Upadhi

Aus Yogawiki
Parvati und Shiva

Upadhi (Sanskrit: उपाधि upādhi m.) Trick, Täuschung; Bedingung, Voraussetzung; Einschränkung, begrenzendes Attribut: die Körper bzw. Hüllen, die das Selbst umgeben.

Upadhi bedeutet Hinzufügung, Verhüllung, Attribut, eine begrenzende Beifügung, die nicht wesensmäßig zu einer Sache gehört. In der Vedanta-Philosophie bezieht sich Upadhi auf alle relativen Qualitäten, die auf das Selbst projiziert werden, und bezeichnet damit alle Namen und Formen der Nicht-Erkenntnis, d.h. der Erkenntnis von Vielheit und Verschiedenheit in Bezug auf eine Wirklichkeit, die tatsächlich eine Einheit ist. Upadhi wird dem Selbst (Atman) aufgebürdet, wenn man sich mit dem Körper, dem Intellekt, den Sinnen und dem Ego Identifiziert und damit die Natur des Selbstes überdeckt und verhüllt.


Upadhi kann auch ins Deutsche übersetzt werden mit Hinzufügung; Betrug; ein Teil am Rade, (zwischen Nabe u. Radkranz). Upadhi ist einer der Schlüsselbegriffe im Vedanta. Körper und Psyche werden als Upadhis bezeichnet. Meistens wird Upadhi als begrenzendes Attribut übersetzt. Upadhi heißt Ersatz, auch Verwechslung. Der Mensch verwechselt den Körper mit seinem Selbst, hält seinen Körper für sein Selbst. Upadhi bedeutet auch Täuschung, Phantom. Denn in Wahrheit ist der Körper, noch mehr die Psyche, eine Täuschung, ein Phantom, eine Verkleidung. Upadhi heißt aber auch Begrenzung, Attribut.

Sukadev über Upadhi

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Upadhi

Upadhi ist ein Sanskrit-Ausdruck mit vielfältiger Bedeutung. Upadhi heißt insbesondere Täuschung, Upadhi heißt Begrenzung, Upadhi heißt auch Attribut. Ich lese gerade etwas aus Martin Mittwedes spirituellem Wörterbuch, dort steht nochmal eine ganze Menge: Upadhi heißt Hinzufügung, heißt Erscheinung, Upadhi heißt Ersatz, Upadhi heißt Verhüllung, Upadhi heißt auch Eigenschaft, heißt Attribut, heißt Verkleidung. Upadhi ist eine begrenzende Beifügung, die nicht wesensmäßig zu einer Sache gehört.

Upadhi ist insbesondere in der Vedanta-Philosophie von besonderer Bedeutung. Im Vedanta, das ist die Philosophie des Absoluten, wird von Atman, dem höchsten Selbst gesprochen. Atman ist Sein, Wissen, Glückseligkeit, Satchidananda, unendliches Sein, also ohne Grenzen, ohne Grenzen in Zeit, ohne Grenzen in Raum, unendlich und ewig. Das ist deine wahre Natur, Tat Twam Asi, Das bist du. Und dieses Sein ist gleichzeitig bewusst, daher Chid, und es wird erfahren als Freude. Dieses unendliche Sein manifestiert sich in diesem Universum und es nimmt dann Upadhis an, begrenzende Attribute.

Meist sagen wir bei Yoga Vidya, wenn wir Upadhi übersetzen, begrenzende Attribute. Und begrenzende Attribute sind dann die drei Körper, Karana Sharira, Sukshma Sharira und Sthula Sharira, also physischer Körper, Astralkörper und Kausalkörper. Das Unendliche und Ewige wirkt durch Körper und Psyche. Körper und Psyche werden zu den Upadhis, begrenzenden Attributen. Das ist so ähnlich, wie wenn du vor dir eine Kerzenflamme siehst und dann vor diese Kerzenflamme ein rotes Tuch hängst, dann siehst du plötzlich nur noch rot. Damit wird das reine Licht der Kerzenflamme begrenzt durch dieses Tuch.

Ein anderes Beispiel wäre der unendliche Ozean. Wenn du innerhalb des unendlichen Ozeans eine Flasche hinein gibst ist innerhalb der Flasche auch der Ozean. Aber die Flasche begrenzt den Ozean und dann hast du den Ozean innerhalb der Flasche. Upadhi, die Flasche, ist also wieder Upadhi, durch den dann der Ozean wirkt. So gilt es, dich nicht mit dem Körper zu identifizieren, nicht mit der Psyche zu identifizieren, du brauchst letztlich diesen Körper, um auf dieser Welt Erfahrungen zu machen. Und du brauchst auch die Psyche, um etwas zu bewirken.

Man kann auch sagen, Körper und Psyche sind wie ein Raumanzug. Angenommen, du willst dich auf dem Mars fortbewegen und auf dem Mars auf eine Expeditionstour gehen, dann brauchst du einen Raumanzug. So ähnlich ist es auch mit der Erde: Um auf der Erde zu sein, brauchst du einen Raumanzug, der Körper ist ein Raumanzug. Um überhaupt in dieser Welt der Namen und Formen etwas bewirken zu können, brauchst du einen Raumanzug namens Psyche. Und so sind Körper und Psyche Upadhis, begrenzende Attribute, durch welche das Selbst wirkt, durch welche das Selbst Erfahrungen macht.

Und es ist gut, sein Karma auszuarbeiten, karmische Erfahrungen zu machen, sein Dharma zu erfüllen. Aber man sollte sich nicht identifizieren mit den Upadhis, denn in Wahrheit bist du unsterbliches Selbst. Gut, das ist eine kleine Worterklärung gewesen von Upadhis, in der du schon die Essenz von Vedanta gehört hast. Mehr über Vedanta findest du auf unseren Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de. Gib dort „Upadhi“ ein und dort findest du noch mehr über Upadhi. Noch besser, gib „Vedanta“ ein und dort erfährst du eine ganze Menge über diese Philosophie des Absoluten, die nicht nur eine Philosophie ist, sondern Ausdruck der höchsten Verwirklichung.

Der Mensch hat Sehnsucht nach der Erleuchtung, Erleuchtung ist erfahrbar. Und aus der Erleuchtung heraus kommt dann die höchste Wirklichkeit. Bei Yoga Vidya findest du auch viele Vedanta-Seminare und schon im Yoga und Meditation Einführungsseminar wirst du eingeführt in die spirituelle Philosophie und den spirituellen Weg. Wenn du Yoga und den Yogaweg, insbesondere den spirituellen Yogaweg, gründlich gehen willst, dann ist es gut, wenn du auch eine Yogalehrerausbildung mitmachst. Bei Yoga Vidya ist die Yogalehrerausbildung so konzipiert, dass du zum einen sehr viel Praktisches lernst, du lernst über Asanas, über Pranayama, über Meditation, du lernst über Ernährung, über Tiefenentspannungstechniken, du lernst über Atmung im Alltag, du lernst eine Menge über die heilenden Wirkung bei Rückenproblemen, bei Atemwegsbeschwerden, bei Bluthochdruck. Du lernst auch, wie du Asanas und Pranayama unterrichtest, wie du Yogastunden gibst für Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschrittene, Yogastunden anpasst für Menschen mit Rückenbeschwerden und vielen anderen Beschwerden. Du lernst, wie du Yogastunden gibst für Schwangere, für Kinder, für Jugendliche, für Senioren. Du lernst, wie du Einzelstunden gibst und Gruppenstunden, Kurse aufbaust, Hilfestellungen gibst usw. Das ist alles ein wichtiger Teil der Yoga Vidya Yogalehrerausbildung. Du lernst aber auch systematisch, Yoga als spirituellen Weg, du lernst über die Philosophie von Vedanta und über die ganzen Yogapraktiken, um in die höheren Bewusstseinsebenen zu kommen.

Und du machst intensive Praktiken, um nicht nur zu hören und zu erfahren, sondern in der Tiefe zu erfahren, auch andere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Wenn du mal die Yogalehrerausbildung gemacht hast, dann gibt es fortgeschrittenere Vedanta-Seminare, wo du dich auch mit den fortgeschritteneren Aspekten des Yogas, mit Texten, klassischen Texten, wie Upanishaden, wie die Texte von Shankaracharya, wie auch die klassischen Yogaschriften beschäftigen kannst.

Verschiedene Schreibweisen für Upadhi

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Upadhi auf Devanagari wird geschrieben "उपाधि", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " upādhi ", in der Harvard-Kyoto Umschrift "upAdhi", in der Velthuis Transkription "upaadhi", in der modernen Internet Itrans Transkription "upAdhi".

Video zum Thema Upadhi

Upadhi ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Quelle

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch die Stellvertretung, Bedingung; das Bedingende, (ph.). Sanskrit Upadhi
Sanskrit Upadhi Deutsch die Stellvertretung, Bedingung; das Bedingende, (ph.).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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