Lebensenergie

Aus Yogawiki
Darstellung des menschlichen Körpers mit den Chakras

Lebensenergie oder auch Prana ist das, was den Körper am Leben hält. Diese Lebensenergie ist in allem; verlässt sie einen Körper, dann stirbt der Mensch (das Tier, die Planze, das Lebewesen). Swami Sivananda rät zum achtsamen Umgang mit der Lebensenergie. Es geht darum, zu wissen, wie man sie sinnvoll einsetzt und sie nicht verschwendet. Lebensenergie sollte im Idealfall in Ojas, in spirituelle Energie umgewandelt werden.

Prana - die Lebensenergie

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Meditation hilft zu mehr Prana - Lebensenergie

Was ist Prana?

Ein Schlüsselwort für das Yoga ist Lebensenergie, im Sanskrit Prana genannt. Prana heißt Lebensenergie, Prana ist der Unterschied zwischen etwas Lebendigem und etwas Totem oder Unbelebten. Im weiteren Sinn sagen zwar die Yogis überall ist Leben, Leben ist überall selbst im Stein auch im Stein ist potentielles Leben. Aber für praktische Zwecke können wir sagen lebendiges, sich veränderndes Prana ist vor allem bei Lebendigem- und Yoga wirkt ganz besonders auf Prana, auf die Lebensenergie.

Inzwischen hast du ja schon einige Wochen Yoga geübt, du weisst also sehr gut dass Energie durch Yoga entsteht, das Gefühl nach einer Yogastunde ist ein anderes als wenn du andere Dinge machst, selbst wenn sie auch sehr gut tun. Dieses leichte, angenehme, sanfte Gefühl, dass du während und vor allem nach der Yogastunde hast, das ist Lebensenergie. Dieses Gefühl, Kraft zu haben, Energie zu haben, entspannt zu sein: Das ist Lebensenergie.

Das Lächeln auf deinen Lippen nach der Yogastunde das Strahlen in deinem Gesicht und letztlich auch diese freundliche Ausstrahlung, die sicherlich auch schon deine Mitmenschen bemerkt haben nach einer Yogastunde: das ist diese Lebensenergie, das Prana.

Wie erkennt man ob jemand viel Lebensenergie hat?

Prana ist im engeren Sinne das, was deine Ausstrahlung ausmacht. Oft wird auch in der Psychologie davon gesprochen, es gibt so etwas wie Charisma. Psychologen wissen nicht was es ist, aber es ist Ausstrahlung, Lebensenergie, es ist das was in der Schönheit ist. Schönheit ist nicht nur Proportion, oder Verhältnis der Gesichtszüge. Lebensenergie ist auch das was zur Ausstrahlung dazu gehört. Menschen haben eine Ausstrahlung, das ist die Schönheit eines Menschen. Lebensenergie ist aber auch die Kraft mit der man Dinge umsetzen kann, manche Menschen haben viel Prana und alles was sie machen scheint ihnen zu gelingen. Andere haben wenig Lebensenergie und irgendwo ist da keine Power dahinter. Manche Menschen können andere einfach begeistern. Menschen die Vorträge geben, können ihre Zuhörer mitreißen und es gibt Menschen die mögen rhetorisch geschickt sprechen, und dennoch sind Zuhörer gelangweilt und es beeinflusst sie nicht weiter, auch das ist Lebensenergie.

Lebensenergie als Essenz aller Lebewesen

Durch Lebensenergie leben Tiere, Menschen, Pflanzen und auch die Feinstoffwesen.

Die Sanskrit Bezeichnung für Lebensenergie ist Prana. Und Prana ist das Leben aller Wesen. Daher nennt man Prana die universelle Lebenskraft oder die Lebensenergie.

Die Lebensenergie ist suptil, feinstofflich. Aber sie manifestiert sich in der physischen Welt. Das strahlen der Augen ist Ausdruck der Lebensenergie. Die Kraft des Lächelns eines Menschen ist die Lebensenergie. Menschen, die mit ihren Worten andere begeistern können haben viel Lebensenergie.

Wenn zwei Menschen verliebt sind ineinander, vermengen sich ihre Lebensenergien und ziehen sich gegenseitig an.

Wer einen starken Willen hat bringt seine Lebensenergie in sein Denken hinein. Wer in sein Handeln Lebensenergie hinein bringt kann viel bewirken.

Aufnahme von Lebensenergie

Du nimmst die Lebensenergie auf durch die Nahrung, durch Wasser, Luft und Sonnenenergie. Wenn du isst, stelle dir vor, du nimmst Lebensenergie auf. Wenn du ein Glas Wasser trinkst, sei dir bewusst, du trinkst nicht nur H2O, sondern Prana, Lebensenergie.

Wenn du atmest, atmest du nicht nur Sauerstoff, sondern Prana, Lebenskraft. Wenn du raus in die freie Natur gehst, sei dir bewusst, die Bäume geben dir Lebensenergie, die Sonne, Mutter Erde, die Blumen, die Vögel, alles gibt dir Lebensenergie.

Diese Lebensenergie, das Prana, kannst du aufspeichern. Du kannst es aufspeichern in den Chakras. Du kannst es aufspeichern in den höheren Chakras, z. Bsp. im Gehirn und in allen Nervenzentren.

Mache vieles um deine Lebensenergie zu erhöhen wie Pranayama, Asanas, Meditation, Mantrasingen. Dann bekommst du eine starke Ausstrahlung und kannst viel Gutes bewirken. Gehe zu Menschen, die viel Prana, viel Lebensenergie haben. Gehe zu energetischen Kraftorten wie Ashrams, besondere Orte in der Natur, Kirchen, Moschen, Synagogen, Tempel. Gehe dort hin, öffne dich, nimm die Lebensenergie, das Prana, die Kraft auf.

Die Verantwortung der Lebensnergie für Gesundheit

Kapotasana, die Taube

Prana ist auch verantwortlich für Gesundheit oder Krankheit: Viele Krankheiten hängen damit zusammen, dass die Energie nicht fließen kann. Yogis sprechen von sogenannten „Nadis“, die Chinesen Sprechen von Meridianen. Wie auch Prana dem chinesischem "Chi" entspricht. Wenn die Meridiane, oder die Nadis geöffnet sind, dann kann die Lebensenergie fließen. Wenn die Lebensenergiefließt dann ist der Mensch gesund. Oft hängen Krankheiten mit Blockaden zusammen, irgendwo im Energiekörper. Yogaübungen helfen diese Blockaden zu lösen und dann kann Gesundung wieder hergestellt werden, da ist etwas was viele Menschen feststellen: Sie üben Yoga, gar kein spezialisiertes Yoga, und viele Krankheiten heilen von selbst, es ist diese Wirkung auf die Lebensenergie.

Yogis sprechen auch von Chakras, Energiezentren. Es gibt sieben Hauptchakras, von denen du vielleicht schon gehört hast, und es gibt viele Nebenchakras, Chakras sind Energiezentren in denen die Lebensenergie sich ansammelt, von denen die Lebensenergie ausstrahlen kann. Wenn die Energiezentren offen sind, dann hast du Zugang zu deinem vollen Potential, letztlich entscheidet Prana auch wieviel deiner geistige Kräfte du tatsächlich nutzen kannst.

Yoga beeinflusst die Lebensenergie

Wenn du Yoga übst, dann hast du einen sehr guten Einfluss auf deine Lebensenergie. Schon die Tiefenentspannung, entspannt nicht nur den physischen Körper sondern lässt Lebensenergie fließen weshalb du manchmal bei der Tiefenentspannung manchmal das Gefühl hast so leicht zu sein, so ausgedehnt zu sein, wirklich weit zu sein. Yogis würden sagen tatsächlich ist die Lebensenergie, das weit ausstrahlt dass dich sehr weit fühlen lässt, Lebensenergie ist das was du manchmal spüren kannst in der Wirbelsäule, wo ein wichtiger Energiekanal ist, Lebensenergie ist da was du in den Händen manchmal spüren kannst beim Yoga.

Lebensenergie kannst du manchmal fühlen im Bauch wenn der Bauch warm wird oder so ein angenehmes Kribbeln da ist, Lebensenergie kannst du im Herzen spüren wenn du irgendwo fühlst das dein herz sich öffnet, Prana ist manchmal in der Kehle spürbar, so ein sanftes Kribbeln oder so eins schönes Ausdehnungsgefühl. Manchmal hast du es auch schon gespürt im dritten Auge, Punkt zwischen den Augenbauen, Mitte der Stirn. Sei es ein sanftes Pulsieren sei es dass du dort sogar Lichterscheinungen gesehen hast.

Manchmal hörst du Lebensenergie also einen schönen angenehmen Klang in den Ohren, manchmal spürst du dieses Prana als Ausstrahlung nach oben. Dies kannst du in der Tiefenentspannung spüren, das geht auch in den Asanas: In dem du eine Asana ruhig hältst wird auch eine Massage ausgeübt. Auf die Nadis, die Energiekanäle, Akupunkturkanäle die kleinen Chakras werden geöffnet, Nadis lassen die Energie besser fließen und natürlich werden die Hauptchakras geöffnet. Sei es, dass du dich öffnest wie im Fisch, sei es dass du das Chakras erst etwa drückst wie im Schulterstand, sei es dass du etwas drehst wie im Drehsitz. All das hat Auswirkungen, dass die Chakras sich öffnen.

Lebensenergie in der Pranamaya Kosha

Lebensenergie, das Prana, ist nicht im physischen Körper. Lebensenergie ist im Astralkörper. Dieser Astralkörper hat verschiedene Dichtigkeitsstufen. In der Pranamaya Kosha ist das Prana, die Lebensenergie.

Diese Lebensenergie ist die Verbindung zwischen phyischen Körper und Psyche. Diese Pranamaya Kosha versorgt den Körper mit Lebensenergie. Ist die Lebensenergie blockiert kann der Körper nicht richtig funktionieren.

Fließt die Lebensenergie nicht harmonisch können die diversesten Krankheiten kommen.

Ist die Lebensenergie nicht harmonisch im Geist gibt es Störungen im Denken, im Befinden, in den Emotionen. Viele psychische Störungen beruhen auf Störungen der Lebensenergie.

So ist es wichtig Pranamaya zu üben, Atemübungen mit denen du Prana, deine Lebensenergie harmonisieren kannst.

Die Wichtigkeit von Pranayama auf die Lebensenergie

Die Wechselatmung, eine Form von Pranayama

Von besonderer Wichtigkeit für die Lebensenergie ist aber das Pranayama, die Atemübungen, Pranayama heißt ja wörtlich Herrschaft über die Lebensenergie oder Steuerung der Lebensenergien. In dem du Pranayama Atemübungen übst kannst du deine Lebensenergien erhöhen, du kannst sie subtiler machen, du kannst sie ausstrahlen lassen und du kannst sie aufspeichern.

Bisher hattest du in diesem Kurs die Wechselatmung gelernt, und die einfache Bauchatmung, und du hast auch gelernt mit gewissen Bewusstseinslenkungen deine Lebensenergiein in verschiedene Teile des Körpers hinzulenken und spürbar zu machen. Heute wirst du ins besondere Kapalabhati lernen, die vielleicht schnellste weise Lebensenegie zu spüren.

Vielleicht noch eine kleine Spürübung bevor wir mit der praktischen Yogastunde beginnen: Du kannst gerade mal deine Hände ein bisschen heben und dann kannst du ein paar Mal schnell durch die Nase ein- und ausatmen. Jetzt atme ein paar Mal normal ein und aus und bringe deine Konzentration in deinen Handflächen, vielleicht spürst du jetzt ein sanftes Kribbeln, eine sanftes Wärme, das ist zum Beispiel Lebensenegie.

Dieses Kribbeln kannst du übrigens auch nutzen um in verschieden Körperteile Heilenergie zu schicken. Du kannst zum Beispiel jetzt da rechte Knie ein bisschen beugen und du kannst deine Hände so über da Knie geben, so ein 60 Grad Winkels ist übrigens besonders gut, dann werden die Energien beider Hände sich im Knie verbinden, und jetzt merkst du vielleicht, dass da Knie auch warm wird, vielleicht sogar dass das Knie weiter ausstrahlt in Oberschenkel oder Unterschenkel. Kannst vielleicht auch nochmal das Knie beugen, die Hände wieder kurz senken, nochmals die Hände heben und nochmal diesen schnellen Atem einen Moment lang kannst du wieder in dein Handflächen spüren und jetzt kannst du zum Beispiel auch die Energie so in deiner Magengegend hineinbringen, denke wieder daran, ein Winkel von etwa 60 Grad und dann treffen sich so die Pranaschwingungen von linker und rechter Hand in der Magengegend.

Vielleicht merkst du, dass die Magengegend sich jetzt anders anfühlt als vorher, so kannst du da übrigens auch mit Kindern machen, vielleicht mit deinem Partner mit jeden Menschen der es brauchen kann: du kannst so Heilenergie schicken. Und diese Heilenergie kann einiges bewirken, natürlich: Pranawirkung ist nicht alles, sonst bräuchten wir nicht soviel anderes im Yoga zu machen, es bräuchte keine Ärzte und Heilpraktiker, aber Lebensenegie kann durchaus die anderen Techniken und andere Heilsysteme sehr gut ersetzen oder ergänzen.

Lebensenergie und Lebenszeit

Du kannst nur so lange leben wie du Lebensenergie hast. Gibst du deine Lebensenergie leichtsinnig aus und störst sie durch falsche Ernährung, falsches Denken, leichtsinnige Handlungen dann wird dein Leben weniger intensiv sein und vielleicht vorzeitig zu Ende gehen.

Übe Pranayama, Atemübungen und erhöhe deine Lebensenergie. Mache Asanas, Yogastellungen und beseitige so die Energieblockaden in den Nadis und übe Mudras und Meditation und Mantras um das Prana, die Lebensenergie in den Chakras zu aktivieren und zu öffnen.

So hast du viel Lebensenergie. Dein Leben kann länger sein. Es ist nicht so wichtig, wie lange dein Leben in Jahren ist, sondern wie lebendig du bist, wenn du in die Jahre kommst. So häufe deine Lebensenergie an durch spirituelle Praktiken und vermeide Dinge, die die Lebensenergie stören wie das Essen von Fleisch, von Fisch, das zu sich nehmen von alkoholischen Getränken, von Zigaretten und Drogen, die den Astralkörper durcheinander bringen.

Kontrolle der Lebensenergie

Du kannst deine Lebensenergie kontrollieren und steuern. Prana, die Lebensenergie ist mit dem Geist verbunden, mit dem Denken, mit dem Willen und auch mit dem Körper.

Beherrsche deinen Atem. Damit beherrscht du die Lebensenergie. Beherrsche dein Denken. Auch damit beherrscht du die Lebensenergie. Arbeite entweder daran deinen Körper zu beherrschen, den Atem und übe Asanas und Pranayama, beherrsche die Lebensenergie. Beherrsche dein Denken, deine Wünsche und Emotionen und beherrsche so das Prana, die Lebensenergie.

Wenn du die Lebensenergie beherrschen kannst, kannst du Faszination für Andere ausüben. Du hast Charisma. Du hast heilerische Fähigkeiten. Ein Mensch mit viel Lebensenergie kann viel Gutes bewirken.

Energieheilung

Wenn du Pranayama übst, Atemübungen und auch ansonsten deine Lebensenergie ansammelst, dann kannst du die Lebensenergie, Lebenskraft auch weiter geben. Du kannst sogar Krankheiten heilen. Du kannst dich immer wieder neu aufladen mit neuer Lebenskraft z. Bsp. durch Atemübungen, durch Meditation und Asanas.

Wenn jemand aus deiner Familie krank ist, dann setze dich vor diesen Menschen, atme ein paar mal tief ein und aus. Übe vielleicht Kapalabhati oder eine andere Energieübung. Stelle dir vor Prana, Lebensenergie strömt in dich hinein. Dann gib die Hände auf den Menschen, auf das Organ welches Energie braucht oder einfach auf die Füße und Beine und stelle dir vor, das Prana von dir zu dem kranken Menschen hin strömt. Du wirst merken, wie Energie durch dich hindurch fließt und der Patient wird Wärme, Erleichterung und Kraft spüren.

Du kannst auch dir selbst Heilenergie schicken, indem du selbst deine Hand auf das Organ gibst, wo du Energie hin schicken willst. Du kannst diese Lichtvorstellung, Energievorstellung mit Atem verbinden und auch mit Mantra oder positiven Affirmationen.

Gib deine Lebensenergie weiter über die Hände, über deine Gedanken, über Gebete und positive Wünsche. Denke dabei nie, das du deine Lebensenergie erschöpfst, wenn du sie an andere weiter gibst.

Je mehr du gibst und dich zum Instrument machst und nicht denkst, das die Energie von dir kommt, desto mehr Energie bekommst du.

Gib nicht dein eigenes Prana, sondern das kosmische Prana. Sei nicht geizig. Lasse es durch dich hindurch fließen.

Erkenne die geheime innere Lebenskraft. Erhöhe dein Prana, deine Lebensenergie durch systematische spirituelle Praxis. Gib dieses Prana, die Lebensenergie weiter, um Gutes zu bewirken. Werde ein Yogi, eine Yogini.

Strahle Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Licht und Liebe aus.

Video - Lebensenergie

Dieser Kurzvortrag ist ein Auszug aus dem zweiten Kursvideo des 10-wöchigen Yoga Vidya Yogakurses für Anfänger http://mein.yoga-vidya.de/yoga-anfaengerkurs-video.

Was ist Prana? Wie kann man seine Lebensenergie erhöhen? Wie wirken die Yoga Übungen auf die Lebensenergien?. Darüber spricht Sukadev in diesem kurzen Vortrag.

Video - Kreative Lesung - Kapitel Pranayama

Nach einem Artikel von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit aus dem Kapitel Pranayama.

Yoga systematisch lernen https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/wie-lerne-ich-yoga/yoga-meditation-einfuehrungsseminar/.

Verzeichnis von Yogaschulen, Yogazentren, Yogalehrer https://www.yoga-vidya.de/center/

Viveka Chudamani - Die fünf Manifestationen der Lebensenergie

Du bist nicht das Prana

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 95 von Sukadev Bretz -

„So wie Gold und Wasser verschiedene Formen annehmen können, genauso wird Prana die ein und die selbe Lebensenergie je nach seiner Funktion und Modifikation zu prāṇā, āpāna, vyā, odāna, samānā.“

Es geht um die fünf Formen der Lebensenergie. Es gibt ein einziges Prana, eine Lebensenergie. Aber diese Lebensenergie nimmt verschiedene Formen an. Du siehst Shankaracharya geht zum nächsten Objekt über. Zuerst hat er über den Körper gesprochen. Du bist nicht der Körper. Analysiere. Der Körper besteht aus unterschiedlichen anatomischen, physiologischen Geweben und Organen. Körperteile bestehen aus den Elementen, werden geboren und werden sterben, machen Erfahrungen.

Vier Aspekte des Geistes

Dann hat er über die fünf Sinnesorgane und die fünf Handlungsorgane gesprochen sowie über die vier Aspekte des Geistes. Also:

Du bist nicht das Prana

Jetzt kommt er zu dem nächsten Teil, der du nicht bist die Panchavayus, die fünf Manifestationen von Prana. Prāṇā ist die Lebensenergie die feinstoffliche Energie. Du kannst sagen: Ich habe mehr Energie. Ich bin voller Energie. Ich bin leicht. Ich kann alles bewirken. Du kannst auch sagen: Ich bin so nervös, kribbelig, hibbelig, unruhig. Ich bin total kaputt. Ich bin total erschöpft. Ich habe überhaupt keine Energie. Die Lebensenergie ist vorübergehend weniger. Das sind alles unterschiedliche Manifestationen des prāṇā. Mal mehr prāṇā mal weniger.

Wir machen im Yoga eine ganze Menge um unser prāṇā zu erhöhen. Wir üben Asanas wir üben Pranayama, wir wiederholen Mantras, wir haben eine sattvige Ernährung, wir konzentrieren uns in der Meditation auf Chakras. Wir tun so viel um mehr prāṇā zu haben.

Trotzdem bist du nicht das Prāṇā. Auch wenn wir viel im Yoga machen, um den Körper gesund zu halten, bist du nicht der Körper. So wie du vieles tust um deine Wohnung ordentlich zu halten, bist du nicht die Wohnung.

Fünf Funktionen des Prana

Das Prāṇā hat wiederum fünf Funktionen. Im weiteren Sinn ist alles Lebensenergie,

Das sind die fünf Manifestationen von Prāṇā, die fünf Vayus.

Klassifikation hilft dir dich zu lösen

Du bist das nicht. Du hast die Lebensenergie. Hier könntest du statt: „Ich bin total erschöpft“ sagen: „Ich habe weniger Prana.“ Anstelle von „Ich bin so nervös“: Udāna vayu ist unruhig. Statt: „Ich muss jetzt unbedingt Sex haben“: Āpāna vayu ist gerade stark. Statt: „Ich bin total kaputt wegen Menstruationsbeschwerden“: Āpāna vayu wirkt gerade. Statt: „Ich habe Verdauungsbeschwerden ich weiß nicht was ich tun soll“: Samānā vayu muss noch besser wirken. Diese Klassifikation hilft dir dich zu lösen und darum geht es Shankaracharya.

Viveka Chudamani - Du bist nicht die Lebensenergie

Identifiziere dich nicht mit deiner Lebensenergie

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 166 von Sukadev Bretz -

Shankara schreibt: Pranamaya Kosha kann nicht das Selbst sein. Denn Pranamaya Kosha ist eine Umwandlung von Vayu, der Lebensenergie. Vayu füllt und verlässt den Körper. Kennt weder Leid noch Freude noch andere Regungen. Vayu ist in ständiger Abhängigkeit.

Physischer Körper braucht Pranamaya Kosha um zu funktionieren. Ohne Pranamaya Kosha gibt es keine Bewegung im physischen Körper. Aber du bist auch nicht die Pranamaya Kosha oder der Pranamaya Kosha. Also du bist nicht die Energiehülle. Die Energiehülle besteht aus Vayu. Vayu hat verschiedene Bedeutungen. Vayu ist das Luftelement. Vayu heißt auch Atem. Und Vayu heißt eben auch Hauch also Pranaenergie, Lebensströme wie wir auch sagen oder Lebenshauch. Prana kommt, Prana geht.

Gelegenheiten Prana aufzunehmen

  • Du atmest ein und nimmst Prana auf.
  • Du isst Nahrung und nimmst Prana auf.
  • Du bist in einem Raum, der aufgeladen ist mit Prana, du nimmst Prana auf.
  • Du bist mit einem Menschen zusammen, der Prana ausstrahlt, du nimmst Prana auf.
  • Du gehst in die Sonne, du öffnest dich für die Kraft der Sonne, du nimmst Prana auf.

Großartige Möglichkeiten wie du dein Prana erhöhen kannst.

Möglichkeiten wie Prana sinkt

  • Aber du ärgerst dich über etwas, du gibst Prana wieder ab.
  • Irgendwo kommt jemand, der ist krank und du hilfst dem Menschen, vielleicht hast du nachher auch wieder weniger Prana.
  • Du arbeitest den ganzen Tag, engagierst dich und vergisst dich zwischendurch aufzuladen, du hast weniger Prana.

Aber dann übst du Pranayama. Und wenn du Pranayama übst hast du wieder mehr Prana. Du hast mehr Prana und weil du mehr Prana hast fühlst du dich wieder besser.

Prana gehört nicht dir

Aber bist du deshalb das Prana weil du mehr oder weniger Energie hast? Nein – du bist nicht das Prana. Prana kommt, Prana geht. Und du kannst einiges tun um mehr Prana zu haben. Prana liegt aber nicht ganz in deinen Händen. Manches was mit dem Prana geschieht, geschieht einfach. Vielleicht astrologisch, vielleicht karmisch wie auch immer. Und nicht alles was du für dein Prana hältst ist wirklich dein Prana. Manches ist einfach eine Reflexion von Anderen.

Sind Menschen um dich herum mit viel Prana, vielleicht beflügelt dich das. Sind Menschen um dich herum, die vielleicht Leid haben, die schwere Verluste erlitten haben, enttäuscht sind, krank sind, vielleicht haben die wenig Prana und du hast auch weniger Prana. Oder vielleicht arbeitest du mit jemand anderem gut zusammen und aus der Zusammenarbeit heraus entsteht viel Prana. Aber bist du deshalb das Prana?

Dein Empfinden von Prana unterliegt deiner Interpretation

Shankara sagt ja auch noch etwas. Aber das Prana kennt weder Leid noch Freude noch andere Regungen. Prana ist zwar Energie. Aber ob du das als Freude oder Leid interpretierst das liegt auf einer anderen Ebene.

Du kannst einen schwachen Energielevel als angenehme Trägheit empfinden. Oder du kannst depressiv werden. Du kannst einen Pranalevel, der irgendwo zirkuliert kannst du als Nervosität interpretieren oder als freudige Gespanntheit.

Ich kannte man jemanden der hat gesagt ich habe nie Lampenfieber. Da habe ich gefragt wie ist das möglich? Bist du nicht vor einem Auftritt oder einem Vortrag, einem Workshop ein bisschen aufgeregt? Da sagte er: Doch ich bin aufgeregt. Jede Faser meines Körpers pulsiert und ich spüre wie alles lebendig ist und ich kann die Nacht vorher wenn ein wichtiger Vortrag ist nicht richtig schlafen. Aber ich habe kein Lampenfieber. Ich habe nur Vorfreude und Energie.

Letztlich ist es eine Frage von Interpretation. Prana stellt sich manchmal ein auf das was noch kommen wird. Wie du das interpretierst liegt an dir.

Interpretation: Energiegefühl versus Lampenfieber

Ich gebe dir noch ein Beispiel. Ich bin ja schon seit meinem 17. Lebensjahr in Yogazentren beziehungsweise bin zuerst in einem Yogazentrum gewesen mit 17. Mit 18 bin ich in ein Yogazentrum eingezogen. Und seit dem lebe ich in Yogazentren. Und in den ersten Jahren war ich in den Zentren meines Meisters Swami Vishnu-devananda und wenn er zu Besuch kam waren wir immer ganz aufgeregt.

Wir spürten irgendwo die Energie. Wir fühlten wie dort das ganze Zentrum voller Licht ist. Wir brauchten weniger Schlaf. Die Meditation war intensiver. Pranayama war intensiver. Wir hatten mehr Energie alles vorzubereiten.

Und wir hatten dann immer gesagt Swami Vishnu denkt schon an uns. Deshalb sind wir so voller Kraft. Irgendwann habe ich das mal einem Teilnehmer in einem Anfängerkurs erzählt wie toll das alles ist. Der Swami Vishnu kommt. Da ist so eine Energie. Und wir spüren sie in allen Fasern. Der hat dann gelacht und hat gesagt: Ihr habt nur Lampenfieber.

Man könnte es so sehen. Man könnte es anders sehen. Ich persönlich fand die Interpretation schöner das wir uns auf Swami Vishnu einstellen und seine Energie spüren. Aber es ist Interpretation. Und so kannst du auch überlegen inwieweit du Prana Veränderungen anders interpretieren kannst.

Bei Enge im Herz übe Energiefeld Ausdehnungsübung

Muss ein Gefühl im Herzen das sich so ein bisschen komisch dort anfühlt, musst du das als Angst deuten? Du könntest auch einfach sagen da ist etwas im Herzen das weit werden will. Vielleicht machst du auch etwas Kavacham oder diese Energiefeld Ausweitungsübung. Und dann spürst du Weite.

Statt zu fühlen oh ich habe Angst weil ich im Herzen eng bin denke einfach da will Energie vom Herzen her weit werden. Oder wenn du irgendwo merkst du hast wenig Energie, anstatt zu sagen oh wie schlimm, ich bin so traurig und alles ist schlimm sag einfach ok, ich fühle mich wohlig entspannt.

Beobachte deine Interpretationen

Und so überlege wie du Energie empfindest wie du Energie Empfindungen interpretierst, ob du sie anders interpretieren kannst.

Du bist nicht das Prana. Du bist nicht die Energien. Und die Energien sind nicht gleichbedeutend mit Emotionen. Die Emotionen sind nicht mit der Pranayama Kosha verknüpft. Du interpretierst Veränderungen in der Pranayama Kosha als Emotionen. Du könntest sie aber auch anders interpretieren.

Sukadev Bretz über Lebensenergie

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Prana – was ist das?

Prana, Lebensenergie, Vitalkraft, ist der Yoga-Begriff für das, was Leben, was Lebendiges, ausmacht, was die Funktionen und Prozesse des Lebendigen in Gang hält. Prana ist die Energie, die den Körper gesund hält. Beispiel: Nimm eine Plastikrose und eine echte Rose. Selbst wenn die Plastikblume genauso aussieht wie eine echte Blume, merkst du einen Unterschied. Der Unterschied ist der fehlende Prana, die Energie hinter allem Lebendigen. Weitere Beispiele für Prana: Was du an Ausstrahlung bei einem Menschen empfindest, ist Prana. Und was du selbst an Ausstrahlung und Charisma hast, ist Prana. Wenn du dich in der Gegenwart eines Menschen wohlfühlst, und dessen Energieausstrahlung und -verbindung spürst, ist das Prana. Wenn du Liebe zu einem Menschen empfindest, dann ist das Prana. Wenn du total in jemanden verliebt bist, dann ist dieses unglaubliche Energieband zwischen euch Prana. Prana macht den Unterschied aus zwischen einem Livekonzert und Musik von einer CD - die lebendige Ausstrahlung des Künstlers fehlt oder wird nur teilweise transportiert. Ebenso wenn du eine Yogastunde besuchst oder mit einem Video Yoga übst – die Ausstrahlung des Yogalehrenden macht einen Teil der Wirkung aus. Die Kraft hinter den Worten eines Redners ist Prana.

Wie wirkt Prana?

Auf physischer Ebene

Prana steuert den physischen Körper. Die Summe aller Selbststeuerungsprozesse des Körpers ist in gewissem Sinne Prana. Aber Prana an sich ist nicht physisch-grobstofflich, sondern feinstofflich. Er drückt sich über das Funktionieren des Lebendigen und die Energieausstrahlung aus. Physisch ist Prana daher zwar nicht direkt nachweisbar, aber über Aura- und Chakra-Fotografie kann man den feinstofflichen Prana sichtbar machen. Fliesst der Prana gut, dann fliesst auch die Energie im physischen Körper gut und der Körper kann leicht seinen normalen gesunden Zustand aufrechterhalten. Und selbst wenn es Störungen gibt, beschleunigt ein hoher Prana-Level den Heilungs- und Regenerationsprozess. Selbst wenn der Körper zum Beispiel durch einen Unfall verletzt wird, heilt er schneller mit einem guten Prana. Wenn der Prana gestört, zu niedrig oder blockiert ist, können verschiedene Krankheiten kommen bzw. der Körper ist anfälliger dafür. Auch wenn man etwas sehr Schweres erlebt, kann dadurch der Prana gestört und das kann sich auch auf den Körper auswirken. Ebenso wenn man sich ungesund ernährt – es fehlen dann nicht nur die Nährstoffe, sondern es schwächt auch den Prana. Viele der Naturheilpraktiken und auch der traditionellen Medizinsysteme sind daher aus gutem Grund Energieheilsysteme:

  • Akupunktur wirkt über Prana-Heilung: Prana wird wieder zum Fließen gebracht.
  • Homöopathie wirkt genau über die Feinstoffenergie der verwendeten Präparate, also Prana.
  • Ayurveda, das indische Naturheilkundesystem, ist letztlich ein Energieheilungssystem,

um nur einige Beispiele zu nennen.

Was modern als Resilienz bezeichnet wird ist nichts anderes als ein gesundes Prana-System. Wenn jemand eine gute Resilienz hat, regeneriert er sich nach Schwierigkeiten und Herausforderungen schnell wieder – das heißt, er hat ein gutes Prana-Feld.

Auf psychisch-geistiger Ebene

Prana ist nicht nur die Energie hinter dem physischen Körper. Prana ist auch die Energie hinter der Persönlichkeit. Prana ist Ausstrahlung, Charisma. Prana ist auch die Fähigkeit, etwas zu bewegen. Wenn man sehr wenig Prana hat, kann man in eine Depression hinein rutschen. „Burnout“ bedeutet, der Prana-Level ist so stark gesunken, dass man sich zu nichts mehr in der Lage sieht. Einige wissenschaftliche Studien zeigen, dass Yogaübungen auch bei bestimmten Arten von Depression und bei drohendem Burnout helfen. Wenn psychische Erkrankungen mit einem niedrigen Energiegefühl zusammenhängen, können Yoga - und insbesondere Atemübungen sehr machtvoll sein und sehr gut wirken.

  • Ausstrahlung: Prana macht auch den Unterschied zwischen einem charismatischen und einem eher langweilig wirkenden Vortrag aus. Ob du einem Redner, einer Rednerin, gern zuhörst, nach dem Vortrag beschwingt und motiviert bist und die Inhalte lange im Gedächtnis behältst, hängt davon ab, ob der Redner eine starke Prana-Ausstrahlung und Begeisterungsfähigkeit hatte. Wenn ein Redner wenig Prana hat, dann mag der Vortrag rhetorisch noch so geschickt sein; er wird dich nicht stark beeinflussen und dir nicht im Gedächtnis bleiben.
  • Atmosphäre: Prana ist auch in Räumen. Ob du dich in einem Raum wohl fühlst oder nicht, ist nicht nur eine Frage der Ausstattung und Ästhetik, sondern auch der Schwingung – von Prana eben. In einer Kirche, einem Tempel oder einem sonstigen Kraftort, den du vielleicht kennst, herrscht eine besondere Atmosphäre. Oder wenn du dich in einer Gruppe oder einem Team wohl fühlst, eine tolle Atmosphäre da ist – das ist eine bestimmte harmonische Prana-Schwingung.
  • Schönheit: Auch die Schönheit eines Menschen ist nicht nur die Symmetrie. Schönheit ist auch Ausstrahlung. Und Ausstrahlung ist Prana. Die Schönheit in der Natur, einer Blume, einer wunderschönen Szenerie, ist ein Ausdruck von Prana.
  • Tatkraft: Menschen, die viel bewirken können, haben viel Prana, Energie. Menschen, die sich zwar immer wieder anstrengen aber eher wenig bewirken, haben wenig Prana. Aber wenn man immer wieder Energie hineinsteckt und sich bemüht, wird auch dadurch im Laufe der Zeit mehr Prana aktiviert.

Welche Prana-Quellen gibt es?

Prana ist nicht nur etwas, was entweder da ist oder nicht. Du kannst etwas tun und deinen Prana stärken.

Innere Prana-Quellen

Die Yoga-Atemübungen, Pranayama, sind natürlich besonders darauf ausgerichtet, mehr Energie zu geben, Blockaden aufzulösen und die Lebensenergie harmonisch fließen zu lassen. Im Yoga gibt es aber noch eine ganze Reihe anderer Methoden, die ebenfalls auf das Energiesystem wirken: Die Yoga Asanas (Körperübungen) sind nicht nur da, um die Muskeln zu dehnen, zu stärken, zu entspannen, sondern sie erhöhen auch den Prana-Level. Wenn du eine Yogastunde mitmachst, hast du ein anderes Gefühl als sonst beim Sport. Ein Gefühl von Leichtigkeit. Dieser starke subtile Prana ist da.

Tiefenentspannung dient nicht nur dazu, die Muskeln zu entspannen, sondern harmonisiert auch das Energiefeld. Die Tiefenentspannungstechniken im Yoga sind so ausgelegt, dass das Prana-Feld mehr ausstrahlen kann. Meditation bringt den Prana zur Ruhe und darüber auch den Geist, und schenkt einen ruhigen lang anhaltenden Pranalevel. Die Yoga-Tipps für die Ernährung sind gesund und dienen dazu, dass Tiere mitfühlend behandelt werden – weswegen wir im Yoga auf Fleisch usw. verzichten. Aber die entsprechende Nahrung dient auch dazu, den Energielevel zu heben.

Äußere Prana-Quellen

Die Quellen, von denen wir Prana aufnehmen, kann man in fünf Kategorien aufteilen, nach dem Prinzip der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther.

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Bewahrung der Lebensenergie

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Der indische Yoga Meister und Weise Swami Sivananda erläutert das Konzept der Lebensenergie:

Die Bewahrung der Lebensenergie im Körper ist von größter Bedeutung. Meist entweicht sie durch die sechs »Rattenlöcher« des Körpers. Darum werden die Menschen, die auf ihre Lebensenergie nicht achten, keine wunderbaren Heiligen oder intellektuellen Genies. Viele wissen nicht, wie man diese Lebensenergie erhalten und nach ihren Notwendigkeiten regulieren kann. Sie verstehen auch nicht die Verwandlung einer Erscheinungsform der Lebensenergie in eine andere. Wer etwas Hervorragendes leisten und geistige Güter erreichen möchte, muss das allerdings wissen. Man darf die Lebensenergie nicht unnötig verschwenden, wie dies auch nicht mit materiellen Gütern geschehen sollte.

Ein Yogi oder Wissender erlaubt nicht, dass die geringste Menge an Lebensenergie in sinnloser Weise vergeudet wird. Er verwendet die ganze aufgespeicherte Lebensenergie für den geistigen Fortschritt. Aber auch große Männer der Welt vermögen diese Lebensenergie konzentriert für einen Zweck zu sammeln.

Die Lebensenergie schlüpft aus sechs "Rattenlöchern" des Körpers. Es gibt noch andere, weniger bedeutsame. Wenn diese Hauptöffnungen verschlossen werden, dringt auch aus den anderen nichts mehr heraus. Ebenso wie der Aufseher eines Wasserspeichers die Schleusentore benutzt, um Wasser über das Land zu verteilen, das fruchtbar werden soll, so schließt der Yogi alle Öffnungen, in die physische und mentale Lebensenergie hineinfließt und verwandelt sie in geistige Lebensenergie (Ojas). Die aufgespeicherte Lebensenergie wird für geistige Ziele, für Meditation und die Erforschung höherer Bereiche des Denkens und des Atmans verwendet.

Die sechs wesentlichen "Rattenlöcher" sind: Zeugungsorgan, Mund und die vier Öffnungen des Denkorgans - das sind die Öffnungen, durch die bei unnötiger und eingebildeter Furcht und trägen Gedanken Lebensenergie hindurchsickert. Die Lebensenergie entweicht durch schlechte Gedanken, Geschwätz, Kritik, skandalöse Berichte und allerlei sinnlose weltliche Gedanken aus dem Mund. Die Menschen verstehen nicht den Wert der Lebensenergie. Sie vergeuden sie wie nichts. Im Alter aber bereuen sie es und weinen ihr nach. Im Winter ist es zu spät, Honig zu sammeln.

Ihr solltet euch niemals auf unnötige Diskussionen einlassen. Dies verschwendet nur Lebensenergie. Auch zuviel Lachen ist ein Kanal, aus dem die Lebensenergie herausfließt. Wer leicht in Lachen fällt, kann Menschen nicht beeinflussen. Das Lachen eines geistigen Menschen ist von ganz anderer Natur als jenes der trägen Menschen, die etwa in Wirtshäusern ohne Sinn und Verstand in Gelächter ausbrechen. Es ist voller Größe und Ehrfurcht, entzückt die anderen und macht sie fröhlich.

Sei aufrichtig und ernst. Lache und lächle bei passender Gelegenheit. Setze nicht die Miene eines Pfarrers beim Sonntagsgottesdienst auf. Bleibe ganz natürlich. Heuchle nicht etwas vor, was du in Wirklichkeit nicht bist. Denn dies ist gefährlich und ein abscheuliches Verbrechen. Nur Tore brechen in Lachen aus, der Weise lächelt mit den Augen und übt damit einen großen Einfluss auf Menschen aus. Keine Lebensenergie geht durch solches Lächeln verloren. Diese wunderbare Eigenschaft solltest du ausbilden.

Sei mäßig in deinen Worten. Sprich nicht viel. Versuche eine Unterhaltung in Kürze zu beenden. Verstehe einen Menschen richtig, sprich freundlich und voller Achtung mit ihm und entlasse ihn bald wieder. Bewahre deine Lebensenergie, lass dich nicht auf unnötig lange Gespräche ein. Der Mensch ist ein soziales Wesen und spricht gern. Er mag nicht ohne andere in Abgeschiedenheit leben. Beachtung des Schweigens erscheint ihm als Strafe.

Frauen sind noch geschwätziger als Männer. Durch ihre Reden entsteht leicht Unruhe und Unfrieden im Haus. Man sollte deshalb Schweigen am Tag und mehr noch an Sonn- und Feiertagen bewahren.

Fast alle Menschen bewegen irgendeinen Körperteil, selbst beim ruhigen Sitzen. Die Materie braucht Bewegung. Meist ist diese Unruhe ganz unbewusst. Aber es geht viel Lebensenergie aus diesem Kanal oder dieser Öffnung des Körpers heraus. Darum beobachte deinen Körper und zügle die unnötigen Bewegungen. Ein Yogi wird immer still dasitzen in vollendet ruhiger Haltung.

Sadhus lieben das Hin- und Herwandern. Das vergeudet Lebensenergie und hält die Übung der Meditation auf. Ein geistiger Schüler sollte an einem Ort bleiben und hier Konzentration und Meditation üben. Zu viel Wandern erschöpft einen Menschen; es macht ihn ungeeignet für aktive Arbeit.

Ebenso wie Lebensenergie durch loses Reden vergeudet wird, geschieht dies auch durch lockere Gedanken. Wenn die mentale Lebensenergie durch rechtes Denken und durch Schulung der Gedanken erhalten bleibt, steht euch ein ungeheurer Vorrat an Lebensenergie zur Verfügung, die ihr fUr verschiedenartige Zwecke einsetzen könnt. Ihr werdet euch sehr mächtig fühlen und nicht erschöpft sein, auch wenn ihr ein großes Werk schreibt. Ihr könnt dann mit größter Leichtigkeit und Schnelligkeit geistige und physische Arbeit ausführen. Eure Konzentration wird äußerst stark sein. Schwäche und Müdigkeit sind euch unbekannt.

Ihr solltet euer Denken sehr sorgfältig täglich am Morgen durch Einkehr und Meditation beobachten und möglichst gute und erhabene Gedanken aufrechterhalten. Die mentale Lebensenergie muss in neue und nützliche Kanäle geleitet werden. Zunächst erfordert dies Kampf. Nach einiger Übung aber wird das Denken ganz leicht in neue Kanäle fließen.

Ein andere Öffnung, durch die Lebensenergie vergeudet wird, ist die Gewohnheit des unnötigen »Sich-Sorgens«. Der Mensch sollte wissen, dass alles vorausbestimmt ist und Gott auch einem Frosch Nahrung gibt, der verborgen zwischen den Felsritzen lebt. Aber der Mensch hat kein Vertrauen und sorgt sich um Besitz, Nahrung, Kleidung. Zu viele Wünsche bringen Sorgen. Sie sind Schöpfungen des Verstandes. Viele Menschen bereiten sich auch durch Minderwertigkeitsgefühle Sorgen. Ebenso kann ein falsches Gefühl der [Überlegenheit]] zu Sorgen führen. All diese Empfindungen sind trügerisch. Denn es gibt keine Unterschiede. Halte dich niemals für minderwertig. Auch nicht für überlegen, weil du dann die anderen mit Missachtung behandelst.

Jetzt kommen die eingebildeten Ängste - die Phobien. Hier mangelt es euch an Lebensenergie. Man hat Angst vor Krankheiten, vor Kritik, vor der Dunkelheit, vor Ratten und so fort. Alle diese Ängste sind eingebildet; sie haben keinen wirklichen Grund. Wenn du ernsthaft nachdenkst, werden sie vergehen wie Schnee in der Sonne. Regst du dich auf, wenn man dich einen Hund nennt? Wirst du wütend und laufen deine Augen rot an? Meinst du,jetzt würden dir gleich vier Beine wachsen? Oder brichst du in Schweiß aus bei der geringsten Prüfung? Stelle dir vor, du seist mutig; denke an Atman und an die Unsterblichkeit deines Selbst. Dann wirst du langsam an Mut gewinnen.

Übermäßiger sexueller Verkehr lässt riesige Mengen von Lebensenergie abfließen. Junge Menschen schätzen den Wert dieses vitalen Flusses nicht, sondern vergeuden die dynamische Kraft, so dass ihre Nerven überspannt werden. Wird die Sexualenergie, die die mächtigste Energie des Menschen ist, vergeudet, kann sie durch nichts anderes ersetzt werden.

Wenn ein Mensch von Geburt an nach Geistigem strebt und eine starke Kraft der Unterscheidung besitzt, wird er das Leben eines Mönchs führen. Wer seine Samenkraft beherrscht und in geistige Lebensenergie (Ojas) verwandelt, ist der glücklichste und mächtigste Mensch der Welt. Er kann den Elementen befehlen, fällt keiner Versuchung anheim und kann in jeder Lebenslage Erfolg erlangen. Er beherrscht vollkommene Konzentration.

Ich habe euch auf den vorangehenden Seiten eine ausführliche Beschreibung aller Kanäle gegeben, durch die Energie abfließt und habe euch die praktischste und leichteste Methode gezeigt, um Lebensenergie zu bewahren. Nun müsst ihr diese Belehrungen in die tägliche Praxis umsetzen. Ihr müsst alle Lebensenergie erhalten und sie für höhere geistige Ziele einsetzen. Ihr müsst wissen, wie sie beherrscht wird. Manche Menschen geben viel zuviel Lebensenergie für unwichtige Dinge aus und sind erschöpft, wenn Einsatz ihrer vollen Kraft verlangt wird.

Versteht Ziel und Zweck des Lebens. Lasst euch nicht von Versuchungen treiben. Maya ist mächtig. Lebt in Begleitung von Weisen. Sie sind eine starke Festung, um euch bei den ersten Wachstumsstufen zu beschützen. Entwickelt eure inneren Fähigkeiten, erhaltet eure Lebensenergie und sucht Selbsterkenntnis.

Atman ist in sich selbst vollkommen. Hier kannst du alles empfangen. Entwickle Tugenden. Erinnere dich an Grund und Quelle des Lebens. Erhebe dich über die Weltlichkeit. Werde eine großherzige Seele. Wünsche mit inbrünstigem Eifer, dass du die Selbstverwirklichung erlangst. Stelle dir ein bestimmtes Ziel vor. Hab Vertrauen, Interesse und Ausdauer. Dann wirst du Erfolg haben. Mögen Frieden und Freude für immer in euch bleiben.

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