Verantwortungsvoll

Aus Yogawiki

Verantwortungsvoll: Was ist verantwortungsvoll? Was bedeutet es, verantwortungsvoll zu sein? Woher stammt das Wort? Erfahre hier einiges zum Adjektiv verantwortungsvoll, was es bedeutet, wie man es verwenden kann. Informiere dich hier auch über andere Wörter, die mit verantwortungsvoll in Verbindung stehen, gleichen Wortstamm haben, Synonyme zu verantwortungsvoll. Interessant sind auch Gegenteile, Antonyme, von verantwortungsvoll. Das Wort verantwortungsvoll ist die Bezeichnung für eine Eigenschaft, die du auch in dir trägst. Wenn du diese Eigenschaft in dir stärken willst, dann können die Affirmationen und Autosuggestionen am Ende dieses htts://www.yoga-vidya.de Yoga Wiki Artikels für dich besonders interessant sein. Hier also einige Gedanken zu verantwortungsvoll sowie Tipps zur Anwendung dieser Eigenschaft. Verantwortungsvoll ist das Adjektiv zu Verantwortung. Einige weitergehenden Anregungen, Denkanstöße und Überlegungen zu verantwortungsvoll findest unter dem Haupteintrag, Stichwort Verantwortung. Hier eine kurze Definition von verantwortungsvoll:

Verantwortungsvoll zu sein bedeutet, aus der Verantwortung heraus zu handeln. Verantwortungsvolle Menschen sind zuverlässig, sie nehmen ihre Aufgaben ernst und sind gewissenhaft. Auch der Umwelt, den Tieren und Mutter Erde gegenüber sollten Menschen verantwortungsvoll handeln

Verantwortungsvoller Umgang Miteinander

Du bist für dein Schicksal selbst verantwortlich

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Radhika Siegenbruk und Maik Piorek -

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je verantwortungsvoll miteinander umzugehen. Doch wie mache ich das? Was kann mir dabei helfen? Wer kann mir dabei helfen und welche Tools kann ich benutzen? Maik und Radhika stellen sich gegenseitig in einem kleinen Interview diese Fragen.

Was bedeutet für dich ein verantwortungsvoller Umgang miteinander?

Radhika: Wenn wir uns die Wurzel unserer Probleme anschauen, werden wir immer wieder erkennen, dass Leiden die Ursache aller unserer Probleme ist. Wir streben so sehr danach glücklich zu sein, dass wir an der falschen Stelle suchen. Anstatt danach zu schauen, was uns miteinander verbindet, schauen wir immer wieder danach was uns nicht miteinander verbindet. Jeder Mensch möchte einfach glücklich sein. Glück ist unsere wahre Natur, deshalb suchen wir es ja so innig und wenn wir erkennen, dass jeder Mensch auf dieser Suche ist, dann sehen wir was uns miteinander verbindet. Für mich bedeutet das Kompromisse einzugehen, ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren. Bei sich selbst zu schauen, sich selbst zu reflektieren und die Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Dabei immer wieder mit der Sicht darauf, dass wir uns alle danach sehnen, uns liebevoll, achtsam und respektvoll zu begegnen. Den Umgang so zu leben, dass er mir selbst und auch meinem Gegenüber nicht schadet. Das ist die Kunst des Lebens: Versuchen den anderen einfach so sein zu lassen wie er ist und sich dabei der eigenen Bedürfnisse bewusst sein.

Maik: Ein verantwortungsvoller Umgang bedeutet für mich ein Umgang, in welchem sich beide wohlfühlen und sich zugewandt sind und jeder der beiden eine Verantwortung trägt, sodass ein Wohlfühlklima entstehen kann. So kann ein Miteinander entstehen. Ich habe die Verantwortung, genauso wie mein Gegenüber, ein Miteinander entstehen zu lassen. Oftmals machen wir das Gegenüber dafür verantwortlich, wenn kein Miteinander vorhanden ist. Und das können wir in der aktuellen Zeit gerade sehr gut beobachten. Ein positives Miteinander äußert sich, indem jeder so sein darf wie er ist, sich wohlfühlt und man sich frei fühlen darf. Ich glaube nicht, dass man dafür Kompromisse eingehen muss, ich denke es ist wichtiger, Interesse an dem anderen zu haben und ihn wirklich verstehen zu wollen, ohne ihn zu verändern. Und vielleicht erkenne ich dadurch, dass meine begrenzte Sicht sich etwas verändert durch die Sichtweise des anderen. Wenn dem nicht so ist, habe ich die Chance den anderen mit seiner Sichtweise genauso zu respektieren, ohne dass ich diese teile. Ich denke auch, dass sich dadurch Vertrauen einstellt. Es entsteht eben ein Raum, in dem der Andere er selbst sein kann und sich öffnen kann. Und daraus entsteht Freiheit. „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“. (Rosa Luxemburg) Meine Freiheit endet an dem Punkt, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. Und wenn ich das realisiere, bin ich verantwortungsvoll miteinander unterwegs.

Wie äußert sich das im Umgang mit anderen Menschen?

Maik: Mir ist aufgefallen, dass ich im Alltag oft sehr stark damit beschäftigt bin meine eigene Meinung repräsentieren zu wollen. Es ist gut zuzuhören und den anderen verstehen zu wollen. Durch interessiertes Nachfragen kann mein Gegenüber sich äußern und fühlt sich auch angenommen.

Beide können sich öffnen und dann entsteht eine wirkliche Verbindung. Im Yoga gibt es manchmal den scheinbaren Konflikt zwischen Satya (Wahrhaftigkeit) und Ahimsa (Gewaltlosigkeit) der sich nicht richtig auflösen will. Es geht darum, sowohl friedlich zu bleiben und den anderen nicht zu verletzen, weder mit Worten, Taten noch mit den Gedanken, aber eben auch wahrhaftig zu sein. Dieses Spannungsfeld aufzulösen kann kompliziert sein, es ist aber nicht unmöglich.

Und wenn man dann noch Pratyahara - also die Achtsamkeit nach innen zu kehren – mit einbringt, sollte das machbar sein und so öffnet sich ein großes Selbsterkennungsfeld, was mir zeigt, wo ich gerade stehe und wie ich mit gewissen Situationen umgehen kann. Ein Spruch der mich seit einiger Zeit begleitet ist „Happiness is an inside job“. Ich habe mein Glück oft im Außen und im Miteinander gesucht und bin dann eben immer enttäuscht worden, bis ich erkannt habe, dass der andere in mir nur eine Reaktion auslöst, die in mir liegt. Und dadurch habe ich begonnen diese alten Geschichten, die da kamen, mir nochmal anzuschauen und aufzulösen. Und je mehr ich mit mir arbeite, wird aus dem Gegeneinander, ein Miteinander.

Radhika: Wenn wir jemanden treffen, dem wir nicht so nahe stehen, lässt sich dieses gewaltfreie Miteinander leichter umsetzen, als wenn wir jemandem sehr nahe stehen. Wie zum Beispiel in einer Partnerschaft, Freundschaft oder zu unseren Eltern. Hier spiegeln wir uns tagtäglich unser gegenseitiges Verhalten und können uns schwer aus dem Weg gehen. Wir haben die Wahl uns zu öffnen mit all unseren Schmerzen, Sehnsüchten und Bedürfnissen oder uns innerlich zu verstecken. Beides birgt ein großes Konfliktpotenzial. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass Konflikte sein dürfen und das diese bereichernd sein können. Für mich war das lange Zeit sehr schwierig zu respektieren.

Meine Eltern sind seit 57 Jahren glücklich verheiratet, Konflikte haben sie friedlich geklärt, nachdem wir Kinder im Bett waren. Ich sollte also wissen wie es geht...Ich kannte dadurch aber keinen Streit in einer Partnerschaft, und umso mehr hat es mich erschüttert, als ich erkennen musste, dass dieser dazu gehört. Wichtig ist, dass wir lernen unsere Bedürfnisse ohne Schuldzuweisungen und ohne Rechthaberei zu äußern. Dass wir beginnen aus dem Herzen zu sprechen, die GfK nennt es die Sprache des Herzens. Dies ist oftmals schwer, denn wenn wir beginnen aus dem Herzen zu sprechen und zu handeln, sehen wir erstmal unsere eigenen Verletzungen. Und diese können sehr schmerzhaft sein. Und hier entscheidet sich welchen Weg wir erstmal nehmen. Ziehen wir uns zurück, kämpfen wir dagegen an oder versuchen wir sie so zu nehmen wie sie sind und sehen den verletzten Menschen dahinter. Oftmals haben wir zu hohe Anforderungen an uns selbst oder unser Gegenüber und das führt zu neuem Konfliktpotenzial. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass ich nur an mir arbeiten kann und dass ich nicht versuche das Gegenüber zu verändern. Schauen wir doch mal genau hin: wie oft gelingt es wirklich, dass wir das Gegenüber so sein lassen können wie es ist. Und wie oft können wir uns selbst so sein lassen wie wir sind.

Kannst du mal ein Beispiel geben. Wie äußert sich das bei dir?

Radhika: Für mich ist es schwer mit Kritik umzugehen. Ich fühle mich dann traurig, da ich immer versuche einhundert Prozent zu geben. Es kann dann passieren, dass ich etwas anderes verstehe als mein Gegenüber mir mitteilt.

Ich fühle mich dann frustriert und bin auch schon Mal mürrisch. Manchmal versuche ich mich zu verteidigen und bin ganz ärgerlich. Interessant ist, wenn ich dies beobachten kann, keinen Zeitdruck habe und mir den Raum dafür nehmen kann, erkenne ich ganz schnell, dass die Kritik angebracht war oder nicht, aber nichts mit mir persönlich zu tun hat, sondern mit meinem eigenen Perfektionismus. Diese Bewertung eben von „Mögen“ und „Nicht Mögen“. Die Identifizierung führt eben dann dazu, den Fehler erstmal nicht dankbar und lächelnd zu beheben. Dieses Streben nach dem Perfekten und Suchen in den äußeren Objekten lässt uns leider nicht erkennen, dass wir schon perfekt sind. Und hier hilft eben diese permanente Erinnerung daran, dass wir ganz sind, dass wir göttlich sind, dass wir alle eins sind. Vielleicht sogar in Form eines kurzen, stillen Gebetes.

Maik: Kritik… (lacht)...Kritik liebe ich! Je nachdem wie sehr ich gerade mit meiner eigenen Praxis verbunden bin, kann ich diese mal besser. mal schlechter annehmen. Manchmal fühle ich mich verletzt und angegriffen und es hängt auch davon ab wie die Kritik geäußert wird. Ist sie wertschätzend funktioniert das ganz gut. Fühle ich mich ungerecht behandelt, weil mir etwas an den Kopf geknallt wird, ist das natürlich auch für mich verletzend. Und dann kann es schon mal passieren, dass ein typisches „Ping-Pong-Spiel“ entsteht, das ist aber eher seltener geworden, seit ich Yoga praktiziere.

Wie hilft dir Yoga dabei? Und welche Hilfsmittel nutzt du dafür?

Radhika: Mir hilft es, mich täglich mit den Schriften auseinander zu setzen. In der Bhagavad Gita finde ich alles was ich brauche. Ich besuche regelmäßig Satsangs, spreche mit Swami Gurusharanananda, lese Geschichten und Mitschriften der göttlichen Mutter Ma Anandamayi Ma. Yoga findet nicht nur in Form von Hatha Yoga statt. Hatha Yoga ist eine gute Möglichkeit den Körper zu spüren und wahrzunehmen, wo sich die Gefühle zeigen.

Karma Yoga hilft dir dein Dharma zu erkennen und es liebevoll zu leben. Meditation lässt dich erkennen wer du bist und bereitet dich darauf vor, die weisen Worte aus den heiligen Schriften zu verinnerlichen und Avidya (Unwissenheit) zu beseitigen. Die Kriyas beruhigen den Geist und halten den Körper gesund. Ein wichtiges Element in der Praxis ist für mich die Metta Meditation. Sie hilft mir, mich wahrhaftig zu lieben und anzunehmen, und wenn mir das gelingt kann ich das auch mit meinem Umfeld und daraus entsteht ein Umgang den ich verantwortungsvoll, achtsam und liebevoll nennen möchte. Wir müssen bei uns selbst beginnen, denn wir sind uns selbst der größte Feind und Freund. Wenn ich verantwortungsvoll mit mir umgehe, tue ich das auch mit meinem Gegenüber und somit schenkt mir das auch mein Gegenüber.

In der Bhagavad Gita wird geschrieben, dass es zwei Wege gibt, um das dauerhafte und ewige Glück zu erkennen. Der eine Weg ist der Weg der Entsagung und der andere ist der Weg der Handlung. Den Weg der Entsagung kann nur derjenige gehen der das vollständige Wissen kennt, denn er sieht sich nicht mehr als Handelnden, somit gibt es auch nichts dem er entsagen kann. Für alle anderen gibt es den Weg der Handlung, also Karma Yoga.

In den Yoga Sutren des Patanjali finden wir alles was wir benötigen um uns verantwortungsvoll zu begegnen. So wird hier von den Yamas und Niyamas gesprochen. Dies steht ganz eng in Verbindung mit Karma Yoga. Beginne ich meine Handlungen so auszuführen, dass sie niemanden schaden, beginne ich zu begreifen, dass ich nicht der Handelnde bin, dass ich eins bin mit meinem Gegenüber, dass ich nicht getrennt bin und dass ich solange ich mich als Handelnden sehe, getrieben bin von den Gunas (den Eigenschaften der Natur). Erst dann kann ich mich entsprechend der Yamas verhalten. Denn wenn ich dir schade, schade ich auch mir. Ahimsa (das Nichtverletzen) und Satya (die Wahrhaftigkeit) liegen nah beinander. Beginne ich, mich selbst nicht zu verletzen, verletze ich auch nicht den anderen. Beginne ich mir selbst gegenüber ehrlich zu sein, bin ich das auch meinem Gegenüber.

Maik: Asana, Pranayama und Meditation ist die Praxis die mich unterstützt. Regelmäßiges Sadhana diszipliniert, morgens und auch am Tag das Yoga Nidra helfen mir da sehr gut.

Wie kann man achtsames Miteinander bei dir im Yogaunterricht erleben?

Maik: „Jeder trägt eine Verantwortung für sich selbst“, das ist das erste was ich in den Yogastunden lehre. Indem der Teilnehmer seine eigenen Grenzen erkennt und auf sich selbst achtet, kann er auch für sich selbst Verantwortung übernehmen. Und wenn ich erkenne, dass jemand während der Praxis sehr viel Zwang und Verbissenheit zeigt, weise ich ihn nochmal darauf hin. Das habe ich in meiner eigenen Yoga Praxis auch erkennen dürfen und dadurch konnte ich mehr Leichtigkeit herein bringen. Also schon diszipliniert üben, aber eben dabei mit sich selbst in Kontakt sein ohne irgendetwas zu erzwingen. Und genau das kann ich übertragen auf den Umgang miteinander. Wenn ich etwas versuche bei meinem Gegenüber zu erzwingen, muss ich sehr schnell erkennen, dass ich auf dem Holzweg bin, dann schränke ich die Freiheit des Gegenübers ein. Also nicht mich und mein Gegenüber in Handlungsdruck oder Rechtfertigung bringen und das kann ich wunderbar in der Asana Praxis erlernen. Manchmal reicht es aus, kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

Radhika: In den Yogastunden möchte ich einen gemütlichen Raum schaffen, damit der/die TeilnehmerIn sich öffnen kann und ich begleiten kann. Fester Bestandteil im Yogaunterricht ist für mich die Arbeit mit den Koshas. So kann ich jeden TeilnehmerIn da abholen, wo er/sie sich gerade befindet. Das bedeutet körperliche Arbeit mit den Asanas, reinigende und energetische Arbeit mit Pranayama und gezielte Mantra- und Meditationspraxis. Nur ein gesunder, zufriedener Geist ist bereit, verantwortungsvoll miteinander umzugehen.

Durch dieses Interview wird mir gerade bewusst, dass ich Maik mal drücken möchte und ihm sagen möchte wie dankbar ich bin, dass er in meinem Leben ist. Auch wenn der Alltag nicht immer leicht ist und Konflikte sich zeigen, möchte ich ihm von ganzem Herzen einen liebevollen und respektvollen Umgang schenken. Ich bin dankbar dafür, dass ich das, was ich gelernt habe jeden Tag weitergeben kann und ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen von diesen alten, yogischen Weisheiten profitieren können und so ein gesundes und glückliches Leben führen können.

Hari Om Tat Sat

Verantwortungsvolles Miteinander - Begeisterung für den spirituellen Weg

Hand Om Serve Love Give Purify Meditate Realize.jpg

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Wolfgang Seemann -

Für das Leben in einer spirituellen Gemeinschaft, einem Ashram, ist ein verantwortungsvolles Miteinander von ganz besonderer Bedeutung. Swami Sivananda hat dafür die Grundzüge unseres Handelns kurz und knapp definiert: Serve, love, give, purify, meditate, realize.

An erster Stelle steht hier das Dienen, ein Wort, das vielen Menschen heute recht altmodisch erscheint, ein Anachronismus. Wörter wie Dienen und Diener scheinen längst vergangenen Zeiten anzugehören. Zwar wird man in einem Restaurant noch bedient, dabei denkt man aber nicht an das Dienen im ursprünglichen Sinne, sondern eher an eine Dienstleistung, für die man bezahlt. Eine Dienstleistung, die erbracht wird, wird entlohnt, so ist das in unserer Arbeitsgesellschaft. Das Dienen in einer spirituellen Gemeinschaft ist aber von ganz anderer Qualität.

Swami Sivananda sagt dazu in seinem Buch Practice of Karma Yoga: „Durch Dienen (Seva) reinigst du dein Herz. Egoismus, Hass, Eifersucht, die Vorstellung von Überlegenheit und alle ähnlichen negativen Eigenschaften verschwinden. Demut, reine Liebe, Mitgefühl, Toleranz und Barmherzigkeit entwickeln sich. Du erhältst einen umfassenden und freien Blick auf das Leben und beginnst Einklang und Einheit zu spüren. Schließlich erfährst du das Selbst.“ Dienen in diesem Sinne führt zu einer Art Gotteserfahrung, denn, so Swami Sivananda: “Du dienst Gott in allem“. Dass Dienen mit Begeisterung und Leidenschaft praktiziert werden sollte, ist eine wichtige Voraussetzung für jeden spirituellen Aspiranten.

Im folgenden Gedicht, das Friedrich Nietzsche (1844-1900) als 19-jähriger Schüler verfasst hat, kommt dieser große Enthusiasmus des spirituellen Aspiranten besonders stark zum Ausdruck. Der Text vermittelt die Botschaft, wie ein junger Mensch nach seiner Schulausbildung und vor seinem Studium diese tiefe Sehnsucht nach dem Göttlichen spürt und sprachlich überzeugend zum Ausdruck bringt.

Dem unbekannten Gotte
Noch einmal, eh ich weiterziehe
Und meine Blicke vorwärts sende,
heb ich vereinsamt meine Hände
zu dir empor, zu dem ich fliehe,
dem ich in tiefster Herzenstiefe
Altäre feierlich geweiht,
dass allezeit mich deine Stimme
wieder riefe.
Darauf erglüht tief eingeschrieben
das Wort:
Dem unbekannten Gotte.
Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte
auch bis zur Stunde bin geblieben:
Sein bin ich - und fühl die Schlingen,
die mich im Kampf darniederziehn
und, mag ich fliehn,
mich doch zu seinem Dienste zwingen.
Ich will dich kennen, Unbekannter,
du tief in meine Seele Greifender,
mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender,
du Unfassbarer, mir Verwandter!
Ich will dich kennen, will dir dienen.

Friedrich Nietzsche (* 15.10.1844, † 25.08.1900) Rezitation von Lutz Görner auf youtube

Verantwortungsvoll - Verwandte Begriffe

Hier ein paar Wörter, die mit verantwortungsvoll im Zusammenhang stehen. Zunächst ein paar Wörter, die den gleichen Wortstamm haben:

  • Das Substantiv zu verantwortungsvoll ist Verantwortung.
  • Das Substantivus Agens, also das Wort, das den Handelnden bezeichnet, ist Verantwortlicher.
  • Ein Verb dazu ist verwantworten.

Gegenteil von verantwortungsvoll - Antonyme

Ein Antonym ist ein Gegenteil. Manchmal versteht man Tugenden am besten, indem man sie in Verbindung setzt mit ihrem Gegenteil. Manchmal ist das Gegenteil einer Tugend auch eine Tugend, manchmal auch ein Laster bzw. eine Untugend. Hier also einige Gegenteile von verantwortungsvoll, also Antonyme:

Ausgleichende Tugenden

Vieles, was ins Extrem geführt wird, wird zur Untugend. So braucht auch verantwortungsvoll einen Gegenpol. Hier einige Gegenpole, also positive Antonyme zu verantwortungsvoll:

Antonyme, negative Eigenschaften

Hier einige Beispiele von Gegenteilen, Antonymen, von verantwortungsvoll, die man als Laster, bzw. negative Eigenschaften ansehen kann:

Ähnliche Wörter wie verantwortungsvoll - Synonyme

Synonyme sind Wörter mit ähnlicher Bedeutung. Hier einige Synonyme zu verantwortungsvoll. Manche der Synonyme haben positive Bedeutung. Allerdings gilt auch: Eine Tugend in einem anderen Kontext, oder auch eine Tugend, die übertrieben wird, kann auch negative Bedeutung haben.

Positive Synonyme zu verantwortungsvoll

Hier also einige Beispiele von positiven Synonymen zu verantwortungsvoll:

Negative Synonyme zu verantwortungsvoll

Eine eigentlich positive Eigenschaft übertrieben oder in einem anderen Kontext kann negativ sein. Man kann auch die gleiche Eigenschaft sowohl positiv als auch negativ sehen. Hier einige Beispiele von negativen Synonymen zu verantwortungsvoll:

Verantwortung Affirmationen

Willst du die Eigenschaft Verantwortung in dir entwickeln, stärker werden lassen, kultivieren? Hier findest du ein paar Tipps dazu:

  • Klassische Autosuggestion: Ich bin verantwortungsvoll.
  • Entwicklungsbezogene Affirmation: Ich entwickle Verantwortung.
  • Wunder-Affirmation: Angenommen, ich wäre verantwortungsvoll, wie würde sich das anfühlen, was würde sich ändern, wie würde ich reagieren?

Hilfreich ist natürlich auch eine Meditation, in welcher du diese Eigenschaft in dir stärker werden lassen kannst. Mehr Infos findest du dazu unter dem Stichwort Eigenschaftsmeditation. Schaue auch nach unter dem Stichwort Kultivierung positiver Eigenschaften.

Hier ein Video mit Tipps zur Kultivierung von Tugenden, Eigenschaften:

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor und nach verantwortungsvoll

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach verantwortungsvoll kommen:


Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben:

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