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Version vom 4. Mai 2022, 13:08 Uhr
Ayurveda (Sanskrit: आयुर्वेद āyur-veda m.) bedeutet wörtlich "das Wissen (Veda) vom langen Leben (Ayus)" Ayurveda ist die indische Wissenschaft vom langen und gesunden Leben“, das älteste, überlieferte Gesundheitssystem. Es blickt auf eine über 5000-jährige Tradition zurück und hat seine Wurzeln in den Veden, der ältesten Schriften der Menschheit. Im Ayurveda spielt die Verdauung eine Schlüsselrolle bei der Gesundheit des Menschen.
Ayurveda ist ein System der Vorbeugung und Heilung. Es zeigt uns, wie wir unsere Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude bis ins hohe Alter erhalten können. Ayurveda sieht den Menschen als Einheit von Körper und Geist und berücksichtigt die Wechselwirkung des ganzen Organismus in Beziehung zur Natur und Umwelt.
In Bad Meinberg findet alljährlich der Ayurveda Kongress des Berufsverbandes der Yoga Vidya Gesundheitsberater, Kursleiter und Therapeuten (BYVG) statt. Dieser Kongress stellt ein Forum dar, dass sich sowohl an Ayurveda praktizierende BeraterInnen und TherapeutInnen wendet als auch an Ayurveda Interessierte. Über 30 renommierte Ayurveda Experten/-innen geben an einem Wochenende ihr Wissen in Vorträgen und Workshops weiter.
Ayurveda Einführung
Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt Wissen vom Leben. "Ayus", das Leben, wird in der Sanskritsprache mit einer langen und erfüllten Lebensspanne in Verbindung gebracht. Das Wort "Veda" bezeichnet ursprünglich „Wissen“ in seiner reinsten Form. Veda sind tiefere Zusammenhänge des Lebens, ewige Wahrheiten, heilige Schriften, Erkenntnisse großer Weiser oder Offenbarungen der Stille. Ayurveda ist die älteste wissenschaftlich belegte Medizin. Festgehalten ist das Ayurveda in den Veden, die auf ca. 5000 v. Chr. (oder 1500-1200 v.Chr.) datiert werden. Das Wissen ist aber wesentlich älter, da in früheren Zeiten alles mündlich überliefert wurde.
Rishis (Weise Indiens, „Seher“) legten vor ca. 5000 Jahren den Grundstein des Ayurveda. Sie waren Meister der Meditation, mit überaus sensiblen Wahrnehmungsfähigkeiten und der Gabe, tiefere Lebensgrundsätze zu erkennen. Ihr Ziel war es, den kommenden Generationen einen Weg zu wahrer Lebensqualität aufzuzeigen, zu einem Leben, das Gesundheit, wirtschaftlichen Erfolg, Sinnesgenuss und Spiritualität sinnvoll miteinander vereint. So wurde der Beginn einer Wissenschaft gelegt, die die Gesetze der Natur und Wirkkräfte des Universums auf die Gesundheit und glückerfüllte Langlebigkeit des Menschen anwendet. Seit seiner Entstehung vor etwa 5000 Jahren hat sich Ayurveda als eines der wirkungsvollsten Medizinsysteme etabliert und weiterentwickelt. Mit Medizin ist dabei nicht ausschließlich die Behandlung von Krankheit gemeint, sondern ebenso deren Vorbeugung.
Ayurveda ist eine Ganzheitsmedizin, d.h. Körper, Geist und Seele werden nicht getrennt betrachtet sondern gehören unteilbar auch in der Behandlung zusammen. Ayurveda ist die eigentliche Schulmedizin von Indien und Sri Lanka. Die Ärzte studieren 5 Jahre an der Universität für Ayurvedische Medizin und sind genau so anerkannt wie Kollegen mit westlicher medizinischer Ausbildung. Der Hausarzt ist bei großen Teilen der indischen Bevölkerung daher sowohl ein westlicher wie auch ein ayurvedischer Arzt.
Das Ziel des Ayurveda ist es, gesund und glücklich alt zu werden, in der Harmonie von Körper, Geist und Seele.
Die Grundanliegen sind:
- Menschen zu einer guten Gesundheit zu verhelfen, einhergehend mir hoher Lebensqualität.
- Allen Menschen die Möglichkeit geben, sich vor Krankheiten zu schützen.
- Den Menschen auf eine höhere Bewusstseinsebene zu erheben, so dass die Seele Erlösung erfährt.
Da es sich um eine Ganzheitsmedizin handelt, werden Körper, Geist und Seele gleichermaßen in die Behandlung einbezogen. Ayurveda gibt ganz klare Anweisungen wie man ein gesundes Leben führen kann. Man muss sich der Natur gemäß verhalten und sich ihr anpassen. D.h. z. B. sich im Winter warm anziehen, die richtige typgerechte Nahrung zu sich nehmen, die Abwechslung von Aktivität und Passivität einhalten etc. Und vor allem auf sich selbst und seinen Körper hören, der eigentlich genau weiß, was gut für ihn ist. Eine Krankheit ist letztendlich immer auf falsche Ernährung in irgendeinem Lebensbereich zurückzuführen, sei es falsche Ernährung, zuviel Stress oder Fehlverhalten im emotionalen Bereich, wie z.B. zu lange Trauer, Aggression etc.
Der Ayurveda-Arzt behandelt die Krankheit und, was sehr wichtig ist, er sagt dem Patienten, was er in seinem Leben ändern muss, damit er nicht mehr krank wird. Eine Krankheit will also schließlich dazu führen, dass man ein glückliches Leben führt. Überhaupt ist Ayurveda sehr lebensbejahend und genießerisch. Man soll jetzt gut und glücklich leben und nicht erst im Nirvana oder Himmel. Man darf auch genießen und muss sich nicht asketisch verhalten, so muss auch eine Ayurvedadiät schmecken.
Ein großes Ziel des Ayurveda ist es, in Harmonie mit der Natur zu leben. Daher kann auch Natur heilend wirken, z.B. das Geräusch des Regens, Meeresrauschen, riechen von Blumenduft u.a.
Yoga und Meditation gehören untrennbar zu Ayurveda, wobei Meditation auf viele Weisen möglich ist. Sie kann bei Musik stattfinden oder beim Betrachten eines Sonnenunterganges.
Ayurveda verlangt von dem Patienten Selbstverantwortung, d.h. der Arzt dient als Wegweiser zur Gesundheit, handeln muss aber jeder selbst. Es liegt also nach ayurvedischer Lehre an jedem selbst, ob man gesund alt werden kann.
Nach traditioneller Weise geht der Arztbesuch bei einem Ayurveda Arzt folgendermaßen vor sich: Der Patient überreicht dem Arzt beim ersten Besuch ein Betelblatt um damit auszudrücken, dass er ihm sein Vertrauen schenkt. Dieser bedankt sich und gibt es ihm zurück zum Zeichen, dass er helfen will, dass der Patient aber die Verantwortung selber trägt. Normalerweise verlangt der Arzt vom Patienten, dass er die Medikamente selbst zubereitet, also auch die Kräuter selbst sammelt etc.
Diese Sorgfalt ist zentral im Ayurveda. Jedoch wird man heutzutage in Kuren verwöhnt und erhält die Medikamente bereits fertig zubereitet.
Stärken und Grenzen von Ayurveda
Stärken des Ayurveda
- die ganzheitliche Sichtweise: der Mensch als Ganzes; Körper, Geist, Seele und auch die Umgebung etc. werden wahrgenommen.
- will gesund erhalten, vorbeugende Maßnahmen, setzt nicht erst an, wenn der Mensch schon krank ist
- wirkt sanft über längere Zeit
- Ursache / Wurzel der Krankheit wird gesucht
- gut bei chronischen Krankheiten
- als Rehabilitation
- nach Operationen, zum Stärken und Aufbauen
Grenzen des Ayurveda
Ayurveda ist weniger geeignet bei
- Notfallmedizin
- Akuten Krankheiten
- Traumata
- Diagnostik
- Chirurgie
Ayurveda und Meditation
Buddha war noch ein junger Prinz, Siddharta genannt, als er auf einer Reise zum ersten Mal alte, tote oder kranke Menschen sah und unter anderem einem Meditierenden begegnete. Als ihm erklärt wurde, dass es darum ginge, tiefe Freude und tiefen Frieden zu erlangen, legte Prinz Siddharta sein luxuriöses Leben ab und meditierte über das Leiden in der Welt. So verband er sich mit dem kosmischen oder göttlichen Bewusstsein und wurde zu Buddha.
Seit jeher gab es in Indien Seher, Rishis und Yogis, die durch Meditation eine hohe Bewusstseinsstufe erreichten und Kräfte wahrnehmen konnten, welche die Welt zusammenhalten. Auch waren Visionen darunter, aus denen sich zum Beispiel die heutige Gesundheitslehre des Ayurveda entwickelte. Im indischen Weltbild ist Leiden, so auch Krankheit, in vielen Fällen die Ursache von Fehlhandlungen früherer Leben. Dieses Karma wird allerdings nicht als Strafe verstanden, sondern es ist vielmehr eine Entwicklungschance für den Suchenden, um sich zu reinigen und dem Göttlichen schneller nah zu kommen. Heilen und heilig werden greifen ineinander. Dabei nimmt Meditation die zentrale Rolle ein, in der man sich loslöst von Gedanken, Gefühlen, Bewertungen, Wünschen und Begierden, um sich mit dem Göttlichen zu verbinden.
Hier dient Meditation allerdings nicht als Allheilmittel. Im Falle von größeren Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, sollte trotzdem immer ein Arzt aufgesucht werden. Bei kleineren Krankheiten können homöopathische Mittel besser wirken als allopathische, weil sie subtiler auf das Nervensystem wirken. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, das ein oder andere Leiden durch Meditation zu beheben oder präventiv entgegenzuwirken. Gesünder durch Meditation. 05/2013. Sri Chinmoy Centre
Die fünf Elemente des Ayurveda
Die Grundlage des Ayurveda bildet die Tatsache, dass die gesamte Natur - einschließlich des Menschen - aus verschiedenen Elementen (Mahabhuta) besteht. Im Ayurveda werden hier die fünf Elemente Erde (Prithivi), Wasser (Ap), Feuer (Agni), Luft (Vayu) und Äther (Akasha) als die Essenz allen Wirkens beschrieben. Aufgrund der verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Elemente nimmt jedes von ihnen essenzielle Funktionen ein.
- Erde: Das Erdelement ist schwer und kalt. Es steht für Stabilität und Festigkeit. Lebende Organismen lagern über die Nahrungsaufnahme Erde in Form von Mineralien in ihren Körper ein (z.B. Knochen), um eine feste Struktur aufzubauen.
- Wasser: Das Wasserelement ist die Träger- und Transportsubstanz des Lebens. Die meisten Lebewesen bestehen zu über 70% aus Wasser.
- Feuer: Das Feuerelement ist leicht und heiß. Es steht für das Prinzip der Umwandlung. Das Verdauungsfeuer wandelt die Nahrung in für uns verfügbare Energie um. Jede Zelle eines Lebewesens hat ihren eigenen Stoffwechsel, einen eigenen Energiehaushalt.
- Luft: Das Luftelement ist leicht und kalt. Luft schafft Raum in Form von Hohlorganen. Pflanzen, Tiere und Menschen stehen über die Atmung mit der Außenwelt in Verbindung. Luft ermöglicht als Zwischenraum Bewegung in Gelenken. Auch in den Gedärmen der meisten Säugetiere sorgt ein Luftanteil für Bewegungsfreiraum.
- Äther: Äther steht für die subtilere Lebensenergie, für Gedankenkraft und geistiges Potenzial. Durch technische Hilfsmittel lassen sich mittlerweile verschiedenste Energieströme im Körper nachweisen. Selbst bei Pflanzen kann man eine Art Aura-Bild erstellen, das beim Menschen noch sehr viel komplexer ist.
Panchakarma
Ein wichtiger Teil des Ayurveda ist die Reinigung, das sogenannte Panchakarma. Durch Fehlverhalten in irgendeinem Lebensbereich, sei es durch Stress, Rauchen, falsche Ernährung, Umweltverschmutzung u.a. lagern sich Giftstoffe im Körper ab, die nach einiger Zeit zur Krankheit führen. Die Gifte bleiben vor allem im Muskel- und Fettgewebe unter der Haut. Es ist Sinn der Massage, das Gift langsam in den Darm zu transportieren. Es werden noch weitere ausleitende Verfahren angewandt, die helfen die Toxine vollkommen auszuscheiden. Die Behandlungen dienen unter anderem auch der Entspannung und dem Loslassen. Es ist daher wichtig während einer Kur ganz auf sich zu hören, auf seinen Körper und seine Bedürfnisse. Dies hat Priorität. Wenn man sich z.B. müde fühlt, sollte man dem nachgehen und ruhen und sich nicht weiter anstrengen.
Die fünf (Pancha) Reinigungstechniken (Karmas) sind:
- Vamana: therapeutisches Erbrechen
- Virechana: therapeutisches Abführen
- Basti: Darmeinlauf
- Nasya: Nasenölung
- Raktamoksha: Blutreinigung durch Aderlass oder mit Blutegeln; oft auch ersetzt z.B. durch Trinken von Haridra-Wasser
Unterstütztende Techniken:
- Nasenreinigung mit Neti
- Verdauungsfeuer Agni anregen, z.B. durch das Trinken von Ingwertee oder heißem Wasser: Dies verhindert die Ansammlung von Ama–Giften im Körper.
- Massagen (Abhyanga)
- Reinigungsdiät
Historischer Hintergrund
Laut yogischer und ayurvedischer Auffassung befand sich die Menschheit vor über 5000 Jahren in einer Hochkultur. Es heißt, dass danach auf der Erde das „Eiserne Zeitalter“ anfing. Auch als „Dunkles Zeitalter“ bezeichnet, ist es durch Materialismus, Mechanisierung, Gewalt und Terrorismus, Egoismus und Eigennutz, Umweltzerstörung und -Katastrophen gekennzeichnet. Die Aufgabe der Menschen ist jetzt, die Vergänglichkeit des Egos zu erkennen und durch Liebe und Tugendhaftigkeit die Verbindung mit der Natur und sich selbst wiederherzustellen. Da Krankheit und Leid auf der Erde gegenwärtiger als je sind, suchten die alten „Rishis“ (Weisen) Indiens nach Wegen, Gesundheit, Langlebigkeit und seelische Erfüllung auch in jener „dunklen“ Zeit erreichen zu können.
Die „Rishis“ waren Meister der Meditation, die durch intensive Beobachtung der Natur verborgene Prinzipien erkannten. Ihre Wahrnehmungsfähigkeiten waren derart außergewöhnlich sensibel, dass sie die tiefen Wurzeln des Lebens erfassen konnten. Sie definierten daraus Grundsätze, die für alle Zeit gelten. Das „Wissen vom Leben“ vollstreckt sich über die Kenntnisse der Elemente mit ihren groben und subtilen Eigenschaften und deren Zusammenwirken; wie die inneren Organe mit den Naturelementen zusammenwirken; wie Sinneswahrnehmungen und selbst Emotionen mit den Elementen interferieren. Der brillante Wissensschatz befähigt uns Menschen, durch sehr naturbezogene Heil- und Lebenspraktiken einen Seinszustand zu erreichen, der den meisten von uns bisher verborgen blieb – idealerweise ein Zustand völligen Wohlseins und Gesundseins. Tiefergehendes geschichtliches Hintergrundwissen und die Legende, wie Ayurveda zu den Menschen kam, ist auf der Seite "Ayurveda Geschichte" zusammengefasst.
Die drei Doshas
Laut Ayurveda gibt es 3 Doshas, am besten übersetzt mit Bioenergien. Wörtlich heißt Dosha "Verderber". Denn wenn eines der Doshas zu stark wird, verderben sie die Gesundheit und das geistige Gleichgewicht. Ich übersetze es aber lieber als Bioenergie, was sicher ihrem Wesen eher entspricht.
Die drei Doshas nennen sich Vata, Pitta und Kapha. Auf Sanskrit heißt es Kapha, und auf Hindi heißt es Kafa. Denn "ph" wird als "pa" ausgesprochen und im Hindi wird "ph" transformiert zu "f". Da Ayurveda traditionellerweise in Nordindien bekannt war und in Nordindien die gesprochene Sprache Hindi ist, sagen deshalb die meisten Ayurveda-Ärzte Kafa und nicht Kapha.
Die Dosha-Lehre bezieht sich auf die 5 Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Kapha ist ein Zusammenspiel von Wasser und Erde, Pitta ist Feuer. Vata ist ein Zusammenspiel von Äther und Luft. Jeder Mensch besitzt alle drei Doshas.
Das Vata-Dosha
Vata steht für alle Aspekte von Bewegungsenergie. Seine Elemente sind "Luft" und "Äther". Vata ist verantwortlich für:
- Bewegungsabläufe in den Körperzellen und Eingeweiden
- die Wachstumssteuerung
- die Aktivität des Geistes und aller Sinnesorgane
- die Kontrolle der beiden anderen Doshas
Das Element Äther steht hier für fehlenden Widerstand und wird in Beziehung zum Gehör, somit zum Ohr, aber auch der Zunge und damit der Sprache gesetzt. Das Element Luft steht für Ausdehnung und Bewegung. Ihm zugeordnet sind der Tastsinn, somit die Haut und der Anus.
Das Vata-Dosha können wir in unserem Körper durch die Eigenschaften kalt, trocken, rau, fein, schnell, hart und rissig erkennen und lokalisieren. Wenn das Vata-Dosha vorherrscht, so ist die Haut trocken, Hände und Füße sind häufig kalt, der Stoffwechsel und die Sprechweise schnell und die Haare fein. Auf der psychischen Ebene wird Vata durch eine feine Wahrnehmung sowie schnelle und sprunghafte Gedankenabfolgen bestimmt.
Der Vata-Typ ist begeisterungsfähig, wissensdurstig, reiselustig und hat eine Abneigung gegen kaltes, windiges Wetter. Die Lust, etwas zu verändern, unerforschte Wege zu gehen und dem Leben einen neuen Sinn zu verleihen, entsteht durch die aktive und positive Vata-Kraft. Ist diese Vata-Energie jedoch negativ gepolt, so stehen Unzufriedenheit, Hoffnungslosigkeit und mangelnder Mut einem Neubeginn im Weg. Der Mensch ist mit seiner alten Lebenssituation unzufrieden und findet keinen Weg, das Neue einzuleiten.
Ist der Vata-Anteil zu hoch, ist man immer auf der Suche, verliert leicht das Ziel aus den Augen und kann sich oft nicht entscheiden, welcher Weg der Optimale ist. Man fängt alles mit großer Euphorie an, doch nach kurzer Zeit schwindet das Interesse, und man beginnt sich zu langweilen. Das Leitmotiv des Vata-Types ist „wechselhaft“. Vata führt die anderen Doshas an. Wann immer ein Dosha aus dem Gleichgewicht gerät, ist Vata das erste und verursacht die Frühstadien einer Erkrankung. Es kann die anderen Doshas täuschen, so dass man zunächst glaubt, dass Pitta oder Kapha das Problem schaffen. Vata ist der König der Doshas; ist es im Gleichgewicht, sind es normalerweise auch Pitta und Kapha. Vata ist die Grundlage für unser Gleichgewichtsgefühl, daher ist die Ausgeglichenheit dieses Doshas lebensnotwendig.
Befinden wir uns bzw. befinden sich unsere Doshas im Gleichgewicht, sind wir wesentlich empfänglicher für positive Gefühle. Die Art und Weise unseres Denkens und unserer Gefühle wird durch unser gegenwärtiges Dosha beeinflusst. Unsere ganzen Gefühlsregungen und Verhaltensweisen sind jeweils auf unsere Konstitution zurückzuführen.
- Positiv: Leichtigkeit, Heiterkeit und Lebensfreude, Wachheit, Klarheit, Kreativität
- Negativ: Angst, Kummer, Traurigkeit, Unsicherheit, Depressionen
- Hilfreich bei zuviel Vata: regelmäßiger Tagesablauf, wärmende Mahlzeiten, wenig Rohkost, Massagen, Bäder
- Ernährung: Vata reduzierend: süß, sauer, salzig / Vata erhöhend: scharf, bitter, herb
Das Pitta-Dosha
Pitta wird mit dem Energieprinzip identifiziert und hat das Element „Feuer“ als Grundlage. Pitta ist verantwortlich für folgende Aspekte:
- den Stoffwechsel
- die Tätigkeit der Verdauung
- den Wärmehaushalt im Körper
- den Intellekt
- den Hormonhaushalt
- den emotionaler Ausdruck
Das Element Feuer steht hier für Hitze. Ihm zugeordnet sind der Sehsinn, somit die Augen, sowie die Geschlechtsorgane.
Pitta hat seinen Sitz im Magen, im Zwölffingerdarm und im Dünndarm. Seine Attribute sind: heiß, scharf, flüssig, feucht, sauer, bitter, leicht, sich gut verteilend und plötzlich auftretend.
Ein Pitta-Typ ist vor allem an seiner ausgeprägten Führungspersönlichkeit zu spüren. Pitta schafft Lust am Arbeiten, Bestimmen und Bewegen. Eine innere Kraft, Wissen und Motivation erfüllt den Menschen, lässt Hindernisse klein werden und Unangenehmes bewältigen. Pitta-Menschen sind sehr ehrgeizig und wollen immer perfekt sein. Der innere Leistungsdruck ist so stark, dass sie selten zufrieden sind. Doch das ist für sie kein Grund zur Verzweiflung - im Gegenteil! Es dient dem Antrieb, Unmögliches wahr zu machen und keine Mühe zu scheuen.
Die Pitta Energie verleiht eine starke Ausstrahlung, brillante Intelligenz und große Willenskraft. Wenn ein Pitta-Typ einen Raum betritt, so ist der Raum „voll“. Jeder spürt die Dynamik und das Charisma.
Leider ist die Pitta-Kraft nicht immer leicht zu zügeln. Oft schießt sie über ihr Ziel hinaus und äußert sich in Aggressionen, cholerischen Anfällen und Fanatismus. Menschen mit viel Pitta sind mit einer Art „Kritik-Finger“ geboren: Ihr brillanter Verstand spürt sofort Fehler auf und sieht Unzulänglichkeiten. Dadurch entseht der Eindruck, niemals gut genug zu sein. Tatsächlich bringt Pitta einen sehr hohen Erfolgsanspruch mit sich, aber auch die Fähigkeiten, das gewünschte Ziel zu erreichen. Pitta-Menschen verlieren ihr Ziel niemals aus den Augen und werden durch Stress und Anforderungen nur noch schneller, effizienter und genauer. Die Angst vor Fehlern lässt sie auch bei Zeitdruck immer perfekter und pingeliger werden. Für andere Menschen ist der Umgang mit einer ausgeprägten Pitta-Persönlichkeit oft nicht einfach. Durch ihr einnehmendes Wesen und der Hang zur Intoleranz fühlt man sich leicht bedrängt, kritisiert und wenig geschätzt.
Pitta ist eine feurige Kraft, und sie braucht das richtige Maß an „Brennmaterial“, um sich nicht selbst zu verzehren. Dieses Brennmaterial besteht aus geistigen Anforderungen, körperlicher Aktivität und typgerechter Ernährung. Wenn der Körper schwitzt, breitet sich ein wohliges Gefühl von Stärke, Zufriedenheit und Vitalität aus. Auch negative Emotionen können durch körperliche Aktivität sehr gut abgebaut werden. Sport ist für Pitta-Typen dann interessant, wenn es auch etwas zu gewinnen gibt. Der Wunsch, der Beste zu sein, die eigenen Leistungen immer wieder zu übertreffen und andere auszustechen, ist ein immerwährender Kitzel auf allen Lebensbereichen.
Rein körperlich betrachtet äußert sich Pitta in den Eigenschaften sauer, scharf und flüssig. Dies macht sich vor allem in übermäßigem Schwitzen, Übersäuerung und starkem Appetit bemerkbar. Ist das Pitta zu hoch, so brennt die Verdauungsenergie sehr stark. Man hat ständig Hunger und ist sehr ungeduldig, ärgerlich und gereizt, wenn nicht sofort etwas Essbares zur Verfügung steht. Alle natürlich süßen Speisen, Rohkost und grünes Gemüse bieten dann den idealen Ausgleich.
Unreine Haut, Magenschmerzen, Sodbrennen, Durchfall und Entzündungen sind oft auftretende Pitta-Probleme: Durch übermäßige Säurebildung und psychische Anspannung erhöht sich das Pitta in uns, insbesondre bei Verzehr von säuernden Speisen wie Fleisch, Weißmehlprodukten, Alkohol, Kaffee und Zucker. Scharfe Speisen regen ebenfalls die Säurebildung an und haben eine verbrennende und anheizende Wirkung auf unsere Pitta-Kraft. Zum Ausgleich eignen sich alle kühlenden Speisen und Gewürze wie Melone, Kartoffeln, Fenchel, Kardamom, Minze und Koriander am besten.
- Positiv: viel Energie, Charisma, Ausstrahlung, glühende Augen, zielgerichtete Energie, begeisterungsfähig.
- Negativ: Aggressionen, Neid, Hass, Eifersucht, Stolz
- Hilfreich bei zu viel Pitta: auf ausreichend Entspannung und bewusste Atmung achten, mehr Schlaf, zurückziehen
- Ernährung: Pitta reduzierend: süß, bitter, herb / Pitta erhöhend: scharf, sauer, salzig
Das Kapha-Dosha
Kapha repräsentiert das erhaltende und stabilisierende Prinzip des Körpers und setzt sich aus den Elementen Wasser und Erde zusammen. Kapha hat seinen Sitz im oberen 2/3 des Magens und in der Brust.
Kapha ist verantwortlich für folgende Aspekte:
- die Körperstruktur,
- den Flüssigkeitshaushalt,
- den Zusammenhalt und die Stabilität der Strukturen unseres Körpers,
- die Förderung der natürlichen Abwehrkräfte.
Das Element Wasser steht hier für Flüssigkeit und repräsentiert den Geschmackssinn, somit die Zunge und den Gaumen, sowie die Füße. Das Element Erde steht hier für Festigkeit, Rauheit und Form. Ihm zugeordnet ist der Geruchssinn, somit die Nase sowie die Hände. Seine Eigenschaften sind: süß, schwer, beständig, weich, kalt, ölig, fettig, träge und weiß.
Kapha ist die erhaltende, bewahrende und aufbauende Struktur in uns. Körperlich drückt sie sich durch die feste Körperstruktur, das Lymph- und Immunsystem aus. Auf der psychischen Ebene ist Kapha der Teil in uns, mit dem wir innere Ruhe, Frieden und Harmonie erfahren und genießen möchten. Mit Kapha haben wir Zeit, die kleinen Schönheiten des Lebens zu genießen, sind zufrieden und lieben das Altbewährte. Menschen, die von der Kapha-Energie geprägt sind, wirken auf andere manchmal etwas schwerfällig und behäbig, dafür sind sie sehr ausdauernd und stark. Hat eine Kapha-Persönlichkeit erst einmal ein neues Ziel gefasst, so wird sie nicht müde, dies bis zum erfolgreichen Abschluss in Geduld und Zähigkeit zu verfolgen.
Aus diesem Grund hält man in der indischen Kultur Kapha für die erfolgsversprechende Kraft im Menschen. Kapha-Typen agieren eher wohlüberlegt, gründlich und bevorzugen einen ruhigen, gleichmäßigen Lebens- und Arbeitsstil. Überstürzte Entscheidungen, hektische Aktivitäten und spontane Erneuerungen werden mit Misstrauen und Abneigung begutachtet und das Praktische und Traditionelle wird immer den Vorrang haben. Der Einfluss von Kapha macht häuslich, und die Priorität des Lebens ist primär auf die Familie ausgerichtet. Privates Glück in einer beständigen Partnerschaft, gesunde, glückliche Kinder und treue Freundschaften sind dann das Wichtigste und schenken innere Zufriedenheit, Sicherheit und Lebensglück.
Ist Kapha zu stark, so wird man leicht unflexibel und schränkt seinen Lebensradius immer mehr ein. Das aktive Leben wird dann durch seine intensive Bewegung und Veränderung zu anstrengend. Dadurch nimmt der Kapha-Typ immer weniger am Leben teil, kapselt sich ab und isoliert sich emotional und geistig von seiner Umgebung. Heißhunger und unkontrollierte Gelüste nach Essen, insbesondere nach süßen, fetten Speisen, Käse, Wurst usw. aus Lust und Langeweile bewirken eine Gewichtszunahme und Überfettung des Gewebes. Jede Kapha-Konstitution kennt Phasen des inneren Rückzuges, den Wunsch nach Alleinsein, Faulenzen und das Bedürfnis, Konfliktsituationen erst einmal in sich selbst auszusitzen.
Steigert sich diese natürliche Regenerationsphase in eine typische Kapha-Depression, so fühlt man sich vom Leben überfordert und taucht vollständig in eine Traumwelt ab. Bewegung und Aktivität würden dann nur Unbeständigkeit in das auf Sicherheit ausgerichtete Weltbild bringen. Der Kapha-Typ lehnt in solchen Situationen jeglichen Gefühlsaustausch mit anderen ab, igelt sich ein und stumpft gleichzeitig ab.
Um das Kapha wieder in seine gesunde Form zurückzubringen, ist ein regelmäßiges Bewegungsprogramm auf körperlicher und geistiger Ebene sehr zu empfehlen. Hilfreich ist ein bewusst aktives gestaltetes Leben. Einmal in der Woche zu walken, zu schwimmen oder in die Sauna zu gehen ist ein Minimalprogramm für körperliche Vitalität. Auf geistiger Ebene ist es für Kapha-Typen sehr anregend, zusammen mit anderen Menschen etwas zu unternehmen. Soziales Engagement sowie Interesse für Sprachen, Kultur und Psychologie sind für kaphageprägte Menschen eine natürliche Motivation zum vitalen und erfüllten Lebenswandel.
Der Genuss von warmen und mit leichter Schärfe gewürzten Speisen ist eine hervorragende Anregung für den Stoffwechsel und die Verdauungskraft. Besonders empfehlenswert sind bittere Gemüse (wie z.B. Chicorèe, Spinat, Mangold, Artischocken) mit den verdauungsfördernden Gewürzen Kreuzkümmel (Cumin), Pfeffer, Chili, Meerrettich, Kurkuma, Ingwer und Senfkörnern.
- Positiv: ruhige beständige Persönlichkeit, Geduld, Mitleid, Zärtlichkeit, Standfestigkeit
- Negativ: fehlende Antriebskraft, Lethargie, Ignoranz, Trägheit. Er ist geistig festgefahren und unbeweglich
- Hilfreich bei zu viel Kapha: viel Bewegung, auch mit körperlicher Anstrengung, Aktivurlaub
- Ernährung: Kapha reduzierend: scharf, bitter, zusammenziehend / Kapha erhöhend: süß, sauer, salzig
Die individuelle Konstitution (Prakriti und Vikriti)
Die These des Ayurveda ist, dass jeder Mensch von Geburt an eine individuelle Konstitution mitbringt, die sogenannte Prakriti. Hierbei überwiegen ein oder zwei Doshas, ein drittes ist zwar präsent, wirkt aber im Hintergrund. In seltenen Fällen sind alle drei Doshas gleichmäßig vertreten (Tridosha). Die Prakriti stellt die ureigene Persönlichkeit des Menschen dar. Sie steht für unsere körperlichen Anlagen und Talente. Ein zierlicher Körperbau ist durch Vata geprägt, eine sportliche und dynamische Veranlagung durch Pitta. In einer kräftigen bis pompösen Figur, die zu Trägheit neigt, zeigt sich Kapha.
Auch geistige Veranlagungen sind auf die Prakriti zurückzuführen. Allerdings ist der Mensch im Laufe seines Lebens vielen Einflüssen ausgesetzt, beginnend mit der Erziehung im Elternhaus, und weiter mit der schulischen und beruflichen Ausbildung. Jeder Mensch hat eine Art Schicksal, das ihn wesentlich prägt. Hier spricht man von der Vikriti, der momentanen Konstitution oder Störungsnatur. So kann sich im Laufe des Lebens durch Alltagsstress oder gar Traumata die körperliche und geistige Konstitution verändern. Kurzzeitige oder chronische Krankheiten können auftreten. Ein wichtiges Ziel im Ayurveda ist daher das Zurückfinden und Verwirklichen seiner ureigenen Natur, der Prakriti. An ihr hängt unsere eigentliche Bestimmung im Leben, unsere Zufriedenheit und unser Glück. Wenn wir in unserer Prakriti leben, fühlen wir uns ganz in unserem Element und können unsere persönlichen Ziele mit Leichtigkeit verwirklichen. Leben wir uns nicht auf diese Weise aus, kommt es zu einer Unterdrückung unserer eigentlich dominierenden Bioenergie. Diese staut sich innerlich an, es kommt zur Störung des Elementgleichgewichts, Krankheit kann entstehen.
Sukadev über Ayurveda
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Ayurveda
Ayurveda, das Wort setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Ayus, das heißt Leben, und Veda heißt Wissen. Veda heißt Wissen in den verschiedensten Aspekten. Veda ist sowohl Apara Vidya, das heißt niederes Wissen, als auch Paravidya, höchstes Wissen. Veda ist Wissen an sich. Und Wissen über was? Über Ayus, Ayus ist das Leben. In diesem Kontext auch das Leben auf der relativen Ebene. So ist Ayurveda das Wissen, wie du das Leben auf dieser Erde gesund und glücklich haben kannst. Ayurveda hat verschiedene Empfehlungen, hat Empfehlungen für die Gesundheit, Gesundheit für den Körper, Gesundheit für die Psyche. Ayurveda hat Empfehlungen für mehr Energie. Ayurveda hat verschiedenste Praktiken. Man kann sagen, Ayurveda ist ein sehr weites Gebiet, Ayurveda ist die indische Naturheilkunde, die indische Heilkunde, die traditionelle indische Medizin. Ayurveda ist also Wissenschaft vom Leben und Heilkunde.
Warum wirkt Yoga - Ayurveda Konzepte
- ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018 -
- Ayurveda Konzepte Ama - Dosha - Agni -
Warum wirkt Yoga, welche Modelle gibt es im Yoga selbst, vom Ayurveda her, vom Kundalini Yoga her und vom Raja Yoga her. Die moderne wissenschaftliche Forschung weiß, Yoga wirkt. Yoga wirkt als Prävention, Yoga hilft, dass Menschen gesünder bleiben, als wenn sie kein Yoga üben würden. Yoga hilft auch bei gesundheitlichen Beschwerden, Yoga hilft bei der Heilung von Krankheiten. Bei manchen Erkrankungen kann Yoga die Selbstheilungskräfte so sehr stärken, dass die Krankheiten schneller verschwinden, Yoga kann Teil sein einer Multimodalen Therapie, die sich also kombiniert mit schulmedizinischen Maßnahmen, und Yoga kann auch hilfreich sein, um die Nebenwirkungen einer schulmedizinisch wirksamen Therapie zu reduzieren.
Aber warum wirkt Yoga? Beim letzten Mal hatte ich darüber gesprochen, dass es schulmedizinische Erklärungen gibt, dass es Yoga als Entspannungstechnik, Yoga als Sportart und Yoga als psychosomatische Funktionsaktualisierung zur Stärkung der Selbstheilungskräfte gibt – drei schulmedizinische Modelle.
Aber im Yoga gibt es auch verschiedene Modelle, warum Yoga wirkt, und darüber möchte ich heute sprechen. Ich möchte auf vier Modelle eingehen, die aus dem Yogabereich heraus erklären, warum Yoga wirkt.
- 1. Ayurveda, die klassische indische Medizin
- 2. Kundalini Yoga, der Yoga der Energie,
- 3. Raja Yoga, man könnte sagen, der psychologische Yoga
- 4. Jnana Yoga, der über die fünf Koshas spricht
Eine gewisse Weise ist das, was hier sage eine Zusammenfassung von Verschiedenem, was ich in dieser Yoga Vidya Schulungsreihe schon gesagt hatte. Jetzt aber zusammengefasst, warum Yoga für die körperliche und psychische Gesundheit wirkt.
Ayurveda
Ayurveda ist das klassische indische Medizinsystem, hat sich in Jahrtausenden entwickelt, gehört zu den komplexesten traditionellen Medizinsystemen, die es gibt. Ich will es jetzt nur verkürzt und etwas prägnant darstellen. Die Ayurvedaspezialisten mögen mir verzeihen, dass ich das ganze erheblich simplifiziere einfach um ein Erklärungsmodell aus dem Ayurveda zu zeigen, warum Hatha Yoga mit seinen Atemübungen, Tiefenentspannungen, dynamischen Körperübungen wie Sonnengruß und den statisch gehaltenen Asanas wirkt.
Ayurveda - Amas
Wenn wir im Ayurveda sehen, was Ursachen von Krankheit sind, könnte man sehr vereinfacht sagen, es gibt drei Ursachen von Krankheit. Das eine ist Ansammlung von Ama und Amas werden die Stoffwechselprodukte genannt, die Schlacken, das was nicht abtransportiert werden kann.
- Im Ayurveda spricht man zum einem vom Grobstofflichen, was man also im physischen Körper nachweisen kann.
- Es gibt aber auch feinstoffliche Amas, die letztlich die feinstofflichen Energiekanäle blockieren.
Und hier würde Ayurveda sagen, bestimmte Lebensweisen fördern das Ansammeln von Ama und je mehr Ama im Körper ist, desto eher wird der Körper krank. Im Grunde genommen, wenn die Amas regelmäßig abtransportiert werden, dann wird der Körper gesund sein, wenn zu viel Amas da sind, dann behindert das die Funktionsweise des Körpers, der Mensch wird krank. Hier würde man sagen, Hatha Yoga hilft Amas abzutransportieren. Die Asanas mit ihrer Dehnung, das Pranayama mit der tiefen Atmung und die Reinigungsübungen, (Kriyas), die Entspannungstechniken (Shavasana), all das hilft, dass Blockaden aufgelöst werden, dass festsitzende Amas gelöst werden und dass Gifte besser abtransportiert werden. Die bekannten klassischen Hatha Yoga Schriften wie zum Beispiel Hatha Yoga Pradipika, Goraksha Shataka, Gheranda Samhita, Shiva Samhita beschreiben immer, dass die Hatha Yoga Übungen helfen Amas abzutransportieren.
Es gab eine Zeit, da haben die Mediziner ziemlich gelächelt über das Konzept von Schlacken und sie haben sich auch immer über Aussagen lustig gemacht, dass Fasten wirkt. Ich kann mich noch erinnern, bis vor drei Jahren wurde immer in medizinischen Sendungen gesagt, „gut wer fastet, es scheint nicht schädlich zu sein, aber Schlacken gibt es im Körper nicht und es nutzt auch nichts“.
Aber jetzt ist das Jahr 2018 und im Jahr 2017 kam eine Reihe von Studien heraus, sowohl aus Amerika wie auch aus dem deutschsprachigen Bereich, die gezeigt haben, dass Fasten etwas sehr Gesundheit förderliches ist. Das ist eine interessante Wende und erinnert mich immer wieder daran, dass die Schulmedizin zwar einen wissenschaftlichen Anspruch hat, aber diesem relativ häufig nicht gerecht wird, und dass sie selbst aus einem schulmedizinischen Aberglauben heraus Dinge behauptet, ohne dass es eine Studienlage gibt.
So wie die jahrzehntelange Behauptung, dass Fasten zu nichts gut ist, ohne, dass es jemals untersucht wurde. Als sich Menschen die Mühe gemacht haben, haben sie plötzlich festgestellt, fasten ist sehr gut für die Gesundheit. Als dann überlegt wurde, warum wirkt das Fasten, wurde auch etwas auf der mikroskopischen Ebene untersucht, und heute sagt man durchaus, dass Fasten hilft bestimmte Stoffwechselprodukte besser abzubauen. Das Konzept der Schlacken ist rehabilitiert, obwohl das Konzept der Schlacken ziemlich dumm ist, weil Schlacken eigentlich die Restprodukte sind, die bei der Verkokung von Eisen zu Stahl entstehen. So etwas gibt es im Körper natürlich nicht, aber es gibt im deutschen keinen besseren Ausdruck.
Also Yoga hilft Stoffwechselprodukte abzubauen, Yoga hilft, dass die Zwischenzellflüssigkeiten in Gang kommt, dass die Lymphflüssigkeit in Gang kommt, Yoga hilft Ablagerungen an Arterienwänden und an Venenwänden herauszubringen, Yoga hilft, dass sich in den Gelenken weniger Stoffe ansammeln, Yoga hilft, dass in den Organen und in den Zellen Stoffe, die dort nicht hingehören, besser abgebaut werden. Das ist mindestens eine Theorie im Ayurveda, ohne dass man das auf der mikroskopischen Ebene so genau nachweisen kann.
Also der erste Grund, weshalb Yoga laut Ayurveda wirkt, ist, Hatha Yoga hilft Amas abzubauen und deshalb wird immer gesagt, Hatha Yoga reinigt. Im Yoga wird man immer wieder feststellen, dass reinigen ist wichtig: der Körper muss gereinigt werden, der Energiekörper muss gereinigt werden, der Geist muss gereinigt werden. Ist alle gereinigt, ist der Mensch im Gleichgewicht.
Ayurveda - Doshas
Das zweite Konzept im Ayurveda, was zu Krankheit führt, ist das Konzept von Dosha. Die meisten kennen den Ausdruck Dosha als Bioenergie. Dosha heißt wörtlich der Verderber, denn wenn eines dieser Doshas zu stark ist, verdirbt es die Gesundheit. Ich nehme an, wenn du bis hierher gekommen bist, dann weißt du schon einiges über Ayurveda. Wenn nicht, dann schau dir meinen Ayurveda Einführungsvortrag an, in dem das ganze etwas ausführlicher beschrieben ist.
um es jetzt zu vereinfachen. Und wenn eines dieser Doshas zu stark wird, nämlich stärker als in der Prakriti, der Natur des Menschen angelegt, dann werden Körper und Psyche krank.
- Ist das Vataelement zu stark, dann kann das in der Psyche zu Unruhe, Schlafstörungen, Ängsten führen und es kann im physischen Körper zu Verdauungsproblemen und manchen Haut- und Gelenkerkrankungen usw. kommen.
- Ist das Pitta zu stark, Feuer zu stark, kann es auf der psychischen Ebene zu Reizbarkeit, zu Frust, zu einer Neigung zu Wutanfällen führen und auf der körperlichen Ebene zu Hitze, Entzündungen, Fieber und Autoimmunerkrankungen usw.
- Ist das Kapha zu stark, dann kann es auf der psychischen Ebene zu Antriebslosigkeit und Depressivität kommen und auf der körperlichen Ebene zu Ansammlungen von Schleim, zu Ödemen, Wasser und übermäßigen Fettansammlungen führen.
Hier gilt: Hatha Yoga hilft die natürlichen Dosha ins Gleichgewicht zu bringen. Jemand, der regelmäßig Hatha Yoga übt, wird zu seiner Natur kommen. Im Yoga spricht man auch von Swarupa und Prakriti. Der Mensch hat eine naturgemäße Doshamischung, die für ihn oder sie angemessen ist. Auch im Ayurveda spricht man von der individuellen Prakrti. Wenn die gestört ist, spricht man im Ayurveda von der Vikriti. Im Hatha Yoga wird immer wieder in den alten Schriften zum Beispiel der Hatha Yoga Pradipika gesagt, dass die Yogaübungen helfen, dass man zu seiner natürlichen Prakriti kommt und dass ein Übermaß von irgendeiner Dosha reduziert wird. Es gibt bestimmte Übungen, die ein Dosha reduzieren, zum Beispiel:
- verringert Kapalabhati ein Übermaß an Kapha,
- Shitali und Sitkari ein Übermaß an Pitta und Ujjayi und
- Surya Bedha überwinden ein Übermaß an Vata.
Und dann gibt es die sogenannten Tridosha Übungen, die als eine Übung dazu führen wollen, dass der ganze Körper ins natürliche Gleichgewicht kommt. Dazu gehört zum Beispiel die Wechselatmung, die Vorwärtsbeuge, der Drehsitz und der Pfau, um nur die Übungen zu nennen, die die Hatha Yoga Pradipika beschreibt. Also ein Grund weshalb Hatha Yoga gesund macht ist, dass Hatha Yoga hilft die Doshas in ihre natürliche Prakriti und aus ihrer Vakriti zu bringen.
Ayurveda - Agni
Ein dritter Grund warum man krank werden kann, ist das Agni. Agni ist das Verdauungsfeuer im engeren Sinne, im weiteren Sinne ist Agni das allgemein Feuer für alle Transformationsprozesse im Körper, im noch weiteren Sinne sogar in der Psyche.
Wenn man zum Beispiel Nahrung aufnimmt, muss sie verdaut werden und die Kraft der Verdauung nennt sich Agni. Es ist eben nicht nur wichtig, was wir essen, es ist auch wichtig, was nachher ins Blut hinein kommt. Die Nährstoffe im Blut müssen dann wieder transformiert werden, in das, was in die Zellen hinein kommt. Auch dafür sind Agni zuständig, also verschiedene Arten des inneren Feuers.
Wenn das Verdauungsfeuer nicht so gut ist, werden zum einen die Nährstoffe, die man braucht, nicht absorbiert, und zum anderen werden bei der Verdauung wieder Amas entstehen und Amas können dazu führen, dass die drei Doshas ins Ungleichgewicht kommen. So ist es wichtig, dass Agni ausreichend stark ist.
Im Ayurveda gibt es natürlich auch Techniken, um Amas abzubauen. Da gibt es die ganzen Reinigungstechniken, die man in der Panchakarmakur und in einer sogenannten Ama Kur verbindet. Es gibt bestimmte Übungen, Ernährungen, Kräuter, Tees usw., die man nutzen kann, um ein Übermaß eines Doshas abzubauen. Und es gibt bestimmte Dinge, die Agni in Gang setzen, wozu zum Beispiel Ingwerwasser gehören kann oder vor dem Essen eine Ingwerscheibe mit etwas Zitronensaft zu essen und von Triphala wird manchmal gesagt, es hilft Amas abzubauen oder Agni zu erhöhen.
Und es gibt eine Menge von Yogaübungen, die helfen Agni zu erhöhen und damit die Verdauungskraft zu verbessern. Dazu gehören die Vorwärtsbeuge, der Drehsitz, der Pfau – um die Übungen zu nennen, die die Hatha Yoga Pradipika beschreibt. Dazu gehören auch Bastrika und Ujjayi und diverse andere Übungen.
Fazit
Also vom Standpunkt des Ayurveda, wirkt Yoga und trägt zu einer guten Gesundheit bei, indem es Amas abbaut die Doshas in ihr natürliches Gleichgewicht bringt, Agni erhöht. In diesem Sinne können wir Hatha Yoga durch die Ayurveda Terminologie gut beschreiben.
Video - Warum wirkt Yoga - Ayurveda Konzepte, Ama, Dosha, Agni
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Das natürliche Gleichgewicht
Ein zweiter wichtiger Grundsatz im Ayurveda ist der Gedanke, dass sich kein Dosha im Körper und Geist auf Dauer zu sehr übersteigern darf. Die drei Doshas bilden gemeinsam eine Dreierwaage. Ist ein Dosha wesentlich dominanter, bringt es die anderen beiden ebenfalls aus ihrer Mitte. Zu starkes Vata bewirkt zu viel Unruhe, nervliche Störungen können die Folge sein. Vata bedeutet auch Trockenheit. Nimmt diese übermäßig zu, kann dies Verstopfung bedeuten oder knackende Gelenke, im Ernstfall auch Arthrose oder Immunkrankheiten. Zu viel Pitta birgt die Gefahr von entzündlichen Prozessen und Ansteckungskrankheiten sowie Leber- oder/und Gallenproblemen, Haut- und Blutkrankheiten jeglicher Art. Ein Übermaß an Kapha kann Übergewicht bedeuten, Krankheiten, bei denen übermäßig Schleim im Spiel ist, abnormale Wasseransammlungen sowie Diabetes als schlimmere Krankheit.
Ayurveda ist die Kunst, das natürliche Gleichgewicht der drei Bioenergien aufrecht zu erhalten. Dabei geht es vorwiegend um ein kreatives Ausleben seiner ureigenen Wesensnatur. Ayurveda kann körperliche und geistige Anzeichen einer Störung frühzeitig deuten und mit sehr naturbezogenen Heilmethoden auskurieren. Die ayurvedische Manualtherapie, bei der der Körper mittels spezieller Kräuteröle und verschiedener äußeren Behandlungstechniken zu Reinigung und Regenerierung angeregt wird, ist ebenso berühmt wie die ayurvedische Kräuterheilkunde, die für jede Krankheit ein Kraut weiß. Im Ayurveda wird der Mensch als Ganzes betrachtet, und die tief sitzende bioenergetische Ursache berücksichtigt.
Klassische Werke
Die große Trilogie
- "Charaka Samhita" von Charaka aus dem 1. bis 2. Jh. n. Chr.: 120 Kapitel über Ursprung und Verbreitung von Ayurveda, Aufbau des Universums sowie die Beziehung zu den Geweben (Dhatu) des menschlichen Körpers, Pharmakologie, Ernährungslehre, Ätiologie, Pathologie, Diagnostik, Embryologie, Anatomie, Prognostik, Symptomatologie, Pancha Karma.
- "Sushruta Samhita" von Sushruta, 350 n. Chr.: 184 Kapitel in Chirologie, Marma, HNO, Toxologie, Psychologie.
- "Ashtangasamgraha" von Vagbhata, 625 n. Chr.: Zusammenfassung der bestehenden Werke,Kompendium von Gesundheit, persönliche Hygiene, langes u. gesundes Leben, Einfluss der Jahreszeiten, Ernährungsweise.
Zwei weitere Klassiker
- "Chakradatta" (Chikitsasamgraha) von Chakrapani Datta (1060): Kommentierung der Charaka Samhita, erstmals Quecksilber u. metallische Präparate in Verwendung, tantrische Praktiken, neue medizinisch- chirogische Fälle.
- "Madanpala Nighantu" von Madana Pala (1374): detaillierte Beschreibung von über 500 Heilpflanzen, Mineralien und tierischen Präparaten.
Wirkungsebenen
Im Westen hat Ayurveda heute 3 Hauptaspekte:
Wellness
In den letzten Jahren ist besonders der Wellness Aspekt in den Vordergrund getreten. Ayurveda Massagen, Ayurveda Beauty Masken, Stirngüsse, Ayurveda Dampfbäder und Aromatherapie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, um sich wohl zu fühlen und Körper und Geist zu harmonisieren. Diese Wellness Anwendungen geben einem schnell neue Kraft und Energie, verhelfen zu einem wunderschönen Gefühl, beseitigen Hautunreinheiten. Nicht umsonst gelten sie in Indien als sehr wirkungsvolle Verjüngungsmittel. Nach einer 1-2-wöchigen Kur kann man um Jahre jünger aussehen und sich um Jahre jünger fühlen.
Lebensstil
Ein zweiter Aspekt des Ayurveda ist Leben in Harmonie mit seiner eigenen Natur, Prakriti. Ayurveda hilft einem, seine individuelle Natur zu erkennen. Es hilft einem, seiner Natur gemäß so zu leben, dass man sich in Harmonie mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit der Umwelt befindet. Es kann einem helfen, seine Ernährung, seinen Tagesrhythmus, seine Arbeit, Umgang mit Familie, seinen spirituellen Weg, seine Meditation, seine Asanas und Pranayama typgerecht zu gestalten. So lernt man, wie man sein Leben erfüllt leben kann. Ayurveda hilft dabei, beginnende Störungen in Körper und Geist frühzeitig zu erkennen, um so geistiges Leiden und körperlichen Krankheiten vorzubeugen.
Heilung
Der dritte Aspekt des Ayurveda ist Heilung von Krankheiten. Dieser Aspekt steht in Indien sicher im Vordergrund. Das ayurvedische Medizinsystem hat verschiedene Abteilungen und Unterabteilungen hervorgebracht. Die drei Hauptabteilungen sind: Rationale Therapie, feinstoffliche Therapie und psychisch/geistige Therapie. Zu den rationalen Therapien gehören: Chirurgie, Pflanzenheilkunde, Diätetik, therapeutische Massagen, Reinigungskuren, Asanas und Pranayama.
Ayurvedische Ernährung
Grundsätzliches
Sehr viele unterschiedliche Auffassungen von gesunder und richtiger Ernährung kritisieren sich gegenseitig. Ayurvedische Ernährung erhebt indes keinen Anspruch auf Vollkommenheit einer einziger Ernährungsform. Ayurveda gibt möglichst viele Hinweise, eine eigene individuelle Ernährungsweise bestens zu gestalten. Einige Grundsätze:
- Keine gleiche Ernährung für jeden, sondern konstitutionsbezogene Nahrungsaufnahme. „Was für den einen Gift ist, kann für einen anderen Nektar sein“.
- Das allerwichtigste beim Essen ist der Esser, nicht die Nahrung. „Wir sind nicht das, was wir essen, sondern das, was wir verdauen“. Agni, das Verdauungsfeuer, spielt hierbei eine zentrale Rolle.
- Ein wichtiges Ziel der ayurvedischen Ernährung ist das Vermeiden von "Ama" (Schlacken/Giftstoffen), um Vitalität, Klarheit und Bewusstheit bis ins hohe Alter beizubehalten.
- Anzeichen nach einen gutem „Essen“: Gefühl der Stärkung, energiegeladen, Lebendigkeit, Bauch fühlt sich gut an (kein „Gluckern“, Blähungen usw.), keine Müdigkeit.
- Was einem nicht schmeckt, tut einem nicht gut. Charaka: „Speisen und Getränke, deren Aussehen, Geruch, Geschmack und Berührung die Sinne erfreuen und entspechend den Prinzipien von Ayurveda verzehrt werden, schaffen die vitale Essenz aller Lebewesen.“
Nahrungsmittelkombinationen
Ungünstige Nahrungsmittelzusammenstellungen sind eine der fatalsten Fehler in der westlichen Ernährung. Nahrungsmittel, die nicht zusammen verdaut werden können, erweisen sich für das Verdauungssystem als große Belastung und zehren an unserem gesamten Energiehaushalt. Alles was wir an Nahrung nicht selbst verdauen, ist Nährboden für Darmparasiten (Darmpilze, Fäulniskeime, ungünstige Gärungsstämme), die wiederum Toxine bzw. ein Übermaß an Säure bilden. Das Blut nimmt die Schadstoffe vom Darm auf und führt sie durch den gesamten Körper. Je nach Konstitution fallen körperliche und geistige Symptome unterschiedlich aus (Durchfall/Verstopfung, Über-/Untergewicht, Sodbrennen, Hautprobleme, Gallensteine, Lebererkrankungen u.a.).
- rohes Obst und Getreide wie z.B. im klassischen Müsli (sehr gärungsanfällige Mischung)
- Obst (v.a. saure Früchte) & Milch (in dieser Mischung denaturiert/verklumpt die Milch und das Obst gärt)
- Obst und Joghurt wie z.B. im Lassi (es können heftige Gärungsprozesse entstehen)
- rohes Obst und rohes Gemüse kann aufgrund unterschiedlichen Enzymbedarfs nicht zusammen verdaut werden
- Getreide mit Joghurt, Quark oder Sauermilchprodukten (Die Sauermilch-Kulturen verstoffwechseln die zerlegten Stärkemoleküle, es finden unnötige Gärungsvorgänge statt.)
- Joghurt oder Quark mit Milch (die Milch verklumpt im Bauch und gärt)
- Hartkäse ist laut Ayurveda ein sehr ungünstiges Nahrungsmittel (fermentiert, oft hitzebehandelt, mit körperfremden Enzymen und Pilzen versetzt und abgestanden), alternativ sind selbstgemachter Frischkäse, Hüttenkäse, Ziegen- und Schafskäse angesagt (bei Milchprodukten ist Bio erste Wahl)
- Kohlenhydrate zusammen mit Eiweißprodukten jeweils in größerer Menge zusammen wie z.B. Brot und Käse oder Kartoffeln und Tofu. Um Eiweiße zu verdauen, benötigt der Magen/Darm Säure, die vom Enzym Pepsin gebildet wird. Bei der Verdauung von Kohlenhydraten zersetzt Alpha-Amylase die KH in kleinere süße Moleküle, die die Eiweißverdauung blockieren.
- Fett und Salz, jeweils in größeren Mengen, zusammen erhöht Pitta auf ungemeine Weise und führt oft zu Haut und Leberproblemen
- Milch nicht mit Salz (wirkt im Darm toxisch)
- Honig und Ghee in gleicher Menge
- Eier mit Milch, Joghurt, Melone, Käse, Früchten und Kartoffeln
- Milch mit sauren Früchten, Rettich oder Melone
- Kalte Getränke mit fettigem Essen
- Kalte Speisen mit heißen Speisen
- Fleisch oder Fisch und Milch (laut Ayurveda sogar tödlich)
Die Zubereitung
Karana, die Zubereitung der Nahrung, verändert die Eigenschaften der Nahrung. Durch schonendes Garen findet eine Vorverdauung statt, die Nahrung wird leichter und lässt Vata „verpuffen“. So wird im Ayurveda von zu viel Rohkost, speziell bei Vata-Dominanz, abgeraten. Zu langes Kochen zerstört jedoch die Nahrung. Gewürze und Kräuter beeinflussen sowohl Agni (Verdauungsfeuer) als auch die Doshas und spielen somit in der ayurvedischen Ernährung eine zentrale Rolle.
Asanas und Pranayamas für einzelne Typen und Störungen
Ein Artikel von Julia Lang, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.32 - Frühjahr 2016
Ayurveda und Hatha Yoga ergänzen sich wunderbar. Einzelne Yogastellungen und Atemübungen wirken ebenfalls ausgleichend oder therapeutisch. Zum klassischen ayurvedischen Tagesablauf, dem Dinacharya, gehört auch die tägliche Praxis von Asanas (Yogastellungen) und Pranayama (Atemübungen). Wie grundsätzlich im Ayurveda kann auch in diesem Fall nicht auf Pauschalrezepte zurückgegriffen werden. Der Mensch findet in seiner Individualität Beachtung und so würde man jemandem mit einer Vatadominanz eine ganz andere Praxis empfehlen als Menschen mit dominierendem Pitta- oder Kapha-Dosha.
Die Störung hat Priorität bei der Empfehlung von Übungen
Angenommen, jemand mit einer Pitta- Kapha- Grundnatur würde in eine Kapha Störung mit deutlichem Übergewicht und Antriebslosigkeit kommen, würde man Übungen zeigen, die das Pitta, das Feuer anregen, um die Lethargie zu überwinden und Fett zu verbrennen. Unter anderem eignen sich hierfür besonders die Heldenstellungen (länger gehalten) und natürlich Kapalabhati, die Schnellatmung.
Doch auch die Grundnatur sollte Beachtung finden. Ohne vorhandene Störung würde man der Pitta- Kapha- Natur eher empfehlen, das in der Grundkonstitution ohnehin deutlich vorhandene Pitta nicht unbedingt zu sehr zu aktivieren. Dies könnte nämlich sonst zu einem Pitta Überschuss, mit Symptomen wie Reizbarkeit, Aggressivität oder Entzündungsneigung führen. Obwohl also die Störung Priorität hat, sollte auch die Grundnatur Beachtung finden.
Übungen für Vata, Pitta, Kapha
Übungen für Vata Menschen
Ausgleichende, beruhigende Asanas, meditativ ausgeführt und länger gehalten, harmonisieren Vata Menschen. Besonders eignen sich hier sitzende Stellungen, wie Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana) und Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) sowie Gleichgewichtsübungen, wie der Baum (Vrikshasana) oder Tänzer (Natarajasana). Als Pranayamas wirken besonders die Wechselatmung (Anuloma Viloma), aber auch Ujjayi (Kehlatmung), Bhramari (Bienenton Atmung) und Omkar (Atmung mit Mantra OM) beruhigend auf das bei Vata Typen häufig zu Überreizung neigende Nervensystem.
Übungen für Pitta Menschen
Durch die Umkehrung der Positionen von Sonne (Nabel) und Mond (Gaumen) verursachen Schulterstand (Sarvangasana) und Pflug (Halasana) Kühlung im Körper. Eine Massage der Leber-Milzgegend, die sich auch sehr positiv auf Pitta Menschen auswirkt, wird z.B. durch Positionen wie den Bogen (Dhanurasana), die Kobra (Bhujangasana) und den Fisch (Matsyasana) erreicht. Als Pranayamas werden besonders Sitali und Sitkari wegen ihrer kühlenden, besänftigenden Wirkung eingesetzt.
Übungen für Kapha Menschen
Es darf anstrengend sein, deshalb eignen sich die Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana), die Heldenstellungen (Vira Bhadrasana), der Seitstütz (Vasisthasana) und das Boot (Navasana) hier besonders. Und natürlich gerne länger gehalten. Als Pranayamas bieten sich der Schnellatem (Kapalabhati) und der Sonnenatem (Surya Bheda) wegen ihrer erhitzenden Wirkung an.
Beispiele für hilfreiche Asanas bei Störungen der Doshas
Übungen bei ener Vata Störung
- Kopfschmerzen: Pflug (Halasana), Yoga Mudra, Kopfstand (Shirshasana)
- Schlaflosigkeit: Kobra (Bhujangasana), Totenstellung (Shavasana), Beckenstreckung (Supta Vajrasana), unterstützter Schulterstand (Sarvangasana) an der Wand lange gehalten
- Falten: Yoga Mudra, Beckenstreckung (Supta Vajrasana), Kopfstand (Sirshasana), Pflug (Halasana)
- Verstopfung: Yoga Mudra, Beckenstreckung (Supta Vajrasana), Knie zur Brust- Stellung, Pflug (Halasana), Totenstellung (Shavasana), Schulterstand (Sarvangasana)- alle mit eingezogenem Bauch!
Übungen bei einer Pitta Störung
- Bluthochdruck: Schulterstand ([[Sarvangasana]]), Kobra (Bhujangasana), Halbbogen (Ardha Dhanurasana), tiefe Bauchatmung
- Migräne: Schulterstand (Sarvangasana), Fisch (Matsyasana), Sitali (Pranayama)
- Leberstörung: Schulterstand (Sarvangasana), Fisch (Matsyasana), Ohr-Knie-Stellung
Übungen bei einer Kapha Störung
- Bronchitis: Pflug (Halasana), Kopfstand (Shirshasana), Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana), Beckenstreckung (Supta Vajrasana), Fisch (Matsyasana)
- Diabetes: Boot (Navasana), Fisch (Matsyasana), Beckenstreckung (Supta Vajrasana), Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana)
- Nebenhöhlenkopfschmerzen: Löwe (Simhasana), Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana), Fisch (Matsyasana)
Zusammen mit einer vollwertigen, veganen Ernährung nach ayurvedischen Prinzipien, der Ausrichtung nach dem Dinacharya und der unterstützenden Einnahme von Kräuterpräparaten können viele Störungen sehr positiv beeinflusst werden. Die genannten Empfehlungen ersetzen jedoch nicht den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Mitunter kann auch eine [[Panchakarma Kur]] hilfreich sein. Mehr zu Panchakarma unter: https://wiki.yoga-vidya.de/Panchakarma In jedem Fall aber ist das Wissen um die eigene Konstitution und die damit einhergehenden Empfehlungen ein großer Schatz, der das Leben sehr bereichert.
Buchempfehlung: „Das große Ayurveda Heilbuch“ von Vasant Lad; „Yoga und die ayurvedischen Energietypen“ von David Frawley und Sandra Summerfield Kozak Beide Bücher sind im Shop erhältlich: http://shop.yoga-vidya.de
Über die Autorin Julia Lang, seit 13 Jahren als Heilpraktikerin tätig, leitet den seit 2012 rein veganen Ayurveda Wellness- und Therapiebereich bei Yoga Vidya, Bad Meinberg. Neben ihrer Tätigkeit als Yoga- und Ayurvedatherapeutin hat sie eine Ausbildung zum/zur veganen Ernährungsberater/ in kreiert und vereint das Wissen aus diesen Bereichen mit dem der europäischen Naturheilkunde und der energetischen Medizin. Seit vielen Jahren gibt sie Vorträge, Seminare und Ausbildungen.
Ayurveda Detox
Ein Artikel von Julia Lang, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.34 - Sommer 2017
Das Frühjahr, Zeit der Reinigung und des Erwachens. Angesammelte Schlacken können jetzt gut losgelassen werden, alles drängt nach Erneuerung, nach Leichtigkeit. Daher ist diese Zeit auch optimal zum typgerechten Fasten geeignet. Eine Nulldiät ist nur für das Kaphadosha geeignet, während Pitta idealerweise mit Säften und oder speziellen Smoothies und Vata mit Suppen und/oder Smoothies fastet. Während für Vata und Kapha Ingwerwasser ein hilfreicher, wärmender Begleiter ist, sind es für Pitta die kühlenden Kräuter, wie Rose und Lavendel.
Besonders empfehlenswert ist auch der Einsatz von Wildkräutern, mit ihrem hohen Gehalt an Nährstoffen, Biophotonen, Enzymen, Chlorophyll und Antioxidantien. Diese bitte sehr achtsam gesammelten und frisch verwendeten Schätze aus der Natur sind in der Lage uns mit den ursprünglichen Frequenzen und Energien von Mutter Erde zu verbinden und stellen so ein sehr wertvolles Ordnungssystem für unsere Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen und den gesamten Stoffwechsel zur Verfügung.
Mit Triphala haben wir ein großartiges Geschenk aus dem ayurvedischen Medizinschrank an der Hand. Das Churna (Pulver) aus den Beeren Amalaki, Haritaki und Bibitaki harmonisiert alle drei Doshas (Bioenergien). Neben seiner Fähigkeit, die Entgiftung über den Darm anzuregen, stärkt und harmonisiert es das Immunsystem, die Ausleitungsorgane Niere, Leber und Lymphe und verjüngt die Gewebe. Eine perfekte Unterstützung also für die Frühjahrskur. Tägliche Saunagänge, für Pitta sehr gemäßigt, typgerechte ayurvedische (Selbst-)Massagen, Einläufe, Wechselduschen, Yoga, Meditation und viel Bewegung an der frischen Luft runden das ideale Reinigungsprogramm ab.
Besonders wenn Schwermetalle, wie Quecksilber aus Amalgamfüllungen oder Blei aus Wasserrohren und andere Umweltgifte eine Rolle spielen, kommt es oft zu starken Fastenkrisen. Der Körper hatte diese Gifte in seiner Not in Fettzellen geschoben und sie so zunächst einmal unschädlich gemacht, was übrigens häufig ein Grund ist, warum Menschen schlecht abnehmen können. Werden diese Gifte jedoch durch Fasten mobilisiert, kann das zu gravierenden Symptomen, wie Müdigkeit, starken Kopf- Glieder- und Gelenkschmerzen, bis hin zu Gelenkergüssen und Depressionen führen.
Es ist daher ratsam, bei entsprechender Belastung, nur unter fachlicher Begleitung zu fasten. Auch emotionale Themen können sich bei einer Reinigungskur bemerkbar machen und so bietet sich in dieser Zeit des Rückzugs eine lohnende Möglichkeit, Verdrängtes ans Licht zu holen und bewusst zu integrieren. Besonders schön ist für viele Menschen das Fasten in der Gruppe, weil es so zu einer gemeinsamen Erfahrung wird, über die man sich austauschen kann und die über kleinere Krisen hinweghilft.
Die Gruppenenergie verstärkt auch die heilsamen Wirkungen des Wanderns in der Natur und des Aufenthalts an starken Plätzen, was mit entsprechenden schamanischen Ritualen weiter unterstützt werden kann. Dadurch und durch den Nahrungsentzug kann sich auch die Wahrnehmung energetischer Phänomene verfeinern. Natürlich ist das nicht für jeden so und manch einer braucht für seine Reinigungskur vielleicht die totale Abgeschiedenheit einer Hütte im Wald oder eines Klosters. Für alle anderen bieten wir die individuelle Ayurveda Detox Kur an.
Ein ehemaliger Mitarbeiter macht sich selbstständig - Videobeitrag
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Welche Krankenkasse übernimmt Ayurveda?
Nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens, übernehmen Krankenkassen nicht die (vollständigen) Kosten für Ayurveda Behandlungen. Das ist dadurch begründet, dass Ayurveda Behandlungen sehr individuell sind und es daher schwierig ist, größere Studien über die Wirkung von Ayurveda durchzuführen.
Studien im Yoga
Anders verhält es sich beim Yoga . Hier können mehrere hunderte, oder tausende, Menschen über den Zeitraum mehrerer Monate an einem identischen Yogaprogramm teilnehmen. Im Anschluss daran, kann festgestellt werden, wie Yoga, zum Beispiel, gegen Kopf- oder Rückenschmerzen wirkt und deshalb übernehmen Krankenkassen Yogakurse, im Rahmen der Prävention. Theoretisch könnten Yogakurse unter Anleitung eines Arztes auch zur Heilung verschrieben werden.
Studien über Ayurveda
Im Ayurveda gibt es leider keine solch groß angelegten Studien und es ist sehr schwierig tausend Probanden für das gleiche Programm zu finden, um dann die Wirkung dieses Programms zu überprüfen. Daher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Ayurveda Behandlungen grundsätzlich nicht. Manche privaten Krankenkassen hingegen übernehmen Kosten von Heilpraktikern und die Übernahme einer Ayurveda Behandlung ist eventuell nach Absprache möglich. Insbesondere bei länger andauernden, chronischen Erkrankungen sind private Kassen eher dazu bereit, die Kosten zu übernehmen, wenn eine Anwendung erfolgversprechend erscheint.
Ayurveda Quintessenz
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Ayurveda ist das Wissen vom Leben. Ayus – Leben, Veda – Wissen. Ayurveda wird auch genannt die Wissenschaft vom gesunden und langen Leben. Ayurveda ist ein indisches Medizinsystem das tausende von Jahren alt ist. Ayurveda spricht von Prakriti und Vikriti. Ayurveda beruht auf der Sankhya-Philosophie, im Ayurveda ist die Prakriti die Natur. Und die Natur des Menschen ist eine bestimmte Dosha Zusammensetzung. Prakriti ist die gesunde Dosha Zusammensetzung, Vikriti wenn sie gestört ist.
Drei Doshas und ihre Ausprägungen
Die drei Doshas sind Vata, Pitta und Kapha.
- Menschen die mehr Vata haben also Vata Typen sind eher schlank, sind eher leicht, sind eher vielseitig interessiert, können gut kommunizieren und haben ein vielseitiges Interesse.
- Pitta Typen, feurige Typen wollen etwas bewirken, erfolgreich sein, können sich durchsetzen und sind geborene Macher.
- Kapha Typen sind solche, die eher gemütlich sind, die eher etwas beständig sind und denen es wichtig ist, mit anderen eher langfristig gut zurecht zu kommen.
Es gibt Tridosha Typen, die alle drei Doshas gleichmäßig haben, es gibt Dvi-Dosha Typen die also zwei davon besonders stark haben und es gibt solche die ein Dosha mehr haben.
Vikriti - die gestörte Zusammensetzung von Doshas
Wer zu viel Vata hat der neigt zu Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, innerer Unruhe und eben allgemein gestresst sein. Wer zu viel Vata hat der braucht einen ruhigen, geregelten Tagesablauf, sollte sich erden und wärmen.
Wer zu viel Pitta hat, zu viel Feuer hat ist leicht reizbar, neigt zu Cholerik, Wutausbrüchen, Ärger, fühlt sich frustriert. Und dieser Frust kann irgendwann in Burnout umschlagen. Wer zu viel Pitta hat, braucht Ruhe und Kühlung. Es heißt er braucht kaltes Wasser und Rohkost, er sollte ausreichend schlafen, er sollte sich Zeit nehmen für die Entspannung, mehr Zeit für die spirituellen Praktiken und auch in seiner Ernährung auf scharfe Gewürze verzichten und auch auf Dinge verzichten die ihn eher unruhig machen.
Wer zu viel Kapha hat, neigt zu Antriebslosigkeit, zur Trägheit, zum Teil zur Melancholie. Neigt zu Wasseransammlungen, Ödemen oder auch zu Fettansammlungen, Übergewicht. Wer zu viel Kapha hat, sollte Wärme und Energie erzeugen. Dazu gibt es bestimmte spirituelle Praktiken die dabei helfen. Allgemein Kapalabhati und Kriyas helfen, wie auch scharfe Gewürze und so weiter Kapha Typen profitieren ungemein davon mehr Yoga zu üben, weil Yoga mehr Energie gibt, weil, wenn man mehr Energie hat, kommt man auch wieder in die Gänge.
So gilt es zu seiner natürlichen Prakriti zu kommen und es gilt wenn eine Dosha zu viel ist, es zu reduzieren. Ayurveda empfiehlt auch sein Agni, sein Verdauungsfeuer zu erhöhen, das man die Nahrung gut verdauen kann und auch das sonst die Stoffwechselprozesse gut von statten gehen. Dazu ist es gut Agni Sara zu üben, lang genug Vorwärtsbeuge und Drehsitz zu halten, die Pranayamas gut zu üben und vielleicht auch Ingwer und etwas Wärmendes zu Anfang des Essens zu sich zu führen.
Es ist wichtig auch Amas zu vermeiden. Amas sind Stoffwechselprodukte, Schlacken, abgestorbene Zellen, oder entartete Zellen, oder auch Gifte die in den Körper Eingang gefunden haben, diese gilt es zu eliminieren. Um diese zu eliminieren kannst du Kriyas üben oder viel Pranayama und Asanas üben, du kannst Panchakarma üben und bestimmte Ayurveda Heilmittel üben und so weiter. Wenn du irgendwo merkst das dein Geist benebelt ist, dein Körper sich schwer anfühlt und das du eine gewisse Trägheit spürst, dann kann es entweder zu viel Kapha sein, oder allgemein zu viel Ama. Dann mache etwas um die Amas loszuwerden und schnell geht es dir wieder besser.
Techniken im Ayurveda
Es gibt viele Techniken im Ayurveda:
- Ayurveda gibt Empfehlungen zur Ernährung,
- Ayurveda gibt Empfehlungen zur Massage,
- Ayurveda kennt Gewürze,
- kennt Kräuter,
- kennt Medizin welche Kräuter/Gewürz Zusammenstellungen sind.
- Manchmal auch Mineralien und speziell Zubereitetes.
- Ayurveda kennt auch Heilsteine,
- kennt auch Hinzuziehen von Astrologie und von Talismanen und vielem mehr.
Ayurvedische Lebensstilgestaltungs Empfehlungen
Ayurveda hat Empfehlungen zur Lebensstil Gestaltung, Tagesablauf Gestaltung, Ayurveda kennt Panchakarma als Reinigungskur, Rasayana als Verjüngungskur, und Kayakalpa als Regeneration des Körpers-Kur. So hat Ayurveda ein paar einfache Dinge die man sofort umsetzen kann um ein gesünderes Leben zu führen, Ayurveda hat Empfehlungen für die Lebensgestaltung die man selbst macht. Ayurveda hat eine Vielzahl von Therapien die für Wohlbefinden und Prävention gut sind.
Ayurveda ist auch Heilsystem
Ayurveda ist aber auch ein Heilsystem, ein Medizinsystem welches von Ärzten oder Heilpraktikern zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden kann. Dafür kennt Ayurveda auch medizinische Anwendungen im engeren Sinn, Medikamente. Im alten Ayurveda gibt es auch Operationen die heutzutage eher der Schulmedizin überlassen werden und vieles mehr.
Hinweise
Wenn du mehr wissen willst über Ayurveda, auf unseren Internetseiten gibt es das Yoga Vidya Ayurveda Portal. Bei Yoga Vidya haben wir Seminare, bei Yoga Vidya haben wir die Ayurveda Oase, wo du Ayurveda Massagen genießen kannst, wir haben Ayurveda Beratungen oder auch Ayurveda Ausbildungen in verschiedenster Hinsicht, Kurzausbildungen bis zur mehrjährigen Ayurveda Therapieausbildung und Ayurvedaacharya Ausbildung.
Video - Ayurveda - Quintessenz
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Siehe auch
- Warum wirkt Yoga
- Ayurveda korrekte Aussprache: Hier klicken, um zu hören, wie das Wort Ayurveda ausgesprochen wird
- Abhyanga
- Abhyanga Synchronmassage
- Shirodhara
- Ayurveda Marma Massage
- Ayurveda Beauty
- Panchakarma
- Pinda Sveda
- Mukabhyanga
- Mardana
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Ayurveda Heilmittelkunde (Pharmakologie)
- Triphala
- Tulsi
- Neem
- Süßholz
- Guggul
- Ayurveda Therapie
- Hima
- Churna
- Taila
- Ayurveda Geschichte
- Ayurveda Philosophie
- Ayurveda Physiologie
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
- Dirghayus
- Vrikshayurveda
- Prana
- Goraksha Paddhati Vers 2.11
Literatur
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Vedische Kochkunst
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Lad, Vasant, Das große Ayurveda-Heilbuch (2011)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
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Yoga und Ayurveda - Vortrag mit Sukadev
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Sukadev über Ayurveda
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Ayurveda - Ganzheitliche Rücken und Nackenmassage
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Sattwige Ayurveda – Ernährung
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Vata-Verdauungsstörungen reduzieren
<html5media>https://jkv3wg.podcaster.de/download/28_vata-verdauungsstoerungen-reduzieren.mp3</html5media>
Ayurveda Rezepte: Chapatis
<html5media>https://jkv3wg.podcaster.de/download/23_ayurveda-rezepte-chapatis.mp3</html5media>
Ayurvedische Gewürze: Kardamom
<html5media>https://jkv3wg.podcaster.de/download/17_ayurveda-gewuerze-kardamom.mp3</html5media>
Ayurvedische Gewürze: Muskatnuss
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