Marma Punkte
Als Marmapunkte bezeichnet man Bereiche im menschlichen Körper, in denen Muskeln, Knochen, Venen, Arterien, Gelenke, Sehnen und Energiebahnen (Nadis) aufeinander treffen. Eine Stimulierung dieser Punkte hat eine unmittelbare Wirkung auf die inneren Organe und das Energiesystem des Menschen.
Es gibt 108 klassische Marmapunkte, die bei einer Ayurveda Marma Massage stimuliert werden. Einige dieser Punkte stellen lebenswichtige Energiezentren bzw. Organe dar, wie z.B. das Herz oder der Punkt zwischen den Augenbrauen (Ajna Chakra). Da durch die Marma Therapie auch tiefere Schichten des Energiesystems effektiv behandelt werden können, ist sie ein wichtiger Zweig im Ayurveda.
Marmapunkte im Ayurveda
Schon in den meisten alten Ayurveda Schriften wurde die Lehre der Marmapunkte erwähnt. Jedoch war es Sushruta Muni, ein Chirurg des 6. Jahrhunderts v. Chr., der die Marmapunkte untersuchte und wissenschaftlich beschrieb. Ihm wird die Sushruta Samhita zugeschrieben, eine der wichtigsten Schriften des Ayurveda. Die Sushruta Samhita ist eine Schrift in Sanskrit mit 184 Kapiteln u. a. auch über verschiedene chirurgische Techniken.
Die sechs großen Geheimnisse - die Mahamarmas
Unter Mahamarmas versteht man die sechs wichtigsten Marmapunkte.
- Adipathi: Der "Götterkönig" liegt am Scheitelpunkt des Kopfes. Dieser Punkt sorgt für geistige Gesundheit, einen klaren Verstand und stabile Nerven, außerdem verleiht er Offenheit und Klarheit.
- Stapani: Er liegt zwischen den Augenbrauen und steuert die Geisteskraft und Nerven.
- Hridaya: Übersetzt bedeutet das "Herz", d.h. der Punkt liegt zwischen beiden Brüsten auf dem Brustbein. Er schaft die Fähigkeit zu Mitgefühl und Liebe.
- Nabhi: Darunter versteht man einen relativ großen Bereich um den Nabel und steht für Veränderung.
- Vasti: Liegt im Unterbauch zweischen Schambein und Nabel und ist das Haupt-Marma der Blase. Vasti steht auch für Ehrgefühl und Empfindsamkeit.
- Guda: Dieser Marmapunkt liegt um den After. Über diesen Punkt wird das Wurzelchakra und das Ausscheidungssystem stimuliert.
Sushruta Muni über die Marmapunkte
Sushruta Muni studierte die Marmapunkte hauptsächlich unter dem Aspekt, welche Auswirkungen zu beobachten sind, wenn sich diese Vitalpunkte Verletzungen zugezogen haben. Erst später wurde ihr Nutzen in der Ayurveda Therapie entdeckt und angewendet.
So beschreibt Sushruta Muni zum Beispiel, dass die Verletzung von 19 bestimmten Marmapunkten zum sofortigen Tod führt. Bei einer Verletzung von 8 Marmapunkten kommt es zu extremen Schmerzen. Werden 33 bestimmte Marmapunkte verletzt, folgen lebensbedrohliche Situationen und die Verletzungen sind nur schwer wieder zu heilen. Weitere Folgen bei Verletzung der Marmapunkte können Invalidität und Behinderung sein.
Einfluss der Marma-Lehre auf die traditionelle chinesische Medizin (TMC)
Das Wissen über die Marmapunkte gelangte durch chinesische Pilger, die in Indien nach buddhistischen Schriften suchten, etwa um das Jahr 0 unserer Zeitrechnung von Indien nach China und ging dort in die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ein. Auf Basis dieses Wissens über die Marmapunkte entwickelte sich die Akupunktur-Lehre.
Hörsendungen zum Thema Marma und Marma Punkte
Du findest das, was hier beschrieben wird, in folgenden Hörsendungen näher ausgeführt:
Ayurveda Marma Massage Teil 1:
Ayurveda Marma Massage Teil 2:
Ayurveda Marma Massage Teil 3:
Ayurveda Marma Massage Teil 4:
Ayurveda Marma Massage Teil 5:
Siehe auch
- Ayurveda Marma Massage
- Marman
- Ayurveda
- Ayurveda Medizin
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Geschichte
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Abhyanga
- Panchakarma
- Shirodhara
- Ayurveda Therapie
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- Ayurveda Heilmittelkunde (Pharmakologie)
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
Literatur
- Klassische Ayurveda Massage
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
- Vedische Kochkunst
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
- Das große Ayurveda Handbuch von Maya Tiwari
- Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
- Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
- The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
- Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)
Weblinks
- Wichtige Zutaten der ayurvedischen Küche
- Umfangreiche Portalseite zum Ayurveda
- Übersicht der Gewürze
- Ayurveda Community
- Ayurveda Blog
- Ayurveda Podcast
- Ayurveda Kuren
- Was ist Ayurveda? – Artikel von Sukadev Bretz
- Ayurveda Kongress bei Yoga Vidya: 13.-15. Juni 2014
- Der Ayurveda Berufsverband – Zweigverband des BYVG
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- An International Quarterly Journal of Research in Ayurveda
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