Feinstoffkörper

Aus Yogawiki
Die drei Körper des Menschen - Physischer Körper - Astralkörper und Kausalkörper

Feinstoffkörper ist ein anderer Name für Astralkörper. Das Sanskritwort für Feinstoffkörper ist Sukshma Sharira. Sharira heißt Köprer, Sukshma heißt feinstofflich. Der Ausdruck Astralkörper kommt von Linga Sharira, der strahlende Körper. Astral kommt von Astra, Stern, strahlend, hat also eine ähnliche Bedeutung wie Linga. Der Feinstoffkörper besteht aus Prana, der Lebensenergie, den Emotionen, dem Denken und Fühlen. Nach der Yogalehre kann der Feinstoffkörper auch den physischen Körper verlassen, auf Astralreise gehen. Viele körperlichen Erkrankungen kommen vom Feinstoffkörper her. Denn der Feinstoffkörper steuert den physischen Körper. Nach dem Tod verlässt die Seele zusammen mit dem Feinstoffkörper den physischen Körper, verweilt eine Weile in den Feinstoffwelten, um sich dann in einem neuen Körper wieder zu inkarnieren.

Der Feinstoffkörper

Prana und der Feinstoffkörper

Das Wesentliche an allen Yoga-Übungen ist die Bewegung des Pranas, der Lebensenergie. Prana ist in der Materie, aber es ist nicht Materie. Es ist in der Luft, aber es ist nicht Sauerstoff. Es ist eine feine Form der Energie, die in Luft, Nahrung, Wasser und Sonnenlicht enthalten ist und alle Materie belebt. Bei Asanas und Pranayama wird mehr Prana aufgenommen und im Körper gespeichert, das bewirkt einen großen Zuwachs von Energie und Stärke. Zusätzlich zum physischen Körper nehmen Yogis am Menschen noch zwei andere ihn umgebende Körper wahr: den Astralkörper und den Kausalkörper. Prana ist die vitale Verbindung zwischen Astral- und physischem Körper; es fließt hauptsächlich in den Nadis des Astralkörpers, wie unten gezeigt wird. In seiner Eigenschaft als positive Kraft wird es Prana genannt, als negative Kraft Apana. Prana selbst ist ein afferenter Impuls, der sich nach oben bewegt, Apana ist efferent und bewegt sich nach unten. Wenn beide sich im Muladhara Chakra vereinen, erwacht die Kundalini-Energie.

Kundalini und die Nadis

Nadis sind Nervenkanäle oder Bahnen im Astralkörper, durch die das Prana fließt. Asanas und Pranayama reinigen die Nadis. Denn: Sind diese blockiert, kann Prana nicht ungehindert fließen, was zu Krankheiten führt. Den alten Yogis zufolge gibt es rund 72000 Nadis.

Wichtigstes aller Nadis ist Sushumna, im physischen Körper dem Rückenmark entsprechend. Zu beiden Seiten von Sushumna verlaufen zwei weitere Nadis:

Ida und Pingala, die den sympathischen Ganglien (Nervenknoten) des Rückenmarks entsprechen.

Kundalini ist die schlafende oder ruhende kosmische Kraft, oft als zusammengerollte Schlange dargestellt.

Sie befindet sich an der Basis von Sushumna im Muladhara Chakra und wird durch Pranayama oder andere Yoga- Praktiken erweckt oder belebt.

Der Weg der Kosmischen Kraft

Der Weg der kosmischen Kraft Ida und Pingala drehen sich spiralförmig um Sushumna, das Hauptnadi im Astralkörper.

Wird die schlafende Kundalini erweckt, bewegt sie sich an Sushumna hinauf durch die sieben Chakras.

Die sieben Chakras im Feinstoffkörper

Chakras sind Energiezentren im Feinstoffkörper.

Sechs befinden sich auf Sushumna, das siebte – Sahasrara Chakra – auf der Krone des Kopfs. Alle Chakras werden mit einer bestimmten Anzahl von Blättern dargestellt, die der Zahl der dort entspringenden Nadis entspricht.

Jedes Blatt steht für eine Tonschwingung, die erzeugt wird, wenn die Kundalini- Energie durch das Chakra fließt. Zusätzlich haben alle Chakras, außer dem Sahasrara, ihre eigene Farbe, ihr entsprechendes Element und das Bija Mantra, wie rechts dargestellt. Alle sechs entsprechen im physischen Körper den Nervensträngen entlang der Wirbelsäule:

  • An der Basis von Sushumna befindet sich Muladhara – dem Sakral-(Kreuz-)Geflecht gleichzusetzen. Hier schläft Kundalini.
  • Dann kommt Swadhisthana, dem Keimdrüsengeflecht entsprechend, gefolgt von
  • Manipura, dem dritten Chakra, das dem Sonnengeflecht entspricht, dem Hauptspeicher des Prana.
  • Anahata, in der Herzgegend gelegen, entspricht dem Herzgeflecht
  • Vishuddha, im Halsbereich, entspricht dem Kehlkopfgeflecht
  • Ajna Chakra – zwischen den Augenbrauen – entspricht dem Höhlengeflecht.
  • Sahasrara, das siebte und höchste Chakra, entspricht im physischen Körper der Zirbeldrüse.

Bei ihrem Aufsteigen durch die verschiedenen Chakras bewirkt Kundalini unterschiedliche Bewusstseinszustände. Erreicht sie Sahasrara, erlangt der Yogi Samadhi.

Noch im Diesseits agierend, hat er bereits einen Zustand jenseits von Zeit, Raum und Kausalität erreicht.

Die sieben Chakras im Feinstoffkörper mit ihren Farben und Blütenblättern

Jedem Chakra sind bestimmte Farben zugeordnet sowie Blütenblätter, welche den Nadis und den besonderen Kräften jedes Chakras entsprechen:

  • Sahasrara Chakra: Das tausendblättrige Lotuschakra entspricht dem Absoluten. Erreicht Kundalini diesen Punkt, erlangt der Yogi Samadhi oder Überbewusstsein.
  • Ajna Chakra: Dieses schneeweiße Chakra hat zwei Blätter. Sitz des Geistes, ist sein Mantra OM.
  • Vishuddha Chakra: Dieses meerblaue Chakra hat sechzehn Blätter. Sein Element ist Äther und sein Mantra Ham.
  • Anahata Chakra: Dieses rauchfarbene Chakra hat zwölf Blätter; sein Element ist Luft, sein Mantra Yam.
  • Manipura Chakra: Dieses rote Chakra hat zehn Blätter, sein Element ist Feuer, sein Mantra Ram.
  • Swadhisthana Chakra: Dieses weiße Chakra hat sechs Blätter. Sein Element ist Wasser, sein Mantra Vam.
  • Muladhara Chakra: Dieses gelbe Chakra hat vier Blätter, sein Element ist Erde, sein Mantra Lam.

Viveka Chudamani - Die neunzehn Teile des Feinstoffkörpers

Der Astralkörper mit seinen subtilen Wahrnehmungen

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 96 von Sukadev Bretz -

Die neunzehn Teile des Astralkörpers

„Der feinstoffliche Köper („Sukshma Sharira“) besteht aus 19 Elementen: den 5 Handlungsorganen („Karma Indriyas“), den 5 Sinnen („Jnana Indriyas“), den 5 Prāṇās, sowie den 4 Teilen des Antahkarana.“

Shankara sagt, du hast einen physischen Körper, worüber er zuvor gesprochen hat. Der physische Körper ist der Ort der Erfahrung, das Instrument der Wahrnehmung und er ist auch das Fahrzeug der Seele.

Wenn ich spreche, ist der physische Mund beteiligt, aber auch die Motivation, zu sprechen. Aus der Psyche heraus kommen diese fünf Handlungsneigungen. Aus der Psyche kommen auch die fünf Fähigkeiten etwas wahrzunehmen.

Fünf Karmendriyas und fünf Jnanendriyas

Daher kommen aus der Psyche beziehungsweise dem Feinstoffkörper, die fünf Handlungs- und Wahrnehmungsorgane. Es ist wichtig, dass du das verstehst. Als Analogie kannst du dir vorstellen, du bist im Traumzustand während im physischen Zustand der Körper schlafend liegt.

Im Traum hörst, schmeckst, siehst, riechst und fühlst du etwas. Du gehst durch die Gegend. Du bewegst Dinge. Deine Psyche hat diese fünf Wahrnehmungen. Auch im Traumzustand nimmst du alles nur in diesen fünf Kategorien wahr und du tust nichts anderes als dich zu bewegen, zu verändern, zu kommunizieren und eventuell hast du sexuelle Phantasien oder du bist kreativ.

Deshalb befinden sich die fünf Kategorien des Handelns („Karma Indriyas“) in der Psyche. In der Psyche befinden sich auch die fünf Kategorien der Wahrnehmung („Jnana Indriyas“). In der physischen Welt hast du dafür den Körper. Du kannst dir auch ohne den Körper eine Welt schaffen, die du in fünf Kategorien wahrnimmst und in fünf Kategorien handelst.

Die fünf Prana Yayus

Dann gibt es die fünf Prāṇās, über die Shankara gesprochen hat. Also Prana, Apana, Vyana, Udana und Samana Vayu. Das sind die fünf Vayus, welche auch im Astralkörper vorkommen. Dann gibt es die fünf Elemente. Es gibt die grobstofflichen Elemente, die sind im physischen Körper. Es gibt feinstoffliche Elemente, die sind im Feinstoffkörper. Du könntest zum Beispiel sagen auf der Ebene des Geistes gibt es fünf verschiedene Emotionen.

Du hast also auch fünf Elemente auch in deinem Geist und damit in deinem Astralkörper.

Die vier Teile der Psyche - Antahkarana

Dann hast du die Psyche und die hat vier Teile:

  • Buddhi, die Urteilskraft, /Intellekt, /Vernunft,
  • Manas, einfaches denken und fühlen,
  • Ahamkara, der Ich-Macher,
  • Chitta, das Unterbewusstsein und/ Gedächtnis.

Weitere relevante Aspekte

Zusätzlich zu all dem spricht er noch von Avidya, Unwissenheit. Eigentlich sagt man das Avidya nicht im Feinstoffkörper sondern im Kausalkörper ist und er sagt, dass auch das Karma, also die Lernlektionen, im Feinstoffkörper sind. An anderen Stellen sagt er, dass sie im Kausalkörper sind.

Normalerweise wird gesagt, dass die Quelle von Avidya und Karma im Kausalkörper ist. Hier sagt er, sie sind im Astralkörper, im Feinstoffkörper , was dich auch etwas lehren soll. Es kommt nicht wirklich darauf an, wo sie sich genau befinden.

Übe Viveka und gibt Identifikationen auf

Shankaracharya geht es um Viveka. Das heißt, klassifiziere deine Wahrnehmung und dann löse dich davon. In diesem Sinne ist dein Avidya in einem Feinstoffkörper, aber die Unwissenheit bist du nicht wirklich. Die Lernlektionen sind in deinem Feinstoffkörper, aber du bist sie nicht wirklich .

Dann gibt es noch Kama, Wünsche und Begierden, welche zu dem Unterbewusstsein gehören. Wünsche und Begierden hast du auch noch. Shankaracharya beschreibt alle möglichen menschlichen Erfahrungen. Du nimmst Dinge wahr, du handelst und du hast verschiedene Energie Erfahrungen.

Zusammenfassung

Deine Wahrnehmungen, dein Denken und Fühlen können in fünf Energien eingeteilt werden. Es gibt die verschieden Bestandteile der Psyche. Alles entsteht aus der Unwissenheit heraus. Aus der Unwissenheit kommen Wünsche. Aus den Wünschen kommt das Karma. Du bist all das nicht. Du bist das unsterbliche Selbst. Du könntest über deine Erfahrungen nachdenken. Identifiziere dich nicht mit ihnen.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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