Kundalini Yoga

Aus Yogawiki

Kundalini Yoga (Sanskrit: कुण्डलिनीयोग kuṇḍalinīyoga m.) ist eine Yoga-Praxis zu Steigerung der (Lebens-)energie (Prana). Kundala bedeutet aufgerollt (siehe auch unter dem Stichwort Kundalini). Verschiedene Yoga-Traditionen verwenden den Begriff Kundalini Yoga in unterschiedlichen Ausprägungen. So kennt der Sikhismus eine eigene Form des Kundalini Yoga, die von Yogi Bhajan gelehrt und in den Westen gebracht wurde. Auch ihr geht es darum, die universelle Lebensenergie (Prana, Kundalini) zu aktivieren. Kundalini-Übungen nach Yoghi Bhajan sind dynamisch. Sie trainieren besonders Ausdauer und die schnelle Bauchatmung.

Die Chakras - Energiezentren

Kundalini Yoga arbeitet mit dem Astralkörper und seinen Chakras (Energie - Zentren) und Nadis (Energiekanälen). Seine Übungen zielen darauf ab, den Astralkörper zu reinigen und die Chakras zu harmonisieren und zu öffnen, so dass das Prana erhöht wird und entlang der Wirbelsäule nach oben steigen kann.

Wenn wir bereit sind, erwacht die machtvolle Kundalinienergie entweder langsam, allmählich oder spontan, plötzlich. Das Erwachen der Kundalini ist mit vielen überwältigenden, auch außersinnlichen Erfahrungen, einem starken Glücksgefühl, Erweiterung des Bewusstseins und Entfaltung neuer Fähigkeiten verbunden.

Kundalini Yoga handelt von der göttlichen Kraft und den sechs Zentren der spirituellen Energie (Chakras). Das Ziel ist die Entwicklung der schlafenden Kundalini Shakti und ihre Vereinigung mit Shiva (reines Bewusstsein) im Sahasrara. Die sechs Zentren werden von der Kundalini Shakti durchdrungen, bis sie am Scheitel angekommen ist. Kundalini Yoga beruht auf der Shiva Shakti Philosophie, auch Tantra genannt.

Die Zweige des Kundalini Yoga

Das Chakra-Kundalini-System

Es gibt fünf Zweige von Kundalini Yoga:

1. Mantra Yoga: Hier werden Klangenergien benutzt. Diese wirken direkt auf die Nadis und Chakras

2. Nada Yoga: Auch hier werden Klangenergien benutzt. Im Nada Yoga wiederholt man aber keine Worte und Buchstaben, sondern arbeitet mit Noten und Musikinstrumenten, oder hört auf den inneren Klang (Nada).

3. Yantra Yoga: Mit Meditation auf geometrische Figuren (Yantras), Farben und Symbole werden die Energien erweckt. Beispiele sind die Chakra-Darstellungen und Darstellungen von Hindu-Göttern.

4. Laya Yoga: Laya Yoga ist der Prozess der Auflösung (Laya) grobstofflicherer Energien in feinstoffliche und schließlich in Shiva, dem Bewusstsein selbst. Im Laya Yoga gibt es sowohl Meditationstechniken als auch Übungen für das tägliche Leben. Beispiel: Ärger wird von Gedanken (Worten und Bildern) getrennt und als Energie bewusst gemacht. Diese Energie wird als Teil der göttlichen Energie wahrgenommen. Schließlich verschmilzt der Wahrnehmende mit sich selbst.

5. Hatha Yoga: Hatha Yoga sind zunächst die Praktiken, die den Körper vorbereiten.

Die Hauptpraktiken im Hatha Yoga sind:

  • Kriyas – Reinigungsübungen entschlacken den physischen Körper und lassen die Energien fließen.
  • Asanas – Sie wirken körperlich, energetisch und geistig.

- Im Kundalini Yoga Kontext werden die Stellungen lange (mindestens fünf Minuten, bis zu zwei Stunden) gehalten. Dies wird verbunden mit besonderen Atem- und Konzentrationstechniken, oder auch mit Mudras, speziellen Mantras und Bandhas. Dadurch wird Prana erhöht, die Chakras aktiviert und es kann die Kundalini erweckt werden.

Zusätzlich werden folgende fortgeschrittene Techniken eingesetzt, um die Kundalini zu erwecken:

  • Pranayama – Atemübungen zur Kontrolle (Ayama) der Lebensenergie (Prana). Insbesondere die sechs Shatkriyas und die acht Mahakumbhakas
  • Bandhas – Verschlüsse, um zu verhindern, dass Prana nach unten oder oben austritt, bzw. um das Prana in bestimmte Richtungen zu lenken..
  • Mudras – Energieerweckende und leitende Übungen.
  • Bestimmte Kombinationen aus den o.g. Übungen, wie z.B. Mudra Reihe und Bhastrika Mudra Reihe.
  • Bestimmte Meditationstechniken, wie z.B. Energiemeditation, oder Ujjayi Meditation

Nadis und Chakras: Bedeutung der Sanskrit Begriffe und Sprechübung - Videovortrag

Sukadev erläutert in diesem Videovortrag was die Sanskrit Begriffe der einzelnen Nadis und Chakras bedeuten. Darüber hinaus übt er mit den Sanskrit-Sprechübungen gemeinsam mit dir die Sanskrit Begriffe ein paar Mal auszusprechen.

Dabei spricht Sukadev in dieser Folge über folgende Begriffe aus dem Kundalini Yoga:

  • Kuṇḍalinī-Yoga (der)
  • kuṇḍalinī (die)
  • nāḍī (die)
  • iḍā (die)
  • piṅgalā (die)
  • suṣumnā/suṣumṇā (die),
  • cakra (das)
  • sahasrāra-cakra
  • ājñā-cakra
  • viśuddha/viśuddhi-cakra
  • anāhata-cakra
  • maṇipūra-cakra
  • svādhiṣṭhāna-cakra
  • mūlādhāra-cakra

Dieser Vortrag gehört zu der Themenreihe "Mantra, Bhakti Yoga und Sanskrit" und gehört zum Teil der Sanskritvorträge innerhalb der Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg“ und ist ein Begleitvortrag der 2-jährigen Yogalehrerausbildung.

Shiva-Shakti-Philosophie

Kundalini Yoga beruht auf der Shiva-Shakti-Philosophie, auch Tantra genannt. Shiva repräsentiert das Unveränderliche, das Unbewegte, das absolute Bewusstsein, in der Vedanta ‘Brahman’ genannt. Shakti repräsentiert die schöpferische Energie, welche das Universum in sechs Schritten in Analogie der sechs Chakras (unterhalb des Sahasrara Chakras, des Sitzes von Shiva), geschaffen hat.

Ursprünglich sind Shiva und Shakti eins. Durch eine erste Schwingung, Spandana ("Spaltung”), trennt sich Shakti von Shiva und schafft erst die zwei Kausalwelten, dann die drei Astralwelten und schließlich die physische Welt.

Zyklisch vereinigen sich Shiva und Shakti wieder (Auflösung), bleiben zusammen (Pralaya, kosmische Nacht) und trennen sich wieder (Schöpfung).

In jedem Teil des Kosmos sind Shiva und Shakti. Im Menschen manifestiert sich Shiva als reines Bewusstsein, als Satchidananda. Shakti manifestiert sich als die drei Körper mit den fünf Hüllen. Solange Shakti von Shiva getrennt ist, ist der Mensch unzufrieden. Im Laufe der individuellen Evolution über viele Leben erwacht die Kundalini (Shakti im Menschen) und vereinigt die individuelle Seele wieder mit der kosmischen Seele. Kundalini Yoga ist die Wissenschaft der Beschleunigung dieses natürlichen Evolutionsprozesses.

Kundalini Yoga - Swami Sivananda

Swami Sivananda am Ganges

Auszug aus dem Buch "Entstehung von Yoga Vidya, Lebensgemeinschaft und Lehrsystem

Ein besonderer Schwerpunkt bei Yoga Vidya ist Kundalini Yoga, und zwar Kundalini Yoga im klassischen Sinne verstanden mit einem Fokus auf Hatha Yoga, insbesondere auf Pranayama. Swami Sivananda war der Yogameister des 20. Jahrhunderts, der Pranayama stark propagiert hat. Vor ihm wurde oft Pranayama unter dem Siegel der Verschwiegenheit gelehrt. Man findet zwar schon in den Schriften Hinweise auf Atemübungen, es wird darüber gesprochen, dass Yogis und Yoga-Interessierte sich in die Einsamkeit zurückgezogen haben, um Kumbhaka zu üben. Was oft übersetzt wird, sie haben die Luft angehalten, aber eigentlich heißt das, dass sie jahrelang intensives Pranayama geübt haben. Kumbhaka ist auch ein anderer Name für Pranayama.

Man kann es in den alten vedischen Schriften finden, in der Mahabharata, in der Ramayana, dass Pranayama als besonders wichtig angesehen wurde. Man kann dort auch Beschreibungen entdecken, dass über intensives Pranayama die Menschen Siddhis bekommen haben, besondere außergewöhnliche Kräfte. Diese konnten sie nutzen, um spirituell voranzukommen, um Visionen Gottes zu haben, um mächtig zu werden. Swami Sivananda war jemand, der erkannt hat, wie wichtig Pranayama ist und wie bedeutend es ist, über Pranayama auf die Chakras, die Nadis einzuwirken.

Pranayama und mehr

Swami Sivananda wollte auch die klassischen Übungen nutzen für Nadis und Chakras und Kundalini Erweckung. Es war die Zeit, wo alle möglichen anderen esoterischen, damals okkulte Praktiken geübt wurden und wo auch in der theosophischen Gesellschaft ein Mann namens Leadbeater verschiedene Lehren über Chakras verbreitet hat. So haben die Inder, insbesondere Swami Sivananda, Anstrengungen unternommen, den klassischen Yoga in den Westen zu bringen. Und der Meister war einer, der zum einen selbst intensiv praktiziert hat. Es heißt von ihm, dass er bis 1963, kurz vor seinem Maha-Samadhi, jeden Tag eine Stunde Pranayama geübt hat, mindestens beschreibt Swami Venkateshananda das so.

Das ist interessant, selbst nach seiner Gottverwirklichung hat er jeden Tag eine Stunde Pranayama praktiziert. Dies zeigt, für wie wichtig Swami Sivananda Pranayama gehalten hat. Krishna sagt in der Bhagavad Gita, dass große Meister ein Beispiel sind für ihre Schüler. Swami Sivananda hat sich nicht ausgenommen von seinen Lehren für seine Schüler, sondern er hat selbst praktiziert.

Als er gefragt wurde: „Meister, was sind denn die wichtigsten Lehrsätze?“ Da sagte er: „Mein Leben ist meine Lehre.“ Und zum Leben von Swami Sivananda gehörte auch Pranayama.

So sind Pranayama und Kundalini Yoga ein wichtiger Aspekt der spirituellen Praxis. Dazu möchte ich dich inspirieren.

Swami Sivananda zu Kundalini Yoga

Die Kundalini-Shakti (Kraft) ist die zusammengerollte, schlafende kosmische Kraft, die alle biologischen und nichtbiologischen Prozesse determiniert.

Es handelt sich hierbei um die ursprüngliche Energie, die am Wurzelchakra, dem Muladhara Chakra in schlafendem aber zu erweckendem möglichen Zustand angesiedelt ist. Kundalini Yoga ist der Yoga, der die Kundalini Shakti "abhandelt”, indem er entlang der sieben Chakras, oder Zentren der spirituellen Energie, die schlafende Kundalinikraft aufsteigen läßt um so im Sahasrara Chakra, an der Krone des Kopfes, die Einigung mit dem Gott Shiva geschehen läßt. Die sieben Chakras werden, beim Aufsteigen der Kundalini Shakti zur Kopfkrone regelrecht durchbohrt.

Die sieben Chakras sind die folgenden: Muladhara (am Anus), Svadhisthana (am Ursprung der Geschlechtsorgane), Manipura (am Bauchnabel), Anahata (im Herzzentrum), Vishuddhi (am Nacken), Ajna (inmitten der Stirn auf Höhe der Augenbrauen) and Sahasrara (am Scheitel des Kopfes).

Mit Nadis bezeichnet man die Kanäle in denen das Prana (Lebenkraft) fließt. Mit dem bloßen Auge kann man sie nicht sehen. Es handelt sich nicht um die gewöhnlichen Nerven, Arterien oder Venen. Man spricht von 72 000 Nadis.

Drei davon sind besonders wichtig. Das ist Ida, Pingala und Sushumna. Die Sushumna ist hierbei die wichtigste, weil die Kundalini alleine durch dieses Nadi nach oben aufsteigt. Der erste Schritt im Kundaliniyoga ist die Reinigung der Nadis. Die Kundalini kann nur aufsteigen, wenn die Sushumna gereinigt ist. Die Reinigung der Nadis wird durch Pranayama (spez. Atemübungen) erreicht. Der Yogi öffnet gewissermassen den Schlund der Sushumna Nadi durch Pranayama, das Setzen der verschiedenen Bandhas (Körperverschlusstechniken) und Mudras (Handhaltungen) und erweckt so die schlafende Kundalini, die er dann die 6 unteren Chakras passierend, bis zum Scheitel des Kopfes aufsteigen läßt.

Die Kundalini liegt schlafend in 3,5 Spulen im Muladhara Chakra. Die drei Spulen stehen für die 3 Gunas und die halbe Spule symbolisiert die Vikritis (das Potential des möglichen Ungleichgewichts)

Die Hathayogis erwecken die Kundalini mittel Pranyama, der Asanas und der Mudras, Rajayogis mittels Konzentration; Bhaktas durch Hingabe und komplette Selbstüberantwortung an das Göttliche; Jnanas Mittels analytischem Willen; und allen gemeinsam ist das Erwecken der Kundalini duch Japa des jeweiligenMantras und der Gnade des Guru (Lehrers).

Wenn Du rein und frei von jedwedem Wunsch bist, wird die Kundalini von selbst erwachen und Du wirst davon profitieren.

Erweckst Du die Kundalini aber durch Methoden gewaltsam, und Dein Herz nicht gereinigt ist, wenn Wünsche in Deinem Geiste herumstreifen, wirst Du auf Verlockungen unterschiedlichster Art treffen und wenn Du Dich so von Ebene zu Ebene bewegst, kannst Du einen Absturz erleben. Du wirst nicht die Willensstärke haben, diesen Versuchungen zu widerstehen. Derjenige Aspirant, der beständiges Vertrauen in die Yoga- Schriften hat, der mutig ist, hingebungsvoll, demütig, generös, dankbar, rein und leidenschaftslos ist, kann die Kundalini leicht erwecken und Samadhi erreichen. Darüberhinaus sollte er mit der nötigen Portion an Benehmen und Führungskraft, so wie den Mitteln zur Selbstzügelung ausgestattet sein; er/sie sollte stets darum bemüht sein, der Mission des Lehrers zu dienen und frei von Begierde, Zorn, Moha (sanskrit, m.= Ignoranz), Habgier und Eitelkeit sein.

Wenn die Kundalini zum Sahasrara Chakra hinaufgelenkt wird und sich mit Lord Siva vereinigt, folgt daraus der perfekte Samadhi (überbewusster glückseliger Zustand) Der Yogi trinkt den Nektar der Unsterblichkeit.

Möge Dich die Mutter Kundalini durch alle Yogapraktiken führen! Möge Ihr Segen stets mit Euch allen sein!

Aus einem Artikel von Swami Sivananda http://www.sivanandaonline.org

Kundalini Yoga – nur für Fortgeschrittene?

Artikel von Ralf Sturm, erschienen im Yoga Vidya Journal, Herbst 2010

Die Kundalini wird oft als Schlange dargestellt.

"Wo nimmst Du eigentlich die ganze Energie her?", wird mancher gefragt, der Yoga unterrichtet, Menschen führt oder in helfenden Berufen arbeitet. Die Welt in der wir leben scheint uns auf der einen Seite stets mit steigenden Ansprüchen an unsere Leistungsfähigkeit zu begegnen. Zum anderen fühlen viele Menschen einen wachsenden Wunsch, hinter die Dinge zu schauen, mehr Bewusstheit in ihr Leben zu bringen und sich selbst auf vielen Ebenen zu verwirklichen, nicht nur materiell. Humanistische Psychologie und Vedisches Wissen beschreiben auf ähnliche Weise das Phänomen dessen, was uns als Menschen bewegt. Abraham Harold Maslow hat seine berühmte "Bedürfnispyramide" nach dem gleichen Prinzip aufgebaut, wie die alten Seher Indiens die Bedeutung der ChakrenEnergiezentren des Körpers – aufgeschrieben haben.

Wir streben nach körperlicher Gesundheit, Sicherheit, sozialen Beziehungen, Anerkennung und schließlich Selbstverwirklichung und Transzendenz. Die Chakren spiegeln das. Kundalini Yoga ist ein Weg all diese Ebenen in Fülle zu erleben.

Kundalini Yoga wird meist mit "Der Yoga der Energie" übersetzt. Manchmal wird im gleichen Atemzug noch davor gewarnt; es könnte Gefährliches passieren. Wie mit einer Atombombe. Von Reinigungs-Phänomenen wird gesprochen, und von Erweckungs-Erfahrungen. Wie kam es denn, dass die Kundalini sich schlafen gelegt hat? Im Sanskrit-Begriff "Kundalini" steckt sowohl das Wort "aufgerollt" (Symbol der schlafenden Schlange) als auch "Kraft". Im "Grossen Illustrierten Yoga Buch" beschreibt Swami Vishnu-Devananda die Schöpfungsgeschichte, die Entstehung der Welt, aus der Sicht der Samkhya-Philosophie, einem der ältesten Philosophiesysteme Indiens. Er unterscheidet Geist als die bewegende Gedankenkraft, aus der die Materie – als ruhende Kraft – entstanden ist.

Bei der Entstehung des Universums wird Geist zunächst immer stofflicher. Bis sich die fünf Elemente entwickelt haben, und Leben entsteht. Das menschliche Bewusstsein, das nur noch mit den fünf Sinnen wahrnimmt, ist nichts anderes als die schlafende Urkraft. Ein wundervolles Potential in uns allen.

Fortgeschrittene Hatha-Yoga-Techniken helfen uns, Energie zu entwickeln und im Körper zu lenken. Swami Sivananda empfiehlt in "Kundalini Yoga" die Asanas lange zu halten, um die Bewusstheit für den Fluss der Energie zu schulen. Pranayama – die Lenkung der Lebenskraft durch die Beherrschung des Atems – wird unterstützt durch Mudras und Bandhas, Energie-Siegel und -Verschlüsse, die die entwickelte Kraft entlang unserer Haupt-Energiezentren durch die Wirbelsäule führen. Vom unteren Ende der Wirbelsäule, dem Muladhara, dem Wurzel-Chakra, bis zum Sahasrara, der Krone über unserem Scheitel. Als wissenschaftliche Analogie funktionieren hier neben der Psychologie auch medizinische Erkenntnisse, die die Haupt-Nervenzentren des Menschen in Gehirn, Rückenmark und Bauch orten. Entlang dieser wird die Energie im Kundalini Yoga bewusst und mit Visualisierungen von unten nach oben geführt.

Womit wir wieder bei den Stufen des Lebens sind. Im Laufe unserer Zeit auf diesem Planeten lerne] wir früher oder später unweigerlich, was wirklich wichtig ist. Das Mehr an Energie das man hat, wenn man Yoga übt hilft, diese "Entwicklung" zu beschleunigen. Und das kann manchmal überraschend sein. Dann versteht man, warum in alten Schriften geschrieben stand, Kundalini Yoga nicht ohne Führung eines Lehrers auszuüben. Denn oft geschehen die Dinge schneller als man denkt. Das müssen dann nicht immer mystische Erfahrungen sein, die man erlebt. Wir erleben unsere eigene "Schöpfungsgeschichte" sozusagen neu – und diesmal rückwärts. Blockaden und Widerstände, die uns früher geholfen haben, begegnen wir jetzt wieder – mit der Einladung, diesmal über sie hinaus zu wachsen. Manchmal fällt uns das aber schwer. Dann hilft es, einen Menschen zu haben, der einen durch solche Entwicklungen begleitet. Ein Yogalehrer kann das tun, wenn er selbst diese Phasen durchlaufen hat. Die Praxis des Yoga setzt unseren Fokus auf wirkliche Lebensfreude. Das hilft, alte Gewohnheiten fallen zu lassen. Wir haben unsere eigene Welt geschaffen, unsere eigene Geschichte geschrieben. Kundalini Yoga ist ein Weg zurück zu unserer Schöpferkraft. Wir entscheiden neu, was wir in unser Leben einladen. Wenn wir Raum für unsere Praxis nehmen, finden wir mehr Energie für körperliche Gesundheit und geistige Flexibilität. Den Mut, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und mit Selbstbewusstsein unsere Talente zu nutzen. Unsere Ausstrahlung steigt sichtbar mit unserer Energie – unser eigenes Gefühlsleben wird intensiver und Kommunikation fällt uns leichter. Vertrauen entwickelt sich, in die Intuition und das, was man manchmal sehr trocken als "Transzendenz" bezeichnet. Wenn man es selbst erlebt, ist es nicht mehr trocken. "Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen Theorie" hat ein Mann geschrieben, der mit seiner Ausstrahlung viele Menschen bewegt hat. Er hatte seine Energie aus dem Kundalini-Yoga. Die Techniken sind "fortgeschritten" – aber jeder kann sie anwenden.

Kundalini Yoga Seminare bei Yoga Vidya

Das intensive Üben von Asanas, Pranayama und Meditation ist der zentrale Bestandteil von Kundalini Yoga Seminaren bei Yoga Vidya. Durch dieses Üben erhöht sich das Energieniveau, das Bewußtsein wird erweitert – tiefe innere Erkenntnisse können so erlangt werden. Die persönliche Ausstrahlung und die intuitiven Kräfte verstärken sich. Im Überbewußtsein wird die Einheit mit dem Unendlichen erfahrbar. Der Schlüssel dazu ist die Erweckung der Kundalini, die Verkörperung aller verborgenen Kräfte.

Yoga Vidya bietet in allen drei Seminarhäusern – Bad Meinberg, Westerwald und Nordsee – regelmäßig Kundalini Yoga Seminare an. Es gibt vier Seminararten, unter denen Interessierte je nach Vorkenntnis wählen können:

  • Kundalini Yoga Einführung
  • Kundlaini Yoga Mittelstufe
  • Kundalini Yoga Fortgeschrittene
  • Kundalini Yoga intensiv Praxis

Kundalini Yoga Seminare bei Yoga Vidya

Wie Kundalini Yoga wirkt und deine Lebensenergie steigern kann.

Kundalini Yogastunde bei Yoga Vidya

Eng verwandt mit dem Hatha Yoga ist Kundalini Yoga, einer der 6 Yogawege des ganzheitlichen Yoga nach Swami Sivananda. Kundalini Yoga ist eine Yogapraxis zur Steigerung der Lebensenergie (Prana). Kundala bedeutet aufgerollt. Wie eine Schlange, die sich zum Ausruhen ins sich zusammenrollt, so stellt man sich vor, ruht die Kundalini Energie am unteren Ende der feinstofflichen Wirbelsäule.

So funktioniert Kundalini Yoga

Kundalini Yoga arbeitet also mit dem feinstofflichen Astralkörper und seinen Chakras (Energiezentren) und Nadis (Energiekanälen). Seine Übungen zielen darauf ab, den Astralkörper zu reinigen und die Chakras zu harmonisieren und zu öffnen, so dass das Prana erhöht wird und entlang der Wirbelsäule nach oben steigen kann. Wenn wir bereit sind, erwacht die Kundalini Energie entweder allmählich oder plötzlich. Das Erwachen der Kundalini ist mit vielen überwältigenden, auch außer-sinnlichen Erfahrungen, einem starken Glücksgefühl, Erweiterung des Bewusstseins und Entfaltung neuer Fähigkeiten verbunden.

Der philosophische Hintergrund

Der Tantrismus geht von der Dualität von Shiva und Shakti aus. Shiva steht für das Männliche, das reine Bewusstsein, Shakti für den weiblichen Gegenpol und die Energie. Beide sind aufeinander bezogen. Die Kundalini wird mit der Shakti gleichgesetzt, verortet am unteren Ende der Wirbelsäule im Muladhara Chakra. Der Gegenpol befindet sich im Sahasrara Chakra am Scheitel des Menschen. Es muss also die Energie vom einen Ende der Wirbelsäule durch die feinstofflichen Kanäle der Sushumna wieder mit dem Bewusstsein vereint werden. Das ist – stark vereinfacht - Sinn und Zweck des Kundalini Yogas.

Es gibt fünf "Arten" von Kundalini Yoga:

  • 1.Hatha Yoga: Das sind alle Praktiken, die den Körper vorbereiten, also Yogastellungen, Atemübungen, yogische Ernährung, Entspannung, Positives Denken und Meditation.
  • 2.Mantra Yoga: Dabei werden Klangenergien benutzt. Diese wirken direkt auf die Nadis (Kanäle der feinstofflichen Energie) und Chakras (Energiezentren).
  • 3.Nada Yoga: Im Nada Yoga wiederholt man keine Worte und Buchstaben sondern arbeitet mit Noten und Musikinstrumenten oder hört auf den inneren Klang (Nada).
  • 4.Yantra Yoga: Mit Meditation bzw. Konzentration auf geometrische Figuren (Yantras), Farben und Symbole werden die Energien erweckt. Beispiele sind die Chakra-Darstellungen und Darstellungen göttlicher Aspekte, z.B. der göttlichen Mutter Devi.
  • 5.Laya Yoga: Ist der Prozess der Auflösung (Laya) grobstofflicherer Energien in feinstoffliche und schließlich in Shiva, dem Bewusstsein selbst. Im Laya Yoga gibt es sowohl Meditationstechniken als auch Übungen für das tägliche Leben.

In einem Kundalini Yoga Seminar kannst du Folgendes kennen lernen und auch selber praktizieren:

1. Kriyas

– Reinigungsübungen, die den physischen Körper entschlacken und Energien fließen lassen. Die wichtigsten werden auch Shatkriyas genannt. Dazu zählen die Reinigung der Nase - Neti, Reinigung der Lungen – Kapalabhati, Reinigung der Augen – Tratak, Reinigung des Magens – Dhauti, Reinigung des Darms – Nauli, und Basti – Reinigung des Enddarms. Neben den Shatkriyas gibt es zahllose weitere Kriyas. Zu den einfachen gehören: Zungenreinigung: Zunge schaben mit Löffel oder Zungenschaber. Kehlreinigung: Mit Salzwasser gurgeln. Reinigung der Zähne und des Zahnfleisches: Zähne mit Finger putzen und Zahnfleisch massieren mit einer Mischung aus Olivenöl und Salz. Reinigung der Kehle und der Luftröhre: Bhramari (Biene) ist zwar hauptsächlich ein Pranayama (Atemübung), hilft aber auch Kehle und Luftröhre zu reinigen: Schnarchend einatmen und summend ausatmen.

2. Asanas

– Yogastellungen wirken ja körperlich, energetisch und geistig. Im Kundalini Yoga werden die Stellungen lange (mindestens fünf Minuten, bis zu zwei Stunden!) gehalten. Dies wird verbunden mit besonderen Atem- und Konzentrationstechniken, oder auch mit Mudras (s.u.), speziellen Mantras und Bandhas (Verschlüsse, s.u.). Zum Beispiel kannst du versuchen, möglichst lange in der sitzenden Vorwärtsbeuge zu bleiben. Konzentriere dich zunächst auf die korrekte Haltung. Danach kannst du dich auf ein bestimmtes Chakra einstimmen und dort ein Mantra wiederholen. In diesem Fall besonders auf dein Muladhara, Swadhisthana, Manipura oder Ajna Chakra. Du kannst dir auch das Symbol des jeweiligen Chakras vorstellen etc.

3. Pranayama

– Atemübungen zur Kontrolle (Ayama) der Lebensenergie (Prana). Insbesondere die sogenannten acht Mahakumbhakas (Übungen mit Luft anhalten):

  • Bhramari: (Biene): Einatmen mit Schnarchton, Ausatmen mit Summton • Shitali/Sitkari: Zunge rollen (spitze Rolle=Shitali, Zunge gegen Zahnansatz=Sitkari), einatmen über die Zunge mit Zischlaut. Ausatmen über die Nase
  • Ujjayi: Vollständig einatmen, dabei Atem in der Kehle steuern, leichtes Geräusch machen. Dann vollständig ausatmen, dabei Atem in der Kehle steuern, leichtes Geräusch machen.
  • Surya Bheda: Rechts vollständig einatmen mit Mula Bandha (s.u.). Atem anhalten mit allen Bandhas. Dabei Hände auf die Oberschenkel abstützen. Links ausatmen ohne Bandhas.
  • Bhastrika: (Blasebalg) Langsam und fest mit dem Bauch ausatmen, fest einatmen. Ein- und Ausatmung sind gleich lang.
  • Murccha: (Große Freude, Verzückung) Einatmen, alle 3 Bandhas durchführen (s.u.), die Luft solange anhalten, wie es geht und wieder ausatmen.
  • Plavini: (Schweben) Tief einatmen. Lungen zu 80-100% füllen. Wenig Luft einatmen, wenig Luft ausatmen, die ganze Zeit die Lungen recht gefüllt halten.

Anmerkung: Es gibt jeweils weitere Variationen der oben beschriebenen Übungen. Sie setzen alle mindestens 3 Runden Kapalabhati (Schnellatmung) und mindestens 15-20 Minuten Anuloma Viloma (Wechselatmung) voraus!

4. Bandhas

– Verschlüsse, um zu verhindern, dass Prana nach unten oder oben austritt, bzw. um das Prana in bestimmte Richtungen zu lenken, besonders vom Beckenbereich Richtung Scheitel.

  • Mula Bandha: Kontraktion im Bereich der Wurzel (Mula), d.h. des Wurzelchakras. Zusammenziehen der gesamten Beckenbodenmuskulatur. Dadurch wird das Prana nach oben gezogen und die Sushumna (feinstofflicher Kanal entlang der Wirbelsäule) geöffnet.
  • Uddiyana Bandha: Bauch hoch- und einziehen nach dem Ausatmen mit leeren Lungen.
  • Jalandhara Bandha: Nach vollständiger Einatmung Brustkorb nach vorne wölben, Kinn auf die Brust senken, Zungenoberseite an den Gaumen legen und zurückziehen, Kehle zusammenziehen. Vor dem Ausatmen Kopf heben und Muskeln entspannen. Maha Bandha: Wenn man alle drei Bandhas zusammen übt.

5. Mudras

– Energieerweckende und leitende Übungen.

  • Kleine Mudras: Die kleinen Mudras betreffen einzelne Körperteile (Augen, Zunge, Hals, Finger, Hand, Bauch, Beckenboden). Mit bestimmten Haltungen kann man Energien und Bewusstsein beeinflussen. Viele kennen das Vishnu-Mudra bei der Wechselatmung, mit dem die Nase verschlossen wird.
  • Große Mudras: Sind eine Kombination verschiedener kleiner Mudras mit Atemtechniken, Bewusstseinslenkung, Mantra und Visualisierung. Die Hatha Yoga Pradipika zählt diese Haupt-Mudras auf: Mahamudra, Maha Bandha, Maha Vedha, Shakti Chalini, Vajroli, Viparita Karani und Maha Khechari.

Soweit dieser kurze Überblick. Vieles konnte in diesem Artikel nur angedeutet werden. Der Besuch eines Kundalini Seminars lohnt sich. Fortgeschrittene Praktiken solltest du erst nach genauer persönlicher Anleitung üben. Mit Kundalini Yoga kannst du aber auf jeden Fall dein Energieniveau erhöhen.

Aus einem Journalartikel von Guido Telscher.

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Warum Yoga wirkt - Kundalini Yoga

Kundalini - Erweckung schlafender Fähigkeiten

Kundalini Yoga ist das zweite der Yogamodelle, warum Hatha Yoga auf die Gesundheit wirkt. Natürlich ist Kundalini Yoga ein Yoga System bei dem es darum geht, die Gottverwirklichung zu erreichen. Die Kundalini zu erwecken, um schließlich die Kundalini zum Sahasrara Chakra zu führen, was dann zur Erleuchtung führt.

Aber Kundalini Yoga hat auch Konzepte für die Gesundheit. Kundalini Yoga sagt, es ist der feinstoffliche Körper, der den physischen Körper steuert. Schulmedizinisch könnte man sagen, die Selbststeuerungsmechanismen und –prozesse, werden im Kundalini Yoga als Prana bezeichnet. Im Kundalini Yoga werden sie aber als feinstofflich angesehen. Es wird gesagt, dass der Astralkörper mit Prana, Nadis, Chakras den physischen Körper verlassen kann, zum Beispiel bei der Astralreise oder beim Tod.

In der Schulmedizin würde man dem skeptisch gegenüber stehen, aber beim Grundkonzept, dass der physische Körper irgendwie gesteuert wird, und dass die Gesundheit des Körpers von den Selbststeuerungsprozessen abhängt, kann man sagen, stimmen Kundalini Yoga und Schulmedizin durchaus überein.

Kundalini Yoga beschreibt auch wie diese feinen Selbststeuerungsprozesse laufen und spricht dort von Prana, den Energien, Nadis, den Energiekanälen und Chakras, den Energiezentren. Ich nehme an, davon hast du schon gehört, ansonsten gibt es eigene Vorträge von mir, die jedes dieser drei Konzepte sehr detailliert beschreiben.

Kundalini Yoga - Prana

Vom Standpunkt der Gesundheit her, sind Prana die Lebensenergien und im Kundalini Yoga werden die fünf Hauptenergien, die Hauptvayus beschrieben und die fünf Nebenvayus. Ich nenne ich nur die fünf Hauptvayus:

Das sind die fünf Vayus, fünf Energieformen, die den physischen Körper steuern und wenn diese irgendwo gestört sind, dann gibt es Probleme.

  • Ist Prana Vayu gestört, dann kann es zum einen zu Atemstörungen kommen, aber auch zu Ängsten usw.
  • Ist Apana Vayu gestört, dann heißt das, die Ausscheidungen funktionieren nicht mehr richtig. Es kann auch zu Menstruationsproblemen kommen, zu sexuellen Problemen und anderen.
  • Funktioniert Samana Vayu nicht richtig, dann gibt es keine gute Verdauung und der Mensch hat eine mangelnde Fähigkeit zur inneren Mitte zu kommen, hat mangelndes Selbstbewusstsein und es mangelt an Mut.
  • Ist Udana Vayu gestört, kann es zu Nervenerkrankungen kommen, zu Schlafstörungen, Kommunikationsstörungen und innerer Unruhe.
  • Ist Vyana Vayu gestört, ist die Beweglichkeit eingeschränkt, das Herz funktioniert nicht richtig, es kann zu verschiedenen Herz-Kreislaufproblemen, Muskelproblemen und rheumatischen Beschwerden führen.

Im Kundalini Yoga wird gesagt, um gesund zu sein, muss man Prana Vayu aktivieren und harmonisieren, Apana, Samana, Udana, und Vyana Vayu. Und es wird gesagt:

So kann man im Kundalini Yoga sagen, die ganzen Hatha Yogaübungen sorgen dafür, dass die fünf Vayus harmonisch fließen. Das trägt zur Gesundheit bei.

Kundalini Yoga - Nadis

Marma Punkte - Nadi- Energie- System

Ein weiteres Konzept im Kundalini Yoga für Gesundheit sind die Nadis. Im Kundalini Yoga wird gesagt wir haben 72000 Nadis. Die Nadis sind diejenigen, die die Pranas transportieren. Wenn diese verstopft sind, fließt Prana nicht richtig und es kommt Erkrankungen. Das ist ähnlich wie in der traditionellen Medizin, in der von Meridianen gesprochen wird, und gesagt wird, dass das Chi, also die Lebensenergie blockiert sein kann. Sie kann entweder aufgestaut sein oder nicht hinkommen. Das führt zu Erkrankungen.

So heißt es, dass die Yogaübungen die Nadis reinigen und öffnen. Wenn du zum Beispiel in der Vorwärtsbeuge bist, werden die Nadis entlang der Rückseite der Beine und entlang des Rückens gedehnt und es wird ein sanfter Druck ausgeübt und auf andere Nadis wird durch das drücken eine bestimmte Stimulation ausgeübt. Wenn du in der Rückbeuge bist werden andere Nadis auseinandergezogen und so geöffnet oder wenn du den Pfau machst, dann ist ein bestimmter Druck auf dem Bauch und das wiederum hat eine Wirkung auf die verschiedenen Nadis dort. So helfen die verschiedenen Asanas diese Nadis zu reinigen.

Von besondere Wichtigkeit gelten drei Nadis, von denen du sicher auch gehört hast: Ida, Pingala, Sushumna.

Hier könnte man sagen bestimmte Erkrankungen hängen damit zusammen, dass Ida zu schwach ist oder zu stark ist. Zum Beispiel wem, immer kalt ist, wer antriebslos ist oder hyperemotional ohne irgendetwas bewegen zu können, ist oft jemand, der zu viel Ida hat und Pingala blockiert hat. Dagegen hat jemand, der ständig Hitze hat und leicht jähzornig wird, aber nicht zur Ruhe kommen kann, oft einen geöffneten Pingala Kanal, aber Ida ist geschlossen. So gilt es Ida und Pingala zu öffnen und um diese zu öffnen, gibt es in besonderem Maße die Wechselatmung, Anuloma Viloma. Die Hatha Yoga Pradipika sagt, wer Wechselatmung übt, hat ein harmonisches Energiesystem und erfreut sich guter Gesundheit.

Das zweite Konzept im Kundalini Yoga sind also die Nadis, die Energiekanäle. Letzlich verbindet sich natürlich auch Kundalini Yoga mit Ayurveda. Im Ayurveda wird von den sogenannten Marmas gesprochen, den Energiezentren, -punkten oder –feldern. Es gibt eine Marma Massage, bei der diese Energiefelder aktiviert werden sollen. Das sind zum Teil Chakras und zum Teil sind es die Punkte oder Felder, die verhindern, dass Prana fließen kann, wenn sie blockiert sind. So könnte man sagen, Hatha Yoga Praxis ist auch so etwas wie eine sanfte Marma Massage und Marma Entblockierung, so dass die Energie durch die Nadis fliessen kann und die Chakras sich öffnen.

Kundalini Yoga – Chakras

Chakras und Kshetras

Der dritte Aspekt im Kundalini Yoga, der gesundheitlich relevant ist, ist der Aspekt der Chakras. Chakra ist wie du sicherlich weißt, ein Energiezentrum. Es gibt sehr viele Chakras. Auf jeder der Nadis gibt es mehrere Chakras und jeder Kreuzungspunkt von Nadis ist auch ein Chakra. Im Ayurveda wird zum Beispiel gesprochen von 108 Marmas und diese Marmas sind auch alle Chakras.

In den Kundalini Schriften wird von 7 Hauptchakras gesprochen und manchmal von einigen Nebenchakras. Bei Yoga Vidya sprechen wir gerne von den 7 Hauptchakras in der Sushumna und den 5 Kshetra Chakras, den Ausstrahlungen im vorderen Teil des Körpers, so dass wir typischer Weise in einer Yogalehrer Ausbildung 12 Chakranamen vermitteln.

Wenn die Chakras geöffnet sind, dann kann der Körper gesund sein. So gilt es zunächst einmal die Marmas zu öffnen und dies geschieht wiederum durch die Asanas. Und es gilt die Chakras entlang der Sushumna zu öffnen. Hier würde Kundalini Yoga wiederum sagen, bestimmte Erkrankungen hängen zusammen mit bestimmten Chakras.

Kundalini würde eben wiederum sagen, für eine gute Gesundheit bedarf es einer gewissen Öffnung der verschiedenen Chakras. Und bestimmte Erkrankungen hängen mit einer teilweisen Blockade von einem oder mehreren dieser Chakren zusammen. Öffne deine Chakras und dann wirst du gesünder sein.

So hat Kundalini Yoga auch ein schönes Modell, um zu zeigen wie die Yogaübungen wirken und man könnte aus dem Kundalini Yoga spezifische Yogaübungen ableiten, die bei spezifischen Erkrankungen besonders geübt werden müssen. Wenn man weiß, bei einer Erkrankung, welches der Vayus besonders betroffen ist, welche der Nadis besonders betroffen ist (nicht nur diese drei, sondern auch die vielen anderen), welches der Chakren besonders betroffen ist, könnte man dort Empfehlungen ableiten, welche der Yogaübungen besonders geübt werden müssen.

Video - Warum Yoga wirkt - Kundalini Yoga

Kundalini-Yoga im Vergleich mit anderen Yoga-Wegen

Swami Sivananda: Mach von allem ein bisschen

- Abschnitt aus "Kundalini Yoga" von Sukadev Bretz -

Kundalini-Yoga hat viele Gemeinsamkeiten mit, aber auch Unterschiede zu anderen Yoga Wegen. Es gibt verschiedene Einteilungen der Yoga-Wege. Ich folge hier zunächst der Einteilung von [Swami Vivekananda] (1863–1902), der einer der Wegbereiter des modernen Yoga war. Swami Vivekananda unterschied vier Hauptwege:

  • Jnana Yoga ist der Yoga des Wissens. Er lässt den Suchenden mittels philosophischer Analyse die Grundlagen des Seins ausloten, um ihn dann durch Meditation zur höchsten Erkenntnis zu führen.
  • Raja Yoga ist der Yoga der Geisteskontrolle. Mittels verschiedener Praktiken und vielen Übungen werden die Gedanken schrittweise unter Kontrolle gebracht. Sind die Gedanken ganz zur Ruhe geführt, erfährt der Übende sein wahres Wesen, seine Einheit mit dem Kosmischen Bewusstsein. Da die wichtigsten Praktiken in acht Stufen eingeteilt werden, wird Raja-Yoga oft auch als Ashtanga-Yoga, „Yoga der acht Stufen“, bezeichnet. Die acht Stufen des Raja-Yoga sind:
  • Yama – ethische Verhaltensweisen im Umgang mit anderen
  • Niyama – Ethik im persönlichen Lebensstil und der Lebenseinstellung
  • Asana – Beherrschung einer Sitzhaltung für die Meditation; im weiteren Sinn auch die verschiedenen Körperstellungen, die im Hatha-Yoga eine große Rolle spielen
  • Pranayama – Atemübungen zur Herrschaft über das Prana
  • Pratyahara – Fähigkeit zum Richten der Sinne nach innen
  • Dharana – Fähigkeit zur Konzentration
  • Dhyana – Meditation, Fähigkeit zur Absorption in das Objekt der Meditation
  • Samadhi – Überbewusstsein, Zustand der Einheit und vollkommenen Ruhe
  • Bhakti Yoga ist der Yoga der Hingabe, der Öffnung des Herzens durch Gottesverehrung. Wenn mittels Liebe der eigene Geist mit Gott verschmilzt, kommt die Erleuchtung wie eine Gnade Gottes.
  • Karma Yoga ist der Yoga der Tat, des uneigennützigen Dienens. Wenn wir danach streben, andere glücklich zu machen, erfahren wir unser Selbst im Selbst des anderen, unser Ego wird transzendiert, sodass wir das unendliche Selbst erfahren.

Wo aber steht in diesem System Kundalini-Yoga? Swami Vishnu-devananda, mein Meister, hat Kundalini-Yoga zusammen mit Hatha-Yoga gerne als Teil des Raja-Yoga bezeichnet. Manchmal hat er Kundalini-Yoga auch als eigenständige Tradition benannt, die Elemente der vier hauptsächlichen Yoga-Wege in sich enthält. Dieser zweiten Betrachtungsweise will ich folgen und die Elemente der anderen Yoga-Wege im Kundalini aufzeigen:

Kundalini-Yoga hat wie Jnana-Yoga eine sehr detaillierte philosophische Grundlage. Im Kundalini-Yoga ist das die Shiva-Shakti-Philosophie, auch Tantra-Philosophie genannt. Diese beschreibt das Universum als ein Zusammenspiel zweier göttlicher Prinzipien, nämlich Shiva (Bewusstsein) und Shakti (Kosmische Energie). Die Tantra-Philosophie enthält eine ganze Kosmologie, eine Schöpfungstheorie und eine sehr detaillierte Feinstofflehre. Das wird detaillierter in Kapitel zwei behandelt werden.

Wie der Raja-Yoga kennt Kundalini-Yoga eine Fülle von Praktiken. Wie Raja-Yoga ist Kundalini-Yoga ein Erfahrungsweg. Ausgefeilte Praktiken führen zu vorhersehbaren Wirkungen. Die Übungen setzen nur an anderer Stelle an: Der Raja-Yogi bemüht sich, die Gedanken zu beherrschen. Wenn er beispielsweise einen Gedanken des Ärgers entdeckt, kann er diesen durch Rückführung auf seinen Ursprung zum Verlöschen bringen oder durch Meditation über Geduld umwandeln. Die Schwierigkeit beim Raja-Yoga ist jedoch oft, dass man sich zu sehr mit seinen Gedanken identifiziert, man also denkt: ‚Ich bin ärgerlich.’ Und wenn ich ärgerlich bin, hieße das ja, dass das bewusste Ändern des Ärgergedankens mich ändern würde. Und genau das will man in dem Moment nicht. Kundalini-Yoga setzt an einer anderen Stelle an: Entdeckt der Aspirant, dass er ärgerlich ist, weiß er, dass dies Unruhe in seinem Prana in einem niederen Schwingungszustand bedeutet. Also macht er eine Energieübung (beispielsweise eine Atemübung), um die Energie zu harmonisieren und den Schwingungszustand zu heben. Und bevor er sich versieht, ist der Ärger wie von selbst verschwunden. Denn in einem harmonischen erhabenen Energiezustand kann es keinen Ärger geben.

Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Kundalini-Yoga und Raja-Yoga sind die so genannten Yamas und Niyamas, also die ethischen Grundsätze. Die Yamas sind die Richtlinien für den Umgang mit anderen. Die fünf Yamas laut Yoga Sutra des Patanjali (dem Grundlagenwerk des Raja-Yoga) sind:

  • Ahimsa: Nichtverletzen sowie Liebe und Respekt gegenüber allen Wesen
  • Satya: Wahrhaftigkeit in Gedanken, Worten und Taten; auch Authentizität und Streben nach Wahrheit
  • Asteya: Nichtstehlen; nicht einem anderen etwas wegnehmen, was ihm zusteht; sich nicht mit fremden Federn schmücken
  • Brahmacharya: Vermeiden von sexuellem Fehlverhalten
  • Aparigraha: Unbestechlichkeit; Nichtannehmen von Geschenken, die einen in der ethischen Freiheit behindern und mit denen man manipuliert werden kann

Die Niyamas sind Richtlinien für den persönlichen Lebensstil und Lebensgrundsätze. Die fünf Niyamas sind:

  • Saucha: Reinheit; dies betrifft Körperhygiene, Ernährung, Sprache/Wortwahl, persönliche und berufliche Umgebung wie auch bewusstes Ausführen von Reinigungsübungen für Körper, Energiesystem, Emotionen und Geist
  • Santosha: Entwicklung von Zufriedenheit; die Überzeugung, dass alles was geschieht, zum Besten der eigenen persönlichen und spirituellen Entwicklung ist; die Bestrebung, das Beste aus allem zu machen
  • Tapas: Disziplin und Fähigkeit zur Askese; Fähigkeit, bewusst das zu tun, was nötig ist, auch wenn es einem nicht liegt
  • Svadhyaya: Selbststudium; Fähigkeit zur Introspektion; Fähigkeit, seinen Schattenseiten ins Auge zu schauen; Fähigkeit, das Gute hinter allem zu sehen; auch eigenes Studium der Schriften
  • Ishvara Pranidhana: Hingabe an Gott

Im Kundalini-Yoga bedingen sich Ethik und Energieentwicklung gegenseitig: Durch mehr und ruhigere Energie sowie Erreichen eines höheren Schwingungszustandes ist es überhaupt erst möglich, an seinem Charakter und Verhalten zu arbeiten und so in Liebe und Verständnis zu wachsen. Umgekehrt gibt es wenig so Erhebendes und Energiefreisetzendes wie einen liebevollen Gedanken. So wird durch Energiestärkung mittels Kundalini-Yoga-Übungen die Liebesfähigkeit verstärkt. Durch mehr Liebe wirken die Energieübungen stärker und das Prana fließt in die höheren Chakras. Entwicklung von Ethik ist auch aus einem anderen Grunde von Anfang an wichtig: Wie oben erwähnt (und wie ich im Laufe des Buches noch öfter darlegen werde) sind Egoismus und Machtmissbrauch eine Gefahr beim Kundalini-Yoga. So ist es wichtig, von Anfang an die Kräfte von Verständnis und Selbstbeherrschung zu stärken.

Im Kundalini-Yoga spielt natürlich auch Bhakti-Yoga, die Hingabe an Gott beziehungsweise die Kosmische Energie, eine besondere Rolle. Zum einen ist es wichtig, dass ein Aspirant demütig bleibt. Wenn großartige Kräfte kommen, kann dadurch das Ego sehr aufgeblasen werden. Hingabe an die Kosmische Energie und Dankbarkeit für ihre Gnade entwickelt die Demut, die umso größer werden sollte, je mehr Energie man hat. Zum anderen erfährt man auf dem Energieerweckungsweg auch seine Schattenseiten, man geht durch Durststrecken und macht außergewöhnliche Erfahrungen der Bewusstseinserweiterung. Hier geben einem Hingabe und eine persönliche Gottesbeziehung starken Halt. Der klassische Kundalini-Yoga basiert auf dem Tantrismus und damit der Verehrung Gottes als Shakti (Kosmische Energie) beziehungsweise in seiner weiblichen Gestalt als Devi (Göttin) in all ihren Gestalten (besonders bekannt Kali, Durga, Lakshmi, Saraswati, Gayatri, Tara). Aber egal wie der Gottesbezug ist, ob abstrakt („Kosmische Energie“, „Kosmische Intelligenz“), weiblich („Göttin“) oder männlich („Gottvater“, „Jesus“, „Shiva“, „Allah“, „Krishna“, „Buddha“) oder auch über einen Meister („Guru“): Hingabe ist insbesondere ab den mittleren Stufen des Kundalini-Yoga wichtig. Für die Atheisten ein kleiner Trost: Wenn man einige Schritte des Kundalini-Yoga gegangen ist, stellen sich diverse spirituelle Erfahrungen ein, die einem die Überzeugung der Existenz einer Höheren Wirklichkeit geben.

Es ist also nicht Vorbedingung für Kundalini-Yoga, an Gott zu glauben. Vermutlich wird kaum jemand, der über längere Zeit die Praktiken des Kundalini übt, langfristig vollständiger Atheist bleiben... Man muss dann nur den Mut haben, seine Lebenseinstellung an seine Erfahrung anzupassen.

Auch Karma Yoga spielt im Kundalini-Yoga eine wesentliche Rolle. Es ist wichtig, die neu gewonnenen Energien zum Wohl anderer einzusetzen. Wenn man mehr Kraft hat, kann man auch mehr Gutes tun. Zum einen geschieht schon dadurch viel Gutes, dass man Kundalini-Yoga übt: Jeder einzelne Übende trägt zur Erhebung der Schwingungsebene dieses Planeten bei. Und jeder Mensch, der mit einem Kundalini-Yoga-Übenden in Kontakt tritt, spürt selbst mehr Kraft. So sollte sich niemand als Egoist fühlen, wenn er sich Zeit für seine spirituelle Praxis nimmt. Vielmehr braucht die Erde und brauchen all unsere Mitmenschen Übende, die ihr Schwingungsniveau erhöhen. Zum anderen sollten wir uns aber auch aktiv darum bemühen, unsere neu gewonnenen Kräfte und Fähigkeiten bewusst für andere Menschen einzusetzen. Das im Inneren erfahrene Göttliche will im Alltag auf der Erde gelebt werden. Das tägliche Leben ist ein Übungsfeld, in dem man genau das erfährt, woran man lernen und wachsen kann. Kundalini-Yoga zielt auf Bewusstseinserweiterung. Und zur Bewusstseinserweiterung gehört auch Liebe zu den Mitgeschöpfen.

So kann Kundalini-Yoga als ein vollständiger Yoga-Weg angesehen werden, der die wichtigsten Aspekte der anderen Yoga-Wege in sich vereint.

Kundalini Yoga - Quintessenz

Vereinigung von Shiva und Shakti

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Om Namah Shivaya und herzlich Willkommen zu einer Zusammenfassung des Thema Kundalini Yoga.

Shiva und Shakti Philosophie

Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Kundalini Yoga basiert auf der Shiva/Shakti Philosophie.

  • Shiva - unendliches Bewusstsein,
  • Shakti - die kosmische Energie.

Ursprünglich waren Shiva und Shakti Eins, Shakti hat sich von Shiva getrennt. In sechs Stufen hat Shakti diese Welt geschaffen. Schließlich hat Shakti die physische Welt geschaffen und irgendwann wird die Shakti wieder zurückkehren zu Shiva, die Welt löst sich auf und danach wird die Welt wieder geschaffen. Innerhalb dieses Kosmosses der all-göttlich durchdrungen ist von Shiva und Shakti, gibt es die Individuen. Und in jedem Individuum gibt es auch wieder Shiva und Shakti. Der Mensch ist Mikrokosmos und in diesem Mikrokosmos gibt es Shakti und Shiva. Shiva ist das unendliche Bewusstsein, Shakti manifestiert sich im Menschen als physischer Körper, Astralkörper und Kausalkörper. Shakti manifestiert sich im Menschen im Besonderen als Prana, als Lebensenergie und als Kundalini.

Die Kundalini im Menschen schläft erst und sie ist die evolutionäre Kraft in allen Lebewesen. Kundalini hat letztlich in der physischen Welt pflanzliches Leben entstehen lassen, dann tierisches Leben, schließlich menschliches Leben. Im Menschen ist die Kundalini aktiv und strebt danach zurückzukehren zu Shiva, zum göttlichen Bewusstsein.

Kundalini Yoga heißt, dieser tiefen Sehnsucht nach Gottverwirklichung nachzugehen. Kundalini Yoga kennt die Theorie von Prana, Nadis und Chakras. Um zur Gottverwirklichung zu kommen, gilt es die Pranas zu harmonisieren, zu stärken, und subtiler zu machen.

Prana Vayus

Es gibt fünf Prana Vayus:

  • Prana Vayu im engeren Sinne die Energie hinter dem Atemsystem zu sublimieren durch Pranayama Übungen.
  • Apana Vayu die Energie hinter den Ausscheidungsprozessen, auch Sexualität und Geburt, wie auch Kreativität zu sublimieren, durch Mula Bandha, Ashwini Mudra – Umkehrstellungen, wie auch durch Umwandlungen der Sehnsüchte in Kreativität.
  • Samana Vayu die Energie hinter dem Verdauungssystem zu transformieren über gesunde Ernährung, auch Uddiyana Bandha, Agni Sara, Nauli, Bauchatmung und viele Atemübungen, sowie Vorwärtsbeuge und Drehsitz. Samana Vayu wird auch sublimiert durch fasten.
  • Dann folgt Udana Vayu die Energie hinter der Kommunikation, hinter dem Nervensystem, hinter dem Schlafen, hinter Regeneration usw. zu sublimieren durch Meditation, Tiefenentspannung, Mantrasingen und Schweigen.
  • Schließlich Vyana Vayu die Energie die hinter Bewegung, hinter Muskeln und Kreislaufsystem zu sublimieren durch die Asanas, die Yogastellungen.

Diese Prana Vayus gilt es zu harmonisieren, es gilt sie zu sublimieren umzuwandeln in Ojas, in spirituelle Kraft. Auch Wünsche und Gier und Emotionen können umgewandelt werden in Ojas, in reine spirituelle Kraft. Nur dann wenn du genügend Prana transformiert hast in Ojas hast du eine beständige Erfahrung von Gottes Bewusstsein und kannst deinen Geist langfristig in der Meditation in Göttliche Höhen heraufschwingen. Daher ist es wichtig ununterbrochen zu praktizieren, jeden Tag zu praktizieren, sattwig zu leben.

Nadis

Die 7 Hauptchakras

Kundalini Yoga spricht von 72.000 Nadis, von denen zehn besonders wichtig sind, drei besonders wichtig, Ida, Pingala und Sushumna.

  • Ida der Energiekanal der im linken Nasenloch endet, der die rechte Hirnhemisphäre beherrscht und die linke Körperhälfte. Diese Nadi ist der Energiekanal der Mondenergie.
  • Pingala Nadi beherrscht die rechte Körperhälfte, endet im rechten Nasenloch, beherrscht linke Hirnhemisphäre, ist Surya Energie Sonnenenergie.
  • Im Alltag gilt es ein Gleichgewicht herzustellen zwischen Surya und Chandra, Sonne und Mond, Aktivität und Passivität. Es gilt aber diese Polarität auch zu transzendieren indem du die Sushumna öffnest und damit zur Einheit kommst, über die Dualitäten hinaus. Auf dem Weg der Öffnung dieser drei Nadis werden auch alle anderen knapp 72.000 Nadis gereinigt und die Chakras werden geöffnet und aktiviert.

Chakras

Es gibt sehr viele Chakras, jede Nadi hat mehrere Chakras, die sieben wichtigsten Chakras sind:

  • Muladhara Chakra: Wurzelchakra, Erdchakra im Beckenboden Steißbeinbereich.
  • Svadhisthana Chakra: Wasserzentrum, Kreuzbeinbereich, auch Zentrum der Kreativität und der Sexualenergie, beherrscht auch die Geschlechtsorgane.
  • Manipura Chakra: Feuerzentrum, Sitz in der Lendenwirbelsäule, Sitz auch der Sonnen- und Feuerenergie und des Nabelzentrums und der verschiedenen Bauchchakras
  • Anahata Chakra: Herzzentrum, Sitz in der Brustwirbelsäule, beherrscht auch Hrid Chakra in der Mitte der Brust und dehnt sich aus und strahlt aus über die ganze Brust, Symbol für Liebe und Freude aber auch für die Luftenergie
  • Vishuddha Chakra: das besondere Zentrum der Reinheit in der Halswirbelsäule, ausstrahlend über die Kehle, Ätherchakra, Akasha Chakra, Chakra der Verbundenheit und der Weite
  • Ajna Chakra: Befehlschakra, Mitte des Kopfes ausstrahlend über den Punkt zwischen den Augenbrauen und Stirnchakra, Herrschaft auch über Bindu das Samenchakra in der Mitte des Hinterkopfes. Ajna Chakra, Chakra der Intuition und der reinen Erkenntnis
  • Sahasrara Chakra: tausendblättriger Lotus, Scheitelchakra, verantwortlich für die Ausdehnung nach oben, reines Bewusstsein, aber auch öffnen für göttliche Gnade.

Sind die Chakras geöffnet und die Sushumna frei, kann die Kundalini erwachen und schließlich vereint sich Kundalini mit Shiva und Sahasrara Chakra, du erreichst Nirvikalpa Samadhi die Gottverwirklichung.

Fünf Hauptpraktiken

Im Kundalini Yoga gibt es die fünf Hauptpraktiken:

  • 1. Hatha Yoga: Körperübungen mit Asana, Pranayama und auch Mudras, Bandhas und Empfehlungen zur Meditation
  • 2. Yantra Yoga: Yoga der bildlichen Vorstellung und arbeiten mit Yantras
  • 3. Mantra Yoga: arbeiten mit Mantras und mit Mantras Energie Wirkungen zu haben
  • 4. Nada Yoga: Yoga des Klanges, auch die Konzentration auf den inneren Klang, und
  • 5. Laya Yoga: der Yoga der Bewusstseinslenkung und der Auflösung von allen konkreten Wort und Bildgedanken

Mit diesen fünf Praktiken kannst du die Kundalini irgendwann erwecken und zur höchsten Verwirklichung kommen. Kundalini Yoga ist ein Yoga der systematisch praktiziert werden muss, wo es verschiedene Stufen und Schritte gibt und wo auch der Lehrer, und der Guru in besonderem Maße, eine wichtige Rolle spielen. Denn es ist auch Shaktipat die Übertragung der Energie von Lehrer auf Schüler die im Kundalini Yoga eine wichtige Rolle spielt, sowie auch eine sattwige Lebensweise. Soweit meine Kurzzusammenfassung des Kundalini Yoga.

Bei Yoga Vidya haben wir verschiedene Kundalini Yoga Seminare, es gibt:

  • Kundalini Yoga Einführung,
  • Kundalini Yoga Mittelstufe,
  • Kundalini Yoga Fortgeschrittene,
  • Kundalini Yoga intensiv Praxis.

Und wir haben auch Seminare über die einzelnen Aspekte des Kundalini Yoga, wie Chakra Kurse, Chakra Meditationslehrer Ausbildung und vieles andere.

Ich Sukadev habe auch ein Buch geschrieben, "Die Kundalini Energie erwecken", wo du die Theorie des Kundalini Yoga recht detailiert und sehr systematisch nachlesen kannst.

Video - Kundalini Yoga - Quintessenz

Andere Schreibweisen von Kundalini Yoga

Kundalini Yoga könnte auch geschrieben werden Kundaliniyoga, Kundalini Joga, Kundalinijoga.

Die Bedeutung der Finger im Kundalini Yoga

Die 5 Finger spielen im Kundalini Yoga eine große Rolle

Hier geht es um die 5 Finger im Kundalini Yoga vom Standpunkt der Elemente und der Chakras aus. Alle 5 Finger entsprechen den verschiedenen Elementen und den Chakras.

Der Daumen

Hier gibt es zunächst einmal den Daumen. Der Daumen symbolisiert Agni. Agni ist das Feuer-Element, und so symbolisiert es hier Feuer. Agni hat unter anderem das Symbol einer Flamme, einer nach oben gerichtet Flamme. Weiterhin steht Agni steht für Manipura Chakra. Manipura Chakra bedeutet wörtlich: der See von Edelsteinen. Mani – Edelstein, pura – See. So steht der Daumen steht für Manipura Chakra und Feuer.

Der Zeigefinger

Der 2. Finger ist der Zeigefinger und in dieser Systematik steht er für das Luft-Prinzip, Vayu damit für das Herz Chakra – Anahata Chakra. Er steht damit für Leichtigkeit und letztlich Veränderung. Mit dem Zeigefinger kann man zum Beispiel auch gut dirigieren, also in der Luft Bewegungen machen. Somit ist der 2. Finger im Kundalini Yoga, der Vayu Finger, der Luftfinger.

Der Mittelfinger

Der 3. Finger, der Mittelfinger, steht für Äther, für Akasha, für den Raum, und damit auch für Vishuddha Chakra. Der Äther-Finger, Akasha-Finger ist der in der Mitte und dieser mittlere Finger symbolisiert, die Mitte von allem und um ihn herum ist alles andere angeordnet. So steht der Akasha-Finger für den Raum. Im Vedanta wird der Mittelfinger gerne mit Tamas identifiziert, wohingegen er in dieser Systematik dem Vishuddha Chakra zugeordnet ist, dem Chakra der besonderen Reinheit. Also symbolisiert dieser Finger sowohl Unreinheit, Tamas, als auch besondere Reinheit, Sattva.

Dies zeigt auf interessante Weise das Gesetz der Polarität, sehr häufig ist das eine in einem Kontext richtig, in einem anderen Kontext genau das Gegenteil. Man könnte auch sagen, wenn du Vishuddha Chakra aktivieren willst, könntest du den Mittelfinger zu diesem Punkt hingeben oder in die Nähe bringen Geste im Video und dann spürst du dein Vishuddha Chakra besonders gut. Raum und Ausdehnung, das heißt, wenn du den Raum umfassen willst, du willst dich verbinden mit dem unendlichen Raum, du willst Weite spüren, dann kommt dem Mittelfinger eine besondere Bedeutung zu. Wenn du versuchst Ausdehnung zu spüren und dabei den Mittelfinger beugst, funktioniert es nicht. Du musst die Finger weit machen und der Mittelfinger ist bei den meisten Menschen ja auch der längste und der größte. Daher steht er für Akasha, für Weite, Verbundenheit.

Der Ringfinger

Der 4. Finger ist der Ringfinger und steht in Beziehung zur Erde, zu Prithivi und damit Muladhara Chakra, damit auch die Verwurzelung und in die Materie hinein gehen. Paradoxerweise ist der Ringfinger im Vedanta auch der Sattva Finger. Hier steht es für die Polarität. Es ist das Irdische in Verbindung mit dem Himmlischen – Sattva. So steht also der Ringfinger im Kundalini Yoga und letztlich auch im Hasta Samudrika System für Prithivi, die Erde.

Der kleine Finger

Der 5. Finger, der kleine Finger, steht für Jala. Jala ist Wasser und damit das Swadhisthana Chakra, das Wasserelement. Wenn du Wasser von der Erde nehmen wolltest, brauchst du den kleinen Finger. Heute haben wir natürlich Gläser und Becher, aber in früheren Zeiten hatten die Menschen keine Trinkgefäße. Im alten Indien gab es natürlich Tongefäße, aber in ganz alten Zeiten hat man das Wasser direkt mit den Händen aus der Quelle geschöpft. Diese Geste ist etwas Schönes, probiere es einmal aus wenn du in einem Wald an einem Bach vorbei kommst. Nimm mit den Händen das Wasser heraus und trinke es, das hat eine Besonderheit. Das geht natürlich auch im Waschbecken, aber die Schönheit ist größer, wenn du es direkt aus einer Quelle oder einem Bach entnimmst. Daher ist der kleine Finger der Jala-Finger – Wasserelement.

Die 5 Finger

So hast du 5 Finger und auch die unteren 5 Chakras. Bleibt noch die Handfläche und diese steht für den reinen Geist, manchmal Manas genannt, manchmal Buddhi. Und dieser reine Geist steht für Ajna Chakra, das 6. Chakra. Und auch hier, wenn du dich auf die Handflächen konzentrierst, wirst du das Ajna Chakra spüren. Wenn du magst könntest du das jetzt ausprobieren. Du könntest deine Hände auf die Oberschenkel geben, die Handflächen eine Weile spüren. Und nachdem du eine Weile deine Handflächen gespürt hast, kannst du dann die Aufmerksamkeit hingeben zum Ajna Chakra, Sitz des 3. Auges, reines Geist-Element. Soweit zu den 5 Fingern und den 6 Chakras. Wenn du magst, kannst du jetzt weiter dabei bleiben und dich kurz auf die 6 Chakras einstimmen, indem du zunächst den Finger spürst, dann das Chakra und danach zum Sahasrara Chakra gehst.

Kurze Meditation

Setze dich gerade hin. Spüre zunächst den Ringfinger und damit Erd-Element, Muladhara Chakra. Spüre dann das Muladhara Chakra, die Steißbeingegend. Jetzt spüre den kleinen Finger, entweder beide oder einen, das Swadhisthana Chakra und Wasser-Element. Bringe dann die Aufmerksamkeit zum Swadhisthana Chakra, in die Kreuzbeingegend. Jetzt bringe dein Bewusstsein zu den Daumen. Daumen steht für Feuer-Element, Agni. Du kannst dir auch Feuer im Daumen vorstellen. Und dann konzentriere dich auf die Lendenwirbelsäule, Manipura Chakra – Feuer-Element. Spüre die Zeigefinger, Symbol für das Luft-Element. Konzentriere dich auf Anahata ChakraBrustwirbelsäule auf das Herz. Das Luft-Element, Weite, Leichtigkeit, Freude und Liebe. Konzentriere dich auf die Mittelfinger, dein Vishuddha Chakra, Äther-Element, Akasha. Weite, Verbundenheit. Konzentriere dich auf Halswirbelsäule und Kehle, Vishuddha Chakra, Akasha, Weite und Verbundenheit.

Spüre dann deine Handflächen. Reiner Geist. Spüre Ajna Chakra, das Chakra, das den Handflächen entspricht. Spüre das 3. Auge, Punkt zwischen Augenbrauen in der Mitte der Stirn. Reiner Geist, Intuition, höheres Wissen. Spüre Sahasrara, Scheitelgegend und Raum darüber. Verharre hier ein paar Minuten. Im Video folgen ca. 3 Minuten Meditation in Stille

Om – Om – Om
Om Sarva Mangala Māngalye
Shive Sarvārtha Sādhike

Kundalini Yoga in der Tradition von Swami Sivananda

Kundalini Yoga als besonderer Schwerpunkt= bei Yoga Vidya. Kundalini Yoga im klassischen Sinne verstanden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Hatha Yoga, insbesondere auf Pranayama. Swami Sivananda war ja der Yogameister des 20. Jahrhunderts, der Pranayama ganz besonders stark propagiert hat. Vor Swami Sivananda wurde oft Pranayama unter dem Siegel der Verschwiegenheit gelehrt.

Man findet zwar schon in den alten Schriften Hinweise auf Pranayama, es wird darüber gesprochen, dass Yogis und Yoga-Interessierte sich in die Einsamkeit zurückgezogen haben, um Kumbhaka zu üben, was oft übersetzt wird, die jahrelang die Luft angehalten haben, aber eigentlich heißt das, sie haben jahrelang intensives Pranayama geübt, Kumbhaka ist ja auch ein anderer Name für Pranayama. Man findet das schon in den alten vedischen Schriften, man findet es in der Mahabharata, in der Ramayana. Und so findet man, dass Pranayama als besonders wichtig angesehen wurde.

Man findet dort auch Beschreibung, dass über intensives Pranayama die Menschen Siddhis bekommen haben, besondere außergewöhnliche Kräfte. Diese konnten sie nutzen, um spirituell voranzukommen, diese konnten sie nutzen, um Vision Gottes zu bekommen, diese konnten sie nutzen, natürlich auch, um Macht zu bekommen und davor wird immer wieder gewarnt.

Swami Sivananda war jemand, der erkannt hat, wie wichtig Pranayama ist und wie wichtig es ist, über Pranayama auf die Chakras, die Nadis einzuwirken. Swami Sivananda wollte auch die klassischen Übungen nutzen für Nadis und Chakras und Kundalini Erweckung.

Es war ja die Zeit, wo alle möglichen anderen esoterischen, damals okkultistischen, Praktiken geübt wurden und wo auch in der theosophischen Gesellschaft einer namens Leadbeater verschiedene Lehren über Chakras verbreitet hat und so haben die Inder, insbesondere Swami Sivananda, Anstrengungen unternommen, das klassische Yoga in den Westen zu bringen. Und Swami Sivananda war also einer, der zum einen selbst intensiv praktiziert hat. Es heißt von ihm, dass er bis 1963, kurz vor seinem Maha Samadhi, wirklich jeden Tag eine Stunde Pranayama geübt hat, mindestens beschreibt Swami Venkateshananda das so.

Das ist interessant, selbst nach seiner Gottverwirklichung hat er jeden Tag eine Stunde Pranayama praktiziert. Dies zeigt, für wie wichtig Swami Sivananda das Pranayama gehalten hat.

Krishna sagt ja in der Bhagavad Gita, dass große Meister ein Beispiel sind für ihre Schüler. Swami Sivananda hat sich eben nicht ausgenommen von seinen Lehren für seine Schüler, sondern er hat selbst praktiziert. Als er mal gefragt wurde: „Meister, was sind denn die wichtigsten Lehren?“ Da sagte er: „Mein Leben sind meine Lehren.“ Und zum Leben von Swami Sivananda gehörte auch Pranayama. Und so ist Pranayama und Kundalini Yoga ein wichtiger Aspekt der spirituellen Praxis.

Intensives Pranayama und Swami Vishnudevananda

Swami Sivananda wurde dafür auch viel kritisiert, sein Buch „Science of Pranayama, "Die Wissenschaft des Pranayama“ war zunächst ein Skandal, denn hier legte Swami Sivananda die verschiedensten Pranayama-Techniken dar und zwar so, dass jeder damit praktizieren konnte.

Es gibt ja auch Hatha Yoga Pradipika und andere klassischen Schriften, die schon einige hundert Jahre alt sind, aber da sind die Beschreibungen eher verklausuliert, du kannst damit nicht praktizieren.

Aber mit dem Buch von Swami Sivananda konnten Menschen praktizieren. Swami Sivananda wollte Pranayama weit verbreiten. Er schrieb auch ein Buch „Kundalini Yoga“, wo er die verschiedensten Kundalini Yoga Erweckungstechniken auch beschrieben hat. In dieser Tradition stehen wir bei Yoga Vidya.

Wir wollen diesen besonderen Auftrag von Swami Sivananda erfüllen. Swami Sivananda hatte verschiedene Schüler und viele Schüler haben diesen Aspekt später nicht mehr so weitergegeben. Es gab zwei Schüler, die den Aspekt des Kundalini Yoga besonders weitergegeben haben, einer ist sicherlich Swami Satyananda, der andere Swami Vishnudevananda.

Swami Vishnudevananda war ja besonders vom Kundalini Yoga und vom Pranayama fasziniert und er übte viele Jahre täglich viele Stunden Pranayama. Und er hatte zweimal in seinem Leben in den 50er Jahren ein halbes Jahr intensive Pranayama-Praxis.

Sukadev Bretz, spiritueller Leiter und Gründer von Yoga Vidya: "Darüber habe ich ja auch schon gesprochen, dass das auch charakteristisch ist für Yoga Vidya, intensive Praxis. Und als ich bei Swami Vishnudevananda gelehrt habe, hat er mich besonders auch ins Pranayama und in die Weitergabe von Kundalini Yoga dort eingeführt."

Wenn du selbst Pranayama übst, fühle dich besonders verbunden mit Swami Sivananda, fühle dich besonders verbunden mit Swami Vishnudevananda. Über die intensive Praxis von Pranayama kannst du die Nähe dieser Meister ganz besonders spüren. Und es gibt kaum einen anderen Meister, der gerade die klassischen Pranayama-Praktiken so intensiv weitergegeben hat und mit Bhakti und Jnana Yoga und Raja Yoga verbunden hat wie eben Swami Sivananda und Swami Vishnudevananda. Swami Sivananda hat Swami Vishnu auch besonders beauftragt, intensives Kundalini Yoga weiterzugeben, und Swami Vishnudevananda hat auch Sukadev damit beauftragt, dieses intensive Pranayama weiterzugeben. So kannst du, wenn du dich besonders auf Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda einstimmen willst, ganz besonders Pranayama üben.

Kundalini Yoga intensiv

Kundalini Yoga Intensivseminare als Besonderheit bei Yoga Vidya

Eine der Besonderheiten bei Yoga Vidya sind die Kundalini Yoga Intensivseminare.

Swami Vishnudevananda hatte ja mich (Sukadev Bretz) beauftragt, Kundalini Yoga zu unterrichten, intensiv Pranayama zu unterrichten und er hatte mich darin ausgebildet, wie man Kundalini Yoga Wochenenden gibt, Intensivwochen, Sadhana intensiv und mir auch gezeigt, wie man mehrwöchige Pranayama-Kurse gibt und mich instruiert, welche Pranayamas der ernsthafte Aspirant, die Aspirantin durchführen kann und wie man eine intensivere Praxis übt. Schon sehr bald, nachdem wir das erste Yoga Vidya Center in Frankfurt gegründet hatten, das hieß dann Yoga-Center am Zoo, also schon 1992 im Sommer, hatten wir das erste Kundalini Yoga Intensivseminar. Dabei waren dann auch im ersten Kundalini Yoga Seminar einige dabei, die bis heute bei Yoga Vidya wichtige Funktionen haben.

Dort war die Raphaela dabei, als erstes Seminar, das sie gemacht hat, es war Narendra dabei, der jetzt Ashramleiter bei Yoga Vidya Bad Meinberg ist, es war Lalita dabei, die heute eine der beliebtesten Asana-Lehrer bei Yoga Vidya ist. Und so sind bei jedem Kundalini Yoga Seminar, das ich dort gegeben habe, einige Menschen gewesen, die dort intensive Praxis geübt haben, dadurch tiefen Segen und tiefe Freude erfahren haben. Und das ist bis heute so, wer ein Kundalini Yoga Intensivseminar mitmacht, da passiert etwas.

Es ist zwar heute nicht mehr so, dass alle, die bei Yoga Vidya eng und verbunden sind, Kundalini Yoga Enthusiasten sind, wir lehren ja das ganzheitliche Yoga. Es gibt durchaus solche Menschen, die mehr zur Meditation hingezogen sind, mehr zum Kirtansingen, mehr zum Vedanta, mehr zu verschiedenen anderen Aspekten, aber das Kundalini Yoga ist bis heute etwas sehr Essenzielles.

Und ein Kundalini Yoga Wochenende und vielleicht noch mehr eine Kundalini Yoga Intensivwoche oder Kundalini Intensivpraxis oder das zwei Wochen Sadhana intensiv ist etwas Besonderes, das ist wie eine kleine Einweihung, ein kleines Einweihungsritual.

Wer daran teilnimmt, verbindet sich besonders mit der Yoga Vidya Energie, mit der Energie von Swami Vishnudevananda, Swami Sivananda und allen großen Meistern.

Ich (Sukadev Bretz) kann dir also nur empfehlen, mache mal mit und mache wieder mit und mache es auch mit dieser Einstellung, dass dies eine Besonderheit von Yoga Vidya ist und dass diese eine Art Einweihungsritual ist und dass dies eine Möglichkeit ist, dich ganz besonders tief zu verbinden mit unserer Tradition. Und egal, ob du überlegst, mal Mitarbeiter zu werden in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft oder ob du schon Mitarbeiter, Sevaka bist, es ist gut, an solchen Kundalini Yoga Intensivseminaren teilzunehmen, immer wieder teilzunehmen und dich so ganz auf diese besondere Praxis einzulassen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Energiearbeit

19.04.2024 - 21.04.2024 Kundalini Yoga Fortgeschrittene
Du übst intensiv fortgeschrittene Praktiken. Du praktizierst Asanas mit längerem Halten, Bija-Mantras und Chakra-Konzentration, lange Pranayama-Sitzungen, Mudras, Bandhas, Kundalini Yoga Meditationst…
Dana Oerding, Bhavani Jannausch
19.04.2024 - 21.04.2024 Atem erleben
Das erweiterte Atemerleben führt zu öffnenden und befreienden Wonneerfahrungen. Der Atem kann sich aber auch durch Blockadenmuster entlang des Atemraums blockiert und unerfüllt anfühlen.
Blocka…
Erkan Batmaz

Kundalini Yoga

19.04.2024 - 21.04.2024 Kundalini Yoga Fortgeschrittene
Du übst intensiv fortgeschrittene Praktiken. Du praktizierst Asanas mit längerem Halten, Bija-Mantras und Chakra-Konzentration, lange Pranayama-Sitzungen, Mudras, Bandhas, Kundalini Yoga Meditationst…
Dana Oerding, Bhavani Jannausch
19.04.2024 - 21.04.2024 Chakra-Yoga - Schwerpunkt Swadhisthana und Manipura
Lerne alles über das zweite und dritte Chakra: Swadhisthana- und Manipura-Chakra und das sie verbindende Element. Ihre Symbolik, Einflussbereiche im physischen Körper, psychische Ebenen, Entwicklungs…
Beate Menkarski