Samana

Aus Yogawiki
Prana - die Lebensenergien

1. Samana (Sanskrit: समान samāna adj. und m.) gleich, gleichartig, übereinstimmend, homogen; gemeinsam; in der Mitte stehend, der mittlere; gemeinsam, all, insgesamt; ganz (eine Zahl im Gegensatz zu einem Bruch); einer der fünf Pranas bzw. Vayus. Im Ayurveda ist Samana die Bewegungsform von Vata, die ihren Sitz im Dünndarm hat und für die nervliche Versorgung des Verdauungssystems zuständig ist. Samana steuert den Verdauungsvorgang und die Nährstoffaufnahme und damit die Absorption von Lebensenergie. Ist Samana gestört, kommt es zum Beispiel zu nervösen Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit.


2. Samana (Sanskrit समन samana n.) Umarmung; Streit, Kampf; Zusammenkunft, Festversammlung; Verkehr.

Vishnu in seinen zehn göttlichen Inkarnationen (Avataren)

3. shamana, (Sanskrit शमन śamana), beruhigend, stillend, vernichtend., n. Beruhigung, Stillung, das Aufhören; Töten Schlachten. samana ist eine alternative Schreibweise für Shamana .

Mehr Informationen zu dem Sanskrit Wort samana findest du unter dem Hauptstichwort Shamana

Sukadev über Samana

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Samana

Samana ist einer der fünf Haupt-Prana-Vayus. Man kann "Samana" sagen, man kann aber auch "Samana Vayu" sagen. "Samana" heißt wörtlich: "Zusammenatem". Und es betrifft das Prana, die [Lebensenergie], welche für die Verdauung zuständig ist. Warum heißt Samana Vayu Zusammenatmungs-Vayu? Die Verdauung bringt Nährstoffe zusammen mit Verdauungssäften und Samana führt dazu, dass neue Stoffe Teil des Körpers werden. Samana Vayu verdaut also die Nahrung, so dass der Körper sich mit dieser Nahrung verbinden kann und damit neue Kraft haben kann. Wenn du über Gesundheit und Krankheit nachdenkst, dann ist das nicht nur eine Frage von dem, was du isst, sondern es ist eben auch eine Frage, wie du verdaust. Die gleiche Nahrung kannst du gut oder weniger gut verdauen. Es ist gibt ja Extreme. Angenommen jemand hat Zöliakie, also eine Gluten-Unverträglichkeit, Unverträglichkeit von Weizen und verwandten Getreidesorten, wenn der Weizen isst, bekommt er Allergien und Hautausschläge, fühlt sich schlecht, bekommt Blähungen, Verdauungsprobleme usw.

Es gibt aber auch andere Menschen, die Vollkornweizen essen davon Energie bekommen. Samana Vayu kann also auf unterschiedliche Weise verdaut werden. Es ist also nicht nur wichtig, was du isst, es ist auch wichtig, wie du verdaust. Und es gibt bestimmte Prädispositionen, und wenn du diese kennst und so darauf achtest, das zu essen, was dir bekommt, dann ist schon eine Menge gewonnen. Aber es ist nicht nur so, dass da etwas schon angeboren ist, eine Prädisposition. Du kannst dein Prana auch erhöhen. Samana Vayu hängt schließlich auch mit Agni, dem inneren Verdauungsfeuer, zusammen. Darüber gibt es ja auch eigene Einträge auf unseren Yoga Vidya Seiten.

Da gehst du einfach auf www.yoga-vidya.de. Wenn du da unter „Agni“ schaust, findest du eine Menge an Tipps, wie du dein Verdauungsfeuer aktivieren kannst. Samana Vayu wird sowohl im Ayurveda behandelt. Da gilt dann Samana Vayu als eine der Manifestationen von Vata, aber es wird auch im Hatha Yoga behandelt, und da hängt Samana Vayu mehr mit Agni, mit dem Feuer, zusammen.

Wie kannst du dein Samana erhöhen? Du kannst dein Samana erhöhen, indem du die Vorwärtsbeuge länger hältst, indem du den Drehsitz längere Zeit hältst, indem du den Pfau übst. Das sind jetzt drei Übungen aus dem Hatha Yoga. Indem du tiefen Bauchatem übst, auch durch Übungen wie Agni Sara, Uddiyana Bandha, Nauli kannst du dein Samana Vayu erhöhen. Wenn du ab und zu mal fastest, wenn du nicht zu viel und nicht zu häufig isst, und wenn du zwischen Mahlzeiten etwas Pause lässt, wenn du nicht zu viel verschiedene Nahrungsmittel isst, dann kann Samana Vayu sich immer wieder von Neuem regenerieren.

Achte darauf, dass du dich in deiner Mitter gut fühlst, dass du dich in deiner Mitte warm fühlst. Nicht umsonst ist das auch Agni, Feuer oder Sitz der Sonnenenergie. Wenn du darauf achtest, dass du dich in deiner Mitte wohl fühlst, dass dort eine Wärme ist und dass dein Feuer gut ist, dann fühlst du dich auch insgesamt gemittet, dann fühlst du dich im Zentrum, dann fühlst du dich ruhig und voller Freude.

Samana im Ayurveda

Agni, der Feuergott

Nach Ayurveda hat Samana seinen Sitz im Bauchraum. Samana steuert den gesamten Verdauungsprozess. Samana hängt im Ayurveda auch sehr eng mit der Sonne und Agni (Verdauungsfeuer) zusammen. Samana ist außerdem die Energie der Willenskraft, des Selbstbewusstseins und der Durchsetzungsfähigkeit und regelt die Sauerstoffaufnahme, die hauptsächlich während der Atempause zwischen Einatmung und Ausatmung geschieht.

Samana heißt wörtlich „ausgleichende Luft“. Samana bewegt sich von den Außenbereichen hin zum Zentrum des Körpers. Samana regelt damit die Bewegung der Energie vom ganzen Körper zurück zum Nabel.

Auf allen Ebenen unterstützt Samana die Verdauung:

Samana erschafft die Öffnungen im mittleren Teil des Körpers, jene des Verdauungssystems, die sich im Nabel zentrieren. Durch Samana münden die Energiekanäle (Nadis) des Darm-Traktes und der Organe, wie Leber und Bauchspeicheldrüse, im Nabel. Zusammenfassend kann man sagen, dass Samana den Rumpf erschafft, der vom Magen-Darm-Trakt dominiert wird. Demgegenüber erschafft Vyana Vayu die Gliedmaßen.

Samana in der Yoga-Praxis

Kapalabhati - die Lebensenergie der Sonne aufnehmen

Der Regeneration von Samana dienen Übungen, die die Aufnahme von Sonnenenergie aktivieren, wie etwa Kapalabhati.

Die Psyche betreffend regelt Samana die Verarbeitung der Wahrnehmungen und Erfahrungen. Samana schenkt uns Nahrung, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit des Geistes. Wenn Samana gestört ist, verursacht dies Anhaftung und Gier. Wir hängen an Dingen und verhalten uns besitzergreifend.

Auf der spirituellen Ebene ist Samana verantwortlich für den Raum innerhalb des Herzens (Antar Hridyakasha), in dem das wahre Selbst, Atman, wie ein Feuer wohnt. Samana regelt außerdem den zentralen inneren Raum, Antariksha. Ohne den Frieden und die Ausgeglichenheit von Samana können wir weder zu dem Kern unseres Wesens zurückkehren, noch unseren Geist konzentrieren.

Wenn wir Yoga praktizieren erwachen die subtilen Aspekte der fünf Vayus. Samana betreffend können wir tiefen inneren Frieden erfahren.

Durch Samana Meisterung zu strahlendem Feuer

VMeisterung des Feuers führt zu Ausstrahlung

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Kommentar zur Yoga Sutra von Patanjali 3. Kapitel, Vers 41

Vers 41:

„Samanajayajjvalanam“

„Meisterung des samana führt zu strahlendem Feuer“

Samana = eine der fünf Prana-Energien - unter anderem Verdauungsfeuer; Jaya = Meisterung; Jvalana = Auflodern, brennen;

Samana ist einer der fünf Prana-Energien. Die Energie des Verdauungsfeuers. Im Allgemeinen, das Feuer, die Energie, das Durchsetzungsvermögen und die Begeisterung. Samana steht natürlich im Zusammenhang mit Agni, dem inneren Feuer. Samana hilft dir besser zu verdauen. Samana führt zum Erfahren von Wärme. Samana ist aber auch Mut, Enthusiasmus, Begeisterung und letztendlich auch die Energie hinter dem Pitta-Prinzip.

Hier spricht Patanjali davon, dass die Jaya, die Meisterung, über Samana, zu Jvalana, dem Auflodern, dem Brennen und dem strahlenden Feuer führt. Wenn du also Samana meisterst, besitzt du strahlendes Leuchten.

Samana mit Hatha Yoga Praktiken meistern

Wie meistern wir aber Samana? Hier gibt es natürlich die verschiedenen Hatha Yoga Praktiken. Beispielsweise:

und so weiter. Du kannst dich aber auch ganz einfach auf den Bauch konzentrieren. Die Konzentration auf den Bauch erhöht auch das Verdauungsfeuer.

Es gibt auch eine Tradition, welche sagt, man könne Siddhis auch erlangen, indem man den entsprechenden Aphorismus, korrekt wiederholt. Du könntest also auch lernen zu levitieren, indem du den 40. Vers des dritten Kapitels wiederholst und so natürlich auch mit allen anderen Versen. Es gibt Traditionen, die sogenannte Siddhikurse anbieten. Dort, geht es im Wesentlichen darum, dass man lernt die entsprechenden Verse korrekt zu rezitieren. Anschließend meditierst du jeden Tag 20 Minuten über diesen Vers solange, bis du die entsprechende Siddhi erlangst.

Anleitung - Samana Meditation

Im Folgenden findest du solch eine Meditation, mit der Rezitation des 41. Verses. Wenn du möchtest, probiere diese gerne zu Hause aus:

  • Sitze gerade oder lege dich auf den Rücken
  • Schließe deine Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus
  • Lasse deinen Atem ruhig werden und spüre den gesamten Bauchbereich
  • Spüre von Bauchdecke bis Wirbelsäule
  • Stelle dir dabei ein Feuer vor
  • Spüre weiter das Feuer und deinen Bauchbereich und rezitiere die Worte „Samanajayajjvalanam“
  • Mit der Einatmung „Samana“ und mit der Ausatmung „jayajjvalanam“
  • Rezitiere den Vers einige Male.
  • Lausche weiter deinen Worten und spüre, gleichzeitig, weiter genau hin. Vielleicht spürst du auch ein Gefühl von Wärme in dir aufkommen.
  • Führe die Meditation in diesem Stil weiter fort

Video - Durch Samana Meisterung zu strahlendem Feuer

Im 41. Vers des 3. Kapitels des Yogasutra sagt Patanjali, dass durch Meisterung von Samana strahlendes Feuer entsteht. Was das zu bedeuten hat, dazu höre unteren Vortrag:

Die 5 Pranas - the five Pranas (englisch mit deutscher Überstezung)

Kundalini

Swami Saradananda, Schülerin von Swami Vishnu-devananda, spricht über die fünf Lebensenergien, die fünf Pranas, und ihre Bedeutung aus der Sicht von Ayurveda, Hatha und Kundalini Yoga. Swami Saradananda ist Autor des Buches "Atem - Kraftquelle deines Lebens". Sie lebt in London und unterrichtet weltweit.


Die zehn Hauche



Verschiedene Schreibweisen für Samana

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Samana auf Devanagari wird geschrieben " समन ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " samana ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " samana ", in der Velthuis Transkription " samana ", in der modernen Internet Itrans Transkription " samana ".

Video zum Thema Samana

Samana ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Samana

Siehe auch

Literatur

  • Swami Saradananda, Atem - Kraftquelle deines Lebens (2009)
  • Die Wissenschaft des Pranayama
  • Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
  • Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
  • Vedische Kochkunst
  • Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
  • Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie. Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda (2010)
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie in der Praxis. Wachstum und Entwicklung. Das Erwachen der Urkraft Shakti (2013)
  • Frawley, David, Soma - Verjüngung und Unsterblichkeit. Yoga und Ayurveda für Körper und Geist (2012)
  • Frawley, David, Mit dem Herzen denken. Die Psychologie des Ayurveda (2011)
  • Frawley, David, Yoga und Ayurveda. Die uralte Kunst und Wissenschaft der spirituellen und psychosomatischen Integration (2010)
  • Frawley, David, Neti – Die Heilgeheimnisse des Yoga und Ayurveda (2005)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda (2003)
  • Frawley, David, Das große Ayurveda-Heilungsbuch. Prinzipien und Praxis (2001)
  • Frawley, David, Das große Handbuch des Yoga und Ayurveda. Das Buch des vedischen Wissens – Der Weg der Selbstverwirklichung und der Yoga der Selbstheilung (2001)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda - Therapien für den Geist. Yogische ganzheitliche Meidzin und ayurvediscge Psychologie (1999)
  • Kessler, Christian, Wirksamkeit von Ayurveda bei chronischen Erkrankungen. Systematische Reviews und Poweranalysen von klinischen Studien zu ayurvedischen Therapien bei Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und Fettstoffwechselstörungen (2006)
  • Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
  • Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
  • Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
  • Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
  • Przuntek, Prof. Dr. Horst, Ayurveda - neue Behandlungsmöglichkeiten in der westlichen Welt? (Eine Vorlesungsreihe der Ruhr-Universität Bochum, 20.02.2005)
  • Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
  • Skibbe, P. und J., Ayurveda – die Kunst des Kochens (2009)
  • Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
  • The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
  • Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)

Weblinks

Quelle

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch Zusammentreffen, Begegnung, (freundl. u. feindl). Sanskrit Samana
Sanskrit Samana Deutsch Zusammentreffen, Begegnung, (freundl. u. feindl).
Sanskrit Samana - Deutsch gleich, identisch, übereinstimmend mit, (Instr Gen 0
Deutsch gleich, identisch, übereinstimmend mit, (Instr Gen 0 Sanskrit Samana
Sanskrit - Deutsch Samana - gleich, identisch, übereinstimmend mit, (Instr Gen 0
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