Udana

Aus Yogawiki

Udana (Sanskrit: उदान udāna m.) ist ein Sanskritbegriff und bedeutet "nach oben gerichtet, nach oben atmen". Udana ist der nach oben gerichtete Lebenshauch (vgl. Prana Vayu). Udana ist im Ayurveda einer der fünf Vayus (Hauptpranas). Udana (Ud-ana: "sich aufwärtsbewegende Luft") hat seinen Ursprung in der Brust (Uras) und sein Zentrum in der Kehle.

Prana - die Lebensenergien aus Yoga Sicht

Diese Bewegungsart steuert die Ausatmung und das Sprechen und damit die Abgabe von Energie nach außen. Außerdem steuert Udana den Willen, die Leistung und das Gedächtnis. Wenn Udana gestört ist, dann müssen wir zum Beispiel erbrechen, husten oder rülpsen. Udana Vayu ist einer der fünf Vayus, einer der fünf Prana Ströme. Udana ist die Energie hinter dem Sprechen, dem Schlafen und dem Verlassen des physischen Körpers im Traum und nach dem physischen Tod. Sitz von Udana ist die Kehle, aber Udana wirkt im ganzen Körper.

Das Sanskritwort Udana

Udana (Sanskrit: उदान udāna m.) der sich von unten nach oben bewegende Wind (Vayu) im Körper; Nabel; Augenwimpern; eine Art Schlange; (bei den Buddhisten:) Herzensergießung; eine Klasse von Schriften, in denen Buddha ohne besondere Veranlassung spricht.

Sukadev über Udana

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Udana

Udana bedeutet: der nach oben Gerichtete. Udana ist der nach oben gerichtete Atem, das nach oben ausgerichtete Prana. Man nennt das auch Udana Vayu. Vayu heißt Prana, heißt Hauch, heißt Lebensenergie. Udana Vayu – die nach oben ausstrahlende Lebensenergie. Udana Vayu gehört zu den fünf Haupt-Vayus, den fünf Manifestationen von Prana.

Die fünf Manifestationen sind: Prana Vayu, mit Sitz in den Lungen, verantwortlich für Atmung und für Überlebensinstinkt. Dann gibt es Apana Vayu, das nach unten gehende Prana, verantwortlich für Ausscheidung, für Menstruation, für Geschlechtsverkehr und auch für Kreativität. Dann gibt es als drittes Samana Vayu, das ist die Energie im Bauchbereich, das Verdauungsfeuer und die Verdauungsenergie. Und dann gibt es Udana Vayu. Udana Vayu ist verantwortlich für Kommunikation und für Schlafen und aus dem Körper treten, darüber gleich noch ein paar mehr Worte. Und schließlich gibt es Vyana Vayu, die Energie hinter dem Blutkreislauf und der Bewegung.

Udana Vayu ist einer der fünf Pranas und heißt zwar „nach oben gehendes Prana“, aber es hat verschiedene Bedeutungen. Udana Vayu ist zunächst mal das Prana für die Kommunikation. Es ist die Kommunikation durch die Nerven, Udana Vayu ist die Energie der Nerven, man kann auch sagen, Udana Vayu ist die Nervenenergie insgesamt. Udana Vayu ist verantwortlich für Schlafen, Udana Vayu auch für Kommunikation mit anderen Menschen. Oft sind Stressphänomene Störungen von Udana Vayu. Wenn dass Nervensystem unruhig ist, dann kommen Schlafstörungen und irgendwie stimmt es dann in der Kommunikation mit anderen Menschen auch nicht. Udana Vayu Störungen sind oft die Stressphänomene. Udana Vayu ist aber auch die Fähigkeit, aus dem physischen Körper auszutreten. Es heißt zum Beispiel, dass in jeder Nacht der Astralkörper den physischen Körper verlässt. Dieses, den physischen Körper verlassen, ist eine Funktion von Udana Vayu, und ist einer der Gründe, weshalb die Beutung mit "nach oben gehend" definiert wird.

Udana Vayu hilft, dass der Astralkörper den physischen Körper verlassen kann, nach oben geht, und so heißt es, dass man sich im Traum und Tiefschlaf regeneriert, bis der Astralkörper beim Aufwachen wieder in den physischen Körper hineingeht. Udana Vayu ist auch die Energie, die hilft, dass der Astralkörper im Moment des physischen Todes den physischen Körper dauerhaft verlassen kann. Udana Vayu hilft, dass du deinen physischen Körper verlassen kannst und in die höheren Ebenen eingehen kannst. Udana Vayu wird durch verschiedene Yoga-Techniken harmonisiert. Udana Vayu ist die Energie hinter der Sprache, dem Nervensystem, hinter dem Schlafen und jeglicher Kommunikation. Udana Vayu wird durch die Tiefenentspannung harmonisiert. In der Tiefenentspannung wird das ganze Nervensystem zur Ruhe gebracht. Wenn du also merkst, dass dein Udana Vayu unruhig ist, wenn du nervös bist und nicht schlafen kannst, dann ist es umso wichtiger, vielleicht ein- oder zweimal am Tag Tiefentspannung zu üben.

Udana Vayu wird durch Meditation harmonisiert und, wenn du öfters Mauna einhältst, also schweigst. Schweigen bedeutet dann nicht nur physisches Schweigen, sondern es gibt auch noch weitere Formen, wo du auf SMS, Emails und Facebook-Nachrichten verzichtest. Ab und zu braucht man das für ein, zwei Stunden am Tag, oder mal einen Tag im Monat oder einmal im Jahr ein paar Tage zu schweigen, das hilft, zur Ruhe zu kommen. Alle diese Techniken verhelfen dir zu einem harmonischen Udana Vayu und sorgen dafür, dass Udana Vayu in Ojas, in spirituelle Energie verwandelt wird. Udana, Udana Vayu, also die Nervenenergie, wörtlich: das nach oben Gehende, das nach oben gehende Prana. Es steht auch für Nervenenergie, Schlafenergie, die Energie, die hilft, dass der Astralkörper nach oben den physischen Körper verlassen kann, im Tiefschlaf, in der Astralreise, bei der Tiefenentspannung, in der Meditation und dauerhaft im Moment des Todes.

Funktion von Udana

Shankaracharya

Udana ist unsere hauptsächliche positive Energie, mit deren Hilfe wir unsere verschiedenen Körper und unser Bewusstsein entwickeln können. Nach Shankaracharyas Werk Tattva Bodha besitzt der Mensch 3 Körper (Shariras) und 5 Hüllen (Koshas). Die drei Körper heißen Sthula Sharira, Sukshma Sharira (oder Linga Sharira) und Karana Sharira.

Udana regelt die Fähigkeit zu stehen und zu sprechen, steuert Nerven, Gehirn, Hormone und Ausatmung und ist auch verantwortlich für Begeisterung und Willen. Udana regelt außerdem das Körperwachstum und bestimmt die Arbeitsmenge, die der Körper verrichten kann.

Udana bewirkt, dass der Geist in den Traum- und Tiefschlafzustand wechselt. Nach dem Tod führt Udana die Seele zu den astralen und kausalen Ebenen. Udana ist die Kraft, mit der die Seele den physischen Körper verlässt.

Hauptfunktionen von Udana:

Diese Funktionen können sich in psychische und physiologische Funktionen unterteilen. Udana unterstützt Prana Vayu dabei, die Öffnungen des Oberkörpers zu erschaffen, insbesondere den Mund und die Stimmorgane.

Udana kreist zwischen Nasenlöchern (Nasa), Kehle (Gala) und Nabhi. Udana regelt die Bewegung der Energie vom Nabel aufwärts zum Kopf. Als sich aufwärts bewegende Luft verbindet sie uns mit den Sonnen- und Mondkräften (Himmel und Erde; männliches und weibliches Prinzip) und ist für die spirituelle Entwicklung verantwortlich.

Gemeinsam mit Prana Vayu ist Udana Vayu, auch Udana Vata genannt, das Kraft und Energie gebende Prinzip. Udana steuert die Freisetzung positiver Energie und ist verantwortlich für positive geistige Energie, Stärke sowie Begeisterung und Freude. Udana hilft uns dabei, unser höheres spirituelles und kreatives Potential zu erwecken. Wenn Udana gestört ist, verursacht es Stolz und Arroganz. Wir sind nicht geerdet, verlieren unsere Verwurzelung und versuchen, nach oben zu steigen.

Wirkung von Udana in der Yoga-Praxis

Meditation

Udana ist der wichtigste Vayu für das spirituelle Wachstum. Wenn wir Yoga praktizieren und subtile Aspekte der fünf Vayus erwachen, kann dies zum Beispiel auch dazu führen, dass wir ein Gefühl von Leichtigkeit oder Schweben wahrnehmen. Dies ist die subtile Wirkung von Udana.

Udana steuert mediale Kräfte und paranormale Phänomene sowie den schöpferischen Ausdruck. Die Entwicklung der Kundalini korrespondiert auf direktem Wege mit Udana, denn Udana regelt die Aufwärtsbewegung entlang der Sushumna.

Jnana Yoga hängt sehr von einem starken Willen und guter Konzentrationsfähigkeit ab. Deshalb kann die Jnana Yoga Praxis ohne ein gut entwickeltes Udana nicht zum Erfolg führen. Udana wird durch Stille, Meditation und Tiefenentspannung gefördert.


Die zehn Hauche



Levitation und Astralreisen durch Meisterung des Udana

Der Yogameister Patanjali beschreibt im 3. Kapitel des Yogasutra verschiedene Weisen, wie man die Fähigkeit zu Astralreisen und für Levitation kultivieren kann. Dazu erwähnt er auch die Meisterung des Udana. Hier ein Vortragsvideo dazu, Kommentar zum 40. Vers des 3. Kapitel Yoga Sutra:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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