Lotussitz

Aus Yogawiki

Lotussitz auch Lotossitz oder Padmasana (Sanskrit: पद्मासन padmāsana (Padma-Asana) n.; oder कमलासन kamalāsana (Kamala-Asana) n.) Der Lotus – die Pflanze, die die Erleuchtung versinnbildlicht.

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Wohl eine der bekanntesten Yoga Asanas. Er gilt als optimale und eine der neun Sitzhaltungen für die Meditation. Diese Asana ist fest und stabil und ermöglicht langes und ruhiges Sitzen bei richtiger Ausführung. Der volle Lotussitz ist sehr fortgeschritten, aber es gibt viele Variationen und Abwandlungen, in denen du durch Achtsamkeit und Konzentration sicher schnell Fortschritte machen wirst. Heilige Personen des Hinduismus oder Buddhismus werden häufig im Lotussitz dargestellt

Padmasana पद्मासन padmāsana Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Padmasana, पद्मासन, padmāsana ausgesprochen wird:

Sukadev über Lotussitz

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Lotussitz

Sukadev im Lotussitz

"Padma" heißt Lotus, "Asana" heißt Sitz. Padmasana ist der Lotussitz. Asana im weiteren Sinne ist auch die Stellung, so nennt man es auch die Lotus-Stellung. Padmasana heißt übrigens auch in der indischen Mythologie, eine Lotusblüte, auf der die Göttinnen sitzen, das sind auch Padmasana, der Lotus selbst als Sitz. Aber normalerweise wird als Padmasana der Lotussitz bezeichnet. Du gibst einen Fuß auf einen Oberschenkel, den anderen Fuß auf den anderen Oberschenkel, das ist Padmasana. Und du findest auch auf unseren Internetseiten Video-Anleitungen, wie du Lotusflexibilität erreichen kannst und natürlich auch, welche Sitzhaltungen du üben kannst, wenn der Lotus nicht geht.

Padmasana, der Lotus, ist in vielerlei Hinsicht eine besonders gute Stellung für Pranayama und Meditation. Zum einen ist es für den Rücken angenehm. Das mag dich erstmal verwundern, denn zunächst mal denkst du mehr an Knie und Hüften, aber in jedem Fall, für den Rücken ist Padmasana angenehm. Padmasana ist auch eine Asana, bei der du nicht wirklich ein Kissen brauchst, du bist ganz natürlich aufgerichtet, es ist eine stabile Sitzhaltung, ein stabiler Sitz.

Dann ist Padmasana auch ein vollkommenes Dreieck, die Energie wird im Dreieck geschickt und die Energie kommt so zur Sushumna, zur feinstofflichen Wirbelsäule. Ein zweites Dreieck zeigt nach oben und hilft dir, dass die Energie nach oben steigt. Die Mitte ist dein Herz und so kannst du in Padmasana dein Herz-Chakra spüren, Liebe spüren, Freude spüren. Die Fersen berühren zwei Nadis, die entsprechend Ida und Pingala an der Vorderseite verlaufen, links und rechts am Bauch. Diese Nadis werden aktiviert, und so strömt die Energie nach oben.

Die Fußsohlen zeigen nach oben und Füße nehmen Energie auf, auch das hilft, dass die Energie hochsteigt. Du siehst, Padmasana hat viele gute Wirkungen. Allerdings, wer nicht von Jugend an Padmasana geübt hat, dem wird es nicht unbedingt leichtfallen, Padmasana zu lernen. Sehr viele Menschen können es lernen, indem sie Vorübungen machen.

Du kannst auch auf unsere Internetseite gehen und schauen nach „Lotus-Vorübungen“ oder „Lotussitz-Vorübungen“ und dann findest du verschiedene Weisen, wie du das üben kannst. Es gibt Internetseiten und es gibt Videos, Videoanleitungen, denn man sollte nicht übertreiben und vor allen Dingen keine Gewalt anwenden. Knie sind etwas Wertvolles, sie sollten mit Ehrerbietung behandelt werden.

Padmasana

Gebundener Lotussitz, Baddha Padmasana

Die Lotusstellung oder Padmasana ist eine kreuzbeinige Sitzposition, die ihren Ursprung in den meditativen Praktiken des alten Indien hat und in welcher die Füße auf den jeweils anderen Oberschenkel abgelegt werden. Unter den 84 Asanas im Hatha Yoga ist diese Asana eine der wichtigsten, die Shiva unterrichtet haben soll.

Die Lotusstellung ähnelt einer Lotusblüte. Bekannte Darstellungen der Lotusstellung zeigen Shiva, den meditierenden asketischen Gott im Hinduismus, oder Siddhartha Gautama, den Begründer des Buddhismus. Eine Abbildung der Lotusstellung wurde auch auf einem alten Siegel in Harappa gefunden. Padmasana kann als eine grundlegende Haltungsübung sowohl für die Meditation als auch zum Erhalt der normalen Elastizität der Muskeln angesehen werden, die mit dem Becken und den unteren Extremitäten verbunden sind.

Die Bedeutung von Padmasana

'Padma' bedeutet Lotus in Sanskrit. In dieser Asana sieht die Beinposition aus wie ein blühender Lotus. Dieser Asana kommt in der Yogapraxis eine herausragende Bedeutung zu, weil sie sich am besten für Pranayama, Meditation und Konzentration eignet.

Yogatexte und Padmasana

Padmasana ist eine der ältesten bekannten Asanas der Geschichte und wurde in der Yoga Yajnavalkya (200 Jahre vor Christus) erwähnt, dem ältesten erhaltenen Text mit Beschreibungen von Yoga Asanas. Fast alle Puranas, Itihasas and späteren indischen Texte erwähnen sie flüchtig. Sie ist ebenso bekannt in der buddhistischen Tradition (worauf die ikonische Padmasana-Haltung einiger Buddha Statuen hinweist).

Überlieferung

Schon alte indische Schriften nennen den Lotussitz. Die Gherandasamhita 2,8 (15.Jh.) beschreibt ihn so:

Setze den rechten Fuss auf den linken Schenkel und gleichermassen den linken auf den rechten; kreuze die Arme hinter dem Rücken und halte mit den Fingern die grossen Zehen der gekreuzten Füsse. Setze das Kinn auf die Brust und starre mit dem Blick auf die Nasenspitze. Diese Asana wird Padmasana genannt. Sie zerstört Krankheiten."

Asanas im Yoga werden vor allem aus einem Grund praktiziert: der Körper soll für die Meditation vorbereitet werden. Patanjali sagt in seinen Sutras: „sthirasukham asanam“ [|| 2.46 ||]. Das bedeutet, die Asana soll fest und bequem sein. Bezogen war das damals auf die Sitzhaltung in Form von Padmasana, die einzige Asana die zu dieser Zeit bildlich dargestellt wurde. Heute gilt das für jede Asana, insbesondere für die Sitzhaltungen, die die stabilsten unter allen Asanas darstellen. Dabei ist es zunächst irrelevant, ob der Lotussitz (Padmasana), der Fersensitz (Vajrasana) oder eine anderen Sitzposition eingenommen wird.

Besonderheiten zur Ausführung

Lotus im Handstand

Der Lotussitz ist deshalb besonders zur Meditation geeignet, weil er automatisch eine stabile Haltung ergibt und der Rücken dabei problemlos gerade gehalten werden kann. Allerdings muss diese Asana lange und sorgfältig eingeübt werden, um auch lange Zeit in ihr gelassen meditieren zu können. Nach alten Schriften erlangen nur Weise die Fähigkeit, im Lotussitz zu verweilen. Im klassischen Hatha Yoga wird aber das Siddhasana oft als höher eingeschätzt als das Padmasana.

Das Einüben dieser Sitzhaltung ist mühsam und verursacht am Anfang oft Schmerzen in den Knien und im Rücken. Deshalb darf nie forciert werden, weil es sonst zu bleibenden Schäden kommen kann. Eine vereinfachte Form ist der Halblotus, bei dem nur ein Fuß über den gegenüberliegenden Schenkel gelegt wird. Nicht selten wird der Schneidersitz mit dem Lotussitz verwechselt, doch bildet dieser keine stabile Grundlage für eine lange Meditation.

Fortgeschrittene Yogis sind in der Lage mehrere Asanas, wie der Kopfstand, den Fisch oder andere Asanas aus dem Lotussitz heraus zu vollziehen.

Praxisübung - Sitzhaltung Padmasana

Praxisvideo - Sitzhaltung Padmasana

Sukadev zeigt in diesem Übungsvideo, wie du die Stellung Padmasana am besten einnimmst.

Begleittext zum Praxisvideo - Sitzhaltung Padmasana

(Unbearbeitete Transkription)

Padmasana, der Lotussitz - Padma heißt Lotus, und Asana heißt Haltung, Stellung, insbesondere auch Sitzhaltung. Padmasana ist leicht zu erklären: ein Fuß kommt auf einen Oberschenkel und der andere Fuß auf den anderen Oberschenkel. Padmasana, der Lotussitz, hat den Vorteil, dass man sehr feste sitzt, es ist relativ leicht, einen geraden Rücken zu haben, die Füße zeigen nach oben, so fließt das Prana, die Energie, nach oben, die Fersen zeigen zu zwei Nadis, die rechts und links am Bauch verlaufen, aktivieren zwei wichtige Energiepunkte, die dort sind, und so ist Padmasana eine besonders gute Sitzhaltung.

Wenn man den Lotussitz übt, ist es wichtig, dass die Knie nicht wehtun, wem die Knie wehtun, der sollte nicht lange im Lotussitz sein und man sollte in jedem Fall vermeiden, sich in den Lotussitz hinein zu zwingen. Wer in den ersten Sekunden im Lotussitz Schmerzen hat, sollte den Lotussitz vorsichtiger angehen und erstmal mehr Vorübungen üben. Dann ist auch wichtig, dass die Hüften sich angenehm anfühlen, manchmal kann man so die Hände an die Oberschenkel geben und so ein bisschen sich vorstellen, man dreht die Oberschenkel etwas nach außen und unten, dann ist es oft leichter für die Knie. Es gibt ein ganzes Video mit Vorübungen für den Lotussitz, wenn du den Lotussitz lernen willst, ist wichtig, die Vorübungen zu üben und so die Flexibilität in den Hüften zu bekommen und dann geht es mit dem Lotus schrittweise voran. Das war Padmasana, der Lotussitz, der auch Kamalasana genannt wird, Kamala ist ein anderer Name für Lotus.

Artikel zur Sitzhaltung Lotussitz

Artikel aus dem "Yoga Vidya Journal Nr. 28", Frühling 2014:

  • Der Kopf ist im Lot mit der Wirbelsäule. Kinn und Hals bilden einen rechten Winkel, so dass der Nacken lang wird. Kiefer- und Gesichtsmuskulatur sind völlig entspannt. Die Zunge liegt locker im Mund.
  • Die Hände liegen auf den Oberschenkeln. Vorzugsweise mit den Handflächen nach oben, da sich dadurch automatisch der Brustkorb besser öffnet. Die Finger sind locker oder können in ein Mudra (hier: Variante vom Chin Mudra) gebracht werden.
  • Die Wirbelsäule ist in ihrer natürlichen doppel-S-förmigen Aufrichtung, so dass die Wirbelkörper nahezu ohne jede Muskelkraft „aufeinandergestapelt“ sind. Dabei bilden Steiß, Brustwirbelsäule und Hinterkopf eine gerade (gedachte) Linie. Für diese Aufrichtung empfiehlt es sich, mit dem Gesäß zu etwa einem Drittel auf einer Unterlage wie einem Kissen zu sitzen. Der untere Rücken ist dabei maximal im natürlichen Hohlkreuz. Kinn und Kehle bilden einen rechten Winkel.
  • Stabile Basis jeder Sitzposition bilden das Gesäß und die Beine, meist in einer dreipünktigen Auflagefläche. Um diese stabile Basis zu gewährleisten, müssen die Knie auf dem Boden (wie hier im Lotussitz) bzw. die Oberschenkel auf den Füßen (so etwa im Schneidersitz - Sukhasana) so abgelegt werden, dass sie völlig entspannen können. Bei geringer Flexibilität kannst du Decken oder Kissen unter die Oberschenkel / Knie bringen. Mit dem Gesäß sitzt du tendenziell auf den Sitzbeinhökkern. Dazu ziehst du das Gesäß nach hinten und außen mit den Händen auseinander und trennst so die Gesäßhälften.
  • Die Schultern sind völlig entspannt und leicht nach hinten unten orientiert.
  • Der Brustkorb ist gut aufgerichtet, aber ohne dabei ins Hohlkreuz zu gehen oder in einen Hohlrücken zu fallen.

Tipp

Um ein Körpergefühl für die richtige Aufrichtung zu bekommen, kannst du kreuzbeinige Sitzpositionen an der Wand üben. Lege dazu deine Sitzunterlage dicht an eine Wand, so dass Steißbein, Schultern und Hinterkopf die Wand berühren. Nun kannst du die Lendenwirbelsäule durch gezieltes Aufrichten des Schambeins Richtung Brust ebenfalls Richtung Wand bringen. Gleichzeitig wächst der Hinterkopf an der Wand nach oben, so dass ein leichtes Doppelkinn entsteht. Die Schulterblätter drücken nach unten und hinten in die Wand. So erreichst du eine gute Aufrichtung der Wirbelsäule und dehnst die gesamten Rückenstrecker.

Sitzvarianten

Welche Sitzvariante konkret eingenommen wird ist für eine gute Meditation nicht entscheidend. Zwar haben einige Sitzvarianten bestimmte Vorzüge. So etwa bei der vollkommenen Haltung (Siddhasana), bei der durch die untere Ferse am Damm das Muladhara-Chakra stimuliert wird. Der Lotussitz (Padmasana) gilt als stabilste Sitzvariation und eignet sich somit besonders für lange Meditationssitzungen. Im Fersensitz (Vajrasana) öffnet sich automatisch der Magenpförtner, so dass er die bevorzugte Sitzhaltung zum Essen ist. Der Schneidersitz (Sukhasana) ist besonders für Anfänger mit noch nicht so guter Flexibilität geeignet. Entscheidend für eine meditative Sitzhaltung ist aber, dass sie über lange Zeit bequem eingenommen werden kann.

Video: Lotus Vorübungen mit Lisa

Swami Sivananda über den Lotussitz

Entspannen im Lotussitz

Padma bedeutet Lotus. Wenn die Asana gezeigt wird, gleicht ihr äußerer Schein in gewisser Weise einem Lotus. Daher rührt der Name Padmasana. Ebenso ist die Asana unter dem Namen Kamalasana bekannt. (kamala bedeutet im Sanskrit ebenso Lotus) Innerhalb der vier Haltungen die für Japa (Mantrarezitation) Dhyana (Meditation) festgelegt sind, ist sie die Vorherrschende.

Für die Innenschau (Kontemplation) ist sie die am besten geeignete. Rishis wie Geranda, Sandilya und andere mehr sind in höchstem Maße gut auf diese grundlegende Asana zu sprechen. Menschen, die im Zustand des Hauseigentümers (householder/grihasta leben, können diese Asana gut einnehmen. Sogar Frauen können in dieser Haltung sitzen. Padmasana eignet sich für hagere Personen, gleichsam wie für junge.

Methode

Sitze mit nach vorne ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Dann platziere den rechten Fuß auf dem linken Oberschenkel und den linken Fuß auf dem rechten. Gib die Hände auf die Knie.

Du kannst einen Fingerverschluss machen (Mudra), dann halte die so geschlossenen Hände über dem linken Knöchel. Das ist für einige Personen sehr angenehm. Oder du kannst auch Deine linke Hand über dem linken Knie ablegen und die rechte über dem rechten Knie. Hierbei zeigen die Handflächen nach oben und der Zeigefinger berührt die Mitte des Daumens. (Chinmudra)

Video: Fortgeschrittene Sitzhaltungen für die Meditation

Variationen

  • Ardha-Padmasana: (Ardha bedeutet im Sanskrit "halb"): Wenn Du zu Beginn nicht beide Füße auf den Oberschenkeln ablegen kannst, behalte einfach den einen für einige Zeit lang auf einem Oberschenkel und für eine Zeit lang den anderen Fuß auf dem anderen Oberschenkel. Nach einigen Tagen Übung wird es Dir möglich sein beide Füße auf den Oberschenkeln abzulegen. Das ist der halbe Lotus oder Ardha-Padmasana.
  • Virasana: Sitze bequem. Bringe den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel und den linken Fuß unterhalb des rechten Oberschenkels. Lord Gauranga (der goldfarbene Avatar) nutzte für gewöhnlich diesen Sitz für seine Meditation. Das ist eine komfortable Stellung. Virasana bedeutet Heldenstellung.
  • Parvatasana (Berghaltung): Nimm gewöhnliches Padmasana ein. Strecke kniend Deine Hände nach oben. Das ist Parvatasna. Gibt eine dicke Decke auf den Boden und mache dann die Asana, damit Du Dir keine Verletzung zuziehen kannst. Halte Dich zu Beginn für einige Tage, bis Du die Balance halten kannst, an einem Hocker oder an einer Bank fest. Danach kannst Du die Arme nach oben ausstrecken. Sitze im Heldensitz (Virasana) , strecke die Arme nach oben und sei fest, stabil und ruhig in Deiner Haltung.

Die folgenden Asanas werden auch manchmal Parvatasana genannt:

  • Samasana: (gleiche Stellung) Gib die linke Ferse auf den Anfang des rechen Oberschenkels und die rechte Ferse auf den Anfang des linken Oberschenkels. Sitze bequem. Binde entweder links oder rechts. Diese Haltung wird Samasana genannt.
  • Karmukasana: Sitz in herkömmlichem Padmasana. Fasse den rechten großen Zeh mit der rechten Hand und den linken mit der linken. Auf diese Weise mache ein Kreuz mit Deiner Hand und dem Ellbogen.
  • Utthita Padmasana: Sitze in Padmasana. Die Handflächen sind auf den Seiten auf dem Boden. Langsam richte den Körper auf. Es sollte kein Ruck entstehen. Der Körper sollte nicht zittern. Halte den Atem so lange Du in dieser aufrechten Position verweilst. Wenn Du nach unten kommst, kannst Du ausatmen. Personen die Kukkutasana nicht ausführen können, können dies praktizieren. Die Hände werden bei dieser Asana an den Seiten gelassen, während sie in Kukkutasana zwischen dem Oberschenkel und Wadenmuskel gehalten werden.
  • Baddha Padmasana: Diese Haltung wird von manchen Personen Padmasana genannt.
  • Urdhva Padmasana (urdhva bedeutet im Sanskrit "nach oben gerichtet")
  • Lolasana
  • Kukkutasana
  • Tolangulsana

Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Yoga Asanas" von Swami Sivananda Divine Life Society, Sivananda Ashram

Video: Lotussitz (für Fortgeschrittene!!!)

Padmasana, der Lotussitz in der Hatha Yoga Pradipika

Baddha Padmasana - Gebundener Lotus

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Padmasana, der Lotussitz in der Hatha Yoga Pradipika - Ausführung und subtile Wirkung

Kommentar zum 1. Kapitel, Verse 45 bis 49 in der Hatha Yoga Pradipika

Vers 45:

Svatmarama schreibt: „Atapamasanam"

Jetzt wird die Lotusstellung erläutert. Lege die rechte Ferse an den Beginn des linken Oberschenkels und die linke Ferse an den Beginn des rechten. Kreuze die Hände hinter dem Rücken und greife die Zehen. Die rechte Zehe mit der rechten Hand und die linke Zehe mit der linken. Setze das Kinn kräftig an die Brust und richte den Blick auf die Spitze der Nase. Das wird Padmasana genannt und zerstört alle Leiden.

Normalerweise ist Padmasana einfach der Lotussitz. Einen Fuß auf einen Oberschenkel, den anderen Fuß auf den anderen Oberschenkel. Svatmarama gibt aber noch zusätzliche Anweisungen.

Anleitung - Gebundener Lotus

Eigentlich ist es Baddha Padmasana, der gebundene Lotus. Du faltest also die Hände hinter dem Rücken und fasst mit den Händen an die Füße. Wenn du das jetzt als Video siehst, dann siehst du, ich krieg das nicht mehr so ganz hin, aber ich kann es zumindest mit einem Arm zeigen. Vor einigen Jahren, eigentlich vor über 10 Jahren, konnte ich das mit beiden Händen. Du fasst also mit beiden Händen an die Füße, dann gibst du das Kinn zur Brust und schaust jetzt auf die Spitze der Nase. Also, gebundener Lotus und dann zur Nasenspitze hinschauen mit Jalandhara Bandha. Das ist eine sehr machtvolle Asana, um das Prana nach oben zu bringen. Er hatte ja auch für Siddhasana etwas ähnliches gesagt. Auch hier war Jalandhara Bandha dabei, aber Konzentration auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Hier also zur Nasenspitze. Und dann sagt er hier:“ Das wird Padmasana genannt und zerstört alle Leiden“. Oder in einer anderen Übersetzung: „Das bewirkt die Auflösung aller Krankheiten und ist bei den Yogis wohlbekannt.“

Anleitung - Voller Lotus

Voller Lotus

Vers 46:

Ein anderer Ansatz: Bringe die Füße fest, die Sohlen nach oben auf die gegenüberliegenden Oberschenkel und lege die Hände, Handteller nach oben, übereinander in die Mitte. Lenke deine Augen auf die Spitze der Nase und bringe die Zunge an die Hälse der Vorderzähne. Bringe dann das Kinn auf die Brust und hole das Prana langsam aufwärts durch das Zusammenziehen des Anus im Mulabandha.

Das ist eine etwas einfachere Variation. Du legst also die Füße auf die gegenüberliegenden Oberschenkel, das ist der volle Lotus.

Dann legst du die Hände übereinander in die Mitte, Handteller nach oben. Dann lenkst du die Augen auf die Spitze der Nase, schaust also auf die Nasenspitze und du bringst die Spitze der Zunge an die Hälse der Vorderzähne. Also die Zungenspitze an den Gaumen und zwar da, wo die Vorderzähne, also die Schneidezähne, übergehen in den Gaumen. Das aktiviert sowohl Ajna Chakra wie auch das Nasenchakra, nasika chakra. Dann bringst du das Kinn auf die Brust und du ziehst das Prana mit Mula Bandha nach oben.

Wenn du willst, kannst du es ja ausprobieren, also: Du richtest dich auf, eventuell sogar die Lungen vollständig füllen. Dann gibst du das Kinn zur Brust, du übst Mula Bandha, das Ganze ist wie eine Form von Maha Bandha. Dann gibst du die Zungenspitze in die Nähe der Schneidezähne an den Gaumen und du schaust zur Nasenspitze. Dabei stellst du dir vor, du ziehst das Prana durch die Sushumna nach oben.

Padmasana zerstört alle Beschwerden

Vers 47:

Svatmarama sagt hier: „Das ist Padmasana, die alle Beschwerden zerstört. Sie kann nicht von gewöhnlichen Sterblichen erlangt werden, sondern nur einige aufnahmefähigen Personen können sie erlangen."

Und warum ist das so schwierig? Letzlich deshalb, weil es eben nicht nur darum geht, sie physisch zu machen, sondern wirklich das Prana durch die Sushumna nach oben gelenkt wird. Also, Blick auf die Nasenspitze, Zunge, Wurzel der Schneidezähne, Kinn auf die Brust und Lebensenergie mit Mula Bandha nach oben ziehen.

Befreiung kommt durch Prana Beherrschung

Vers 49:

„Sitzt der Yogi in der Padmasana Stellung, wird er durch die Beherrschung des in die Nadis gezogenen Pranas befreit. Darüber gibt es keinen Zweifel“.

Also, übe Padmasana und ziehe das Prana in die Susuhmna Nadi und ziehe das Prana dann nach oben. Das führt zum Befreien. Und wenn du willst, kannst du eine einfache Variation davon zum Abschluss gleich üben. Nur noch den kurzen Abspann davor und danach die kurze Übungsanleitung.

„Wenn du den Lotussitz kannst, dann geh jetzt in den Lotus, ansonsten irgendeine andere kreuzbeinige oder sitzende Stellung. Gib die Hände übereinander, Handteller nach oben. Richte deine Wirbelsäule auf. Senke das Kinn mindestens leicht. Dann gib die Zunge in die Nähe der Schneidezähne an den Gaumen. Schaue zur Nasenspitze, übe Mula Bandha und dann übe auch Kevala Kumbhaka. Atme nur wenig Luft ein und aus. Und spüre so, wie das Prana nach oben steigt. Verharre entweder kurz in dieser Stellung; ich werde nach etwa einer Minute Om sagen oder vielleicht auch kürzer. Dann bleibe entweder weiter so oder geh in deine normale Meditation oder gehe in deinen Tagesablauf.

Also, Handflächen nach oben, Wirbelsäule gerade, Kopf gesenkt, Zunge Nähe Schneidezähne. Schaue zum Punkt zwischen Augenbrauen. Mit Mula Bandha und Bewusstheit. Ziehe das Prana nach oben während du Kevala Kumbhaka übst. … Om Shanti.

Video - Padmasana, der Lotussitz, in der Hatha Yoga Pradipika

Im wichtigen Hatha Yoga Grundlagenwerk Hatha Yoga Pradipika beschreibt der Autor Yogi Svatmarama die verschiedenen Yoga Übungen mit ihren Wirkungen. Hier ein Vortag zu Padmasana und seine feinstoffliche Wirkung, Kommentar zu den Versen 45-49 des ersten Kapitels der Hatha Yoga Pradipika:

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Andere Bezeichnungen für Lotussitz

Yogaposen sind bekannt unter verschiedenen Bezeichnungen. Lotussitz findet man oft auch unter anderen Bezeichnungen, z.B. Yoga Lotus, Lotus, Yogahaltung auf Lotos, Yogasitz, Lotus-Yogafigur, Lotus-Yogapose, Lotus-Yogastellung, Lotus-Yogahaltung, Lotus Yoga Übung, Lotus Yoga Asana, Lotus Yoga Position, Stellung des Lotusses, Yogasitz, Lotossitz, Lotos Haltung, Lotus Stellung, Lotus Meditationssitz, Lotus Sitzhaltung.


Der Lotussitz - Padmasana. Ein Journalartikel 2000

Der Lotussitz ist eine der nutzvollsten und wichtigsten Asana. Er ist die bevorzugte Haltung für die Meditation und die Atemübungen des Pranayama. Das Einnehmen dieser Haltung erfordert eine hohe Beweglichkeit im Hüftbereich und kann daher nur Übenden eingenommen werden, die regelmäßig und intensiv praktizieren.

Die Hatha Yoga Pradipika über das Üben in Padmasana: “Nachdem du Padmasana eingenommen und die Handflächen aufeinandergelegt hast, halte das Kinn fest über der Brust, sinne über Brahman nach und ziehe häufig den After zusammen (Mula Bandha), während du Apana (eine der fünf Prana - Sexualität...) hochziehst. Dabei halte deine Gedanken fest auf Brahman gerichtet. Während du in ähnlicher Weise den Hals zusammenziehst, zwingst du Prana, hinabzufließen. Hierbei empfängst du, dank der Kundalini, die auf diese Weise geweckt wird, Erkenntnisse ohnegleichen.”

Vorübungen zur Lotushaltung:

1. Ziehe in Rückenlage ein Knie zum Brustbein hoch und halte mit den gefalteten Händen einen Zug der spürbaren Dehnung in Richtung Brustmitte. 2. Aus der Übung 1 kommend, strecke das angezogene Bein aus und ziehe sanft mit den Händen den Fuß zum Kopf. 3. Stelle die Füße in Schmetterlingsposition und bewege langsam, aber stetig, die Knie zum Boden hinunter. Durch das Sitzen mit dem Rücken zu einer Wand können die Hände verstärkend eingesetzt werden. 4. Sitze im Fersensitz, öffne schulterbreit die Knie und die Beine und senke das Gesäß zum Boden hinunter. Bewege dann mit rundem Rücken Rumpf und Kopf zum Boden hinunter in die Rückenlage und verbleibe dort ein paar Minuten. Die Hände und Ellenbogen können hierbei stützen. 5. Lege einen Fuß auf den benachbarten Oberschenkel und bringe vorsichtig das Knie zum Boden hinunter. Während eine Hand den Fuß fixiert, kann die andere die Beugung unterstützen. Diese Übung kann verstärkt werden, wenn sie aus der Rückenlage geschieht.

Beschreibung der Übung:

Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, lege dann den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, halte mit der linken Hand den Fuß fixiert und bringe die Knie etwas näher zusammen. Beuge dann das linke Bein am Boden, fasse mit der rechten Hand den linken Fuß und ziehe ihn auf den rechten Oberschenkel hinauf, während die linke Hand das linke Knie in der Nähe des Bodens fixiert. Versuche dann, beide Knie etwas näher zusammenzubringen. Richte den Oberkörper auf, in dem du die Brust hebst und den unteren Rücken und den Bauch etwas zurückziehst. Senke und löse Schultern und Knie, entspanne Hüften und Leisten, bringe den Kopf in eine angehobene Position (Kinn etwas zum Brustbein angezogen) und lege die Arme und Hände entweder auf den Beinen oder im Schoß ab. Die Finger werden dann zu Chin Mudra (Hände auf den Knien, Daumen und Zeigefinger schließen, die anderen Finger strecken) oder zu Dhyana Mudra (Hände in Schoß, rechte Hand in die linke legen, so daß sich die Daumenspitzen berühren) geformt.

Körperliche Wirkungen:

In Padmasana kann der Übende seinen Körper lange unbeweglich halten. Die Konstruktion ist fest und sicher und fördert das Gerade- und Aufrechthalten des Rückens. Die Haltung beruhigt Körper und Bewußtsein gleichermaßen und ist daher der erste Schritt zu erfolgreicher Meditation. Padmasana stärkt die Nerven im Bereich des Steißbeins und der Lendenwirbel, fördert die Verdauung und hilft bei vielen nervlichen und emotionalen Störungen.. Durch die Sitzhaltung und die Kreuzlagerung der Füße erfolgt ein Druck auf Akupressurpunkte des Milz-, des Gallenblasen- und des Lebermeridians. Dieses erreicht eine harmonisierende Wirkung auf viele Körperenergien.

Energetische Wirkungen:

Durch Padmasana werden viele Körperenergien aktiv geweckt und geleitet. Die Stellung der Arme und Beine bringt die Nadis in die Lage, durch Umleitung der Energieströme große Mengen zu entwickeln, die vorzugsweise vom Muladhara Chakra aufwärts zum Scheitel gelenkt werden sollten. Besonders stark sind hierbei die Wirkungen auf die unteren drei Chakras. Die Übung des Lotus ist stark dynamisierend und belebend und kann zu Einschlafschwierigkeiten führen. Daher sollte sie nicht allzu kurz vor der Schlafenszeit praktiziert werden. Sie eignet sich besonders für die Meditation am Morgen, wobei der Vorbereitung der Beine etwas Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Der innere Aufbau:

Wie alle Positionen besitzt auch Padmasana einen typischen inneren Aufbau. Das Zentrum der Haltung ist Kanda, das Körperzentrum im Bauch, das die ruhende Mitte repräsentiert. Von dieser Mitte aus scheint eine Kraft einerseits zum Kissen oder Boden und zu den Knien hin abzufließen, andererseits geht von hier eine Strömung die Wirbelsäule hinauf, die über den Nacken in den Kopf und weiter in den Raum zu fließen scheint, während die Außenseiten des Oberkörpers über Schultern und Arme/Hände wieder zum Kanda hinabfließen. Die Wahrnehmung und Realisation dieser Strömungen sind ein gerne gewählter Einstieg und Konzentrationspunkt für jene Meditationsweisen, die Achtsamkeit und Wahrnehmung des “IST” in den Mittelpunkt stellen. Anfangs wird sich eine Verknüpfung mit dem Atem kristallisieren (im Einatem nach oben gerichtet, im Ausatmen abfließend zum Kissen hin), später jedoch wird dieser Aufbau nicht mehr als vom Atem getragen, sondern als eine von den Atemphasen und –arten unabhängige Wahrnehmung empfunden, die lediglich Energie aus dem Atem schöpft.

Gegenanzeigen:

Die Gegenanzeigen liegen in den Anforderungen der Haltung begründet. Keine Meditationshaltung kann und darf Schmerz oder Unwohlsein verursachen.. Ein Ausweichen auf die halbe oder auch viertel Lotushaltung ist dann empfehlenswert. Besondere Beachtung sollte ein Auftreten von Schmerz im Bereich der Knieaußenseite finden. Die Einübung sollte dann nicht weiter forciert werden, bis dieser Schmerz nachlässt oder verschwindet. Allgemein sollte ein großes Maß an Gefühl und Vorsicht das Einüben begleiten.

Das Einüben der Haltung:

Padmasana kann nur unter optimalen Bedingungen für Dhyana und Pranayama eingesetzt werden. Trotzdem ist es sinnvoll, die Vorübungen und auch die eigentliche Haltung oftmals in das Übungsprogramm zu integrieren. Man übt den Lotus am besten durch den Lotus oder seine Halbstellung, versucht dabei zu entspannen und loszulassen. Bereits wenige Minuten (zwei bis fünf Minuten) täglich bringen im Laufe der Zeit gute Erfolge. Wichtig ist, dass die Knie in der Haltung näher zusammen kommen, was den Fuß weiter auf den Oberschenkel hinauf bringt. Die Belastung der Dehnung am Fußspann wird dabei stark reduziert und die Haltung wird bequemer. Man übt den Lotus ohne oder nur mit einem sehr dünnen Kissen.

Literaturnachweis:

Die Beschreibungen gründen sich unter anderem auf nachfolgende Veröffentlichungen:

Andre von Lysebeth: Meine tägliche Yogastunde

Michael Gach: Aku-Yoga

Swami Satyananda Saraswati: Asanas, Pranayama, Mudra, Bandha

B.K.S. Iyengar: Licht auf Yoga

Hartmut Weiss: Yoga Meditation

Siehe auch

Weblinks

Literatur

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