Yoga

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Taube - eine Yoga-Asana

Yoga (Sanskrit: योग yoga m. "Vereinigung, Verbindung" im weiteren Sinne schlicht "Einheit/Harmonie") ist eine rund 5000 Jahre alte indische Philosophie und ein praktisches Übungssystem. Es meint weiter: astrologische Konstellation; Anwendung; Gelegenheit; Übungsweg zur Erlangung von Befreiung; meditativer Zustand ohne Gedanken, körperliche und geistige Übungen, die dahin führen.

In der Geschichte des Yoga entstanden ein Vielzahl verschiedener Traditionen. Sie lehren den Yoga in unterschiedlichen Ausprägungen. Alle Traditionen verfolgen das Ziel, Menschen an ihre göttlich-universelle Kraft wieder an zu binden und die Selbstverwirklichung zu erlangen. Heute liegt der Schwerpunkt für viele Yoga-Übende im Westen auf den positiven gesundheitlichen Wirkungen des (Hatha)-Yoga.

Yoga besteht nicht nur aus Körperstellungen

Bei Yoga Vidya wird integraler Yoga in allen Aspekten gelehrt, nicht nur Asanas. Yoga Vidya selbst ist eine Religionsgemeinschaft in der Yoga Vedanta Tradition von Swami Sivananda, eine Richtung von Sanatana Dharma, heute bekannt als Hinduismus.

Sukadev über Yoga

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Yoga

Heute möchte ich sprechen über die Sanskrit-Bedeutung des Wortes "Yoga". Ich spreche ja sehr häufig über Yoga, als Yogalehrer und Gründer von Yoga Vidya, dieser Vortrag geht jetzt über das Sanskrit-Wort "Yoga". Das Sanskrit-Wort "Yoga" heißt anschirren, es heißt Joch, es heißt auch verbinden, es heißt miteinander verbinden. Das ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Yoga". 'Jugare' als lateinisches Wort hat auch verschiedene Bedeutungen, unter anderem pflügen oder verbinden. So gibt es also das Wort "Yoga". Yoga gibt es auch in Zusammensetzung, z.B. gibt es Samyoga, das ist eine Verbindung zwischen zwei Dingen, und dann gibt es natürlich Yoga als Einheit, Vereinigung. Heute kann man auch Yoga übersetzen als Harmonie, denn etwas, was in der Einheit ist, etwas, was verbunden ist, ist auch in der Harmonie.

Yoga ist in diesem Sinne zum einen der Zustand der Harmonie und der Einheit, zum anderen auch jede Praxis, die zu dieser Einheit und zu dieser Harmonie führt. Yoga als Einheit heißt die Einheit von Mensch mit Gott. Yoga als Einheit heißt die Einheit mit dem höchsten Selbst. Yoga als Einheit heißt die Einheit mit allen anderen Wesen, die Erfahrung, dass letztlich alles Ausdruck ist der einen höchsten Wirklichkeit. Und Yoga als Praxis ist jede Übung, die einem dazu hinführt, diese Einheit zu erreichen. Man könnte auch sagen, jede bewusste Übung, um zur Einheit zu kommen, ist auch Yoga. So also Yoga als Sanskritwort ursprünglich die Bedeutung: anschirren und Joch, verbinden, Verbindung. Dann Yoga auch als Einheit und jede Praxis, die zur Erfahrung von Einheit führt.

Geschichte

Der Ursprung des Yoga liegt im Dunklen. Schon in der Mohenjo-Daro Harappa-Kultur im Industal 3000 v. Chr. findet man Statuen im Lotussitz. Nach klassischer indischer Ansicht wurde Yoga vor vielen Tausend Jahren den Rishis (Sehern) in tiefer Meditation enthüllt. Diese gaben die intuitive Weisheit weiter, die dann zu Beginn des Kali Yugas (ca. 3000 v.Chr.), meist von Vyasa aufgezeichnet wurde.

Nach westlicher Orientalistik wanderten indogermanische Arier aus der südrussischen Steppe 1500-800 v. Chr. in Indien ein. Durch Vermischung ihrer Spiritualität mit der Spiritualität der schon dort ansässigen Kultur entstand das Yogasystem.

Ein dynamischer Yoga

Swami Sivananda

- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -

1. Der Schleier des Nichtwissens ist schuld daran, dass du deine wahre, wesentliche Natur, den Zustand der absoluten Wirklichkeit (Sat-Chit-Ananda) vergessen hast. Es ist keineswegs notwendig, dass du der Welt völlig entsagst und zu einer Himalayahöhle rennst, um deine verlorene Göttlichkeit wieder zu gewinnen. Hier zeige ich dir eine leichte Übung (Sadhana), mit der du endgültig Gottesbewusstsein erlangen kannst, während du noch in dieser Welt mit ihren vielfältigen Tätigkeiten lebst.
2. Du brauchst nicht unbedingt einen besonderen Meditationsraum. Du musst auch nicht längere Zeit für Meditation festsetzen. Schließe alle zwei Stunden während deiner Arbeit deine Augen für eine oder zwei Minuten und denke an Gott und seine verschiedenen Göttlichen Eigenschaften wie Barmherzigkeit, Liebe, Freude, Erkenntnis, Reinheit, Vollkommenheit und so weiter und wiederhole in Gedanken Hari OM oder Sri Ram oder Ram Ram oder irgendeine andere Formel (Mantra), die dir besonders zusagt.
3. Du solltest das auch während der Nacht tun, wenn du um Wasser zu lassen oder aus irgendeinem anderen Grunde einmal aufstehst. Auch wenn du nachts nicht aufzustehen gewohnt bist, solltest du es gelegentlich wenigstens tun, wenn du im Schlafe dich anders legst. Man wird das aber nur durch wiederholte Übung lernen.
4. Habe immer das Gefühl, dass dein Körper ein wandelnder Tempel Gottes ist, dein Büro oder Geschäftsraum ein großer Tempel (Vrindavan) und alles, was du tust, Gehen, Essen, Atmen, Sehen, Hören, Lesen und so weiter Opfergaben für den Herrn sind. Arbeit ist Gottesdienst. Arbeit ist Meditation, wenn man sie im rechten Geiste tut.
5. Arbeite um der Arbeit willen, ohne jeden besonderen Beweggrund, ohne jeden Gedanken an die Wirkung, zum Beispiel: Ich bin der Täter, ich bin es, der sich freut, — und ohne Früchte deiner Tätigkeit zu erwarten. Fühle dich immer als ein Instrument in Gottes Händen, der durch deine Organe wirkt. Empfinde auch diese Welt als eine Offenbarung des Herrn oder Visva Vrindavan, und deine Kinder, Frau, Vater, Mutter und andere Verwandte als Ebenbilder oder Kinder des Herrn. Schaue Gott in jedem Angesicht und in allen Dingen. Wenn du in fortgesetzter und ausdauernder Übung diese Betrachtungsweise und göttliche Gesinnung (Bhava) entwickelst, werden alle deine Handlungen Anbetung Gottes oder Puja. Das ist durchaus genügend und du wirst bald Gottverwirklichung erlangen. Das ist ein sehr wirksamer Yoga und eine leichte Übung (Sadhana). Komme mir also künftig nicht mehr mit der alten lahmen Ausrede: „Swamiji, ich habe keine Zeit für geistige Übungen." Wenn du diesen kräftigen Yoga auch nur drei Monate lang übst, wirst du ein völlig veränderter Mensch werden. Erkenne jetzt sofort deine Identität und innigste Verwandtschaft mit allen Wesen, auch mit Ameisen und Hunden, Elefanten und Tigern, Muhammedanern und Hindus, Juden und Christen. Es bestehen nur Gradunterschiede in der Offenbarung oder dem Ausdruck des Göttlichen. Alle Gestalten gehören Gott oder dem höchsten Absoluten (Saguna Brahman). Wenn du einen Baum oder Busch, einen Sikh oder Muhammedaner siehst, versuche hinter dem Schleier der Gestalt das wirkliche, verborgene Bewusstsein zu schauen. Wenn du das eine Zeit lang tust, wirst du unaussprechliche Freude erleben. Aller Hass wird enden. Du wirst kosmische Liebe oder Einheit des Bewusstseins entfalten. Das wird eine erhebende Erfahrung.
6. Schreibe täglich eine halbe Stunde lang das Mantra (die heilige Formel) deines Schutzgottes (Ishta Mantra) in ein Heft. Du musst dabei strenges Stillschweigen Mauna bewahren und darfst dabei weder nach rechts noch nach links schauen. Schreibe dir auch in Blockschrift auf Karton:
SPRICH DIE WAHRHEIT!
OM MUT! — OM REINHEIT!
ICH MUSS GOTT JETZT VERWIRKLICHEN.
DIE ZEIT IST AUSSERST KOSTBAR.
ICH WILL EIN ECHTER BRAH-MACHARI SEIN.
BRAHMACHARYA IST EWIGES LEBEN.
ICH BIN EINE VERKÖRPERUNG VON MUT, REINHEIT, BARMHERZIGKEIT, LIEBE UND GEDULD.
Bringe diese Spruditafeln im Schlafzimmer, Esszimmer, Wohnzimmer und auf den Veranden an. Trage so beschriftete Zettel bei dir in der Tasche und auch im Tagebuch. Es ist ein sehr leichter Weg, um tugendhafte göttliche Eigenschaften zu entfalten.
7. Ich nenne noch einige Formeln, die bereitwillige und vollständige Selbsthingabe bewirken. Wiederhole sie in Gedanken mehrmals täglich mit Andacht (Bhava):
Oh Herr, ich bin Dein.
Alles ist Dein.
Dein Wille geschehe. —
Du bist alles. Du tust alles.
Diese Übung beseitigt Ichdenken und Besitzgefühl und die Vorstellung der Tätigkeit.

Yoga - Verbindung

Ein Yogi ist immer in Verbindung

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Das Wort Yoga stammt von einer Sanskrit-Wurzel, die „verbinden“ bedeutet.

Durch Übung des Yoga harmonisieren sich die verschiedenen Aspekte des Menschen, der Persönlichkeit und die individuelle Seele (jiva, das menschliche Wesen) verbindet sich mit dem höchsten Wesen, mit Gott. So meint Yoga letztlich die Vereinigung mit Gott. Diese ist Ziel und Bestreben des menschlichen Lebens. Sie sollte alles und das höchste Ziel unserer ganzen Existenz sein, summum bonum, das höchste Gut.

Auf diese Weise überwindet Yoga Leid, Verzweiflung und Verwirrung. Er befreit vom Kreislauf von Geburt und Todes (Samsara). Werde ein Yogi, eine Yogini und trinke das Elixier, den Nektar, der Unsterblichkeit.

Yoga lehrt uns, die nach außen gehenden Tendenzen der Gedanken zu zügeln und den reinen Zustand der Glückseligkeit zu erreichen, indem wir über den mentalen geistigen und psychischen Zustand hinausgehen. Er lehrt auch, wie wir uns allmählich transformieren und Göttlichkeit erlangen können.

Swami Sivananda über die "Grundlagen des Yoga"

Swami Sivananda mit einem seiner Schüler

Auszug aus dem Buch Die Botschaft

"Entwickle Tugenden wie Großzügigkeit, Vergebung und andere. Bloße yogische Kriyas (Praktiken) werden dir nicht viel helfen. Analysiere dich täglich selbst und ergründe deine Fehler und versklavenden Gewohnheiten. Löse deine Laster, Selbstsucht, Stolz, Eifersucht und Hass auf. Als erstes musst du dafür sorgen, dass du ein mitfühlendes Herz hast. Du musst jederzeit das, was du hast, mit anderen teilen und selbstloses Dienen üben. Nur dann wirst du „Chitta Suddhi“ oder Herzensreinheit erlangen. Yoga ist Einheit, Identität, Homogenität, Einssein und dasselbe sein wie Gott (Brahma).

Viele Gottsucher vernachlässigen diese Basis und stürzen sich aus Neugier in Yoga Kriyas, um Siddhis (geheime Kräfte) zu erlangen. Das ist wirklich ein ernsthafter Fehler. Die Betreffenden werden einen hoffnungslosen Rückfall erleben. Sei daher vorsichtig. Yoga Kriyas allein können nicht sehr wünschenswerte Ergebnisse hervorbringen. Die Reinigung des Herzens ist von allergrößter Bedeutung. Der Jünger sollte frei sein von Sinneslust, Ärger, Gram, Eifersucht, Hass, Egoismus, Eitelkeit, Weltverbundenheit, Hochmut und Wahn. Das ist schwieriger als Atemübungen oder Nauli oder die Vereinigung von Prana und Apana (Lebenskraft und Lebenshauch). Tugendhafte Eigenschaften wie Dankbarkeit, Duldsamkeit, Anpassung, Mut, Geduld, ausgeglichenes Gemüt und kosmische Liebe sollten ununterbrochen geübt werden. Die Weisen haben stets den selbstlosen Dienst hervorgehoben, auf edle Barmherzigkeit, Reinheit und einfache Lebensweise hingewiesen.

Mit festem Glauben, praktischer Anwendung, Ausdauer, genauer Aufmerksamkeit - selbst in Kleinigkeiten - und mit Stärke musst du deinen Fuß auf den Sadhana-Pfad setzen und voranschreiten."

Auszug aus Gründung des Yoga

Im Yoga wird auch bewusst entspannt

"Um Tugenden wie Großzügigkeit, Vergebung und Liebe zu entwickeln, werden bloße Yoga-Kriyas nicht sehr hilfreich sein. Pflege jeden Tag die Selbstanalyse und merze deine Fehler, das Böse und langanhaftende Gewohnheiten aus. Korrigiere deine Mängel wie Selbstsucht, Stolz, Eifersucht und Hass. Zuerst musst du ein leidenschaftliches und liebendes Herz kultivieren und jederzeit deine Habseligkeiten mit anderen teilen und Selbstlosigkeit praktizieren. Nur dann wirst du die Reinheit des Herzens erlangen.

Yoga ist Einheit, Identität, Übereinstimmung, Einssein und Gleichheit mit Gott. Viele Anfänger ignorieren diese Voraussetzungen und stürzen sich aus Neugier in die Yoga-Kriyas um mentale Kraft zu erlangen. Das ist wirklich ein grober Fehler und sie werden hoffnungslos versagen. Sei daher vorsichtig; bloße Yoga-Kriyas können nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Die Reinheit des Herzens ist von immenser Bedeutung. Der Anfänger muss sich selbst von Lust, Ärger, Gier, Eifersucht, Hass, Egoismus, Eitelkeit, Anhaftungen, Stolz und Wahn befreien. Das ist schwieriger, als den Atem zu kontrollieren oder Yoga-Asanas zu praktizieren.

Vielfältige Qualitäten wie Mitgefühl, Toleranz, Anpassungsfähigkeit, Mut, Geduld, mentale Balance und universelle Liebe sollten gewissenhaft kultiviert werden. Die Weisen haben stets große Bemühungen für den selbstlosen Dienst, großzügige Spenden, Reinheit und einfaches Leben aufgewendet. Mit einem stabilen Glauben, Einsatz, Ausdauer, sorgfältiger Aufmerksamkeit auch kleinsten Details gegenüber und mutigem Ausprobieren musst du deinen Fuß auf den Pfad des Sadhana setzen und voranschreiten. Yoga ist weder in Höhlen versteckt noch in abgeschiedenen dichten Wäldern des Himalaya zu finden, es besteht nicht darin, Bergkräuter zu verwenden. Gott ist nicht so feige, sich vor Dörfern und Städten zu verstecken. Praktiziere Yoga in deinem eigenen Zuhause. Wenn das Bedürfnis, Yoga zu praktizieren kommt, bedeutet es, dass die Befreiung naht. Tauche jetzt hinein.

Es ist ein Segen, ein Yogi zu sein. Praktiziere Yoga und predige es. Hatha Yoga verhilft zu guter physischer und mentaler Gesundheit. Unterstütze es bestmöglich durch die tiefgreifende Meditation des Atman oder des inneren Selbst. Dein Ziel sollte Selbsterkenntnis sein, die durch ständige Erinnerung an Gott, durch Rechtschaffenheit, ein tugendhaftes Leben und das Praktizieren von Yoga erreicht wird.

Ein Yogi zu werden bedeutet nicht, jemanden zu verlassen oder die Pflichten zu vernachlässigen, sondern es bedeutet von einem bedeutungslosen Leben zum Pfad Gottes zu wechseln. Als Folge verändert sich deine Haltung zum Leben und zu den Methoden, die du anwendest, um dich selbst zu befreien. Wahre und anhaltende Aufgabe ist vor allem eine Geisteshaltung.

Es gibt nur eine Institution für dich, die dich lehrt, dich zu einen voll erblühten Yogi zu entwickeln und das ist, wohin die Vorsehung dich gebracht hat – dein eigenes Zuhause. Der Geist (Verstand) ist tatsächlich die Ursache für Bindung und Befreiung: ein ruheloser Geist (Verstand) wird nirgendwo Ruhe finden, außer in seiner eigenen Annulierung. Dieser Geist (Verstand) sollte von allen Seiten mit jeder erdenklichen Waffe bekämpft werden – mit der Wiederholung des Namen Gottes, dem Studium religiöser Schriften, Hingabe, Praktizieren von Stille, dem Dienen, Pranayama, Japa, Gebet, Kirtan und Meditation.

Betrache Yoga nichts als etwas außerhalb von dir oder etwas, das besondere Bemühungen erfordert. Du kannst deinen Lebensablauf beibehalten, deine Arbeit forführen und zur selben Zeit den Yoga-Pfad betreten, indem du regelmäßig Japa, Gebet, Kirtan, Meditation und Asanas praktizierst. Eine Bemühung in Richtung Yoga ist niemals wertlos. Du wirst die Früchte jeder noch so kleinen Yogapraxis ernten.

Ja, es ist oft die Rede davon, dass Yoga nur etwas für Intellektuelle ist. Das stimmt nicht. Yoga ist für alle da und jeder kann und sollte Yoga in seinem eigenen Lebensablauf integrieren. Ich kann dein Selbststudium mit Wissen aus der ältesten hinduistischen Medizin ergänzen – es gibt ein Wundermittel für alle Krankheiten - Yoga. Werde von diesem Moment an ein Yogi. Das Ziel und der Abschluss des Yoga ist Selbsterkenntnis. Yogische Methoden sollten niemals für materielle Zwecke missbraucht werden.

Yoga besteht nicht darin, einfach Bücher zu lesen oder am Vereinstisch zu diskutieren, es besteht daraus, zu praktizieren, was du bereits weißt.

Jede Aktivität – von der Erziehung der Kinder bis hin zur Leitung des Hauses – kann wahrhaftig in Yoga verwandelt werden. Bitte studiere die ersten sechs Kapitel der Gita immer und immer wieder. Sich einfach nur von Menschenmassen fernzuhalten ist kein Zeichen von Yoga. Das Ausführen aller Taten als ein Instrument Seiner Hände mit dem Bewusstsein, dass diese Welt von Ihm, dem Höchsten Geist, durchdrungen ist, das ist Yoga." [1]

Yogawege nach Swami Sivananda

Yoga macht Freude

Es gibt viele Arten und Wege, Yoga zu praktizieren. Dabei geht es immer darum, die verschiedenen Lebensaspekte von Körper, Geist und Seele auszugleichen und in ihre ursprüngliche Harmonie zu bringen. Folgende Yoga-Arten werden in der Tradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda

 gelehrt:

Hatha Yoga

Hatha Yoga ist der wohl bekannteste Teil des Yoga. Er umfasst die körperorientierten Praktiken:

Außerdem gibt es im Hatha Yoga Ratschläge für eine gesunde Lebensführung, darunter auch vegetarische Vollwerternährung.

Jnana Yoga

Jnana Yoga ist der philosophische Teil des Yoga - der des Wissens. Er fragt: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn des Lebens? Jnana Yoga erklärt Karma und Reinkarnation sowie Meditationstechniken, um die Wahrheit in sich selbst intuitiv zu erfahren.

Jnana Yoga ist die Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen wie: „Was ist der Sinn des Lebens?“, „Wer oder was bin ich?“, „Woher komme ich?“, „Gibt es Gott?“ und so weiter. Grundlage dafür ist die Vedanta-Philosophie, eine nicht-dualistische Philosophie, die beschreibt, dass hinter allem eine gemeinsame „Ursubstanz“ steht (Brahman). Das bedeutet, wir sind in unserem innersten Kern verbunden mit allem. Weiterhin wird dieses tiefste Selbst (Atman), dass in uns allen ist, als Sein-Wissen-Glückseligkeit (Sat-Chit-Ananda) beschrieben und kann durch fortschreitende Yogapraxis immer klarer erkannt werden.

Zwar kann es hilfreich sein, intellektuell darüber zu philosophieren, nur muss dieses Wissen letztlich intuitiv erfahren und erkannt werden, weil es jenseits der Erfassbarkeit des menschlichen Geistes liegt. Und dieses intuitive Erfahren wird unterstützt durch die anderen Yogawege, vor allem den Raja und Bhakti Yoga.


Übung: Gehe der Frage „Wer bin ich?“ auf den Grund.

Raja Yoga

Der Raja Yoga behandelt die Techniken des mentalen Trainings und der Meditation. Raja Yoga erklärt, wie der menschliche Geist funktioniert und wie wir ihn beherrschen können. Er umfasst Affirmation, Visualisierung, Achtsamkeit, Selbstbeobachtung und die verschiedensten Meditationstechniken. Der Grundtext des Raja Yoga ist das Yogasutra des Patanjali.

‚Raja’ heißt ‚König’ und Ziel ist KönigIn über die eigenen Gedanken zu werden. „Yoga ist das zur-Ruhe-bringen der Gedanken im Geist“ laute die berühmte Raja Yoga Definition nach Patanjali. Techniken, wie positives Denken, Visualisierungen, Entwicklung von Konzentration & Meditation sollen dazu führen Innenschau zu praktizieren, die Sinne von äußere Reizen abzuziehen und so zu erkennen, dass alles Vergnügen, was wir aus äußeren Objekten erlangen vergänglich ist und uns niemals wirklich befriedigt.

Übung: Versuche dich, wann immer es geht, auf deinen Atem zu konzentrieren, um so heraus aus den Kopf und herein in den gegenwärtigen Moment zu kommen.

Das Yoga Sutra des Patanjali

Patanjali gibt die folgende Definition des Yoga:

योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः ||1.2||

yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ ||1.2||

Yoga ist das Zuruhebringen (nirodha) der Fluktuationen (vritti) des Bewußtseins (citta).

Bhakti Yoga

Swami Yogaswarupananda und Sukadev

Bhakti Yoga ist der Yoga der Hingabe und Liebe zu Gott. Durch Gebet, Mantra-Singen, Rituale, Erzählen von Mythen und Heiligengeschichten öffnet sich das Herz. Das Individuum kommt in Kontakt mit dem Göttlichen.

Bhakti Yoga fördert die Hingabe und Liebesfähigkeit in uns und wirkt daher eher auf der Gefühlsebene. Dieser Weg wird in Indien am meisten praktiziert und ist eine gute und wichtige Ergänzung zu der in unserer Kultur vorherrschenden Rationalität.

Es ist eine innere Grundhaltung bedingungslosen Vertrauens und Loslassens, der Hingabe – Vertrauen in etwas Höheres als man selbst oder Vertrauen darin, dass alles irgendwie schon seine Richtigkeit hat. Dass auch die Dinge, die außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegen, im Grunde genommen letztlich gut sind.

Bhakti Yoga wird stark entwickelt durch Wohlwollen gegenüber allem Leben, Mantra-Singen, Gebet, Zeremo nien und Rituale.

Übung: Vertiefe das Gefühl der Verbundenheit mit allen Wesen und einer höheren Kraft als du selbst.

Karma Yoga

Karma Yoga ist der Yoga der Tat. Karma Yoga lehrt, das Schicksal als Chance zu begreifen. Karma Yoga ist auch der Yoga des selbstlosen Dienstes.

Karma Yoga heißt einerseits, dass man die zusätzliche Energie, Achtsamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Gelassenheit und Belastbarkeit, die man aus den anderen Yogawegen gewinnt, nutzbringend für sich, seine Mitmenschen und die ganze Gesellschaft in das tägliche Leben einbringt.

Es bedeutet auch Pflichterfüllung in dem Sinn, dass man seine Kraft und sein Können bestmöglich einsetzt, einfach, weil gewisse Aufgaben und Pflichten erfüllt werden müssen. Und andererseits bedeutet es selbstloses Handeln im Sinne von Dienst am Mitmenschen, Nächstenliebe, Hilfe, ohne eine Gegenleistung oder Belohnung dafür zu erwarten. Aufgaben werden als Chance angesehen, daraus zu lernen und zu wachsen.

Es bedeutet in der Praxis, dass man sich durchaus bemüht, seine Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen und sein Möglichstes dafür tut oder dass man eine Entscheidung so gut wie möglich abwägt und dann nach bestem Wissen und Gewissen trifft, dass man aber letztendlich auch loslässt und erkennt, im Grunde genommen liegt vieles außerhalb meines Einflussbereiches und es soll das geschehen, was geschehen soll. Was auch immer kommen mag, es ist langfristig und von einer höheren Warte aus betrachtet gut und richtig.

Übung: Versuche im Alltag dein Bestes zu geben aber dann auch das Ergebnis loszulassen und zufrieden zu sein.

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Kundalini Yoga beschreibt den Astralkörper mit seinen Chakras (Energiezentren) und Nadis (Energiekanälen).

Hier dreht sich alles um Energie. Es werden vor allem Atemtechniken (Pranayama) praktiziert, um im Menschen schlafende Energie (Kundalini) zu aktivieren und zu höheren Bewußtseins zuständen zu gelangen. Feinstoffliche Energiekanäle (Nadis) werden gereinigt und Energiezentren (Chakras) angeregt.

Auch wenn es bei regelmäßiger Praxis der Übungen nicht bei jedem gleich zu einer spektakulären Energieerfahrung kommt, so bewirken die Praktiken doch in jedem Fall eine wesentliche Erhöhung des Energieniveaus, eine Vitalisierung und Aktivierung des ganzen Körper-/Geistsystems und eine neue, ungekannte Lebensqualität. Ein angenehmer Nebeneffekt ist meistens, dass man mit weniger Schlaf auskommt und so mehr Zeit entweder für Yogaübungen und Meditation oder für andere Aktivitäten gewinnt. Auch die Asanas (Körperstellungen) des Hatha Yoga helfen, den Energiefluss im Körper anzuregen und harmonisieren und die Chakras zu stimulieren.

Yogastunden Live Online

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Typischerweise geht man um Yoga unter Anleitung zu üben in ein Yoga Center, ein Fitness Studio oder in die Volkshochschule. In diesen Zeiten kannst du auch von zuhause aus unter Anleitung eines Yogalehrers, einer Yogalehrerin üben - nämlich über das Internet. Yoga Vidya hat ein großes Angebot von Live Online Offenen Yogastunden: Weil der/die Yogalehrer/in mit dir in Verbindung ist, dich sieht, kann er/sie den Unterricht auf dich und die anderen in der Gruppe abstimmen. So entsteht Gemeinschaftsgefühl - während du in deinem zu Hause an der Live Yogastunde teilnimmst.

Yoga – Traditionelle Weisheit für die Zukunft

Eröffnungsvortrag von Sukadev Bretz zum europäischen Yogakongress 2015 in Bad Meinberg

Sukadev Volker Bretz

Yoga ist uralt, mindestens 4.000 Jahre alt, vermutlich sogar 6.000 Jahre oder noch älter. Was hat eine solche alte Tradition für die Zukunft zu sagen? Ich meine, sehr viel. Für die vielen Probleme, Herausforderungen und Chancen unserer nahen und fernen Zukunft kann Yoga wichtige Anregungen geben.

Yoga entstand in Indien und hat in immer neuen Wellen andere Kulturen beeinflusst, befruchtet und hat auch die Einflüsse anderer Kulturen immer wieder in sich aufgenommen. Zur Zeit der frühen Hochkulturen, 4.000-2.000 v.Chr. war die Induskultur die bevölkerungsreichste und friedvollste Kultur. Zur Zeit der Antike hatte Ayurveda entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der griechisch-römischen Medizin, hat die griechischen Lebensphilosophien wie Stoa und die Zyniker entscheidend mit geprägt. Der aus dem Yoga hervorgegangene Buddhismus breitete sich nach China und Japan aus und trug so entscheidend zur Entwicklung Oastasiens bei.

Durch den Kontakt des Islams mit Indien entstand der Sufismus, die islamische Mystik. Zur Zeit der Romantik um 1800 bekamen Dichter, Philosophen, Musiker wie Schelling, Schlegel, Novalis, Goethe, danach auch Schopenhauer, Nietzsche entscheidende Impulse. Die Lebensreformbewegung im 19. Jahrhundert mit der Reformpädagogik, Wanderbewegung, Vegetarismus Bewegung, Naturheilkunde, Kurwesen (Bad Meinberg), war stark von der Auseinandersetzung mit Yoga geprägt. Der Beginn der Psychologie mit William James, Sigmund Freud, C.G. Jung, Schultz und anderen bekam viele Anregungen aus dem Yoga.

Der Pazifismus seit dem 19. Jahrhundert, die Friedensbewegung, war stark vom Ahimsa-Gedanken des Yoga geprägt – und wirkte dann auch zurück in die indischen Unabhängigkeitsbewegung von Mahatma Gandhi. Auch die 1968er Bewegung, die Ökologie-Bewegung, die Grünen, bekamen viele Eindrücke aus dem Yoga. Was heißt das für uns heute, noch mehr: Was heißt das für die Zukunft?

Was in der Vergangenheit seit Jahrtausenden die Entwicklung der Zivilisation mit geprägt hat, kann auch die zukünftige Entwicklung weiter prägen. Was hat Yoga für die Zukunft zu bieten?

  • Völkerverständigung: Yoga heißt Einheit, Harmonie. Yoga ist religionsübergreifend, kulturübergreifend, länderübergreifend. Yoga ist schon jetzt mit etwa 300 Millionen Übenden (Hatha Yoga) prägend für den Geist der Einheit und Verbindung.
  • Gesundheit: Gesundheit kann nicht nur Reparaturbetrieb sein durch Arzneimittel und Operationen. Gesundheit braucht einen gesunden Lebensstil. Yoga setzt dabei auf die somatische Intelligenz: Der Mensch kann spüren, was ihm gut tut. Durch die Übung des Yoga kommt das intuitive Spüren für die Bedürfnisse des Körpers. Die Empfehlungen des Yoga, vegetarische vollwertige Ernährung, Bewegung, Entspannung, richtige Atmung, liebevolles Denken, Meditation haben sich als entscheidende Säulen der Gesundheitslehre auch der Schulmedizin gezeigt.
  • Leistungsfähigkeit: Die moderne Zivilisation fordert dem Menschen viel ab. Yoga gibt dem Menschen Energie, neue Kraft, macht ihn leistungsfähiger – aber auch selbstbewusster, um auch mal nein sagen zu können. Yoga ist der psychischen Gesundheit förderlich, hilft gegen Ängste und Burnout.
  • Mitgefühl, Ahimsa: Die Entwicklung der Kultur geht in Richtung mehr Mitgefühl. Darauf hat Yoga entscheidenden Einfluss gehabt, und hat es immer noch. Beim Yoga kommt Mitgefühl nicht nur als Vernunftsethik wie bei Kant, so wichtig auch eine Vernunftsethik ist. Yoga führt zum Zugang zu seinem eigenen Herzen, ermöglicht in der Meditation die Erfahrung von Verbundenheit zum anderen Menschen. So wächst der Mensch in Mitgefühl. Das betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Tiere (Vegetarismus, Veganismus) und die Umwelt, Ökologie. Yoga ist auch erlebte, erfahrene Ethik. Yoga glaubt an das Gute im Menschen. Yoga ist das Gegenteil einer dualistischen Glaubensform, Gut und Böse. Vielmehr glaubt Yoga daran, dass in jedem Menschen das Gute ist. Es gibt keinen Kampf Gut gegen Böse. Es gibt ein Ringen des Menschen um den besten Weg. Das anzuerkennen kann Grundlage dafür sein, Gewalt zu überwinden.
Im Yoga gibt es Rituale zur Anbetung und zur Herzensöffnung
  • Echte Ökologie: Langfristig kann eine Wirtschaftsordnung, die auf der Notwendigkeit von Wachstum beruht, nicht existieren. Der Kapitalismus, die Marktwirtschaft, hat viel Gutes bewirkt, den Hunger in weiten Teilen der Welt aufgelöst. Allerdings hat der Kapitalismus auch viele Ungerechtigkeiten, Ausbeutung, Entfremdung, ökologische Katastrophen hervorgerufen. Langfristig braucht es eine andere Gesellschaftsordnung, eine andere Wirtschaftsordnung, eine Postwachstumsökonomie. Hier hilft Yoga: Mehr Lebensglück, mehr Zufriedenheit, mehr Freude, kommt eben nicht durch materielle Gewinne, sondern durch Zugang zu den Tiefen des Selbst, Erfahrung des Göttlichen, menschliche Nähe, Verbundenheit mit anderen. Ein spiritueller Mensch, der in der Natur spazieren geht, Einheitserfahrung macht, ist glücklicher als jemand, der gerade eine große Gehaltserhöhung bekommen hat oder sich ein neues Auto angeschafft hat.
  • Kulturübergreifende Spiritualität: Es wird festgestellt, dass immer mehr Menschen Spiritualität suchen, dass glaubensorientierte Religionen allein nicht ausreichen. Yoga kann alle Religionen befruchten – so wie Yoga sich auch befruchten lässt von anderen Gedanken. Man soll den Hunger nach spirituellen, religiösen Erfahrungen nicht den Fanatikern überlassen. Vielmehr kann die Sehnsucht nach Gotteserfahrung, nach Gottesnähe, nach einem tiefen Sinn im Leben in authentischer Spiritualität ihre Erfüllung finden. Wenn die westliche Gesellschaft immer mehr säkular wird, besteht die Gefahr, dass diejenigen, die merken dass Geld, Luxus und Spaß nicht glücklich machen, in die Fänge von menschenverachtenden Fanatikern kommen.
  • Gedanke der Einheit hinter allem: Yoga macht es zur lebendigen Erfahrung, dass alles miteinander verbunden ist. Die Tiefe der Seele des einzelnen ist mit der Tiefe der Seele von jedem anderen verbunden, mit der Weltenseele verbunden, mit dem Göttlichen verbunden.
  • Das Integrierende: Yoga verbindet sich mit so vielem. Yoga integriert und harmonisiert. Yoga nutzt die Erkenntnisse der Wissenschaft und reinigt sich durch wissenschaftliche Studien vom Aberglaube. Yoga nutzt die Erkenntnisse der Physiotherapie und Orthopädie und wandelt die Yoga Übungen entsprechend ab. Yoga öffnet sich für die Erkenntnisse der Psychologie und Psychotherapie und ermöglicht so neue Interpretationen alter Schriften. Yoga integriert gute Aspekte wie die christlich tätige Nächstenliebe in seine Lehren. Yoga nutzt die modernen Medien wie Internet, Social Media, Videos usw. Umgekehrt inspiriert Yoga Kunst, Sport, Pädagogik, Medizin, Psychologie, Politik, Ökonomie, Soziologie, Sozialarbeit, Ökologie, Musik, Literatur, bildende Kunst, Theologie und Physiologie.

Mit anderen Worten: Yoga ist eine uralte traditionelle Weisheit, welche für die Zukunft immer wichtiger werden wird. United we stand – divided we perish. - Vereint können wir es schaffen - getrennt werden wir untergehen.

Wie hilft Yoga? - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Swami Vishnu Devananda in fortgeschrittenen Hatha Yoga Stellungen

Yoga hilft indem du es praktizierst. Das ist ganz einfach. Übe Yoga und du stellst fest, dass dir Yoga auf verschiedene Weise helfen kann. Am besten ist es, deine eigene Erfahrung zu machen. Probieren geht über studieren. Und wenn du Yoga übst wirst du feststellen, wie Yoga dir helfen kann. Wenn du mehr über die Wirkungen des Yoga wissen willst dann gehe auf unsere Asana Internetseite. Dort steht sehr viel über die Wirkungen des Yoga.

Die Wirkungen von Yoga

Natürlich kannst du jetzt auch die Frage stellen: Welche Wirkungen hat das Yoga? Darüber möchte ich noch ein paar Worte sagen. Zum einen ist Yoga auch sportliches Training. Yoga hilft für Flexibilität, weil es Dehnübungen sind. Yoga hilft für die Kraft, weil manche Übungen gut für die Muskelkraft sind. Zum Beispiel die Kobra und die Heuschrecke, also Rückbeugen, stärken die Rückenmuskeln.

Oder es gibt Bauchmuskel Übungen für die Bauchmuskeln. Es gibt Übungen für die seitlichen Rumpfmuskeln. Es gibt den Hund, der zum Beispiel gut für Schulter- und Armmuskeln ist. Und es gibt Übungen für die Nacken-Muskulatur.

Yoga entwickelt Muskelkraft

Wie hilft Yoga? Indem es die Muskelkraft entwickelt. Yoga entwickelt aber auch die Effizienz des Herz-Kreislauf-Systems und auch des Atmungssystems. Die Yoga-Atemübungen sind ein Trainingsreiz für das Atmungssystem und das hilft die Lungenkapazität zu steigern und die Effizienz des Gasaustausches zu verbessern.

Yoga als Herz- Kreislauftraining

Die dynamischen Übungen, wie Sonnengruß sind auch ein Training für den Kreislauf und sind sehr gut für die Ausdauer, also für Herz und Arterien. Die Umkehrstellungen helfen, dass das venöse Blut besser zurück zum Herzen fließen kann, und das ist dann wiederum gut für die Venen. Also wie hilft Yoga? Yoga trainiert das Ausdauer-System und damit auch das Lungen- und Kreislaufsystem.

Yoga entwickelt Gleichgewicht

Wie hilft Yoga? Yoga entwickelt auch die körperliche Koordination. Wenn du Yoga übst, dann lernst du auch deinen Körper besser zu nutzen und du lernst ein besseres körperliches Gleichgewicht zu haben, und das wirkt sich wiederum auf das Gehirn und damit auch auf die Psyche aus. Indem du deinen Körper auf verschiedenste Weise benutzt und lernst, auch isoliert Muskeln zu entspannen/anzuspannen, vernetzt sich das Gehirn wieder besser. Und das ist gut für das geistige Gleichgewicht.

Yoga verhilft zu körperlicher und geistiger Entspannung

Wie hilft Yoga? Durch Entspannung. Yoga ist ein geniales Entspannungssystem. Sanfte Dehnung hilft zu entspannen. Das gleichmäßige Anspannen/Entspannen hilft zu entspannen. Und Yoga hat spezielle Tiefenentspannungstechniken. Und diese Tiefen-Entspannungstechniken helfen dir körperlich und psychisch vollständig zu entspannen.

Das ist wiederum gut für die Gesundheit, gut

Indem Yoga dir hilft dich zu entspannen geht es dir insgesamt besser und das ist auch gut für die Gesundheit und die geistige Kraft.

Yoga verhilft zu mehr Energie

Wie hilft Yoga? Indem Yoga dir mehr Energie gibt. Yoga aktiviert das Prana, die Lebensenergie. Yoga öffnet die Nadis, die Energiekanäle und hilft Energieblockaden abzubauen. Yoga aktiviert die Chakras, die Energiezentren. Ob du jetzt weißt was das ist, ist gar nicht so wichtig. Wenn du Yoga übst wirst du auf jeden Fall mehr Energie haben.

Yoga entwickelt Selbstvertrauen

Wie hilft Yoga? Yoga gibt dir ein besseres Selbstvertrauen. Yoga gibt dir die Fähigkeit zu mehr Selbstliebe und auch für mehr Mut, Gelassenheit und Ruhen in dir selbst. Mit Yoga lernst du tief in dich selbst hineinzugehen. Du lernst dich zu lösen vom Äußeren. Du lernst dich zu entspannen und dich mit dir selbst gut zu fühlen. Und das hat auch eine starke Auswirkung auf vieles andere.

Yoga entfaltet geistige Kräfte und Fähigkeiten

Wie hilft Yoga? Yoga entfaltet deine geistigen Kräfte und Fähigkeiten. Yoga trainiert die Konzentration. Indem du konzentriert Körperübungen machst, entwickelst du mehr Konzentration. Indem du komplexe Körperübungen machst entwickelt das die Neu-Vernetzung des Gehirns, und das steigert das Gedächtnis und auch die Fähigkeit kreativ zu denken. Yoga steigert die Achtsamkeit für den Moment und das kann sogar auch die Intelligenz positiv beeinflussen.

In Freundschaft verbunden

Yoga öffnet das Herz

Wie hilft Yoga? Yoga öffnet dein Herz. Yoga hilft dir mehr Energie zu haben. Yoga hilft dir mehr Freude zu haben und das hilft dir auch zufriedenstellenderende zwischenmenschliche Beziehungen zu führen. Indem du mit anderen Menschen bessere Beziehungen hast geht es dir auch besser.

Yoga lässt dich Verbindung spüren

Wie hilft Yoga? Yoga hilft dir in die Tiefe deines Selbst zu gehen. Yoga hilft dir dich weit zu öffnen, dein Bewusstsein zu erweitern und dich aufgehoben zu fühlen in einem größeren Ganzen. Aber insgesamt, wie hilft Yoga dir? Indem du Yoga übst. auf Englisch würde man sagen: Nothing to it, but to do it. Mache es und du wirst sehen, dass Yoga dir auf so viele verschiedene Weisen hilft.

Yoga will weitergegeben werden

Willst du mit Yoga beginnen und willst du auch, dass andere mit Yoga beginnen können? Und kennst du vielleicht schon Yoga und hast Argumente gesucht für andere? Dann teile doch diesen Vortrag. Sei es auf Facebook, oder auf Twitter, oder erzähle anderen darüber, oder schicke einfach einen Link zu dieser Sendung per E-Mail. Yoga hilft auf so viele verschiedene Weisen. Und Yoga ist etwas so Großartiges. Hilf den Menschen, die dir lieb sind, indem du ihnen ein paar Tipps gibst, wie gut Yoga ist. Informationen findest du auf der Internetseite von Yoga-Vidya.

Video - Wie hilft Yoga

Yoga - verantwortungsvolles Miteinander

Unterschätzt nicht die geistigen Dimensionen dieser Zeit (Internetzitat: White Eagle (Hopi) im April 2021)

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Jochen Kowalski und Eva Schlüter -

Mai 2021, wir sind in Frankreich, am atlantischen Meer. – endlich – ! Hinter uns liegen Monate von unfreiwilliger persönlicher und beruflicher Isolation, eine verwirrende Fülle von besorgniserregenden bis angstmachenden Zahlen und Regelwerken.

Angereist war ich noch mit den Gedanken an die sich regional verbreitende Deltavariante des Virus. Doch langsam befreie ich mich aus dem Kokon, in den ich eingesponnen schien, gewinne Unbeschwertheit zurück. Diese Monate, in denen es um die Gestaltung von Distanzräumen ging, Nähe als Gefahr erlebt wurde, die Sicht auf die Welt in der öffentlichen Diskussion überwiegend auf die der Virologen beschränkt war, diese Zeit war schmerzhaft.

Zeit für Heilung

Also jetzt ist die Zeit für Heilung. Ein paar Frauen finden sich für eine tägliche Yogapraxis zusammen. Wir treffen uns auf einer Holzterrasse hinter der Düne. Da ist Florence, die immer eine kluge Frau war und ist. Jetzt mit 78 Jahren findet sie oft nicht mehr ihren Weg - nicht zur Yogaterrasse und auch nicht durch ihre eigenen Gedanken und Erinnerungen. Irme, die von Geburt an sehbeeinträchtigt ist. Sie leitet die Übungen an. Angelique, sehr erschöpft, weil sie alleine ein altes Haus renoviert hat. Sie hat von uns allen in den Coronamonaten vielleicht die größte Einsamkeit erlebt und war phasenweise recht verzweifelt. Und ich, Gast im Kreise der französischen Freundinnen.

Auf dem Weg zu unserer Terrasse holen wir Florence ab, zeigen ihr den Weg, den sie dann später auch alleine finden kann. Wir beginnen mit der Praxis. Alle sind geübt. Ich allerdings verstehe zu Beginn kein Wort und bin kognitiv sehr mit Übersetzungsaspekten beschäftigt.

Gemeinsam praktizieren

Tu as compris? Relâche! On respire - wir atmen. Und wir praktizieren die Asanas und irgendwann folge ich etwas anderem als den Worten. Florence´ suchender Blick beruhigt sich in der Sicherheit und Ruhe der Praxis. Irme arbeitet viel mit Visualierungen von Licht und Farben; sie, die keine Farben sehen kann. Wie kommen die Farben zu ihr?

Jeden Tag fühlen wir uns besser, gestärkt. Wir üben in langen Sequenzen. Angelique, mit den italienischen Wurzeln und dem strapazierten Rücken, gibt irgendwann ein Signal: Finito! Noch einige mit Inbrunst gesungene Mantras und das große Om, unter dem gelben Dach des Sonnenschirms, resonierend in unseren Herzen.

Und dann begehen wir die letzte Phase unserer Yogapraxis: Das Bad im pulsierenden Wasser. Wir tauchen ein in die schäumenden, lebendigen Fluten des Atlantiks. Wir passen aufeinander auf; alle finden ihren Weg hinunter zum Meer, alle tauchen sicher wieder aus den wilden Wellen auf. Wir sind voller Freude und Glück, dass wir uns so mit uns selbst, den anderen, der Schöpfung verbunden fühlen dürfen und dass so deutlich spürbar Heilung geschieht.

Yoga- verantwortungsvolles Miteinander- diese gemeinsame Erfahrung ist das, was mir spontan zu diesem Thema einfiel. Es ist nur eine kleine Episode, aber für mich repräsentiert sie Wichtiges.

In Verantwortung liegt Antwort

Im Yoga Vidya Journal von Herbst 2019 steht als Vorwort: Verantwortung bedeutet Pflicht und Aufgabe. Verantwortung für sich selbst, die anderen, die Schöpfung und das, was darüber hinausgeht. Angelique sagt, die Hatha-Yogapraxis, die Mantra-Rezitation und das Bad im ewigen Meer, dies sei ihr eine heilige Pflicht.

In dem Wort „Verantwortung“ ist als zentraler Wortbestandteil der Begriff „Antworten“ enthalten. Antworten, in Resonanz treten mit den Erscheinungen, den Herausforderungen einer jeweiligen Zeit. Wie kann meine vom Yoga geprägte Antwort bezogen auf das Miteinander in dieser, der jetzigen Zeit sein?

„Wir fühlen uns am lebendigsten, wenn wir alle unsere Sinne nutzen und mit unserer Umwelt in Verbindung treten“. Das sagte einmal der Autor Fritz Habekuß.

Leben, Entwicklung, findet in Verbindung statt und braucht Verbindung zum Lebendig sein. Dies belegen eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Menschen, die so verbunden sind, leben gesünder an Körper, Geist und Seele und helfen durch ihr So-Sein auch anderen.

Verbundenheit

Wir haben seit März 2020 viel Trennendes erlebt, forciert durch die Pandemie, aber nicht durch sie allein geschaffen. Was wir brauchen ist Verbindung - und das kann unsere Antwort, unsere Verantwortung sein. Yoga bedeutet ja schon vom Begriff her Verbindung. In unserer Yogapraxis finden wir eine Antwort, die auch Befreiung sein kann.

Du kannst frei sein, doch der Preis dafür ist, vollkommene Verantwortung zu übernehmen. (Osho)

Der Häuptling der Hopis, White Eagle, soll im April 2021 bezogen auf die Pandemie – sinngemäß - gesagt haben:

„Dieser Moment, den die Menschheit gerade erlebt, birgt die Möglichkeit in ein tiefes Loch zu fallen oder sie gibt eine große Gelegenheit zur Weiterentwicklung. Wenn wir uns selbst betrachten, Leben und Tod bedenken, für uns und andere Sorge tragen, dann liegt darin eine große Chance…. Nehmt die Perspektive eines Adlers ein, der von oben auf das Ganze sieht mit erweitertem Blick… Ihr seid gut vorbereitet, nimm deinen Werkzeugkasten und verwende die Werkzeuge, die dir zur Verfügung stehen.“

Gehen wir in die nächste Yogastunde – ob als Lehrer-in oder Teilnehmer-in – mit offenem Herzen, mit der Bereitschaft zu akzeptieren und zu tolerieren, erleben wir die Verbundenheit.

Eine kleine Übung:

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und reflektiere: Wo liegt deine Verantwortung im Hinblick auf das Miteinander in dieser Zeit? Wie sieht deine Antwort aus? Es kann von Vorteil sein, beim Reflektieren die Augen zu schließen. Wenn du magst, kannst du aufschreiben, was dir dazu einfällt beziehungsweise welche Assoziationen du hast.

Nimm nun deinen Meditationssitz ein, richte die Achtsamkeit auf die Atmung, lass zu, was geschieht, schau es dir an und lass es los. Gehe in die Stille.

Lokah samasta sukhino bhavantu,
Mögen alle Lebewesen glücklich sein. Om shanti

Viveka Chudamani - Die erste Stufe des Yoga

Wach auf und handle aus den richtigen Motiven

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 368 von Sukadev Bretz -

Als erste Stufe auf dem Weg des Yoga gilt Kontrolle der Sprache (van nirodha), Nicht-Anhäufung von Besitz (aparigraha), Freisein von Erwartungen (nirasha), Wunschlosigkeit (niriha), und Leben in der Abgeschiedenheit (ekanta shilata).

Yoga kann dir helfen zu Erkenntnis zu kommen

Shankara bezeichnet das als die erste Stufe des Yoga. Also schon eine ganze Menge. Yoga kann dir helfen zu Jnana, zu Erkenntnis zu kommen. Und was gilt es auf diesem Yogaweg zu tun?

Shankara gibt uns gleich eine Menge zu tun. Er sagt: Prathama Dvara (die erste Stufe, oder die erste Tür) gilt es durchzugehen. Van-nirodhah - die Kontrolle, die Beherrschung - der Sprache (Vach). Das ist schon mal eine ganze Menge.

Kontrolle der Sprache ist wichtig

Im Sinne von: Schimpfe nicht gleich, wenn dir etwas nicht passt. Sei nicht unflätig in deiner Sprache! Sei nicht verletzend in deiner Sprache! Gebrauche keine Fäkalausdrücke! Sprich wahrhaftig! Sprich mit dem Wunsch, Gutes zu bewirken und sprich so, dass das, was du sprichst, auch tatsächlich etwas bewirkt. Es gibt die schöne Aussage, dass du, bevor du sprichst, drei Dinge überlegen sollst:

1. Ist es wahr? Wenn es nicht wahr ist, dann sprich es nicht aus.
2. Überlege, ob es freundlich ist. Wenn es nicht freundlich ist, dann sage es nicht oder überlege, wie du es freundlich formulieren kannst.
3. Überlege: Ist es hilfreich? Wenn es hilfreich ist, dann sage es. Wenn es nicht hilfreich ist, dann sage es nicht.

In dem Vers steckt noch mehr. Ich möchte dich heute oder auch morgen ermutigen in diesem Bewusstsein durch die Welt zu gehen. Bevor du etwas sagst, überlege, ob es wahr ist und sage nur das Wahre. Dann überlege, ob es freundlich ist und sage es nur freundlich. Und als drittes überlege, ob es hilfreich ist und nimm dir vor, das zu sprechen, was hilfreich ist.

Drei Dinge, die die Sprache betrifft: Wahr, freundlich und hilfreich. Sprich so!

Yoga Definitionen in der Bhagavad Gita

Lehrgespräch zwischen Krishna und Arjuna auf dem Schlachtfeld

- Vorwort aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von Sukadev Bretz -

Krishna gibt in der Bhagavad Gita verschiedene Definitionen von Yoga . Diese sind gerade in Krisenzeiten besonders wichtig – und sind direkte Handlungsempfehlungen:

Yoga ist Gelassenheit

samatvam yoga ucyate - Yoga ist Gelassenheit (2 .48):

Bleibe in den verschiedenen Situationen ruhig und gelassen. Schwierigkeiten kommen, Schwierigkeiten gehen . Angenehmes und Unangenehmes kommt – und geht. Durch Verankerung in der Tiefe des Selbst und durch Gottvertrauen gelingt es dir, Gelassenheit und innere Klarheit zu bewahren.

Yoga ist Geschick im Handeln

yogah karmasu kaushalam - Yoga ist Geschick im Handeln (2 .50):

Bei aller Gelassenheit tue das Richtige. Bei aller inneren Losgelöstheit sei engagiert: Ziehe dich nicht zu lange in dein Schneckenhaus zurück. Überlege: Wie kann ich geschickt Gutes bewirken? Manchmal musst du Kränkungen überwinden, manchmal aus der Komfortzone herausgehen, manchmal neue Wege gehen. Lass dich nicht von Emotionen oder Prinzipienreiterei beherrschen. Überprüfe deine Handlungen, ob sie wirklich zielführend sind.

Yoga ist das, was man Entsagung nennt

yamṃsamnyasamiti prahuryogam - Yoga ist das, was man Entsagung nennt (6 .2):

Um in Gelassenheit zu kommen und um Gutes bewirken zu können, musst du immer wieder auf etwas verzichten. Auf dem spirituellen Weg geht es nicht hauptsächlich darum, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Es geht um weit mehr.

Yoga ist das Lösen der Verbindung mit dem Schmerz

tamṃvidyad dukhasamyogaviyogam - Yoga ist das Lösen der Verbindung mit dem Schmerz (6 .23):

Schmerzen und Verluste gehören zum Leben dazu . Es gilt, davon zu lernen – und dann loszulassen . Leidvolle Erfahrungen kommen – sie gehen auch wieder – sofern wir sie ziehen lassen .

Was kann das für dich bedeuten?

Überlege: Was können diese vier Yoga Empfehlungen jetzt für dich heißen? Was könnte das für dich jetzt bedeuten:

(1) Gelassenheit,
(2) geschicktes Handeln,
(3) Entsagung,
(4) Schmerz loslassen.

„Höchste Wonne erfahren die Yoga Übenden, deren Geist friedvoll ist“ (6 .28) .

Quintessenz des Yoga

Voll konzentriert und absorbiert in der Asana für tiefe Erfahrungen

Om namah shivaya und herzlich willkommen zu einem zusammenfassenden Vortrag über Yoga. Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya und ich komme jetzt zum letzten Teil dieser großen Yoga Vidya Schulungsvortragsreihe. Wenn ich jetzt diese Aufnahme habe werden vermutlich schon 6 oder 700 verschiedene Vorträge aus dieser Reihe veröffentlicht sein und ich werde jetzt eine Reihe von einigen Vorträgen geben, die die Essenz des Yoga als ganzheitliches Übungssystem zusammenfasst. Und dort wird es gehen über die Essenz von Yoga, Essenz von Meditation, Essenz von Karma und so weiter. Also, einige Vorträge, die ich schon Mal ausführlich gegeben hatte in dieser Reihe jetzt kurz zusammengefasst. Heute also: Essenz des Yoga – die drei Ebenen.

Yoga heißt Einheit, Yoga heißt Verbindung, Yoga heißt Harmonie. Yoga hat drei Ebenen der Wirkung: 1. Harmonie und Entspannung mit dem Bekannten. 2. Erweckung und 3. Transzendenz. Also: Harmonie, Erweckung und Transzendenz.

1. Ebene: Harmonie heißt:

Harmonie von Körper, Psyche und Geist. Was heißen soll: Harmonie auf der körperlichen Ebene heißt: Entspannung, Wohlbefinden, Gesundheit. Yoga hilft, dass Du gesünder bist, dass Du entspannter bist, dass es Deinem Körper gut geht. Harmonie auf der emotional geistigen Ebene heißt: Das Du Dich in Harmonie mit Dir selbst fühlst, dass Du eine gewisse Gelassenheit hast, eine gewisse Energie hast, um das umsetzen was Du umsetzen willst, dass Du Dich wohlfühlst mit Dir selbst und mit anderen. Das ist die erste Ebene des Yoga und Menschen, die mit Yoga beginnen werden relativ zügig auf dieser Ebene Wirkung spüren.

2. Erweckung:

Jemand, der Yoga übt wird feststellen, dass in ihm Fähigkeiten entstehen, die er vorher entweder nicht kannte, oder nicht gelebt hat. Wer Yoga übt wird zum einen außergewöhnliche Erfahrungen machen, wird vielleicht Chakren spüren – Energiezentren, wird Prana – Energie spüren, wird vielleicht feinfühliger werden. Wird aber auch mehr spüren, was in ihm so entstehen will. Die Menschen, die Yoga üben werden mehr Mut haben und mehr Lebensfreude haben. In ihnen werden bestimmte Fähigkeiten stark werden, sie werden merken, was sie wirklich wollen und dann werden sie auch die Kraft haben, es umzusetzen. Wer Yoga übt wird in seiner persönlichen Entwicklung neue Impulse bekommen. Wer intensiv Yoga übt muss sich bewusst sein, es wird sich etwas tun in seinem Leben. Yoga ist nicht nur dazu da, dass Du Dich harmonischer und wohler fühlst, sondern auch, dass in Dir Dinge zu Vorschein kommen, die sich entwickeln wollen.

3. Ebene ist die Transzendenz.

Yoga sagt: In Deiner wahren Natur bist Du weder Körper noch Psyche, noch Emotion und Persönlichkeit. Du hast nicht nur einen physischen Körper, Du hast auch einen Astralkörper und Yogaübungen befähigen Dich, über den Körper hinaus zu gehen. Erfahrungen zu machen, die Dir zeigen, das Du nicht Körper nicht Psyche bist. Wenn Du Yoga übst, wirst Du immer häufiger Erfahrungen machen, die Dich mit einer höheren göttlichen Wirklichkeit verbinden. Schließlich wird Dich Yoga zur höchsten Einheit führen. So hat Yoga Wirkung auf drei Ebenen: Harmonie - Entspannung, Erweckung und Transzendenz.

Video - Quintessenz des Yoga

Dr. Jayadeva Yogendra über Yoga

Artikel aus der Vierteljahresschrift „Yoga und ganzheitliche Gesundheit“, www.yoga-zeitschrift.de

Es kann viel und schön gesprochen werden über Tugenden wie Friedfertigkeit und Mitgefühl. Das war früher so und ist es auch heute noch, sei es zu Hause oder auf nationalen oder internationalen Tagungen. Dagegen steht ein anderer Ansatz, nämlich Gefühle von Frieden und Liebe tatsächlich selbst zu verspüren. In diesem Fall müsste eine Persönlichkeitsveränderung stattfinden, weg von Ärger, Gewalttätigkeit und Grausamkeit und hin zu Liebe, Mitgefühl und Fürsorge. Das fällt nicht vom Himmel. Man muss daran arbeiten.

Wenn wir keine Veränderungen in den tieferen Schichten unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins schaffen, dann ist es unwahrscheinlich, dass schön klingende Platitüden irgend jemandem helfen. Im Yoga ist es anders. Yoga zielt auf mental-emotionale Ausgeglichenheit, indem man daran arbeitet, die Bestandteile einer gesunden Persönlichkeit zu entwickeln. Diese Bestandteile sind Disziplin, Konzentration, Objektivität und Selbstbestimmung.

Die Betonung im Yoga liegt auf Tun und Erleben mit dem Ergebnis, dass man sich in besseren Bewusstseinszuständen etabliert. Es besteht ein riesengroßer Unterschied zwischen einem Menschen, der große Worte redet, und einem, der diese Worte tatsächlich dauerhaft lebt. Auf der einen Seite haben wir manche schön redenden Politiker, für die nichts Spirituelles existiert, und auf der anderen Mystiker, die wenig oder gar nicht reden.

Selbst ein kleiner Anfang darin, sich bewusst spirituell zu verhalten, kann helfen. „Spiritualität“ kann auch einfach ein paar bewusst angewandte Gesundheitsregeln beinhalten oder Yoga-Übungen zur Selbstentwicklung oder bewusste Momente der Stille. Die Schriften versichern uns, dass sogar kleine Anstrengungen in diese Richtung dem Suchenden auf Dauer helfen. Auf Frieden in der Welt können wir erst hoffen, wenn der Einzelne sich mit seinem Innen und Außen in Frieden befindet.

(Aus der Vierteljahresschrift „Yoga und ganzheitliche Gesundheit“, Abonnement pro Jahr 20,- Euro. Mehr unter www.yoga-zeitschrift.de)

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Siehe auch

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Literatur

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