Schwierigkeit

Aus Yogawiki

Schwierigkeit - was ist das? Wie geht man damit um? Schwierigkeit ist ein Problem, das gelöst werden kann oder muss. Schwierigkeit heißt, dass etwas nicht so einfach ist. Wenn man im Leben vor eine Schwierigkeit gestellt wird, kann man daran wachsen: Der Mensch ist ein Organismus, der sich auf die Herausforderungen der Umwelt anpasst.

Auch das Gesetz des Karma besagt: Es kommen die Umstände, die einem helfen zu wachsen. Um zu wachsen, muss man Schwierigkeiten annehmen, angehen und bewältigen. Aber auch im Kapitulieren vor Schwierigkeiten können wichtige Lektionen enthalten sein.

Das Substantiv Schwierigkeit mit der Bedeutung komplizierte Lage, Situation, Mühsal, Kummer ist seit dem 18. Jahrhundert nachweisbar. Es kommt vom frühniederdeutschen Schwirikeit (Eiterung). Das Substantiv Schwierigkeit kommt vom Adjektiv schwierig, kompliziert, schwer zu behandeln. Dieses kommt vom frühniederhochdeutschen swiric, sweric, auch suerecht mit der Bedeutung schwärend, eitrig.

Schwierig ist abgeleitet vom mittelhochdeutschen Substantiv Swere, leiblicher Schmerz, Krankheit. Vermutlich hat schwierig aber auch mit schwer zu tun, von großem Gewicht, von großem Schwierigkeitsgrad, abgeleitet von swar, schwer, drückend, schmerzlich.

So ist das Leben nicht nur einfach und schön - Schwierigkeiten gehören auch zum Leben. So können wir uns entwickeln und wachsen.

Lachen ist die beste Medizin, manchmal auch hilfreich bei Schwierigkeit

Schwierigkeiten helfen dir zu wachsen

Sukadev Bretz in einem Vortrag 2016

Schwierigkeiten sind Geschenke

Schwierigkeiten sind Gottes Geschenke um zu wachsen. Man kennt es auch aus der sportlichen Trainingslehre. Wenn man Muskelkraft entwickeln will, muss man die Dinge tun, die schwer fallen. Angenommen, du willst Bizeps entwickeln, dann musst du solche Gewichte heben, die anstrengend sind für deinen Bizeps. Angenommen du willst deine Oberschenkelmuskeln stärken, dann musst du Training machen, was anstrengend für die Oberschenkel ist und so weiter. Wenn du Flexibilität entwickeln willst, dann musst du beispielsweise Yogaübungen üben um die Flexibilität zu fördern.

Wir wächst durch Schwierigkeit

Also du wächst nicht durch Dinge, die leicht und angenehm sind. Man wächst anhand von Schwierigkeiten. Und so wächst deine körperliche Leistungsfähigkeit, indem du Dinge tust, die dir nicht so leicht fallen. Du wächst auch in deiner geistigen Fähigkeit, wenn du Dinge tust, die dir nicht so leicht fallen. Wenn du zum Beispiel etwas lernen willst, wenn du an Dinge kommst, die dir schwer fallen, das ist ein Zeichen, da kannst du am meisten wachsen.

Und genauso auch wenn du in deinem beruflichen Kontext Schwierigkeiten hast, sieh es als Lernaufgabe an. Es gibt fachliche Schwierigkeiten, weil vielleicht neue Anforderungen da sind wie schon wieder ein neues Computerprogramm, schon wieder eine neue Vorgehensweise, schon wieder etwas, wo das Alte nicht funktioniert, sind Schwierigkeiten. Daran kannst du wachsen. Du kannst lernen.

Es gibt viele Schwierigkeiten

Es gibt Schwierigkeiten, weil du mit Menschen zu tun hast, die anders sind. Du kannst plötzlich mit Menschen zu tun haben, die nicht mehr so zuverlässig sind oder die nicht mehr so herzlich sind oder die sich nicht mehr so an ihre Sachen halten, die sie versprochen haben. All das können Schwierigkeiten sein. Du kannst daran wachsen. Sei neugierig, wie unterschiedlich Menschen sind. Sei neugierig, wie Menschen sich unterschiedlich entwickeln. Indem du das alles als Möglichkeit des Wachstums ansiehst, wächst du.

Situationen werden schwierig. Natürlich werden sie nicht abstrakt schwierig, sondern typischerweise ist dort irgendetwas involviert. Eine Wasserleitung kann platzen, ein Dach wird undicht, eine elektrische Leitung brennt durch. All das sind Schwierigkeiten und daran kannst du wachsen.

Menschen sind anders als du denkst. Daran kannst du wachsen. Äußere Umstände können sich ändern, Gesetzgebung kann sich ändern, die Kunden in einem Wirtschaftsbetrieb können sich ändern, die Umgebung, wo du lebst, kann sich ändern. Jede Schwierigkeit ist Gottes Gelegenheit, dass du wachsen kannst. Sieh jede Schwierigkeit als Gelegenheit zu wachsen an. Und so wird das Leben ein besonders zufriedenstellendes Leben sein.

Umgang mit Schwierigkeit bei anderen

Sukadev mit praktischen Tipps

Vielleicht hast du in deiner Umgebung jemanden, der zu kämpfen hat. Er hat viele Schwierigkeiten und er sieht viele Schwierigkeiten. Du würdest ihm oder ihr gerne helfen. Jetzt kannst du überlegen, ob es deine Aufgabe ist, dem anderen zu helfen. Letztlich sei dir bewusst, dass Menschen mit ihren Aufgaben und auch an Schwierigkeiten wachsen. Anderen Menschen alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen heißt, ihnen die Wachstumschance zu versagen.

Wenn du überlegst jemandem zu helfen der in Schwierigkeiten ist, überlege ob das dem anderen wirklich hilft. Manchmal brauchen Menschen Hilfe, wenn sie in Schwierigkeiten sind. Manchmal brauchen sie sehr viel Hilfe und dann biete deine Hilfe an. Aber manchmal müssen Menschen auch Schwierigkeiten alleine erledigen. Wichtig ist Liebe, Mitgefühl und der Wunsch gutes zu bewirken.

Schwierigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Schwierigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Schwierigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Schwierigkeit sind zum Beispiel Problem, Problematik, Bürde, Leid, Konflikt, Dilemma, Bredouille, Aufgabe, Herausforderung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Schwierigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Schwierigkeit sind zum Beispiel Einfachheit, Schlichtheit, Geradlinigkeit, Primitivität, Kärglichkeit, Naivität . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Schwierigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Schwierigkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Schwierigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Schwierigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Von der Schwierigkeit der Einfachheit

26.09.00
Shankari Daniela Zeller
Yogalehrerin BYV
Auestrasse 6a
78262 Gailingen

Neulich hat jemand zu mir gesagt: „Yoga – das ist doch bestimmt ganz schön schwierig. Ich kann gar nicht so lange im Schneidersitz sitzen, schon nach weniger als 5 Min. tun mir die Beine weh!“

Was gäbe es dazu als Antwort zu sagen? Nun, zum einen sitzt man in einer Hatha Yoga Stunde in der Regel nicht „stundenlang“ mit gekreuzten Beinen. Zum anderen: Auf eine Art und Weise mag Yoga schwierig sein – genauso schwierig (oder so leicht), wie man z.B. eine neue Sprache lernt, oder wie man lernt einen Computer zu programmieren und eine Homepage zu erstellen, oder wenn man einen neuen Beruf erlernt ... Schwierig oder leicht, das ist etwas sehr Subjektives.

In Bezug auf Yoga würde ich dem folgenden Satz zustimmen: Yoga ist einfach, aber ich sage nicht, dass es leicht ist! Fragt sich, was denn eigentlich nicht leicht ist. Vor allen Dingen, die menschliche Natur mit ihren Konditionierungen und Gewohnheiten (die „negativen“, d.h. für unsere Entwicklung hinderlichen sind gemeint) zu verändern. Das ist es, was die Sache so schwierig macht.

Wenn wir einmal schauen, wie wir denn mit manchen Themen umgehen, die unser alltägliches Leben betreffen, so finden wir oftmals ein Phänomen, das ich am Beispiel der Gesundheit verdeutlichen möchte: Es ist erstaunlich zu beobachten, dass wir oftmals Gesundheit erwarten und sogar als selbstverständlich ansehen, uns aber dafür nicht einsetzen. Wir tun Dinge mehr oder weniger bewusst, wo wir genau wissen, dass sie ungesund sind. Haben wir in anderen Bereichen auch solche Erwartungen? Sicher nicht. Wir erwarten z.B. nicht, Spanisch sprechen zu können, wenn wir die Sprache nie gelernt haben. Wir erwarten nicht, einen defekten Motor reparieren zu können, wenn wir nicht gelernt haben, wie das geht. Wir erwarten nicht, Experte in Computerfragen zu sein, wenn wir uns nicht mit dieser Materie vertraut gemacht haben. Genauso ist es auch im Yoga.

Grundsätzlich kann man sagen, es geht darum, etwas (Interesse, Zeit, Entschlossenheit, finanzielle Mittel, Geduld etc.) einzubringen, um dann etwas zurückzubekommen, um welchen Bereich es sich auch handelt.

Also: Wenn du gesund sein willst, dann musst du gesunde Dinge tun. Du kannst nicht Gesundheit erwarten, wenn du ungesunde Dinge tust. Das ist im Grunde genommen eine ganz einfache und logische Tatsache und doch fällt es uns scheinbar irgendwie so schwer, dieses Wissen im täglichen Leben umzusetzen.

Nun könnte man noch weiter gehen und fragen: Was ist denn Gesundheit? Jung, sportlich, dynamisch, schön, leistungsfähig zu sein? Verstehen wir das unter Gesundheit? Oder eher, dass unser Körper reibungslos, problemlos funktioniert, ohne dass wir uns um ihn kümmern müssten? Ist Gesundheit, wenn ich mich in meinem Körper, in meinen Emotionen, in meinem Geist, in meinem Sein wohlfühle, dass ich mich mit mir selber wohlfühle, egal welche Herausforderungen das Leben an mich stellt?

Offenbar kann eine Definition von Gesundheit etwas sehr Individuelles, subjektives sein. Allgemeingültig kann man vielleicht sagen, dass ein körperliches Leiden welcher Art auch immer, sicherlich auch unser ganzes Sein beeinträchtigt. Habe ich Schmerzen, werde ich wohl kaum motiviert, enthusiastisch und effizient irgendeine meinen Körper fordernde, geistig anspruchsvolle, konzentrierte Arbeit leisten können. Man denke nur an das eingangs genannte Thema des Sitzens: Was geschieht, wenn ich meditieren möchte und bereits nach weniger als 5 Min. fühle ich Verspannungen im Rücken durch die für mich vielleicht ungewohnte Haltung, die Nase juckt, im Ohr kitzelt es und das rechte Bein schläft ein. Wird es mir möglich sein, meine Konzentration (z.B. auf den Atem) aufrechtzuerhalten? Mit größter Wahrscheinlichkeit erst mal nicht. Da fordert der Körper unsere Aufmerksamkeit, er drängt sich in den Vordergrund. Mit der Konzentration, der Ruhe und dem Frieden ist es dann meist vorbei.

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Man muss ja nur still sitzen und sich lediglich auf nur eine Sache konzentrieren. Doch fällt uns das leicht? Nein, das ist eben ganz schön schwierig.

Genauso ist es, wenn wir körperlich krank sind. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich automatisch auf die Schmerzen, das Leiden etc., sowie wir durch die Krankheit in unserem alltäglichen Leben eingeschränkt sind. Hierin liegt aber auch eine Chance. Unsere nach außen auf andere Dinge gerichtete Aufmerksamkeit wendet sich nach innen. Im Falle einer Krankheit könnte dies ja auch genau der Sinn derselben sein – wir werden mal wieder auf uns selbst zurückgeworfen. So manch einer fragt sich jetzt: „Das mag ja durchaus auch heilsam sein, aber muss das denn mit Krankheit verbunden sein?“ Nun, manchmal scheinen wir gewisse Erfahrungen im Leben einfach durchleben zu müssen. An diesem Punkt könnten wir jetzt tiefer eintauchen in die Fragen nach dem Sinn – dem Sinn des Lebens insgesamt und dem Sinn von Erfahrungen im einzelnen, was uns wiederum von Yoga her gesehen auf Themen wie Reinkarnation und Karma hinführt. Doch das ist eine andere Geschichte ...

Wie war das jetzt noch mal mit der Gesundheit? Manch einer lebt jahrelang „gesund“ – ist Vegetarier, Nichtraucher, Jogger, kein Alkohol etc. – und stirbt mit 48 Jahren an einem Herzinfarkt. Manch andere leben über Jahrzehnte „ungesund“ – täglich Zigaretten, Alkohol, Fleisch, kein Sport – und werden 90 Jahre alt. „Siehste“, denkt so mancher Geist, „hat auch nichts gebracht, all das Gesunde“ und lehnt sich mit beruhigtem Gewissen im Fernsehsessel zurück, „Wozu die Anstrengung ...“

Doch könnte hier ein bisher nicht angesprochenes Kriterium zum Tragen kommen: die Lebensqualität. Hat man vielleicht 48 Jahre wirklich gelebt oder lediglich 90 Jahre dahinvegetiert und fragt sich am Ende nach dem Sinn in seinem Leben?

Es scheint wohl, dass letztlich jeder für sich selber entscheiden muss:
a.) Was ein jeder unter Gesundheit versteht.
b.) Wie man Lebensqualität für sich definiert.
c.) Was ein jeder im täglichen Leben als „gesundheitsfördernde Maßnahmen“ umsetzen möchte.

Hilfreich kann es für uns auch sein, wenn wir uns an den Grundsatz erinnern: Es gilt Vermeidbares zu vermeiden und mit Unvermeidbarem bestmöglich umzugehen. Manchmal finden wir uns in Situationen, die wir so nicht ohne weiteres ändern können (oder wollen). Vor allem dann ist unsere innere Einstellung entscheidend. Vielleicht können wir eine Situation nicht ändern, aber wir können immer unsere innere Haltung, unsere Einstellung verändern – zumindest theoretisch können wir das immer – denn eigentlich wäre es so einfach. Und doch ist es für uns (oder machen wir es uns) oft so schwer ...

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Schwierigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv schwierig , sowie das Substantiv Schwieriger.

Wer Schwierigkeit hat, der ist schwierig beziehungsweise ein Schwieriger.

Siehe auch

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