Psyche

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Die Psyche wird im Yoga als Instrument der Seele angesehen

Das Wort "Psyche"stammt aus dem Altgriechischen, wird mit dem Wort Atem oder Hauch im Sinne von Lebenshauch übersetzt

Psyche

Psyche ist ein ursprünglich griechisches Wort und bedeutet „Geist, Denken und Fühlen“. Wenn wir über die Psyche des Menschen sprechen, dann ist das das Denken und das Fühlen.

Im Yoga gibt es den Ausdruck „Citta“, und Citta (in einem weiteren Sinne verstanden) ist die ganze Psyche. Im Vedanta sprechen wir gerne von „Antakarana“ (das „innere Instrument“), und das innere Instrument – und damit die Psyche – umfasst

  • das Ego (Ahamkara, die Identifikation) Man könnte auch sagen: Selbstbild, Selbstwert, Selbstidentifikation.
  • Den Intellekt (Buddhi)
  • das einfache Denken und Fühlen (Manas)
  • Erinnerung, Gedächtnis, Unterbewusstsein: Citta in einem engeren Sinne

Die Psyche ist all das.

Im Westen hat man manchmal einen Unterschied gemacht zwischen Emotionen und Denken. Im Alten Griechenland ist in dem Begriff „Psyche“ beides enthalten.

Auch im Yoga geht man davon aus, dass das Denken letztlich drei Aspekte hat: Worte, Bilder und Gefühl, und all das zusammen macht den vierten Aspekt – nämlich die Bedeutung – aus. In diesem Sinne ist Psyche alles, was das Denken und Fühlen betrifft. Im Raja Yoga (dem Yoga der Geisteskontrolle) geht es besonders um die Psyche. Es geht darum, mit seiner Psyche geschickt umzugehen:

  • Du bist nicht die Psyche, sondern du hast eine Psyche.

Es ist gut, deine Psyche etwas kennenzulernen und über sie Bescheid zu wissen, aber es ist besonders wichtig, dass du weißt:

  • Du bist nicht die Psyche, die Psyche ist nur ein Instrument.

Nicht-Identifikation mit der Psyche

Woher weißt du, dass du nicht die Psyche bist? Du kannst lernen, deine Psyche zu beobachten.

  • Wenn du zum Beispiel merkst, dass du voller Ärger bist: Anstatt zu sagen „Ich bin ärgerlich“ kannst du sagen „Ich nehme eine Empfindung wahr.“ zum Beispiel nehme ich eine Emotionssäule wahr, von der Nabelgegend bis zur Kehle, und diese ist 10 cm breit, hat eine kleine Ausbuchtung im Brustbereich, und ich nehme das wahr.
  • Wenn du Fantasien wahrnimmst (irgendwelche Mord- oder Rachegedanken), dann sag nicht „Ich bin voller Wut!“, sondern stelle fest: „Da sind Bilder, da sind Worte.“

Wenn du erkennst:

  • Du beobachtest das Gefühl, du kannst es sogar lokalisieren;
  • Du kannst dir die Worte anhören, die dein innerer Geist dir sagt (ähnlich wie ein Radio oder wie ein podcast);
  • Du kannst die Bilder anschauen (ähnlich wie in einem Kinofilm);

dann weißt du: „Ich bin nicht der Ärger!“

Angenommen du hast vor irgendetwas Angst, oder angenommen du malst dir alle möglichen Zukunftsszenarien aus – du kannst das beobachten. Und indem du das beobachtest, ist dir bewusst:

  • Ich bin nicht das, was beobachtbar ist.
  • Ich bin das unsterbliche Selbst.
  • Ich bin der Beobachter 'Bewusstsein'.
  • Ich habe eine Psyche – ich bin nicht die Psyche.

Die Psyche ist zum Einen Instrument der Wahrnehmung (was körperlich an Wahrnehmung kommt, geht über die Psyche zum Bewusstsein), und zum Anderen ist die Psyche ein Instrument, mit dem du den Körper dann bewegen kannst. Also sei dir bewusst: „Ich bin nicht die Psyche.“ Identifiziere dich weder mit deiner aktuellen Psyche noch mit psychischen Fähigkeiten wie Künstler oder logisches Denken oder Einfühlsamkeit. Identifiziere dich auch nicht mit Temperament - „Ich bin extravertiert, introvertiert, eher ruhig und gelassen oder spontan“ - das bist du alles nicht, das sind alles Eigenschaften der Psyche.

Psyche kultivieren und nutzen

Angenommen du hast einen Computer, zum Beispiel ein Smartphone, dann ist es gut, ein bisschen den Umgang damit zu lernen.
Angenommen du hast einen Hammer, dann ist es gut zu lernen, wie ein Hammer funktioniert.
Angenommen du hast ein Fahrrad, dass ist es gut zu wissen wie die Gänge funktionieren, wie du das Licht anmachen kannst und so weiter.

So ähnlich: Du hast eine Psyche, und es ist gut zu lernen, wie du mit der Psyche umgehen kannst. Auf gewisse Weise ist Raja Yoga die Gebrauchsanweisung für die Psyche und letztlich auch ein Kurs, wie du mit deiner Psyche besser umgehen kannst. Es ist also gut, zu lernen, wie du mit deiner Psyche gut wirken kannst.

Es gibt verschiedene Raja Yoga Techniken, mit denen du arbeiten kannst

Das sind einige Techniken, um mit der Psyche gut umzugehen. Auf unseren Internet-Seiten findest du dazu eine Menge von verschiedenen Möglichkeiten. Und noch besser – besuche mal ein Seminar zum Thema Gedankenkraft, positives Denken oder Raja Yoga – da lernst du noch viel mehr.

Im Wort "Atem" wiederum steckt die indogermanische Wurzel des Sanskritbegriffes von Atman (Bewusstsein des Individuums) – das unvergängliche Selbst, die Seele, welche auch im Yoga Kontext eine große Rolle spielt.

Die Psyche eines Menschen, im Inneren verborgen, umschreibt alle seelischen Vorgänge, bewusster wie auch unbewusster Art. Geist und Intellekt selektieren unterschiedlichste Reize, nehmen diese wahr und rufen Gedanken und Gefühle im Inneren hervor. Das wahre Selbst in Form von reinem Bewusstsein (entspricht Brahman, dem kosmischen Bewusstsein) und bleibt bei all den unterschiedlichen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen unverändert.

Psyche in der Mythologie

Psyche, die Seele, ist das jüngste Kind der antiken Mythologie. Um ihrer Schönheit willen wird sie höher als Venus verehrt. Diese befiehlt Amor, sie mit Liebe zu dem hässlichsten Mann zu erfüllen. Amor selbst aber wird von Glut erfasst, befiehlt Zephyr, das Mädchen zu seinem in der Tiefe erbauten Palast zu tragen und besucht sie dort unerkannt, streng der Geliebten jede Nachforschung verbietend.

Die Schwestern Psyches erfüllen sie mit Misstrauen, sie belauscht den schönen schlafenden Gatten und verwundet ihn dabei mit einem heißen Öltropfen. Venus misshandelt die Verlassene und legt ihr schwere Arbeiten auf, zuletzt sendet sie sie zu Proserpina, um deren Schönheitsbüchse zu holen. Allen Gefahren trotzend, vollbringt Psyche den Auftrag und wird dann mit Amor wiedervereint und in den Himmel aufgenommen. — Apuleius' Märchen wurde in der Renaissance viel gelesen (Raffael, Farnesina in Rom, viele Cassonebilder; Fresken in der Engelsburg in Rom).

Antahkarana – Die Funktionen des menschlichen Geistes, der menschlichen Psyche

Der Raja Yoga, als Yoga des Geistes, will uns einladen, Herrscher zu werden über unsere Gedanken und Gefühle, man könnte auch sagen, geschickter mit unseren Gedanken und Gefühlen umzugehen und dann auch Gutes in der Welt zu bewirken.

Das Modell des Antahkarana mit den 4 Aspekten des inneren Instrumentes

Die Psyche als Instrument betrachten

Karana heißt Instrument; heißt, das, mit dem wir etwas tun. Dann gibt es:

  • Bahir Karana, das ist das äußere Instrument, unser Körper mit seinen verschiedenen Fähigkeiten,
  • und Antahkarana, das innere Instrument, die Psyche.

Dabei wird schon deutlich, dass wir im Yoga nicht davon ausgehen, dass wir der Körper sind, der Körper ist unser Instrument, wir sind auch nicht unsere Psyche, unsere Psyche ist auch unser Instrument und wir können lernen, mit Werkzeugen und Instrumenten gut umzugehen. So ähnlich, wie wenn du einen Werkzeugkasten hast, dann kannst du auch lernen damit umzugehen. Irgendwann als Kind habe ich [(https://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/start/dein-yoga-vidya-team/einzelansicht-sevakas/?tx_wecstaffdirectory_pi1%5Bcurstaff%5D=1&cHash=322d05f4be4a4dfbc2a641d4b904f711 Sukadev Bretz], Gründer und Leiter von Yoga Vidya) einen Werkzeugkasten geschenkt bekommen, danach musste ich lernen, wie man die Säge, den Hammer, den Schraubenzieher und so weiter benutzt. Es war eine gewisse Anleitung notwendig, aber dann konnte ich anfangen zu basteln.

So ähnlich ist es auch mit unserem Körper, einiges lernen wir von selbst, bei anderem können wir lernen, wie wir den Körper noch besser nutzen können. So dient das ganze Hatha Yoga dazu, den Körper besser nutzen zu können, ihn noch gesünder zu halten. Ebenso ist es mit dem inneren Instrument, dem menschlichen Geist. Auch da können wir lernen, besser mit ihm umzugehen. Instrumente kann man auch verbessern, zum Beispiel kannst du ein Messer schärfen oder du kannst auch den Akku in einem Schraubbohrer austauschen. So ähnlich kannst du an deinen eigenen geistigen Fähigkeiten arbeiten, und du kannst auch dazu beitragen, dass dein Körper besser funktioniert, dass er gesünder ist und du mehr damit machen kannst.

Du selbst bist aber nicht dieses Instrument, du bist Atman – das Selbst, die Seele, das Bewusstsein – und du hast dieses innere Instrument. Es besteht aus vier Teilen:

Samskaras: Eindrücke im Unterbewusstsein, Fähigkeiten, Gedächtnis, Neigungen, Persönlichkeit, Charakter usw.
Vasanas: Wünsche verbunden mit Samskaras
  • 2. Manas: Das Denkprinzip

Wenn in deinem Geist Emotionen, Gefühle, Gedanken sind, die mehr oder weniger von selbst entstehen, derer du dir auch bewusst sein kannst, ist das Manas.

Buddhi analysiert, beurteilt und entscheidet. Buddhi ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet, zumindest hat der Mensch die Buddhi stärker ausgebildet als die meisten Tierarten. "Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen", wie es Aristoteles gesagt hat; und die Vernunft heißt, dass wir sagen können, was richtig und was nicht richtig ist, wie man etwas machen will und wie nicht, was ethisch und was unethisch ist etc. Buddhi stellt Fragen und hinterfragt Dinge.

Es bedeutet, dass man sich mit etwas identifiziert. Du bist das unsterbliche Selbst, eins mit der Weltenseele und du identifizierst dich vielleicht mit dem Körper, vielleicht mit der Psyche, vielleicht mit bestimmten Fähigkeiten, vielleicht auch mit deiner Herkunft, deinem Geschlecht, deinem Beruf, deiner Religion, deinem Yoga Zentrum usw. Diese Identifikation nennt sich Ahamkara.

Du bist nicht nur in dir selbst, sondern du stehst auch in Kontakt mit deiner Umwelt:

Du nimmst Dinge wahr, das sind die sogenannten Jnana Indriyas, die fünf Wahrnehmungsorgane,
und tu tust auch etwas mit den Karma Indriyas, mit deinen fünf Handlungsorganen: Mit den Händen und Füßen kannst du etwas tun, bewegen, mit dem Mund sprichst du und nimmst Nahrung auf, dann gibt es noch Geschlechts- und Ausscheidungsorgane.

So erfährst du Dinge, so kommen Reize und Gedanken in dich hinein und du tust Dinge.

Die Gedankenwelt und ihre Auswirkungen

Laut Yoga nimmst du nicht nur über die physischen Sinne Dinge wahr, sondern auch über deine Gedanken direkt. Man könnte auch sagen, dass du auch aus der Gedankenwelt beeinflusst wirst. Es gibt z.B. Gedankenfelder, die eine besondere Kraft haben, wenn du z.B. in einen Ashram gehst, wirst du feststellen, dass du dort eine besondere spirituelle Kraft erfahren kannst und dir erhabene Gedanken kommen.

Angenommen du bist mit sehr aggressiven Menschen zusammen, dann merkst du, dass du auch irgendwie davon beeinflusst wirst. Wenn du in einen Raum kommst, wo lauter depressive Menschen sind, musst du aufpassen, dass du davon nicht stark beeinflusst wirst.

Umgekehrt haben deine Gedanken auch eine Auswirkung. Wenn du einen positiven Gedanken hast, einen Gedanken des Friedens, strahlt das auch in die Welt aus. Im Yoga wird ja angenommen, dass es eine starke Lichtkraft in der Gedankenwelt gibt, wenn viele Menschen friedvolle, lichtvolle, mitfühlende Gedanken haben, und wir hoffen, dass diese Gedanken sich dann eben auch in Ereignissen der physischen Welt, also einer friedvolleren Welt sammeln.

Leider scheint es jetzt, im Jahr 2017, so, dass Gedanken des Hasses mehr werden. Mir erscheint das so, als ob das noch sehr viel mehr sind, als noch vor zehn Jahren. Vor einigen Jahren haben wir bei Yoga Vidya überlegt, ob wir in dem "Allumfassenden Gebet" wo steht, "Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass", vielleicht nicht einfach "Hass" weglassen sollen, weil wir gedacht haben, dass kaum ein Mensch heutzutage noch Hass kennt. Leider muss ich sagen, dass es diese Diskussion über die Veränderung des Gebets nicht mehr gibt, denn in der Welt als Ganzes gibt es viel Hass. Die Hoffnung ist natürlich, dass diejenigen, die Yoga üben dieses Gefühl nicht oder nicht mehr kennen, aber wir als Menschheit, als Ganzes, haben leider mehr solche Gedanken.

Wenn viele Menschen Hassgedanken haben und Gedanken der Intoleranz, schafft das ein negatives Energiefeld und dieses kann leider manche Menschheitsverführer mit Energie versorgen und diese können dann Schlimmes tun. Oder diese negative Gedankenwolke kann sich dann in der physischen Welt manifestieren als Katastrophe, Krieg, Naturkatastrophe.

In diesem Bewusstsein wollen wir jetzt keine Angst kultivieren, denn Angst ist auch kein guter Gedanke, sondern Gedanken von Licht, Liebe, Frieden, Verständnis, Einfühlungsvermögen. Also auch unsere Gedanken sind wichtig, nicht nur, weil sie unseren physischen Körper positiv beeinflussen, oder uns eine andere Stimmung geben, so wie sie es tun, aber eben auch, weil wir damit etwas Positives bewirken. Ereignisse werden auch von einer höheren Warte aus geschickt. Man könnte sagen, von Atman oder vielleicht eher noch von der Karana Sharira, der Kausalwelt.

Es kommen Dinge in diese Welt, an denen wir wachsen können. Es kommen Dinge, die uns die Erfahrungen geben, die wichtig sind, damit wir lernen können. Was auch immer kommt, hat man vielleicht selbst beeinflusst, es sind Ereignisse, die von einer höheren Warte, erziehungsmäßig für uns gut sind oder sie sind von der Gedankenwelt, den Gedanken von uns und anderen beeinflusst worden.

Manas, Atman & Ishvara

Öffne Dich Atman, Gott, mit Hilfe von spirituellen Praktiken

Atman ist unser wahres Selbst, unser höheres Bewusstsein. Wir wollen uns natürlich öffnen für Atman, wir wollen durchlässig werden, also müssen wir unser Ego zur Seite stellen, wir müssen auch vorübergehend unserer Vernunft, unserem Buddhi eine Pause geben und dann erfahren wir Inspiration und Intuition. Das machen wir z.B. in der Meditation. Wir machen es in den spirituellen Praktiken von Asanas und Pranayama, in der Tiefenentspannung oder auch zwischendurch, vielleicht sogar, wenn wir ein Gebet sprechen, uns an eine höhere Wirklichkeit wenden, uns ganz offen und ruhig machen und schauen, ob wir eine Inspiration bekommen.

In Verbindung mit Ishvara, Gott, könnte man sagen, diese Inspirationen kommen nicht nur von Atman, vom Selbst, sondern letztlich von Ishvara, von Gott. Man könnte es auch so sehen, dass Ishvara, Guru und Atman letztlich alle Ausdruck der einen höchsten WirklichkeitBrahman – sind.

Die Rolle von Buddhi

Der Mensch ist besonders gekennzeichnet durch Buddhi, die Vernunft, den freien Willen. Der Mensch hat das Potenzial nicht einfach eine Reiz-Reaktions-Maschine zu sein, oder eine Gewohnheitsmaschine. Es gibt so viele Menschen, die, wenn man die richtigen Knöpfe drückt, vorhersehbar reagieren. Der Mensch hat aber die Fähigkeit, das eben nicht zu machen. Du musst nicht sofort reagieren, wenn dich jemand schief anschaut, du musst nicht sofort etwas kaufen, nur weil du den Wunsch hast, du musst nicht sofort wegrennen, nur weil du vor etwas Angst hast. Du musst auch nicht das weiter machen, was du bisher machst, du kannst überlegen warum du es machst und was du machen könntest um dich spirituell zu entwickeln, um Gutes zu bewirken. Buddhi ist also der Schlüsselbegriff.

Der zweite Schlüsselbegriff ist Atman, das höchste Selbst und auch die Inspiration. Manchmal gilt es sich loszumachen, zu öffnen und um Führung zu bitten, Inspiration zu bekommen. Dann brauchst du aber wieder die Buddhi, die das interpretiert und schaut, wie du damit umgehst. Die Buddhi kann Einfluss haben auf Manas, dein Denken und Fühlen.

  • Mit der Buddhi kannst du Einfluss nehmen auf dein Chitta, dein Unterbewusstsein. Du kannst deine Vasanas verändern, du kannst deine Samskaras verändern.
  • Mit der Buddhi kannst du auch dein Ahamkara, also dein Ich-Gefühl, deine Identifikation bewusst machen und dich dann davon lösen.
  • Mit der Buddhi kannst du entscheiden, was du tun willst und wie du das interpretierst, was kommt.
  • Mit der Buddhi kannst du auch sagen, dass du bewusst positive Gedanken haben willst. Du kannst auch sagen, dass du dich von den Gedanken, die aus der Gedankenwelt kommen, nicht beeinflussen lassen willst.

Ein Beispiel

Buddhi analysiert was es sein könnte, greift auf das Wissen von Chitta (Unterbewusstsein) zurück und entscheidet entweder, dass es nicht herauszufinden ist, dass zu wenige Informationen da sind oder vielleicht kommst du zu dem Schluss, dass etwas dieses oder jenes sein könnte, z.B. ein Teppichfusel mit einem Stück grünem Blatt.

Dann sagt Ahamkara, welches nun ins Spiel kommt: „Ich weiß, dass es ein Teppichfusel mit einem grünen Blatt ist“. Dann sage ich, dass der Teil vom Teppichfusel korrekt ist, aber dass es kein grünes Blatt von der Pflanze ist, sondern ein Stück von einem grünen Papier. Wenn du dies selbst vielleicht zuvor gewusst hast, zuvor gedacht hast, dann würdest du dich großartig fühlen, obgleich es keiner weiß und niemand dich dafür lobt.

Das Ego, Ahamkara, will nämlich Bestätigung finden. Angenommen, du hast etwas anderes gedacht, vielleicht weißt du es ist März und es könnte ein Stück von einer Tulpe oder Ähnliches sein, dann bist du vielleicht leicht enttäuscht. Natürlich nur leicht, denn es kommt ja hier auf nichts an. Das Ego identifiziert sich mit dem, was denkt und fühlt und noch mehr mit dem, was man sagt und tut. Ego will Bestätigung haben.

Vielleicht kommt, während du all dies liest, etwas in dein Citta, so dass du an Blumen denkst, vielleicht weil dir durch den aktuellen Monat, die aktuelle Jahreszeit diese Idee aus dem Unterbewusstsein kommt. Diese Ideen gehen ins Manas, Buddhi kommt ins Spiel und sagt: „Ja, es wäre gut Blumen zu kaufen“, Ahamkara sagt: „Ich will Blumen haben“. Danach kommt noch Buddhi ins Spiel und sagt „Wie kriegt man sie am besten?“, du wirst überlegen, wo es den nächsten Blumenladen gibt, wie du dorthin gelangst usw. Buddhi ist dann also auch die praktische Vernunft und die praktische Weise, wie man etwas umsetzt. Aber dann könnte Buddhi auch sagen, dass Blumen eher in der Natur schön sind, und sich für einen Spaziergang entscheiden und da die Blumen genießen, ohne etwas kaufen zu müssen.

Anregungen

Das Modell des Geistes hat also viele verschiedene Aspekte. Es ist ratsam sich damit etwas zu beschäftigen: Nimm wahr, dass du etwas wahrnimmst, dass dabei unterbewusste Eindrücke kommen, dass du dich damit identifizierst und dass die Buddhi, dann entscheiden kann, was es ist und dass die Buddhi Einfluss nehmen kann auf das, was du dabei fühlst und dass du einen Moment hast, wo du überlegen kannst, ob du das tun willst oder nicht. Die Freiheit ist in Buddhi.

Eine weitere Empfehlung ist: Nutze deine Gedanken positiv. Nimm dir vor Gedanken des Friedens zu schicken, vielleicht sogar jeden Morgen, wenn du aufwachst, bevor du einschläfst, in jedem Fall vor und nach deiner Meditation und Yoga Praxis. Schick positive Gedanken in die Welt hinein. Umgekehrt kannst du überlegen, dass, wenn Gedanken in dich hineinkommen: ob das wirklich deine eigenen Gedanken sind, oder ob du Gedanken von anderen aufgreifst und ob du dich davon beeinflussen lassen willst.

Wenn dein Geist irgendwann sagt: „Das will ich haben!“, dann sage nicht „Ich will es haben“, sondern du kannst sagen: „Da ist ein Wunsch in meinem Geist“. Unterbrich die Identifikation von Ahamkara mit den Wünschen, die in Manas hineingekommen sind, indem du mit deiner Buddhi sagst: „Da ist ein Wunsch in meinem Geist“ und nicht „Ich will…“, denn nicht du willst, sondern es ist ein Wunsch aus dem Unterbewusstsein, vielleicht angeregt durch Erfahrung, manifestiert in Manas und Ahamkara identifiziert sich damit. Nicht du hast den Wunsch, sondern da ist ein Wunsch. Noch weniger wünschst du das, sondern da ist ein Wunsch da.

Du kannst auch bewusst entscheiden, welche Inhalte du in Manas haben willst, du kannst auch entscheiden, was du anschaust um dich diesen Jnana Indriya Eindrücken auszusetzen. Wenn du merkst, da sind Gedanken, in deinem Geist, die nicht so schön sind, dann ersetze sie durch andere. Wenn du feststellst, dass bestimmte Dinge, die du tust oder wahrnimmst, einen Einfluss auf deinen Geist haben, der nicht so schön ist, dann überlege was du stattdessen tun könntest, welchen Eindrücken du dich stattdessen aussetzen könntest.

Öffne dich auch öfters mal zu Atman zur Inspiration. Nimm das Spiel deines Geistes war, die Gedanken und Gefühle in Manas, das Unterbewusstsein, das dort hinein spielt, die Identifikationen, die Reiz-Reaktions-Ketten. Sei dir über den Einfluss der Gedankenwelten bewusst. Nutze die Einflussnahme auf die Gedankenwelt und nutze deine Buddhi um deinen Geist, Psyche, deine Gedanken und das, was du tust, zu gestalten. In der nächsten Lektion folgen noch ein paar mehr Tipps wie du deine Gedankenkraft einsetzen kannst um Gutes zu bewirken.   Hinweis auf drei Bücher, wo noch mehr darüber erfahren werden kann, wie der Geist funktioniert und wie du mit der Kraft deines Geistes arbeiten kannst:

Modell des Menschlichen Geistes, der menschlichen Psyche (Antahkarana)

Antahkarana: „Inneres Instrument“ Die vier Teile des Geistes

Der Geist (Psyche) wird als Instrument der Seele (Atman, Purusha) angesehen. Er besteht aus vier Teilen:

Psyche

Nach einem Artikel von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit

Die Psyche besteht aus dem instinktiv emotionalen Denken Manas, aus dem Intellekt, der Unterscheidungskraft, Buddhi, aus dem Unterbewusstsein, Chitta und aus der Ich-Identifikation, Ahamkara.

Psyche und Gott

Die Psyche trennt dich von Gott. Das was dich und das Göttliche trennt ist die Identifikation mit der Psyche. Die Psyche ist nicht grobstofflich. Du kannst sie nicht greifen. Du kannst sie nicht sehen. Die Existenz der Psyche ist nicht sichtbar . Du kannst nicht die Psyche ermessen.

Aus was besteht die Psyche und wo befindet sie sich

Die Psyche besteht aus subtiler Materie von verschiedenen Dichtigkeitsgraden. Die Psyche ist letztlich der Geistkörper, Manomaya Kosha und Vijnanamaya Kosha.

Die Psyche ist im Astralkörper. Die Psyche hat also verschiedene Grade von Materie und sie verbindet sich mit dem Bewusstsein.

Die Ausstrahlung der Psyche

Die Psyche selbst ist Manomaya Kosha und Vignayamaya Kosha. Aber die Psyche strahlt aus über die Pranamaya Kosha, die Energiehülle. Die geistige Hülle ist subtiler als die vitale Hülle.

Wenn du positive Gedanken hast wird deine Psyche eine Aura von Licht und Freundlichkeit haben. Wenn du Gedanken des Hasses hast wird deine Psyche eine Aura von Hass haben. Wenn du ängstlich bist wird deine Aura sich zusammen ziehen. Wenn du mit Anderen Kontakt aufnehmen willst geht das direkt über die Psyche. Normalerweise kommunizierst du mit Anderen indem deine Psyche deine Gestik, deine Mimik verändert und deine Psyche vielleicht auch zu Worten und zum Klang der Worte führt.

Du kannst auch auf Entfernung mit deiner Psyche dich verbinden mit der Psyche von Anderen.

Reinige Deinen Geist

Reinige deinen Geist und so kannst du mit deiner Psyche viel Gutes bewirken. Jemand, der einen starken und gereinigten Geist hat, kann viel Frieden, Kraft und Stärke Anderen schicken.

Eine reine Psyche ist jenseits von Wunsch und Verlangen. Wenn du Wünsche hast, bringt das deine Psyche in Unruhe. Wenn du Verhaftung hast, wird deine Psyche schnell in Angst und Ärger sein. Wünsche sind zahllos, unstillbar und unüberwindlich, scheinbar unüberwindlich.

Überwinde Deine Wünsche

Erkenne Dein wahres Selbst

Vergnügen macht dich nicht dauerhaft freudevoll. Ich glaube nicht das Vergnügen dich glücklich macht. Vergnügen schürt nur den Wunsch nach mehr Vergnügen. Vergnügen macht den Wunsch stärker, kräftiger und intensiver.

Daher wenn du eine starke Psyche haben willst, überwinde die Wünsche, verhafte dich nicht an das Vergnügen und überwinde alle Verhaftungen.

Kultiviere eine reine Psyche durch das Überwinden von Wünschen. Deine Psyche liebt Bequemlichkeit. Erkenne das. Wunsch von Bequemlichkeit ist im Geist verwurzelt. Die beste Bequemlichkeit wäre zu erkennen, das du das unsterbliche Selbst bist und Gott dir alles schenkt. Die Psyche ist nie zufrieden. Sie will immer mehr. Erkenne das und sei dir bewusst, das nur Gott dauerhaft deine Psyche zufrieden stellen wird.

Alle Sehnsüchte der Psyche sind Sehnsüchte nach Gott

Verringere Wünsche und gib das auf, was deine Psyche am meisten denkt, das sie braucht. Das was deine Psyche braucht, richte es auf das Göttliche.

Wenn deine Psyche mehr Vergnügen sucht, dann sei dir bewusst, die höchste Freude ist in Gott. Wenn deine Psyche sagt, du musst dich um Sicherheit kümmern, dann wende dich an Gott. Nur Gott gibt dir Sicherheit.

Wenn deine Psyche meint, du musst mehr Reichtümer haben, dann sei dir bewusst, Gott hat alles und Gott wird dir alles schenken was du brauchst.

Befreie Deinen Geist

Entwöhne den Geist von dem was er konkret will. Wenn dein Geist ein weiches Bett will, dann lerne es auf dem Boden zu schlafen. Wenn deine Psyche meint, das du besondere Nahrung brauchst oder besondere Geschmäcker brauchst, lerne es einfacher zu essen.

Wenn deine Psyche meint, du brauchst Anerkennung, dann lerne es zufrieden zu sein ohne Anerkennung. Wenn deine Psyche schnell gekränkt ist, dann lerne es Frieden und Ruhe zu haben inmitten von Kränkungen.

Wenn du wahre Freiheit haben willst, dann befreie dich aus der Sklaverei deiner Psyche. Wenn du Denken und Fühlen überwunden hast, bist du wahrhaftig frei. Wer Wünsche und Leidenschaften überwunden und so die Psyche bezwungen hat, ist der zufriedenste und der glücklichste Mensch.

Nicht der, der Reich ist, nicht der der Macht hat ist ein glücklicher Mensch, sondern der, der seine Psyche überwunden hat.

Aber wenn du deinen Geist beherrschen willst, dann brauchst du viel Ausdauer und Geduld. Zähmen eines Löwen oder eines Tigers ist leichter als das Trainieren der eigenen Psyche. Trainiere deine Psyche. So kannst du alles haben.

Wie du deine Psyche beherrschst

Denke an Gott. Richte dein Denken und Wünschen auf Gott. So wirst du aus der Sklaverei der Psyche herauskommen. Indem du an Gott denkst, machst du deine Psyche positiv und du schwächst die Tendenz der Psyche zur Unruhe.

Der Psyche fällt es leicht, an äußere materielle Dinge zu denken. Das hat die Psyche schon so lange gemacht. Aber kultiviere Liebe zu Gott. Spüre die Liebe zu Gott. Spüre die Freude aus Gott. So wird die Psyche zu Gott sich hin richten.

Halte Innenschau. Schaue was deine Psyche beeinflusst und arbeite schrittweise daran, dich von solchen Dingen nicht beeinflussen zu lassen. Meditiere jeden Tag. Übe positives Denken. Lerne dich zu befreien aus Wünschen. Schrittweise kommst du zur Herrschaft über deine Psyche.

Bewusstsein und Psyche

Du bist nicht deine Psyche. Du bist nicht dein Denken. Du bist nicht deine Emotionen. Du bist das reine alldurchdringende Selbst, der Atman. Du bist reines Bewusstsein, das Selbst.

Die Psyche ist in Wahrheit dein Diener. Die Psyche nimmt ihr Licht und ihre Intelligenz vom selbst leuchtenden Atman, vom inneren Lenker.

Die Psyche selbst ist nicht intelligent. Sie hat kein Bewusstsein. Sie kann nichts tun. Die Psyche braucht das Licht von Brahman, vom Atman. So wie auch das Wasser, das von der Sonne beschienen wird, die Wärme von der Sonne hat.

Schüttle die Tyranei, die Sklaverei deiner Psyche ab. Höre auf dich beherrschen zu lassen von deinem Denken, Fühlen, deinen Emotionen, deinen Kränkungen, usw.

Erhebe dich kühn wie ein Löwe. Erkenne, du bist das höchste Selbst. Beherrsche deine Psyche. Erkenne dein wahres Selbst. Sei frei.

Video - Selbst, Gedanken, Psyche

Was ist das Selbst? Wer bist du wirklich? Was ist die Psyche, was sind Gedanken und wie beherrscht du sie? Wie überwindest du die Identifikation mit der Psyche? Was schreibt Patanjali im Yoga Sutra, Kommentar von Sukadev zum 4. Kapitel ab Vers 18.

Viveka Chudamani - Die Psyche drückt sich in den Sinnesorganen aus

Psyche als Ausdruck der Sinne

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 103 von Sukadev Bretz -

Antahkarana/ das innere Instrument/ die Psyche drückt sich in den Sinnesorganen, wie zum Beispiel in den Augen aus. Mit ihnen sich als ICH identifizierend existiert es im Körper als Reflexion des Selbst (atman).

Psyche als Reflexion des Selbst

Das innere Instrument, Antahkarana drück sich in den Sinnesorganen wie zum Beispiel cakshu, in den Augen aus, im grobstofflichen Körper varśhmaṇi. Mit ihnen sich als Ich identifizierend, existiert es im Körper als Reflexion des Selbst, Atman. Ity aham, so kommt das Gefühl: Ich bin. Abhimānena, Selbstgefühl, Identifikation. Tiśhṭhaty, all das befindet sich ābhāsatejas, durch den Glanz einer Reflexion des Selbst.

Woher kommt die Psyche?

Woher kommt die Psyche? Das ist eines der größten Rätsel. Du bist das unsterbliche Selbst. Du hast einen Körper. Es gibt das Bewusstsein. Das Bewusstsein hat das innere Instrument, das ist die Psyche. Die Psyche bekommt ihre Eindrücke aus der physischen Welt. Die Psyche hat die fünf Sinne und formt dadurch die Wahrnehmung der Welt. Die Welt ist nicht bestehend aus diesen fünf Sinnen. Sondern die Welt ist vom physikalischen Standpunkt aus nur Schwingung.

  • Ein bestimmtes Spektrum wird als elektromagnetisches Spektrum in Farben interpretiert.
  • Ein gewisses Spektrum von Luft wird als Klänge interpretiert.
  • Gewisse Moleküle in der Nase werden als Geruch identifiziert.
  • Bestimmte Schwingungen auf dem Mund werden als Geschmack interpretiert.
  • Bestimmte Temperatur wird auf der Haut als Kälte oder Wärme interpretiert.

Die Psyche schafft über die Sinne ein Konzept vom Universum. Die Psyche selbst hat aber keine eigene Energie. Angenommen dein Bewusstsein ist nicht da. Dann gibt es auch keine Psyche. Du brauchst Bewusstsein. Nur wenn du Bewusstsein hast, kann die Psyche irgendetwas tun. Daher ist es die Psyche die alles wahrnimmt. Nicht du nimmst alles wahr. Du nimmst es durch die Psyche wahr.

Die Psyche erscheint wie ein Schleier

Manchmal wird auch gesagt, die Psyche ist wie ein Filter oder wie ein Schleier, es färbt das Ganze. Die Psyche ist auch wie ein Prisma. Das Selbst scheint jetzt Gedanken zu haben, Gefühle zu haben, Emotionen zu haben. Das Selbst wirkt also durch die Psyche. Die Psyche hat kein Dasein ohne das Selbst. Die Psyche braucht aber auch die physische Welt. So ist die Psyche irgendwo ein Mittelding. Das Selbst nimmt die Welt war, nur über die Psyche. Aber das Selbst ist nicht die Psyche. Die Psyche kann ohne das Selbst gar nichts machen. Es ist etwas komplexer und komplizierter. Du kannst ein bisschen darüber nachdenken. Wer bin ich? Was ist die Welt?

Viveka Chudamani - Umgang mit psychischen Problemen aus Vedanta Sicht

Du bist nicht die Psyche, du kannst an ihr arbeiten

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 511 von Sukadev Bretz -

Trägheit, Genuss, Gerissenheit/Schlauheit, Trunkenheit, Dumpfheit, Bindung und Freiheit/Befreiung – diese vergänglichen Zustände des Geistes sind in Wahrheit, niemals im Selbst (oder: niemals dem Selbst zu eigen), welches das göttliche Brahman, das Absolute und Nicht-Duale ist.

Bemühe dich um Ruhe des Geistes und Gleichmut

Mache dir bewusst, dass du das unsterbliche Selbst bist! Mache dir nicht so viele Sorgen um deine Psyche! Ein paar dutzend Verse vorher hat Shankara auch gesagt, dass du dich um die Ruhe des Geistes, um Gleichmut, um Verhaftungslosigkeit bemühen sollst. In dem Maße, in dem du lernst, deinen Geist zur Ruhe zu bringen, fällt es dir auch leichter, deine wahre Natur zu erfahren.

Du bist das unsterbliche Selbst jenseits der Psyche

Aber in dir selbst ist es gar nicht so erheblich, was deine Psyche macht. Du bist das unsterbliche Selbst, jenseits von der Psyche. Wenn du das erst einmal weißt, dann kannst du ganz anders mit deiner Psyche umgehen. Du musst nicht dich verändern, du musst an deiner Psyche arbeiten. Und das ist etwas anderes. Sich selbst verändern zu müssen, ist schwierig. Aber an seiner Psyche zu arbeiten, etwas zu verändern, das ist leichter. Daher lerne, dass du nicht die Psyche bist. Du kannst an ihr arbeiten, aber du bist das unsterbliche Selbst, schon jetzt vollkommen.

Viveka Chudamani - Umgang mit verschiedenen psychischen Zuständen aus Vedanta Sicht

Egal was die Psyche zeigt, du bist davon unberührt

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 512 von Sukadev Bretz -

Hast du eine Psyche die öfters Höhen und Tiefen hat? Bist du manchmal in Verzweiflung und dann wieder verärgert? Bist du manchmal voller Hyperenthusiasmus? Bist du jemand, der leicht kränkbar ist? Wie gehst du damit um vom Vedanta Standpunkt aus?

Lasst uns hören, was Shankara im Vers 512 gesagt hat.

Shankara schreibt:

"Es mag zehn, hundert oder tausend verschiedene Modifikationen /Veränderungen/ Umwandlungen in der Urnatur geben. Was habe Ich, das unberührte, anhaftungslose, Absolute Bewusstsein damit zu tun? Die Wolken können niemals den Himmel berühren/ beeinträchtigen."

Löse dich von Sorgen um deine Gemütsverfassung

Wenn du dir Sorgen um deine Gemütsverfassung machst, löse dich davon. Du bist nicht die Gemütsverfassung. Die Psyche erzeugt verschiedene Gemütsverfassungen. Sie erzeugt mal Enthusiasmus, mal Niedergeschlagenheit, mal Energie und so weiter. Lass dich davon nicht zu sehr beeindrucken. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman, unabhängig davon, was in deiner Gemütsverfassung passiert. Du bist unsterblich, unendlich und ewig. Löse dich davon. Sei dir bewusst, die Wolken mögen am Himmel sein aber die Sonne strahlt immer.

Akzeptiere die psychischen Zustände mit Gelassenheit

So ähnlich auch auf der Oberfläche deines Geistes mag es Wolken geben, Sorgen, Nöte, Ärger, Reizbarkeit und so weiter. Du bist das nicht. Du bist das unsterbliche Selbst. Du bist der Atman. Die Sonne kann sogar scheinbar untergehen. Aber nicht die Sonne geht unter, die Erde dreht sich. So ähnlich scheint es manchmal zu sein, als ob deine Freude untergegangen ist. Aber sie ist nicht untergegangen, sondern deine Psyche hat sich davon abgewendet. Aber die Sonne wird auch wieder aufgehen.

In diesem Sinne freue dich darüber, dass du das unsterbliche Selbst bist. Und akzeptiere die psychischen Zustände, nimm sie mit Gelassenheit. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

24.01.2025 - 26.01.2025 Raja Yoga 3
Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
07.02.2025 - 09.02.2025 Mut - der Weg des Vertrauens
Meditation ist der Mut, allein und still zu sein. Durch Yoga und Meditation kannst du mit Mut, Vertrauen und Liebe ins Unbekannte gehen, trotz Angst. Vertrauen ist das Auge des Herzens! (Osho) Wovor…
Radhika Siegenbruk

Meditation

26.01.2025 - 31.01.2025 Achtsamkeitstrainer/in Ausbildung inkl. Yoga & Meditation
Achtsam sein heißt nichts anderes, als die Dinge so zu sehen wie sie sind. Diese Fähigkeit hat jeder von uns, doch im Alltag verfangen wir uns in vorschnelle Urteile, driften ab in Vergangenheit oder…
Kirsten Noltenius
31.01.2025 - 02.02.2025 Meditation - Schweigend eins-Sein im Innern
Zieh dich mit hoher liebevoller Achtsamkeit zurück in dein Innerstes in tief eintauchenden Meditationen. Erfahre wie du dich dort voller Vertrauen ganz hingibst. Frei von Erwartungen, von Bewertungen…
Shankari Winkelbauer