Kind

Aus Yogawiki

Ein Kind ist ein Mensch, der ganz am Anfang seiner Lebensphasen steht. In der Entwicklungspsychologie nennt man diese Phase Kindheit. Die Kindheit gliedert sich in verschiedene Bereiche z.B. Neugeborenes, Säugling, Kleinkind, frühe (4-6), mittlere (7-10) und späte (11-14) Kindheit. Die Altersangaben beziehen sich auf die gesetzliche Definition, nach der ein Mensch ab dem 14. Lebensalter Jugendliche/er genannt wird.

Kinder lieben Yoga

Das innere Kind

Kind in der Königskobra

In der Psychologie wird auch von einem „inneren Kind“ gesprochen. Das „innere Kind“ ist als Rollenmodell zu verstehen, weil es die gespeicherten Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen aus der Kindheit wiedergibt. Es geht um das Fühlen, Sein und Erleben. Meist handelt es sich um Glaubensätze oder Verhaltensmuster aus der Kindheit, die im Erwachsenenalter lebendig sind.

Im Ausdruck gibt es positive und negative Glaubenssätze oder Verhaltensmuster. Bei negativen Ausdrucksformen ist der Mensch meist in seinem Selbstwert verletzt worden. Die Verletzung kann durch Verlassenheitsgefühle oder Entwertung der Person durch Missachtung oder Liebesentzug oder mangelnde Anerkennung verursacht sein.

Warum ist gesunde Ernährung bei Kindern wichtig?

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr

Warum ist gesunde Ernährung bei Kindern ganz besonders wichtig? Warum ist es besonders wichtig, Kinder gesund zu ernähren? Da gibt es einfache Gründe. Man sagt so schön: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Also die Gewohnheiten, die Kinder bekommen, die setzen sich im Erwachsenenalter fort.

Gesunde Ernährung ist bereits bei Schwangeren wichtig!

Man könnte sagen, dass die gesunde Ernährung nicht nur bei Kindern wichtig ist, sondern schon bei der schwangeren Frau. Schon der Geschmack, der Kinder, wird mitgeprägt, durch Schwangere. Daher sollte eine Frau, die schwanger ist, sich ganz besonders gesund ernähren. Und wenn die Mutter das Kind säugt, also im Säuglingsalter des Kindes, sollte die Mutter auch besonders gesund leben. Geschmäcker werden eben schon im Mutterleib entwickelt und an der Brust.

Die nächsten Jahre sind auch wichtig. Denn in den ersten Jahren ist das Kind stark von der Ernährung der Eltern geprägt. Wenn das Kind in dieser Zeit kein Fleisch, keine Milchprodukte, keinen Zucker und kein Weißmehl bekommt, dann ist schon viel gewonnen. Das Kind wird höchstwahrscheinlich auch nachher die gesunde Ernährung beibehalten.

Zwar kann man sagen, dass der kindliche Organismus mehr verzeiht als der Organismus eines älteren Menschen, aber die Entwicklung, des Kindes, prägt nachher auch die späteren Jahrzehnte. Und wenn Kinder sehr viel Fleisch, Zucker und Fette bekommen, dann ist das Übergewicht angelegt für die nächsten Jahrzehnte. Daher ist eine gesunde Ernährung bei Kindern ganz besonders wichtig.

Fazit:

Bmühe Dich, dass Du Dein Kind:

  • 1.) gesund ernährst
  • 1.) dass Deinem Kind die gesunde Ernährung schmeckt.

Was fördert die Konzentration bei Kindern?

Was müssen Kinder machen, um sich besser konzentrieren zu können? Heutzutage gibt es immer mehr Eltern, die sagen, dass ihr Kind nicht ausreichend konzentriert ist und sich fragen, was sie tun können. Es gibt einige bedeutende Studien, die zeigen, dass Kinderyoga mit das Beste ist, was Konzentration bei Kindern fördern kann. Bei Kindern, die vielleicht sogar unter ADS, ADHS gelitten haben und nicht in der Lage waren sich zu konzentrieren, war die Konzentration nach dem Praktizieren von Yoga erheblich besser.

Zum Zweiten ist es allgemein gut, wenn Kinder etwas mit ihrem Körper tun. Man spricht ja von Be-Greifen. Es hat etwas mit Greifen zu tun. Dadurch, dass Kinder heute immer mehr mit Computern zu tun haben und weniger mit Greifen, führt das bei manchen Kindern zu Unruhe. Kinder wollen sinnlich lernen. So ist es wichtig, dass sie etwas sehen, hören und mit ihren Händen tun können. Das sind nur einige Aspekte, was die Konzentration bei Kindern fördert. Es wäre schön, wenn du es mal ausprobierst, Kinder mit Kinderyoga zu unterrichten. Das fördert ihre Konzentration in besonderem Maße.

Trauer bei Kindern

Warum trauern Kinder? Wann trauern Kinder? Warum trauern Kinder anders als Erwachsene? Kinder können auf kleine und auf große Weise trauern. Natürlich werden Kinder sehr trauern, wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterteil stirbt. Kinder trauern, wenn die Eltern sich trennen. Kinder trauern auch, wenn zum Beispiel ein Tier oder Haustier stirbt oder weggegeben wird. Kinder trauern um Freunde, die wegziehen. Kinder trauern also eigentlich ähnlich wie Erwachsene.

Warum trauern Kinder anders als Erwachsene? Ich weiß es nicht, ob Kinder so viel anders trauern. Und ich glaube, dass auch Kinder durch dieselben Trauerphasen gehen. Kinder haben auch die Phase des Leugnens, wo sie irgendwie denken, dass die Mutter schon noch da ist, wenn die Mutter gestorben ist. Oder dass der Pappi schon zurückkommen wird.

Dann kommen auch die Phasen der chaotischen Emotionen im Sinne von Wut, dann Trauer, Verzweiflung, Einsamkeit, Weinen und im nächsten Moment wieder Lachen. Es folgt die Phase des Rückzuges und die Kinder wollen eine Weile mit niemandem sprechen. Vielleicht kommt dann die Phase der Idealisierung und die Phase des langsam ins Leben zurückkehrens. Kinder kennen natürlich auch Ablenkung. Sie wollen dann trotzdem spielen und malen und sie gehen in die Schule. Aber plötzlich brechen die Emotionen wieder auf. So unterschiedlich zu Erwachsenen trauern Kinder also gar nicht.

Bei einfachen Verlusten, wie zum Beispiel den Verlust des Haustieres, oder weil ein Freund weggezogen ist, dauert die Trauer nicht so lange. Wenn es ein Elternteil oder ein Geschwisterteil ist, dass entweder stirbt oder aus dem Leben tritt, dann kann die Trauer durchaus tiefer sein und länger dauern und das Kind tief prägen. Weitere Informationen und Überlegungen zum Thema „Trauer“ findest Du unter https://wiki.yoga-vidya.de/Trauer.

Und Informationen über Kinderyoga findest Du auch auf unseren Internetseiten unter https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga. Denn Kinderyoga kann auch trauernden Kindern sehr helfen. Kinderyoga hilft, dass Kinder sich selbst spüren, neue Energie bekommen und dann vielleicht durch die Trauer besser hindurch gehen können. Durch das Spüren ihres Körpers, durch das bewusste Atmen und durch Wahrnehmung der Gefühle und Körperübungen können Kinder besser durch den Trauerprozess gehen und so die Trauer besser verarbeiten.

Was ist Frieden für Kinder?

Kinder leiden unter Krieg und Streitigkeiten

Kinder leiden natürlich ganz besonders unter Krieg. Und leider ‒ es ist das Jahr 2017 ‒ gibt es, zum Beispiel, in manchen Teilen Afrikas weiter Bürgerkriege, wo besonders Kinder rekrutiert werden. Das ist etwas ganz Schlimmes, denn den Kindern wird die Jugend genommen. Sehr viele Kinder sterben in diesem Krieg und für die Kinder ist der Krieg der Lebensinhalt.

Was passiert dann, wenn sie später in den Frieden kommen? Das ist alles nicht so einfach. Auch in Gesellschaften, in denen Krieg ist, leiden die Kinder ganz besonders. So wäre es besonders wichtig, Frieden zu schaffen ohne Waffen.

Für Kinder bedeutet Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg ‒ und wir leben ja in Mitteleuropa, wo es seit 1945 keinen bewaffneten Krieg mehr gegeben hat. Für Kinder ist es auch wichtig, dass sie sich mit anderen verstehen. Frieden ist wichtig für Kinder auch in dem Sinne, dass in ihrer Familie die Eltern friedvoll miteinander umgehen, mit den Geschwistern ein gewisser Frieden ist und dass auch in der Schule ein friedvolles Miteinander geprägt wird.

Kinder sollten früh lernen, das andere Meinungen okay sind

Kinder sollten schon in den ersten Lebensjahren lernen, dass ein friedvolles Austragen von Meinungsunterschieden wichtig ist. Dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Interessen haben und dass das ganz okay ist, dass Andere, die anderer Meinung sind, deshalb nicht „böse“ sind, sondern sie gute Gründe haben, anderer Meinung zu sein. Und dass man so lernen kann, respektvoll miteinander umzugehen, dass Konflikte ganz okay sind, aber kein körperlicher Streit ausgeführt werden sollte.

Ringen um die richtige Sache und sich einzusetzen für seine Interessen, ist durchaus gut. Das gilt es, kindgerecht zu vermitteln. Das war hoffentlich eine Anregung, die dich darin bestätigt, schon bei Kindern für einen respektvollen Umgang mit anderen zu werben.

Die Stellung des Kindes

Garbhasana, die Stellung des Kindes

Im Yoga gibt es eine Haltung, welche Garbhasana (auch 'Balasana') oder Stellung des Kindes genannt wird. Garbhasana ist eine erdende, ein Gefühl der Geborgenheit und des Urvertrauens vermittelnde Haltung und repräsentiert ein wichtiges Yogaprinzip: Das Zurückziehen der Sinne – Pratyahara. Der Praktizierende sitzt im Fersensitz und legt die Stirn auf dem Boden ab, die Hände liegen neben den Füßen, die Handflächen sind nach oben gedreht.

Die Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt, der Yogi praktiziert die BauchatmungGeist und Gemüt beruhigen sich. Die Stellung ist eine Ruhestellung und wird in der Yoga Vidya Grundreihe typischerweise zum Ausruhen nach dem Kopfstand und als Gegenstellung nach den Rückbeugen vor dem Drehsitz eingenommen.

Eine Geschichte für ein Kind (Bala)

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 32-36.

Vasishtha sagte: „Oh unverdrossener Rama! Der Geist eines Weisen unterscheidet sich überhaupt nicht von Brahman. Der Geist eines Unerleuchteten ist die Ursache von Unwissen und Mangel. Es gibt unendliche Shaktis in Brahman, nämlich Iccha Shakti, Kriya Shakti, Jnana Shakti, Bhuma Shakti, Akarta Shakti usw.. Der höchste Brahman ist vollständig, makellos und ewig. Seine Bewegungskraft zeigt sich in der Luft, sein Härtegrad im Gestein; von Hitze, Feuer und Leere im Äther; und der Flüssigkeit im Wasser.

Seine Wonne spüren die Herzen der Heiligen. Sein Können äußert sich in den Yogis, Seine Gestaltungskraft in den Werken Seiner Schöpfung; und Seine Zerstörungskraft in der kosmischen Pralaya am Ende der großen Kalpa. Genauso wie der Baum bereits im Samen enthalten ist, so ist alles in Brahman enthalten. Brahman ist einzig. Nur durch Seine Täuschungskraft manifestiert er sich in vielfältiger Form. Brahman selbst äußert sich als Manas oder dem Geist durch die Gedanken, wie Jivatma oder die individuelle Seele durch die Upadhi oder das begrenzende Anhängsel von Avidya, wie Ashwara durch die Upadhi der Maya und wie das Universum durch Vikshepa Shakti oder die Projektionskraft.

Verhaftung und Freiheit sind Vorstellungen des Unwissenden. Es ist falsch von der Verhaftung der Seele zu sprechen, denn diese ist für immer frei. Es ist überflüssig, die Befreiung der Seele anzustreben, denn diese ist immer frei. Den Menschen auf dieser Welt, die im Sumpf der Unwissenheit versinken, kommt die Welt genauso wirklich vor, wie das fantastische Ammenmärchen, das eine Mutter ihrem kleinen Jungen erzählt.“

Rama sagte: „ Oh verehrenswürdiger Guru! Bitte erzähle mir die Geschichte. Ich möchte sie unbedingt kennenlernen.“ Daraufhin erzählte Vasishtha die Geschichte: „Ein gewisser Junge bat einst seine Mutter, ihm zum Vergnügen eine hübsche Geschichte zu erzählen. Woraufhin ihm seine Mutter die folgende mystische Geschichte erzählte:

„Es lebten einmal drei Prinzen in einer Stadt namens "Leere". Sie waren sehr edel, tugendhaft und mutig. Von diesen dreien wurden zwei nie geboren und der dritte nie im Mutterleib empfangen. Sie unternahmen eine Reise und rasteten im Garten Akasha. Sie aßen verschiedene Früchte und setzen ihre Reise nach oben fort. Nach einer langen Strecke erreichten sie mittags die Mündung dreier Flüsse und trieben mit deren schneller Strömung und den sich aufbäumenden Wellen.

Von diesen drei Flüssen waren zwei trocken und im dritten befand sich nichts als weißer Sand. Alle nahmen ein Bad im letzten Fluss und vergnügten sich lange Zeit. Sie tranken etwas Wasser, das so süß wie Milch war und belebten so ihre Geister. Sie nahmen die Reise wieder auf und erreichten bei Sonnenuntergang eine Stadt, die es damals noch gar nicht gab und bauten drei Häuser. Ein Haus war ohne Fundament, das zweite hatte keine Wände und das dritte besaß weder Wände noch ein Dach.

Die drei Prinzen hausten sehr bequem in diesen drei wunderschönen Häusern, die in einer unsichtbaren Stadt in Akasha gebaut wurden. Sie fanden drei Töpfe in ihren Häusern. Die ersten beiden zerbrachen beim aufheben in Stücke und der dritte zerfiel beim berühren zu Staub. Sie füllten acht Teile minus zwölf Teile Reis in diese Töpfe und kochten ihn auf wundersame Art ohne Wasser und Feuer. Sie verteilten die Speise an Brahmanen ohne Mund, ohne Zunge und ohne Zähne. Die drei Prinzen aßen mit Freude die übriggebliebene Speise. Abend gingen sie auf die Jagd und verbrachten vergnügt ihre Zeit.“

Als die Mutter die Geschichte beendet hatte, war der Junge sehr erfreut über das Gehörte. Er hielt sie für vor vollkommen wahr. Ähnlich glauben unwissende Menschen, die weder Unterscheidungskraft besitzen noch atmische Selbstbefragung pflegen, dass diese Welt ganz real ist. Dieses weltliche Luftschloss, das für wirklich gehalten wird, ist wie die dem Jungen erzählte Geschichte, die nur in der Vorstellung der Mutter des Jungen gesponnen wurde. Die Mutter hat einem luftleeren Gebilde einen Namen und eine Form gegeben.

Genau so gibt der Geist den illusionären Gegenständen dieser falschen Welt Name und Form. Dieses Universum ist nichts anderes als die Natur des Sankalpas. Der Geist erschafft die Welt. Nichts außer den Schöpfungen deiner Vorstellung existiert wirklich. Die Vorstellung formt alle Gegenstände in ihren seltsam abstrusen Formen. Alle Himmel, die Erde, die Luft, die Flüsse, Berge, Bäume usw. sind wie Traumbilder Werke deiner Sankalpa oder Vorstellung.

Die Vorstellung gibt Luftgespinsten eine Form. Allein die Ausdehnung dieses Geistes ist Sankalpa, und Sankalpa erschafft durch die Unterscheidungskraft diese Welt. Das ganze Universum ist ein Netzwerk des Sankalpa. Sankalpa ist die tätigste Kraft des Geistes. Daher, oh Rama, vernichte alle Sankalpas und erreiche den Status des Nirvikalpas, indem es keine Abwandlungen des Geistes oder des Sankalpas gibt.

„Oh Rama! Nur unwissenden Menschen unterlaufen Fehler, die durch ihre falsche Vorstellung entstehen. Sie halten diese flüchtige Welt für real. Sie schreiben dem unvergänglichen Atman oder der Seele vergängliche Eigenschaften zu. Durch ihre Sankalpas oder Gedanken wandert ihr Geist ständig. Sie identifizieren sich mit dem Körper. Die Weisen jedoch sind vollkommen von falschen Vorstellungen und Fehlern frei. Diese Welt ist wie ein Trugbild für sie. Sie identifizieren sich immer mit dem unsterblichen Atman.

Oh Rama! Gib deine falsche Sicht auf die Wirklichkeit der Welt auf. Verlasse alles, was falsch und unwahr ist. Brahman oder das unsterbliche, allesdurchdringende Selbst, welches die wahre Grundlage und Träger von allem ist, ist die einzig wirklich. Erforsche die Natur der Wahrheit. Du bist nie gebunden. Du bist immer frei. Wenn nur Brahman die einzige Realität ist, wo ist dann Jiva? Wo ist der Geist? Wo ist die Verhaftung? Wo ist Freiheit? Wer ist verhaftet? Wer erreicht die Erlösung? Verhaftung und Freiheit sind alles falsche Vorstellungen des Geistes.

Die Verbindung des sterblichen Körpers mit der unsterblichen Seele ist wie die eines Topfes und dem darin befindlichen Äther. Die unwirkliche Welt erscheint uns real und die vermeintliche Dauer des Universums ist wie ein langer Traum im Schlaf. Diese Welt ist ein langer Traum. Diese Welt ist ein riesiger Wald. Er ist voller Schlangen der Krankheit und des Todes. Der Geist ist der Herrscher über diesen Wald. Er verführt uns zu allerlei Fußangeln und Schwierigkeiten.

Es ist nur der Gedanke oder die Vorstellung einer Welt, die deren Existenz begründet. Oh Rama! Vernichte diese Welt durch Erforschung, Vernunft und Unterscheidungskraft aus deinem Geist. Durch die rastlosen Wünsche des Geistes verstrickst du dich in Schmerz und Tod. Zügle deinen Geist. Unterdrücke ihn gnadenlos. Bändige ihn. Lösche ihn aus. Bald wirst du die Wahrheit erkennen und die endgültige Befreiung erreichen. Alle Qualen, Sorgen und Enttäuschungen hören auf.“

Die Geschichte eines entführten Kindes

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Ich will dir heute eine kleine Geschichte erzählen, die Geschichte eines entführten Kindes und wie es seine Eltern wiedergefunden hat. Diese Geschichte soll dir verdeutlichen, das du unendliches Bewusstsein bist und dass du dich als solches erfahren kannst. Du bist dieses unendliche Bewusstsein jetzt schon. Diese Erkenntnis kann dir große Gelassenheit geben. Gott setzt dich nicht unter Druck.

Du brauchst keine Angst vor der Hölle zu haben. Jnana Yoga ist letztlich Entspannungsyoga. Auch wenn du jetzt schon wissen kannst, dass du das unsterbliche Selbst bist, ist es noch lange nicht so, dass du es deshalb voll verwirklichst.

Auch Menschen, die intellektuell begriffen haben und vielleicht es in der Meditation schon erahnt haben, können sich trotzdem wieder aufregen. Sie regen sich vielleicht weniger auf, wenn diese Erfahrung, diese Überzeugtheit und die Analyse tiefer geworden ist, aber solange nicht die volle Verwirklichung da ist, braucht es noch eine Weile, um das wirklich im Alltag zu leben, sonst bräuchte ich solche Texte auch nicht zu veröffentlichen. Wie das alles funktioniert, das zeigt die folgende Geschichte.

Der Raubüberfall

Es war einmal ein reicher Kaufmann. Dieser reiche Kaufmann war der reichste im ganzen Umkreis, er war sogar der reichste Mensch in ganz Nordindien. Dieser Kaufmann hatte einen kleinen Sohn. Er war sein ganzer Stolz. Und weil seine Frau keine weiteren Kinder gebären konnte, achtete er ganz besonders auf diesen Sohn. Jetzt geschah es, dass eines Tages eine Räuberbande das Haus des reichen Mannes überfiel und den kleinen Sohn raubte. Sie entführten diesen Sohn und forderten ein hohes Lösegeld. Der reiche Mann gab in seiner Verzweiflung auch das Lösegeld, aber die Räuber überlegten: „Ja, vielleicht hat er uns doch gesehen, vielleicht könnte er uns erkennen, vielleicht könnte er die Polizei zu uns führen.“ Und sie entschieden sich, den kleinen Jungen zu töten, obgleich der Vater das Lösegeld gegeben hatte.

Der Räuberhauptmann übergab den kleinen Jungen einem alten Räuber, in den er großes Vertrauen hatte, und sagte: „Bringe das Kind ein gutes Stück weg, so dass die Leiche niemals gefunden werden wird, besonders nicht in der Nähe von unserem Räuberzuhause. Und dann töte ihn.“ Und er gab ihm eine größere Menge Gold, also einen überproportionalen Anteil an der Beute und sagte ihm: „Mache deine Sache gut.“ Gut, der alte Räuber ging weit weg, er wusste, es muss weit weg sein, dass niemals diese Knochen dieses Kindes gefunden werden würden und niemals die Kleidung gefunden werden würde, damit diese Räuberbande niemals unter Verdacht geraten würde.

Aber wie es so ist, während dieser Tage, wo er unterwegs war, musste er sich ja auch um das Kind kümmern, und er fing an, mit dem Kind zu spielen, mit dem Kind zu lachen, er freundete sich an mit dem Kind und plötzlich wusste er, dieses Kind konnte er unmöglich umbringen. Er überlegte, was er tun könnte. Während er so nachdachte, sah er einen befreundeten Räuber aus einer befreundeten Räuberbande, den er gut kannte. Und er schilderte ihm sein Problem. Und der andere sagte: „Kein Problem, ich habe eine Aufgabe in Südindien übernommen. Ich nehme das Kind einfach mit nach Südindien und werde das Kind dort aussetzen.“ Unser alter Räuber war überglücklich, er übergab seinem Räuberkollegen seinen gesamten Beuteanteil und sagte ihm: „Kümmere dich darum und sorge dafür, dass dieses Kind weit weg eine glückliche Zukunft hat.“ Der andere Räuber zog also mit dem Kind nach Südindien.

Das Geheimnis des Medaillons

In einem Dorf erkundigte er sich ein wenig, aber er blieb im Verborgenen und hörte, dass es dort ein Schusterehepaar gab, das viele Jahre kinderlos geblieben war. Die Frau konnte keine Kinder bekommen, wollte aber Kinder haben, und sie waren todunglücklich, dass sie kein Kind hatten. Er legte dieses Kind vor die Haustür und verschwand. Am nächsten Tag wachten der Schuster und seine Frau auf, und sie sahen dort das Kind liegen. Sie erkundigten sich, ob irgendjemand das Kind verloren hatte. Niemand kannte das Kind. So adoptierte das Schusterehepaar das Kind und zog es auf als ihr eigenes Kind.

Dieses Kind hatte aber ein Medaillon um den Hals und das Schusterehepaar entschied sich, dieses Medaillon auf der Brust zu lassen, denn sie dachten, sollten doch die echten Eltern kommen, dann sollten sie eine Möglichkeit haben, ihr Kind wiederzufinden und das Kind sollte die Möglichkeit haben, seine Eltern wiederzufinden. Sie versprachen sich gegenseitig auch: „Wenn er erwachsen sein wird, werden wir ihm erzählen, dass er ein Findelkind ist. Bis dahin werden wir seine Eltern sein und uns um ihn kümmern und ihn auch im Glauben lassen, wir wären seine echten Eltern.“

So wuchs unser Schusterjunge auf, wurde Schustergeselle und übernahm immer mehr die Arbeiten des Schusterhandwerkers. Eines Tages kam ein vornehmer Kaufmann vorbei von weit weg, der brauchte Schuhe. Er ging zu diesem Schusterehepaar und diese sagten ihm: „Unser Sohn ist besonders gut, der kann dir gute Schuhe machen.“ Er ging zu diesem Schusterjungen, der maß die Füße ab und dabei fiel sein Medaillon aus seinem Hemd. Und der Kaufmann schaute interessiert dorthin und erkannte, das war das Medaillon dieses großen Kaufmanns, eines Kaufmanns, von dem er gehört hatte, dass er sehr reich war, der reichste Mann von ganz Nordindien.

Er fragte den Schusterjungen: „Woher hast du dieses Medaillon?“ Und er sagte: „Solange ich denken kann, habe ich immer das Medaillon um, und meine Eltern haben mich darum gebeten, dass ich es immer anbehalte.“ „Deine Eltern? Wer sind deine Eltern?“ „Ja, du hast doch gerade mit ihnen gesprochen.“ So ging der Kaufmann in die Hütte hinein, sprach mit den Eltern dieses Schusterjungen und fragte sie: „Ist das wirklich euer Sohn, denn er hat ja dieses Medaillon. Woher hat er dieses Medaillon?“ Und die Eltern sagten nach einigem Zögern: „Ja, es ist nicht wirklich unser Sohn. Wir haben ihn vor sechzehn Jahren vor der Haustür gefunden, und wir haben ihn adoptiert. Wir haben ihm das Medaillon gelassen, damit, falls jemand dieses Medaillon erkennt, er ihn zurückführen kann zu den Eltern.“

Aufdecken der Wahrheit

Und so sagte der Kaufmann: „Ich weiß, wer er ist. Er ist der Sohn des reichsten Mannes von Nordindien, viele tausend Kilometer weg von hier. Aber wenn er das ist, dann sollte er auch ein Muttermal an einer bestimmten Stelle haben.“ Die Schuster kannten das und wussten, es stimmt. Sie riefen dann den Schusterjungen ins Haus hinein und erzählten ihm, dass er kein Schusterjunge ist, sondern der Sohn des reichsten Mannes von Nordindien, dass er in Wahrheit nicht hart um seinen Lebensunterhalt kämpfen müsste und ab und zu mal nichts zu essen haben würde, sondern er der reichste Mann von ganz Nordindien sei. Der Kaufmann erzählte ihm auch die Geschichte von der Entführung. Das Schusterehepaar bestätigte, dass sie den Jungen gefunden hatten.

Der reiche Mann sprach von dem Muttermal, der Junge wusste, dass er dort das Muttermal hatte, und er wusste, die Geschichte ist glaubwürdig. Er wusste jetzt: „Ich bin steinreich.“ Wenn jetzt der Junge weiß, „ich bin steinreich“ nutzt ihm das in dem Moment etwas? Die Geschichte ist ja älter. Sie ist vor der Geschichte von Internet, von Onlineüberweisung, Onlinebanking, sogar vor der Geschichte eines Bankenfilialnetzes, vor der Geschichte von telegraphischer Überweisung, überhaupt vor der Zeit von Überweisung. Nutzt das Wissen, dass er steinreich ist, dem Jungen etwas? Ja und nein. Er kann sich nichts davon kaufen, aber er weiß: „Ich bin es.“ Und er muss sich nur auf den Weg machen. Und dieser Weg wird ihn zurückführen, dann wird sein Vater ihn wiedererkennen, dann wird er sein Erbe antreten und steinreich sein.

So ähnlich ist es auch mit uns. Wenn wir irgendwann hören: „Du bist das unsterbliche Selbst, du bist nicht dieser Körper, du bist nicht diese Psyche, du bist nicht begrenzt, du bist kein Bettler, der irgendwo probieren muss, notdürftig sein Dasein zu fristen, du bist das unsterbliche Selbst, du bist ewig und unendlich, in dir ist unendliche Freude, unendliche Wonne.“ Wenn wir das erfahren und ergründen, dann wollen wir es natürlich auch wirklich erfahren. Zunächst nutzt uns dieses Wissen gar nicht mal so viel. Wir werden uns weiter aufregen, wir werden weiter Angst haben usw. Oder du wirst dich darüber aufregen oder Angst haben, denn in dieser Geschichte bist du ja jetzt erst mal auch die Hauptperson. Du wirst dich darüber weiter aufregen, und du ärgerst dich darüber, dass du dich ärgerst. Und du weißt gleichzeitig: „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin kosmisches Bewusstsein. Alles ist kosmisches Bewusstsein. Da sollte ich doch gelassener sein.“ Trotzdem ärgerst du dich.

Gut, das ist so ähnlich wie mit unserem Schusterjungen, der ist weiter arm, er kann sich nichts kaufen. Der mag am nächsten Tag in den Basar gehen und versuchen, Kleidung zu kaufen, und wenn dann der Kaufmann sagt: „Das kostet so und so viel Geld. Hast du das dabei?“, dann nutzt es nichts, wenn der Junge sagt: „Nein, ich habe das Geld nicht dabei, aber ich bin steinreich, mein Vater ist der reichste Mensch von ganz Nordindien.“

Dann wird ihm der Kaufmann im Textilgeschäft trotzdem keinen Kredit geben. Der Junge muss sich jetzt auf den Weg machen. Er weiß tief im Inneren: „Ich bin steinreich.“ Er wird einiges in Kauf nehmen müssen, er wird Tausende von Kilometern gehen müssen. Vielleicht wird er Gelegenheitsarbeiten antreten müssen, vielleicht wird er öfters mal nichts zu essen haben, vielleicht werden ihm die Füße brennen, weil es so heiß ist. Oder vielleicht wird er Blasen an den Füßen bekommen. Er wird alles in Kauf nehmen, weil er weiß: „Wenn ich ankomme, werde ich steinreich sein.“

Das Erbe antreten

Und nehmen wir an, die Geschichte geht gut zu Ende. Am Ende kommt er in Nordindien an, er findet sein Dorf nach der Beschreibung des Kaufmannes, seine Eltern erkennen ihn, weil er seinem Vater so ähnlich sieht, er hat das Muttermal an der richtigen Stelle, er hat ein Medaillon, er wird aufgenommen und kann jetzt sein Erbe antreten. Er ist jetzt tatsächlich steinreich. Er kann jetzt sogar Boten schicken nach Südindien und seine Pflegeeltern mit viel Geld versorgen lassen. Er kann sogar seine Pflegeeltern zu sich nach Nordindien rufen lassen. Er kann vieles machen, ihm steht so viel frei.

So ähnlich ist es, wenn du weißt, du bist das unsterbliche Selbst, jetzt musst du auch hinwandern. Du musst meditieren, du musst deine spirituellen Praktiken üben, ethisch dich verhalten, Gelassenheit im Alltag üben, aus dem Bewusstsein heraus leben: „Ich bin das unsterbliche Selbst, alles ist Brahman, alles ist unendlich und ewig.“ Wenn du das eine Weile gemacht hast, näherst du dich immer mehr, schließlich erreichst du Nirvikalpa Samadhi, du erreichst Moksha, du erreichst das Nirwana.

Und wenn du das erreicht hast, dann trittst du dein Erbe an, dann weißt du: „Ich bin das unsterbliche Selbst.“ Du weißt es wirklich. Das kann dir keiner mehr wegnehmen. Bis du das erfahren hast, ist es Vertrauen, es ist auf Überlegung gegründetes Vertrauen, dass du das bist. Auch schon das Vertrauen zu haben, „ich bin das unsterbliche Selbst“, gibt dir einen gewissen Grad von Gelassenheit. Auch das Vertrauen zu haben: „ich bin es jetzt, ich brauche es mir nicht zu verdienen, und egal, was ich anstelle, ich bin, bleibe, war, werde das unsterbliche Selbst sein.“ Das kann dir Gelassenheit geben. Aber du musst den Weg gehen. Erst wenn du es vollständig verwirklicht hast, bist du tatsächlich Satchidananda, vollständig, bewusst.

Viveka Chudamani - Sei wie ein Kind

Genieße das Leben im Moment aber halte nichts fest

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 426 von Sukadev Bretz -

Jesus sagt ja in den Evangelien, dass wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, ihr nicht eingehen werdet ins Gottesreich oder ins Himmelreich. Shankara sagt so etwas Ähnliches und beschreibt, wie er denkt, dass ein Kind ist. Er beschreibt es im 426. Vers des Viveka Chudamani:

„Jemand, dessen Geist frei von äußeren Sinnesobjekten ist, indem er ständig in der Einheit mit dem Absoluten verharrt/verweilt/versunken ist, betrachtet Besitz und Genuss, die von anderen erstrebt werden, wie ein Schlafender, wie ein Kind. Er sieht diese Welt, wie die Welt, die im Traum wahrgenommen wird. Sein Geist ist an einem anderen Ort. Er genießt die Früchte endloser verdienstvoller Taten, ist gesegnet und wird in der Welt verehrt.“

Der Geist ist frei von äußeren Sinnesobjekten

Shankara spricht weiter über die Früchte von Atmajnana, der Erkenntnis des Selbst, die Früchte der Erleuchtung. Der Geist ist frei von äußeren Sinnesobjekten, das heißt, äußerlich mögen Sinnesobjekte da sein, aber der Geist haftet nicht daran. Du magst in einer Welt sein, wo alles Mögliche ist. Du magst dort auch wandeln, aber es macht dir nichts. Weder hast du vor schlimmen Sachen Angst noch hängst du an schönen Sachen noch hast du Vorstellungen, was unbedingt sein müsste, damit du glücklich sein müsstest. Du bist zufrieden im Hier und Jetzt. Du bist in der Einheit des Absoluten mit offenen und mit geschlossenen Augen. Ein Erleuchteter kann jederzeit die Augen schließen und Brahman erfahren. Er kann aber auch die Augen öffnen und Bewusstsein erweitern und Brahman so erfahren. Er kann sein Herz mit dem Herzen anderer verbinden und auch so Brahman erfahren. Brahman wird erfahren, indem du dein Herz öffnest. In diesem Sinne öffne dein Herz und erfahre die Seligkeit von Brahman.

Ein Kind will nicht viel besitzen

Shankara sagt hier auch: „Besitz und Genuss wird von anderen erstrebt“. Aber ein Kind will nicht unbedingt so viel besitzen, auch wenn Kinder schon früh „mein“ sagen. Aber ein Kind kann auch etwas genießen, etwas schön finden und legt dann das Spielzeug wieder weg. Das ärgert manchmal Erwachsene, die dem Kind ein tolles Spielzeug gekauft haben. Das Kind nimmt es, spielt etwas damit und legt es dann wieder weg. Was soll es?

Genieße was Karma dir gibt und lass los

In diesem Sinne kannst du etwas, was Karma dir gibt, genießen und loslassen. Du brauchst nichts zu besitzen. Eventuell braucht es für die Gesellschaft eine Art von Besitz und deshalb gibt es das Bürgerliche Gesetzbuch. Es scheint zumindest in neuerer Zeit so zu sein, dass die moderne Zivilisation besser funktioniert, wenn es Privateigentum gibt. Trotzdem musst du dich nicht an das Privateigentum verhaften. Lass einfach los! Nichts gehört dir. Du kannst innerlich sagen: „Nichts gehört mir.“ Selbst wenn es dir äußerlich scheinbar gehört, gehört es dir doch nicht. Es ist dir vorübergehend anvertraut.

Es ist wie in einer Traumwelt

Und so weißt du, dass es wie ein Traum ist. Angenommen du weißt, dass du träumst, dann magst du immer noch träumen, aber du bist ziemlich verhaftungslos. Du weißt, in jedem Moment kann ich aufwachen und was im Traum geschieht, ist nicht so relevant. In diesem Sinne, wenn du in der Meditation mal jenseits dieser Traumwelt gegangen bist, dann kannst du dich wunderbar freuen. Genieße diese wunderbare Schönheit der Unendlichkeit.

Viveka Chudamani - Angst und Sorgen für die Zeit, wenn deine Kinder aus dem Haus sind

Deine Kinder haben ihr eigenes Karma - Praktiziere und sei frei

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 513 von Sukadev Bretz -

Bist du jetzt vielleicht in einem Alter, in dem dein Kind oder deine Kinder aus dem Haus gehen werden? Bist du vielleicht jemand, der oder die vorher sehr engagierte Mutter oder Vater war und sich darüber sehr stark definiert hat? Du weißt jetzt nicht, was passieren wird, was sein wird? Vielleicht sind deine Kinder auch schon aus dem Haus und alles fühlt sich leer an?

Wie kannst du damit umgehen vom Vedanta Standpunkt aus. Lasst uns hören, was Shankara im 513. Vers des Viveka Chudamani sagt:

„Ich bin fürwahr das nicht-duale Absolute, subtil, ohne Anfang und Ende wie der Himmel, in dem dieses Universum vom Unsichtbaren bis zum Grobstofflichen nur als Trugbild erscheint – wahrlich, dieses nicht-duale Brahman bin ich.“

Du bist Eins mit Allem - Atman

Mit anderen Worten: Ob deine Kinder jetzt Zuhause sind oder woanders sind, ist egal, denn du bist das unsterbliche Selbst. Ob du dich jetzt besonders großartig fühlst oder nicht, du bist das unsterbliche Selbst. Du bist der Atman, reines, unsterbliches Selbst.

Die Psyche mag durch Zustände gehen und auf die Umstände reagieren. Identifiziere dich nicht damit.

In der Tiefe meines Wesens bin ich Sat Chid Ananda

Du kannst auch zu dir selbst sprechen:

„Auf der einen Seite bin ich etwas traurig und weiß nicht, wie es weiter geht. Auf der einen Seite gibt es eine gewisse Hohlheit, Leerheit, Sinnlosigkeit, weil das Haus jetzt so leer ist. Aber in der Tiefe meiner Seele bin ich jetzt und in jedem Moment Sein Wissen Glückseligkeit. In der Tiefe meines Wesens ist alles, was ich brauche. An der Oberfläche gibt es jetzt eine Übergangszeit und das ist ganz natürlich, aber in der Tiefe meines Wesens ist Sein-Wissen-Glückseligkeit. Nichts kann mir etwas ausmachen.“

Die Entwicklung des Kindes

Die Menschwerdung ist ein Wunder

- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Nachdem die Seele in den Mondkreis gekommen und sich mit Dampf vermischt hat, gelangt sie wieder zur Erde; hier bleibt sie für lange Zeit in Reispflanzen und so weiter.

Dann geht sie in die vier Arten der Nahrung ein und wird von Menschen gegessen. Wenn sie zu Samen geworden ist, geht sie, wenn die Zeit kommt, vom Mann in den Leib der Frau über. (Wir beziehen uns hier auf die Panchagni Vidya der Upanishaden. Die Reise des erwähnten Jiva geht von dieser Welt zum Mond, dann zu Parjanya (Regengott), dann durch den Regen wieder auf diese Welt, dann zum Menschen, in den das Regenprodukt in Form von Getreide und anderen Lebensmitteln hineingelangt, und dann in den Leib der Frau, in die der Mann seinen Samen ergießt. Das sind die fünf Feuer, in denen die Götter opfern, bevor man ein Mensch wird.)

Im Mutterleib verbindet sich der Same mit dem Blut und entwickelt sich zum Embryo, bis er eines Tages zu dem wird, was wir als "Kalal" kennen.

  • Nach Ablauf von fünf Nächten wird die Seele eine Wasserblase und am Ende von sieben Nächten ein Fleischklumpen (Mamsapeshi).
  • Nach vierzehn Tagen wird der Fleischklumpen mit Blut angefüllt und nach Ablauf von 25 Nächten beginnt er zu wachsen.
  • Nach einem Monat entstehen Hals, Kopf, Schultern, Rückgrat und Bauch. Jeder dieser fünf Teile wird eins nach dem anderen gebildet.
  • Im Verlauf von zwei Monaten werden in dieser und keiner anderen Reihenfolge die Hände, Füße, Seiten, Hüften, Schenkel und Knie gebildet.
  • In den ersten drei Monaten werden nach und nach die Gelenke des Körpers gebildet.
  • Alle Finger entstehen allmählich im Verlauf von vier Monaten.
  • Nase, Ohren und Augen, sowie die Zähne, Nägel, und die inneren Organe werden im Verlauf des fünften Monats gebildet.
  • Nach dem sechsten Monat bilden sich die Löcher in den Ohren und im gleichen Monat der After, die Geschlechtsorgane (männlich und weiblich) und bei menschlichen Wesen der Nabel.
  • Im siebten Monat wachsen sowohl die Kopf- wie auch die Körperhaare.
  • Im achten Monat werden alle Organe des Körpers getrennt.

Auf diese Weise wächst der Fötus (Leibesfrucht) im Mutterleib. Vom fünften Monat an bekommt das verkörperte Wesen Intelligenz. Durch ein kleines Loch in der Nabelschnur ernährt sich das Lebewesen im Leib von dem, was die Mutter isst, und bleibt aufgrund seines Karma am Leben. Es erinnert sich an alle seine früheren Leben und Taten und murmelt in der brennenden Hitze des gastrischen Feuers:

"In tausenden von verschiedenen Leben habe ich mich meiner Verbindung mit Millionen von Söhnen, Frauen und Verwandten erfreut. Ich verdiente meinen Unterhalt mit fairen oder unsauberen Mitteln, um der Pflicht, eine Familie zu gründen, zu genügen. Ich bin unglücklich, dass ich nicht einmal im Traum an Vishnu gedacht habe. Nun ernte ich dafür die Frucht in Form von grässlichem Elend in diesem Leib. Ich war der Begierde verfallen und hielt diesen unwirklichen Körper für die Wahrheit, und so tat ich, was ich nicht tun sollte, und versäumte, was ich für mein eigenes Wohl hätte tun sollen.

Ich habe auf diese Weise durch mein eigenes Karma Elend verschiedenster Art erlitten. Wann werde ich nun endlich aus diesem Leib, der der Hölle gleicht, befreit? Hinfort will ich niemand anders als Vishnu verehren."

Während der Jiva diese Gedanken hat, wird er vom Druck der mütterlichen Organe gequält und kommt unter großen Schmerzen, wie ein Sünder aus der Hölle, zur Welt.

Dann muss er die Schmerzen des weltlichen Lebens in Kindheit, Jugend und Alter erleiden.

Andere Bezeichnungen für Kind

Yoga Stellungen werden auf unterschiedliche Weisen benannt. Kind findet man oft auch unter anderen Bezeichnungen, z.B. Kind-Stellung, Kind-Haltung, Kind-Pose, Kindstellung, Kindpose, Kindhaltung, Yoga Kind, Kind Yoga-Stellung, Kind Yoga-Pose, Kind Yoga-Haltung, Kind Yoga Asana, Kind Yoga Übung, Kind Position, Kind Yoga Position, Kind Yoga Figur, Stellung des Kindes, Entspannungshaltung aus dem Fersensitz, Embro, Päckchen, Fötus.

Philosophische Zwiegespräche mit dem Kleinen Yogi

Karim, 8 Jahre alt

aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 14, Herbst 2005

Karim: Du hast doch gesagt, alles hat eine Seele.
Ich: Ja
Karim: Also, dann haben die Steine eine Seele, die Pflanzen, die Tiere und die Menschen. Und auch die Erde hat eine Seele.
Ich: Ja, ich denke schon.
Karim: Und wenn eines Tages die Sonne verglüht und die Erde erkaltet und stirbt, wie du gesagt hast, dann geht die Seele aus der Erde raus und ins Weltall und sucht sich dort einen Stern, der gerade geboren wird und noch keine Seele hat, und alles Leben fängt neu an. Wir brauchen keine Angst zu haben, alles geht immer weiter.
Ich: In der Zeitung steht heute, die Bildzeitung habe eine Seele fotografiert.
Karim: Das geht überhaupt nicht. Eine Seele kann man nicht fotografieren.
Ich: Ich denke das auch. Aber warum nicht? Was denkst du?
Karim: Ja, also, wenn ein Mensch stirbt, und wenn es dann ganz dunkel ist, dann kann man sehen, wie ein ganz kleines Licht aus seinem Kopf hinausgeht. Das ist die Seele! Und wenn man das fotografiert, dann kommt der Blitz, oder man braucht eine helle Lampe, und dann sieht man das kleine Licht nicht mehr. Also in echt, das geht wirklich nicht.

Von Dorothea Steinmann, Yogalehrerin, Moserstraße 7, 70182 Stuttgart, Tel. 0711/232645

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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