Stoa
Stoa Die Stoa ist eine alte griechisch-römische Philosophenschule, die gleichzeitig auch eine Lebensschule ist. Sie gehört zusammen mit den Epikuräern und den Kynikern zu den großen Philosophenschulen, es gibt auch noch einige mehr.
Stoa heutzutage
Die Stoa erlebt seit einigen Jahren (wir schreiben heute das Jahr 2018) eine neue Anerkennung. Die Stoiker werden häufiger zitiert, man findet mehr Artikel in Zeitschriften, es gibt vermehrt Hörsendungen darüber, und so ist es gut, sich mit der Stoa zu beschäftigen. In meinem Buch „Der Weg zur Gelassenheit“ gibt es ein langes Kapitel über die Stoa und die Stoiker. Die Stoa wurde erstmals vom griechischen Philosophen Xenon beschrieben. Ihre bekanntesten Protagonisten sind Cicero, Seneca und Marc Aurel. Gerade von Seneca und Marc Aurel sind ganze Lebensbücher beschrieben worden, die einem bis heute Lebensweisheiten geben.
Prinzipien der Stoa
Die Stoa wurde vermutlich von indischem Gedankengut beeinflusst. Ihre Grundgedanken werden schon in der Bhagavad Gita beschrieben. Es gab ja seit der hellenistischen Zeit – und eventuell sogar schon seit der persischen Zeit – einen lebhaften Austausch zwischen den indischen und den griechischen Philosophen. Die Stoa beruht auf mehreren Prinzipien:
Die Stoa und das Glück
Die Stoa sagt:
- Mache dein Glück nicht abhängig von dem, was außerhalb deiner Kontrolle ist.
- Lerne es, deinen Gemütszustand von äußeren Ereignissen abzukoppeln. Es ist unter deiner Würde, dass äußere Ereignisse deinen Gemütszustand bestimmen. Das ist großer Tobak.
Hier geht es darum:
- Angenommen zu verlierst Geld – die Stoa würde sagen: lerne, dabei Gemütsruhe (Ataraxie) zu haben.
- Angenommen, du wirst über alle Maßen gelobt – lerne, auch dabei Gemütsruhe zu haben. Habe ein gewisses Grund-Glücksgefühl, aber folge nicht intensiven Leidenschaften, und lass dich nicht von anderen beeinflussen.
Die Stoa hat dafür auch einige Tipps und Übungen. Diese auszuführen würde hier jetzt zu weit führen. Aber die Grundempfehlung ist: Habe ein gewisses Grund-Glücksgefühl unabhängig von äußeren Umständen, und lass dein Glücksgefühl nicht von Ereignissen und Menschen beeinflussen, die nicht unter deiner Kontrolle sind.
Stoa und Pflicht
Die Stoa sagt: Die Aufgabe des Menschen ist, für das größtmögliche Ganze zu wirken. Mache nicht das, was dir Spaß macht, sondern das, womit du das größtmögliche Ganze bewirken kannst. Ähnlich wie die Bhagavad Gita empfiehlt auch die Stoa, dabei mehrere Faktoren zu berücksichtigen:
- Deine Fähigkeiten
- Wohin strömt deine Energie?
- Die Situation
Mache nicht das, was dir einfach Spaß macht, sondern setze dich für das größtmögliche Gute ein, welches du bewirken kannst.
Stoa und Gottesvorstellung
Die Stoa hat eine religiöse und philosophische Gottesvorstellung. Sie geht davon aus, dass letztlich hinter allem ein Göttliches ist, dass sich manifestiert, dir Aufgaben stellt und sich in der Schöpfung offenbart. Die Gottesvorstellung der Stoa ist nicht eindeutig. Unterschiedliche Stoiker hatten unterschiedliche Gottesvorstellungen, später wurden dann die Lebenseinstellungen der Stoiker von manchen christlichen Kirchenlehrern übernommen.
So weit diese kurze Einführung in die Stoa. Wenn du mehr wissen willst, dann lies in meinem Buch „Der Weg zur Gelassenheit“, oder schau bei Yoga Vidya nach Stoa, Stoiker, Stoizismus – dort findest du noch sehr viel mehr, insbesondere auch praktische Übungen, um selbst ein bisschen Stoa in dein Leben zu bringen.
Video Stoa
Hier ein Vortragsvideo mit dem Thema Stoa :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.
Stoa Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Stoa :
Siehe auch
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