Sonne

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Sonne

Sonne - astronomische Daten; Sonne in Mythologie, Kunst, Astrologie, Religion und Spiritualität. Zitate und Sprüche um das Thema Sonne. Die Sonne (ahd. Sunna; lateinisch sol, gr. ἥλιος hēlios, astronom. Zeichen ☉) ist ein Stern im äußeren Drittel der Milchstraße und bildet das Zentrum unseres Sonnensystems. Das gesamte Leben und auch die zeitlichen Rhythmen der Erde sind von der Sonne abhängig. In der Astrologie steht die Sonne für die Projektion des göttlichen Selbst und schenkt Selbstbewusstsein, Lebenskraft, Vitalität und Willenskraft.

Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht. (Theodor Fontane)

Die Sonne in Astronomie, Astrologie, Mythologie und Spiritualität

Die Sonne und ihre Teile

Artikel von Annette Hochwarth

Sonne: Astronomische Daten

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Die Sonne bescheint nur das Auge des Mannes, aber in das Auge und das Herz des Kindes scheint sie hinein. (Ralph Waldo Emerson)

Die Sonne ist ein Stern, das Zentralgestirn unseres Sonnensystem. Sie ist 330.000 Mal so groß wie die Erde, die im Durchmesser 109 Mal hineinpasst. Sie ist – wie das Sonnensystem insgesamt – etwa 4,57 Milliarden Jahre alt. Die Sonne besteht fast ausschließlich aus leichten Gasen: 75 % Wasserstoff, 23 % Helium. Die verbliebenen 2 % sind größtenteils schwere Elemente, z. B. Metalle. Die Sonne hat einen eigenen Aggregatzustand von Materie: Sie ist weder fest noch flüssig noch wirklich gasförmig. Die Sonne hat den Aggregatzustand Plasma, gekennzeichnet durch Feuer, Feuerstürme, Explosionen.

  • Entfernung Sonne zu Erde: 147 - 152 Mio. km
  • Größe/Durchmesser der Sonne: 1.390.000 km
  • Anzahl der Planeten: 8 bzw. 9 + Asteroidengürtel
  • Umdrehung (Rotation): 25 - 36 Erdentage
  • Temperatur der Sonnenoberfläche: 5.527 °C
  • Temperatur im Kern der Sonne: 15.599.726 °C
  • Temperatur der Sonnenflecke: 3.526 °C
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Ihre Oberfläche (Photosphäre) zeigt eine periodisch wechselnde Zahl von Sonnenflecken, die mit starken Magnetfeldern zusammenhängen. Sie werden neben weiteren Phänomenen als "Sonnenaktivität" bezeichnet. Diese Aktivität folgt 11-Jahres-Rhythmen. Die Sonnenflecken sind die aktivsten Regionen auf der Sonne. Kommt es zu einem Strahlungsausbruch in Richtung Erde, kann es zu starken Störungen im Erdmagnetfeld kommen und sogar den Betrieb von Satelliten oder elektrischen Anlagen auf der Erde beeinträchtigt werden. Auch Polarlichter lassen sich mit Hilfe der Sonnenaktivität erklären.

Sowohl die NASA als auch führende spirituelle Meister sagen eine besondere Erhöhung der Sonnenaktivität für die Zeit von 2020-2022 voraus. In dieser Zeit kann es passieren, dass Elektronik und Kommunikation zeitweise oder auch längerfristig zusammenbrechen, was in unserem elektronischen, virtuellen Zeitalter erhebliche Konsequenzen haben dürfte. Eine Sonnenfinsternis tritt ein, wenn Sonne und Mond in einem Mondknoten in Konjunktion stehen. Im Schnitt kann aber nur etwa alle 375 Jahre über einem bestimmten Ort mit einer totalen Sonnenfinsternis gerechnet werden. In Deutschland war dies zuletzt am 11. August 1999 der Fall.

Sonne: Mythologie

Apollo mit den Stunden, Gemälde von Kersting (1785 - 1847)
Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang! (Friedrich Hebbel)
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (Georg Christoph Lichtenberg)

Viele frühere Kulturen, besonders die patriarchalischen, verehrten die Sonne als Gottheit. Für die regelmäßige tägliche und jährliche Wiederkehr der Sonne gab es viele kultische oder magische Rituale. Die Sonne ist aufgrund der Erddrehung die natürliche Uhr der Menschen. Die Abfolge der Jahreszeiten führte zur Entwicklung des Kalenders, der besonders für den Ackerbau aller Kulturen überlebenswichtig war.

Bei den Sumerern hieß der Sonnengott Utu, bei den Babyloniern entsprach er dem Gott Schamasch. Im alten Ägypten wurde Ra (auch Re oder Re-Atum) als Sonnengott verehrt. Zeitweise ließ der Pharao Echnaton nur noch Aton, die personifizierte Sonnenscheibe, als einzigen Gott zu. In China stand die Sonne als Symbol für Osten, Frühling, Männlichkeit (Yang) und Geburt sowie für den Kaiser. Im frühen Mexiko wurde der Sonnengott Tonatiuh von den Azteken verehrt. Bei den Maya und den Inka waren Itzamná beziehungsweise Inti die Hauptgottheiten.

In der griechischen Mythologie verkörperten zwei Götter das Sonnenprinzip: Helios und Apollon, der Zwillingsbruder der Mondgöttin Artemis (Mond). Helios fuhr jeden Tag mit seinen vier feurigen Rossen von Osten nach Westen über das Firmament. Er hatte immer den Überblick über das Geschehen auf der Erde und zeichnete sich dadurch aus, dass er alles sieht und alles hört. Deshalb wurde er bei Eiden als Zeuge angerufen. Es gab aber auch bereits griechische Philosophen wie Xenophanes und Anaxagoras, die die Sonne als physikalisches Objekt und nicht als göttliche Entität betrachteten.

Dem griechischen Gott Helios entsprach weitgehend der römische Gott Sol invictus, dessen Kult weit verbreitet war. Noch mehr als Helios wurde Apollon, der auch "Phoibos" (der Strahlende) hieß, verehrt. Er wird als goldener Jüngling von majestätischem und ernstem Äußeren, bewaffnet mit Pfeil, Bogen oder Leier dargestellt. Seine Domäne war die Kunst, vor allem die Musik, das Heilwissen, die Weissagung und das Bogenschießen. Apollons Eltern waren der Göttervater Zeus (Jupiter) und die Titanin Leto. Als Kind wurde er mit Nektar und Ambrosia genährt, eine Götternahrung, die ewige Jugend und Schönheit verleiht. Zu seinen wichtigsten Errungenschaften gehörte das Orakel von Delphi, wo er die hellseherische Schlange Python getötet hatte, mit dem Leitspruch: "Erkenne dich selbst - damit du Gott erkennst!" Auch das Spiel der Laute und der Leier geht auf ihn zurück. Letztere hatte er von seinem Halbbruder Hermes (Merkur) erhalten.

Surya auf seinem Sonnenwagen

In der vedischen Mythologie galt Surya als Sohn des Himmelsgottes Dyaus. Da er mit der Zeit mit mehreren anderen lichten Gottheiten, wie Mitra und Savitar verschmolz, gilt er nun als Sohn der Aditi und wird deshalb auch "Aditya" genannt.

In den Puranas ist Surya durch Sanjna der Vater des Todesgottes Yama und dessen Zwillingsschwester Yami, die manchmal mit der Flussgöttin Yamuna gleichgesetzt wird. Ein Sohn des Surya ist auch Manu Vaivasvata, der als erster Mensch gilt und auch das erste Gesetzbuch schrieb. Durch Manu ist er der Stammvater der Sonnendynastie (Suryavamsa), der auch Rama entstammt. Ein weiterer Sohn Suryas ist der Planet Saturn, "Shani" genannt. Im Mahabharata ist Surya der göttliche Vater von Karna, dem unehelichen Sohn der Kunti, und somit Halbbruder von Arjuna.

In der Brahma Purana wird erwähnt, dass alles aus dem Gott Surya hervorgeht. Alles ist in ihm aufgelöst. Er ist Grund für Ursprung und Zerstörung des Universums. Die Einheiten der Zeit haben ihren Ursprung in der Sonne, die Tage, Jahre und Zeitalter.

Gott Surya wird als alleinige Quelle von Leben, Licht und aller Energie im Kosmos angesehen. Er ist die mächtigste, hoheitsvollste der sichtbaren Gottheiten. Der Heilige Surya hat auch eine Rolle als Lehrer für viele Gottheiten, Seher und Anhänger gespielt. Die Sonne ist die Quelle des Ursprungs der drei Welten. Das gesamte Universum, eingeschlossen die Götter, Dämonen und Menschen, stammen von ihr ab. Der Glanz/Großartigkeit der Gottheiten Rudra, Upendra und Mahendra, die Herrlichkeit der führenden Brahmanen und strahlenden Himmelsbewohner sowie aller Welten ist der Gott der Sonne als die Seele von allem und als Gott über alles – über Gottheiten sowie Menschen.

Surya wird in Indien auf unterschiedliche Art verehrt. Im Norden und im Osten herrscht die Arka-Form vor. Der Tempel Konark in Orissa ist Gott Surya gewidmet. Der Sonnentempel Balarka Surya Mandir in Uttar Pradesh ist ebenfalls sehr bekannt. Er ist auch bekannt als Mitra aufgrund seiner nahrhaften Eigenschaften. Diese Form der Verehrung findet man vor allem in Gujrat.

Surya Skulptur am Tempel in Orissa

„Ich kenne das große Wesen mit dem Glanz der Sonne. Nur wer es kennt, kann über den Tod hinausgehen. Einen anderen Weg gibt es nicht“ (Shukla Yajur Veda 31.18)[1]

"Die Sonne hat gelbe Augen, die Honig spenden. Ihr Körper ist rund, sie ist rein, reizbar (Pitta), intelligent, männlich und neigt zu Kahlheit." (Parashara[2]

Andere Übersetzung: "Die Sonne hat helle Augen und einen kräftigen Körper; sie hat gute Gewohnheiten ist sauber, leicht reizbar, intelligent, männlich und neigt zur Glatzenbildung." (Parashara)[3]

Das Aussehen der Sonne wird von Parashara auch so beschrieben: „Auf einer leuchtend roten Lotusblüte, die ihrerseits auf einem siebenköpfigen Pferd liegt, ruht der Schöpfer des Tages, der Lehrer der Welt, mit einer Lotusblüte in der Hand. Er trägt einen Kopfschmuck mit Rubin, und eine seiner Hände segnet uns. Möge die göttliche Sonne immer auf uns scheinen!“[4]

Sonne: Astrologische Deutung

Was der Sonnenschein für die Blumen ist, dass sind lachende Gesichter für die Menschen. (Joseph Addison)

In astrologischer Hinsicht ist die physische Sonne die Projektion des göttlichen Selbst. Die Sonne transportiert die Energien des galaktischen Sonnenzentrums und des gesamten Fixsternhimmels und steht so im Jahreskreislauf unter dem Einfluss des jeweiligen Tierkreiszeichens. Im Geburtshoroskop fungiert die Sonne als individuelle Sammellinse, durch die sämtliches Licht aller Himmelskörper in uns einströmt. Alle großen Religionen sind Sonnenreligionen, denn jede Religion sucht nach dem Licht.[5] Die Sonne ist Antlitz und Sohn Gottes und wohnt als inneres Licht im Herzen aller Menschen. Das Herz ist der Brennpunkt für die Strahlkraft des Gottessohnes im Menschen.

In der Sonnenreligion der Veden ist die Sonne Atman, das Selbst des gesamten Universums. Sie ist das göttliche Wesen, das im Herzen aller Wesen als ihr wahres Wesen wohnt. Die Sonne ist wie die Seele das Licht, das fortwährend bedingungslos aus sich selbst heraus strahlt, ohne Schatten zu werfen. Die Sonne ist daher Lebensspender und energetisches Zentrum.

In der Astrologie steht die Sonne für das Expansive, die Lebenskraft, den zentralen Willen, die Gestaltungskraft. Das Tierkreiszeichen, in dem die Sonne steht, drückt aus, wie man sich verhält, in welche Richtung man wirkt. Die Sonne bringt am reinsten unsere Persönlichkeit zum Ausdruck.

Die Sonne verkörpert das ursprünglich Göttliche in uns, während die anderen Planeten ihr Licht von der Sonne erhalten und so bestimmte charakterliche Färbungen zum Ausdruck bringen.

Steht die Sonne günstig, schenkt sie klare Wahrnehmung und einen klaren Geist, Selbstvertrauen, Optimismus und Vitalität. Wenn wir im Einklang sind mit unserem Selbst, fühlen wir uns zentriert und unabhängig. Die Sonne ist ausschlaggebend für unser Ichbewusstsein und vermittelt das Gefühl, eine Individualität zu sein.

Das Thema der Sonne ist Identität. „Die höchste Identität ist das Bewusstsein als Bewusstsein (…). Unser wahres Wesen drückt sich in der Fähigkeit aus, die Dinge zu erleuchten; es ist nicht identisch mit den Dingen, die unser Geist erleuchtet.“[6]

Die Sonne hat die Aufgabe, die anderen Planeten zu dirigieren und zu einem guten Team zu integrieren. Wenn die Sonne ungünstig steht, dann fällt die Persönlichkeit auseinander, es kommt zu Identitätsproblemen, im Extremfall wie bei einer multiplen Persönlichkeitsstörung.

Die Sonne wird insbesondere im Jyotish teilweise auch als Übeltäter-Planet gesehen. Das hängt damit zusammen, dass die Sonne lediglich die physische Widerspiegelung des Höheren Selbst ist. Ebenso spiegelt das niedere Ich (Ego) des Menschen das Höhere Selbst nur wider, mit all den damit verbundenen Risiken und Gefahren. Die Sonne kann uns mit ihrer Hitze verbrennen, ebenso kann uns das Ego blenden oder mit Größenwahn aufladen. So wie die Samen in der Sonne verdorren, kann das Ego auflodern und jeden spirituellen Keim vernichten.

Steht die Sonne ungünstig, führt dies zu schlechter Wahrnehmung, Charakterschwäche, Abhängigkeit, leichter Beeinflussbarkeit, mangelnder Schöpferkraft, Ziellosigkeit und Ängstlichkeit. Auch Stolz, Hochmut und Tyrannei können die Folgen sein.

Aber die Sonne kann auch zum wahren Selbst führen, wenn wir in einem Transformationsprozess zu unserem inneren Kern in unserem Herzen vordringen. So wird die Sonne zur Führungskraft und Orientierung im weltlichen und spirituellen Leben, strahlt von innen heraus und schenkt innere Freiheit und Glückseligkeit, so dass wir stets aus der Fülle schöpfen können.

Die Sonne ist auch das Symbol für das Männliche im Kosmos, während der Mond das Symbol ist für die weibliche kosmische Kraft. Sonne und Mond gehören daher zusammen als das männlich-weibliche Urpaar Shiva und Shakti. Beide erscheinen am Himmel etwa gleich groß und sind in ihrer Bedeutung zu vergleichen. Im individuellen Horoskop steht die Sonne auch für den Vater, der Mond für die Mutter.

Entsprechungen

  • Domizil: Die Sonne ist Herrscher über Löwe. Im Wassermann steht sie im Exil, zugleich ist sie in Widder erhöht und in der Waage im Fall.
  • (Weltliche) Entsprechungen: Vater, König, Staat, Held, Autoritätspersonen, Herrscher, Prunk, Glanz, Bühne/ Rampenlicht
  • Vertreter: Väter, Menschen in leitenden Positionen, Minister, Herrscher, Monarchen, Präsidenten, Vorgesetzte, Chefs, Dirigenten, aber auch Tyrannen, Paschas und Despoten
  • Mineralien: Gold, Granat, Rubin
  • Pflanzen: Sonnenblume, Ringelblume, Johanniskraut, Rosmarin, Lorbeer, Weizen (Dinkel u.a. Unterarten)
  • Tiere: Löwe
  • Körperliche Entsprechungen: Herz, Kreislaufsystem, Zellkern, Gene, Konstitution, das (rechte) Auge, das rechte Nasenloch, der rechte Sonnenkanal Pingala, aber auch das pranische System als Ganzes
  • Krankheiten: Herz- und Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall; alle Krankheiten, die den Planeten entsprechen, die von der Sonne negativ aspektiert werden.
  • Bei schwacher Sonne: Blässe, Blutarmut, kalte Gliedmaßen, schwache Verdauung, Herzschwäche, Unterfunktion der Organe, schwache Augen, geringe Widerstandsfähigkeit
  • Positiv: Selbstbewusstsein, Lebenskraft, Vitalität, Willen, Selbständigkeit, Selbstsicherheit, Identität, schöpferische Kraft, Geist und Bewusstsein, Kreativität, Lebensfreude, Mut, Existenzwille, Zielsicherheit, Entschlossenheit, Führungsqualität
  • Negativ: Selbstherrlichkeit, Arroganz, übertriebener Geltungsdrang, Größenwahn, Stolz, Selbstverliebtheit, Hochstapelei
  • Bei schwacher Sonne: mangelndes Selbstvertrauen, geringe Selbstachtung, Minderwertigkeitsgefühl, Erfolglosigkeit, geringe Anerkennung, Willensschwäche, Antriebsschwäche, Passivität, Energiemangel, Schüchternheit, mangelnde Eigeninitiative

Astrologische, numerologische und andere Zuordnungen der Sonne

Heilung und Transformation

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Das Tragen von Heilsteinen kann eine schwache Sonne ausgleichen, der wichtigste Heilstein ist der Rubin. Als Ersatz eignet sich auch Granat. Diese sind besonders an Sonntagen zu tragen, am besten bei Sonnenaufgang oder wenn die Sonne astrologisch stark steht.

Als Farbe ist eine Meditation über die rote oder goldene Sonne im Herzen gut. Helle Farben, Gelb, Goldorange. Dunkle Farben und Orte sind dagegen zu meiden.

Als Kräuter eignen sich würzige und scharfe Kräuter wie Cayenne, Pfeffer, Ingwer, Safran, Zimt, Piment. Aromatische Duftöle sind Kampfer, Zimt, Eukalyptus und Safran.

Gottheiten: der göttliche Vater, Shiva als Mahadeva. Auch Vishnu wird als Sonnengott verehrt. Der göttliche Sohn, z.B. die großen Avatare wie Rama, Krishna und Buddha, aber auch Jesus Christus ist Sohn der Sonne.

Yoga: Meditation, um Identität mit innerem Selbst zu finden, dem reinen Bewusstsein; durch Yoga des Wissens (Jnana Yoga) Unterscheidung zwischen niederem und höherem Selbst.

Wer die Sonnenenergien stärken will, kann den Sonnengruß (Surya Namaskar) regelmäßig üben.

Apana wird dem Mond zugeordnet, Prana der Sonne.

Es gibt zahlreiche Namen für die Sonne und davon abgeleitete Mantras, z.B. Surya, Savitar, Aditya, Ravi, Mitra, Varuna, Aryaman, Pushan, Indra, Agni.

Mantras für die Kraft der Sonne

Das wichtigste Namensmantra für die Sonne ist:

Om Suryaya Namaha.

Das wichtigste Saatmantra (Bija-Mantra):

Om Sūm

Günstig ist auch Rām, das Bija-Mantra von Rama. Auch das Om gilt als Klang der Sonne. Hrim ist ebenfalls zu empfehlen.

Als Gott des höchsten Bewusstseins kann auch Shiva angerufen werden:

Om Namah Shivaya.

Diese Mantras sind an Sonntagen zu wiederholen, während des Tages (Sonnenaufgang, Mittag, Sonnenuntergang).

Gayatri-Mantra:

Om Bhur Buhvah Svahah
Tat Savitur Varenyam
Bhargo Devasya Dhimahi
Dhiyo Yo Nah Prachodayat

Bis heute erfreut sich das an die Sonne gerichtete Gayatri Mantra in ganz Indien großer Beliebtheit und wird jeden Morgen von Brahmanen und Yogis, aber auch in vielen einfachen Haushalten für einen segensreichen Tag rezitiert.

Surya Dhyana Moksha Mantra: Om Ghrinihi Surya Adityaha.

Om Namo Bhagavate Shri Suryaya Adityaya Akshitejase Aho Vahini Vahini Svaha.

Surya wird angerufen als Heilmantra, zur Heilung von psychischen und physischen Erkrankungen, so dass du von innen heraus das Licht der Heilung erfahren mögest.

Sonnengruß in der Praxis

Surya Namaskar-Mantras:

Om Mitraya Namaha
Om Ravaye Namaha
Om Suryaya Namaha
Om Bhanave Namaha
Om Kagaya Namaha
Om Pushne Namaha
Om Hiranyagarbhaya Namaha
Om Marichaye Namaha
Om Adityaya Namaha
Om Savitra Namaha
Om Arkaya Namaha
Om Bhaskaraya Namaha

Surya Gayatri (Kirtan-Heft Nr. 662)

Om Ādityāya Vidmahe
Sahasra Kiranāya Dhīmahi
Tannah Sūryah Prachodayāt

Das ist ein Mantra für Vertrauen, Licht und Erleuchtung, das hilft, sich für die Lichtenergie zu öffnen und zur Überzeugung führt, dass doch alles wieder gut wird, z.B. nach schweren Schicksalsschlägen.

Der Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi ist ein Hymnus in christlicher Tradition: „Gelobt seist Du, Herr, samt allen Deinen Werken, doch in besonderem Maß durch Schwester Sonne. Auf uns herab lässt Du sie täglich scheinen. Wie schön ist sie; sie strahlt mit großem Glanze. Vor Dir, o Höchster, hat sie ihren Sinn.“

Vater Sonne in Naturspiritualität, Yoga und Schamanismus: das höchste Strahlen

Artikel von Diana Helen Fegert

Im Schamanismus und in der Naturspiritualität spielt Vater Sonne eine zentrale Rolle. Ein Schamane, der höchste Achtung vor der Natur und dem Kosmos hat, ruft Vater Sonne während Zeremonien in sein Herz. Warum aber tut er das? Warum ruft er, wie ein Sonnenpriester, das höchste Strahlen im Universum an? Um die göttlichen Energien in sich zu bündeln, in seinem Herzen, damit sich sein Bewusstsein zum großen Licht erhebt. Dieses Licht wird im Yoga Brahman genannt, Ishvara oder vielleicht ein wenig greifbarer für den menschlichen Geist: Surya, der Sonnengott.

Schamanismus und Yoga ergänzen sich

In meinem Leben spielt seit vielen Jahren der Yoga eine wichtige Rolle, vor einigen Jahren dann habe ich mich auch intensiv dem Schamanismus zugewandt. Anfangs versuchte ich beides zu trennen, denn ich verstand nicht so recht die Zusammenhänge. Mit der Zeit aber, als ich immer mehr auf die Lehrer in meinem Herzen – das uns alle innenwohnende göttliche Strahlen – hörte, wurde mir klar, dass das alles entscheidende Bindeglied zwischen Schamanismus und Yoga Vater Sonne ist. Sowohl ein Yogi als auch ein Schamane rufen das höchste Strahlen im Universum an, um damit eins zu werden, um göttliche Schau zu erlangen, das Licht in ihren Herzen erwachen zu lassen und auf diesem Wege Heilung zu erreichen – für sich selbst als auch für die Menschheit, für alles Leben auf Erden.

Ein Schamane ruft Vater Sonne, indem er trommelt, rasselt und singt oder die göttlichen Energien in der Natur sucht, die dort häufig als hoch entwickelte Seeleneinheiten in Bäumen, Steinen und Bergen vorübergehend ihren Platz eingenommen haben, um Licht und Liebe zur Erde zu tragen. Wenn ein Schamane trommelt, ruft er Vater Sonne, er betet zu ihm und bittet ihn, in seinem Herzen Platz zu nehmen.

Ein Yogi ruft auch nach dem großen Licht – Om Suryaya Namaha – Surya, ich grüße dich, ich verneige mich vor dir. Er singt Kirtan, meditiert und rezitiert Mantras, die die göttlichen Qualitäten widerspiegeln, oder er praktiziert schon zu früher Morgenstunde den Gruß an die Morgensonne und wiederholt dabei die Surya Namaskara-Mantras – als Ehrung und Anrufung an die Sonne. Sowohl der Yogi als auch der Schamane versuchen sich, mit Gott zu vereinen, denn durch diese Einheit mit unserem Ursprung heilen wir auf allen Ebenen. Wir erlangen göttliches Wissen und unsere Intuition reift in einem Maße, sodass wir verstehen, ohne studieren zu müssen. Heiliges Wissen fließt aus dem Kosmos zu uns, in unser Herz, unseren Körper, unseren Verstand und wir werden erleuchtet.

Es gibt zahlreiche Wege zu Vater Sonne

Ob man nun lieber Kirtan singt, den Sonnengruß praktiziert, meditiert oder sich an einem Platz in der Natur hinsetzt und mit der schamanischen Trommel, dem Pferd des Schamanen, Vater Sonne ruft und Mutter Erde huldigt, seine Krafttiere herbeiruft, um im Alltag Unterstützung zu finden und ihre Qualitäten in das eigene Herz einzuladen, das hängt letztendlich von den Neigungen eines Menschen ab, die bei uns allen bekanntlich verschieden sind. Und das ist auch gut so, denn das macht die Welt so herrlich bunt und vielfältig. Auch in der Gemeinschaft von Yoga Vidya findet dies seinen Ausdruck, so kann jeder seinen Neigungen entsprechend sowohl Yogakurse als auch Seminare über Schamanismus und Naturspiritualität besuchen. In meinem Herzen hat beides seinen Platz gefunden. Beides ergänzt sich ganz wunderbar, und je öfter ich trommele und dabei Vater Sonne rufe und dann am nächsten Morgen den Gruß an die Morgensonne praktiziere und die Surya Namaskara-Mantras mein Herz mit Licht und Liebe erfüllen, desto näher komme ich Vater Sonne, desto mehr spüre ich die göttliche Liebe und Verbindung zu ihm in mir. Zu meinem Weg gehören sowohl Yoga als auch der Schamanismus. Auf meiner schamanischen Trommel prangt in der Mitte eines meiner Krafttiere und unten das OM-Zeichen. Und das hat so seine Richtigkeit. Beides weist mir den Weg zu Gott.

Vater Sonne im eigenen Herzen finden. Ein Ashram ist eine Möglichkeit dafür…

Und wie siehst du das? Hat der Yoga dich zum Licht getragen, mit Gott vereint? Wird dein Herz mit Licht und Liebe erfüllt, während du meditierst oder achtsam Yoga-Asanas praktizierst? Oder schmilzt es dahin, wenn du hingebungsvoll Kirtan singst? Wenn du das noch nicht so recht erlebt hast, dann nimm doch einmal an einem Satsang in einem Ashram teil. Die Menschen um dich herum werden dir helfen, dein Licht in deinem Herzen zu finden, ob ihr nun gemeinsam trommelt, singt oder meditiert. Denn wir alle haben den Funken Gottes in unserem Herzen. Wir alle tragen das höchste Selbst, das höchste Strahlen in uns. Wir alle sind ein Tempel Gottes – in unserem Herzen ist die Verbindung zum Licht. Es ist ein uns innewohnender heiliger Ort. Und wenn wir Vater Sonne ausdauernd rufen und sein Licht in diesen kleinen menschlichen Tempel hineintragen, beginnt er zu strahlen und den Glanz Gottes auf Erden zu spiegeln.


Viveka Chudamani - Lass die innere Sonne strahlen

Strahle von innen heraus

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 142 von Sukadev Bretz -

So wie die Wolken, die durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen entstehen – und wenn sie die Sonne verdecken sichtbar werden, genauso zeigt sich das aus dem Selbst entstandene Ego. Und wenn es sich entfaltet, verhüllt die wahre Natur des Selbst.

Die Sonne ist immer da

Das ist ein wunderschönes Beispiel von Shankara: Wolken und Sonne. Wenn die Sonne hinter den Wolken nicht sichtbar ist, heißt das, sie ist verschwunden? Nein. Die Sonne ist immer da. Die Wolken haben sich nur davor geschoben.

Genauso ist das unsterbliche Selbst immer da

Genauso ist es mit dir: Du bist das unsterbliche Selbst und du bist es immer. Du bist immer Sat Chit AnandaSein Wissen Glückseligkeit. Was auch immer geschieht, du kannst gar nichts anderes sein. Und das ist wichtig zu erkennen und aus diesem Bewusstsein heraus auch zu wirken. Du bist das unsterbliche Selbst, ewig, unendlich. Mache dir das wirklich bewusst. Handle daraus.

Du bist nicht das Ego und seine Wünsche

Das Ego ist wie die Wolken, mit seinen Identifikationen, mit seinem Mögen und nichtmögen, mit seinen Wünschen. Sei dir bewusst: Du bist nicht das Ego. Wenn das Ego sichtbar ist, sind da Wolken. Und das ist nicht nur bei dir so. Wenn du andere Menschen anschaust sei dir bewusst: Vielleicht siehst du die Wolken vor der Sonne. Vielleicht siehst du die Eingebildetheit, die Identifikation. Vielleicht siehst du körperliche Probleme. Vielleicht siehst du Ärger, Eifersucht, Gier, Neid, Enthusiasmus, Begeisterung, Mut und so weiter. Das sind alles nur die Wolken, mal schönere, mal weniger schönere. Aber hinter allem ist immer die Sonne, das unsterbliche Selbst.

Sieh die strahlende Sonne im Anderen

Mach dir das zur Aufgabe. Wenn du heute oder morgen raus gehst, wenn du Menschen siehst, mach dir bewusst: Was du zunächst siehst sind die Wolken. In jedem ist das unsterbliche Selbst die Sonne, die dahinter liegt. Nimm durch deine innere Sonne, deiner Liebe, deiner Freude, dass was du wirklich im Inneren bist, Kontakt auf mit der Sonne des anderen. Und dann sind vielleicht auch die Wolken des anderen ganz schön. Aber sie gehen vorbei, sie sind nicht das Entscheidende. So kannst du auch die Wolken des anderen wertschätzen, aber sei dir bewusst: Was ihn wirklich ausmacht ist das unsterbliche Selbst, der Atman, die wahre Natur.

Sonne im Yoga Sutra

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Patanjali schreibt im Yoga Sutra: Samyama auf die Sonne gerichtet gibt Erkenntnis der Welten. Da die Sonne auch die Intelligenz hinter diesem Sonnensystem ist, kann ein Einstimmen auf die Sonne ein Verständnis über die Zusammenhänge geben. Wenn du vor Sonnenaufgang die Morgenröte anschaust und ganz auf dich wirken lässt, spürst du eine Verbundenheit, eine Geborgenheit im Ganzen, eine tiefe Erkenntnis deines Platzes in der Welt. Genauso funktioniert das auch mit dem Abendrot nach Sonnenuntergang. Oder du kannst jederzeit Samyama auf die Sonne üben, indem du dich ein paar Minuten hinsetzt, die Augen schließt, und dir die Sonne vorstellst, sie spürst.

Sonnen- und Licht-Meditation: Die Reise zum Licht

Meditationsanleitung von Swami Nirgunananda

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In dieser Meditation kannst du mit Hilfe der Sonne und des Lichts dein Bewusstsein ausdehnen und eins werden mit dem Licht. Du kannst dich für diese Meditation ins Freie setzen – wenn die Sonne scheint fällt diese Meditation natürlich besonders leicht. Besonders schön ist diese Meditation bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Aber du kannst dir die Sonne und deren Kraft auch einfach nur vorstellen und visualisieren.

Sitze ruhig und gerade für die Meditation. Atme tief bewusst ein und aus. Nimm bewusst den vom Sonnenlicht aufgeladenen Prana (Lebensenergie) in dich auf mit jeder Ein- und Ausatmung. Du sitzt entweder draußen und beobachtest einen wunderschönen Sonnenauf- oder –untergang oder du sitzt in der Sonne mit geschlossenen Augen oder im Raum und visualisierst dir bei geschlossenen Augen eine wunderschöne Stimmung mit der Sonne. Sei es einen besonders schönen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang und male ihn dir vor deinem inneren Auge in allen Farben aus. Werde dir dabei der Qualitäten bewusst, die dabei in dir erwachen und die du mit der Sonne oder deinem inneren Bild verbindest. Du siehst innerlich, zum Beispiel bei einem Sonnenaufgang, wie das Strahlen immer stärker wird, spürst die Wärme der Sonnenstrahlen auf deiner Haut.

Und jetzt begib dich auf eine Reise zum Licht. Sei es zu deinem Sonnenbild, sei es zu einem anderen Licht, das jenseits der Sonne strahlt. Ein strahlendes, helles Licht. Du machst dich auf den Weg dorthin und unterwegs erlebst du verschiedenste Dinge, Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen. Nimm einfach alles wahr, schau es an ohne es zu beurteilen, ohne zu werten, ohne etwas verändern zu wollen. Lass das Schöne und das weniger Schöne einfach da sein an deinem Weg, am Wegesrand. Lasse es vom Sonnenlicht bescheinen, nimm es wahr und gehe weiter zu diesem strahlenden Licht hin. Nimm mit offenem Herzen, mit achtsamem Gewahrsein, alles wahr was dir unterwegs begegnet auf deiner Reise zum Licht. Und während du so weitergehst zum Licht, links und rechts des Weges, schöne oder weniger schöne Dinge siehst, die im Geist auftauchen, kommt das Licht näher, kommst du dem Licht näher.

Richte jetzt deine Aufmerksamkeit mehr auf das Licht. Ein strahlendes, überirdisches Licht das dich magisch anzieht. Je näher du kommst, umso strahlender wird es, umso größer wird es. Schau wie dein Licht aussieht, ob es weiß strahlt oder eher golden oder vielleicht auch ein bisschen bläulich. Wie auch immer es scheinen mag: Schau dein Licht an. Es wird strahlender, größer. Bald siehst du nichts anderes mehr, als nur noch dieses Licht, das jetzt alles erfüllt. Du kommst noch näher. Der ganze Raum ist in dieses strahlende Licht getaucht und das Strahlen erfüllt auch dich ganz. Das Licht nimmt dich auf. Du gehst weiter. Du gehst in das Licht hinein. Das Licht nimmt dich auf, durchdringt dich ganz und du gehst auf in dem Licht. Du bist das Licht. Du bist höchstes Licht und strahlst in alle Richtungen aus. Du bist diese Helligkeit, dieses Strahlen. Du gehst darin auf und es gibt nichts anderes. Spür auch die Freude, diese große Öffnung, das Loslassen, das Auflösen von Relativem in diesem absoluten, reinen Licht. OM.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Zit. n. David Frawley: Astrologie der Seher, Windpferd: 2003, S. 79.
  2. Dito.
  3. Zit. n. http://www.jyotishi.de/index.php/jyotish/50-grahasplaneten/47-die-sonne-surya.html
  4. Zit. n. David Frawley, S. 20.
  5. Vgl. David Frawley, S. 80.
  6. David Frawley, S. 228.

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