Feuer

Aus Yogawiki

Feuer stellt eines der fünf Bhutas (materielle Elemente) dar. Im Yoga sprechen wir von vier und manchmal von fünf Elementen. Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Wenn wir im Yoga von Feuer sprechen, ist dann oft Agni gemeint und Agni hat wiederum verschiedene Bedeutungen. Als Opferfeuer hat das Feuer eine große Bedeutung, da hierin die Götter und Ahnen durch das Darbringen von Gaben gepriesen werden.

Feuer - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Feuer im Ayurveda

  • Agni als Feuer heißt zum einen das Verdauungsfeuer (Jatharagni). Wenn du Nahrung isst, dann muss sie verdaut werden. Diese Verdauungsenergie heißt manchmal Samana Vayu das Verdauungsfeuer oder Jatharagni das innere Feuer, das Feuer der Verdauung.
  • Im Ayurveda werden noch mehr Agnis beschrieben, denn Feuer ist an allen transformatorischen Prozessen und allen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es gilt genügend Agni (Feuer) zu haben. Dazu wird im Ayurveda zum Beispiel empfohlen, frischen Ingwer zu essen oder Ingwer Wasser zu trinken. Und es gibt noch anderes, um dieses Feuer anzuregen.

Agni als Wesenheit des Feuers und Vermittler zwischen der menschlichen und spirituellen Welt

In der indischen Tradition spielen Feuerrituale eine besondere Rolle. Wie zum Beispiel Homa, Havan, Yajna, Agnihotra. In allen diesen Feuerritualen wird Agni angerufen als Wesenheit des Feuers. Und wenn diese Wesenheit des Feuers angerufen ist, dann macht man Reinigungstechniken, Reinigungsmantras und vieles andere. Dann öffnet sich für Agni die Wesenheit des Feuers und man bittet Agni als Vermittler zwischen der menschlichen und spirituellen Welt zu fungieren. Dann richten wir Mantras und Gebete an Gott und bitten Agni darum, diese weiter zu geben und wir öffnen uns über die Inspiration des Göttlichen in das Feuer.

Feuer als Mittel eine höhere Wirklichkeit wahrzunehmen

Es gibt zum Beispiel im Hatha Yoga eine Übung, die nennt sich Trataka/Tratak (Kerzen starren). Wenn du diese Übung täglich übst, wobei du mit ein paar Minuten beginnst und langsam auf länger erhöhst, hilft dir das, Zugang zur feinstofflichen Welt zu finden. Feuer kann helfen Subtiles wahrzunehmen. Auch ein Lagerfeuer kann dir helfen in einen meditativen Gemütszustand zu kommen.

Feuer als innere Eigenschaft

Bestimmte Eigenschaften kann man dem Feuer zuordnen. Im Ayurveda wird ein feuriger Typ als Pitta Typ bezeichnet. Zu den feurigen Eigenschaften gehören: Mut, Willenskraft, Begeisterung und Durchsetzungsvermögen, aber auch Ärger und Wut. Es ist gut, ein gewisses Feuer zu haben, aber man muss aufpassen, dass das Feuer nicht zu viel wird. Im Ayurveda werden zum Beispiel Wutausbrüche und Frust als Übersteigerung des Feuerelementes des Pitta Prinzips angesehen, dann gilt es Pitta reduzierende, Feuer beruhigende Maßnahmen einzuleiten und dann ist alles wieder in Ordnung.

Das waren jetzt so ein paar Aspekte des Feuers vom Yoga Standpunkt aus. Hat es dir Anregungen gegeben teile die Sendung mit anderen. Danke dir.

Video Feuer

Kurzes Vortragsvideo mit dem Thema Feuer :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.


Loderndes Feuer

Feuer-Meditation

Meditationsanleitung von Swami Nirgunananda

Sitze ruhig und gerade für die Meditation. Richte die Wirbelsäule auf, gib die Schultern nach hinten unten. Entspanne die Oberschenkel, entspanne die Schultern und das Gesicht.

Wir wollen meditieren mit einer Meditation über die Wirkung und Qualität des Elementes Feuer, eines der fünf Grundelemente.

Visualisiere dir zunächst ein Lagerfeuer oder ein Kaminfeuer. Sieh das Feuer und die Flammen ganz lebhaft vor dir, wie sie züngeln im Feuerschein. Du kannst in deiner Vorstellung alleine am Feuer sitzen, vielleicht sind auch andere dabei, die mit dir ums Feuer sitzen. Nimm das Feuer in seinen verschiedensten Aspekten bewusst wahr. Zum Beispiel das Strahlen, den Widerschein der Flammen, den Unterschied zwischen der Helligkeit und der Dunkelheit. Vielleicht spürst du die Wärme auf deiner Haut, deinem Gesicht. Vielleicht spürst du, dass die vom Feuer abgewandte Seite sich kühler anfühlt. Vielleicht hörst du auch das Knistern des Holzes.

Werde dir jetzt verschiedener Eigenschaften des Feuers bewusst und nimm sie mit offenem Geist, mit offenem Herzen in dein Gewahrsein auf. Zum Beispiel das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, Gemütlichkeit. Das Strahlen, das Leuchten, das Licht.

Werde dir auch der transformatorischen Kraft des Feuers bewusst: Etwas vorhandenes, grobstoffliches wird verbrannt; dabei entsteht Licht und Wärme und das Grobstoffliche wird transformiert in etwas subtileres, feinstoffliches. Die Entsprechung des Feuers im Menschen hat ihren Sitz im Manipura Chakra, dem Energiezentrum im Bauchbereich. Du kannst dir jetzt dort, wenn du willst, Feuer, Flammen vorstellen oder auch einfach nur mit deiner Achtsamkeit und Bewusstheit im Bauch Wärme, Kraft und Energie spüren. Sei mit deiner ganzen Achtsamkeit und Bewusstheit im Bauchbereich und bringe das Feuer tief in den Bauchbereich. Stelle dir vor, mit jeder Einatmung wird diese Feuerkraft in dir stärker. Mit jeder Ausatmung lässt du diese Kraft, die Energie, das Strahlen des Feuers durch deinen ganzen Körper, durch dein ganzes Sein strömen. Einatmen, die Kraft des Feuers im Bauchbereich wird stärker - die lebensspendende Kraft, und damit die Energie, die Fähigkeit, unsere Talente, unsere Vorstellungen tatkräftig im Leben umzusetzen. Und mit jeder Ausatmung schicke diese Kraft, diese Energie, diese reinigende, transformatorische Kraft die alles verbrennt, was belastend ist oder blockiert durch dein ganzes System.

Mit jeder Einatmung ziehst du Kraft des Feuers in den Bauch und lässt sie dort stärker werden und ausatmend schicke sie energetisierend und transformierend in dein ganzes System. Mit dieser Vorstellung meditiere weiter während der nächsten Minuten in der Stille.

Die Fünf-Feuer-Lehre des Veda, nach Chandogya-Up. 5,3-10 (Brihadaranyaka-Up. l ,2).

Artikel aus dem Buch „Das System des Vedanta“ von Paul Deussen, Elibron Classics, 2. Auflage, 1906, S. 390-395.

Einleitung

Shvetaketu, der Sohn des Aruni (vgl. S. 282), kommt zur Versammlung der Panchalas. Dort richtet an ihn der König Pravahana, Sohn des Jibala, fünf Fragen:

  1. „Weißt du, wohin die Kreaturen von hier aus gehen?"
  2. „Weißt du, wie sie wiederum zurückkehren?"
  3. „Weißt du die Wegescheiden des Götterpfades und des Väterpfades?"
  4. „Weißt du, warum jene Welt nicht voll wird?"
  5. „Weißt du, wie bei der fünften Opferung die Wasser mit Menschenstimme reden?"

Auf alle diese Fragen weiß Shvetaketu keine Antwort. Niedergeschlagen kommt er zu seinem Vater und beklagt sich, von ihm unzulänglich belehrt worden zu sein. Dieser erklärt ihm, dass er selbst die gestellten Fragen nicht zu beantworten wisse. Beide machen sich sodann auf und kommen zum Könige, welcher dem Aruni erlaubt, ein Geschenk zu wählen. Als solches wählt Aruni die Lösung der gestellten Fragen, und nach längerem Sträuben bequemt sich der König, ihm die folgenden Belehrungen als dem ersten Brahmanen, welcher sie empfange (vgl. S. 18 fg.), mitzuteilen.

Die fünf Opferspenden

Wie beim Opfer die Spenden ins Feuer geworfen werden, um aus demselben in vergeistigter Gestalt wieder hervorzugehen, so ist auch das Feuer, in welchem der Leichnam verbrannt wird, ein Opferfeuer, durch welches der Mensch hindurchgeht, um „in lichtfarbener Gestalt" (Brih.) aus ihm wieder hervorzugehen. Diese Anschauung von dem Emporsteigen aus der Leiblichkeit als einem Geopfertwerden legt nun der hier in Rede stehende Abschnitt auch dem Herabsteigen der Seele aus dem Jenseits in die Leiblichkeit zugrunde: dieses Herabsteigen ist ein Durchgang durch fünf Umwandlungsprozesse, welche als fünf aufeinander folgende Opferungen bezeichnet und im Einzelnen beschrieben werden. Das erste Opferfeuer, durch welches der Mensch hindurchgeht, ist jene Welt; seine Bestandteile (Brennholz, Rauch, Flamme, Kohle, Funken) sind die Sonne, ihre Strahlen, der Tag, der Mond und die Sterne. In diesem Feuer opfern die Götter den Glauben, und aus dieser Opferung geht hervor der König Soma. Das zweite Opferfeuer, bestehend aus Wind, Wolkendunst, Donnerkeil und Hagel, ist Parjanya, d. h. hier: die Gewitterwolke; in diesem Feuer opfern die Götter den König Soma, und aus dieser Opferung geht hervor der Regen. Das dritte Opferfeuer, bestehend aus dem Jahre (d. i. der Zeit), dem Raume, der Nacht und den Himmelsgegenden, ist die Erde (Brih.: diese Welt); in diesem Feuer opfern die Götter den Regen, und aus dieser Opferung geht hervor die Nahrung. Das vierte Opferfeuer, bestehend aus Rede, Odem, Zunge, Auge, Ohr, ist der Mann; in diesem Feuer opfern die Götter die Nahrung, und aus dieser Opferung geht hervor der Samen. Das fünfte Opferfeuer, bestehend aus den geschlechtlichen Organen und Funktionen des Weibes, ist das Weib; in diesem Feuer opfern die Götter den Samen, und aus dieser Opferung geht hervor der Embryo. „Also geschieht es, dass bei der fünften Opferung die Wasser [mag man darunter den feinen Leib oder die moralische Bestimmtheit verstehen; worüber später] mit Menschenstimme reden. Also, nachdem dieser Embryo, von der Eihaut umhüllt, zehn Monate oder wie lange es ist, inwendig gelegen, so wird er darauf geboren. Nachdem er geboren, lebt er solange wie es dauert. Ist er dann gestorben, so tragen sie ihn weg zu seiner Bestimmung ins Feuer, eben dorthin, woher er gekommen, woraus er entstanden ist."

Der Götterweg (Devayana)

„Die nun, welche solches wissen, und jene dort, welche im Walde Glauben und Buße (Brih.: Wahrheit) üben, die gehen ein in die Flamme [des Leichenfeuers], aus der Flamme in den Tag, aus dem Tage in die lichte Hälfte des Monats, aus der lichten Hälfte des Monats in die Sommermonate [wörtlich: in die sechs Monate, in denen die Sonne nordwärts ziehet], aus den Monaten in das Jahr (Brih.: die Götterwelt), aus dem Jahre in die Sonne, aus der Sonne in den Mond, aus dem Monde in den Blitz, daselbst ist ein Mann, der ist nicht wie ein Mensch, der führet sie zu Brahman (Zusatz in Brih.: dort in der Brahmanwelt bewohnen sie die höchsten Fernen. Für solche ist keine Wiederkehr".) „Dieses ist der Götterweg."

Der Vaterweg (Pitriyana)

„Hingegen diese, welche [nur] im Dorfe Opfer, fromme Werke und Almosengeben üben (Brih.: welche durch Opfer, Almosen und Buße den Himmel verdienen), die gehen ein in den Rauch [des Leichenfeuers], aus dem Rauche in die Nacht, aus der Nacht in die andere [dunkle] Hälfte des Monats, aus der andern Hälfte des Monats in die sechs Wintermonate [wörtlich: die sechs Monate, in denen die Sonne südwärts ziehet]; dieselbigen gelangen nicht in das Jahr, sondern aus den Monaten in die Väterwelt, aus der Väterwelt in den Akasha, aus dem Akasha in den Mond, der ist der König Soma, darum ist er die Nahrung der Götter, denselbigen genießen die Götter." (Anders Brih.: „Wenn sie in den Mond gelangt sind, werden sie Nahrung; daselbst, gleichwie man den König Soma mit den Worten: «schwill an und schwinde» genießt, also werden sie von den Göttern genossen.") Nachdem sie daselbst verweilt haben, „solange ein Rest bleibt, so kehren sie darauf, auf dem Wege, den sie gekommen sind, wiederum zurück in den Akasha, aus dem Akasha in den Wind; nachdem sie Wind geworden sind, werden sie zu Rauch, nachdem sie Rauch geworden, zu Dunst, nachdem sie Dunst geworden, zur Wolke, nachdem sie Wolke geworden, regnen sie herab; dieselbigen werden hienieden als Reis und Gerste, als Kräuter und Bäume, als Sesam und Bohnen geboren. Daraus fürwahr ist es schwieriger herauszukommen; denn nur wer ihn als Speise verzehrt, wer ihn als Samen ergießt, dessen Vermehrung (Nachkommenschaft) wird er. (Das Folgende bis zum Schluss nur in Chand.) Welche nun hier einen erfreulichen Wandel haben, für die ist Aussicht, dass sie in einen erfreulichen Mutterschoß eingehen, einen Brahmanenschoß oder Kshatriyaschoß oder Vaishyaschoß; — die aber hier einen stinkenden Wandel haben, für die ist Aussicht, dass sie in einen stinkenden Mutterschoß eingehen, einen Hundeschoß, oder Schweineschoß, oder [gar] in einen Chandalaschoß."

Der dritte Ort.

(Chandogya-Up.) „Aber auf keinem dieser beiden Wege befindlich sind jene winzigen, immerfort wiederkehrenden Wesen, die schnell, wie man es ausspricht, entstehen und vergehen. Dieses ist der dritte Ort. — Darum wird jene Welt nicht voll."

(Brihadaranyaka-Up.) ,,Aber die, welche diese beiden Pfade nicht kennen, das sind die Würmer, Vögel und was da beißet.“

Epilog (nur in Chandogya-Up)

„Darum soll man sieh hüten! — Darüber ist dieser Vers:

„Der Dieb des Goldes und der Branntweintrinker,
Brahmanenmörder, Lehrers Bett Beflecker,
Die vier und fünftens, wer mit ihnen umgeht, stürzt."

Aber hingegen, wer also diese fünf Feuer kennt, der fürwahr geht nicht mit ihnen um und wird vom Bösen nicht besudelt, sondern lauter bleibt er und unbefleckt in der Welt der Reinen, wer solches weiß, wer solches weiß."

Über die beiden Rezensionen der Fünf-Feuer-Lehre

Der Unterschied der beiden vorgeführten Stücke aus Brih. und Chand. ist, bei aller Übereinstimmung in den Worten, ein sehr erheblicher. Nicht nur, dass die Buße (Tapas) nach Brih. nicht erlöst, nach Chand. hingegen erlöst, sondern auch das ganze System der drei Wege nach dem Tode wird durch die Zusätze in Chand. wesentlich modifiziert und sehr ins Unklare gerückt; eine Unklarheit, die sich in den Vedantasutras dadurch noch steigert, dass dieselben in der Regel auf Chand., dann aber auch wieder auf Brih. zurückgehen, wodurch es kaum möglich wird, eine einheitliche, in sich zusammenhängende Ansicht zu gewinnen.

Vollkommen klar ist die Auffassung in Brih.: die Wissenden gehen durch den Devayana zur Erlösung ein, die Werkfrommen steigen auf dem Pitriyana hinauf zum Monde und von da wieder herab, wie es scheint, nur in Menschenleiber. Diejenigen, welche weder das Wissen, noch die Werke besitzen, sind von beiden Wegen ausgeschlossen und fahren zur Strafe in Tierleiber.

Anders in Chand.; auch hier ist der Väterweg, nach den Eingangsworten, für die, welche fromme Werke geübt haben, bestimmt. Aber diese Bestimmung wird ganz außer Augen gelassen in dem Zusatze am Schluss, welcher unter denen, die auf dem Pitriyana zurückkehren, solche mit erfreulichem Wandel und solche mit stinkendem Wandel unterscheidet und dem entsprechend die einen zum Leben in den drei obern Kasten, die andern zu einem Tierleben oder Dasein in einer niedern Kaste bestimmt. Hierdurch wird nun „der dritte Ort" eigentlich überflüssig und bleibt den ganz niedrigen und kurzlebenden Tieren überlassen, welche sonach, wie es scheint, von dem Auf- und Absteigen in der Seelenwanderung, gegen alle Konsequenz des Vedantasystemes, ausgeschlossen bleiben.

Eine weitere Inkonsequenz ist es, dass Chand. für die auf dem Pitriyana Gehenden bei der Rückkehr zum Erdendasein Lohn und Strafe, hingegen im Jenseits nur Lohn kennt; diese Inkonsequenz hebt unser System, indem es, als Gegensatz zu der Belohnung auf dem Monde, Höllenstrafen im Jenseits einschiebt. Wie es sich im Übrigen zwischen den Widersprüchen seiner Vedaquellen hindurchwindet, werden wir weiter unten sehen. Wir wenden uns nun zu einer Betrachtung der einzelnen Phasen der Seelenwanderung, wobei wir die übrigen Vedatexte an ihrem Orte mitteilen, hingegen die im vorliegenden Kapitel übersetzte Hauptstelle überall als gegenwärtig voraussetzen.

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Sukadev Bretz über Prana und Feuer

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Äußere Pranaquellen Die Quellen, von denen wir Prana aufnehmen, kann man in fünf Kategorien aufteilen, nach dem Prinzip der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther.

Die dritte Prana-Quelle ist Sonne und Licht. In gewisser Hinsicht stammt aller Prana auf der Erde auch von der Sonne: Die Pflanzen nehmen die Energie und den Prana von der Sonne auf, speichern sie und andere Lebewesen nehmen sie dann über die Pflanzen auf. Die Sonne beeinflusst aber auch die Atmosphäre. Sie ist angereichert mit dem Prana der Sonne. Du kannst den Prana der Sonne indirekt aus der Luft, der Atmosphäre aufnehmen und auch direkt. Das merkst du besonders im Winter. Du sehnst dich nach der Sonne und wenn dann mal einen Tag lang die Sonne scheint oder im Frühjahr die ersten sonnigen Tage kommen, merkst du, wie du dabei aufblühst. Sonnenenergie kannst du also aufnehmen, indem du zu allen Jahreszeiten in die Sonne gehst (im Sommer natürlich mit der gebotenen Vorsicht!).

Wende ein paar Momente lang mit geschlossenen Augen dein Gesicht der Sonne zu, genieße die Sonnenstrahlen und lasse dich bewusst von der Sonne aufladen.
Swami Sivananda, der indische Yogameister, in dessen Tradition ich stehe, empfahl sogar, die Zunge ein paar Sekunden lang herauszustrecken, wenn du in der Sonne bist, und so auch noch über die Zunge das Sonnenlicht bewusst aufzunehmen. 

Feuer - Sonnenlicht - als äußere Pranaquelle

Geh jeden Tag im Sonnenlicht spazieren

- Abschnitt aus "Die Kundalini Energie erwecken" von Sukadev Bretz -

Wie sehr uns Sonnenlicht mit Prana versorgt, merken wir besonders dann, wenn nach ein paar Tagen Wolken und Regen die Sonnenstrahlen wieder durchscheinen: Die Menschen werden fröhlicher, belebter und freundlicher. Letztlich ist die Sonne die Hauptquelle allen Pranas auf der Erde: Denn auch die Pflanzen speichern das Prana des Sonnenlichtes, ebenso die Luft, der Regen und damit auch das Wasser. Es ist wichtig, jeden Tag mindestens zwanzig bis dreißig Minuten nach draußen an die frische Luft zu gehen. Selbst bei bewölktem Himmel, Regen und Frost kommt immer noch das Prana der Sonne bei uns an.

So kann man bewusst das Prana des Sonnenlichts aufnehmen: Wende dich im Sitzen oder Stehen ein paar Minuten lang bewusst der Sonne zu. Ist es wolkig, blicke in Richtung Sonne. Swami Sivananda empfahl sogar, dabei die Zunge herauszustrecken, weil mit der Zunge Prana besonders wirkungsvoll absorbiert werden kann. Schließe die Augen. Spüre die wärmenden Strahlen der Sonne (oder stelle sie dir vor). Atme tief durch die Nase ein und aus. Atme drei bis vier Sekunden lang ein, dabei geht der Bauch hinaus. Atme drei bis vier Sekunden aus, dabei geht der Bauch hinein. Stelle dir beim Einatmen vor, dass du die Lichtkraft der Sonne in dich aufnimmst und sie beim Ausatmen in deinem ganzen Körper verteilst. Mache dies acht bis zwölf Atemzüge lang. Dann werde dir bewusst, was du am weiteren Tag vorhast. Atme wieder tief ein und aus. Stelle dir vor, dass du beim Einatmen Energie von der Sonne aufnimmst, und dass du diese Energie beim Ausatmen zu den Menschen oder zu den Projekten schickst, mit denen du demnächst beschäftigt bist. Du wirst merken, der Tag wird schöner werden! …

Natürlich solltest du es mit dem Sonnenlicht nicht übertreiben. Hier gilt wie beim Essen: Allzu viel ist ungesund. Die Übung funktioniert zwar am besten in der Sonne. Aber auch bei Regen kann man sich vorstellen, dass man vom Himmel Energie aufnimmt. Wer gerne mit einem Mantra arbeitet, kann beim Einatmen das Mantra Om Suryaya Namaha wiederholen. Und beim Ausatmen Om Mitraya Namaha. Surya heißt „Sonne“. Mitra heißt „Freund“. Namaha heißt „Gruß an“. Im Hatha Yoga gibt es eine Übung, die sich Sonnengebet nennt. Damit kann man sich besonders wirksam für die Energie der Sonne öffnen.

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
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