Astralkörper

Aus Yogawiki

Der Astralkörper (griechisch ástron, „Stern“, lateinisch astralis, „sternartig“) ist einer der beiden Energie- oder Lichtkörper des Menschen.

Der Astralkörper ist in der Spiritualität, im Yoga und in der Esoterik ein zentrales Konzept. Er wird als feinstofflicher Körper beschrieben, der den physischen Körper durchdringt und mit ihm verbunden ist. Während der physische Körper für die materielle Welt zuständig ist, steht der Astralkörper für Gefühle, Emotionen, Gedanken und das Unterbewusstsein. In vielen Traditionen wird er auch als Energiekörper oder Lichtkörper bezeichnet, da er Träger von Prana – der Lebensenergie – ist.

Der Astralkörper spielt eine wichtige Rolle in der Reinkarnation, im Traumbewusstsein und bei Erfahrungen der Astralreise oder außerkörperlichen Erfahrung. Durch Praktiken wie Meditation, Pranayama und Chakra-Arbeit können Menschen den Astralkörper reinigen, harmonisieren und bewusst wahrnehmen. Im Vedanta und Yoga Vidya wird der Astralkörper als Sukshma Sharira (subtiler Körper) bezeichnet, der zwischen Kausalkörper und physischem Körper vermittelt.

Die Arbeit mit dem Astralkörper kann zu mehr Bewusstsein, innerem Gleichgewicht und spiritueller Erkenntnis führen. Er ist ein Schlüssel, um die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu verstehen und die eigene spirituelle Entwicklung zu fördern.

Das Energiesystem des Menschen

Der genaue Aufbau des Astralkörpers – drei Körper und fünf Hüllen

Die yogische Tradition kennt neben dem grobstofflichen, physischen Körper – dem Sthula Sharira – zwei weitere feinstoffliche Lichtkörper, in denen sich die unsterbliche Seele (Atman) während ihrer Inkarnation auf der Erde manifestiert. Diese beiden Energiekörper werden als Astralkörper (Linga Sharira oder Sukshma Sharira) und Kausalkörper (Karana Sharira) bezeichnet.

Die Lichtkörper sind Träger geistig-seelischer Informationen und sorgen für die Verbindung der einzelnen Inkarnationen. Sie speichern Wünsche, Neigungen, Anlagen und Aufgaben (Karma) und tragen diese von einem Leben ins nächste. Auf diese Weise prägen sie den Charakter, die physischen und psychischen Voraussetzungen sowie den individuellen Lebensweg des Menschen.

Die 19 Elemente des Astralkörpers

Der Astralkörper setzt sich aus 19 Elementen zusammen:

Zu den vier Teilen des Antahkarana gehören:

Drei Körper und fünf Hüllen

Die drei Körper sind durch feine Lebensströme miteinander verbunden. Sie enthalten die fünf feinstofflichen Hüllen (Koshas), die den Menschen auf unterschiedlichen Ebenen durchdringen: von der physischen bis zur spirituellen Ebene. Durch yogische und tantrische Praktiken können diese Hüllen gereinigt und schließlich transzendiert werden.

Aus der Verbindung von physischem Körper und feinstofflichen Körpern entsteht Maya Shakti – die verschleiernde Kraft, durch die die Welt so wahrgenommen wird, wie sie sich der inkarnierten Seele zeigt.

Astralkörper-Physiologie

Der Astralkörper ist der feinstoffliche Körper des Menschen. Dieser Feinstoffkörper besitzt eigene „Organe“, die Chakras genannt werden. Er verfügt über Kanäle, die als Nadis bekannt sind, und er wird durch bestimmte Energieströme, die Pranas, versorgt. Die detaillierte Beschreibung von Chakras, Nadis und Pranas wird als Astralkörper-Anatomie bezeichnet. Wie das Prana fließt, wie man den Energiefluss aktiviert und wie man sicherstellt, dass dieser harmonisch verläuft, beschreibt die Astralkörper-Physiologie.

Einfluss von Yoga auf die Astralkörper-Physiologie

Im Yoga gibt es zahlreiche Techniken, die die Astralkörper-Physiologie positiv beeinflussen. Wenn du beispielsweise Asanas (Yoga-Stellungen) übst, wirkt die sanfte Dehnung nicht nur auf die physischen Muskeln, sondern auch auf die Nadis. Dadurch kann die Lebensenergie wieder besser fließen. Energieblockaden werden gelöst, und es entsteht ein harmonisches Zusammenspiel von Druck und Zug auf die Chakras.

Auch durch die Rezitation von Mantras kannst du dein Bewusstsein erweitern und den Energiefluss im Astralkörper harmonisieren. Somit wirken Yogaübungen, Atemtechniken und Meditation nicht nur auf den physischen Körper, sondern unterstützen auch die feinstoffliche Ebene des Menschen.

Die Organe des Astralkörpers (Chakras), die Energiekanäle (Nadis) und die Energien (Pranas) bleiben stets vorhanden. Doch durch regelmäßiges Yoga, Pranayama und Meditation wird die Astralkörper-Physiologie gestärkt und in Balance gehalten.

Pranayama

Auch Pranayama aktiviert das Prana und sorgt dafür, dass die Lebensenergie im gesamten Körper harmonisch fließen kann. Pranayama macht das Prana feiner und subtiler, es hilft, Energieblockaden aufzulösen und die Energiebahnen zu reinigen. Dadurch können auch die höheren Chakras – die feinstofflichen Organe des Astralkörpers – aktiver werden und sich entfalten.

Mudras, Bandhas, Mantras und Yantras

Neben Pranayama spielen auch Mudras, Bandhas, Mantras und Yantras eine wichtige Rolle im Yoga. Diese Praktiken wirken nicht nur auf den physischen Körper, sondern auch auf den feinstofflichen Körper – den Astralkörper – sowie auf dessen Organe und Energiezentren. Letztlich kannst du die volle Wirkung von Yogaübungen nur verstehen, wenn du sie auch aus der Perspektive der Astralkörper-Physiologie betrachtest.

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Noch ein Hinweis: Dieser Text basiert auf einem Vortrag von Sukadev, Gründer von Yoga Vidya.

Viveka Chudamani - Der Astralkörper

Du bist das unsterbliche Selbst

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 97 von Sukadev Bretz -

Höre nun gut zu! Dieser feinstoffliche Körper, der aus den Elementen vor ihrer fünffachen Teilung entstanden ist, wird Astralkörper, Sukshma- harira oder Linga Sharira genannt. Er wird geprägt von Anlagen, Neigungen und früheren Eindrücken (vasana), er ist das Ergebnis von Handlungen aus der Vergangenheit (karma). Er ist die anfangslose Begrenzung (upadhi) von atman, und er hat seinen Ursprung in der Unwissenheit über das Selbst.

Es ist schon schwer genug die Identifikation mit dem physischen Körper zu überwinden. Noch schwerer ist die Identifikation mit dem Astralkörper zu überwinden. Jetzt sagt er:

  • Woher kommt der Astralkörper?
  • Was ist er überhaupt?

Die fünf Elemente im physischen Körper

Es gibt die fünf Elemente. Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Im physischen Körper ist die Erde das Feste, das Wasser ist das flüssige, das Feuer ist die Temperatur, Luft das gasförmige, Äther ist das elektromagnetische Spektrum.

Die fünf Elemente im Astralkörper

Auch im Feinstoffkörper gibt es die fünf Elemente. Es gibt viele Deutungs- und Interpretationsmöglichkeiten:

  • In der Psyche ist das Erdelement die Festigkeit, Beständigkeit, Ruhe, Ausdauer, aber auch die Traurigkeit, Niedergeschlagenheit.
  • Wasserelement ist das Mitgefühl, Hingabe, Liebe, aber auch Trauer, Zerfließen und Emotionalität.
  • Das Feuerelement ist Durchsetzungsvermögen, Enthusiasmus, Begeisterungsfähigkeit, aber auch Ärger, Verzweiflung, Frustration.
  • Luftelement ist Anpassungsfähigkeit, Leichtigkeit, Weite, aber auch Unzuverlässigkeit, Unbeständigkeit, Nervosität. * Ätherelement ist Verbindung, Ausdehnung, Weite.

So ist der Astralkörper aus den fünf Elementen entstanden und manifestiert sich in fünf Elementen. Er wird Sukshma Sharira, feinstofflicher Körper genannt. Er wird auch Linga Sharira, Merkmal bezeichnet, womit sich der Körper identifiziert. Ein Körper den du für besonders charakteristisch hältst. Linga hat auch die Bedeutung wie strahlend, leuchtend. Man sagt auch im Deutschen Astralkörper, Linga Sharira. Der Astralkörper wird geprägt von Anlagen und Neigungen. Das heißt er entsteht aus Vasana, latente Eindrücke. Man könnte also sagen, in deinem Unterbewusstsein sind alle möglichen Eindrücke aus der Vergangenheit. Das sind zum einen die Samskaras, alle Eindrücke und Vasanas, Wünsche.

Astralkörper aus dem Karma heraus entstanden

In deinem Astralkörper hast du die Eindrücke aus der Vergangenheit. Der Astralkörper kommt auch aus dem Karma heraus. Alles was du früher gemacht hast, hat einen Einfluss auf deinen Astralkörper, Persönlichkeit, Psyche. Deine Persönlichkeit ist auch nicht so fest. Du magst jetzt mehr introvertiert oder extravertiert sein, irgendwo hat sich das entwickelt, im Lauf dieses und früherer Leben.

  • Vielleicht hast du mehr das Wasserelement entwickelt, bist also mehr eine bestimmte Form des Kapha Temperamentes.
  • Vielleicht hast du auch mehr das Erdelement, bist beständiger und ruhiger.
  • Vielleicht hast du mehr das Luftelement, Vata Temperament.
  • Vielleicht hast du mehr das Feuerelement, Pitta Temperament.

All das ist Ergebnis von früheren Handlungen. Wenn du über einen längeren Zeitraum Ruhe und Gemächlichkeit entwickelst, wirst du langsam das Erdelement verstärken. Du kannst also auch die verschiedenen Elemente in dir erhöhen.

Identifiziere dich nicht mit deinem Temperament

Also identifiziere dich nicht so sehr mit deinem Temperament, welches ein wichtiger Aspekt deines Astralkörpers ist. Auch das ist nur entstanden und ist in Veränderung begriffen. Letztlich ist der Astralkörper anfanglose Begrenzung, Upadhi. Du identifizierst dich damit auf Grund der Unwissenheit, Ajnana bezüglich des Selbst, deiner wahren Natur. Es ist anfanglos, weil der Astralkörper auch den physischen Körper überlebt. Der Astralkörper stirbt nicht, wenn der physische Körper stirbt. Dein Temperament, Prana, Erkenntnis, Handlungstendenzen, Erfahrung, alles begleitet dich wenn du stirbst. Du bist dann eine Weile in der Astralwelt, bis du dich wieder inkarnierst. Im Moment der Inkarnation, der Geburt entsteht zwar ein allgemeiner Gedächtnisschwund, aber das heißt nicht, dass alle samskaras und vasanas ausgelöscht sind. Schon ein Baby hat ein Temperament. Du könntest schon bei Babys sehen:

  • manche sind mehr kapha, irgendwo ruhig.
  • Manche sind mehr vata, ständig unruhig.
  • Andere sind mehr pitta, sie sind gleich frustriert und schreien wenn sie was wollen.

Du merkst das dann noch mehr, als Kinder haben sie bestimmte Neigungen, Erinnerungen kommen hoch.

  • Manche Kinder lieben schon Kinderyoga.
  • Manche mögen schon als Kind ein Instrument spielen.
  • Manche sind als Kind schon interessiert daran Bücher zu lesen.
  • Manche haben eine natürliche Neigung zu Indien oder andere Kulturen.

Die Vasanas, Eindrücke aus dem Unterbewusstsein manifestieren sich.

Die Psyche geht mit in den nächsten Körper

Was auch immer du in diesem Leben tust um an deiner Psyche zu arbeiten, nimmst du mit. Überwinde daher Ängste, überwinde die Neigung zu negativen Denken, entwickle positive Tugenden, deinen Charakter, das hilft dir auch im nächsten Leben.

Natürlich geht es Shankaracharya mehr als nur um Charakterentwicklung. Im geht es um die Erkenntnis des Selbst und Vermeidung aller Geburten. Aber es schadet auch nichts, wenn du zusätzlich zur Erkenntnis des Selbst auch strebst nach Entwicklung der Psyche. Denn auch diese hilft zu Erkenntnis des Selbst.

Aber du bist auch nicht diese Psyche. Menschen von heute identifizieren sich so sehr mit ihrer Psyche, Temperament. Sie wollen wissen wer sie sind im Sinne von Ayurveda Dosha, Astrologie. Sie versuchen Sich zu verstehen: Warum bin ich so wie ich bin? Vergessen, ich bin nicht so wie ich bin. Ich bin das unsterbliche Selbst. Es währe eher die Frage: Warum ist meine Psyche so wie sie ist? Hör auf zu sagen: Ich bin halt so. Nicht du bist so, deine Psyche hat momentan diese Neigungen und diese sind änderbar.

Du bist das unsterbliche Selbst

Die Psyche ist in Veränderung inbegriffen. Es gibt manche Menschen, die zu manchen Ereignissen über sich selbst hinaus wachsen. Plötzlich ist so vieles anders. Nein du bist nicht festgelegt. Es spielt auch nicht die große Rolle. Versuche nicht herauszufinden, warum bist du so, denn du bist das unsterbliche Selbst.

Du könntest versuchen herauszufinden, warum ist meine Psyche so wie sie ist. Oft führt die Beschäftigung der Psyche mit einer größeren Identifikation. Das sollte es nicht tun. Im Gegenteil, wenn du siehst, dass viele deiner Handlungsneigungen eigentlich die Neigungen deiner Eltern waren, das Resultat der Erziehung und von Erfahrungen und von traumatischen anderen Erfahrungen, dann sollte es dich dazu führen, dass du dich nicht identifizierst. Du solltest erkennen. Nein, ich bin das nicht. Das sind alles irgendwo Reizreaktionsketten, Resultat von Erfahrungen, Resultat von Handlungen. Ich bin das nicht. Ich bin das Selbst. Vielleicht willst du an deiner Psyche arbeiten, bessere Reizreaktionsketten schaffen, besseren Charakter, Persönlichkeit. Trotzdem, du bist das nicht. Du bist das unsterbliche Selbst. Der Atman.

Video - Viveka Chudamani - Der Astralkörper

Sukadev spricht über den 97. Vers des Viveka Chudamani - Das Kleinod der Unterscheidung.

Video - Sukshma Sharira

Ein Vortrag von Sukadev Bretz zum Thema Sukshma Sharira.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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