Mantra

Aus Yogawiki

1. Mantra (Sanskrit: मन्त्र mantra m.) Energiegeladenes Wort, heiliger Spruch; Klangenergie; Strophe aus dem Veda; Gebetsformel; -silbe; Spruch, Gebet, Lied, Hymne, Anrufung; ein vedisches Lied, ein heiliger Spruch; eine magische Formel, Zauberspruch; Verabredung, Beratung, Entschließung; Rat, Plan, geheimer Plan; (Astrologie:) das fünfte Haus (Nakshatra).

Steine mit dem tibetischen Mantra "Om Mani Padme Hum". Mantra - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

2. Mantra (Sanskrit: mantrā f.) Name eines weiblichen Dämons.

Was ist ein Mantra?

Maha Mantra in Devanagari

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz -

Man bedeutet denken, trai bedeutet beschützen, befreien, von der Bindung an die Erscheinungswelt. Wenn Stille beginnt, sich mit Klang zu erfüllen, wird das Universum erschaffen. Genauso können wir über den Klang wieder in die Stille, die Einheit, zurückkehren. Durch Mantras sind selbstverwirklichte Weise in alten Zeiten in die innersten Tiefen der göttlichen Einheit gelangt. Mantras haben immer in latentem Zustand als Klangenergie existiert. Sie sind enthüllt worden – so wie Newton die Schwerkraft entdeckt und nicht erfunden hat.

Jedes Mantra enthält in seinen Schwingungen eine gewisse Macht. Ein Mantra ist eine Kombination aus Klängen der fünfzig Sanskritbuchstaben. Devanagari (Sprache der Götter) ist eine energetische und telepathische Sprache. Mantras sind Sanskritanrufungen des höchsten Wesens und führen, verstärkt und unterstützt durch Japa Meditation, von der verbalen Ebene über geistige und telepathische Zustände weiter zu reiner Gedankenenergie. Mantra Yoga ist eine exakt ausgearbeitete Wissenschaft.

Ein Mantra ist wie ein erfrischendes Bad. Der sattwiger Klang des Mantras bringt Sattwa ins Unterbewusstsein, wie auch sattwige Körperübungen, Wünsche und die Ernährung. Mantrawiederholung gilt als eine der machtvollsten und leichtesten Praktiken, um den Geist zu erheben und sattwig zu machen. Es schwemmt alles Dunkle und Blockaden aus dem Astralkörper und hilft, Krankheiten zu heilen. Es hilft sich zu öffnen und das Herz kann sich öffnen, um zur Selbstverwirklichung zu kommen.

Schwingung und Resonanz, Klang und Form

Um Mantra zu verstehen sind zwei Dinge wichtig:

  • alles im Universum ist Schwingung (Moleküle, Atome, Elektronen, Neutronen)
  • Prinzip der Resonanz

auch bei Harmonium, Gitarre, Tanpura

Der Körper und die Organe und so weiter haben eine verschiedene Eigenschwingung. Der Körper, die Chakras im Astralkörper und die Gedanken im Geist werden in eine harmonische Schwingung versetzt. Du kannst das Experiment mit A-U-M und Hände auf Sternum und Schädeldecke ausprobieren, das wirkt, wenn man daran glaubt und auch wenn man nicht daran glaubt.

Der Klangkörper lässt einen bestimmten Ton entstehen. Die Klänge sind Schwingungen und lassen bestimmte Formen in der sichtbaren Welt entstehen. Es gibt ein Experiment, bei dem das Mantra Om, die Form des Sri Yantras im Sand gebildet hat.

Mantras können auf verschiedene Weise verwendet werden, zum Beispiel:

In der Yoga Theorie sind Gedanke, Form und Klang ein und dasselbe (Meditation und Mantras, S. 74), wie Wasser, Dampf und Eis. Die Wiederholung eines Mantras besitzt eine geheimnisvolle Kraft, eine Manifestation des Göttlichen entstehen zu lassen, wenn es richtig wiederholt wird

Arten von Mantras

Bija Mantras

(Meditation und Mantras – S. 99)

  • Samen Mantras ohne konkrete Bedeutung
  • sind Aspekte des höchsten Mantras Om
  • jedes Element und jede Gottheit hat ein bestimmtes Bija
  • archetypische Klänge der Energiezentren dringen vor in tiefere Ebenen
  • tiefe Reinigungserfahrungen

Nur unter Anleitung eines Lehrers!

Saguna Mantras - Ishta Mantras

(Meditation und Mantras – S. 80)

  • mit Eigenschaften
  • bestimmter Aspekt vergegenwärtigt (Ishta Devata), männliche und weibliche Aspekte
  • für die meisten Menschen ist es leichter, eine Beziehung zu einem Ishta Mantra zu entwickeln

Vergleich: es gibt verschiedene Wege zum Hügel, aber von der Spitze hat man immer dieselbe Sicht

Nirguna

(Meditation und Mantras – S. 97)

  • nicht alle spirituell Strebenden werden von einer persönlichen Gottheit angezogen
  • abstrakte Mantras, ohne Eigenschaften, ohne konkrete bildliche Darstellung
  • abstrakte Idee oder Konzept, das Absolute
  • Identifikation mit der gesamten Schöpfung
  • AUM enthält alle Klänge, die wir mit der Stimme machen können
„OM, dieses ewige Wort ist alles: was war, was ist und was immer sein wird.“ - Mandukya Upanishad

Mantras anderer Traditionen

Mantras aus anderen Traditionen sind auch sehr mächtig

Zum Beispiel: Halleluja, Kyrie Eleison,…

Wirkungen

Durch Konzentration und Wiederholung eines Mantras wird seine Energie gelöst und nimmt die jeweilige Form an. Ein bestimmtes Gedankenmuster wird erzeugt und niedrige Emotionen wie Ärger, Gier, Hass, Eifersucht werden aufgelöst und durch reine Eigenschaften wie Liebe, Freude und Mitleid ersetzt. Aspekte, welche die Wirkung verstärken sind:

  • richtige Aussprache
  • richtige Konzentration
  • Vertrauen
  • geistige Verbindung durch Mantra-Einweihung geöffnet
  • durch 125.000 Wiederholungen erlangt man die Gnade der höchsten Gottheit

Einzelne Mantras können wiederholt werden. Man kann sich die Bedeutung des Mantras bewusst machen. Zuerst wird intuitiv ausgesucht. Bei zwei oder drei Optionen kann auch der Kopf eingeschaltet werden. Der Übende spürt fühlt sich entweder vom Klang oder von Bildern angezogen, der Aspekt, der einem am meisten entspricht. Das Mantra einige Male zu wiederholen hilft sich einzuspüren.

Ohne konkrete Eigenschaft – ohne konkrete Ishta Devata

Om (Mantra und Meditation – S. 98)

Das Mantra Om (A-U-M) symbolisiert das Absolute, Allumfassende, ist ein ursprüngliches Mantra und repräsentiert alle Trinitäten und was sie transzendiert.

  • A – steht für die physische Ebene,
  • U – für die geistige Ebene und
  • M – für die Tiefschlaf Ebene.

Diese drei Klänge schließen jeglichen Klang ein, den Stimmapparat äußern kann, zum Beispiel für Menschen, die Angst vor einem Gott haben, der hinduistisch ist. Die Einweihung ist in das Hauptmantra Om, man kann das auch verbinden, zum Beispiel mit Om Jesus, Om Maria.

Soham

„Ich bin Das“ – im Vedanta: das Unendliche, das Selbst, nicht Körper und Geist, sondern Bewusstsein, Sat Chid Ananda. Im Tantrischen ist hier die Einheit von Shiva und Shakti, Schöpfung und Bewusstsein abgebildet.

Mit bestimmten Eigenschaften – konkrete Ishta Devata

Om Namah Shivaya

  • repräsentiert Transformation unserer niederen Natur in göttliche Energie
  • für die, die meiste Kraft in sich selbst spüren, zu sich selbst kommen möchten und viel Wert auf Sadhana legen
  • man kommt immer wieder zu seinem Kern, man kann sich leichter lösen
  • Regelmäßigkeit

Om Namo Narayanaya

  • repräsentiert Kräfte von Güte, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit
  • alldurchdringende Kraft, die das Universum und die kosmische Ordnung erhält
  • für Menschen, die den Zustand der Welt verbessern wollen
  • eine schützende, helfende Natur haben und bereit sind, sich zu engagieren

Om Shri Ramaya Namaha

  • sein Zweck war, Gerechtigkeit wieder herzustellen
  • oft in Verbindung mit Hanuman (Mantra-Hingabe-Geist) und Sita (Natur)
  • lehrt durch persönliches Beispiel ein ideales Leben in Welt und Partnerschaft
  • für Menschen mit hohen ethischen Idealen, die sich über Familie, Arbeit und Gesellschaft spiritualisieren wollen

Om Namo Bhagavate Vasudevaya

  • sehen von Gott in allem
  • spielerischer Aspekt (wusste, dass er Gott war) und revolutionär
  • auch durch Lebensfreude können wir zur Selbstverwirklichung kommen
  • für lebensfrohe und hingebungsvolle Menschen

Om Shri Durgayai Namaha

  • repräsentiert Ideal mütterlicher Liebe
  • beschützt ihre Kinder, erzieht sie aber auch und weist sie zurecht
  • für Menschen, die Gott als Mutter sehen oder ein mütterliches Temperament haben

Om Aim Saraswatyai Namaha

  • Gemahlin von Brahma, dem Schöpfer (schöpferische Energie ist eher weiblich)
  • Göttin der Beredsamkeit, Weisheit, Gelehrsamkeit, Musik und schönen Künsten
  • künstlerische und kreative Menschen von diesem Mantra angezogen

Om Shri Mahalakshmi Namaha

  • Göttin von Schönheit, Fülle und Reichtum
  • auf spiritueller Ebene Ansammlung positiver Charaktereigenschaften und Prana
  • für Menschen, die Gott in der Schönheit des manifesten Universums sehen
  • für Menschen, für die Geben und Aufopfern für andere der Sinn des Lebens ist

Om Shri Maha Kalikayai Namaha

  • erscheint Furcht erregend, ist aber sanft und freundlich zu ihren Verehrern
  • sie verlangt absolute Hingabe
  • Mantra ist nur für eine kleine Minderheit geeignet

weitere Mantras, auf die bei Nachfrage eingeweiht werden kann

  • Gayatri – höchstes Mantra der Veden, Mutter des Universums
  • Om Aim Hrim Klim
    • Versprechen, dass dauerhaft kein Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Nikotin
  • täglich Asanas, Pranayama und Meditation

Om Shri Hanumate Namaha

Om Gam Ganapataye Namaha

Om Sharavanabhavaya Namaha

Om Namo Bhagavate Sivanandaya

Om Tryambakam

Mantra Diksha – Mantraweihe

(Meditation und Mantras S. 77)

Die Mantraweihe ist keine fortgeschrittene Einweihung am Ende des Weges, sondern steht ziemlich am Anfang. Die Einweihung in ein Mantra ist ein großer Segen:

  • lässt die Meditation tiefer werden
  • hilft in verschiedensten Umständen
  • andere Gedanken können sich nicht festsetzen
  • gibt Schutz und Festigung in schwierigen Phasen
  • auch mechanisches Wiederholen hat starke Wirkung, wenn der Geist weniger konzentriert ist

Die Mantra Weihe ist eine Einweihung in ein Dhyana/Moksha Mantra, die man zur Meditation wiederholt. Um bereit zu sein braucht es:

  • den Wunsch, jeden Tag mindestens 20 min lang mit dem Mantra zu meditieren
  • ein Mantra, das man sich ausgewählt hat

Die Einweihung kann ein Guru oder spiritueller Lehrer geben. Man lernt von dem Einweihenden die korrekte Aussprache und die Kraft des Mantras wird aktiviert (Feuer). Die Tradition symbolisiert die Schüler Lehrer Nachfolge was auch Gurukula System genannt wird. Der Einweihende macht sich zum Kanal, setzt sich mit dem Meister in Verbindung und bringt seinen Geist in die Schwingung des Mantras. Einweihung geschieht in einem bestimmten Rahmen. Zur Vorbereitung wird der Mantrawunsch bis abends nach dem Infogespräch auf einen Zettel geschrieben. Der Einzuweihende öffnet sich und begibt sich in einen sattwigen Geisteszustand durch:

  • Duschen (Reinheit der Handlungsorgane)
  • nichts essen
  • klassischerweise helle Kleidung
  • geistig vorbereiten
  • Drei Ebenen gütig gestimmt durch Gaben von Obst, Blumen, Dakshina

Drei Gaben auf einem Teller mitbringen

1) Obst - Nahrung und alles, was wir zum Leben brauchen
2) Blumen/Blatt/Zweig - Schönheit und emotionale Natur darbringen und spiritualisieren
3) Geldspende - Geldspende und deren Höhe symbolisiert, dass einem das Mantra etwas wert ist

Ablauf der Mantraweihe

  • Teilnehmer kommen in Raum
  • drei heilige Pulver werden aufgetragen zur Öffnung des 3. Auges
  • Anrufungsmantras werden rezitiert, um Kontakt herzustellen, zu reinigen
  • Energie Swami Sivanandas wird angerufen
  • Teilnehmer kommen nach Mantra getrennt nach oben
  • Das Mantra wird dreimal zusammen und dreimal allein wiederholt
  • in der Stille wird die Kraft des Mantras im Einzuweihenden aktiviert
  • Kilaka ein Stück geöffnet
  • Verbindung zum Göttlichen und zu den großen Meistern hergestellt

Das Mantra-Pflänzchen muss täglich 20 Minuten gewässert werden. Ideal ist es das Mantra geheim zu halten, dadurch ist man nicht beeinflussbar, und es entstehen keine negativen Assoziationen. Ein Nebenmantra ist möglich, um bestimmte Ziele zu erreichen. Weder das Mantra, die Gottheit oder der Guru sollten gewechselt werden, wenn sie einmal gewählt wurden. Es gibt viele Pfade den Weg hinauf. Beharrlichkeit auf einem allein führt schneller zum Ziel, als sich zu verzetteln.

Sechs Teile eines Mantras

Soham - Ishta Devata: Das Selbst

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz -

Die sechs Teile

Rishi

Ein Seher oder Weiser hat dadurch zum ersten Mal Selbstverwirklichung erlangt.

Mantras sind über ununterbrochene Reihenfolge von Lehrern und Schülern weitergegeben worden. Die Schüler haben das Mantra geistig wiederholt und haben Selbstverwirklichung erreicht. Bei der Wiederholung des Mantras ist auch die Kraft der Meister dabei.

So entstehen machtvolle Gedankenwolken (Hass, Frieden) in der Astralwelt, wenn Gedanken über längeren Zeitraum von vielen Menschen gedacht werden. So kommt es, dass Menschen sich gegenseitig umbringen oder Gedankenwolken anzapfen und durch ihr starkes Charisma andere beeinflussen. Mit Mantrawiederholung stimmt man sich ein auf eine Menge von großen Meistern, die Mantren seit Jahrtausenden wiederholt haben. Von dieser Gedankenwolke strömt uns eine positive Kraft zu.

Matra

Eine Klangschwingung entsteht

Das Versmaß steuert den Rhythmus und die Stimmlage, dadurch entsteht eine bestimmte Klangschwingung. Mantras wirken über physischen Klang, weshalb sie nicht übersetzbar sind. Wenn man sie übersetzt, haben sie nicht mehr die gleiche Wirkung. In Deutschland zum Beispiel hat sich die Sprache immer wieder verändert. Zuerst war das Mantra und aus Klangschwingung hat sich die Sprache gebildet.

Analogie: Kirchengesänge (Gregorianische Gesänge), die von Menschen in höheren Bewusstseinsstufen über mehrere Jahrhunderte immer gleich gesungen werden

  • Kloster mit extremem Tagesablauf von 2:30 – 23:00, fünfmal am Tag Choräle
  • untersucht von Tom Martis – Schweizer Wissenschaftler
  • nach 2. Vatikanum wurde anerkannt, dass auch andere religiöse Menschen Erlösung erlangen
  • beschlossen, dass Menschen mehr in Muttersprache singen sollen
  • Kloster hat abgestimmt und dann in französisch gesungen
  • die Mönche waren nach ein paar Wochen total kaputt, ausgelaugt und müde
  • spezifischer extremer Tagesablauf hing davon ab, dass Mantras einer bestimmten Klangschwingung fünfmal am Tag wiederholt wurden

Experiment von Swami Vishnu mit Sonnenblumenkernen

• Sommer mit wenig Teilnehmern – Versuche in einem Flügel des Gästehauses • Sonnenblumenkerne in quadratischen Beeten in verschiedenen Zimmern

1) Kontrollgruppe
2) 1h morgens und abends Maha Mantra vom Kassettenrekorder gehört
3) 1h morgens und abends das Shakti Mantra (Beschleunigung aller Prozesse)
4) zum Satsang morgens und abends mitgenommen
5) 1h morgens und abends Rockmusik (mit angeblich spiritueller Lyrik)

Ergebnis: Gruppe zwei war fleischiger und grüner, Gruppe drei hatte es eilig, Gruppe vier war besser als Kontrollgruppe, Gruppe fünf war am schlechtesten. Die Sonnenblumen haben nicht die Worte verstanden, sondern die Musik gehört oder gefühlt.

Schwingungen wirken, auch wenn man nicht die Bedeutung des Mantras kennt.

Boris Sacharow hat Schüler einen Monat lang ein bestimmtes Mantra eine bestimmte Anzahl von Stunden wiederholen lassen. Dann entsprechende Bilder der Gottheiten gezeigt und in Verbindung stellen lassen. Die Treffsicherheit lag bei über 90 %.

Bija

Essenz des Mantras

  • da wo das Mantra einen hinführen will
  • bedeutsames Wort oder Reihe von Worten, die dem Mantra besondere Kraft geben
  • nicht alle Mantras haben diese Essenz als Bija, sondern auch für bestimmte Zwecke
  • es gibt auch Moksha/Dhyana Mantras

Ishta Devata

Aspekt, Bedeutung des Mantras

Shakti

Kraft hinter dem Mantra

  • ist eine Mischung der anderen
  • Kraft des Rishis, Kraft des Mantras, der Klangschwingung, der Essenz, von Ishta Devata
  • ist die akkumulierte Kraft, wenn man das Mantra regelmäßig wiederholt
  • Schwingungsformen durch Klänge geschaffen
  • Energie im Inneren spüren und nach außen tragen

Kilaka

Pfropfen, Bolzen, Verschluss, Siegel

  • verschließt Mantra Chaitanya (Bewusstsein) und schützt das Mantra
  • Unreinheiten in unserem Geist werden entfernt durch fortgesetzte Wiederholung
  • verborgenes Bewusstsein wird enthüllt, vom Mantra und seiner Energie durchflutet, man wird selbst zu dem Mantra
  • wenn man es regelmäßig wiederholt und den spirituellen Weg geht
  • sonst müssten wir es nur einmal wiederholen, um in Samadhi zu fallen
  • Meditierender bekommt Darshan (Vision) des Ishta Devata
  • Mantra hört auf, sich zu wiederholen und taucht in die Stille ein

Analogie: Glocke

  • wenn wir einen Ton erzeugen, der der Klangschwingung der Glocke entspricht, vibriert sie sofort
  • wenn Sandhügel um Glocke ist, rieselt dieser erst langsam weg, wenn wir die Schwingung erzeugen – unsere Unreinheiten lösen sich auf
  • man kann noch anderes tun, um den Kilaka zu lösen
    • man kann sich ein Mantra aussuchen und wiederholen, auch mehrere Mantras
    • Mantra für Meditation aussuchen - langfristig gut, bei einem Mantra zu bleiben
    • wenn man das Mantra selbst allein wiederholt, kommt man irgendwann zur Selbstverwirklichung
    • schneller geht es, wenn man eine Mantraeinweihung macht

Ausführen von Japa

„Japa Meditation ist eine Methode, das eigene Bewusstsein von der niedersten zur höchsten Ebene des reinen Gedankens zu lenken.“

  • Japa Yoga, S. 76 – praktische Hilfen

• Mantra und Meditation, S. 76 – Gebrauch von Klangschwingungen für die Meditation • Mantra und Meditation, S. 102 – Meditation mit dem Mantra

  • Wiederholung ohne Eile, mit Konzentration und Gefühl (Bhava)
  • schenkt Tugenden und Kräfte der Gottheit, wenn es mit Vertrauen, Hingabe und Reinheit wiederholt wird
  • man sollte bei einem Hauptmantra bleiben
  • „spiritual hoppers“ kommen nicht wirklich tief
  • wenn Widerstände kommen ist das ein gutes Zeichen, dass das Mantra wirkt
  • gerade, wenn man keine Lust auf Praxis hat, ist sie gut und wirkt

Abwechslung in der Technik ist notwendig, um den Geist interessiert zu halten

Verwendung einer Japa Mala mit 108 Perlen (Geschichte Holzfäller)

  • körperliche Bewegung und geistige Wiederholung macht Geist konzentrierter
  • Fingergelenkszählen
  • verbinden mit Tratak
  • wenn Geist träge wird, Mantra schneller wiederholen
  • „Lieblingslied“ als Melodie im Hintergrund, die nicht langweilig wird
  • Mantrawiederholung immer und überall, sonst sucht sich der Geist eine andere Beschäftigung
  • Mit Mantra einschlafen und aufwachen und prüfen, was der erste Gedanke nach dem Aufwachen ist

Mantra kann geistig oder laut wiederholt werden

geistig ist wirkungsvoller

spezielle Arten, das Mantra zu wiederholen

  • Purasharana
    • 500.000 x wiederholen
    • für 1 mittelschnelle Runde Zeit nehmen
    • ausrechnen, wie lange man für 500.000 Wiederholungen braucht
    • empfohlen, 1x im Jahr sich zurückzuziehen für intensive spirituelle Praxis
  • Akhanda
    • ununterbrochenes Wiederholen eines Mantras, zum Beispiel in Verbindung mit Homa
    • sehr starke spirituelle Atmosphäre entsteht

Dein Mantra - die typgerechte Auswahl anhand der Bedeutung

Wir hatten bereits behandelt, dass du dich in erster Linie intuitiv am Klang eines Mantras orientierst. Wenn das nicht eindeutig ist, gehst du nach der bildlichen Darstellung des Aspekts, welcher dich am meisten anzieht.

Wenn weder Klang noch Bild für dich ausreichend klar sind, dann studiere die Bedeutung des Mantras und wofür es steht - sowohl als Aspekt des Göttlichen wie auch was der Mantra in dir bewirkt.

Grundsätzlich gilt:

Du wählst deinen persönlichen Mantra nach deiner vorherrschenden Grundnatur und nicht nach „therapeutischen“ oder „psychotherapeutischen“ Aspekten. Also nicht danach, welche Eigenschaften du vielleicht bei dir als wenig ausgeprägt wahrnimmst und die du gern in dir hervorrufen möchtest. Das geht natürlich auch, indem du andere Mantras ab und zu zusätzlich wiederholst. Aber als deinen Hauptmantra für die Meditation wählst du einen, der deiner natürlichen Veranlagung entspricht, mit deiner natürlichen Veranlagung in Resonanz geht.

Beispiel Wenn du dich spontan vom Klang des Krishna Mantras angezogen fühlst, ist das dein persönlicher Mantra. Das ist dein Mantra für die Meditation und dein Hauptmantra, an den du dich auch tagsüber idealerweise immer wieder erinnerst. Und in den du eingeweiht werden kannst, wenn du das möchtest. Gleichzeitig hast du vielleicht den Wunsch, den mütterlichen helfenden Aspekt in dir zu verstärken. In diesem Fall kannst du zusätzlich ab und zu auch den Durga- oder Lakshmi Mantra rezitieren oder daran denken.

Saguna beziehungsweise Ishta Mantra oder Nirguna Mantra – Wie entscheide ich mich?

Nirguna Mantra (abstrakt)

Überlege, ob du eher ein abstraktes Verständnis des Göttlichen hast und dich nicht auf einen konkreten Aspekt besonders einlassen möchtest und dich davon nicht so angesprochen fühlst. Wenn dem so ist, dann wähle einen der abstrakten Mantras.

Welcher davon - Om, so’ham, Gāyatrī oder om tryambakaṃ – ist dann die nächste Überlegung. Anhaltspunkte dafür findest du oben bei den jeweiligen Mantras.

Saguna Mantra (konkret/persönlich)

Für den menschlichen Geist ist es in der Regel mindestens am Anfang des Weges leichter, sich auf etwas Konkretes zu fokussieren als auf etwas ganz Abstraktes. Daher heißt es, dass für die Mehrheit der Aspiranten ein Saguna Mantra noch machtvoller ist als ein Nirguna Mantra, denn mit Saguna ist ein Bild, eine Emotion, ein Gefühl oder eine mythologische Geschichte verbunden. Es fällt leichter Bhakti, Hingabe, zu entwickeln und vielleicht bekommst du sogar eine Vision des betreffenden Aspekts Gottes. Vor allem in Phasen, in denen es dir nicht so gut geht, du vielleicht in einer schwierigen inneren oder äußeren Situation bist, unruhig oder emotional stark aufgewühlt bist, kann es helfen, sich auf einen konkreten Aspekt Gottes zu konzentrieren, an den du dich direkt wenden, zu dem du beten oder den du um Hilfe bitten kannst, den du dir bildlich vorstellen kannst oder dir vorstellen und fühlen kannst, wie du von diesem persönlichen Aspekt Licht, Energie, Segen und Kraft bekommst.

Saguna Mantra Rezitation führt von selbst zu Nirguna, zum Aufhören aller konkreten Vorstellungen. Denn wenn du dich auf einen Aspekt Gottes intensiv einlässt, wird dich dieser Aspekt zu Brahman führen. Und in tiefer Meditation geht der Geist in der Schwingung des Mantras auf und diese Schwingung geht in ihrem Ursprung, dem Absoluten, auf.

Letztlich ist es eine Frage des Herzens, ob du einen Saguna- oder Nirguna Mantra nimmst.

Wenn dir klar ist, dass du eher einen konkreten Mantra möchtest, dann überlege als Nächstes, ob du eher einen Bezug zum Göttlichen als männliche oder als weibliche Manifestation hast oder ob das keine Rolle für dich spielt.

Männlicher Gott?

Wenn du dich in Gedanken, Worten oder Gefühl eher an das Göttliche als Vater wendest und Gott in deiner Vorstellung eher etwas Väterliches, Männliches ist, dann suchst du dir einen Mantra aus, der in Verbindung mit einem männlichen Aspekt Gottes steht wie Shiva, Krishna, Vishnu, Rāma.

Weibliche Göttin?

Verbindest du das Göttliche eher mit einer weiblichen kosmischen Energie, dann ist es sinnvoller, einen der weiblichen Aspekte wie Lakshmi, Durgā, Sarasvatī, Kali zu wählen.

Gott hat nicht wirklich ein Geschlecht

Wenn dir die Vorstellung, dass Gott irgendwie männlich oder weiblich sein könnte, komisch vorkommt, dann spielen die vorangegangenen Überlegungen keine Rolle für dich und du kannst alle obigen konkreten Aspekte betrachten und das wählen, was deiner Grundnatur entspricht.

Die verschiedenen Aspekte besser verstehen

Man kann sich auch einfach mit den Aspekten befassen, um diese kennenzulernen, zu unterscheiden, einzuordnen und zu verstehen. Und mit diesem Verstehen wieder in sich hineinspüren: Was geht mit mir, in mir in Resonanz? Was macht mich aus, welche Temperamente, Qualitäten und Fähigkeiten zeichnen mich aus?

Dīkshā Mantra und Guru Mantra

Wenn du sicher bist, deinen Mantra gefunden zu haben, kannst du auch eine Einweihung bekommen. Wenn du in einen Mantra eingeweiht wirst, ist das dein Dīkshā Mantra, dein Einweihungsmantra. Und wenn du ihn von jemandem hast, den du als deinen spirituellen Lehrer, deine spirituelle Lehrerin siehst, ist er dein Guru Mantra bzw. verbindet er dich als Guru Mantra mit dem verwirklichten Meister der Tradition. Ein Moksha Mantra ist also ein Dhyāna Mantra für die Meditation und kann gleichzeitig auch ein Dīkshā- und/oder Guru Mantra sein, muss aber nicht.

Ob mit oder ohne Mantraweihe - wenn du einen Mantra regelmäßig wiederholst, wirst du langsam den Kilaka, den Propfen des Mantras öffnen, also deine inneren Unreinheiten, Blockaden usw. lösen, sodass du immer mehr in die Tiefe des Mantras kommst und immer mehr die göttliche Gegenwart spürst.

Mantra मन्त्र mantra Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Mantra, मन्त्र, mantra ausgesprochen wird:

Was sind Mantras?

Mantrasingen beim Mantra Sommer Camp im Westerwald Ashram 2014

Mantras sind traditionell Energien, die schon immer im Universum existierten und weder erfunden noch vernichtet werden können. Sie wurden von selbstverwirklichten Weisen (Rishis) "geschaut" d.h. in tiefer Meditation empfangen. Mantras sollten befreien und haben eine sehr starke energetische Wirkung. Um diese Energien zu aktivieren wird das Mantra in einem bestimmten Rhythmus und in möglichst korrekter Aussprache wiederholt. Es gibt viele verschiedene Mantras mit unterschiedlichen Wirkungen.

Der Ton ist eine Energieform aus Schwingungen oder Wellenlängen. Bestimmte Wellenlängen haben die Kraft zu heilen, andere können Glas zerspringen lassen. Mantras sind Sanskritsilben, -wörter oder -sätze, die durch Wiederholung in der Meditation das Individuum in einen höheren Bewusstseinszustand versetzen. Mantras sind Töne oder Energien, die es schon immer im Universum gegeben hat, die weder erschaffen noch zerstört werden können.

Die Wiederholung eines Mantras in der Meditation wird Japa genannt. Mantras können entweder sprechend, flüsternd, singend (Kirtan) oder mental, also in Gedanken rezitiert werden - zu jeder Zeit und der Meditation. Zur Verstärkung der Wirkung eines Mantras für die Meditation gibt es die Möglichkeit der Mantraweihe - so nennt man die Einweihung in ein persönliches Mantra.

In dem Buch "Japa Yoga" von Swami Sivananda heißt es im 3. Kapitel über Mantras:

"Mananat Trayate iti mantra"

Dieses bedeutet: "Mantra ist das, wodurch man durch ständiges Denken und Erinnern beschützt und erlöst wird." Das Mantra führt zur Verwirklichung der persönlichen Gottheit. Daher sind Devata (Gottheit) und Mantra praktisch ein und dasselbe. Schon allein die Erinnerung an den Namen Haris löscht alle Sünden früherer Leben.

Sechs Aspekte eines Mantras

Jedes wahre Mantra hat sechs Eigenschaften. Diese Aspekte lauten:

1. Rishi - (Sanskrit: ऋषि ṛṣi m.) - Seher, Heiliger; das Mantra wurde ursprünglich von einem Weisen Rishi enthüllt und von ihm weitergegeben, wodurch er Selbstverwirklichung erlangte;

2. Matra - (Sanskrit: मात्र mātra n.) - Maß, Maßeinheit, Dauer, Versmaß; das Mantra hat einen bestimmten Vers-Rhythmus bzw. Klang;

3. Ishta Devata - (Sanskrit: इष्टदेवता iṣṭa-devatā f. "Wunschgottheit") - verehrte Gottheit, Schutzgottheit, persönlicher Gott; Aspekt Gottes, den man besonders verehrt; das Mantra gehört zu einer bestimmten Gottheit;

4. Bija - (Sanskrit: बीज bīja n.) - Samen, Saatkorn, Keim; Element, Anfang, Entstehungsgrund; das Mantra besitzt ein "Bija", einen Samen, als Essenz, das es mit besonderer Macht ausstattet;

5. Shakti (Sanskrit: शक्ति śakti f.) śakti - Kraft, (kosmische) Energie; die wirkende Kraft eines Gottes (insbesondere von Shiva); das Mantra enthält Shakti, die göttliche, kosmische Energie;

6. Kilaka (Sanskrit: कीलक kīlaka m.) Keil, Verschluss oder Propfen des Mantras, Säule; neutrum: innere Silben eines Mantras; Das Mantra bewahrt den Schlüssel zur eigentlichen Essenz. Erst durch beständige Meditation öffnet sich der Verschluss bzw. Kilaka, wodurch das wahre Bewusstsein fließen kann.

Arten von Mantras

Drei Hauptarten von Mantras

  • Saguna Mantras

Saguna Mantra bedeutet wörtlich "mit Eigenschaften und Form". Sie richten sich an einen bestimmten Aspekt Gottes und rufen eine bestimmte Gottheit oder Aspekte des Absoluten an.

  • Nirguna Mantras

Nirguna Mantras heißt wörtlich "abstrakt, ohne Eigenschaften und Form". Nirguna Mantras richten sich an das Kosmische, Göttliche und Universelle ohne Namen und Form. Sie sind abstrakt und erklären die Einheit des Meditierenden mit dem Absoluten.

  • Bija Mantras oder Samen Mantras

Bija Mantras oder Samen Mantras sind einsilbige "Keim- oder Samen Mantras" und beinhalten Aspekte von OM, die direkt aus den fünfzig Urlauten stammen. Siehe hierzu auch unter dem Hauptstichwort Om.

In dem nachfolgenden Videovortrag spricht Sukadev über Bija-Mantras.

Weitere Arten von Mantras

  • Moksha Mantras

Moksha Mantras sind Mantras die zur Befreiung, also zu Moksha führen.

  • Sonstige Mantras

Hierunter zählen Mantras, die z.B. nicht aus dem Sanskrit stammen: z.B. Kyrie Eleison, Halleluja, Amen, usw.

Einführung in ein Mantra - die Mantraweihe

Die Mantra-Weihe meint die Einweihung in ein persönliches Mantra. Die Einführung in ein Mantra geschieht am besten durch einen Guru, der es mit seiner pranischen Energie ausstattet. Ist dies nicht möglich, übt man das Wiederholen des Mantras, das man sich selbst ausgesucht hat und mit dem man sich wohl fühlt.

Bei Yoga Vidya finden regelmäßig spirituelle Mantraweihen statt. Doch bevor man sich zu einer Mantra-Weihe entscheidet, kann man an einer der ebenfalls in regelmäßigen Abständen stattfindenen Informationsveranstaltungen zu unseren Mantra-Weihen teilnehmen. Dort wird man noch einmal umfassend über den Sinn und Zweck der Mantra-Weihe, über das Ritual als solches, über die Auswahl des Mantras, etc. informiert und beraten. Während der Informationsveranstaltung hast du auch die Möglichkeit, deine Fragen zu klären.

Weitere Informationen zum Thema Mantraweihe findest du unter dem Hauptstichwort Mantraweihe.

Japa - die Mantra-Wiederholung

Japa, die Wiederholung eines Mantras, vermittelt nicht nur einen greifbaren Punkt, auf den man den Geist richten kann, es befreit auch die in diesem Ton enthaltene Energie. Diese Energie manifestiert sich, indem sie ein besonderes Denkmuster im Geist schafft. Die korrekte Aussprache ist daher sehr wichtig.

Bei ernsthafter Übung führt die Wiederholung eines Mantras zum reinen Denken, wo die Tonschwingung mit der Gedankenschwingung verschmilzt und es kein Bewusstsein der Bedeutung gibt. So wird das Mantra den Übenden zu wahrer Meditation führen, zum Einheitsbewusstsein, wo es keine Dualität mehr gibt.

Wie man ein Mantra wiederholt

Die Wiederholung eines Mantra nennt sich Japa. Es gibt verschiedene Arten von Japa, von Mantra Wiederholung:

Man kann ein Mantra laut (gesprochen oder gesungen), im Flüsterton oder im Geiste wiederholen. Das geistige Japa, also die geistige Wiederholung des Mantra, ist das wirkungsvollste, weil Mantras auf einer Wellenlänge schwingen, die jenseits gesprochener oder physikalischer Töne liegt.

Doch zu Beginn, wenn das Sammeln des Geistes noch Mühe macht, beginnt man seine Meditation ruhig mit dem Aussprechen des Mantra, dann flüstert man das Mantra, bevor man schließlich zur geistigen Wiederholung übergeht.

Welche Art von Japa man auch praktiziert, es hilft, Mantra und Atem in Einklang zu bringen.

Weitere Japa-Variationen

Drei weitere Japa-Arten unterstützen zusätzlich die Konzentration bei der Mantra Wiederholung:

  • Man kann eine "Mala" genannte Perlenkette benutzen und das Mantra wiederholen, während man die Perlen zählt
  • Man kann auch mit dem Daumen der rechten Hand die Falten der Fingergelenke zählen
  • Man kann das Mantra wiederholen, indem man es aufschreibt

Wie man eine Japa Mala benutzt

Eine Japa Mala besteht aus 108 kleinen und der etwas größeren "Meru"-Perle.

  • Halte die Mala in der rechten Hand
  • Lasse die Perlen – beginnend mit der Meru-Perle – zwischen Daumen und Mittelfinger nacheinander abrollen, während du dein Mantra wiederholst
  • Wenn du den Meru erreichst, benütze die Mala in entgegengesetzter Richtung. Gehen nicht über die Meru-Perle.

Begleittext zum Videovortrag von Sukadev über Mantra (2014)

Om ist das wichtigste und bekannteste Bija Mantra

Mantra hat verschiedene Bedeutungen, und ich will gerade etwas lesen aus einem Buch von Martin Mittwede, `Spirituelles Wörterbuch´. Dort steht zum einen, Mantra heißt Denkwerkzeug, Mantra ist ein Vers aus dem Veda, Mantra ist Bezeichnung für ein Mahavakya, für ein heiliges Wort, für eine Gebetsformel. Mit Mantra ist außerdem ein Klang, eine Formel gemeint, die bei richtiger Anwendung ein Entwicklung im Bewusstsein bewirkt. Mantra wird oft als direkter Ausdruck Gottes betrachtet und enthält den Kern der Anweisungen eines Meisters.

Die regelmäßige Wiederholung eines Mantras, Japa, läutert das Denken und führt schließlich bei beständiger Übung zu tiefen spirituellen Erfahrungen. Du kannst Mantras laut rezitieren, du kannst Mantras flüstern, du kannst ein Mantra den ganzen Tag geistig wiederholen, und vor allem, du kannst ein Mantra für die Meditation nehmen. Wenn du ein Mantra in der Meditation verwendest, hilft das dir, den Geist zur Ruhe zu bringen und gleichzeitig bekommst du neue Kraft.

Das Wort "Mantra" hat verschiedene Bedeutungen. In den Mantra Shastras wird gesagt, dass "Mantra" aus zwei Wurzelsilben stammt, nämlich "Man" und "Tra". "Man" kommt von "Mananath", Denken. Und "Tra" kommt von Trayate, "führt zur Befreiung". Ein Mantra ist das, was zur Befreiung führt, wenn man daran denkt. Also, jedes Wort und jede Silbe und jeder Satz, der, wenn man ihn immer wieder denkt, zur Befreiung führt, das ist ein Mantra.

Klassischerweise beziehen sich die Mantras auf uralte Klangenergien. Die so genannten "Rishis", die großen Meister, haben die Mantras gefunden. Die Mantras wurden von den Rishis in tiefer Meditation erfahren. Sie sind daher aufgeladen mit großer Kraft. Die Rishis haben dann dieses Mantra ihren Schülern weitergegeben. Die Schüler haben das Mantra wiederholt und selbst die höchsten Bewusstseinsebenen erreicht. Und so haben die Schüler wieder ihren Schülern das Mantra weitergegeben. So sind die großen Mantras uns weitergegeben worden von uranfänglichen Zeiten bis heute.

Und bis heute ist die Mantra-Meditation die vielleicht wirkungsvollste Meditation. Mantra-Meditation hat den großen Vorteil, dass selbst wenn der Geist nicht ganz konzentriert ist, du aufgeladen wirst, denn ein Mantra ist auch eine mystische Klangenergie. Selbst wenn du nur teilweise das Mantra wiederholst und an andere Dinge denkst, gibt dir das Mantra, das du im Hintergrund wiederholst, Kraft, energetisiert dich. So sagt ja auch Patanjali, dass die Wiederholung eines Mantras zur erleuchteter Innenschau führt. Mit anderen Worten, wenn du an irgendetwas denkst und zwischendurch das Mantra auch wiederholst, erfährst du dort eine Art Erleuchtung, du erfährst eine Art Freude, du erfährst einen schönen Bewusstseinszustand.

Mantra hilft natürlich auch, den Geist zur Ruhe zu bringen, und in höheren Ebenen der Mantra-Meditation fallen die Worte des Mantras weg, du trittst ein in die Klangschwingung, wo nur noch Stille ist. Und die Schwingung des Mantras verschmilzt mit der kosmischen Schwingung, und dann bist du im Höchsten. Du kennst sicher schon Mantras. Wenn du diesen Vortrag hörst, hast du wahrscheinlich einiges an Wissen über Yoga und Mediation. Und ich kann dir nur empfehlen, wiederhole öfters Mantras, singe Mantras oder höre Mantras.

Wir haben ja auch auf unseren Yoga Vidya [www.yoga-vidya.de Internet-Seiten] inzwischen über tausend verschiedene Mantras, sowohl als Videos als auch als Audios, als Podcast, als Hörsendung - auch auf iTunes abonnierbar, in YouTube ansehbar und hörbar und auf vielen weiteren Kanälen. Also, Mantras gibt es zum Singen, Mantras gibt es zum Rezitieren, Mantras gibt es zur stillen Meditation. Wiederhole öfters ein Mantra und fühle diese starke Kraft, die von diesem Mantra ausgeht.

Mantras und Kirtansingen in der Yogapraxis bei Yoga Vidya

Artikel von Katyayani Ulbricht aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 30, Frühling 2015

Mantra wird oft als mystische Klangformel erklärt, die den Geist zur Ruhe bringt und befreit. Noch vor einigen Jahren war das für viele Yogaanfänger etwas Fremdes und so manchem eher suspekt. Heute sind Mantras in ihren verschiedenen Praxisformen schon lange nichts mehr Befremdliches. Über das OM-Chanten am Anfang oder Ende einer Yogastunde wundert sich heute vermutlich auch im Fitnessstudio oder an der Volkshochschule niemand mehr.

Bei Yoga Vidya haben die Mantra-Rezitation, das Mantra-Singen und Kirtanam, Wechselgesang, in den letzten Jahren einen zunehmend bedeutenden und beliebten Platz eingenommen. Der Tradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda folgend, gibt es seit Anfang an bei Yoga Vidya einige besondere Mantras, Stotras, Verse aus den Veden und Bhajans, Hymnen, die regelmäßig rezitiert oder gesungen werden. Fast jeder kennt das Jaya Ganesha, das Om Tryambakam, die Friedensgebete und das Twameva Mata im Rahmen des Satsangs.

Gerade im Satsang (gemeinsame Meditation und Mantra-Singen) erfahren wir sehr schnell die Wirkung des gemeinsamen Singens oder Rezitierens. Auf wunderbare Weise fühlen wir uns verbunden und dem Göttlichen näher. Das Zusammensein in der Schwingung der Mantras erinnert uns – ob nun bewusst oder unbewusst – an die Einheit, das Eins sein mit allem und damit an unser wahres Wesen. Das kann uns zu unmittelbarer Energieerfahrung, Erweckung der uns innewohnenden spirituellen Kraft, Erkenntnis oder tiefer Berührung führen. Die Mantras sind ein Schlüssel, um unsere inneren Tore zu öffnen.

Mantras sind in ihrer wörtlichen Übersetzung Anrufungen nd Lobpreisen des göttlichen Prinzips in seinen vielseitigen Aspekten. Es ist jedoch nicht so wichtig, sich die genaue wörtliche Übersetzung vor Augen zu führen. Vielmehr geht es um die Klangstruktur, das Versmaß, eine möglichst korrekte Aussprache. Dies spielt insbesondere eine große Rolle in der Mantra-Rezitation und Mantra-Meditation. Während wir laut oder im Geist das Mantra rezitieren, lauschen und fühlen wir uns in die Klangschwingung hinein.

Besonders schön ist es, dies mit einer offenen staunenden Einstellung zu tun, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten. Der Wirkungsraum des Mantras eröffnet sich durch seine regelmäßige beständige Anwendung im Bewusstsein der Bedeutung des göttlichen Aspektes und mit Bhava, also mit präsentem innigem Gefühl, was zur notwendigen Hingabe führt.

Mantras in der Yogastunde helfen uns, tiefer in die Asana hineinzukommen, sie müheloser zu halten und die Wirkung, die sich in diesem Moment für uns zeigt, anzunehmen und nachhaltig werden zu lassen. Permanente Wiederholung des Mantras in der Meditation, so wie wir es von der einfachen oder kombinierten Mantra-Meditation kennen, führt zu einer stärkeren Konzentration und einer leichteren Wahrnehmung der göttlichen Präsenz in uns und um uns herum.

Kirtanam, das Singen von Mantras und Lobpreisen Gottes, ist Teil des Bhakti Yoga und öffnet das Herz. Hier ist es geradezu erwünscht, die Emotionen mit hineinzunehmen und überfließen zu lassen, was sich manchmal in Tränen äußert, manchmal in unglaublicher Freude. Die eigene Stimme wirkt heilsam auf unser ganzes Sein, auf Körper, Geist und Seele. Es ist eine wunderschöne und unmittelbare Möglichkeit, mit uns selbst und allen anderen in Resonanz zu gehen. So widmen wir unseren Gesang, unsere Emotionen und auch unseren Tanz dem Göttlichen. Das darf auch laut und enthusiastisch sein.

In dieser Lebendigkeit werden wir, entwickeln uns. Manchmal, wenn wir danach ganz leicht in die Stille gelangen, können wir wirklich sehen, können unterscheiden zwischen der Illusion der Trennung und der Wahrheit der Verbundenheit. Das kann eine große Inspiration sein, um mit Freude und Gelassenheit unsere Aufgaben in der Welt zu meistern, auf andere mit Liebe zuzugehen oder neue Wege zu bestreiten.

All diese Erfahrungen kann man machen in den zahlreichen Seminaren, Ausbildungen und Events bei Yoga Vidya zu diesem Thema. Zum Beispiel lernt man in der Mantra-Yogalehrer/in Ausbildung im Bausteinsystem und in der Kirtan und Mantrasingen Kursleiter Ausbildung, Mantras und Kirtans anderen Menschen im Yogaunterricht und im Satsang näher zu bringen.

Diese Ausbildungen sind in den letzten Jahren neu entstanden bzw. weiterentwickelt worden und werden von den sehr erfahrenen und beliebten Yogalehrern/ Seminarleitern Sukadev, Narendra, Sundaram, Katyayani und Hagit Noam mit viel Engagement und Hingabe unterrichtet. Darüber hinaus gibt es viele Bhakti Yoga oder Mantra Seminare und Konzerte mit bekannten Mantra und Kirtansängern wie Janin Devi, Sundaram, The Love Keys, Hagit Noam. In intensiven Kontakt mit dem eigenen Mantra bis hin zur Transzendenz dessen spiritueller Kraft kann man in der Mantra-Meditation Intensivwoche mit Sukadev gelangen. Du kannst auch in ein Mantra eingeweiht werden mittels einer uralten und kraftvollen Zeremonie, die die Energie des Mantra wie eine Flamme in dir entzündet.

Höhepunkte sind jedes Jahr auch das Yoga Vidya Musikfestival und die Silvesterkonzerte in Bad Meinberg mit Janin Devi und anderen und im Westerwald mit Sundaram, sowie auch noch ganz neu das Mantra Sommer Camp im Westerwald.

(Anmerkung: Die genannten Praxisbeispiele wurden in den Abschnitt "Mantras für verschiedene Lebenssituationen" eingebunden.)

Mantras in der Praxis

Mantras zur Unterstützung in verschiedenen Lebenssituationen

Siddhi Mantras und ihre Anwendung

Mantras für die Mantraweihe und ihre Transkription

Moksha Mantras führen zur Befreiung. Siddhi Mantras haben eine spezielle Wirkung. Es gibt auch Mantras die beides haben - Moksha und Siddhi. Im Normalfall praktiziert man ein Hauptmantra und setzt die speziellen Mantras für eine bestimmte Wirkung ein.

In bestimmten Situationen können Mantras den Menschen unterstützen bzw. bestimmte Fähigkeiten stärken. Du kannst diese Mantras singen (dann werden die Mantras zu Kirtans), rezitieren, flüstern oder im Geiste während der Meditation oder immer mal wieder während des Alltages wiederholen.

Anmerkung: Die unten angegebenen Nummern beziehen sich auf das Yoga Vidya Kirtanheft:

Mantra für Trost

  • 601 Sharanagata: Ein Mantra für Trost bei emotionalen Leiden.
  • 699 (Kali) Om Shri Mahakalikayai Namaha: Auch dieses Mantra kann für Trost ( besonders in den Zeiten von Leid) gesungen oder rezitiert werden.

Mantra für Vertrauen und Mut

  • 604 Krishna Krishna Mahayogin: Dieses ist ein Mantra für Vertrauen und Mut.

Mantra um Energie zurückzugewinnen bzw. umzuwandeln

  • 609 Om Shri Rama Rama Rameti: Dieses Mantra ist hilfreich z.B. bei "Burnout".

Mantra zur Entscheidungsfindung

Mantra zur Lösung von Gedanken

  • 699 (Shiva) Om Namah Shivaya: Hilft nach innen zu gehen, sich von den Gedanken zu lösen, die man nicht loslassen kann oder die wieder und wieder im Kopf kreisen.

Mantra für den Weltfrieden (Frieden)

  • 699 (Vishnu) Om Namo Narayanaya: Dieses Mantra singt oder rezitiert man für mehr Frieden in der Welt. Bei Yoga Vidya wird es jeden Abend von 19:00 bis 20:00h gesungen. Hieran kann sowohl jeder der Yoga Vidya Gemeinschaft als auch alle Gäste teilnehmen. Du kannst dich einfach dazu setzen (auch zeitweise), mitsingen und/oder musizieren (du kannst z.B. einfach dazu trommeln) oder du setzt dich in meditativer Haltung dazu und sendest im Geiste Friedenswünsche mit dem Mantra in die Welt.

Vielleicht magst du ja ähnliche Lichtpunkte in deinem Umfeld setzen?

Mantra für die Moral/Ethik

Mantra für Liebe und Freude

  • 699 (Krishna) Om Namo Bhagavate Vasudevaya: Ein Mantra für Liebe und Freude. Du kannst mit dem Rezitieren dir Selbst oder auch anderen Licht, Liebe und Freude senden.

Mantra für Urvertrauen

  • 699 (Durga) Om Shri Durgayai Namaha: Dieses Mantra kann dir helfen das Urvertrauen zu stärken (mütterliche Aspekte).

Mantra für Kreativität

  • 699 (Saraswati) Om Aim Saraswatyai Namaha: Das Mantra hilft dir den Zugang zur eigenen Kreativität zu finden.

Mantra für Segnungen und uneigennützigen Dienst

  • 699 (Lakshmi) Om Shri Maha Lakshmyai Namaha: unter anderem für die Fähigkeit Segnungen anzunehmen und auch zu geben, auch ein Mantra für die Fähigkeit uneigennützigen Dienst zu tun - dazu müssen wir Dinge annehmen und Dinge geben können – und uns ganz öffnen - im Bewusstsein darüber, dass nicht wir geben, sondern die göttliche Kraft, die durch uns fließt.

Praktische Anwendungsbeispiele für Mantras

Einfache Mantra-Meditation von Sukadev


Mantra gegen Panik und Angst

Lass dich von der folgenden Mantra-Rezitation zu einem Gefühl von Vertrauen führen. Egal, ob du jetzt gerade Angst oder Panik hast, spüre die Kraft der folgenden Mantras. Sitze oder stehe ruhig, soweit du kannst, atme ein paar Mal aus und ein. Insbesondere atme vollständig aus. Atme sanft ein, atme vollständig aus, sanft ein und vollständig aus. Atme so weiter, immer vollständig ausatmen, sanft einatmen.

Stelle dir vor, dass von oben eine Lichtenergie in dich hineinströmt. Stelle dir vor du stehst unter einem besonderen Schutz oder einem besonderen Segen. Oder stelle dir eine schützende Hand vor, einen Meister, eine Meisterin oder einen Baum, an den du dich anlehnst. Spüre, wie du so beschützt wirst, oder stelle dir vor, du bist wie ein Kind in den Händen der göttlichen Mutter. Alle guten Kräfte schützen dich, geben dir Kraft.

Und spüre diese Schutzenergie im folgenden Mantra:

  • Sharanagata Dinarta
  • Paritrana Parayane
  • Sarvasyarti Hare Devi
  • Narayani Namostute

Richte jetzt deine Wirbelsäule ganz auf. Spüre und fühle: In dir ist unendliche Kraft, du hast göttlichen Schutz, du hast alles, was es braucht um das zu tun, was zu tun ist. Du kannst auch sagen: "Ich bin voller Kraft und Energie, mir geht es gut. Ich freue mich auf alle Herausforderungen, ich vertraue auf die göttliche Kraft."

Ich wünsche dir Kraft, Vertrauen, göttlichen Segen.

Mantra Rezitation vor Prüfungen

Stehst du gerade vor einer wichtigen Prüfung, hast vielleicht Lampenfieber? Dann lausche dem folgenden Mantra: Das Gayatri-Mantra als Lichtenergie, egal ob du jetzt sitzt oder stehst oder unterwegs bist. Stelle dir vor, von oben strömt Lichtenergie in dich hinein. Atme dabei tief ein und aus, beim Einatmen Bauch hinaus, beim Ausatmen Bauch hinein. Atme sanft ein, spüre Licht dich ganz durchdringen, atme ganz aus, lass die Lichtenergie durch dich hindurch wirken.

Stelle dir den Raum vor, in dem du gleich in der Prüfung sein wirst, oder stelle dir den Prüfer, die Prüferin vor oder die Menschen, vor denen du gleich geprüft wirst. Lächle ihnen zu und stelle dir vor, die Lichtenergie erfüllt nicht nur dich, sondern auch die Prüfer oder den Raum, wo die Prüfung sein wird. Und fühle von deinem eigenen Herzen Verbundenheit zu diesen Menschen.

Lass jetzt die Kraft des Gayatri-Mantras in dir und durch dich wirken, rezitiere mit oder spüre die Kraft dieses Mantras in dir und durch dich. Das Gayatri ist ein Mantra des Lichtes, auch des Wissens, damit du nachher alles gut weißt und dass du alles gut sprechen, schreiben, darlegen kannst:

Atme zwei, dreimal tief ein und aus oder auch häufiger. Lächle, sei dir bewusst, Lichtenergie strömt in dich hinein, Lichtenergie erfüllt auch diejenigen, die dich gleich prüfen werden und den Raum, wo die Situation sein wird.

Ich wünsche dir alles Gute für deine Prüfung, viel Licht, viel Energie und auf dass du alles weißt.

Om Shanti, Shanti Shanti.

Heil-Mantra Rezitation - für andere

Schicke jemandem Heilenergie mit diesem Heil-Mantra. Kennst du jemanden, dem es momentan nicht so gut geht, der vielleicht körperlich oder seelisch belastet ist oder eine schwere Krankheit hat? Dann rezitiere ein Mantra für ihn oder lasse die Kraft des folgenden Mantras wirken und stelle dir vor, dass du die Kraft dieses Mantras für diesen Menschen schickst. Ich rezitiere das Om Tryambakam Mantra.

Sitze ganz ruhig und entspannt, stelle dir den Menschen vor, dem du Lichtenergie schicken willst, Heilenergie, stelle dir vor dieser Mensch sitzt, steht oder liegt vor dir. Und stelle dir vor, dass Lichtenergie von oben diesen Menschen ganz durchdringt von Kopf bis Fuß und alle Zellen des Körpers dieses Menschen durchdringt. Stelle dir dabei auch vor, dass dieser Mensch anfängt zu lächeln, zu strahlen und fühle dich in Liebe mit diesem Menschen verbunden, während du die Kraft der folgenden Mantras wirken lässt oder selbst mitrezitierst:

  • oṃ tryambakaṃ yajāmahe
  • sugandhiṃ puṣṭivardhanam
  • urvārukam iva bandhanān
  • mṛtyor mukṣīya māmṛtāt

Ein paar Momente schicke weiter diese Lichtenergie, diese Heilenergie für diesen Menschen. Schicke ihm gute Wünsche, möge es ihm gut gehen, möge die Lichtenergie in ihm wirken, durch ihn oder sie wirken. Möge er oder sie heil werden.

Om Shanti, Shanti, Shanti

Heil-Mantra Rezitation - für dich selbst

Brauchst du Heilenergie? Brauchst du Licht und Unterstützung, fühlst du dich gerade nicht so gut, körperlich oder geistig, aber würdest dich gerne besser fühlen? Dann lass das folgende Heilmantra auf dich wirken. Sitze, stehe oder liege ganz entspannt. Atme zwei, dreimal tief ein und aus und stelle dir vor von oben strömt ein Licht in dich hinein, erfüllt dich von Kopf bis Fuß und hat eine wunderbare heilende Kraft auf dein ganzes Wesen, auf alle Teile von dir und spüre die Macht des folgenden Mantras, das in allen Zellen deines Wesens Heilenergie erzeugen wird und eine heilende Kraft genau dorthin bringt, wo sie nötig ist:

  • oṃ tryambakaṃ yajāmahe
  • sugandhiṃ puṣṭivardhanam
  • urvārukam iva bandhanān
  • mṛtyor mukṣīya māmṛtāt

Lasse noch einen Moment die Kraft dieses Mantras auf dich wirken. Fühle alle Zellen deines Körpers pulsieren mit Heilkraft. Spüre diese Lichtenergie wirken und sei dir ganz bewusst, schon bald geht es dir gut. Om Shanti, Shanti, Shanti

Schutz-Mantra Rezitation

Rufe göttlichen Schutz an mit diesem Schutz-Mantra, überwinde alle negativen Kräfte. Hast du das Gefühl, du brauchst Schutz? Hast du eine ungewisse Angst oder Unruhe? Fühlst du, dass irgendwo eine negative Energie, eine negative Schwingung dich negativ beeinflusst? Dann lausche dem folgenden Mantra, dem ‚Krishna Krishna Mahayogin Mantra‘, ein Mantra der Schutzenergie.

Wenn du dieses Mantra auf dich wirken lässt, dann wird eine Lichtkraft in dir wirken, dann wirst du göttlichen Schutz erfahren. Nichts kann dir nahe kommen, alle Lichtenergie wird durch dich wirken. Sitze, stehe oder liege ganz entspannt und stelle dir vor, eine Lichtenergie strömt in dich hinein, du kannst dir auch deinen Meister, deine Meisterin vorstellen oder einen Heiligen mit erhobener Hand im göttlichen Schutz, Abhayamudra, Schutzmudra. Oder stelle dir Krishna vor, die göttliche Kraft des Schutzes, der göttliche Hirte oder stelle dir einen Baum vor.

Aber vor allen Dingen spüre die Kraft des Mantras, Lichtenergie in dir und durch dich wirken. Und fühle, dass die Kraft des Mantras alle etwaigen negativen Energien zum Verschwinden bringt, alle unerlösten Seelen zum Licht führt und dir Kraft, Mut, Vertrauen, Selbstvertrauen und Gottvertrauen gibt:

Spüre alle Fasern deines Wesens mit göttlicher Kraft, mit Lichtkraft erfüllt. Spüre dich verbunden. Spüre Gottvertrauen, Mut und Selbstvertrauen. Durch dich fließt Licht, du strahlst Positivität und Kraft aus, fühlst dich verbunden und stark.

Mantra Rezitation vor wichtiger Entscheidung

Stehst du vor einer wichtigen Entscheidung? Überlegst du, wie es weitergeht in deinem Leben? Willst du wissen, was eine gute Entscheidung ist? Dann bitte um Führung. Wichtige Entscheidungen können nicht aus dem Intellekt alleine entstehen. Wichtige Entscheidungen sollten auch nicht aus den Emotionen heraus kommen. Wichtige Entscheidungen sind besondere Gelegenheiten um Führung zu bitten, darum zu bitten, dass das geschieht, was geschehen soll.

Du kannst dich einen Moment lang hinsetzen oder auch hinlegen, ganz bequem. Atme ein paar Mal tief ein und aus und stelle dir vor, beim Einatmen strömt Lichtenergie in dich hinein, erfüllt dich ganz und beim Ausatmen strahlst du diese Lichtenergie aus. Wenn du einen Meister hast, z.B. Swami Sivananda, stelle dir ihn oder sie vor. Stell dir vor Segen strömt in dich hinein beim Einatmen, Segen strömt aus beim Ausatmen. Atme so ein paar Mal tief ein und aus.

Und jetzt mache dir bewusst in welcher Situation du dich gerade befindest. Vielleicht ist etwas zu Ende gegangen oder könnte zu Ende gehen. Mache dir das bewusst, was war. Und mache dir bewusst, was jetzt ist. Was ist die Entscheidungssituation in der du stehst? Vielleicht gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Du kannst sagen: „Oh Gott, liebe göttliche Kraft, lieber Meister, liebe Meisterin, ich stehe vor folgender Entscheidung ... Sage mir, was gut ist, nicht mein Wille, der göttliche Wille geschehe. Sende mir dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten. Zeige mir bis ... was die richtige Entscheidung sein wird. Was soll ich tun?“

Jetzt hast du deine Bitte geäußert, dein Gebet geschickt. Jetzt bleibe ruhig und lasse die Kraft des Mantras auf dich wirken. Es ist die Energie des Lichtes, die Energie des Wissens und die Energie der Führung:

  • Om Adityaya Vidmahe
  • Sahasra-kiranaya Dhimahi
  • Tan Nah Suryah Prachodayat

Bitte um Führung durch den Meister:

Lass die Kraft des höheren Wissens dich erfüllen:

Höre, ob schon jetzt eine innere Stimme dir sagt, was das richtige ist. Oder bitte darum, dass diese innere Stimme oder die göttliche Führung dich bis zu einem bestimmten Datum zur richtigen Entscheidung führt:

  • Sarva dharman Pari-tyajya
  • Mam Ekam Sharanam Vraja
  • Aham Tva Sarva-papebhyo
  • Mokshayishyami Ma Shuchah

Mantra Rezitationen für den Frieden, für Verständnis und Mitgefühl

Die Erde, die menschliche Zivilisation befindet sich an einem Scheidepunkt. Mehr Frieden kann entstehen, es kann in eine andere Richtung gehen. Wo auch immer wir hinschauen, es gibt Menschen, die sich für Frieden, Verständnis einsetzen und es gibt Situationen, die sehr beängstigend sind. Wir wollen uns mit der göttlichen Lichtenergie verbinden und Frieden für die ganze Welt schicken.

Stelle dir vor, Licht strömt in dich hinein und erfüllt dich. Und stelle dir auch die Weltregion vor, in der Licht besonders notwendig ist:


Vielleicht gibt es eine bestimmte Weltregion oder auch eine Gruppe von Menschen, deren Leiden dich momentan besonders anrührt. Lass dein Herz davon berühren und schicke ihnen Heilenergie, Heilgebete, bitte die Göttliche Mutter um Trost und lass die Kraft der folgenden Mantras zu diesen Menschen strömen, zu diesen Wesen fließen:

  • Sharanagata Dinarta
  • Paritrana Parayane
  • Sarvasyarti Hare Devi
  • Narayani Namo 'stu Te

Es gibt einige Menschen in Machtpositionen, von deren Entscheidungen viel abhängt, du kannst an einen oder mehrere dieser Menschen denken und du kannst darum bitten: Möge göttliches Licht sie lenken, mögen sie sich öffnen für Führung, mögen gute Entscheidungen durch sie geschehen:

  Vielleicht möchtest du dich selbst engagieren, vielleicht brauchst du selbst Mut, Kraft und Vertrauen, dass du selbst einiges tun kannst. Spüre Mut, Vertrauen und Kraft oder bitte darum, dass du diese bekommst und du dich auch selbst für die gute Sache engagieren kannst. Und bitte auch, dass göttlicher Segen durch dich wirken möge:

Möge Friedensenergie in dieser Welt wirken. Möge Friedensenergie in allen Wesen wirken. Mögen die Kräfte des Lichtes und des Friedens stärker werden. Mögen Menschen die Kraft für Vergebung finden. Mögen Menschen die Kraft für Engagement für die gute Sache finden. Möge Lichtkraft wirken:

Möge Frieden auf Erden sein. Mögen alle sich um das Wohlergehen aller kümmern. Mögen Menschen Frieden in sich selbst finden, mit ihren Mitmenschen und sich engagieren für den Frieden auf der ganzen Welt. Möge göttliche Friedensenergie diese Welt durchdringen.

Mantra Rezitationen in einer Lebenskrise

Befindest du dich gerade in einer Lebenskrise? Ist irgendetwas geschehen äußerlich oder innerlich? Dein bisheriges Leben vielleicht zusammengestürzt oder erheblich verändert? Dann kannst du mit diesen Mantra-Rezitationen versuchen loszulassen, um Führung zu bitten und dir bewusst sein, dass ‚crisis‘ Wandlung heißt, auch Neuerung. Lebenskrise – eine Gelegenheit um Neues ins Leben kommen zu lassen und bewusst werden zu können.

Sitze oder liege ganz entspannt, werde dir bewusst, was war und was zu Ende geht oder gegangen ist. Vielleicht spürst du dabei auch Schmerz oder Tränen. Lasse es zu und spüre jetzt den Trost der Göttlichen Mutter. Das folgende Mantra ist die Anrufung der Göttlichen Mutter, als ob du in den Armen der Göttlichen Mutter bist, die dich jetzt tröstet:

  • Sharanagata Dinarta
  • Paritrana Parayane
  • Sarvasyarti Hare Devi
  • Narayani Namo 'stu Te

Was gewesen ist, ist gewesen. Bitte um die Kraft loszulassen:

Vielleicht spürst du einen Groll gegen jemanden, vielleicht hast du guten Grund dafür einen Groll zu hegen. Bitte um die Kraft vergeben zu können, wenn nicht jetzt, dann doch bald. Denn jeder ist letztlich ein Instrument in den Händen von Karma. Langfristig wirst du verstehen, warum geschehen ist, was geschehen ist und dann wirst du vergeben können. Du wirst dem anderen vergeben können, vielleicht auch dir selbst. So lass die Kraft des Mantras wirken. Eine Kraft für Vergebung für dich selbst und für alle, die daran beteiligt waren:

Jetzt mache dir bewusst, in welcher Situation bist du jetzt? Was ist jetzt? Nicht nur deine Emotionen, sondern die Situation, in der du jetzt bist, die Menschen, deine Lebensverhältnisse, vielleicht hast du Angst, vielleicht bist du unsicher, mache dir das auch bewusst, dass deine Emotionen in der jetzigen Situation ihre volle Berechtigung haben.

Bitte um göttlichen Schutz und lass das folgende Mantra auf dich wirken, ein Schutzmantra, ein Mantra für Mut und Vertrauen, ein Mantra, welches das Göttliche als Hirten, Govinda, anruft, als der, der dich behütet. Vielleicht magst du dir Licht vorstellen, welches dich ganz durchdringt oder du magst dir deinen Meister, deine Meisterin vorstellen oder auch Krishna, als göttlichen Hirten, oder einfach eine schützende Hand, die dir Mut gibt, Vertrauen und dich beschützt und nichts kann dir geschehen. Die göttliche Kraft ist da und schützt dich:

Fühle dich beschütz, habe Vertrauen, sei mutig. Vielleicht stehen jetzt Entscheidungen an, vielleicht nicht jetzt, vielleicht bald. Du kannst überlegen, welche Optionen du hast und du kannst diese Optionen Gott darbringen oder vielleicht weißt du noch gar nicht, wie es weiter geht. Bitte vom Herzen um Führung. Gerade in einer Lebenskrise willst du nicht aus dem Ego heraus entscheiden und auch nicht aus Emotionen. Bitte um göttliche Führung. Nicht mein Wille, dein Wille geschehe. Oh Gott, oh göttliche Energie, kosmische Intelligenz, oh großer Meister, Meisterin, sende mir dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten:

  • Om Adityaya Vidmahe
  • Sahasra-kiranaya Dhimahi
  • Tan Nah Suryah Prachodayat

Bitte nochmals vom Herzen her um Führung und wenn du weißt, bis wann du eine Entscheidung treffen musst, dann bitte darum, dass du bis dahin weißt, was zu tun ist. Mache dir bewusst, es wird kommen, was kommen soll. Alles was geschieht, geschieht durch göttlichen Willen und alle Menschen, egal welches Verhältnis du zu ihnen hast, helfen dir zu wachsen. Neues Lernen wartet auf dich, neue Fähigkeiten wollen in dir kultiviert werden. Neue Erfahrungen warten auf dich, spirituelle Erkenntnisse. Du wirst spirituell wachsen und immer mehr das Göttliche erfahren. Spüre, dass das Göttliche überall wirkt:  

Und nimm dir vor, dass alles was du tust, du für das Göttliche tun willst. Es geht weniger darum, was du als Person willst, es geht darum, dass du tun willst, was zu tun ist, dass du deinen Teil im Kosmischen Lila, im Göttlichen Spiel, spielen willst, dass du Gutes bewirken willst, dich engagieren willst. Bringe alles, was du tun willst, Gott dar und fasse innerlich den Vorsatz: Möge alles was ich tue zum Wohl anderer beitragen. Möge alles was ich tue die Kräfte des Lichtes, des Friedens in dieser Welt stärken. Möge alles was ich tue in Harmonie mit dem göttlichen Willen sein. Und was auch immer ich tue, mit Körper, mit Emotionen, mit Gedanken mit Geist will ich dem Göttlichen darbringen:

  • Kayena Vacha Manasendriyair Va
  • Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat
  • Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai
  • Narayanayeti Samarpayami

Fühle dich so ganz behütet, geführt, beschützt. Und auch wenn du vielleicht jetzt noch nicht weißt, was zu tun ist, habe Vertrauen, es geschieht, was geschehen soll. Großartiges wartet noch auf dich. Es wird sich entfalten, offenbaren. Du wirst zu einem neuen tiefen Glücksgefühl kommen und dich immer stärker Gott verbunden fühlen:

  • Sarvadharman Pari-tyajya
  • Mam Ekam Sharanam Vraja
  • Aham Tva Sarva-papebhyo
  • Mokshayishyami Ma Shuchah

Vertrauen, Hingabe, Loslassen, Engagement.

Om Shanti, Shanti, Shanti.

Mantras - Quintessenz

Om - Der Ur-Klang

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Mantras sind mystische Energien eingebunden in einer Klangstruktur. Es gibt eine Definition von "Mananat Trayate Iti Mantraha". Das, wenn man es regelmäßig wiederholt, einen zur Befreiung, Erleuchtung führt, das ist ein Mantra.

Mantra sind also Wörter, typischerweise auf Sanskrit, welche eine mystische Energie haben. Wenn man Mantra lang genug wiederholt, dann werden Mantras einen auf höhere Ebenen des Bewusstseins heben. Schließlich werden Mantras einen zur Erleuchtung führen. Die klassischen Mantras haben sechs Charakteristika bzw. Bestandteile.

Bestandteile eines Mantras

  • 1. Rishi – Der Meister, der das Mantra gefunden hat. Wenn du ein Mantra wiederholst, verbindest du dich auch mit diesem Rishi und mit allen großen Meistern, in deren Tradition du das Mantra wiederholst.
  • 2. Matra – der Klang des Mantras, die Klangstruktur. Der Klang des Mantras selbst hat eine Wirkung.
  • 3. Bija – Die Essenz des Mantras. Die Essenz der Mantras, die wir beim Yoga und bei Yoga-Vidya wiederholen ist die Gottverwirklichung. Mantras wollen dich führen zur Gottverwirklichung, zur Essenz des Seins, zu Bija.
  • 4. Ishta Devata – Der Aspekt Gottes, der mit dem Mantra in Verbindung steckt. Ishta heißt auch der Geliebte; Devata strahlend und leuchtend. Wenn du ein Mantra wiederholst, dann entsteht dort auch eine Liebe. Dort entstehen auch ein Licht und ein Leuchten. Ein Mantra steht auch in Verbindung mit einer bestimmten Form des Leuchtens und einer Form der Liebe, über die du Gott erfahren kannst.
  • 5. Kilaka – Pfropfen des Mantras, der Verschluss. Weil du selbst Unreinheiten hast, wird die einmalige Wiederholung des Mantras dich nicht zur Verwirklichung führen. Deshalb musst du häufig das Mantra wiederholen. Beständige Wiederholung des Mantras – Japa – hilft Kilaka zu beseitigen. Wenn du das Mantra mit Hingabe an den Guru, den Rishi, wiederholst, wenn du dabei eine Klare Aussprache hast und konzentriert bist bei dem Mantra, Matra, wenn du dir bewusst bist, dass du mit dem Mantra zur Erleuchtung kommen willst, Bija, und dabei voller Liebe zum Göttlichen bist, Ishta Devata, wird Kilaka schrittweise beseitigt werden. Was auch hilft, um Kilaka zu beseitigen, ist Mantra Diksha, die Einweihung in das Mantra. Wenn du bereit bist, jeden Tag mindestens 20 Minuten lang mit dem Mantra zu meditieren und dich für ein Mantra entscheiden kannst, ist es Zeit einem Mantra Diksha, eine Einweihung in das Mantra zu bekommen. Das macht die Mantrawiederholung effektiver und hilft Kilaka etwas zu lüften. Und wenn Kilaka gelüftet ist, dann aktivierst du Shakti.
  • 6. Shakti - Shakti ist die Energie des Mantras, die göttliche Energie des Mantras. Manchmal, wenn du das Mantra wiederholst, spürst du Wogen von Shakti von Energie in dir und durch dich. Und letztlich wird dich dann diese Shakti zur Erleuchtung führen.

Ebenen der Mantrawiederholung

Wenn du das Mantra wiederholst, dann geht das durch verschiedene Ebenen:

  • 1. Da gibt es zuerst die laute Wiederholung des Mantras, Vaikari.
  • 2. Es gibt die flüsternde Wiederholung des Mantras, Upamshu.
  • 3. Dann folgt die geistige Wiederholung des Mantras, manchmal Manasika bezeichnet, manchmal auch Madhyama.
  • 4. Dann fallen die Worte des Mantras weg und du spürst die Energie des Mantras vielleicht auch mit einer Vision, was sich dann Pashyanti nennt.
  • 5. Schließlich verschwindet auch das Energiegefühl und die Vision und du gehst ein in Para und damit in die Gottverwirklichung.
Japa - Mantra-Wiederholung für die Meditation - hier mit Mala

Wenn du das Mantra wiederholst, kannst du auch zuerst mit Kirtana beginnen, mit Singen. Dann gehst du in die Vaikari Japa, das ist die laute Wiederholung usw., dann flüsternd, dann geistig, dann bringst du dein Bewusstsein mehr auf die Energie und das Gefühl und das, was innerlich an Lichterfahrung steht, um schließlich all das zu transzendieren, um wirklich in die göttliche Erfahrung hineinzugehen.

Arten von Mantras

Es gibt verschiedene Arten von Mantras:

  • Es gibt die sogenannten Moksha-Mantras, die zur Befreiung führen.
  • Wenn du in das Mantra eingeweiht worden bist wird es zum Diksha Mantra.
  • Wenn du die Einweihung in der Tradition eines Lehrers bekommen hast, wird es zum Guru-Mantra.
  • Wenn du ein Mantra aus den Veden wiederholst, dann ist das ein Veda-Mantra.
  • Einsilbige Mantras werden als Bija-Mantra bezeichnet.
  • Mantras, welche in Verbindung stehen mit bestimmten Gottheiten, gelten als Ishta-Mantras oder auch Devata-Mantras.
  • Mantras, die mit einem bestimmten Aspekt Gottes in Verbindung stehen, werden als Saguna Mantras bezeichnet.
  • Mantras ohne konkreten Aspekt Gottes sind die sogenannten Nirguna Mantras.
  • Verse aus der Bhagavad Gita und anderen Schriften können auch als Mantra verwendet werden, diese nennen sich Shlokas.
  • Shlokas, die sich an einen bestimmten Gott richten und Visualisierungshilfen sind, werden als Dhyana Shloka bezeichnet.
  • Vedateile, die mit vielen Mantras verbunden sind, werden als Suktas bezeichnet.

Formen von Mantras

So gibt es verschiedene Formen von Mantras, die man rezitieren kann:

  • Wenn du Mantra singst, dann ist das Kirtan.
  • Wenn diese Kirtans komplexer werden, dann werden sie auch als Bhajan genannt.
  • Wenn du mit anderen zusammensingst, wird es Sankirtan.
  • Wenn du ein Mantra oder einen Kirtan immer wieder singst, dann ist es Akhanda Kirtan.
  • Wenn du das mit vielen anderen zusammen singst und dabei eine Prozession machst, wo viele hintereinander sind, dann ist das Nagar Kirtan, wo sich eine Schlange bildet.
  • Wenn sich viele Menschen dabei versammeln, dann ist es ein Kirtan Mela.

So gibt es viele Ausdrücke, wie du Mantras verwenden kannst.

Am wichtigsten vielleicht Mantra wiederholen für die Meditation, das ist Japa. Immer wieder das Mantra am Tag wiederholen, um so jeden Moment des Tages zu spiritualisieren.

Soweit für heute. Mehr über Mantras findest zu um einen im Buch von Swami Sivananda „[* Swami Sivananda: Japa Yoga Japa Yoga]“. Du findest dieses Buch auch kostenlos auf unseren Internetseiten oder du könntest es in Buchform bestellen. Du findest auch viel über Mantras auf unseren Internetseiten unter anderem auch den mehrwöchigen Videokurs „Mantrameditation lernen in 8 Wochen

Wir haben natürlich viele Mantraseminare, Mantra-Yoga-Seminare, Mantra-Meditation intensiv. Alle Informationen auf unseren Yoga Vidya Internetseiten.

Om Namah Shivaya
Om Namah Shivaya
Om Namah Shivaya

Video - Mantras - Quintessenz

Zum Abschluss noch die Quintessenz der Mantras kurz zusammengefasst:

Mantras bei Yoga Vidya

Zum Yoga Vidya Übungssystem gehören auch Mantras. Wenn du zum ersten Mal in einen Yoga Vidya Ashram oder Yoga Vidya Zentrum gekommen bist, wird dir sicherlich aufgefallen sein, wie häufig Mantras bei uns gesungen und rezitiert werden.

Yogastunden

Wir grüßen uns mit „Om“ oder „Hari Om“ oder „Om Namah Shivaya“ oder „Om Namo Narayanaya“. Jede Yogastunde beginnt und endet mit Om und Mantra. Und oft genug gibt es auch während der Yogastunden das eine oder andere Mantra.

Satsang, Rituale und andere Mantra-Ereignisse

Die Satsangs beginnen mit Mantras, sie enthalten Mantra-Gesänge und Rezitationen. Und insbesondere in unseren Yoga Vidya Ashrams gibt es auch tägliche regelmäßige wochentagabhängige und besondere Mantra-Rezitationen.

Manchmal gibt es den ganzen Tag oder auch eine ganze Woche Rezitation eines Mantras, wo sich die Teilnehmer abwechseln, das Mantra zu wiederholen. Wir haben tägliche Rituale, wie Puja, Homa, bei denen Mantras rezitiert werden. In den Yoga Vidya Zentren und Ashrams gibt es Mantra-Konzerte, Mantra-Seminare, Mantra-Workshops, Mantra-Lehrerausbildungen, Mantra-Weiterbildungen. Und die populärste Meditationstechnik bei uns sind die Rezitationen eines Mantras, also die Mantra-Meditation.

Bei Yoga Vidya gibt es auch Mantra-Weihen.

Und jetzt ist natürlich die Frage, woher stammen all diese Mantras? Wer hat sie so festgelegt? Was ist änderbar? Was ist anpassbar? Was liegt fest? Grundlange, wie bei allem bei Yoga Vidya, ist, was Sukadev Bretz,Gründer und spiritueller Leiter von Yoga Vidya, gelernt hat bei Swami Vishnudevananda. Und für den war die Grundlage, was Swami Vishnudevananda bei Swami Sivananda gelernt hat. Und dazu gehören natürlich zunächst mal die Satsang-Mantras, also das Jaya Ganesha, das Om Tryambakam und das Arati, die stammen vom Sivananda Ashram Rishikesh.

Dann gibt es die Mantras, die typischerweise am Anfang und am Ende der Yogastunden rezitiert werden, die Sukadev Bretz von Swami Vishnudevananda und seinen Schülern gelernt. Sukadev ist seit 1992 regelmäßig in den Sivananda Ashram Rishikesh gefahren und viele der engeren Schüler von Yoga Vidya, viele der Yoga Vidya Gemeinschaftsmitglieder gehen regelmäßig in den Sivananda Ashram Rishikesh. Dort gibt es auch noch andere Mantras und Rezitationen, also andere, als bei Swami Vishnu üblich waren und die zum Beispiel Eingang in das tägliche Stotra-Singen im Homa-Raum in Bad Meinberg gefunden haben.

Shri Kartikeyan, ein Yogameister aus dem Sivananda Ashram in Rishikesh, hat auch einige Rezitationen bei Yoga Vidya populär gemacht, zum Beispiel das „Krishna Krishna“-Mantra und die Surya Mantras.

Dann gab es einen Yogameister namens Sumitra, mit dem Sukadev Bretz seit 1994/95 befreundet war, er hat dieses Jahr, 2014, seinen Körper verlassen. Sumitra hat die Yajna- und die Homa-Mantras eingeführt sowie auch das Maha Vidya Mantra: „Om Aim Tripura Devyai Cha Vidmahe Klim Kameshvaryai Cha Dhimahi Saum Tannah Klinne Prachodayat.“

Und immer wieder haben auch Yoga-Aspiranten Kirtans und Mantras anderer Traditionen eingeführt. So manifestiert sich göttlicher Segen auch und besonders immer wieder in diesen und durch diese wunderbaren Mantras.

Auch hier gilt wieder das Yoga Vidya Prinzip. Ein Grundgerüst von Mantras, die täglich rezitiert werden, auf deren Grundlage dann andere Mantras integriert werden können. Und so wie wir ein bestimmtes Unterrichtssystem eine Weile etabliert haben, dann gilt es, andere darin zu schulen, es weiterzugeben. So haben wir bei Yoga Vidya auch Mantra-Meditation-Intensivwochen, wir haben Mantra-Lehrerausbildungen und wir haben Weiterbildungen in Mantra-Yoga, Klang-Yoga und vielem anderen. Und wir haben auch Techniken, wie man Satsang weitergeben kann.

Sukadev Bretz empfiehlt: "wiederhole Mantras, höre Mantras zu, mache mit beim Yoga Vidya Satsang. Gerade die Mantras im Satsang haben eine besondere Bedeutung. Satsang, Meditation, Mantrasingen, Lesung oder Vortrag, Om Tryambakam, Arati, ein machtvolles Ritual, um wirklich das Göttliche zu erfahren, Zugang zu finden zu einer höheren Wirklichkeit.

Mantras zu Beginn und am Ende von Yogastunden

Jetzt will ich, Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, sprechen über die Mantras, die wir zu Beginn und am Ende von Yogastunden wiederholen. Bei Yoga Vidya singen wir nämlich zu Anfang und zum Schluss von Yogastunden dreimal Om, die eine oder andere Sanskrit-Shloka, also Anrufungsverse und Om Shanti, Om Frieden. Durch die Mantras wird eine spirituelle Schwingung erzeugt. Der Yogalehrer ruft die göttliche Kraft an und bittet um Führung. Er macht sich frei von allen Alltagsgedanken, stimmt sich auf die Schüler und die Meister ein und wird zum Instrument. Zum Abschluss dankt der Yogalehrer für die göttliche Führung, bringt die Yogastunde ganz Gott dar und bittet um Segen und Heilkraft für alle, die in der Yogastunde waren und alle, die demnächst mit den Teilnehmern in Berührung kommen.

Diese Art der Mantra-Wiederholung zu Anfang und Ende der Yogastunden ist in Indien weit verbreitet. Bei Yoga Vidya singen wir nach der Anfangsentspannung typischerweise dreimal Om. Es liegt dann im Ermessen und an der Inspiration des Yogalehrers, welches Mantra er dann rezitiert. Swami Vishnudevananda hat die fünf Strophen der Gajananam Stotra für besonders geeignet gehalten. Man kann aber auch „Asato Ma Sat Gamaya“ wiederholen oder „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ oder auch das „Sarva Mangala Mangalye“ oder ein anderes Mantra seiner Wahl rezitieren.

Das Gajananam, also die Gajananam Strotra selbst, besteht aus fünf Dhyana Shlokas, also fünf Strophen zur Anrufung eines Aspektes Gottes, zu Beginn einer Meditation. Diese fünf Dhyana Shlokas stammen aus verschiedenen Schriften und sind uralte Sanskrit-Verse. Swami Sivananda hat sie zum Beispiel in seinem Buch „Japa Yoga“ zusammen mit vielen weiteren Dhyana Shlokas aufgeführt. Die spezifische Zusammensetzung dieser fünf Dhyana Shlokas stammt vermutlich von Swami Vishnudevananda selbst. Jedenfalls sagte Swami Vishnudevananda einmal im engeren Kreis, dass seine Energie immer da sein werde, wenn man das volle Gajananam mit Konzentration auf ihn rezitiert.

Eine Zusammensetzung von Shlokas wird eben auch Stotra genannt. So nennen wir bei Yoga Vidya diese fünf Dhyana Shlokas zusammen auch die Gajananam Stotra. Diese Gajananam Stotra folgt einer besonderen Logik. Zuerst wird Ganesha angerufen, um alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, so dass man anfangen kann. Als nächstes wird Sharavanabhava, also Subramanya, angerufen für Kraft und innere Stärke und für Energie und Konzentration in der Yogastunde. Als drittes folgt dann Saraswati, welche für Intuition, Kreativität und die Entfaltung innerer Fähigkeiten und Erlangung höheren Wissens steht. Dann folgt der Guru in der vierten Shloka, was für die Bitte um Führung steht. Schließlich folgt ein Mangala Mantra, also ein Segens-Mantra, in welcher die göttliche Mutter angerufen wird für Segen und alles Gute für alle Anwesenden. Dreimal „Om Shanti“ schließt das Mantra zu Beginn einer Yogastunde ab. Dann sind Lehrer und Schüler eingestimmt, bereit für eine tiefe Erfahrung.

Wenn man zu Anfang so ein Mantra wiederholt, wird die Erfahrung in der Yogastunde sehr viel tiefer und die Yogastunde wird meditativer, spiritueller, die Wirkung ist sehr viel größer. Dreimal Om und Shanti wird auch am Ende einer Yogastunde gesungen. Zunächst dreimal Om, dann folgt ein Mangala Mantra, also ein Mantra des Wohlwollens. Swami Vishnudevananda hat besonders das Mahamrityunjaya Mantra empfohlen, also das „Om Tryambakam“, aber auch das „Asato Ma“, das „Sarva Mangala Mangalye“, so wie das „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“, kann am Ende rezitiert werden, gefolgt von dreimal Shanti und Frieden. Damit ist dann natürlich auch ein Wunsch verbunden: „Möge die Kraft dieser Yogastunde noch lange nachwirken und bei allen Gesundheit, Wohlergehen, Freude stärken.“

Zum Schluss folgt dann der Dank und die Ehrerbietung an die Meister: „Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaj Ji Ki – Jaya.“ Manche wiederholen auch den zweiten Vers: „Om Bolo Shri Guru Swami Vishnudevananda Maharaj Ji Ki – Jaya.“ Manche Yogalehrer bei Yoga Vidya rufen dabei nur Swami Sivananda an, manche auch Swami Vishnudevananda. Durch das gemeinsame Rezitieren dieser Mantras am Ende der Yogastunde wird eine Schwingung des Friedens, der Verbundenheit erzeugt. Diese Mantras am Ende berühren die Herzen der Teilnehmer oft sehr tief. Es wird eine Friedenskraft erzeugt, die in der feinstofflichen Ebene, in der Akasha-Gedankenwelt, wirkt und, so hoffen wir mindestens, die Kräfte des Friedens und des Wohlergehens in der ganzen Welt stärkt. Und ich möchte auch immer Menschen ermutigen, wann immer man eine spirituelle Praxis macht, ob Meditation oder Asana oder Pranayama, Yogastunde oder auch beim Aufwachen und vor dem Einschlafen, Friedensgedanken in die ganze Welt zu schicken. Es kann auch einfach nur sein, „Om Shanti, Shanti, Shanti“ oder „möge Frieden auf Erden sein“. Oder wie auch immer du es ausdrücken willst, mit einem Mantra, mit einem Segensspruch. Wenn viele Menschen Friedensgedanken in die Welt schicken, kann aus dieser Welt ein friedvollerer Ort werden.

Mantra Erfahrungsbericht

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Ein Erfahrungsbericht von Katyayani, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.35 - Herbst 2017

Katyayani ist eine sehr erfahrene Yogalehrerin und Yoga Vidya Acharya. Mit viel Fachkompetenz, Einfühlungsvermögen und einer besonderen Stimme und Ausdrucksweise führt sie dich durch deine Yogapraxis. Bekannt ist sie auch durch die Herzen berührenden Satsangs, Meditationen und Mantra-Yogastunden.

Mananat Trayate Iti Mantraha - Ein Mantra ist das, was den Geist befreit

Oft werde ich gefragt, wie ich denn zum Mantra und Kirtan Singen gekommen bin, was es für mich bedeutet und dass es zu beobachten ist, wie sich meine Stimme und meine Person selbst verändert hat.

Feuer und Hingabe entfacht

Es macht mich unglaublich froh, dass ich mit meiner Stimme Menschen berühren und ihnen das Mantra und Kirtan (spiritueller Wechselgesang) Singen näher bringen kann. Ein Mantra kann ein Feuer entzünden, Hingabe erwecken, verbinden.

Die Freude am Mantra Singen habe ich bei Yoga Vidya entdeckt. Das Feuer und die Hingabe dafür haben sich bei einem Osterseminar mit Sundaram entfacht. Die intensive Wirkung des Mantra Singens hat mich erkennen lassen, wie befreiend und glücksbringend es ist, mein Herz zu öffnen und im Leben wirklich anwesend zu sein. So habe ich mich entschlossen, hier tiefer zu gehen und mich sozusagen in die Lehre von Sundaram begeben, dem von Herzen mein großer Dank gilt.

Stark inspiriert habe ich mir ein eigenes Harmonium gekauft und begonnen, regelmäßig zu üben. Ich habe einfach Mantras und Kirtans, die ich bei Yoga Vidya und Sundaram kennengelernt habe, am Harmonium ausprobiert und gesungen, gesungen, gesungen. Manchmal ist das wie eine Meditation. Mein Geist entspannt sich durch das Singen und die Klänge. Freude und Klarheit kommen an die Oberfläche. Wenn ich dann ganz auf den Klang konzentriert bin, gehe ich regelrecht darin auf.

Üben hilft!

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Ich habe aber auch schnell gemerkt, dass ich konkrete Übung brauche. Heute weiß ich, dass das Eintauchen in den Klang oder in das Mantra dann geschieht, wenn ich körperlich entspanne, den Atem gezielt und entspannt nutze, so dass die Stimme ohne Anstrengung fließen kann. So kann ich mich selbst, meine Gefühle, meine Stimmung ganz natürlich über die Stimme ausdrücken. Das ist heilsam für mich. Bei Sundaram habe ich viel Stimmtraining, Rhythmusschulung und auch Harmonium Unterricht erfahren.

Das ist die technische Übung und diese ist nicht zu unterschätzen. Das ist genauso wie im Hatha Yoga (Yoga der Körperübungen). Erst wenn ich durch regelmäßige und längere Übung in die Lage komme, die Asana (Körperübung) in der für mich richtigen und gesunden Ausführung einzunehmen und dabei den Atem gezielt mitnehme, kann ich in der Asana entspannen, bis hin zu einem meditativen Zustand, und die tieferen Wirkungen erfahren.

Wer schon Seminare bei Sundaram besucht hat, weiß, dass scheinbar reine Technikübungen bei ihm zum kurzweiligen Erleben mit garantierten Spaß- und Wohlfühlfaktor werden. Sundaram betont, es gehe nicht darum, wie die Stimme sich anhört oder wie du glaubst, wie sie sich anhören sollte, sondern darum, wie sie sich anfühlt. Stimme und Stimmung gehören eng zusammen.

So wie verschiedene Instrumente einer Band aufeinander eingestimmt werden, damit ein harmonischer Klang entsteht, stimmen wir uns auf uns selbst ein, indem wir in uns hineinfühlen, zum Beispiel durch das bewusste Spüren der eigenen Stimme. Wenn ich in mich hineinfühle, wird meine Stimme das, was da ist, wiedergeben, wenn ich sie nicht verstelle, wenn ich sie eingestimmt lasse. Umgedreht kann ich so auch meine Stimme bewusst nutzen, mich in eine bestimmte Stimmung zu bringen.

Mantra Meditation im Satsang

Fast schon ein Ritual in Bad Meinberg, im Mittwoch-Abend Satsang

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Seit vielen Jahren besuche ich Seminare und die Jahresgruppe von Sundaram und lerne hier immer wieder Neues dazu. Inzwischen unterrichte ich Mantra Yogastunden und die Mantra Yogalehrer/in Ausbildung bei Yoga Vidya zusammen mit Sundaram und lerne weiter. Hier habe ich auch besonders die gemeinsame Mantra Rezitation schätzen gelernt. Nach einem längeren gemeinsamen Rezitieren eines Mantras falle ich ganz leicht in die Meditation, mal für eine kurze, mal für längere Zeit. Ich bin dann nichts mehr - außer einfach da.

Das hat mich bewogen, am Mittwoch-Abend Satsang bei Yoga Vidya Bad Meinberg, eine Form der kombinierten Mantra Meditation bei Yoga Vidya zu gestalten, bei der gemeinsam längere Zeit das Mantra Om Namo Bhagavate Vasudevaya laut gechantet wird, um danach ganz in die Stille hinein zu tauchen. Auch wenn das geistige Wiederholen des Mantras auf längere Sicht wirkungsvoller ist, kann das laute Chanten zunächst viel mehr helfen, unsere Gedanken auf den Klang der eigenen Stimme zu konzentrieren. Gleichzeitig kann man den Klang der Menge im Raum wahrnehmen. Dies kann zu einem Gefühl der Verbundenheit und des Eins sein führen, besonders wenn man sich dabei noch auf den Herzraum (Anahata Chakra) konzentriert.

Das Mantra Om Namo Bhagavate Vasudevaya hilft dabei, denn es bedeutet so viel wie „Verneigung dem, der das Licht in allen Geschöpfen ist.“ Vasudeva ist ein Name für Krishna, dessen Aspekt unter anderem dafür steht, dass wir nicht getrennt, sondern ein Teil des ganzen Universums sind, mit allem verbunden sind. Über das Rezitieren und Singen eröffnen sich Räume in mir und zeigen alles Mögliche und Unmögliche: weite Sehnsüchte, überholte festgefahrene Muster, fälschliche Ansichten, überwunden geglaubte Ängste, unerwartete Fähigkeiten, Weitsicht, Einsicht. Das Mantra nimmt mich an die Hand und führt mich zu mir selbst.

Geborgen wie ein Fluss im Flussbett

Das Mantra und Kirtan singen zusammen mit anderen hat mein Herz geöffnet. Es hat mich verletzlich gemacht, mir die Fähigkeit gebracht, reine Liebe zu empfangen. Es hat mir Mut gemacht, meine Stimme und meine Stimmung willkommen zu heißen. Ich fühle mich zugleich sicher und geborgen wie ein Fluss in seinem Flussbett und wandelbar wie das Wasser - mal träge, trüb, mal sprudelnd, überschäumend, mal gleichmütig fließend. Und ich glaube fest daran, dass der Fluss den Ozean erreichen wird. Das Gleichnis vom Fluss, Flussbett und Ozean wird oft von Sundaram benutzt.

Das Mantra ist ein Werkzeug für meine persönliche Entwicklung, die Entfaltung meiner Person. Person wird abgeleitet von per-sonare (lat.) für „durchtönen“ (nämlich die Stimme durch die Maske). Durch den Ton (Klang) gelange ich durch meine Maske zu meinem wahren Selbst.

Bhakti Yoga durchdringt Raja Yoga

Mantra und Kirtan Singen wird dem Bhakti Yoga (Yoga der Hingabe) zugeordnet. Bei mir wirkt es zudem nahtlos durchdringend zum Raja Yoga (Yoga der Geisteskontrolle) hin. Ich lerne meinen Geist und mein Gemüt kennen und „zu stimmen“. Ich konzentriere mich auf das Göttliche in all seinen Namen in mir und um mich herum. All das betrachte ich als ein großes Geschenk, das ich gerne teilen möchte.

Sundaram hat mal gesagt, dass er glaubt, dass sein Mantra und Kirtan Singen viele Menschen nicht deshalb so berührt, weil er ein besonders toll ausgebildeter oder fähiger Sänger ist, sondern weil er beim Singen nichts zurückhält. Nichts zurückhalten bedeutet, alles geben, alles hingeben. Mit Hingabe etwas tun, entwickelt Fähigkeiten. Die Fähigkeiten wiederum ins Tun eingebracht, verstärken die Hingabe und die Freude.

So behaupte ich auch seit längerem, dass Sundaram nicht nur ein großer Mantra Yogalehrer ist, sondern ein mindestens genauso großer Raja Yogalehrer. Ich soll in mich hineinfühlen, meine Stimme (Stimmung) fühlen. Das ist SvadhyayaSelbstbeobachtung. Ich soll regelmäßig üben, auch wenn es schwer fällt. Das ist TapasAskese im Sinne von Praxis, bewusstem Handeln.

Ich soll mich ganz hineingeben, nichts zurückhalten. Das ist HingabeIshvara Pranidhana. Svadhyaya (Selbststudium), Tapas (Askese) und Ishvara Pranidhana (Hingabe an Gott) sind die drei Kriya (Reinigunsgsübungen) Yogatechniken im Raja Yoga nach Patanjali. Das ist natürlich jetzt auch ein wenig Wortspielerei. Aber die Erfahrung, dass Mantra Yoga mich mir selbst näher, meinen Geist zur Ruhe und mein Herz zur Öffnung und zur Verbundenheit mit allem bringt, mache ich wieder und wieder.

Videovorträge von Sukadev zum Thema "Mantra"

Wie man eine Mantraweihe bekommen kann

Mantra Yogastunde mit den Love Keys

Weblinks

Siehe auch

Literatur

Videos

Seminare

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