Bikram Yoga

Aus Yogawiki

Bikram Yoga ist ein Yogasystem, das Anfang der 1970er Jahre durch Bikram Choudhary populär wurde. Er war es auch, der diese sportliche Yoga Kunstform von den traditionellen Hatha Yoga Techniken abgewandelt hat. Der Bikram Yoga Unterricht dauert im Allgemeinen 90 Minuten und besteht immer aus derselben Abfolge von 26 Stellungen, einschließlich zwei Atem-Übungen. Idealerweise wird Bikram Yoga in einem auf 40,6 Grad Celsius (105 Grad Fahrenheit) erwärmten Raum praktiziert. Der Raum sollte zudem über eine Luftfeuchtigkeit von 40% verfügen.

Alle Bikram Yoga Klassen werden offiziell nur von Bikram-zertifizierten Lehrkräften gegeben, welche ein 9 Wochen währendes, von Bikram bestätigtes, Intensivtraining absolviert haben. Von zertifizierten Bikram-Lehrern wird verlangt, dass sie den sogenannten Bikram Dialog wortgetreu in jedem Unterricht rezitieren. Die Lehrer stehen dabei an einem Podium im Vordergrund des Raumes.

Bikram Choudhary

Bikram Choudhary, Gründer der Bikram Yoga Methode, ist zugleich auch Gründer des Yoga College of India. Geboren 1946 in Kalkutta, begann er im frühen Alter von vier Jahren etwa 4 - 6 Stunden täglich Yoga zu praktizieren. Mit 13 Jahren gewann er die National India Yoga Championship ( Nationale Indische Yoga Meisterschaft). Für die nächsten drei Jahre gab es niemanden, der ihm den Titel streitig machen konnte. Dann zog er sich ungeschlagen als unangefochtener All-India National Yoga Champion von dem Wettbewerb zurück. Bikram Choudhary dachte sich später die 26-Stellungssequenz aus und gründete das Bikram's Yoga College of India. Er hat auch einige Bücher geschrieben und ist zudem als Sänger bekannt. Im Jahre 2006 gab es 1650 Yoga Studios über den ganzen Erdball verteilt (allein 450 neue Studios seit 2005).

Gesundheitlicher Nutzen

In einem Kapitel seines neulich erschienenen Buches "Hell-Bent" schreibt Benjamin Lorr, dass eine erhöhte Raumtemperatur in Wechselbeziehung zu einer gesteigerten physischen Leistungsfähigkeit des Körpers steht. Insbesonders werden die Blutgefäße und das Gewebesystem gedehnt und erweitert, was einen positiven Effekt auf den Blutkreislauf und die Verteilung und Anreicherung von Sauerstoff im ganzen Körper haben soll. Dies soll ein allgemein angenehmes Gefühl von Wohlbefinden hervorrufen.

Ähnlich der Art und Weise, wie einige Athleten in großen Höhenlagen ihr Training absolvieren, um die Fähigkeit ihrer Sauerstoffaufnahme zu verbessern, haben andere zusätzlich die Hitze an sich als festen Bestandteil in die Trainingsroutine übernommen. Darüber hinaus befürworten verschiedene Sportler und Tänzer Bikram Yoga aus dem Grunde, weil es positive Auswirkungen auf die Heilung von Verletzungen haben soll. Außerdem soll es sehr effektiv sein, Emotionen ausgleichen, Gifte aus dem Körper spülen und das Körpergewicht regulieren. Es soll auch helfen, in seinem Berufsleben länger fit zu bleiben.

Andere oft gehörte Vorteile sollen Gewichtsabnahme, gesteigerte Körperkraft, erhöhte Flexibilität, verbesserte Körperhaltung, mentale Klarheit, ein ausgeglichener Blutdruck, ein gesunder Stoffwechsel und eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit sein. Dazu soll noch das Ausspülen von Giften und anderen Körperunreinheiten durch hartes Training und verbundenes Schwitzen kommen. Bikram behauptet ferner, dass einige spezielle Stellungen helfen sollen, Arterien und Venen zu reinigen.

Ausspülen von Giften durch Schweiß

Eine im Jahre 2002 veröffentlichte Studie belegt, dass bestimmte Gifte durch Schweiß aus dem Körper transportiert werden. Das Fazit der Untersuchung war, dass "induzierte Transpiration" (also durch Bewegung hervorgerufenes Schwitzen) "sehr nützlich sein kann, um die Ausscheidung einiger potentiell giftiger Phthalsäuren einschließlich DEHP (Diethylhexylphthalat - Weichmacher in Plastikverbindungen wie Verpackungen und PVC) und MEHP (Mono-ethylhexylphthalat) zu erleichtern. Schweißanalysen können sehr hilfreich sein, um eventuell angesammeltes DEHP im menschlichen Körper festzustellen."

Sicherheitsvorkehrungen und Gefahrenvermeidung

Exzessives Schwitzen kann Dehydration (Austrocknung) zur Folge haben. Das kann präventiv vermieden werden, indem der Praktizierende genügend Wasser zu sich nimmt. Auch Sportgetränke, besonders die, welche Elektrolyten beinhalten, sind empfehlenswert.

Auch besteht das Risiko einer sogenannten Hyperthermie, was eine Überhitzung des Körpers (Wärmestau) ist. Die Symptome davon reichen von Übelkeit, Brechreiz und Schwindelgefühl bis hin zur Ohnmacht, was auch zu einem Hitzeschlag führen kann. Eine gute Flüssigkeitszufuhr und Pausen während der Übungen machen einen Hitzeschlag aber fast unmöglich.

Einige Krankheiten wie Multiple Sklerose, Epilepsie und Herzkrankheiten können eine allgemeine Empfindlichkeit gegenüber Hitze mit sich bringen. All die Menschen, welche mit solchen Gesundheitsdefiziten zu tun haben, sollten sich vor Beginn dieser Art von Yoga mit ihrem Arzt in Verbindung setzen. Auch wer Arzneimittel gegen Depressionen, Nervosität oder Schlaflosigkeit zu sich nimmt, sollte seinen Arzt zu Rate ziehen, um Gewissheit darüber zu bekommen, ob sich die Hitze durch die eingenommenen Medikamente nicht noch verstärkt.

Wettbewerb

Ein anderer kontroverser Teil von Bikram Yoga betrifft die Überbetonung von Yoga Asana Meisterschaften, sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene. Während Praktizierende von anderen Yoga Methoden behaupten, Wettbewerb und Wettstreit würde der Idee von Frieden und Einheit widersprechen, so lässt Bikram verlauten: "Wettbewerb ist die Grundlage aller demokratischen Gesellschaften. Ohne Wettbewerb gibt es keine Demokratie."

In Indien, wo der Yoga ursprünglich herkommt, gibt es schon seit mehr als einem Jahrhundert Yoga Wettbewerbe. Die Yoga Sports Federation, welche im Juni 2012 den 9. Annual Bishnu Charan Ghosh Cup austrug, stellt fest, dass Yoga Wettbewerbe sowohl praktizierende Yogis als auch Neulinge dazu inspirieren würden, ihre Fertigkeiten zu verbessern. Ein anderes hochgestochenes Ziel der Yoga Sports Federation ist die Anerkennung von Yoga Asanas als olympische Disziplin.

Prominente Praktizierende

Es gibt eine Reihe von bekannten Persönlichkeiten, die Bikram Yoga praktizieren; hier einige von ihnen: David Beckham, Lady Gaga, Ashton Kutcher, Robbie Williams, Andy Murray, Jennifer Farley, Lacey Turner, Madonna, Daniel Craig, Brooke Shields, John McEnroe, Beyonce Knowles, Demi Moore, George Clooney, Jennifer Aniston, Jeff Bridges.

Siehe auch

Weblinks

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