Sex

Aus Yogawiki

Sex ist ein Begriff mit zwei Bedeutungen. Im Englischen steht der Begriff Sex für das Geschlecht, also männlich/weiblich, aber eben auch für den Geschlechtsverkehr. Sex kommt vom lateinischen Begriff "Sexus", Geschlecht. Sex bedeutet ursprünglich einfach nur Geschlecht. Im Deutschen bezeichnet man als Sex meist Geschlechtsverkehr und körperliche Liebe.

Yoga und Sexualität

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Was sagen die alten Yogaschriften zum Thema Sexualität, wie sehen es die modernen Meister und Meisterinnen? Wie kann man Sexualität leben und ein yogisches Leben führen? Was hat es mit der Enthaltsamkeit auf sich? Aus der Sicht der Yogis gibt es zu diesem Thema fünf Konzepte, mit jeweils unterschiedlichen Antworten.

Fünf Konzepte der Sexualität

1. Kundalini Yoga: Konzept von Prana, Apana Vayu und Ojas. Darin beruht Sexualität auf einer sexuellen Energie, die es zu sublimieren und umzuwandeln gilt in Ojas, in spirituelle Energie. 2. Vier Purusharthas: In diesem Konzept wird die Sexualität als eine der Motivationen des Menschen und letztlich auch Teil des vollständigen Menschseins betrachtet. Sexualität wird verstanden, als ein Aspekt menschlicher Liebe. 3. Brahmacharya: Konzept der Enthaltsamkeit in einem ganz speziellen Sinne. 4. Vier Ashramas: Konzept, der vier Lebensstadien. Sexualität wird in verschiedenen Lebensaltern unterschiedlich ausgelebt. 5. Roter Tantra: Konzept der Sexualität als spirituelle Praxis.

1. Kundalini Yoga

Im Kundalini Yoga gilt Sexualität als Energie, die sich in Form von Prana, von Shakti zeigt, der kosmischen Energie, die das gesamte Universum geschaffen hat. Diese Energie ist auch im Menschen wirksam, als Kundalini. Sie treibt den Menschen dazu sich zu fragen, wer bin ich?, woher komme ich?, wohin gehe ich? Die Kundalini ist die Motivationskraft, die den Menschen dazu bringt sich spirituell zu entwickeln. Die Kundalini ist zudem auch die schöpferische Energie, die sich unter anderem auch darin ausdrücken will, weiter neues Leben zu zeugen. Insofern ist Kundalini, in der Form von Apana Vayu, auch die Kraft hinter der Schaffung von neuen Lebewesen.

Wirkung von Apana Vayu

Prana kann man in fünf Aspekte unterteilen.

So wirkt Apana Vayu als eine der fünf Pranas. Vom ersten Chakra ausgehend, ist sie die Energie hinter Ausscheidung, Menstruation und hinter allem was nach unten geht. Apana Vayu vom zweiten Chakra aus wirkend, ist die Energie hinter der Sexualität und letztlich auch die Energie hinter dem Geburtsvorgang. Sexualität im engeren Sinne ist Apana Vayu und wird ausgelebt vom zweiten Chakra.

Was bedeutet Sublimierung?

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Man kann die sexuelle Energie in die höheren Chakras bringen, wo sie sich als kreative Energie manifestiert. Als die Energie hinter dem künstlerischen Schaffen. Auch irgendwann die Energie, die sich sammelt als reines Ojas, als spirituelle Energie, und dem Menschen in der Meditation verhilft zur Gottverwirklichung zu kommen.

Kundalini Yoga gibt da auch einige Empfehlungen um Apana Vayu zu sublimieren. Dazu gibt es die Umkehrstellungen wie den Kopfstand, Schulterstand usw. Dazu zählen auch die ganzen Beckenboden-Mudras wie Mula Bandha, Ashwini Mudra und kleines Vajroli Mudra. All das hilft, dass die Kundalini Energie nach oben steigt. Auch bestimmte Visualisierungen und Meditationen unterstützen diesen Prozess.

Beispielsweise die Sushumna Aktivierungs Atmung, mit dem kleinen Kreislauf und dem großen Kreislauf. All diese dienen dazu, dass die Energie durch die Shushumna nach oben kommt und damit auch Apana Vayu, dessen Sitz ja eher im unteren Körperbereich in die Shushumna hineingehen und nach oben strömen kann. In diesem Kontext kann sich auch vorübergehend das sexuelle Begehren ändern. Manche Menschen fangen mit Yoga an und haben dann über Tage, Wochen, Monate kaum sexuelle Bedürfnisse mehr und darüber vielleicht etwas verwundert sind. Dann kann es sein, dass Apana Vayu fast vollständig nach oben sublimiert in die höheren Chakras wird.

Umgekehrt gibt es Menschen, die nach Beginn der Yoga Praxis ein stark erhöhtes sexuelles Begehren spüren. Wenn das Apana Vayu in das zweite Chakra kommt und von dort letztlich etwas bewirken will, was sich in einer gesteigerten Sexualität äußern kann. In den indischen Hatha Yogaschriften wird häufig gesagt, dass jemand der Hatha Yoga übt, eine stärkere Sexualkraft hat. Wahrscheinlich war dies im alten Indien eine gewisse Motivation für viele Hatha Yoga zu praktizieren.

Gibt es eine vorübergehende Phase, in der sexuelles Begehren weniger wird oder fast ganz wegfällt, ist es hilfreich zu wissen, dass es in der Mehrheit der Fälle nur vorübergehend ist und ein paar Wochen bis Monate andauern kann. Dies kann manchmal zu Missverständnissen führen, beispielsweise wenn ein Partner fälschlicherweise annimmt, er/sie habe jetzt die Sexualität überwunden, ab jetzt gäbe es sie nicht mehr. Dann kann es sein, dass wenn z.B. einige Monate später sexuelle Wünsche wieder zurückkehren, dass dann der/die Partner/in bereits eine andere Weise gefunden hat diese zu befriedigen. Vorteilhafter wäre es dann mit dem Partner/in darüber offen zu sprechen und einen guten Weg zu finden, damit umzugehen.

Bei einer Sublimierung bleibt normalerweise die ursprüngliche Funktion einer Energie auch weiterhin erhalten. Obwohl ein Teil von ihr sublimiert wird. So ähnlich wie man auch Samana Vayu sublimiert, indem man Uddiyana Bandha übt, oder Agni Sara, Nauli, Vorwärtsbeugen macht und auf eine sattwige Ernährung achtet und vielleicht auch mal fastet. Anschließend verdaust du die Nahrung besser, kannst mehr Vergnügen haben beim Essen und auch dein Gewicht wird sich harmonisieren.

In diesem Prozess wird ein Teil von Samana Vayu umgewandelt in Ojas. In diesem Sinne könnte man auch sagen, Sexualität ist eine Manifestation von Prana. Ein Teil der Sexualität wird sublimentiert und ein anderer Teil der sexuellen Energie ausgelebt. Bedingt durch spirituelle Praxis, auch durch Psyche und Arbeitsanspannungen und anderes, entstehen eben auch Fluktuationen im sexuellen Begehren. Denn vom Kundalini Yoga Standpunkt aus, ist sexuelles Begehren Apana Vayu, das vom Swadisthana Chakra auswirkt. Und je nachdem ob jetzt überhaupt die Energie zum Swadisthana Chakra hoch kommen kann, oder vielleicht größtenteils weiter nach oben kommt, kann sexuelles Begehren mehr oder weniger sein.

2. Vier Purusharthas – Dharma, Artha, Kama und Moksha

Darstellung aus dem Kamasutra, dem indischen "Leitfaden" (Sutra) der Liebeskunst. Sex aus der Sicht des Yoga

Das zweite Konzept ist das der vier Purusharthas. Hierbei ist Sexualität zum einen natürlich ein großes Vergnügen des Menschen. Angelegt als eine starke Motivation, sicherlich auch evolutionsbiologisch bedingt. Es ist die Energie vom zweiten Chakra ausgehend. Eben etwas, was den Menschen Vergnügen bereitet.

Im Sinne der vier Purusharthas wird dann empfohlen, dass Sexualität Teil einer Zweier Beziehung ist, die durch eine Liebe verbunden ist und sich auf verschiedenen Ebenen zeigt. Sexualität ist hier etwas was Vergnügen bereitet und welches man dem anderen schenkt. Neben dem Sexualakt gehört dazu auch Zärtlichkeit, Hingabe usw. Aus einer Zweierbeziehung, in der Sexualität, sinnliche Liebe und Zärtlichkeit wichtig ist, entwickelt sich dann oft auch eine Wirtschaftsgemeinschaft. Man wohnt zusammen, unterstützt sich gegenseitig und teilt die Arbeiten im Haus auf etc. Die Partner unterstützen sich gegenseitig in ihrem beruflichen Alltag, ermutigen und tauschen sich darüber aus.

Eine Partnerschaft kann einem auch helfen, seine Fähigkeiten zu kultivieren, was die Ebene von Dharma wäre. Man also kann einiges tun, um sich im Zusammensein mit einem anderen weiter zu entwickeln. Zum einen gelingt es Partnern, die eine Weile zusammen sind, die „richtigen Knöpfe“ zu drücken, so dass man merkt, wo die eigenen Schwächen liegen und wo man Reizreaktionsketten unterliegt. Zum anderen unterstützen sich die Partner, Partnerinnen hoffentlich beim Entfalten der eigenen Fähigkeiten, ermutigen einander und helfen sich gegenseitig um aus der Komfortzone herauszukommen um mehr zu machen. Durch die Rückendeckung eines Partners kann sich der/die andere auch mal etwas weiter hinauswagen und sich mehr engagieren für eine bessere Welt.

Und dadurch, dass man zuhause einen Partner/eine Partnerin hat, der oder die einen so akzeptiert wie man ist, und der oder die einem Trost schenken kann wenn es mal nicht so gut läuft, bekommt man die Kraft das verstärkte Engagement dauerhaft gut durch zu halten. Häufig entwickelt sich in der Partnerschaft dann auch spirituelle Liebe. Die Partner unterstützen sich gegenseitig in ihrer Spiritualität und ermutigen sich über tiefere Fragen nachzudenken. Insofern kann die sexuelle Liebe eine Grundlage sein für ein gemeinsames Haus ein schönes Apartment, gewisse Gemeinsamkeiten und generell für schöne Momente in vielerlei Hinsicht.

Liebe hilft einem Menschen sich selbst zu entfalten, zu entwickeln und auch dem anderen zu helfen sich zu entwickeln und dabei auch bis zu Moksha zu gehen (Befreiung). Oft entstehen aus der Partnerschaft auch Kinder. Dann entsteht bei der Kindererziehung wieder Artha, der Wunsch nach finanzieller Absicherung und auch Erfolg ist wichtig. Sich um die Kinder zu kümmern, das heißt auch vom Ego wegzukommen, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen und da zu sein.

Dabei entfalten sich weitere eigene Fähigkeiten und Talente. In dem man das Göttliche in den Kindern sieht und lernt, dass auch in den Schwierigkeiten der Kindererziehung spirituelle Lektionen stecken, wird dadurch der Wunsch nach Moksha gestärkt. Und so würde man beim Konzept der vier Purusharthas sagen, dass Sexualität ein wichtiger Teil des Menschseins ist. Diese eines der Motive darstellt, die eine gute Grundlage sein kann für Liebe und Entwicklung auf allen Ebenen.

3. Brahmacharya – sexuelle Enthaltsamkeit

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Brahmacharya bedeutet die sexuelle Enthaltsamkeit. Es gibt das Konzept, dass man für eine gewisse Zeit oder auch dauerhaft sexuell enthaltsam leben will. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Man könnte sagen, es ist gut für eine gewisse Zeit lang Apana Vayu eben nicht auszugeben auf der Swadisthana Ebene. Sondern zu schauen, was passiert, wenn es vollständig sublimiert wird, oder ich mich darum bemühe. Wenn ich zwischendurch sexuell motivierten auftretenden Gedanken und Wünschen nicht folge, entsteht dadurch ein höheres Prana. Dabei wird Apana Vayu in einer größeren Menge sublimiert in Ojas. Spirituelle Erfahrungen fallen dann leichter. Dabei ist natürlich wichtig, dass man dann auch mehr spirituelle Praktiken übt. Auch um sich nicht einfach nur frustriert zu fühlen, sondern stattdessen anstrebt höhere spirituelle Erfahrungen zu machen.

Enthaltsamkeit und Partnerschaft

Ein weiterer Grund für Brahmacharya kann auch ganz banaler Natur sein, dass vielleicht der Partner, die Partnerin für eine Weile keine Lust auf Sexualität verspürt. Anstatt nun deinen Partner, deine Partnerin damit zu überfordern oder zu nerven, kann die Gelegenheit genutzt werden, Erfahrung in der Enthaltsamkeit zu sammeln. Anstatt fremd zu gehen oder komische Videos anzusehen, könntest du sagen, ich nutze die Gelegenheit um mal Brahmacharya zu praktizieren, nehme es als karmische Lektion an oder auch als „Pause“ zwischen zwei Beziehungen.

Angenommen eine Partnerschaft ist zu Ende gegangen und anstatt, dass man sich sofort in die nächste Partnerschaft hineinstürzt, und eventuell noch belastet ist von der alten, hält man sich eine Weile zurück bevor man wieder Sexualität lebt. Etwa ein halbes Jahr nicht in Beziehung zu leben und Brahmacharya bewusst zu leben, ist vielleicht ein ausreichender Zeitraum.

In dieser Zeit wird dann die alte Beziehung losgelassen und verarbeitet. Zusätzlich kann eine Ablösung auf energetischer Ebene geschehen. Erst dann, wenn weder Groll noch Bedauern aktiv sind (hinsichtlich der vergangenen Partnerschaft) und wenn tiefere spirituelle Erfahrungen wieder möglich sind, dann ist die Zeit reif für eine neue Partnerschaft, die dann vielleicht eine intensivere und lang andauerndere ist. Auf diese Weise kommt dieser Art von Enthaltsamkeit eine wichtige Funktion zu.

Bewusste Enthaltsamkeit

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Menschen, die sich entscheiden vorübergehend oder andauernd auf Sexualität zu verzichten, entscheiden sich bewusst für Brahmacharya im Sinne von Enthaltsamkeit. Der vorherrschende Gedanke ist dann, keine dauerhafte Beziehung einzugehen. Das kann der Fall sein, wenn man sich insgesamt mehr auf Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung ausrichten möchte. In diesem Falle, kann eine zweier Beziehung schnell zu viel werden.

Auch wenn es nur darum geht, sexuelle Handlungen auszuführen, kann die Beziehung einseitig und unbefriedigend werden. Unverbindliche Sexualität funktioniert eben in den meisten Fällen eher nicht. Auf diese Weise Sexualität auszuleben, also ohne eine verbindliche Beziehung, die beiden Partner gerecht werden würde, funktioniert in der Mehrzahl der Fälle nicht gut. Es gibt dazu ein schönes Buch von Swami Sivananda mit dem Titel „Inspiration und Weisheit“. Darin gibt Sivananda noch einige andere Gründe, weshalb es gut sein könnte, Brahmacharya als sexuelle Enthaltsamkeit zu leben.

Ein dauerhafter Entschluss für Brahmacharya ist jedoch manchmal schwierig. Auch weil sich die Motivation, die man ursprünglich dazu hatte, irgendwann ändern kann. Wenn beispielsweise am Anfang fast keine sexuellen Wünsche vorhanden waren und irgendwann jedoch wieder kommen. Man schätzt etwa zwischen 0,5 und 2 % Prozent der Menschen sind asexuell. Das heißt, sie haben überhaupt keine sexuellen Wünsche. Zum Teil müssen sie sich mühsam dazu motivieren, die nicht vorhandenen sexuellen Begierden irgendwo zu aktivieren, auch weil es gesellschaftlich angesehen ist und erwartet wird. Im Yoga würde man dann vorschlagen, wenn keine sexuellen Wünsche vorhanden sind, Brahmacharya zu praktizieren. Auch dann, wenn die Sexualität nur schwach ausgeprägt ist und sie nicht ausreichen würde, um in einer dauerhaften Partnerschaft dem anderen gegenüber gerecht zu werden.

4. Vier Ashramas

Sexualität im Kontext von Brahmacharya, Garhasthya, Vanaprasthya und Sannyasa

Ein viertes Prinzip ist das der vier Ashramas, der unterschiedlichen Lebensstadien von Brahmacharya, Garhasthya, Vanaprasthya und Sannyasa. Brahmacharya ist hier die Schülerschaft bei einem Lehrer. Garhasthya ist das Berufs- und Familienleben. Vanaprasthya ist das Rentnerdasein und Sannyasa die Entsagung. Erstes Lebensstadium: In diesem Sinne würde man sagen, Brahmacharya, als die Schülerschaft bei einem Lehrer im Alter von 8/12 – 20/25 Jahren oder als andere Variante kann auch entscheiden für eine gewisse Zeit in einen Ashram zu gehen und dort Brahmacharya leben. Dort etwa für ein halbes oder viertel Jahr zu verbringen, jedoch ohne auf Partnersuche zu sein, sondern sich ganz auf spirituelle Entwicklung zu konzentrieren. Das wäre ebenfalls eine Form von Brahmacharya.

Ashramleben und Sexualität

Skulptur im Tempel in Khajuraho, 11. Jh.

Enthaltsamkeit ist empfehlenswert für Sevakas im Ashram

Empfehlenswert ist auch für Personen, die beispielsweise als Sevaka zu Yoga Vidya in den Ashram kommen und in den ersten sechs bis zwölf Monaten Brahmacharya zu leben. Wer ohne einen Partner in den Ashram gekommen ist, für den kann es klug sein etwa 6-12 Monate ohne sexuelle Beziehung zu leben und sich ganz auszurichten, auf den spirituellen Weg.

Man verliebt sich schnell im Ashram

Natürlich gelingt dies Menschen sehr häufig nicht. Wenn man im Ashram praktiziert, hat man mehr Energie, irgendwann sieht man einen anderen, man schaut sich in die Augen, es entsteht eine Anziehungskraft und schnell wird daraus eine sexuelle Beziehung. Andersherum betrachtet könnte man dann auch sagen, es ist toll, wenn man im Ashram einen spirituellen Partner begegnet. In normalem Alltag außerhalb fällt es spirituellen Menschen ja häufig nicht so leicht ausreichend oft mit anderen spirituell orientierten Menschen zusammen zu sein um sich ineinander zu verlieben. Allerdings ist dann auch oft folgendes zu beobachten:

Alleine wächst man oft schneller spirituell

Wenn ein neuer Sevaka eine sexuelle Beziehung eingegangen ist, wächst er ab diesem Moment in der Spiritualität nicht mehr so stark. Es ist dann nicht mehr das wichtigste im Ashram zu fragen: Wer bin ich?, Woher komme ich?, Wohin gehe ich?. Was ist Gott?, Wie entwickele ich mich spirituell weiter, wie erreiche ich die Erleuchtung. Wenn man sich verliebt hat und dies in die Sexualität mündet, dann steht diese Verbindung, dieses Verliebt-Sein an erster Stelle. Das Leben im Ashram und das Ziel der Erleuchtung eher auf Platz vier, fünf und sechs.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Natürlich kann man auch sagen, das man als frisch Verliebte/r, man das Gefühl bekommen kann (v.a. wenn man viel praktiziert hat) Gott überall zu sehen. Auch eine spirituelle Euphorie und Erfahrungen können dann geschehen. Aber zum Teil schwebt man doch eher in seiner eigenen Wolke.

Wenn du überlegst in einen Ashram zu ziehen?

Wenn du überlegst in einen Ashram zu ziehen, oder gerade in einen gezogen bist, wäre es erstmal hilfreich mindestens die ersten 6 – 12 Monate enthaltsam zu sein. Es sei denn natürlich eine der Hauptmotivationen, in den Ashram zu gehen besteht darin einen neuen Partner, insbesondere einen Spirituellen zu finden.

Das zweite Lebensstadium ist Garhasthya

Garhasthya ist die Phase des Weges, in der idealerweise alle vier Purusharthas eine Rolle spielen. Wo Sexualität eine Rolle spielt, Zärtlichkeit und alles was man schönes mit dem Partner erleben kann. Eine Zeit, in der man sich engagiert im Beruf, finanzieller Absicherung anstrebt usw. Wo man sich auch engagiert um Gutes in der Welt zu bewirken, seine Fähigkeiten entwickelt und nach Moksha strebt. Ein altes indisches spirituelles Ideal ist, dass man in Garhasthya allen vier Motivationen gerecht wird. Hierbei spielt Sexualität eine Rolle unter vielen.

Eine gute Partnerschaft kann helfen sexuelles Verlangen zu reduzieren

Sie wird idealerweise mit einem festen Partner/Partnerin gelebt. Irgendwann im Alter, zwischen 50 – 60 Jahren, manchmal auch früher, wird Sexualität dann oft weniger wichtig. Mir (Sukadev) hat mal jemand gesagt, die beste Weise sein sexuelles Begehren zu reduzieren ist eine gute Partnerschaft, die länger als fünf bis zehn Jahre dauert. Oft ist es so, dass wenn die Partnerschaft tragend und gut ist, die Sexualität weniger und auch nicht außerhalb der Partnerschaft gesucht wird. Andere Dinge treten in den Vordergrund. Nach dem Modell der vier Ashramas geschieht das im Alter von etwa 50-60 ig Jahren. Wo bei den meisten Menschen sexuelles Begehren weniger wird, gerade wenn man längere Zeit mit einem Partner, mit einer Partnerin zusammen war, werden dann andere Dinge wichtiger.

Vom Yoga Standpunkt aus würde man sagen, man soll sich darüber freuen, dass das sexuelle Begehren weniger wird, denn es gibt genügend anderes was eine Beziehung vertiefen kann (es ist wenig empfehlenswert, die schwächer werdende Sexualität mit künstlichen Mitteln anzukurbeln). Auch die spirituelle Sehnsucht wird dann insgesamt stärker.

Aus Vanaprastha wird irgendwann Sannyasa und das bedeutet vollständiger Verzicht auf Sexualität. Klassischer Weise beginnt dieses Lebensstadium mit circa 75 Jahren oder etwa wenn der Partner, die Partner stirbt. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem der übriggebliebene Partner merkt, dass sein letzter Lebensabschnitt begonnen hat. Die Kinder sind aus dem Haus, Partner/Partnerin ist nicht mehr da. Nur noch Gott, Gottverwirklichung, Erleuchtung steht vor ihm/ihr.

Roter Tantra – Sexualität als spirituelle Praxis

Die Göttin Bagalamukhi Devi, eine der 10 Mahavidyas, Weisheitsgöttinnen aus dem Tantra, mit Yoni und Lingam

Das Konzept vom roten Tantra

Das Konzept des Roten Tantra sieht Sexualität als spirituelle Praxis, um Gott zu erfahren. Es gibt darüber eine Reihe von Schriften und Büchern. Die Theorie des Roten Tantras ist folgende: Wenn man den sexuellen Akt in einem rituellen Kontext begeht, vorher Mantras wiederholt und dadurch einen heiligen Raum schafft, und den Prozess einleitet mit einer ausdauernden Zärtlichkeit, dann werden bei dem sexuellen Akt Mantras wiederholt und auch bestimmt Mudras integriert um beim Höhepunkt die Energie vollständig zu sublimieren, dann könnte man dabei höhere spirituelle Erfahrungen machen. Rein theoretisch wäre es möglich im Orgasmus letztlich Gott zu erfahren.

Roten Tantra gibt es in verschiedenen Weisen. Es gibt dann auch ein Training von Mula Bandha und Vajroli Mudra, das dann soweit geht, dass es beim Mann gar nicht zum Samenerguss kommt, sondern dass bestimmte Muskeln sich vor die Vorsteherdrüse setzen und den Samenerguss verhindern. Bei der Frau gibt es ähnliche Praktiken. Die Aussage ist dann, dass es durch Sexualität Spiritualität gehen kann und dass in der Sexualität eben auch die Energie Apana Vayu sublimiert wird.

Rotes Tantra versucht auch auszudrücken, dass Sexualität nicht Energie verbrauchen müsse, so, wie es in manchen Interpretationen des Kundalini Yoga dargestellt ist; nämlich, dass Sexualität eben dazu führt, dass man nachher weniger Prana hat. Jedoch sind das auch nur wenige, die das letztlich so beschreiben.

Man kann auch ohne roten Tantra Sex haben

Generell gilt, man kann sexuell aktiv sein auch ohne das Rote Tantra und durch Sexualität und Liebe mehr Energie haben als ohne Sexualität. Umgekehrt, wenn man eine enthaltsame Phase hat und in der Zeit Apana Vayu vollständig sublimiert, kann dies auch etwas sehr Schönes sein. Natürlich ist es auch so, dass wenn man Sexualität mit viel Liebe macht und dies in einer spirituellen Umgebung geschieht, dass dann der Liebesakt Teil einer spirituellen Erfahrung wird. Im Grunde genommen, kann man Sexualität wie jede andere Handlung auch, Gott darbringen.

Dem hohen Anspruch des Roten Tantra stehe ich persönlich (Sukadev) etwas skeptisch gegenüber. Ich habe die Rote Tantra-Bewegung über die Jahrzehnte etwas verfolgt und diejenigen, die das vor zwanzig, dreißig Jahren so gesagt haben, die sind heute zum Teil in große Skandalgeschichten verwickelt. Dass es auf ihren Seminaren auch teilweise gewaltsame Übergriffe gab.

Nur bei wenigen Tantrikern hat man den Eindruck, dass sie (die in ihren frühen 30iger Jahren Rote Tantra Lehrer waren), heute in ihren 50iger und 60iger Lebensjahren große erleuchtete Meister geworden sind. Natürlich kann man auch bei klassischen spirituellen Menschen beobachten, dass sie nicht alle nach zwanzig, dreißig Jahren erleuchtet sind und es gibt andere, die sich vielleicht spirituell gut entwickelt haben, aber man könnte auch sagen, für manche Paare ist es vielleicht eine interessante Weise ihre Sexualität mit rot-tantrischen Praktiken anzureichern. Bestimmte Energieerfahrungen, spirituelle Erfahrungen sind vermutlich dadurch möglich. Schwieriger wird es, wenn dadurch Erleuchtung erwartet wird.

Zusammenfassung

Es gibt fünf verschiedene Ansätze für Yoga und Sexualität. Sexualität als Energie, Manifestation von Apana Vayu und insgesamt um das Prana zu erhöhen, zu sublimieren, subtil zu machen und in spirituelle Energie umzuwandeln. So kann es eben hilfreich sein, viele Praktiken zu machen und Apana Vayu nach oben zu bringen. In diesem Prozess kann es Phasen geben, in denen sexuelles Begehren weniger wird oder mehr wird, so lange man dabei mit der Sexualität nicht künstlich übertreibt, kann man sie auch als Teil von spirituellen Erfahrungen sehen.

Einem Konzept der Sexualität als Mittel zur Sublimierung, oder als Teilsublimieren entgegen gesetzt ist Brahmacharya. Als System der vorrübergehenden oder andauernden Enthaltsamkeit. Die kann ganz natürlich entstehen, wenn Apana Vayu sich eben nicht über das Swadhisthana Chakra manifestieren will. Oder es kann entstehen, aus Lebenssituationen, wie beispielsweise einer vorübergehende Trennung der Partner aus beruflichen oder anderen Gründen.

Auch wenn ein Partner selbst bestimmte Gründe hat zeitweise keine Sexualität haben zu wollen; beispielsweise verursacht durch Schwangerschaft oder Krankheit. Und natürlich auch wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Man kann dabei interessante Erfahrungen machen und schauen, dass man die Apana Vayu Energie vollständiger sublimieren kann.

Man kann Sexualität aber eben auch sehen, im Kontext der vier Purusharthas, der Hauptziele des Menschen. Als eine Weise, einen Wunsch auf der Karma-Ebene sattwig und besonders wichtig, Sexualität ethisch auszuleben. Mit Respekt, ohne Gewalt und Druck gegenüber dem anderen; verbunden im Wunsch, sich gegenseitig Vergnügen zu bereiten. Man könnte dann auch Sexualität, als Teil einer Partnerschaftsbeziehung nehmen, in der Liebe auf allen vier Ebenen funktioniert. Im Kontext der vier Purusharthas ist es auch möglich zu entscheiden, keine dauerhafte Beziehung zu haben und dennoch auf eine Weise die eigene Sexualität alleine auszulebem, ohne damit jemanden zu schaden. Es wäre eine einfache Weise, die Kama Energie auszuleben.

Im Konzept der vier Ashramas sind die unterschiedlichsten Formen denkbar, die sich miteinander abwechseln. Phasen mit und ohne Beziehung. Zeitens, wo Sexualität und Enthaltsamkeit in verschiedene Formen gelebt werden, alles bewusst und ethisch vertretbar. Ein wichtiger Aspekt, den es insgesamt zu beachten gilt: man sollte die Bedeutung der Sexualität für die Spiritualität nicht überbewerten. In einigen Büchern über Sexualität oder über Brahmacharya wird so getan als ob Sexualität die Hauptmotivation des Menschen sei, es sei die größte Kraft des Universums und dadurch das ganze Leben kommt.

Im Leben der meisten Menschen spielt Sexualität in einem enger verstandenen Sinn nicht diese ganz große Rolle. Sexualität ist ein Aspekt des Menschseins, einer, den man spiritualisieren und Gott darbringen kann. Den man auch sattwig leben kann oder auch überhaupt nicht ausleben kann. Eben ein Aspekt unter vielen. Man wird voraussichtlich eher nicht durch Sexualität die Erleuchtung erlangen. Umgekehrt wird man auch nicht über Verzicht auf Sexualität die Erleuchtung erlangen.

Yoga, Sex und Liebe

Otto Müller: Liebespaar

Es gibt immer die Frage wie steht Yoga zu Sex und Sexualität? Und da gibt es eine Menge zu sagen. Ich habe ja einen ganzen Artikel schon geschrieben für Yogazeitschriften, Yoga und Sexualität. Und hier nur eine kurze Zusammenfassung. Es gibt im Yoga verschiedene Konzepte für Yoga und Sexualität. Die bekannteste ist das der Mensch vier verschiedene Hauptkategorien hat von Wünschen. Die sogenannten vier Purusharthas. Dazu gehört Dama, Artha, Dharma und Moksha.

Die vier Purushatas

Kama ist sinnliches Vergnügen. Und zum sinnlichen Vergnügen gehört auch Sexualität. Sex wäre also eine Form des sinnlichen Vergnügens. Und im Yoga wird gesagt das normalerweise ein erfülltes Leben auf allen vier Ebenen erfüllend sein soll. Kama, bedeutet eben auch Sinnlichkeit. Artha, bezieht sich auch auf das Berufliche und Ansehen und auch Umgang mit seinen Mitmenschen. Eben im Sinne davon, dass man seine Sicherheit hat, ausreichend Geld hat. Das man ein gewisses Ansehen hat in seinem Beruf und auch das Gefühl von Erfolg.

Dharma ist das Handeln für andere. Dharma bedeutet auch seiner Bestimmung gerecht werden. Dharma bedeutet Engagement. Dharma bedeutet auch seine Fähigkeiten und seine Talente leben. Moksha ist spirituelle Entwicklung. Moksha heißt Befreiung, Erleuchtung, heißt spirituelle Erfahrung. Es gilt auf allen vier Ebenen zu leben. Und es gilt auf allen vier Ebenen sattwig zu leben.

Sattwige Sexualität

Die Symbole für Frau und Mann

Und so wenn man jetzt auf der Ebene von Kama ist, dort gilt es Sexualität auf sattwige Weise zu leben. Was heißt Sex auf sattwige Weise zu leben? Es heißt das es mit Ahimsa verbunden ist und auch mit Liebe verbunden ist. Ahimsa heißt nicht veletzen. Jede Sexualität, die einen anderen verletzt ist nicht in Ordnung. Eine Sexualität, die für beide gut ist und die beide genießen, ist eine gute Sexualität sofern damit nicht ein Dritter damit ins Leiden geführt wird.

In diesem Sinne, sattwiger Sex wäre Sex mit Liebe, wäre Sex mit Mitgefühl und so kann Sex durchaus auch Grundlage werden für eine spirituelle Erfahrung. Idealerweise, vom Standpunkt der vier Purushatas wäre das eine Beziehung auf allen vier Ebenen sattwig ist. Also du hast eine Beziehung zu einem Menschen, zu dem auch Moksha eine wichtige Rolle spielt. Die Liebe zu einem anderen Menschen ist Ausdruck der Gottesliebe. Du siehst in deinem Partner Gott bzw. Göttin.

Und in der Liebe zum anderen spürst du eine göttliche Wirklichkeit. Idealerweise beflügelt ihr euch gegenseitig auf dem spirituellen Weg. Ihr würdet euch selbst inspirieren spirituell voran zu gehen. Das wäre eine Beziehung auf Moksha ausgerichtet.

Beziehungen für spirituelles Wachstum

Eine Beziehung ist hoffentlich auch etwas was auf sattwige Weise zu Dharma beiträgt. Du hilfst dem anderen seine Talente sich zu entwickeln. Und du hast das Gefühl, das der andere dir hilft auch in deiner Persönlichkeit zu wachsen. Er oder sie ermutigt dich Dinge zu tun, die gut sind. Und ihr unterstützt euch im gemeinnützigen Engagement. Das bedeutet Dharma.

Und eine Beziehung zu haben ist auch eine Wirtschaftsgemeinschaft. Das würde man als Artha bezeichnen. Ihr könnt gegenseitig auch auf einer materiellen Ebene besser leben als ohne zusammen zu sein. Und ihr braucht dann vielleicht auch weniger Zeit auf der materiellen Ebene, so daß ihr mehr Zeit habt für das wichtigere. Und gleichzeitig gibt es etwas auf der sinnlichen Ebne, Kama, also Zärtlichkeit, Sexualität und Wohlgefühl. Und dann wäre Sex ein Teil einer Liebesbeziehung. Das das nicht alles so einfach ist, das weiß ich auch. Aber man kann diese Ideale angehen und leben und in die Beziehung bringen.

Enthaltsamkeit als Umgang mit Sex

Auch im Yoga gibt es Richtungen, die sagen man soll enthaltsam sein. Im Yoga gibt es z. Bsp. das Ideal von Brahmacharya nicht nur verstanden als Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens, so interpretiere ich das ja normalerweise, sondern auch Brahmacharia als Enthaltsamkeit. Und es gibt auch die Swamis, die Mönche und die Nonnen, die bewusst auf jeden Form von Sexualität verzichten. Darüber findest du eine Menge auf unserem Wiki auf unter Sanyasa. Dort erfährst du viel über das Thema sexuelle Enthaltsamkeit.

Eine gute Partnerschaft unterstützt uns auf dem spirituellem Weg

Rotes Tantra - Spiritueller Sex

Man findet auch in Indien das Konzept von spirituellem Sex. Auch Rotes Tantra genannt. Dort ist die Vorstellung das man durch spirituelle Sexualität über seine normalen Erfahrungen hinaus geht und damit zur Gottverwirklichung kommen kann. Ich stehe dem etwas skeptisch gegenüber, das man mit bestimmten Sexualpraktiken zur Überbewusstheit kommen kann, aber vielleicht gelingt es dem einen oder anderen. Wenn du daran mehr interessiert bist, dann gehe auf unsere Tantra Seite hier im Yogawiki. Dort kannst du dir den Abschnitt anschauen zum Thema rotes Tantra.

Video über Sex

Hier ein kurzer Vortrag zum Thema Sex:

Bedeutungen des Begriffes Sex

Sex kann verschiedene Bedeutungen haben. Sex kann bezeichnen:

  • Sex als Ausübung von Sexualität, also Geschlechtsverkehr
  • Sex steht auch umgangssprachlich für Sexappeal
  • Sex ist ein Bestandteil einiger französische Bergnamen. Der granzösische Ausdruck Sex stammt aus dem Lateinischen Saxum (Fels). Insbesondere in den Berner Alpen, in den Kantonen Wallis und Waadt, gibt es einige Berge mit dem Bestandteil Sex. Hier ein paar Beispiele:
    • Sex Mort
    • Sex Noir
    • Sex Percé
    • Sex Rouge
    • Sex de Moarinda
    • Sex des Molettes

SEX mit Großbuchstaben geschrieben:

  • SEX ist Titel eines Bildbandes über die Künstlerin Madonna mit erotischen Fotografien von Steven Meisel
  • SEX ist auch der IATA-Code für Sembach, Deutschland

SE-X steht für:

  • Gävleborgs län, ISO-3166-2-Code der schwedischen Provinz

Martin Luther und Sex

Ein sehr bekannter Ausspruch Martin Luthers, dem christlichen Reformator, zum Thema Häufigkeit von Sex (Sexualakt und Selbstbefriedigung) lautet: In der Woche zwie, schadet weder Ihm noch Sie.'' (Zwie bedeutet im heutigen Deutsch Zwei.)

Dies als Richtmaß zu beherzigen entpricht richtigem und weisem Handeln. Selbst Sokrates mahnte auch zu diesem Thema (Eros) Mitte und Maß an.

Zusammenfassung

Bewertung von Sex: Am wichtigsten wäre meiner (Sukadev) Ansicht nach: Weder ist Sexualität schlecht für Spiritualität, noch ist sie besonders gut dafür. Es ist keine Frage, ob Sexualität ein wichtiger Teil einer Liebes-Beziehung zu einem anderen Menschen ist. Und wenn diese Beziehung von tiefer Liebe geprägt ist und dabei ethische Aspekte gelebt werden, dies wahrhaftig geschieht, dann stellt Sexualität eine Manifestation von göttlicher Kraft dar. Vom Kundalini Yoga aus kann man sagen: Sexualität ist Prana im zweiten Chakra. Und Prana kann gelebt werden auf dieser Ebene und darf eine Grundlage sein für Erfahrungen auf höheren Ebenen.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit

Weblinks

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