Fähigkeit

Aus Yogawiki

Fähigkeiten sind Begabungen, Talente und Fertigkeiten, wobei erstere angeboren, die Fertigkeiten dagegen eher erworben sind. Oft schlummern diese Fähigkeiten im Verborgenen und wir sind uns ihrer nicht bewusst oder haben nur eine vage Ahnung davon. Ein besondere Liebe zu einer Tätigkeit kann ein Indiz für eine Fähigkeit sein, die gelebt werden will.

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Durch das Praktizieren von Yoga und Meditation und der damit verbundenen Innenschau können verborgene Fähigkeiten zum Vorschein kommen.

Gelingt es, diese Fähigkeiten weiter auszubilden und ins Leben zu integrieren oder sogar zum Beruf zu machen ("Berufung"), dann kann dies ein großes Glücksgefühl auslösen, bei dem man den Eindruck hat, dass nicht man selbst tätig ist, sondern dass "Es" in einem wirkt. Dieses strömende Gefühl bezeichnet der in den USA lebende Mihály Csíkszentmihályi als "Flow".

Wer sein Potential entwickelt, seine Fähigkeiten zu seinem mit Liebe und Freude ausgeführten Beruf oder Hobby macht, der gibt auch Anderen etwas und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden der Gesellschaft bei.

Gehe gelassen mit deinen Fähigkeiten und Talenten um

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Frage: "Wer bin ich? Erkenne dein Selbst und sei frei." Nutze deine Fähigkeiten, nutze das, was du hast, nutze das, was du benutzen kannst, aber identifiziere dich nicht damit. Auch auf der Grundlage von Patanjalis Yogasutra, wo es um die Kleshas geht, ist das das Thema. Das Vergessen deiner wahren Natur, Avidya, ist die Grundlage von allem Leiden und damit von aller überflüssigen Aufregung im Leben. Wenn du nicht mehr weißt, wer du wirklich bist, identifizierst du dich mit etwas. Das nennt man Asmita. Du entwickelst bestimmte Wünsche diesbezüglich, das ist Raga, du hast bestimmte Abneigungen, Dwesha, und dann kommt daraus der ganze emotionale Teil, nämlich Ängste, Ärger usw.

Du kannst dir bewusst sein, welche Talente und Fähigkeiten du hast. Sei dir dabei bewusst, es geht darum, was du hast, nicht darum, was du bist. Du kannst z.B. handwerkliche Begabungen haben, du kannst Computerfähigkeiten haben, vielleicht bist du ein guter Musiker, vielleicht kannst du gut zuhören, vielleicht bist du ein enthusiastischer Redner, vielleicht bist du ein mitfühlender Mensch, oder du hast die Fähigkeit der Einfühlsamkeit, vielleicht hast du ein gutes Organisationstalent, vielleicht hast du die Fähigkeit, zu guten Ideen zu inspirieren, vielleicht hast du Mütterlichkeit, vielleicht hast du die Fähigkeit, dich wie ein leidenschaftlicher Ehemann zu verhalten. Du hast viele Fähigkeiten. Du kannst dir gerade mal bewusst werden, welche Fähigkeiten hast du im besonderen Maße.

Manche Fähigkeiten nutzt du, andere nutzt du nicht.

Manche dieser Fähigkeiten nutzt du, andere nutzt du nicht. So wie dein Handy. Dein Handy hat viele Fähigkeiten: Es ist ein GPS-Gerät und damit ein Navigationsgerät. Es ist vermutlich auch ein Aufnahmegerät. Es ist ein Fotoapparat. Es ist ein Videoapparat. Du kannst damit ins Internet gehen, E-Mails anschauen. Du kannst es rechnen lassen. Du kannst es als Wecker nutzen und vieles andere. Und dein Handy hat noch hunderttausend andere Fähigkeiten, von denen du noch nicht einmal weißt. Du nutzt einige davon, und das Handy bekommt auch ständig neue Fähigkeiten, du brauchst bloß irgendwelche Apps herunterzuladen. Aber das Handy ist jetzt nicht die Fähigkeiten, und du bist auch nicht das Handy mit seinen Fähigkeiten. Vielmehr ist es so, dass das Handy verschiedene Fähigkeiten hat, du nutzt manche und manche nutzt du auch nicht. Genauso hast du selbst verschiedene Fähigkeiten, manche nutzt du, manche nutzt du nicht. Also, sei dankbar für deine Fähigkeiten, und das Leben ist auch ein schönes Abenteuer und besonders herausfordernd, und ich meine auch, besonders befriedigend, wenn du deine schlafenden Fähigkeiten entwickelst.

Wenn du dich ab und zu mal in neue Situationen hineinbegibst, um einfach zu erkennen: „Habe ich da vielleicht auch besondere Fähigkeiten?“ Gerade, wenn du mutig bist, gerade wenn du dich ausprobierst, wirst du oft feststellen, du hast eine Menge Fähigkeiten. Angenommen, du bist jetzt im Umgang mit dem Computer gut, vielleicht kannst du im Internet bestimmte Dinge tun, die du vor zehn Jahren vielleicht noch nicht konntest. Vielleicht bist du inzwischen Yogalehrer geworden - das konntest du auch vor einigen Jahren nicht, und du hättest dir vielleicht nicht vorstellen können, dass du unterrichten kannst und dass Menschen es mögen, in deine Yogastunden zu gehen. So gibt es viele Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Und gerade indem du eher spielerisch mit deinen Fähigkeiten umgehst, kannst du auch neue entwickeln. Manche Menschen sind sehr starr geworden im Umgang mit ihren Fähigkeiten. Sie identifizieren sich sehr stark damit. Und aus einer starken Identifikation kommen letztlich Scheuklappen für Neues. Man hält es gar nicht für möglich, dass anderes kommen kann, dass man anders ist. Und Menschen, die aus einer festen Identifikation heraus solche Scheuklappen haben, trauen sich gar nicht, Neues auszuprobieren. Und sie werden auch erstarrt im Umgang mit anderen Menschen. Es mag schön sein und eine gewisse Sicherheit geben, bei deinen Fähigkeiten zu bleiben. Man sagt manchmal: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Aber es entsteht doch vielleicht ein etwas langweiliges Leben. Es tut sich wenig Neues, und du entwickelst dich auch nicht so gut.

Im Yoga geht es auch um Entwicklung.

Du dürftest inzwischen festgestellt haben, dass es im Yoga auch um Entwicklung geht. Es geht auch darum, immer wieder Neues zu erfahren, immer wieder Neues zu erkennen. Wenn du dich identifizierst, Asmita, kommt aber nicht nur eine Starrheit, sondern dann kommt als Nächstes auch ein Mögen. Angenommen, du hast eine gewisse handwerkliche Begabung, vielleicht bist du besonders geschickt im Umgang mit Holz, du kannst gut Möbel und Schränke bauen, und du hast auch deine ganze Wohnung damit eingerichtet, und du bist auch gerne dabei, für andere Möbel zu machen, dann hast du bestimmtes Mögen, du magst eben Holzarbeiten, und du magst auch, dass es besonders schön wird. Und du freust dich, wenn andere dich um Hilfe bitten, wenn es um Holzarbeiten geht. Du magst es nicht, wenn z.B. deine Frau sagt: „Ah, immer dieses Holz, ich hätte auch mal gerne etwas aus Metall.“ Oder wenn sie sagt: „Weißt du, es ist zwar ganz schön, dass du alles handwerklich perfekt machst, aber eigentlich gefällt mir der Fertigschrank von Ikea besser.“ Das magst du gar nicht. Daraus können sich sogar Ehekonflikte entwickeln. Und du magst auch, wenn Menschen dich dafür loben, was für eine tolle Holzarbeit das ist. Du freust dich besonders darüber.

Lob und Kritik

Wenn dich jemand für etwas lobt, mit dem du dich nicht identifizierst, dann sagt dir das Lob nicht allzu viel. Aber wenn dich jemand lobt für etwas, womit du dich identifizierst, das ist etwas Wichtiges. Daraus, dass du so verhaftet bist an Lob, kannst du auch erkennen, dass du gar nicht diese Fähigkeit bist. Weil man die Fähigkeit nämlich eigentlich nicht ist, braucht man Bestätigung von außen. Etwas, wo man sich sicher ist, dafür braucht man ja auch keine Bestätigung. Aber für fast alle Identifikationen brauchst du Bestätigung von außen, denn tief im Inneren weißt du: „Ich bin das nicht.“ Aber wenn man herausfinden würde „nein, ich bin nicht die Fähigkeit“, dann kommt die Ungewissheit: „Wer bin ich überhaupt?“ Man hat die Angst, ins Nichts zu geraten, wenn man nicht mehr weiß, wer man ist. Insbesondere wenn man feststellt, „Ich bin nicht die Fähigkeiten, mit denen ich mich identifiziert hatte.“

Ich kannte mal einen Menschen, der hat sich sehr stark mit seinen musikalischen Fähigkeiten und seinem guten Gehör identifiziert. Und er ist rausgegangen, wenn im Rahmen eines Yogazentrums jemand gesungen hat, der seiner Meinung nach kein richtiges Talent zum Singen hatte. Er hat gemeint, er will sein Gehör nicht ruinieren, er braucht es. Er war auch Profimusiker bei den Münchner Philharmonikern. Er hat Angst davor gehabt, seine Musikalität und sein Gehör zu verlieren, wenn er irgendwo ist, wo schräg gesungen wurde. Also eine starke Identifikation. Dann mag er natürlich, dass er schöne Musik hört, er mag nicht, nicht so schöne Musik zu hören, und er hat Angst davor gehabt, dass er seine musikalische Begabung verliert. Menschen wollen bestätigt werden in ihren Fähigkeiten, sie brauchen das, sie ärgern sich darüber, wenn jemand anderes ihre Fähigkeiten nicht anerkennt.

Angenommen, du identifizierst dich mit deiner wunderbaren Schreinerfähigkeit, und jetzt sagt jemand: „Du warst aber auch schon mal besser.“ Oder: „Weißt du eigentlich, all deine Schreinerei, das ist doch inzwischen längst altmodisch.“ Das trifft dich tief. Du hast auch die Angst davor, vielleicht die Fähigkeit zum Holzschreinern zu verlieren, wenn du es nicht ausreichend ausüben kannst. Vielleicht hast du auch Angst davor, nicht mehr auf der Höhe der Zeit zu sein. Vielleicht hast du Angst davor, dass deine Fähigkeiten nicht mehr gefragt sind. Und du kannst dich dann auch aufregen. Du kannst dich aufregen darüber, wie furchtbar es ist, dass Menschen inzwischen nicht mehr handwerkliche Holzarbeiten schätzen, sondern nur noch Fertigsachen, nur noch Dinge aus Plastik und Pressspan und nur noch aus China oder Osteuropa, darüber kannst du dich ärgern.

Aus Identifikation kommt Mögen, kommt Nicht-Mögen, kommen Wünsche, Ragha, Abneigung, Dvesha, und Abhinivesha, Ängste und Aufreger.

Welche Fähigkeiten hast du?

Du kannst überlegen, welche besonderen Fähigkeiten du hast. Wenn du das ausführlicher ausbauen willst, kannst du auch mal deinen Partner fragen, du kannst deine Kinder fragen, du kannst deine Eltern fragen, du kannst auch deine Kollegen fragen, deine Freunde. Du kannst mal fragen: „Welche Fähigkeiten siehst du besonders in mir?“ Und du kannst auch selbst überlegen. Manchmal übrigens, gerade wenn du deine Eltern fragst oder auch vielleicht Schulfreunde, wirst du feststellen, dass du ein paar Talente hast, die du die letzten Jahre gar nicht so sehr genutzt hast. Dann kannst du überlegen: „Könnte ich die auch noch nutzen?“ Du kannst dir auch überlegen, wie kannst du deine Begabungen fördern. Du kannst auch überlegen, wie kannst du vielleicht deine Fähigkeiten in besonderem Maße einsetzen.

Eine Möglichkeit, mit Fähigkeiten umzugehen, ist, sich zu fragen, welche Fähigkeiten hast du, wie kannst du sie einsetzen für die Aufgaben, die du hast? Aber dann kannst du auch überlegen, wie stark du dort identifiziert bist. Insbesondere, wenn du merkst, du hast Ängste, du regst dich über etwas auf, kannst du überlegen: „Gibt es da auch eine Identifikation mit einer Fähigkeit?“ Und dann überlege, ob aus dieser Identifikation Wünsche entstanden sind und Abneigungen. Hast du Ängste und Ärger aus Identifikation mit Fähigkeiten? Wenn du das erkannt hast, ist das schon einmal ein wichtiger Schritt. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Sei dir bewusst: „Ich bin nicht die Fähigkeiten. Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin Unendlichkeit und Ewigkeit.“

Ich bin Bewusstsein.

Du kannst aber auch einfach sagen: „Ich bin Bewusstsein, und ich habe Fähigkeiten. Ich bin nicht die Fähigkeiten, ich habe Fähigkeiten. Und ich habe noch sehr viel mehr Fähigkeiten als diese eine Fähigkeit. Und selbst wenn diese eine Fähigkeit mal nicht mehr genutzt wird oder gebraucht wird, ich habe noch andere. Und selbst wenn vielleicht im Lauf des Alters mein Gedächtnis etwas abnehmen wird, auch meine Geschwindigkeit, etwas zu verstehen, abnimmt, das ist nicht weiter tragisch. Dafür nimmt vielleicht meine Fähigkeit zu, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Vielleicht nimmt meine Fähigkeit zu, auf einen großen Erfahrungsschatz zurückzugreifen.“

Also, löse dich von Verhaftungen und Identifikationen. Gehe spielerischer mit deinen vielen Fähigkeiten um. Sei neugierig, welche weiteren Fähigkeiten du hast, und gehe auch davon aus, wenn vielleicht deine eine Fähigkeit nicht mehr so gebraucht wird, dass eine andere Fähigkeit sich in dir entwickeln wird. Und wenn du in Situationen bist, in denen du deine bisherigen Fähigkeiten nicht so einsetzen kannst, dann freue dich auf das neue Abenteuer, andere Fähigkeiten zu entwickeln. Und wenn du doch merkst, deine Identifikation ist relativ stark, dann lächle darüber, denke: „Ah, da war wieder meine Identifikation, da ist wieder mein innerer Handwerker stark geworden, und da hat er wieder Ängste.“

Identifikation mit Humor lösen

Wenn du darüber lächelst und dich nicht darüber ärgerst, dann kannst du auch ins Zwiegespräche gehen mit deinen verschiedenen Fähigkeiten, mit deinem Handwerker, mit deinem Wissenschaftler, mit deinem Abenteurer, mit dem Mitfühlenden in dir lächeln, und Humor ist eine gute Weise, mit Dingen umzugehen. Du kannst auch den Humor gegenüber anderen ausdrücken. Du kannst da auch so eine Art Metakommunikation daraus machen. Du kannst durchaus zu deinem Partner sagen, nachdem du dich über etwas geärgert hast: „Ah, da ist mein Handwerker gerade sehr aktiv geworden, und da hat sich mein Handwerker geärgert.“ Und mit etwas Praxis wird dein Partner dann auch darüber lächeln und wird dich vielleicht darauf aufmerksam machen, wenn du sehr identifiziert warst.

Du hast dich jetzt intensiv damit befasst, wer du alles nicht bist. Vielleicht bist du zu einiger Selbsterkenntnis gekommen, womit du dich identifizierst und vielleicht ist es dir schon gelungen, dich etwas zu lösen von vielen Identifikationen. Noch eine Anregung: Überlege, welche Fähigkeiten du hast, die du besonders gut kennst, die dir wichtig sind. Welche Fähigkeiten liegen vielleicht bei dir brach? Welche Fähigkeiten wollen sich vielleicht gerade entwickeln? Wie kannst du sie fördern? Wie offen bist du, Neues auszuprobieren, um neue Fähigkeiten herauszufinden? Mit welchen bist du gerade besonders identifiziert? Wie führen diese Fähigkeiten zu Mögen und Nicht-Mögen, Zuneigung, Abneigung, Ängsten und Ärger? Und schaue, wie du dich davon lösen kannst, um zu einer tiefverstandenen Gelassenheit zu kommen, auch gelassener im Umgang mit deinen Fähigkeiten, vor dem Hintergrund der Selbsterkenntnis: „Wer bin ich wirklich? Was ist mein wahres Selbst?“

Fähigkeiten und Wille

Setze die Fähigkeiten die du hast zum Guten ein

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Setze deinen Willen deinen Fähigkeiten entsprechend ein. Sonst lässt er nach, du wirst frustriert und verlierst den Mut. Dies ist ein wichtiger Punkt.

Stelle dir ein Programm deiner Arbeit oder täglichen Gewohnheiten auf, das deinem Leistungsvermögen entspricht und achte darauf, es auch wirklich jeden Tag einzuhalten. Nimm dir nicht zu viel vor. Wenn du mehrere Punkte aus deinem Programm am Tag nicht schaffst, weil sie dein Leistungsvermögen übersteigen beziehungsweise das Programm unrealistisch ist, wirst du das Interesse verlieren und deine Begeisterung wird allmählich schwinden. Deine Energie wird sich zerstreuen, und du wirst zu Resignation und Depression neigen.

Wenn du aber ein realistisches Programm aufgestellt hast, dann führe das, was du an dem Tag tun willst und dir vorgenommen hast, auch tatsächlich aus.

Nimbarka Acharya wollte, dass die Sonne nicht an dem Nim-Baum vor seinem Haus vorüberginge und sie blieb genau dort stehen. Nalayani wollte, dass es keinen Tagesanbruch gäbe und dies geschah. Sie hatten eine sehr starke Willenskraft. Wenn du zu Anfang etwas Ähnliches willst, aber noch Neuling bist, der seinen Willen erst wenig entwickelt hat, dann wirst du keinen Erfolg haben und enttäuscht ganz mit der Übung aufhören. Fange daher mit kleinen Dingen an!

Zuviel Denken ist ein Hindernis bei der Durchführung eines Willensaktes. Es bringt Verwirrung, mangelndes Zutrauen und Verzögerung und schwächt und verzettelt dadurch die Energie. Die Willenskraft wird träge und die Gelegenheit geht ungenützt vorbei, und du wirst die ganze Zeit zögern, etwas in Gang zu setzen. Denke stattdessen im Vorfeld eine Weile gründlich nach. Sobald du dann aber einen Entschluss gefasst hast, musst du es unmittelbar wollen. Lass keinen unnötigen Aufschub oder Verzögerung aufkommen.

Manchmal willst du mit deiner ganzen Kraft und hast dennoch keinen Erfolg. Das ist auf unkoordiniertes Denken und Fühlen zurückzuführen. Richtig zu denken und gleichzeitig richtig zu fühlen muss übereinstimmen. Dann muss der Wille Erfolg haben. Rechtes Fühlen sollte unbedingt das rechte Denken begleiten.

Geniebegabungen, außergewöhnliche Talente und Charaktereigenschaften

Mozart konnte schon sehr früh Klavier spielen

- Abschnitt aus Karma und Reinkarnation von Sukadev Bretz -

Es gibt eine Menge von Fällen, in denen Kinder schon sehr früh außergewöhnliche Talente zeigten. Wunderkinder erregen immer wieder die Aufmerksamkeit von vielen. Mozart zum Beispiel spielte mit drei oder vier Jahren schon wunderschön Klavier, sogar bevor sein ehrgeiziger Vater ihm Unterricht erteilte. Serhij Karjakin wurde mit elf Jahren Schachgroßmeister. Thomas Hobbes war mit vier Jahren schon sehr gut in Mathematik. Robert Oppenheimer hatte als Spielzeug am liebsten ein Polarisationsmikroskop. Die Reinkarnationslehre würde sagen: Die betreffenden Kinder hatten es in einem früheren Leben im betreffenden Gebiet zur Meisterschaft gebracht, aber ihre Ambitionen nicht ganz erfüllen können. Im neuen Leben treten diese Ambitionen und Fähigkeiten daher sehr schnell ins Rampenlicht. Die Mehrheit der Kindheitsbegabungen führt übrigens (im Gegensatz zu den oben zitierten Beispielen) nicht zu großem Erfolg auf dem Gebiet. Vielmehr ergreifen viele „Wunderkinder“ später einen anderen Beruf oder ihre frühe Begabung verliert im Lauf des Lebens an Relevanz. Vom yogischen Standpunkt aus würde man sagen: Das Karma auf diesem Gebiet war im vorigen Leben weitestgehend abgeschlossen. In diesem Leben musste es nur kurz aktiviert werden, dann kommen andere karmische Aufgaben. Das ist auch ein Grund, weshalb die Yogameister empfehlen, normalerweise nicht zu versuchen, in frühere Leben zurückzugehen. Es kann nämlich sein, dass man auf Begabungen und Fähigkeiten stößt, die karmisch längst abgeschlossen sind. Wenn man dann versucht, diese wiederzubeleben, kann man sich etwas von der eigentlichen karmischen Aufgabe dieses Lebens entfernen.

Wer mehrere Kinder beziehungsweise Geschwister hat, weiß, dass Kinder der gleichen Eltern sehr unterschiedlich sein können: Der eine Bruder ist extrovertiert, der andere introvertiert. Der eine ist ein toller Mathematiker aber unmusikalisch, der andere ein vorzüglicher Musiker und kann mit Mathematik nichts anfangen. Mütter erkennen schon frühzeitig, dass jedes ihrer Babys einen unterschiedlichen Charakter hat. Zwar braucht jede Seele einen Körper und natürlich bestimmen die Gene mit, welche Eigenschaften sich in dieser Inkarnation manifestieren. Dennoch ist Reinkarnation eine gute Erklärung für die vielen merkbaren Unterschiede bei Geschwistern.

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

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