wenn du hingegen sagst: „Das kriege ich nie hin! Das wird alles zu viel“, dann blockierst du dein Prana. Viel Prana blockierst du durch deine Gedanken. Du könntest jetzt einen Moment lang innehalten und überlegen, welche Gedanken heute oder gestern dein Prana blockiert haben und überlegen, wie du stattdessen Prana mit deinen Gedanken dorthin schicken kannst. Wenn du denkst, dass dich ein anderer Mensch nicht mag, blockierst du das dadurch. Wenn du hingegen sagst: „Ich freue mich, eine gute Energieverbindung zu diesem Menschen zu haben“, entsteht eine Prana-Verbindung. Im dritten Kapitel des Yoga Sutra beschreibt Patanjali eine Menge Techniken, wie du mit einem anderen Menschen eine Prana-Verbindung aufnehmen kannst.
Nutze die Gedanken für positives Prana. Du kannst auch Menschen Prana schicken. Du kannst einem Menschen sagen: „Lieber Soundso, möge es dir gut gehen!“ Das kannst du in Gedanken sagen oder du kannst einem Menschen bewusst positive Affirmationen geben und Prana hinschicken. Nicht umsonst sagen wir am Anfang und Ende jeder Yogastunde und Meditationssitzung bei Yoga Vidya „Shanti“. So wollen wir Friedens-Prana in die ganze Welt schicken. Oder wir wiederholen das Om Tryambakam für einzelne Menschen zum Heilen. Mit dem Mantra wird Heil-Prana zu dem Menschen geschickt, an den wir denken. Wenn viele Menschen Friedensgedanken schicken, wird friedvolles Prana über die Welt gehen. Wenn Menschen Gedanken des Hasses und der Angst schicken, wird das ein negatives Gedankenbild schicken, wie eine negative Gedankenwolke. Wenn manchmal Menschheitsverführer ein großes Prana haben, stimmen sie sich auf solche Prana-Wolken des Hasses und der Angst ein und bekommen davon Prana, mit dem sie leider Menschen sehr negativ beeinflussen können. Sorge daher dafür, dass du Licht-Prana ausschickst, Prana des Wohlwollens, der Liebe und des Verständnisses. So schaffst du auch ein positives Prana-Feld für alle.
Video - Prana, die Lebensenergie
Swami Sivananda über Prana
Auszüge aus dem Buch "Wissenschaft des Pranayama" und "Göttliche Erkenntnis"
Prana und Pranayama
Durch Prana leben die Engel, Menschen und Tiere. Prana ist das Leben der Wesen. Daher bezeichnet Prana das allumfassende Leben, also das Leben aller.
Prana ist das allgemeine Prinzip von Energie, von Kraft. Prana ist die Lebenskraft. Prana ist alldurchdringend. Es kann statisch oder dynamisch sein. Es findet sich in allen Lebensformen, von den höchsten zu den niedrigsten, von der kleinen Ameise bis zum großen Elefanten, von der einzelligen Amöbe bis zum Menschen, von der Elementarform pflanzlichen Lebens zur entwickelsten Form tierischen Lebens.
Prana ist die Kraft auf jeder Seinsstufe, von der höchsten bis zur niedrigsten. Alles, was sich bewegt, aktiv ist oder Leben besitzt, ist ein Ausdruck, eine Erscheinungsform von Prana.
Das Strahlen Deiner Augen ist Prana. Durch die Kraft des Pranas hören die Ohren, sehen die Augen, fühlt die Haut, schmeckt die Zunge, riecht die Nase und erfüllen Gehirn und Verstand ihre Funktionen. Das bezaubernde Lächeln einer jungen Frau, die betörende Melodie in der Musik, die Kraft in den begeisternden Worten eines begabten Redners, der Zauber in den Worten des Geliebten, all das beruht auf Prana. Feuer brennt durch Prana. Wind weht durch Prana. Flüsse fließen durch Prana. Das Flugzeug bewegt sich in der Luft durch Prana. Züge und Autos bewegen sich durch Prana. Radiowellen werden durch Prana übertragen. Prana ist die Bewegung der Elektrone. Prana ist Energie. Prana ist Magnetismus. Prana ist Elektrizität. Prana pumpt das Blut vom Herzen in die Arterien, also die Blutgefäße. Prana verdaut, scheidet aus und sondert ab.
Prana kommt zur Anwendung beim Denken, Wollen, Handeln, Bewegen, Sprechen, Schreiben usw. Ein gesunder starker Mensch hat viel Prana, Nervenkraft, Vitalität.
Aufnahme von Prana
Das Prana wird aufgenommen durch Nahrung, Wasser, Luft, Sonnenenergie und vieles mehr. Die Versorgung des Körpers mit Prana erfolgt durch das feinstoffliche Nervensystem, die Nadis. Das Prana wird durch die Atmung aufgenommen. Der Pranaüberschuss speichert sich im Gehirn und in den Nervenzentren. Wenn die Geschlechstenergie, die Sexualkraft, umgewandelt und sublimiert wird, versorgt sie das System mit einem großen Maß an Prana. Es wird im Gehirn in der Form von Ojas, von spiritueller Energie, gespeichert. Ojas ist eine besondere Manifestation von Prana.
Der Yogi speichert ein Übermaß an Prana durch regelmäßige Praxis von Pranayama, so wie eine Speicherbatterie, ein Akku, Elektrizität speichert. Der Yogi, der viel Prana gespeichert hat, strahlt Stärke und Vitalität aus. Er ist ein starkes Kraftwerk. Wer mit ihm in nahen Kontakt kommt, nimmt von ihm Prana, Stärke, Kraft, Vitalität und Frohsinn auf. So wie Wasser aus einem Gefäß in ein anderes fließt, fließt Prana tatsächlich wie ein ständiger Fluss von einem entwickelten Yogi zu schwachen Menschen. Das kann der Yogi tatsächlich sehen, der seine innere yogische Sicht entwickelt hat.
Das Wesen von Prana
Hinter der physischen Hülle, Annamaya Kosha, die aus Nahrung aufgebaut ist, steht die Pranamaya Kosha, die Energiehülle. Diese ist von Prana, der Lebensenergie, aufgebaut. Prana steuert den physischen Körper. Prana erfüllt die ganze physische Hülle.
Prana stellt die Verbindung her zwischen dem Astralkörper und dem physischen Körper. Wenn der dünne Pranafaden durchtrennt wird, trennt sich der Astralkörper vom physischen Körper. Der Tod tritt ein. Das Prana, das im physischen Körper gewirkt hat, wird in den Astralkörper abgezogen.
Der Atem ist die äußere Manifestation von Prana, der Lebenskraft. Atem ist grobstofflich. Prana ist subtil. Indem du Kontrolle über den grobstofflichen Atem übst, kannst du das subtile Prana im Inneren kontrollieren.
Das Ziel von Pranayama ist die Kontrolle des Pranas. Pranayama beginnt mit der Regulierung des Atems, um dadurch Kontrolle zu erlangen über die Lebensströme, die inneren Lebenskräfte, die Lebensenergie.
Pranayama ist eine genaue Wissenschaft. Es ist das vierte Anga, oder Glied im Ashtanga Yoga.
Die acht Glieder (Ashtangas) im Raja Yoga nach Patanjali sind:
Prana im Ayurveda
"In Pranas Macht ist dies Weltall, Selbst was im dritten Himmel ist; Wie die Mutter das Kind, schütz' uns, oh Prana, und Glück und Weisheit verleihe uns!“ (Prashna Upanishad II.13)
Im Ayurveda wird Prana den verschiedenen Funktionen und Bewegungsrichtungen entsprechend in fünf verschiedene Hauptpranas (Mahapranas oder Vayus) und fünf untergeordnete Pranas (Upapranas) eingeteilt.
Die 5 Hauptpranas sind:
- Prana Vayu hat seinen Sitz im Gehirn, bewegt sich nach unten, regelt Einatmung, Schluckvorgang, steht in Beziehung mit der Intelligenz, zum Nervensystem und Respirationstrakt.
- Udana Vayu sitzt im Hals, kontrolliert Sprache, Energie, Willlen, Leisitung, Gedächtnis, Ausatmung.
- Samana Vayu befindet sich im Dünndarm, regelt das Verdauungsystem.
- Vyana Vayu konzentriert sich im Herzen, wirkt durch den ganzen Körper, regelt den Kreislauf, Bewegung der Gelenke und Muskuluatur.
- Apana Vayu befindet sich im Bauch, regelt alle nach unten gerichteten Ausscheidungen wie z.B. Stuhl, Urin, Samen, Regelblutung, Geburt.
Neben diesen gibt es fünf sekundäre bzw. untergeordnete Pranas bzw. Vayus (die Upapranas). Diese sind: Naga, Kurma, Krikara, Devadatta und Dhananjaya.
Mann kann die Pranas auch als Vayus bezeichnen, d.h. Luft, Hauch oder motivierende Kraft.
Die Vayus (die Winde, daher auch Vatas genannt) werden den fünf Elementen zugeordnet:
- Prana Vayu der Luft
- Udana Vayu dem Äther
- Samana Vayu dem Feuer
- Vyana Vayu dem Wasser und
- Apana Vayu der Erde.
Auch werden Heilpflanzen ihrer jeweiligen Wirkung entsprechend den verschiedenen Prana Vayus zugeteilt.
Die Vayus haben jeweils ihren eigenen Platz im Körper, bestimmte Bewegungsrichtungen sowie bestimmte Aufgaben und Funktionen, die sie unterstützen und regeln.
Im Rahmen der ayurvedischen Anwendungen und Massagen, wie etwa der Ayurveda Marma Massage, der Mardana- und Abhyanga Massage sowie des Shirodharas (ayurvedischer Stirnguss), werden Energieblockaden gelöst und Prana wieder zum Fließen gebracht. Auch die Ayurveda Ernährung, insbesondere die Art der Nahrungszubereitung, dient der Unterstützung von Prana. Des Weiteren unterstützen und harmonisieren bestimmte Yoga-Übungen (Asanas, Mudras, Pranayama, Meditation mit Visualisierungen sowie Bija Mantras) das Prana.
Bring Dein Prana schrittweise unter Kontrolle
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Kommentar zum 15. Vers des zweiten Kapitels der Hatha Yoga-Pradipika
Swatmarama schreibt:
- yathā siṁho gajo vyāghro bhaved vaśyaḥ śanaiḥ śanaiḥ |
- tathaiva sevito vāyur anyathā hanti sādhakam
So wie wir Löwen, Elefanten und Tiger Schritt für Schritt zähmen, so sollte auch Prana schrittweise unter Kontrolle gebracht werden. Ansonsten wird Prana den Yogi töten.
Hm…bisschen radikale Ausdruckweise. Er will uns hier auch so ein bisschen zur Vorsicht raten. Gut, ich vermute, Du hast jetzt nicht so viel Erfahrung im Zähmen von Löwen und Tigern und Elefanten. Im alten Indien wurden auch Löwen, Tiger und Elefanten gezähmt und dann letztlich häuslich genutzt. Im 18./19. Jahrhundert haben die Engländer letztlich die ganzen Maharadschas zu Großwildjagden inspiriert und motiviert, um sie letztlich irgendwie zu beschäftigen. Und so sind in Indien die Löwen, Elefanten und Tiger weitestgehend ausgestorben. Ein paar wenige Elefanten und Tiger gibt es noch. Ob es noch Löwen gibt, weiß ich nicht. Gut, jedenfalls wenn man diese zähmen will, würde man es schrittweise machen und so macht man das auch mit Pranayama.
Also angenommen, Du hast noch nie Pranayama geübt, würdest Du jetzt nicht gleich vier Mal am Tag zwei Stunden üben. Du würdest erst schrittweise anfangen. Ich gehe jetzt aber davon aus, dass wenn Du diesen Vers hörst, dann hast Du schon etwas mehr Erfahrung mit Pranayama. Also, nicht übertreiben – aber ich glaube, moderne Aspiranten, zumindest die ich kenne, haben weniger die Gefahr zu viel Pranayama zu praktizieren. Die Gefahr ist viel größer zu wenig Pranayama zu praktizieren. Übe Pranayama – und dann gilt natürlich, nicht jeder ist geeignet für intensives Pranayama. Man kann sagen, Menschen brauchen eine gewisse psychische Stabilität um intensiv Pranayama zu praktizieren.
Pranayama zur Stabilisierung
Eine gewisse Menge an Pranayama stabilisiert den Menschen und das sind typischerweise
- drei Runden Kapalabhati,
- 10-20 Minuten Wechselatmung.
Man kann sagen, das ist für fast jeden Menschen gut. Ich hab auch schon darüber gesprochen und Übungsanleitungen gegeben für unterschiedliche Variationen für Kapalabhati, für unterschiedliche Dosha-Beruhigung gemäß Ayurveda. Und deshalb kann man sagen, für jeden Menschen ist Pranayama geeignet.
- Wer müde ist, bekommt durch Pranayama mehr Energie.
- Wer ängstlich ist, bekommt durch Pranayama mehr Selbstvertrauen.
- Wer zu Ärger neigt, der wird mehr Ruhe des Geistes bekommen.
- Und wer relativ schnell den Mut verliert, durch Pranayama wird er wieder Mut bekommen.
Aber – Menschen die psychisch instabil sind, werden durch eine gewisse Menge von Pranayama psychisch stabiler. Wenn sie aber noch intensiver praktizieren, werden sie in Prozesse hinein katapultiert, die sie vielleicht allein nicht so gut bewältigen können. Wenn Du also jemand wärst, der durch längeres Pranayama irgendwo in tiefe emotionale Prozesse kommt, dann brauchst Du entweder jemanden, der Dir da hindurchhilft; der Dir rät was zu tun ist und Dich begleitet oder eben beschränke Deine Menge an Pranayama darauf, was Dir hilft Dich zu stabilisieren.
Und so also schrittweise vorangehen und im Laufe der Jahre wird das Pranayama Dir auch helfen, psychisch stabiler zu werden. Dann kannst Du auch schrittweise mehr Pranayama üben. Aber es kann auch sein, dass Du zu der Kategorie von Menschen gehörst, die insgesamt einen stabilen Geist haben. Und dann wird es Dir auch gelingen, mal vorübergehend in Prozesse hineingeworfen zu werden, in grundlosen Ärger oder in ein Verlassenheits-Gefühl, Ängstlichkeits-Gefühl zu kommen, in Erinnerungen zu kommen, die aus der Kindheit stammen. Du identifizierst Dich dabei nicht, Du schaust es Dir an, Du wiederholst ein Mantra, Du öffnest Dich für die Segensenergie des Meisters, Du sprichst ein Segens-Gebet und dann ist diese Sache überstanden und es löst sich auf. Die Unreinheiten der Nadis lösen sich eben durch Pranayama auf und die Unreinheiten, die psychische Blockaden sind, lösen sich auch auf. Und dann verschwinden auch die psychischen Blockaden, teilweise eben auch ohne psychologische oder gar psychotherapeutische Arbeit. Pranayama allein kann den Geist klären bei einer ganzen Reihe von Menschen.
Pranayama ist segensbringend
Hier die Aussage, wenn man Pranayama nicht richtig übt, könnte man dadurch umgebracht werden, halte ich persönlich für eine übertriebene Aussage. Mir ist jetzt kein Mensch bekannt, der durch Pranayama gestorben wäre. Ich muss sogar zugeben, ich kenne keinen Menschen, der durch Pranayama Schaden genommen hätte. Ich kenne Menschen, die beim Spazieren gestolpert sind und sich das Bein gebrochen haben. Ich kenne Menschen, die im Bett liegend einen steifen Hals bekommen haben oder einen Hexenschuss. Es gibt Menschen, die im Bett liegend einen Herzinfarkt haben. Ich kenne jetzt noch keinen Menschen, der beim Pranayama in ein ernsthaftes Problem gekommen ist.
Mag sein, dass ich hier jetzt Swatmarama widerspreche, aber meine Erfahrung ist, Pranayama ist insgesamt segensbringend. Aber die Einschränkung gilt trotzdem, Menschen, die psychisch instabil sind, sollten die Menge an Pranayama finden, die sie stabilisieren. Natürlich solltest Du Pranayama kombinieren mit Asana, mit Meditation und in den fortgeschritteneren Techniken, in denen man Bandhas integriert in den fortgeschrittenen Formen von Ujjayi, Surya Bedha und Bhastrika. Wenn du so übst, musst Du in jedem Fall sattwige Nahrung beachten.
Hinweise
Über weitere Gefahren des Pranayama spricht Swatmarama im nächsten Vers und dann werde ich da auch auch noch einmal etwas Stellung beziehen.
Alle Informationen findest Du auf dem Yoga Vidya Schriften Blog.
Dort findest Du den Menüpunkt Hatha Yoga-Pradipika. Dort findest Du alle Verse der Hatha Yoga-Pradipika auf Sanskrit, auf Deutsch, Wort-für-Wort-Übersetzung, wie auch Kommentare von Swami Vishnu-devananda und von mir als Texte, Audio und Video. Und es gibt auch die [* Swatmarama: Hatha Yoga Pradipika Hatha Yoga-Pradipika] in den Boutiquen der Yoga Vidya Ashrams.
Video - Bringe dein Prana schrittweise unter Kontrolle
Viveka Chudamani - Idendifiziere dich nicht mit dem Prana
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 102 von Sukadev Bretz -
Die Experten sagen, das Einatmen, Ausatmen, Gähnen, Nießen, das absondern von Sekreten und auch das Sterben sind Tätigkeiten von prāṇā. Auch Hunger und Durst sind wesentliche Eigenschaften der Lebensenergie.
Hier will er also sagen, dass du einen Astralkörper hast mit verschiedenen Bestandteilen. Unter anderem gibt es im Astralkörper auch das Prana. Dieses Prana hat verschiedene Funktionen. Vieles was du denkst, was du selbst tust ist in Wirklichkeit prāṇā.
Atembeobachtung beliebte Meditationstechnik
Zum Beispiel: einatmen und ausatmen. Das geht den ganzen Tag so. Verläuft von selbst. Atem strömt ein, Atem strömt aus. Du bist das unsterbliche Selbst. Du bist nicht der Atem. Es ist vielleicht besonders einfach das zu erkennen. Nicht umsonst ist die Atembeobachtungs-Meditation eine der beliebtesten Meditationstechniken unter den abstrakten Techniken.
Egal ob im Buddhismus, Vipassana oder im Jnana Yoga, Sakshi Bhav, Achtsamkeit auf den Atem. Einatmen, Ausatmen. Du beobachtest wie der Atem kommt. Du beobachtest wie der Atem geht. Der Atem wird erzeugt durch prāṇā. Du bist nicht der Atem. So wie der Atem kommt und geht, kommen und gehen die Gedanken. Wie der Atem kommt und geht, kommen und gehen die Emotionen und Gefühle. Kommen und gehen. Auch gähnen und niesen, absondern von Sekreten. Körperfunktionen werden gesteuert durch die Lebensenergie. Kann man als Konzept gut akzeptieren.
Prana kann aus dem Körper heraustreten
Dann sagt er aber auch sterben, so ganz lapidar. Letztendlich das hinaustreten. Aus dem Körper heraustreten es muss nicht nur sterben sein. Der Astralkörper kann den Körper verlassen. Oder auch das prāṇā kann den Körper mal verlassen, ausstrahlen. Das sind alles Funktionen des prāṇā. Du hast erst mal das Gefühl der Weite. Du kannst dich während der Meditation auch oberhalb des Körpers befinden oder auch in der Tiefenentspannung. Das sind alles Funktionen des prāṇā. Natürlich gibt es auch andere Funktionen wie Hunger und Durst. Es gibt auch verschiedene Formen von Hunger und Durst.
Bleibe losgelöst von den Funktionen des Prana
Letztlich ist die Intensität von allem ist auch irgendwo prāṇā. Nicht du bist das, das prāṇā dahinter. Ist irgendwo mehr prāṇā, ist eine größere Intensität dahinter. Aber du bist es nicht.
Viveka Chudamani - Aufgaben des Prana
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 165 von Sukadev Bretz -
Der Körper wird durch Prana organisiert
Shankara schreibt: Die Lebenskraft, Prana ist verbunden mit den fünf Handlungsorganen, Karmendriya bildet die Energiehülle, die Vital Hülle, Pranamaya Kosha. Sie durchdringt die Nahrunghülle Annamaya Kosha und führt alle Aktivitäten des Körpers durch.
Shankara hat in den letzten Versen viel gesprochen über den Körper Annamaya Kosha - Nahrungshülle. Aber die Nahrungshülle funktioniert nicht aus sich selbst heraus. Damit die Nahrungshülle, der Körper etwas tut braucht er die Pranamaya Kosha, das heißt die Energiehülle.
Jetzt könntest du Pranamaya Kosha auf verschiedene Weise interpretieren. Du könntest Pranamaya Kosha als die Organisations-Prinzipien des Körpers ansehen in Verbindung mit den Kommunikations-Strukturen das elektromagnetische Spektrum, und so weiter.
Prana wirkt durch und existiert ohne den Körper
Und so könntest du sagen das was den Körper organisiert das ist Prana. Oder du könntest Prana als feinstoffliche Energie ansehen, die durch den Körper hindurch wirkt und auch ohne den Körper existiert.
Du könntest sagen es gibt einen Astralkörper bestehend aus:
- Pranamaya Kosha,
- Manomaya Kosha,
- Vijnanamaya Kosha.
Dieser Astralkörper verlässt den physischen Körper im Moment des Todes. Und auch jede Nacht verlässt der Astralkörper teilweise den physischen Körper, bleibt noch verbunden mit der astralen Nabelschnur, der Silberkordel. Und kommt dann eben morgens beim Aufwachen wieder zurück.
Ohne Prana kann der Körper nichts machen
So könntest du es sehen und so muss ich zugeben, sehe ich es. Aber du könntest auch anders interpretieren. Jedenfalls nach der Yoga Philosophie wie es auch Shankara vertritt ist der physische Körper letztlich nur physische Materie, unbelebt. So ähnlich wenn du physisch tot bist, was dann übrig bleibt.
Du bist mit deinem Astralkörper in der Astralwelt. Aber der physische Körper ist tot, hat kein Leben mehr, hat kein Prana mehr, zerfällt. Ohne Prana kann der Körper nichts machen.
In diesem Sinne kann auch helfen dir bewusst zu sein vieles was du dem physischen Körper zu schreibst ist nicht im physischen Körper sondern ist in der Pranamaya Kosha. Wenn du denkst du bist körperlich müde ist vielleicht nur dein Prana vorübergehend regenerations bedürftig. Wenn du denkst der Körper ist nervös ist vielleicht nur das Prana ein bisschen unruhig. Und wenn du denkst das du irgendwie nichts machen kannst fehlt dir vielleicht nur das Prana.
Pranayama hilft der Regeneration des Prana
Das kann manchmal auch helfen weil du sagst ok, dann muss sich halt mein Prana wieder regenerieren. Ich übe ein paar mehr Runden Pranayama. Ich bin wieder regelmäßiger mit meinen Asanas, achte mehr darauf das ich gesunde Ernährung habe, die mehr Vitalkraft, mehr Prana hat.
Prana wirkt also durch den physischen Körper. Und der physische Körper wird vom Prana belebt. Ohne Prana zerfällt der physische Körper relativ zügig. Wenn du das weißt fällt es dir auch leichter dich vom physischen Körper zu lösen. Und du hast auch weniger Angst vor dem pyhsischen Tod. Oder auch wenn ein dir anvertrauter oder ein Verwandter stirbt ist das nicht so tragisch. Er verlässt einfach nur den physischen Körper. Und Yogis sagen sogar zu existieren ohne den physischen Körper ist viel schöner als zu existieren mit dem physischen Körper. Es ist viel schöner ohne die Behinderungen des physischen Körpers. Das ist ähnlich angenommen du bist dein ganzen Tag in einem kleinen Auto und kannst das Auto nicht verlassen. Es ist schöner aus dem Auto raus zu gehen.
Und in diesem Sinne das Leben nach dem Tod ist schöner als das Leben vor dem Tod. Das heißt nicht das du Suizid begehen solltest, im Gegenteil. Wenn du vorzeitig aus dem Leben gehst dann kann es heißen das du die Zeit, die du eigentlich noch im Leben hättest verbringen sollen in einer erdnahen Ebene als Preta verbringst. Das ist nicht unbedingt schön. Es ist also klüger das Leben zu leben.
Der Tod ist die Befreiung vom Körper
Aber wenn ein naher Angehöriger stirbt eigentlich wäre es klug dich für ihn zu freuen oder für sie. Insbesondere die meisten Menschen sind ja grundsätzlich gute Menschen.
Wer nicht ganz Schlimmes getan hat für den ist das Leben nach dem Tod schöner, wie eine Erlösung. Und wenn du noch sehr an ihm oder an ihr hängst und euer Karma noch nicht zu Ende ist kein Problem. Ihr werdet euch wieder sehen entweder in der Astralwelt nach diesem, wenn du auch stirbst. Oder ihr werdet euch wiedersehen im nächsten Leben aber in unterschiedlicher Konstellation.
Die Seele ist unsterblich
Dein Partner in diesem Leben muss nicht dein Partner im nächsten Leben sein. Er kann auch deine Mutter sein, der kann dein Sohn sein, kann dein Chef sein oder auch dein Yogalehrer oder Yogaschüler. Wir inkarnieren uns in unterschiedlichen Konstellationen.
In diesem Sinne habe keine Angst vor dem Tod und bedaure auch auch den Tod Anderer nicht. Sondern sei dir bewusst die Seele ist unsterblich. Du bist unsterblich.
Prana, die Lebensenergie
- Abschnitt aus "Die Kundalini Energie erwecken" von Sukadev Bretz -
Prana ist der Unterschied zwischen einer Rose und einer Plastikrose: In einer Blume ist Prana. Eine noch so schöne Plastikimitation ist letztlich tot. Darum lieben viele Menschen Zimmerpflanzen: Sie strahlen ein harmonisches Prana aus.
Prana ist der Unterschied zwischen einem lebendigen Menschen und einer Leiche. Wer schon mal eine Leiche gesehen hat, weiß: Das fühlt sich anders an als ein Schlafender. Das Prana fehlt.
Prana macht den Unterschied zwischen einem Live-Vortrag beziehungsweise Live-Konzert und einer Aufnahme auf Kassette, CD oder MP3-Datei aus. Darum spricht man ja auch von „Live“ – da ist Lebensenergie drin. Und wenn man von einer „tollen Atmosphäre“ spricht, meint man nicht den Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur. Vielmehr meint man starkes Prana im Raum.
Manche Menschen haben mehr Prana, manche weniger. Ein Vortragender mit viel Prana kann Menschen begeistern, kann viel in seinen Vorträgen bewirken, auch wenn er nie Rhetorik gelernt hat. Ein Vortragender mit wenig Prana hat da größere Probleme, auch wenn er viele Rhetorikseminare besucht hat.
Jemand mit viel Prana hat leichter Erfolg bei allem, was er macht. Ein Mensch mit viel Prana ist ein großer Anziehungspunkt: Da Prana vom Prana-Stärkeren zum Prana-Schwächeren fließt, suchen Menschen die Gegenwart von Menschen mit viel Prana. So stehen Menschen mit viel Prana oft im Mittelpunkt, zumindest so lange sie viel Prana haben. Wenn ein Mensch sein Prana aufgebraucht und nicht regeneriert hat, verliert er schnell diejenigen, die ihn vor kurzem noch bewundert haben.
Manche Menschen mögen sich auf Anhieb. Das heißt, ihre Energieschwingung ist von Anfang an harmonisch. Manchen Menschen gelingt es, ihre Prana-Schwingung zügig an die Schwingung anderer anzupassen, zum Beispiel durch bedingungslose Liebe: Sie mögen dann jeden Menschen.
Jeder Mensch hat mal mehr Prana, mal weniger. Im allgemeinen Sprachgebrauch spricht jeder davon: „Heute habe ich viel Energie“, „Heute habe ich wenig Energie“, „Meine Energiereserven sind ganz aufgebraucht“ und so weiter.
Menschen haben nicht nur mengenmäßig mehr oder weniger Prana. Prana schwingt auf verschiedenen Schwingungsebenen. So haben zwar manche Menschen insgesamt mehr Prana als andere. Aber viele haben auch auf einer Schwingungsebene mehr Prana als auf anderen.
Prana für Gesundheit und Kraft
Das Prana auf der untersten Ebene (Muladhara Chakra) ist verantwortlich für die Gesundheit des physischen Körpers und für körperliche Kraft. Viel und vor allem harmonisch fließendes Prana auf dieser Ebene verhilft zu einem guten Funktionieren des physischen Körpers und daher zu physischer Gesundheit. Ist ein Mensch in der Lage, das Prana in bestimmten Muskeln und Körpersystemen zu konzentrieren, wird er zu einem ausgezeichneten Sportler. Das gilt natürlich insbesondere für die ostasiatischen Kampfsportarten, aber durchaus auch für die olympischen Disziplinen. Für sportlichen Erfolg braucht man natürlich Muskeln, Kondition und so weiter, aber eben auch Prana.
Prana für Ausstrahlung und Attraktivität
Prana auf der zweiten Ebene (Swadhisthana Chakra) ist verantwortlich für Ausstrahlung, Schönheit, Attraktivität, auch sexuelle Attraktivität. Starkes Prana auf dieser Ebene ermöglicht feinstoffliche Heilung. Idealerweise haben Heiler, Heilpraktiker und Ärzte ein gutes Prana auf dieser Ebene. Viele Eltern wissen, dass manchmal ihre Hände für die Gesundung einfacher Beschwerden bei ihren Kindern viel bewirken können.
Prana für starkes Charisma
Prana auf der dritten Ebene (Manipura Chakra) ist unter anderem die Kraft, andere Menschen zu beeinflussen, und zwar zum Guten wie auch zum Schlechten. Prana auf dieser Ebene ist das, was man als Charisma bezeichnet. Menschen lieben es, sich Menschen mit starkem Charisma unterzuordnen, ihnen zu folgen.
Beeinflussung zum Guten
Ein Beispiel für eine sehr gute charismatische Führungspersönlichkeit war Gandhi. Ihm sind einige Millionen Menschen gefolgt. Er hat Indien vom gewaltlosen Widerstand überzeugt (vor Gandhi wollte die Mehrheit der Unabhängigkeitskämpfer mit Waffengewalt vorgehen). Er hat Indien zu Unabhängigkeit und Demokratie geführt. Er hat vieles für die Aufhebung der Kastengrenzen und die Aussöhnung zwischen Hinduismus und Islam bewirkt, wenn er auch mit den Ergebnissen nicht zufrieden war. Als nach der Erlangung der indischen Unabhängigkeit doch Hindu-Moslem-Unruhen begannen, hat allein seine Gegenwart in Bengalen ausgereicht, um diese dort zu stoppen. Mit seinem Tod hörten die Hindu-Moslem-Kämpfe (zumindest zunächst) in Indien auf.
Beeinflussung zum Negativen
Ein Negativbeispiel ist Hitler: Sein Charisma war der Art, dass Menschen, die in seine Veranstaltungen gingen und vorher ganz andere Überzeugungen hatten, zu seinen glühenden Anhängern wurden. Eine Reihe von Industriellen und Generälen berichteten von dieser fast magischen Kraft Hitlers. Gandhi und Hitler sind Beispiele für Menschen, die nicht von Kindheit an eine hohe Ausstrahlung hatten. Gandhi beschreibt in seiner Autobiographie, dass er als beginnender Student ohne viele Freunde, ohne viel Einfluss war. Nachdem er aber begonnen hatte zu meditieren, seine Ernährung umzustellen, ein asketisches Leben zu führen, vermehrt Mantras zu wiederholen und Pranayama zu üben, sammelte er viel Prana an, mit dem er dann später die Massen begeistern konnte.
Hitler war als Jugendlicher und in seinen Versuchen als Baumeister und Maler ziemlich einsam und erfolglos. Auch in seiner Soldatenzeit im ersten Weltkrieg hinterließ er keinen großen Eindruck auf seine Kameraden. Er beschäftigte sich jedoch schon in seinen Wiener Jahren mit Okkultismus, las die so genannten Ostara-Hefte und praktizierte nach dem ersten Weltkrieg einige Energieübungen. Wie auch immer es war: Unbestreitbar ist, dass Hitler eine große Ausstrahlung hatte. Im Lauf der Jahre verbrauchte und verlor er diese. Ab 1941 gab es daher kaum mehr öffentliche Auftritte von ihm. Sein Geschrei und seine verrückte Weltanschauung wirkten ohne Prana nur noch grotesk und abstoßend. Leider hat es nicht ausreichend Menschen, denen ab 1941 die Augen aufgingen und die aus dem kollektiven Wahn der dreißiger Jahre erwachten, zum Umsturz ermutigt.
So kann Prana auf der Ebene des Manipura Chakras zum Guten wie auch zum Schlechten genutzt werden. Umso wichtiger ist es, sich in seiner Ethik zu schulen, wenn man Energieübungen praktiziert. Dann können wir unser Prana und damit auch unser Charisma und die Ausstrahlung erhöhen und sehr viel Gutes in der Welt bewirken. Es wäre wünschenswert, dass tolerant-spirituelle Menschen ihr Prana dieser Ebene vermehrt für Verantwortung in der Welt nutzen, für Engagement auch in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Prana für Liebe und Geborgenheit
Prana auf der vierten Ebene (Anahata Chakra) ist emotionales Prana. Manche Menschen bestimmen mit ihren Gefühlen die Stimmung in der ganzen Familie und in ihrer ganzen Arbeitsumgebung, und zwar sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Wenn sie froh sind, sind alle glücklich. Sind sie frustriert, fühlen andere sich auch so. Wenn ein Mensch auf der vierten Ebene ein harmonisches machtvolles Prana hat, fühlen sich andere in seiner Gegenwart geborgen, geliebt, angenommen. Ihr Herz öffnet sich und sie vertrauen sich diesem Menschen gerne an. Daher sagt man auch, dass ein solcher Mensch „ein großes Herz“ oder „viel Herz“ hat. Ist das Prana auf der vierten Ebene machtvoll und subtil, erfährt der Mensch Kosmische Liebe zu allen Geschöpfen und zu Gott. Jesus sagt in der Bergpredigt: „Selig sind, die da reinen Herzens sind. Denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5, 8).
Prana für Kommunikation
Prana auf der fünften Ebene (Vishuddha Chakra) gibt die Kraft für Kommunikation, Sprache, Rede, Ausdruck. Menschen mit viel Prana auf dieser Ebene sind die geborenen Redner, die geborenen Kommunikatoren, die mit vielen Menschen Kontakte knüpfen und halten können. Menschen mit einem harmonischen Prana hier sind gute Vermittler. Ist das Prana hier subtil und machtvoll, kommt die Fähigkeit, sich mit allen Wesen und dem Höchsten Wesen verbunden zu fühlen.
Prana für intellektuelle Klarheit
Prana auf der sechsten Ebene (Ajna Chakra) gibt intellektuelle Klarheit und intellektuelle Ausstrahlung. Universitätsprofessoren und Lehrer, die intellektuelle Inhalte vermitteln, brauchen hier viel Prana. Dann verstehen Schüler und Studenten den Stoff leichter und schneller. Von manchen Menschen geht so eine intellektuelle Faszination aus, dass man ihre Erklärungen sofort versteht. Prana auf der sechsten Ebene ist auch die Kraft der Intuition und höheren Erkenntnis. Erwachen diese, gilt das dritte Auge als geöffnet.
Prana für göttliche Gnade und Führung
Prana auf der siebten Ebene (Sahasrara Chakra) gibt das Gefühl, von Gott geführt zu werden. Es steht für die Herabkunft göttlicher Gnade beziehungsweise des Heiligen Geistes. Wenn nicht nur Prana, sondern auch Kundalini ins siebte Chakra aufsteigt, entsteht die Erfahrung der vollkommenen Einheit, der Selbstverwirklichung.
Licht-Meditation mit Pranalenkung
Meditationsanleitung von Swami Nirgunananda
In dieser Meditation kannst du mittels Visualisierung und Konzentration deinen ganzen Körper mit Energie und Lichtkraft erfüllen. Du wirst dich danach hell, strahlend, voller Energie und Gesundheit fühlen. Überprüfe als erstes nochmals deine Sitzhaltung. Richte dich so ein, dass du wirklich aufrecht, gerade und bequem sitzt. Mache die Atmung tief und regelmäßig. Die ersten paar Atemzüge ganz bewusst. Mit jedem Einatmen nimm Licht, Prana, Sonne auf. Mit jedem Ausatmen lasse alles Belastende, Schwere los.
Nun lasse den Atem fließen wie er von selbst fließen will und beeinflusse ihn nicht mehr willentlich. Stelle dir jetzt vor, über dir, oberhalb des Scheitels ist ein strahlendes Licht. Entweder einfach ein wunderschönes strahlendes Licht, oder auch die Sonne, oder ein Stern. Wenn du willst kannst du dir auch vorstellen, dass Swami Sivananda oder ein anderer Meister/Meisterin oder eine persönliche Gottesvorstellung, zu der du einen Bezug hast, dort oberhalb von dir ist und Licht von oben in dich hineinfließen lässt. Öffne dich nach oben und lasse von oben dieses Licht in dich hineinströmen. Mit jedem Atemzug strömt dieses Licht von oben in dich hinein.
Nimm jetzt weiter mit der Einatmung Licht auf, lasse es in dich hineinströmen. Mit der Ausatmung lasse das Licht in die unteren Teile deines Körpers fließen. Gehe mit deiner Achtsamkeit zu deinen Füßen. Spüre die Sonne, den Stern, das Licht in den Füßen mit jeder Einatmung. Mit jeder Ausatmung lasse von den Füßen her das Licht ausstrahlen, weit werden. Gehe jetzt mit deiner Achtsamkeit zu den Fußgelenken. Lasse die Sonne, das Licht in den Fußgelenken in deiner Vorstellung stark werden und mit der Ausatmung von dort in alle Richtungen ausstrahlen. Gehe mit deiner Achtsamkeit zu den Knien. Spüre und visualisiere dort das Licht und ausatmend lass es von dort ausstrahlen in die ganze Umgebung, in den Körper und darüber hinaus. Lasse das Licht, die Sonne bewusst in den Hüftgelenken mit der Einatmung strahlen und mit der Ausatmung von dort sich ausweiten.
Lasse jetzt die Sonne im Bauchbereich strahlen. Sammle das ganze Prana und Licht im Bauchbereich mit der Einatmung und ausatmend von dort ausstrahlend in den ganzen Körper und darüber hinaus. Bring deine Achtsamkeit zur Mitte des Brustkorbs, spirituelles Herz. Lasse dort deine Sonne erstrahlen. Atme hinein und ausatmend von der Mitte der Brust, in alle Richtungen weit werden, dieses Licht ausstrahlen. Gehe zur Kehle mit deiner Achtsamkeit. Lasse dort einatmend die Sonne erstrahlen, ausatmend weit werden. Von der Kehle, vom ganzen Hals her. Spüre deine Augen wie strahlende Sonnen, hineinatmen und ausatmen von den Augen Sonne ausstrahlen lassen. Stirn: Einatmend spüre strahlendes Licht in der Mitte der Stirn und ausatmend von dort weit in alle Richtungen. Spüre den ganzen Kopf wie eine strahlende Sonne. Mit jedem Einatmen wird dieses Strahlen des Kopfes stärker und ausatmend weit in alle Richtungen deine Sonne erstrahlen lassen.
Spüre deinen ganzen Rumpf, den Unter- und Oberkörper als ein kompaktes Ganzes und dort in der Mitte eine strahlende Sonne, die immer größer wird, immer stärker leuchtet. Spüre deine Hände wie kleine Sonnen. Einatmen zu den Händen, die Sonne wird stärker, ausatmen - ausstrahlen lassen. Bringe deine Achtsamkeit zu den Handgelenken. Lass darin deine Sonne erstrahlen. Zu den Ellbogen, lasse von dort ausstrahlen. Zu den Schultern. Lasse von dort deine Sonne ausstrahlen.
Nimm dich selbst als Ganzes als diese strahlende Sonne wahr. Mit jedem Atemzug erhältst du von oben weiter diese kosmische Kraft, dieses kosmische Licht, den kosmischen Prana, die in dich hinein fließen. Mit jeder Ausatmung schickst du dieses Licht, Prana, strahlende Sonnenenergie, in alle Richtungen. Das Licht, die Sonne erfüllt deinen Körper, dein ganzes Sein und strahlt weit darüber hinaus.
Bei der weiteren Meditation in der Stille kannst du entweder diesen Pranalichtstrom mit deiner Achtsamkeit und Konzentration zu einer Körperregion lenken die der Aufmerksamkeit bedarf, die vielleicht Heilung braucht. Oder du kannst einfach diese Vorstellung beibehalten: Licht, Sonne, göttliche Energie von Swami Sivananda oder einem anderen Meister/Meisterin oder einem Aspekt des Göttlichen strömt von oben aus dem kosmischen Unendlichen in dich hinein, erfüllt dich mit neuer Kraft, Licht, Prana und mit der Ausatmung lässt du dich ganz durchdringen und wirst immer weiter und strahlender. Meditiere so weiter während der nächsten Minuten in der Stille.
Übung: Wellen des Prana
- 1. Welle: Beine anwinkeln, Arme unter den Knien verschränken. 7 Aktivierungsatmungen, Energielenkung ins Gesicht, zur Kopfhaut, zu den Haaren.
- 2. und 3. Welle: Beine anwinkeln, Arme lang machen, Hände unter das Gesäß. 7 Aktivierungsatmungen, mit der Einatmung in der 2. Welle rechtes Bein über den Boden ausstrecken, einatmend Knie beugen und linkes Bein ausstrecken; in der 3. Welle mit dem linken Fuß beginnen. Energielenkung jeweils ins Gesicht, zur Kopfhaut, zu den Haaren. Hände für die folgenden Wellen unter dem Gesäß halten.
- 4. und 5. Welle: Knie angewinkelt lassen, 7 Aktivierungsatmungen, beginnend mit der rechten Ferse mit jedem Ausatmen Fersen ans Gesäß schlagen, einatmen und entspannen, in der 5. Welle mit dem linken Fuß beginnen. Energielenkung ins Gesicht, zur Kopfhaut, zu den Haaren.
- Wirkung: Diese Übung trainiert die Bauchmuskeln, stärkt die Beinmuskeln, fördert die Durchblutung der Gesichtshaut, energetisiert die Gesichtshaut und die Kopfhaut, mildert Falten, stärkt die Haare, fördert ein frisches Aussehen, fördert das allgemeine Wohlbefinden. Für Ungeübte ist diese Übung anfangs sehr anstrengend. Wenn es zu viel wird, kann man zwischendurch für einen tiefen Atemzug absetzen, Hände aber unter dem Gesäß lassen.
Prana - von der Philosophie zur gelebten Wirklichkeit
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 37 Herbst 2018 von Bhajan Noam -
Prana ist ein Begriff, der im Kern „Leben“, „Lebenskraft“, „Lebensenergie“ bedeutet, dem wir aber diesen Inhalt erst durch bewusste Nutzung, im wahrsten Sinn des Wortes, „einhauchen“ müssen.
Die gesamte Natur ist Prana
Einer der Träger von Prana ist der Atem. Die Autoren des etymologischen Wörterbuchs Duden gestehen ein, dass sie den letzten Ursprung des Begriffs „Atem“ nicht kennen. Sie weisen aber zumindest darauf hin, dass „Atem“ mit dem Sanskritwort „Atman“ (Hauch, Seele) verwandt ist. Der Begriff „Odem“, den Martin Luther durch seine Bibelübersetzung verbreitete, meint den göttlichen Atem, aus dem heraus alle Wesen existieren. Shankara (788-820), einer der großen Philosophen und Heiligen Indiens, schrieb in seinem Werk Viveka Chudamani: „Der spirituelle Aspirant widmet sich der Kontemplation und meditiert über den Atman in sich selbst als Atman in allen Wesen. So löscht er nach und nach das Gefühl der Trennung und wird Eins mit Brahman, Gott.“
Prana besteht aus den zwei Silben Pra und Ana. „Pra“ bedeutet wörtlich „schöpfen“, „zeugen“, „hervorbringen“, auch „gebären“ (schwedisch „bara“) – und „Ana“ mit der Wurzel „an“ (atmen) ist der Atem. Prana ist also das, was zeugt, was das Leben hervorbringt, was schöpft und geschöpft werden möchte. Zwischen Geben und Nehmen verschwinden im Prana die Unterschiede, es ist einfach ein Fließen oder ein beständig fließender und sich wandelnder Austausch.
Die vedische Klangdeutung der Wirkungen des Wortes PRANA, die ich bei einem meiner Meister lernte, zeigt uns folgendes:
- P = Anregung und Öffnung des Kehlchakras (Vishuddha)
- R = starke Anregung der Sushumna, des zentralen Energiekanals
- A = aus dem Atemzentrum heraus mit allem verbunden sein, Anregung von Solarplexus
- N = Durchlässigkeit erzeugend im Nasenraum für den Atem, für die feinstofflichen Kräfte, ein Öffnen von Ajna, Stirnchakra und Sahasrara, Scheitelchakra
- A = siehe oben
Der Atem ist nicht das alleinige Medium, über das wir Prana empfangen und austauschen, da alles in diesem Universum ein Träger von Energie ist. Deshalb wird uns geraten unser Hiersein so bewusst wie möglich zu gestalten und zu leben: Bewusst zu denken, zu planen, zu handeln, bewusst unsere Nahrung aufzunehmen, die Natur anzuschauen, anderen Menschen zu begegnen, Dinge zu kreieren. Gedanken, Worte, Blicke, Berührungen, Farben, Klänge, Nahrung, die gesamte Natur - all das übermittelt Prana und besteht letztlich einzig aus Prana.
Auch Geschichten, Fantasien, Vorstellungen, Visionen können uns positives Prana übermitteln.
Hier ein kleines Beispiel
Spüre beim Lesen in dich hinein, wie es auf dich wirkt: Denke dir den folgenden Text als eine bereits verwirklichte neue Realität.
„Ist das nicht toll! Seit wir dieses völlig entspannte Leben eingeführt haben, sehen wir überall glückliche Menschen, die unbeschwert ihr Dasein genießen, die ihr ganzes kreatives Potential entfalten und Freude am lebendigen Austausch untereinander haben. Überall auf den Plätzen sehen wir die unterschiedlichsten Leute miteinander reden und lachen. Manche tanzen ganz spontan und andere schließen sich ihnen an. Und zwischen den Gruppen von Erwachsenen spielen die Kinder. Musik spielt an allen Ecken und es gibt auch Ruhezonen, Orte der Meditation, wo Menschen friedvoll eine Weile sitzen, um dann wieder erfrischt zu ihren Aktivitäten zurückzukehren.
Jeder wird als ein einzigartiger Mensch gesehen. In Gesprächen hebt man die Besonderheit, die Stärken und die wundervollen Ideen anderer hervor, wie auch die vielen Gemeinsamkeiten. Trennendem wird keine Beachtung geschenkt. Der Glaube und die Überzeugungen des Bruders und der Schwester sind heilig, darüber gibt es keine Diskussion.“
Dies ist nur ein kleines Brainstorming, eine spontane Anregung meinerseits, die du gerne aufnehmen und mit deiner Fantasie fortführen darfst.
Konntest du spüren, wie bloße Ideen förderndes Prana übermitteln können?
Kumbhaka - als ein Beispiel aus zahlreichen Pranayama - Übungen
Kumbhaka wird im Pranayama das Anhalten des Atems genannt. Dadurch kann aufgenommenes Prana sich über die Nadis, Energiekanäle in den Muskeln, Gelenken, Nervenbahnen und übrigen Geweben ausbreiten und als agierende und regenerierende Kraft wirken.
Die meisten Yoga Asanas sind Dehnübungen. Ein Dehnreiz erzeugt einerseits Entspannung im betroffenen Gewebe und andererseits wirkt er wie ein Magnet auf den Atem- und Pranafluss. Das heißt, ganz natürlich strömen Atem und Prana in gedehnte Körperbereiche, sofern sie nicht durch Blockierungen und Konditionierungen gehindert werden. Mit Kumbhaka unterstützen und vertiefen wir diesen Prozess und machen ihn uns dabei auch richtig bewusst.
Praxistipp
Ein Üben mit Kumbhaka kann so aussehen: Egal mit welchem Körperteil wir gerade eine Dehnung durchführen - mit den Armen, den Beinen, dem Rumpf, dem Hals oder auch nur mit den Fingern oder Zehen -, wir begleiten dieses Dehnen mit einem vertieften Einatem, den wir zugleich bewusst in den gedehnten Bereich lenken. Und während wir die Dehnung halten, halten wir auch den Einatem und spüren dabei, wie sich Prana heilsam ausbreitet oder von dieser Region wie ein Schwamm aufgesogen wird, sie stärkt oder gesundet.
Bewusstheit
Alles was wir tun, nicht nur im Yoga, sollten wir mit Bewusstheit tun. Bewusstheit ist die lichtvolle Präsenz in uns, die auch nach außen wirkt und für andere sichtbar oder spürbar wird. Wo wir bewusst sind, ist es hell in uns, fließt Prana, bewegt uns ein lebendiger Atem. Sind wir unbewusst, bleibt es dunkel, herrschen nur wenig Lebendigkeit und Atemfluss, ist der Energiestrom gering.
Vollkommene Bewusstheit heißt: Wahrnehmen, Lenken, zulassen und genießen. Diese Aufmerksamkeit wird mit zunehmender Übung immer mehr zu etwas Selbstverständlichem. In Wahrheit ist Bewusstheit unser ursprünglicher natürlicher Zustand. Kein Tier kann es sich leisten, nicht wach, nicht bewusst zu sein. Der Mensch hingegen hat sich ein gewisses Umfeld erschaffen, in dem er scheinbar gefahrlos dahindämmern kann. Bewusstheit ist machtvolle Lebendigkeit, unsere Präsenz ist selbst reines Prana. Mit Bewusstheit können wir unser Leben in die Hand nehmen, unsere Gesundheit stärken und erhalten und vor allem den tiefen Grund unseres Hierseins erkennen und so unser Leben mit Sinnhaftigkeit ausfüllen.
Bewusstes Üben verändert Schritt für Schritt unser Leben. Ein kraftvoller Atem macht es bald zu einem genussvollen Dasein, lässt es uns in seiner ganzen Vielfalt, Offenheit und Leichtigkeit gewahr werden. Wir fühlen uns bald fröhlicher, beschwingter und verspielter. Und genauso, meine ich, war das Leben einst von Gott gedacht, denn einzig aus seiner höchsten Freude heraus hat er uns erschaffen. Wir beleidigen ihn, wenn wir mit saurer Miene, verkrampften Muskeln und engem Denken durch seine Schöpfung stolpern!
Prana, die Lebensenergie und ihre Auswirkungen
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Herbst 2021 von Sukadev Bretz -
Im Yoga sprechen wir davon, dass der physische Körper von Prana gesteuert wird. Prana ist die Lebensenergie. Ähnlich wie man im Chinesischen von „Chi“ spricht oder im Japanischen von „Ki“ oder es auch in der westlichen Esoterik den Ausdruck „Od“ gibt oder im Hebräischen „Ruach“ – das sind alles verschiedene Ausdrücke für Prana, für Lebensenergie. Diese Lebensenergie steuert den physischen Körper und steuert auch den Feinstoffkörper. Sie ist in verschiedenen Energiezentren aufgespeichert und jedes Zentrum hat bestimme Funktionen.
Prana und die sieben Hauptchakras
Muladhara Chakra
Prana kann sich auf verschiedene Weise auswirken. Im Yoga sprechen wir auch von den sieben Chakren, den sieben Energiezentren. Vom Grundsatz her ist das Prana auf einer physischen Ebene sehr stark – Muladhara Chakra (Wurzelchakra). Dann hast du eine gute körperliche Gesundheit, aber auch viel körperliche Kraft. Körperliche Kraft und die Fähigkeit, in sportlichen Wettkämpfen zu gewinnen, ist auch Prana auf der physischen Ebene. Viele der östlichen Kampfkunsttechniken wie Kalari in Südindien, Jiu Jitsu, Taekwondo, Karate etc. sind Fähigkeiten, Prana zu steuern. Wenn fernöstliche Meister mit einem Handkantenschlag ganze Bretter durchschlagen können, ist das nicht nur physische Kraft, sondern es ist die Fähigkeit, Prana zu nutzen und es ausstrahlen zu lassen.
Swadhisthana Chakra
Prana gibt es auch auf der zweiten Chakra-Ebene – Swadhisthana Chakra (Sakralchakra). Hier drückt Prana zum einen Schönheit, sexuelle Attraktivität aus, aber es steht auch für Heilenergie. Es gibt Menschen, die können ihr Prana ausstrahlen lassen. Das kann ein Muladhara Prana sein, sehr häufi g ist es aber ein Swadhisthana Prana. Auch wenn zwei Menschen ineinander verliebt sind, ist dort eine starke Prana-Verbindung auf Swadhisthana-Ebene. Angenommen du bist jetzt verliebt oder warst es vor kurzem, dann erinnerst du dich: Wie fühlt sich das an? Da ist wie ein starkes Energieband, das dort ist. Es ist wie eine Verbindung, in der sich die beiden Prana-Körper verbinden. Das muss nicht nur die Swadhisthana Chakra-Ebene sein, idealerweise geht eine intensive und tiefe Liebesbeziehung vom Muladhara bis zum Sahasrara Chakra. Aber die Anfangsanziehung, die man spürt, ist eine Swadhisthana-Anziehung. Wenn diese dann weitergeht bis zu Anahata, dann ist das wie eine grundlose Liebe.
Liebende haben oft auch das Gefühl, dass sie die ganze Welt umarmen können, dass eine göttliche Gegenwart da ist, dass sie sich mit allem verbinden. Aus der Verbindung auf einer Prana- beziehungsweise Chakra-Ebene kann sich das weiter ausdehnen und zu einem sehr starken, offenen Prana-Feld werden.
Manipura Chakra
Manipura Chakra (Nabelchakra) Prana ist das Prana, mit dem du etwas bewirken, und wie du andere Menschen überzeugen kannst, etwas zu tun. Wenn du ein starkes Manipura Chakra Prana hast, dann hören auch deine Haustiere, deine Kinder oder, wenn du Chef bist, deine Mitarbeiter besser auf dich. Wenn du dich auf eine Führungsposition bewerben willst, in einer Firma, in einem Verein oder in einer politischen Partei, fällt das leichter, wenn du Manipura Chakra Prana hast.
All diese drei Prana-Ebenen können auch missbraucht werden. So kannst du einmal überlegen, ob es gut ist in einem Wettbewerb den anderen zum Verlierer zu machen, und damit physisches Prana zu missbrauchen. Aber du kannst das Muladhara Prana auch nutzen, um dich zu schützen und um andere davon abzuhalten, dir physisches Leid anzutun. Oder du kannst damit andere physisch schützen. Swadhisthana Prana könnte benutzt werden, um andere sexuell auszunutzen und häufig wechselnde sexuelle Beziehungen zu haben oder auf dieser Ebene Dinge zu tun, die andere ins Leid stürzen.
Manipura Prana könnte für egoistische oder negative Zwecke missbraucht werden. In Indien gibt es sogar den Ausdruck „Asura“. Das sind die, die nicht gut sind. Die Asuras werden beschrieben als Wesen, die viel getan haben, um mehr Prana zu bekommen. Dieses haben sie dann aber nicht zum Guten genutzt, sondern um Macht auszuüben und andere zu beherrschen. Es gibt natürlich auch ein kosmisches Gesetz, das besagt, wenn jemand Prana zum Negativen nutzt, gibt es irgendwann eine Gegenreaktion. Notfalls muss Gott sich inkarnieren, um Menschen mit negativem Prana zu stoppen.
Sei also vorsichtig, wenn du Prana nutzt. Nutze es auf positive Weise. Und wenn du dich zu einem Menschen oder einem Meister hingezogen fühlst, achte darauf, dass er wirklich ein positives Prana ausstrahlt. Halte hohe Ideale für dich selbst, missbrauche es nicht für egoistische Zwecke und achte darauf, wem du folgst. Wenn jemand Charisma hat, heißt das noch lange nicht, dass du ihm oder ihr folgen solltest.
Anahata Chakra
Prana auf der Anahata Chakra (Herzchakra) Ebene kann emotionales Prana sein. Es gibt Menschen, deren Gegenwart die Gefühle von allen im Raum oder im Team bestimmt. Es gibt manche Menschen, wenn die gut gelaunt sind, sind alle gut gelaunt. Sind sie schlecht gelaunt, sind alle schlecht gelaunt. Sind sie enthusiastisch, sind alle enthusiastisch. Ein emotionelles Prana ist durchaus ein Prana vom Manipura bis zum Vishuddha, vor allem aber ein Prana, das auf das Anahata-Ebene wirkt. Ein reines Prana auf der Anahata-Ebene ist das Prana der Freude, der Liebe; der Wunsch, anderen Gutes zu tun. Wenn du dich vom Herzen her verbunden mit der der Natur fühlst, wenn du dich vom Herzen her mit denen verbunden fühlst, mit denen du zu tun hast, wenn du ein Herz hast, das überfließt vor Liebe und Freude, vielleicht sogar Mitleid und Mitgefühl, dann ist das Anahata Chakra. Wenn du das Gefühl hast, dass dich eine göttliche Gegenwart tief im Herzen ergreift, dann ist das Anahata Prana.
Vishuddha Chakra
Vishuddha Chakra (Halschakra) Prana ist das Prana in Worten. Es gibt Menschen, deren Worte haben große Wirkung. Es gibt Menschen, die eine große Klarheit in ihren Worten haben. Noch nicht mal unbedingt mit dem Manipura Prana, so dass man das Gefühl hat, tun zu wollen, was sie sagen, sondern zunächst mit einer Faszination des Vortrags. Und wenn in den Worten Prana mitschwingt, ist das typischerweise ein Vishuddha Prana. Auch gute Sänger und Sängerinnen haben ein Vishuddha Prana. Natürlich kann sich das auch verbinden mit dem Herz-Prana, dem Manipura Prana, dem sexuellen Prana, einem intellektuellen oder auch einem ganz transzendenten Prana. Aber Vishuddha Prana ist zunächst mal das Prana der Worte und des Ausdrucks. Vishuddha Prana ist aber auch das Prana der Verbindung, des Ausgleichs und der Harmonie.
Ajna Chakra
Ajna Chakra (Stirnchakra) Prana ist das Prana der Klarheit des Geistes, der Intuition und der höheren Erkenntnis. Wissenschaftler brauchen zum Beispiel ein Ajna Chakra Prana, um klar denken zu können, um über einen längeren Zeitraum abstrakt logisch nachdenken zu können. Auch intellektuelle Gedanken klar formulieren zu können, ist nicht nur Vishuddha, sondern Ajna Chakra. Aber Ajna Chakra ist auch die Kraft der Intuition, der höheren Erkenntnis. Es ist natürlich auch das Prana des dritten Auges, der Lichtwahrnehmung und des Pulsierens im dritten Auge: des Wahrnehmens einer höheren Wirklichkeit.
Sahasrara Chakra
Und schließlich gibt es das Sahasrara Chakra Prana, das höchste Prana. Sahasrara ist auch das Prana der Gegenwart Gottes. Es ist auch das Prana, das dich für eine höhere Wirklichkeit öffnet, dass du Instrument sein und das Göttliche durch dich wirken lassen willst. Sahasrara Prana heißt auch, dass du jenseits von allem Begrenzten gehen und die Einheit erfahren willst. Du siehst: Prana hat im Yoga eine große und weite Bedeutung. Im Yoga wird auch von den Nadis, den Energiekanälen, gesprochen. Prana wird aufgenommen, innerlich aktiviert und fließt in den Nadis, den Energiekanälen. Je nach Kanal ist das Prana auch gefärbt.
Prana im Sanskrit
Das Sanskritwort Prana
Prana (Sanskrit: प्राण prāṇa m.) Hauch, Atem; die eingeatmete Luft; Lebenshauch, Lebensgeist, Lebensorgan; (Pl.) Leben; Hauch des Windes, Wind; Atemzug als ein bestimmtes Zeitmaß; starker Athem als Zeichen der Kraft, Kraft; (im Sankhya:) die Seele; (im Vedanta:) der durch das Gesammtding bedingte Intellekt; (Pl.) Lebenszeichen, Lebensäußerung; das Leben in einem Gedicht; poetisches Talent, poetische Begeisterung; (Pl.) Nase, Mund, Augen und Ohren; ein bestimmter Kalpa, der 6te Tag in der lichten Hälfte von Brahmans Monat; Myrrhe (Vola); mystische Bezeichnung des Lautes य ya; Beiname Brahmans; Name eines Vasu, eines Marut und eines Rishi.
Etymologie
Prana ist ein Sanskrit-Wort, das sich aus der Vorsilbe "pra" (bedeutet "vor") und der Wurzel "an" ("atmen", "blasen" oder "leben") zusammensetzt. Prana (Pra-Ana) ist die feinstoffliche Energie in flüssiger, fester und gasförmiger Form.
Als Vayu hat Prana seinen Ursprung im Gehirn und bewegt sich abwärts in Richtung Brust und Rachen. Es steuert das Einatmen, Niesen, Spucken, Schlucken sowie die Sinneswahrnehmung. Im Sinne der Polarität gibt es zu jeder Kraft eine Gegenkraft. Der komplementäre Begriff zu Prana ist Apana.
In den Yogasutras von Patanjali befasst sich das vierte Glied, Anga, im Rahmen der Atemübungen mit Prana (Pranayama). Diese sind auch fester Bestandteil der Hathayoga-Praxis.
Prana ist nach Swami Sivananda die Manifestation einer universellen schöpferischen Lebensenergie.
Brahman als Prana
Artikel aus dem Buch "Das System des Vedanta“ von Paul Deussen, Elibron Classics, 2. Auflage, 1906, S. 191 - 197.
Das dritte Adhyaya der Kaushitaki Upanishad
Brahman als Prinzip des Lebens ist der Gegenstand des dritten Adhyaya der Kaushitaki Upanishad, welcher in der Ausgabe derselben von Cowell in zwei Rezensionen S. 73-102 und S. 129-134 vorliegt, und dessen wesentlicher Inhalt folgender ist:
- 1. Pratardana kommt zur Wohnung des Indra, der ihm erlaubt, eine Gabe zu wählen. Pratardana bittet den Gott, für ihn zu wählen, was er als das Beste für den Menschen erachte. Nach einigen Weiterungen spricht Indra: "So erkenne mich; denn das erachte ich als das Beste für den Menschen, dass er mich erkenne. (...) Wer mich erkennt, dessen Stätte im Himmel wird durch kein Werk geschmälert, nicht durch Diebstahl, nicht durch Tötung der Leibesfrucht, durch Muttermord, Vatermord; und wenn er, auch [früher, vor der Erkenntnis des Brahman] Böses begangen (Cakrusho), so weicht die Farbe doch nicht von seinem Angesichte [keine Furcht macht ihn erblassen]."
- 2. "Ich bin der Odem (Prana, bin das Erkenntnis-Selbst (Prajnatman); als dieses, als unsterbliches Leben verehre mich. Leben ist Odem und Odem Leben; denn so lange in diesem Leibe der Odem weilt, so lange weilt das Leben; nur durch den Odem erlangt man in dieser Welt die Unsterblichkeit [d. h. dass man nicht sterben kann] und durch die Erkenntnis wahrhaften Wunsch [Wünsche, die auf das Ewige gerichtet sind, vgl. S. 173]. Wer mich als das unsterbliche Leben verehrt, der kommt zu vollem Leben in dieser Welt, der erlangt Unsterblichkeit, Unvergänglichkeit in der Himmelswelt."
Weiter wird entwickelt, wie alle Lebensorgane (Rede, Ohr, Auge usw.) auf ein einheitliches Sein zurückgehen (Ekabhuyam Gacchanti), kraft dessen jedes Organ seine Funktion übt, so dass bei jeder einzelnen Lebensäußerung sämtliche Organe [vermöge ihrer Zentralisation im Leben] mitwirken. "So ist es", fügt Indra, die angeführte Theorie bestätigend, hinzu, "und die Seligkeit, der Lebensorgane liegt in dem was sie sind [Astitve, d. h. in Brahman, nicht in dem was sie tun]."
- 3. "Die Organe sind dem Leben nicht wesentlich; denn auch der Stumme, Blinde, Taube, Blödsinnige (Bala) und Krüppel lebt; aber fürwahr das Leben nur, das Erkenntnis-Selbst umspannt diesen Leib und erhebt ihn [Utthapayati, wörtlich: richtet ihn auf], darum soll man ihn verehren als die Erhebung [ Uktham, wörtlich: Hymnus]. Dies ist die Durchdringung aller Organe im Leben. Wahrlich, das Leben ist die Erkenntnis, und die Erkenntnis ist das Leben."
Nach dieser durch das Ganze sich hinziehenden Identifikation von Leben (Prana) und Erkenntnis (Prajna), welche sich darauf gründet, dass Brahman, das Prinzip des Lebens, wie oben (S. 145 fg.) gezeigt, auch reines Erkennen sein soll, wird das Wesen des Tiefschlafes und des Sterbens geschildert. Bei beiden gehen die Lebensorgane (Rede, Auge, Ohr usw.) mitsamt den von ihnen abhängigen Dingen und Verhältnissen der Außenwelt (Name, Gestalt, Ton usw.) ein in das Leben; beim Erwachen gehen, wie aus dem Feuer die Funken, aus dem Leben die Organe, aus diesen die Götter (d. h. die Naturkräfte), aus diesen die Welten wieder hervor; beim Tode hingegen wandert das Leben mit den in dasselbe eingegangenen Organen aus dem Leibe aus.
- 4. Weiter wird dargelegt, wie alle Außenverhältnisse vermittelst der Lebensorgane (als Rede, Auge, Ohr usw.) in das Leben hineingeschüttet werden (Abhivisrijyante).
- 5. Die Lebensorgane werden, als einzelne Glieder oder Teile, aus dem Leben herausgezogen [Udulham; oder mit Shankara Aduduhat, die Organe melken aus dem Leben je einen Teil heraus]; die Dinge der Außenwelt aber sind nur das nach außen versetzte Wesenselement (Parastat Prativihita Bhutamatra) der Organe.
- 6. Vermittelst der Erkenntnis [Prajna, die oben mit dem Leben identifiziert wurde] besteigt [wie einen Wagen] der Mensch die Organe und erreicht so die Außendinge.
- 7. Denn für sich allein und ohne die Erkenntnis (Prajna) können die Organe die Außendinge nicht erkennen und kund machen. (In diesem Abschnitte tritt Prajna an Stelle des Manas, welches sonst als das Zentralorgan der Lebensorgane, hier aber ihnen nebengeordnet erscheint.)
- 8. Nicht die Objekte soll man erforschen, sondern das Subjekt, nicht die Rede, den Geruch, die Gestalt, den Ton usw., sondern den, welcher redet, riecht, sieht, hört usw. — Die zehn Wesenselemente beziehen sich auf die Erkenntnis, und die zehn Erkenntniselemente auf die Wesen; denn wären die Wesenselemente nicht, so wären auch die Erkenntniselemente nicht, und wären die Erkenntniselemente nicht, so wären auch die Wesenselemente nicht. Denn durch eines [ohne das andere] kommt keine Erscheinung (Rupam) zustande; auch ist dies nicht eine Vielheit [von Außendingen und Organen], sondern wie bei einem Wagen der Radkranz an den Speichen und die Speichen an der Nabe befestigt sind, so sind diese Wesenselemente an den Erkenntniselementen und die Erkenntniselemente an dem Prana (Leben) befestigt. Dieser Prana allein ist Erkenntnis-Selbst (Prajnatman), ist Wonne, er altert nicht und stirbt nicht. Er wird nicht höher durch gute Werke und nicht geringer durch böse [er enthält sich aller Werke], denn er allein lässt das gute Werk tun den, welchen er aus diesen Welten emporführen will, und er allein lässt das böse Werk tun den, welchen er abwärts führen will; er ist der Weltenhüter, er ist der Weltgebieter, er ist der Weltenherr, — er ist meine Seele, das soll man wissen, er ist meine Seele, das soll man wissen!"
In diesem Abschnitte der Kaushitaki Upanishad ist, wie Shankara entwickelt, unter dem Prana weder der Hauch, noch der Gott Indra, noch die individuelle Seele zu verstehen, obgleich Merkmale vorkommen, die auf diese drei passen, sondem vielmehr das höchste Brahman (S. 155,2 lies: Param Brahma), denn nur von diesem kann gesagt werden, dass seine Erkenntnis das höchste Gut für den Menschen sei (S. 156), und dass, wer es erkannt habe, durch keine Sünde befleckt werde, sofern nach Erkenntnis des Brahman alle Werke zunichte werden (S. 150,7); nur auf Brahman passt die Bezeichnung als das Erkenntnis-Selbst, als die Wonne, sowie dass er nicht altert, nicht stirbt, keine Werke tut und die Wesen in ihrem Tun prädestiniert (S. 156,8-17).
An die Gottheit Indra, dem die ganze Auseinandersetzung in den Mund gelegt wird, ist nicht zu denken, weil an dieser Stelle eine Menge von Beziehungen, die erwähnten und noch andere, vorkommen, die dazu nötigen, die höchste Seele zu verstehen (S. 158,2), mit welcher sich hier Indra identifiziert, ähnlich wie Vamadeva mit Manu und Surya (Rigveda 4,20,1; vgl. Brih. 1,4,10), vermöge einer in dem Schriftkanon vorkommenden, auf das Leben vor der Geburt sich erstreckenden Sehergabe; daher auch die Heldentaten des Indra nur erwähnt werden zum Behufe der an sie geknüpften Verherrlichung der Brahmanerkenntnis, indem, wer diese besitzt, unversehrt bleibt so wie Indra bei seinen Kämpfen (S. 160,5).
Ebensowenig wie Indra kann hier die individuelle Seele oder der Mukhya Prana (das Zentralorgan des unbewussten Lebens) verstanden werden, obgleich auf jene die Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt (S. 160,13), auf diesen das Aufrichten des Leibes passen würde (S. 161,3), auch die Bezeichnung als Erkenntnis-Selbst und die Scheidung zwischen Prana und Prajna sich mit dieser Auffassung vereinigen ließe (S. 161,8.11). Der wesentlichste Grund, weshalb nicht sie zu verstehen sind sondern Brahman, liegt in den Worten des Sutram 1,1,31: Upasatraividhyad, Ashritatvad, Iha Tad Yogat, welche entweder bedeuten: "weil, wenn der Jiva und Mukhya Prana neben dem Brahman zu verstehen wären, eine Dreifachheit der Verehrung stattfinden müsste (S. 161,15), weil auch anderweit das Wort Prana auf Brahman sieh bezieht (S. 162,7) und weil hier Merkmale des Brahman mit ihm verbunden sind (S. 162,8)," — oder, nach anderer Erklärung des Sutram: Brahman ist zu verstehen, weil hier eine Dreifachheit der Verehrung desselben, nämlich als Prana, als Prajna und als Brahman gelehrt wird (S. 164), weil auch anderweit zu einer Verehrung des Brahman mittels Bestimmungsqualitäten (Upadhi Dharma) gegriffen wird (S. 165,5), und dies auch hier am Platze ist (S. 165,6).
Das vierte Adhyaya der Kaushitaki Upanishad
Als eine Variation des soeben behandelten Themas kann man das Gespräch zwischen Gargya, dem Sohne des Balaka, und Ajatashatru betrachten, welches den vierten Adhyaya der Kaushitaki Upanishad bildet und, mit erheblichen Abweichungen im einzelnen, sich Brih. 2,1 wiederfindet. Shankara hält sich an die Kaushitaki Rezension, nach welcher folgender Hauptinhalt dargestellt wird:
Gargya, ein berühmter Vedakenner, kommt zum Könige Ajatashatru und erbietet sich, ihm das Brahman zu erklären. Nachdem er aber dasselbe in einer Reihe von sechzehn Definitionen als den Geist (Purusha) in der Sonne, im Monde, im Blitze usw. bestimmt hat, und diese Erklärungen jedesmal von Ajatashatru als unzulänglich zurückgewiesen worden sind, so schweigt Gargya, und der König spricht zu ihm: "Umsonst also hast du mich zur Unterredung, um mir das Brahman zu erklären, aufgefordert; denn fürwahr der, welcher jene [von dir genannten] Geister gemacht hat, und dessen Werk dieses [diese Welt] ist, der fürwahr ist zu erforschen." — Nun übernimmt es Ajatashatru, den Gargya zu belehren. Er führt ihn zu einem tief Schlafenden, der nicht auf ihre Anrede hin, sondern erst, nachdem sie ihn mit dem Stocke gestoßen haben, erwacht.
Ajatashatru fragt den Gargya: "Wo lag hier dieser Geist, wo ist er gewesen, woher ist er gekommen?" — Da Gargya es nicht weiß, erklärt ihm der König, wie beim Tiefschlafe alle Organe mitsamt den entsprechenden Verhältnissen der Außenwelt in das Leben (Prana) eingehen und mit diesem in den vom Herzen ausgehenden und das Perikardium umspannenden Adern wohnen; beim Erwachen gehen, wie aus dem Feuer die Funken, so aus dem Atman die Organe, aus diesen die Götter (welche sie regieren), aus diesen die Welten hervor. Dieser Prana, der Prajnatman, ist eingegangen in den Leib als in sein Selbst bis zu den Haaren, bis zu den Nägeln. Denn wie ein Messer in die Scheide gesteckt ist oder das Feuer in den Feuerbehälter, so ist dieser Prajnatman eingegangen in diesen Leib als in sein Selbst, bis zu den Haaren, bis zu den Nägeln. Diesem Selbste hängen jene Selbste [die Organe] an wie einem Prinzipale seine Leute. Wie der Prinzipal durch seine Leute sich nährt (Bhunkte), wie die Leute den Prinzipal ernähren (Bhunjanti), so nährt sich dieses Erkenntnis-Selbst durch jene Selbste, so ernähren jene Selbste dieses Erkenntnis-Selbst.... Alles Übel schlägt ab, über alle Wesen erlangt Prinzipalität, Autonomie, Oberherrlichkeit, wer solches weiß.
In dieser Stelle ist, wie Shankara ausführt, nicht der Mukhya Prana oder die individuelle Seele, sondern das Brahman zu verstehen, indem es gleich zu Anfang heißt: "Ich will dir das Brahman erklären" (S. 380,5); demgemäß ist bei den Worten: "dessen Werk dieses ist" nicht an die Pflege des Leibes, welche das Werk des Mukhya Prana ist (S. 378,6), oder an gute und böse Werke, wie sie von der individuellen Seele verrichtet werden (S. 379,2), sondern an diese von Brahman geschaffene Welt zu denken (S. 381,5). Auf die Einwendung, dass auch Merkmale des Mukhya Prana und des Jiva (der individuellen Seele) vorkommen, ist zu erwidern durch die (von uns im vorigen Abschnitte, S. 195, erklärten) Worte des Sutram 1,1,31: Upasatraividhyat usw. (S. 382,8). Denn dass nur Brahman gemeint sein kann, geht aus den Schlussworten und aus der in ihnen verheißenen, unübertrefflichen Frucht zur Evidenz hervor (S. 382,13).
Hierzu kommt, worauf Jaimini aufmerksam macht, dass in der Stelle vom Tiefschlafe in Frage und Antwort die individuelle Seele vom Brahman, in welches sie eingeht, und aus welchem sie wieder hervorgeht, unterschieden wird (S. 383,10), wie sie denn in der Vajasaneyi-Rezension (Brih. 2,1,16) bei dieser Gelegenheit ausdrücklich als der Vijnanamayah Purushah bezeichnet wird (S. 384,9); hieraus erhellt, dass dasjenige, aus welchem sie hervorgeht, etwas anderes als sie selbst, nämlich das höchste Brahman sein muss (S. 385,4).
Prana प्राण prāṇa Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Prana, प्राण, prāṇa ausgesprochen wird:
Prana प्राणप्रतिष्ठा prāṇa-pratiṣṭhā Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Prana, प्राणप्रतिष्ठा, prāṇa-pratiṣṭhā ausgesprochen wird:
Verschiedene Schreibweisen für Prana
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann. Prana auf Devanagari wird geschrieben "प्राण", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "prāṇa", in der Harvard-Kyoto Umschrift "prANa", in der Velthuis Transkription "praa.na", in der modernen Internet Itrans Transkription "prANa".
Video zum Thema Prana
Prana ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität
Bildekräfte, von Lore Tomalla
Yoga Vidya Journal Nr. 8, Herbst 2004
Voller Bescheidenheit, die bekanntlich davon kommt, dass jemand genauestens Bescheid weiß, sagte ein Internist, Inhaber zweier Doktortitel, zu mir: „Sie werden gesund werden, aber ich werde Sie nicht heilen.“ Bestürzt und verwundert zugleich sah ich ihn an: „Wer denn dann?“ - „Sehen Sie – das weiß ich auch nicht“, war die Antwort. „Ich kann günstige Bedingungen schaffen, damit es heilen kann. Nicht ich heile, es heilt. Wer ist dieser ‚Es’?“ Erwartungsvoll sah er mich an. Verblüfft gab ich überhaupt keine Antwort. Der Arzt verschrieb mir ein Medikament. Ich wandte es in der von ihm angeordneten Weise an und wurde geheilt. Ich war dem Arzt sehr dankbar, denn er hatte mir geholfen.
Seine Frage aber ließ mich nicht los: Wer ist dieser „ES“? Nun, doch wahrscheinlich der in diesem Medikament wirksame Stoff, der in meiner Körperchemie fehlte und nun, da er hinzugefügt wurde, die Heilung bewirkte. Demnach heilt der Chemiker, der herausgefunden hat, welcher Stoff dem Körper des Erkrankten fehlt. Wird dieser Stoff über die Nahrungswege oder über Injektionen ergänzt, so gewinnt der Körper die Fähigkeit, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, damit „es“ heilt. Das bringt uns nicht weiter: Wer ist es, der heilt? Die Verteilung der Nährstoffe, auch der Nahrungsergänzung, vollzieht sich durch den Pfortaderkreis. Außerdem verfügt der Körper über ein interessantes Verteilersystem der anregenden und hemmenden Nervenenergien, die in Bruchteilen von Sekunden durch den Körper fließen. Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass wegen dieser komplizierten Vorgänge in unserem Körper Spezialärzte erforderlich sind – jeder hat spezielle Kenntnisse für sein Fachgebiet. ABER: In jedem Körper, auch beim allerdümmsten Ignoranten, sogar in jedem Tier gibt es eine Instanz, die weiß, wie „Es“ heilt, ohne je eine Universität besucht zu haben. Wer oder was ist das?
Wir stellen uns Gott so ähnlich vor, wie wir als Kinder an den Weihnachtsmann geglaubt haben, der in jedem Haus am Heiligen Abend um fünf Uhr Bescherung feiert. Als Kind stellte ich meinen Eltern die Frage: „Wie macht es der Weihnachtsmann, in allen Wohnzimmern der Welt am Heiligen Abend um fünf Uhr den Kindern den Gabentisch zu decken?“ - Der liebe Gott kümmert sich auch nicht persönlich um den gebrochenen Arm des kleinen Lieschens oder den gebrochenen Oberschenkel-Hals des berühmten Radsportlers. Das tut der Arzt , aber er sagt doch selbst: „Ich bin es nicht, der heilt. ‚Es’ heilt.“ Uns will es so vorkommen, als ob der liebe Gott doch etwas damit zu tun hätte. Wenn wir verzweifelt sind, nicht aus noch ein wissen, beten wir zu Gott. Tatsächlich scheint Gott Gebete zu erhören. An wen wenden wir uns da eigentlich? Moslems sagen, wir beten zu Allah. Buddhisten glauben nicht an Gott. Auf die Frage, „Wer macht, dass es heilt?“, antworten sie: „Das ist die jeder Zelle innewohnende Intelligenz.“ Eine Zelle ist sehr klein. Wo in dieser winzig kleinen Einheit des Organismus mag die Intelligenz ihren Platz haben? Diese jeder Zelle innewohnende Intelligenz kommt offensichtlich ohne unseren Verstand aus. Unser Verstand wohnt im Gehirn. Niemand hat auch nur die geringste Ahnung, wie zum Beispiel die kleine Schnittwunde am Finger zu heilen ist, die wir uns beim Kartoffelschälen zugezogen haben. Wir reinigen sie und kleben ein Pflaster darüber. Einige Tage später kann das Pflaster abgelöst werden. Man sieht nichts mehr, auch nicht die kleinste Narbe. Die Haut sieht genau so aus wie vor dem Schnitt. Wer macht das? Jeder lächelt darüber, aber alle Mütter der Welt tun das, wenn das Kind hinfällt und sich weh tut und weint: „Komm, die Mami pustet mal.“ Nach dem Pusten hört das Kind auf zu weinen. Ja – das nächste Mal kommt es wieder gelaufen und bittet die Mutter, zu pusten! Das ist aber nicht dasselbe wie vorhin das Beispiel mit dem Pflaster. Trost scheint ein wichtiges Hilfsmittel für die Heilung zu sein. Jeder Arzt weiß das. Außerdem kennt er oder sie Medikamente und setzt sie ein im Vertrauen auf die jedem Körper, jeder Zelle innewohnende Intelligenz, damit „Es“ heilt.
„Der Mensch Musik“
Ein Musiker sagte einmal: Mit dieser Intelligenz ist es wie bei einer Schallplatte. Das Musikstück ist in Form der Rillen eingraviert. Die Nadel wird aufgesetzt und folgt den Rillen in der sich drehenden Schallplatte. Durch die Nadel überträgt sich die Information. Dadurch wird die Musik hörbar. Der Vergleich ist gut. Aber wird das heute im Zeitalter der Kompakt Disks noch verstanden? Lea van der Pals hat das Buch „Der Mensch Musik“ geschrieben. Damit ist weder der Mensch, der musiziert, gemeint, noch der Mensch, der Musik hört, sondern der Mensch, der Musik ist. Jeder Mensch ist ein Musikstück – ein harmonisches oder ein disharmonisches. Es ist wie bei der Schallplatte: Wenn sie einen Riss hat, kann die Nadel nicht weiter. Sie hakt und stottert immer wieder dieselbe Rille ab, bis die Nadel von Hand weiter gesetzt wird. Heute, im Zeitalter der CD ist dieser Vergleich mit dem erkrankten Menschen, der durch geeignete Maßnahmen wieder gesund wird, wohl kaum noch nachvollziehbar.
Lebenskraft
Ein Inder, der sich mit Yoga sehr gut auskannte, sagte, Gesundheit hängt mit unserer Prana-Kraft zusammen. Prana ist ein Wort aus dem Sanskrit, das in Indien vor Jahrtausenden gesprochen wurde und älter ist als Latein. Mit Prana bezeichnen die Yogis unsere Lebenskraft, unsere Vitalität, die wiederum mit der Vitalkapazität (Atemkapazität) zusammenhängt. Der amerikanische Wissenschaftler Bruce Bliven argumentiert wie folgt: Wir atmen ein anderes Gasgemisch aus als wir einatmen. Der eingeatmeten Luft wird Sauerstoff entnommen, der auszuatmenden Luft wird Kohlendioxid zugeführt, das bei den Vorgängen im Körper entsteht. Dadurch wird unsere Atmung zu einem chemischen Vorgang, bei dem Energie freigesetzt wird, Lebensenergie, oder Prana. Bruce Bliven behauptet, der Mensch komme etwa mit der Energie einer Taschenlampenbatterie aus. Es ist unglaublich. Die Natur ist außerordentlich sparsam. Alle diese komplizierten Vorgänge, die im Organismus eines Lebewesens ablaufen, und pro Mensch würde die von einer Taschenlampenbatterie erzeugte Energie ausreichen, - wenn wir wüssten, wie das zu tun ist! Es heißt, es funktioniert ähnlich wie bei Blitzen: Die kosmische Energie springt bei Gewitter über von Wolke zu Wolke oder von der Wolke zur Erde, der Blitz schlägt in einen Baum...Diese kosmischen Kräfte bringen gläubige Menschen in Zusammenhang mit Gott. Meine Mutter betete bei Gewitter. Meine Freundin lässt bei Gewitter das Licht an, was das falscheste ist, was man tun kann.
Die Aura
Der Russe Kirlian hat 1930 einen Fotoapparat erfunden, mit dem sich die Energiestrahlen, die jede Zelle aussendet, fotografieren lassen. So kann man das in einer Foto-Zeitschrift aus dem Jahre 1975 lesen. Die Energie ist farbig. Bei manchen Personen herrscht blaue Energie vor, auch blau-weiß kommt vor. Bei anderen Personen herrscht rote Energie vor, auch rot-gelb gibt es. Ich habe von mir eine Kirlian-Fotografie machen lassen. Um meinen Kopf schwebten eine rote und eine blaue Ausstrahlung. Man nennt diese Ausstrahlung Aura. Der Heilpraktiker Mandel experimentiert in Zusammenarbeit mit befreundeten Ärzten um herauszufinden, wie diese Kirlian-Fotografie zur Früherkennung von Erkrankungen nutzbar gemacht werden kann. Die Energie kann zu schwach sein oder zu stark. Heilpraktiker Mandel kann mit seinen Kirlian-Fotografien erkennen, in welchem Körperbereich etwa die Störung vorliegt. Man unterscheidet sieben Körperebenen und bezeichnet sie nach den Verteilerstellen der Nervenenergien, den Nervenplexen. Auf gleicher Höhe befinden sich auch die Umschaltstellen der Lebensenergie Prana, die in Strombetten, Nadis genannt, durch den ganzen Körper fließt.
Nervenenergien
Mediziner kennen vier Nervengeflechte im Rumpfbereich: In der Rumpfbasis, auf Höhe der Bauchfalte, im Nabelbereich das bekannte Sonnengeflecht und in der Mitte des Brustbeins das Herzgeflecht. Ärzte kennen die Nervenplexen sehr genau. Das ist für unsere Überlegungen nicht erforderlich. Yogis sprechen von sieben Chakras, den Energiezentren, von denen aus die Bildekräfte, die Prana Energie, im ganzen Körper verteilt wird, vier befinden sich auf Höhe der genannten Nervengeflechte, weitere befinden sich im Hals, im Stirnbereich und die Schädelschale ausfüllend. Uns erstaunt, dass die Yogis bereits vor Jahrhunderten (oder waren es gar Jahrtausende?) herausgefunden haben, dass unsere Lebensenergie durch in der Rumpfmitte übereinander angeordnete Schaltstellen im Körper verteilt wird. Chakra ist das Sanskrit Wort für Feld, Körperbereich. Die Prana Energie fließt zwischen den Zellen, in Bahnen, die Nadis genannt werden. Man muss sich das vorstellen wie ein Flussbett in dem diese Lichtenergie, der Prana fließt. Wir dürfen das nicht verwechseln mit unseren röhrenförmigen Blutbahnen und auch nicht mit den Nervenbahnen, die wir uns als feine Fäden vorstellen können.
Psychische „Ebenen“
Zuerst gibt es die Bildekräfte, die feinen Lichtenergien. Diese Kräfte manifestieren sich in dem, was Medizinstudenten bei ihren praktischen Übungen präparieren können, in alledem, was im menschlichen Körper vorkommt, wo Materie sich als menschlicher Körper verwirklicht. Die alten Lehren besagen, dass jeder Mensch fünf Körper besitzt, fünf „Hüllen“. Gehen wir den umgekehrten Weg, so wie ihn der Arzt geht, wenn er einen Patienten untersucht: Mit einigen unbefangenen Fragen stellt er fest, ob diese Person glücklich ist. Das wäre nach der Lehre der Yogis die Feststellung, ob sein Ananda Maya Kosha, sein Glückseligkeits-„Leib“, intakt ist oder ob er sich im Alltag eine Maske zugelegt hat um zu verbergen, was in seinem Leben nicht ganz so erfreulich ist wie er sich das wünscht. Weitere Fragen helfen dem Arzt, zu erkennen, wie es mit dem Intelligenz-Quotienten der Person bestellt ist, ob er seine Möglichkeiten ausschöpft oder sich treiben lässt. Wichtig ist auch zu wissen, ob der Denk- und Empfindungs-„Leib“ des Patienten funktioniert, welche Tatsachen sein Denken anregen, welche es aufregen und welche es unbeteiligt lassen. So stellt sich ihm eine individuelle Persönlichkeit dar. Von diesem Wissen her kann er darauf schließen, was für Erkrankungen seinen Patienten plagen könnten und welche nicht. Häufig kommen unsere Krankheiten von nicht verarbeitetem seelischem Erleben. Yogis nennen das: Ärger bildet Granthis (Knoten) in den Nadis, die den Fluss der Lebensenergie stören oder gar blockieren. Diese psychischen Ursachen gehören zu den Bildekräften und zwar zu einem nicht zu unterschätzenden Anteil.
Sollte der Arzt zu einem bewusstlos daliegenden Patienten gerufen werden, kann er nur feststellen, ob die Person noch atmet. Sollte das nicht der Fall sein, ist die Kunst des Arztes zu Ende und er kann nur noch den Totenschein ausstellen. Das ist es doch, was uns beim Ableben eines befreundeten Menschen so bestürzt: Sein Körper liegt da, er sieht so schön aus, ganz wie im Leben, so wie wir den Menschen kennen, aber er ist tot, eine Leiche. Alles, was das Leben ausmacht, hat den Körper verlassen. Wir erkennen, dass besonders der Atem eine wichtige Lebensfunktion ist.
Kosmische Kräfte
Man sagt, der Prana ist golden. Wenn wir bei Gewitter Blitze am Himmel sehen, so sind sie gelb, man könnte auch sagen, golden. Die pranischen Kräfte werden, wenn wir von den kosmischen Urgewalten sprechen, Vayu genannt. Vayu ist verantwortlich für Bewegung, Vayu setzt Vrittis (Wirbel) in Gang, das bedeutet, die Energie beginnt sich kreisförmig zu bewegen. So, wie uns auf der Wetterkarte Wirbelstürme aufgezeigt werden, so ähnlich können wir uns die kosmischen Wirbelstürme vorstellen, zum Beispiel, wenn sich Galaxien zu drehen beginnen. Es gibt Galaxien, die sich im Uhrzeigersinn drehen und solche, die sich entgegen dem Uhrzeigersinn drehen – wie ja auch die Wind- und Wolkenbewegungen auf der Wetterkarte. Diese kosmische Energie Vayu ist auch die Ursache für die Bewegung der Planeten, eigentlich für jegliche Bewegung überhaupt. An manchen Bäumen kann man erkennen, wie die Rinde nicht senkrecht am Stamm hinauf angeordnet ist, sondern sich rechts herum oder linksherum um den Stamm windet. Das liegt an den dort vorherrschenden Erdstrahlen. Wenn wir uns wieder auf den menschlichen Körper einstellen, gehören auch die Reflexe, die der Arzt untersucht, zu den Bewegungsimpulsen. Das Symbol der medizinischen Wissenschaft, der Äskulap Stab mit der Äskulap Natter, die diesen umgibt, erinnert mich doch sehr an das Buch von Sir John Woodroffe, das er unter dem Pseudonym Arthur Avalon mit dem Titel „Die Schlangenkraft“ veröffentlichte. Er berichtet darin von einer geheimnisvollen Kraft Kundalini. Sie ist aufgerollt, dreieinhalb Mal gewunden und ruht der Überlieferung nach am unteren Ende der Wirbelsäule. Arthur Avalon beschreibt eine Körperachse, die er Sushumna (guter Weg) nennt. In diesem steigt eine Lichtenergie auf und ab. Von dieser spricht auch das Vijnana Bhairava Tantra. Dort heißt es: Vom Grunde sich erhebend, scheitelwärts, erwacht in uns das Urlicht. Meiner Meinung nach erwacht dieses Urlicht nicht durch Meditation, sondern ist immer da. Durch Meditation erwerben wir lediglich die Fähigkeit, es zu „sehen“. Es heißt, unsere Zirbeldrüse sei das dritte Auge, das uns meditative Erlebnisse „sehen“ lässt. Das Urlicht ist Prana, unsere Lebenskraft, eine Lichtenergie, analog mit den kosmischen Lichtkräften. Wir sind Lichtwesen. Wenn unsere Zirbeldrüse das Licht „sieht“, geschieht das ähnlich wie beim Träumen: Wenn wir träumen, erleben wir den Traum, als ob er Wirklichkeit wäre.
Die Eigenschaften
Wie der Äskulap Stab von den Äskulap Nattern, so ist der gute Weg Sushumna von der Sonnenkraft Pingala und der Mondkraft Ida umgeben, die sich entgegengesetzt drehen: Pingala, die wärmende Sonnenkraft im Uhrzeigersinn und Ida, die Feuchtigkeit spendende, kühlende Mondkraft entgegengesetzt – so wie sich die Äskulap Nattern um den Äskulap Stab winden. Der Vergleich mit der gewundenen Kundalini Kraft ist hier angebracht. In jedem Feld, hier Chakra genannt, überkreuzen sich Ida und Pingala Nadi - wenn man Vers 56 des Goraksa Satakam richtig versteht. Das Goraksa Satakam gilt in Gelehrtenkreisen als verschollen und wird mit dem Goraksa Paddhati verwechselt. Der Autor ist Gorak Natha. In einem Antiquariat in London konnten indische Sanskritwissenschaftler ein Exemplar dieses seltenen Textes erwerben. Gorak Nath war eine hervorragende Persönlichkeit der Kanpatha Kultur, auch die Bezeichnung Natha Kultur wird gefunden. In den altehrwürdigen indischen Shastras (Lehrschriften) hat alles einen Bezug zur Hindu Religion. So wohnt der Glück bringende elefantenköpfige Ganesha im Basis Chakra, auch Wurzel Chakra genannt. Er sitzt auf einem vierblättrigen „Kleeblatt“ in der Komplementärfarbe rot. Er ist der Gott der Weisheit, der weisen Rede. Sein Grundsatz ist, mit möglichst geringem Einsatz den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Eine Handbreit darüber befindet sich das Svadhisthana Chakra, die Selbstquelle. Hier konzentrieren wir uns, wenn wir „aus dem Bauch“ heraus handeln. Hier wohnt der Schöpfergott Brahma, der noch zwei Köpfe mehr hat als der uns aus der Antike bekannte Janus. Janus hat bekanntlich zwei Köpfe, blickt in Vergangenheit und Zukunft, Brahma besitzt deren vier, blickt in alle Himmelsrichtungen. Als Begründung für seine Schöpfertätigkeit wird angesehen, dass sich auf Höhe des Svadhisthana Chakras die Gebärmutter befindet, wo das Kind heranwächst. In der Nabelgegend wohnt das lebenserhaltende Prinzip als vedischer Feuergott Agni, in der Herzmitte der Klang, der aus sich selbst ertönt, ohne dass eine Saite oder ein Klangkörper angeschlagen wird. Man sagt, dort würde eine subtile, feine Flamme als heiliges Schöpfungslicht wohnen. Im Kehlbereich befindet sich Vishudda Chakra. „Vi“ ist eine Bekräftigungssilbe und „Shuddha“ bedeutet gereinigt. Es geht im Halsbereich um reines Sprechen, so wie es die Benediktinermönche zum Gelübde haben. Ärzte wissen, warum Menschen, die beruflich Missstände anprangern müssen, häufig an Schilddrüsenerkrankungen leiden. Alles, was uns kränkt, macht uns, wie der Name sagt, krank!
Unser Subtilkörper
Im Denkzentrum befindet sich wie eine kostbare Perle ein Koordinatenkreuz. Im stofflichen Bereich nennt man das die Pyramidenkreuzung (Steuerungssystem bestimmter Nervenbahnen). Im feinstofflichen Bereich, in unserem Subtilkörper, befindet sich dort die Spiegelungsebene zwischen den lichthaften Bildekräften und ihrer Materialisierung. Hier treffen sich die drei Ströme von denen Artur Avalon in seinem Buch „Die Schlangenkraft“ aus der Überlieferung berichtet: Ida, Pingala und Sushuma Nadi. Gläubige Hindus malen sich ein weißes V mit einem roten senkrechten Strich in der Mitte auf die Stirn, um so die subtilen Bildekräfte anzudeuten, die heilige Triveni, die nach oben weist. Hindus baden am Zusammenfluss der Ströme Ganges, Yamuna und Sarasvati, im festen Glauben, dass ihnen damit alle Sünden vergeben sind. Christen kennen die Stirnmitte als die Stelle, wo der Pastor den Neugeborenen in der heiligen Taufe das Wasser hingießt, damit sie von der Erbsünde, die auf Sanskrit Karma genannt wird, befreit werden. Beim Koordinatenkreuz, bei dem sowohl die Seitenarme wie auch die nach oben und unten weisenden Arme bis ins Unendliche weisen, verschwindet die Kraft nach der einen Seite im Unendlichen und kommt auf der anderen Seite aus dem Unendlichen wieder hervor, auch bei den Armen in der Senkrechten ist es so. Das Symbol ist die liegende Acht, das Zeichen für Unendlichkeit. Unsere Wirbelsäule birgt das Rückenmark. Umgeben ist es von sieben Nervenplexen. Wahrscheinlich sind diese deshalb auf gleicher Höhe mit den feinstofflichen Bildekräften, weil letztere die Ursache für erstere sind. Ich nehme an, dass das Geheimnis, das den siebenarmigen Leuchter der jüdischen Religion umgibt, in dieser Weise zu verstehen ist: Mit dem hohen Lebenslicht des Herzchakras in der Mitte und jeweils drei weiteren Lichtsymbolen für die Chakras darüber und darunter auf dem Leuchter rechts und links davon.
Wie im Kosmos, so auch im Menschen
Zurzeit führen Mathematiker Berechnungen durch, nach denen die Planeten, die Musiknoten und die Farben direkt proportionale Abstände haben und die Chakras und Nervenplexen ebenfalls direkt proportional zu den Planetenabständen sind. Dieses Wissen, so wird behauptet, sei im Altertum bekannt gewesen und als Maß beim Bau der Pyramiden verwendet worden. Die Yogalehre kennt ein pyramidenförmiges Shri Yantra, ein Bildsymbol, das der Verehrung der jungfräulichen Gottheit Lalita gewidmet ist. Im südindischen Ort Kanyakumari wird alljährlich das schönste Mädchen des Jahrgangs der sechzehnjährigen ausgewählt. Sie wird dann im Kloster leben und ein Jahr lang als Verkörperung der Lalita verehrt werden. Im nächsten Jahr tritt dann eine andere Sechzehnjährige an ihre Stelle. Zu ihren Ehren wird eine Puja, eine heilige Feuerzeremonie, veranstaltet. Während dieser wird aus dem Hiranja Sukta des Rigveda zitiert. Es gibt zehn Verse. Jeweils der Schlusssatz lautet: Wer ist der Gott, dem wir mit Opfergaben dienen sollen? Während des Rituals werden Opfergaben ins Feuer gegeben. Die Aromastoffe werden von den Anwesenden in Form von Duft eingeatmet und finden so ihren Weg zu den angerufenen Göttern. Interessant ist, dass es auf der ganzen Welt Pyramiden gibt, nicht nur in Ägypten. Das Shri Yantra zur Verehrung der Lalita ist eine Stufenpyramide. Sie hat neun Stufen, so wie man sie auch in Mexiko findet. Das Shri Yantra wird auch „Berg Meru“ genannt. Im Atlas fand ich den Berg Meru als Nebengipfel des Kilimandscharo, also in Südostafrika. Jede Stufe der Pyramide gilt als eines der Chakras – der Bildkräfte. Der Yoga Adept schreitet von Stufe zu Stufe bis zur höchsten spirituellen Ebene, zum Gipfelpunkt, dem Bindu. In manchen Büchern ist auch vom Berg Kailash die Rede. Dieser befindet sich in Nepal, im Himalaja, spirituell gesehen aber im Lichtkörper des Menschen. Dies hat mit der Gedankenkraft zu tun: Zuerst ist der Wunsch als Gedanke vorhanden, dann manifestiert sich der Gedanke im Wort. Hier möchte ich gern das Bibelwort „und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ einflechten, obwohl ich eigentlich nur Gedanke, Wort und Tat meine. Yogi Kumbaripava überlieferte eine in Rajasthan im Oriental Institut in Jodhpur gefundene farbig illustrierte Schriftrolle. Dort nennt er das Herzchakra, das mit acht verschiedenfarbigen Blütenblättern versehen ist, die in unserem feinstofflichen Körper wie eine Ampel angeordnet sind, Antah Karana Sthana. Er behauptet, dass hier der Heilige Geist wohnt und sich in Form der Tat verwirklicht. Der Vater ist der Gedanke, der Sohn das gesprochene Wort und der Heilige Geist die Tat.
Das Brahman
Im Winter 1980/81 war ich in Indien. Wir hatten das Glück, einem berühmten Professor der Indologie von der Universität Madras folgende Frage stellen zu können: „Was ist das Brahman?“ Verdutzt antwortete er: „Brahman ist Brahman.“ Alle Shastras (Lehrbücher der indischen Philosophie) beginnen wie folgt: „Der Schüler ging zum Lehrer und fragte ihn..“ Wir intensivierten daher unsere Frage: „Wir sind Europäer. Wir wissen nicht, was das Brahman ist. Wir wachsen nicht mit diesem indischen Gedankengut auf. Wir sind von Europa gekommen, haben eine sehr weite Reise unternommen, um zu erfahren, was das Brahman ist.“ Er musste eine Weile nachdenken. Kein Inder würde diese Frage stellen. Alle glauben zu wissen, was das Brahman ist, aber wie dies den Ungläubigen aus Europa begreiflich machen? Endlich antwortete der Professor. Er sagte: „Wie soll ich einem Gehörlosen erklären, was für ein Geräusch ein Auto macht? Brahman ist Brumum. Brahman ist also ein Geräusch, ein Klang.“ Der berühmte Professor in Madras hielt uns einen wundervollen Vortrag über kosmische Klänge und über Musik. Als er seine Ausführungen abschloss, waren wir alle überzeugt:
Gott ist Musik!
„Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe.“ „Wo man singt, da las dich ruhig nieder: Böse Menschen haben keine Lieder.“ Wenn ich glücklich bin, klingt Musik auf in meiner Seele, wenn meine Seele leuchtet, bin ich wahrhaft Mensch. Es gibt ein Gedicht des Polen Karel Woytila, das er mit 19 Jahren verfasste. Es beginnt mit einer Anrede: „O du Musik!“ Dieser Pole ist inzwischen weltweit als Papst Johannes Paul II bekannt. Das göttliche Urprinzip des Lebens ist Gesundheit, Frieden, Liebe. Wir selber sind unserer Gesundheit im Wege, weil wir Störungen zulassen, mit Störungen nicht fertig werden, weil wir Gefühle wie Hass, Neid, Missgunst und Gier empfinden und zulassen, dass sie zu dicht an unsere Seele herankommen, wenn wir gekränkt, beleidigt oder belästigt werden. Ich ärgere mich. Wen ärgere ich? Mich! Mich selber! Wir fühlen uns gestört. Stress bringt unsere Harmonie aus dem Gleichgewicht. Das bringt die Homöostasis unseres Körpers in Unordnung, die Zusammenarbeit der Organsysteme ist nicht so harmonisch, wie sie sein sollte. Krankheiten brechen aus, wenn der Geist sich auf den Schnittpunkten der Blütenblätter des Manas Chakras ausruht, sagt Kumbaripava.
Zusammenhänge des Energieflusses
Nach Dr. Guido Fisch vergleicht die chinesische Medizin unsere Psyche mit einem Auto: Das Herz ist der Motor, der mit der Wasserenergie der Nieren gekühlt werden muss. Wärmende Herzenergie muss zu den Nieren hinabfließen können. Stören Sorgen diesen Wärmeaustausch, so muss ein Ausgleich über ein psychisches Organ am Magen, das „Drei Erwärmer“ genannt wird, stattfinden. Ist das nicht möglich, fließt die störende Energie zu den Lungen und schwächt deren Energie. Wird nun nicht sofort Abhilfe geschaffen, fließt die Störung weiter zur Leber und erzeugt Wut. Dieses kleine Beispiel aus einem Buch über Akupunktur zeigt, was für Energien in unserem Körper fließen und mit welcher Geschwindigkeit dieser Energieaustausch in unserem Körper stattfindet.
Der Mensch ist ein Geistwesen
Nur deshalb kann es geschehen, dass unsere eigenen Gedanken uns krank machen. Die Weisheit der unterscheidenden Klarschau hebt das leidenschaftliche Begehren auf, verleiht unserem Streben sanfte Stetigkeit, die uns unser Ziel ohne Stress, ohne unnötige Hast erreichen lässt. Wir eifern nicht mehr. Geduld und Gleichmaß bestimmen unser Handeln. Die Weisheit der höchsten Wirklichkeit hebt das Nichtwissen auf. Wenn die reine Bewusstheit der höchsten Wirklichkeit entwickelt wird, so entsteht Bewusstsein in Raum und Zeit, in Zeiträumen, in denen unser kleines „ICH“ sich sehr winzig, verschwindend klein vorkommt. Die Weisheit des großen Spiegels hebt allen Hass auf. Der große Spiegel zeigt uns alle Dinge ohne Verzerrungen individuellen Denkens, in ihrer wahren Natur. Das bewirkt Einsicht und einsichtsvolles Handeln. Die Weisheit der Wesensgleichheit hebt allen Stolz auf. Alles was ist, ist Bestandteil der großen Schöpfung: Alle Natur, alle Wesen, Pflanzen, Tiere, Gesteine, Gestirne. Die Erkenntnis, dass auch ich einbezogen bin in diese kosmische Einheit, die sich in diesen mannigfachen Formen ausdrückt, lässt allen Stolz verblassen. Die alles vollendende Weisheit, diese tiefe Barmherzigkeit und Güte kann nur entstehen, wenn unsere Seele nicht vergiftet ist durch Hass, Neid, Stolz und leidenschaftliches Begehren. Wer alle diese Weisheiten erfasst und nicht nur verstandesmäßig begriffen hat, bei demjenigen verbindet sich die lebendige atmende Gegenwart individuellen Daseins mit dem überindividuellen Zeitlosen jenseits aller Gegensätze. Es ist die höchste Erlebnisform der allen Lebewesen innewohnenden, sich stets gleich bleibenden Wirklichkeit. Das tibetische Wort für Weisheit ist „Yes-es“.
Unsere Gedanken sind psychische Bildekräfte
Wer Atemschulung erlernt hat und diese Kenntnisse regelmäßig anwendet, dem kommt zu Hilfe, dass Atemtechniken unser Denken harmonisieren können, was heilende Bildekräfte aktiviert. Ob wir nun in der Meditation unsere Atemkraft in bestimmte Körperbereiche lenken und damit versuchen, auf die Bildekräfte des Prana einen positiven Einfluss zu nehmen, ob wir vertrauensvoll die Medikamente einnehmen, die der Arzt uns verschrieben hat, um unsere durch Stress in Unordnung geratene Körperchemie günstig zu beeinflussen, oder ob wir religiös veranlagt sind und Hilfe im Gebet suchen: In jedem Falle bringen wir die heilenden Kräfte in Gang, die lichthaft in unserem Körper Harmonie bewirken. Damit bringen wir uns wieder in Einklang mit den kosmischen Kräften und Gesetzen, damit „ES“ heilen kann.
Lore Tomalla ist Yogalehrerin BDY/EYU und lehrt seit mehr als 20 Jahren an unterschiedlichen Instituten Yoga, Meditation und Atemschulung. Sie hat viele wichtige Hatha- und Kundalini-Yoga-Schriften ins Deutsche übersetzt. Anschrift: Maarweg 78, 50933 Köln.
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Prana
Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Prana oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Prana stehen:
Siehe auch
- Ruhe des Geistes
- Prana Vayu
- Pranaharaka
- Kakaprana
- Vayu
- Apana
- Samana
- Udana
- Upaprana
- Pranayama
- Pranamaya Kosha
- Pranasamyama
- Kumbhaka
- Kundalini
- Kundalini Yoga
- Ayurveda
- Olibanum
- Weihrauch
- Konzentration
- Innenschau
- Kontemplation
- Versenkung
- Meditationsforschung
- Meditationslehren
- HYP Jahresgruppe
- Goraksha Paddhati Vers 2.1
- Goraksha Paddhati Vers 2.39
- Goraksha Shataka Text und Übersetzung
- Yogachudamani Upanishad Text und Übersetzung
- Sanskrit Kurs Lektion 19
- Sanskrit Kurs Lektion 28
- Sanskrit Kurs Lektion 30
- Sanskrit Kurs Lektion 36
- Sanskrit Kurs Lektion 40
- Sanskrit Kurs Lektion 64
- Sanskrit Kurs Lektion 77
- Sanskrit Kurs Lektion 86
- Sanskrit Kurs Lektion 89
- Sanskrit Kurs Lektion 91
- Sanskrit Kurs Lektion 100
- Sanskrit Kurs Lektion 102
- Sanskrit Kurs Lektion 105
- Sanskrit Kurs Lektion 107
- Sanskrit Kurs Lektion 108
- Sanskrit Kurs Lektion 114
- Sanskrit Kurs Lektion 115
Literatur
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch
- Swami Satyananda: Asana Pranayama Mudra Bandha
- Dr. Nalini Sahay: Prana Yoga in Englisch
- Swatmarama: Hatha Yoga Pradipika
- Swami Vishnudevananda:Das große illustrierte Yoga Buch
- Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie. Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda (2010)
- Kaminoff, Leslie, Yoga Anatomie. Ihr Begleiter durch die Asanas, Bewegungen und Atemtechniken (2008)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
- Swami Sivananda. Kundalini Yoga (2007)
- Swami Sivananda: Konzentration und Meditation
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
Weblinks
- Pranayama, aus: Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis
- Portal zum Thema Prana
- Kundalini Yoga Portal
- Meditation Anleitungen, darunter einige abstrakte Techniken aus dem Vedanta
- Artikel von Swami Sivananda: Vedanta
- 3 Körper und 5 Hüllen
- Kurze Einführung in die Yoga-Ernährung
- Meditation-Videos im Yoga Vidya Forum
- Hatha Yoga Pradipika
- The Hatha Yoga Project
Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Sanskrit Prana - Deutsch Hauch, Wind, Atem, Lebenshauch; ein best Wind im menschlichen Körper; der durch das Gesamtding bedingte Intellekt, (ph); männl Name Pl Leben
- Deutsch Hauch, Wind, Atem, Lebenshauch; ein best Wind im menschlichen Körper; der durch das Gesamtding bedingte Intellekt, (ph); männl Name Pl Leben Sanskrit Prana
- Sanskrit - Deutsch Prana - Hauch, Wind, Atem, Lebenshauch; ein best Wind im menschlichen Körper; der durch das Gesamtding bedingte Intellekt, (ph); männl Name Pl Leben
- Deutsch - Sanskrit Hauch, Wind, Atem, Lebenshauch; ein best Wind im menschlichen Körper; der durch das Gesamtding bedingte Intellekt, (ph); männl Name Pl Leben - Prana
Seminare
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