Mantra Yoga
Mantra Yoga (Sanskrit) ist die genaue Wissenschaft, bei der man ein Mantra nutzt und durch das Manana (dauerndes Denken oder Erinnern) vom Rad der Geburten und Tode befreit wird.
Mantra Yoga - Erläuterungen von Swami Sivananda
Mantra Yoga
Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 36 - 38. Divine Life Society
Mantra Yoga ist eine sehr genaue Wissenschaft. "Manant Trayate Iti Mantrah": durch Manana (ständiges Denken oder Rückerinnern an das Mantra wird man vom Kreislauf von Tod und Wiedergeburt befreit - das ist Mantra.
Mantra ist Göttlichkeit. Das Mantra und die durch das Mantra angerufene Devata sind eins. Mantra ist göttliche Macht. Die Wiederholung des Mantra entfernt Schmutz wie Lust, Zorn, Gier etc. aus dem Geist.
Die rhythmischen Schwingungen seines Klangs regulieren die unruhigen Schwingungen der Hüllen des Aspiranten und transformieren ihn hin zur Göttlichkeit. Mantra Siddhi ist die Fähigkeit, ein Mantra wirksam zu machen und seine Früchte zu ernten.
Wenn Mantra Shakti durch Sadhana erweckt wird, findet sich die angerufene Devata ein; wenn perfekte Mantra Siddhi erlangt wird, wird die Devata offenbart.
Shabda ist der Guna aus Akasa. Er wird nicht von Akasa erzeugt, sondern manifestiert sich in ihm.
Ein Mantra besteht aus bestimmten Buchstaben, welche in einer exakten Abfolge von Lauten angeordnet sind. Die Buchstaben sind die stellvertretenden Zeichen für diese Laute. Das Mantra muss in korrekter Weise gemäß Svara (Rhythmus) und Varna (Klang) intoniert werden. Shabda ist die Manifestation von Chit Shakti.
Jedes Mantra hat einen Rishi, der es in die Welt brachte, eine Matra, eine Devata, das Bija, welches ihm eine besondere Kraft gibt, die Shakti und Kilakam.
Ständiges Wiederholen des Mantras mit Vertrauen, Hingabe und Reinheit erhöht die Shakti oder Kraft des Sadhaka, reinigt und erweckt das Mantra Chaitanya (Bewusstsein), welches in dem Mantra schlummert und verleiht dem Sadhaka Mantra Siddhi; Erleuchtung, Freiheit, Frieden, ewigliche Glückseligkeit und Unsterblichkeit werden folgen.
Das Mantra wird durch die Sadhana Shakti des Aspiranten aus seinem Schlaf erweckt. Das Mantra ist eine Masse von strahlendem Tejas (von Energie). Mantra erweckt übernatürliche Kräfte. Mantra erzeugt Harmonie. Es hat die Macht, kosmisches und superkosmisches Bewusstsein freizusetzen.
Japa des Mantra
Wiederhole das Mantra verbal für einige Zeit mit lauter Stimme, dann für einige Zeit im Flüsterton und dann einige Zeit still im Geiste. Der Verstand braucht die Abwechslung. Jede monotone Praxis wird ihn abstoßen. Das mentale Wiederholen ist sehr machtvoll. Es wird mit dem Begriff Manasika Japa umschrieben. Das verbale Rezitieren wird Vaikhari Japa genannt. Das geflüsterte oder gesummte Wiederholen heißt Upamsu Japa. Sogar mechanisches Wiederholen von Japa ohne jeglichen Bhava hat einen großen, reinigenden Effekt auf Herz und Verstand. Das Gefühl wird später kommen, wenn der Prozess des mentalen Ablaufs weitergeht.
Der laute Japa sperrt alle weltlichen Laute aus. In diesem Japa gibt es keine Pause. Das ist der Vorteil von lautem Japa. Manasika Japa ist schwierig für gewöhnliche Menschen, und nach einiger Zeit wird die Idee von Pause im Verstand aufkommen. Wann immer dich Schlaf übermannen will, wenn du Japa zu nächtlicher Stunde vollziehst, nimm die Mala in die Hand und lass die Perlen durch deine Hand gleiten. Dies wird dich daran hindern zu schlafen. Das ist ein anderer Vorteil von lautem Japa. Wiederhole das Mantra laut. Lass davon ab, um diese Zeit Manasika Japa auszuführen. Die Mala wird dich daran erinnern und darauf aufmerksam machen, dass du das Japa unterbrochen hast. Wenn du dennoch einzuschlafen drohst, steh auf und vollziehe Japa.
Sandilya sagt in den Sandilya Upanishaden: "Der Vaikhari Japa (das laute Sprechen) wird dich belohnen, wie in den Veden dargelegt, der Upamsu Japa (geflüstert oder gesummt) dagegen, der von niemandem gehört werden kann, wird dich tausendmal mehr belohnen als der Vaikhari Japa; der Manasika Japa (mentale Japa) aber wird dich zehn Millionen mal mehr belohnen als der Vaikhari Japa."
Praktiziere ein Jahr lang Japa in der Kehle (Kantha). Dies ist verbaler Japa - Vaikhari Japa mit lauter Stimme. Übe zwei Jahre lang Japa im Herzen (Hridaya). Das ist mentaler (Manasika) Japa. Vollziehe es ein Jahr lang im Nabhi (Nabel). Diese Art von Japa ist mit dem Atem verbunden.
Wenn du in der Praxis Fortschritte machst, wird jede Pore deiner Haut, jedes Haar an deinem Körper das Mantra voller Kraft wiederholen. Das ganze System wird durch die kraftvolle Schwingung des Mantras aufgeladen. Du wirst immer im Prema der Devata sein. Du wirst muskuläre Zuckungen erfahren und reichlich Tränen der Ananda vergießen. Du wirst in extrem guter, hoher göttlicher Stimmung sein. Du wirst Inspiration, Offenbarungen, Ekstase, Erkenntnisse, Intuition und Parama Ananda erfahren. Du wirst inspirierende Gedichte und Liedtexte komponieren. Du wirst verschiedene Siddhis, göttliches Aisvarya, Schätze des Himmels erhalten.
Wiederhole den "Namen" ständig. Dies wird dich recht leicht zu Gedankenkontrolle führen. Übe es mit absolutem Sraddha (Vertrauen). Tue es mit Antarika Prema (Liebe vom Grunde deines Herzens) und mit Anuraga (tiefster Zuneigung). Du musst ein tiefes Gefühl für das lange, schmerzvolle Getrenntsein von Gott aufbringen. Es müssen viele Tränen von deinen Augen rinnen. Dies ist Virah Agni. Wenn du den "Namen" wiederholst, erinnere dich, dass die Devata in den heiligen Hallen deines Herzens wohnt, im Anahata Chakra, inmitten strahlenden Lichts.
Mantra Yoga Sadhana
In seinem Buch "Yoga im täglichen Leben" schreibt Swami Sivananda, der indische Weise, Arzt und Yogi, über Mantra Yoga:
Mantra Yoga ist eine exakte Wissenschaft. Mantra (heiliges Wort) ist das Manana (dauerndes Denken oder Erinnern), durch das man von dem Rad der Geburten und Tode befreit wird.
Jedes Mantra wurde der Welt von einem Rishi gegeben, ein Matra, eine Gottheit (Devata, Bija oder Wahrheit, Saat) verleiht ihm besondere Kraft.
Ein Mantra ist göttlich. Mantra und der ihm zugehörige Devata sind eins. Das Mantra ist selbst der Devata. Mantra ist eine göttliche Kraft, Daivi Shakti, die sich in einem besonderen Körper offenbart. Dauernde Wiederholung eines Mantras in gläubiger, andächtiger und lauterer Haltung vermehrt die Shakti, die göttliche Kraft des Schülers, vereinigt und erweckt Mantrabewusstsein (Chaitanya), das im Mantra verborgen ist und verleiht dem Sadhaka Mantra Siddhi, Erleuchtung, Freiheit, Frieden, ewige Seligkeit, Unsterblichkeit.
Durch beständige Wiederholung des Mantras trinkt der Sadhak die Tugenden und Kräfte der Gottheit, die dem Mantra vorsteht. Wiederholung des Surya Mantra verleiht Gesundheit, langes Leben, Lebenskräfte, Frische, Scharfsinn (Tejas). Es entfernt alle Krankheiten des Körpers, vor allem die der Augen. Kein Feind kann dir mehr schaden. Wiederholung von Aditya Hridayam am frühen Morgen ist sehr wohltätig. Rama, der Herr, besiegte Ravana, indem er Aditya Hridayam wiederholte, das ihm Agastya Rishi mitgeteilt hatte.
Mantras haben die Form eines Lobpreises und Anrufs der Gottheiten, der Bitte um Hilfe und Gnade. Einige Mantras überwachen und beherrschen die bösen Geister. Rhythmische Klangschwingungen erzeugen Formen. Rezitation von Mantras lässt die Gestalt der betreffenden Gottheit entstehen.
Die Wiederholung des Saraswati Mantras „OM Saraswatyai Namah“ wird dir Weisheit und scharfen Verstand schenken. Du wirst inspiriert und kannst Gedichte schreiben. Aufsagen des OM Sri Mahalaskshmyai Namah Mantra schenkt dir Reichtum und vertreibt Armut. Ganesh Mantra beseitigt jedes Hindernis bei irgendwelchen Unternehmungen. Maha Mrityunjaya Mantra verhütet Unfälle, heilt unheilbare Krankheiten und schenkt langes Leben und Unsterblichkeit. Es ist auch ein Moksha Mantra.
Aufsagen des Subrahmanya Mantras „OM Saravanabhavaya Namah“ sichert dir Erfolg in allen Unternehmungen und bringt dir Ruhm. Es vertriebt böse Einflüsse und böse Geister. Aufsagen des Sri Hanuman Mantra „OM Hanumanthaya Namah“ schenkt dir Sieg und Stärke. Das Panchadasakshara und Sodasakshara (Sri Vidya) vermittelt dir Reichtum, Macht, Freiheit und so weiter. Es schenkt dir alles, was du wünschst. Du kannst aber dieses Vidya (Wissen) nur von einem Guru lernen.
Die Wiederholung von Gayatri oder Pranava oder OM Nama Sivaya, OM Namo Naranyanaya, OM Namo Bhagavate Vasudevaya und zwar ein und ein Viertel Lakh = 100.000 Mal, mit Bhav (Glauben, Andacht) wird dir Mantra Siddhi schenken.
OM, Soham, Sivoham, Aham Brahmasmi sind Moksha Mantras. Sie verhelfen dir zur Selbstverwirklichung. OM Sri Ramaya Namah, OM Namo Bhagavate Vasudevaya sind Saguna Mantras, welche dich befähigen, zuerst Saguna-Verwirklichung und dann Nirguna-Verwirklichung zu erreichen.
Mantras zur Heilung von Skorpionstichen und Kobrabissen muss man an Tagen der Sonnen- oder Mondfinsternis aufsagen, um schnell Mantra Siddhi (Kraft) zu erlangen. Während man die Mantras wiederholt, muss man im Wasser stehen. Das ist stärker und wirkungsvoller. Mann kann sie aber auch an gewöhnlichen Tagen wiederholen, um Mantra Siddhi zu erlangen.
Mantra Siddhi (Kraft) zur Heilung von Skorpionstichen und Kobrabissen und dergleichen kann man in 40 Tagen erreichen. Wiederhole nur das Mantra regelmäßig und mit vollem Glauben. Halte eine Sitzung morgens nach dem Bad. Halte strenges Brahmacharya, lebe 40 Tage nur von Milch und Früchten und beschränke deine Diät.
Mann kann mit Mantras auch chronische Krankheiten heilen. Mantra-Singen erzeugt wirkungsvolle geistige Vibrationen oder göttliche Schwingungen. Sie durchdringen den physischen und den Astralleib des Kranken und beseitigen die eigentlichen Ursachen der Leiden. Sie füllen die Zellen mit reinem Sattwa oder göttlichen Energien. Sie vernichten die Mikroben und beleben Zellen wie Gewebe. Sie sind die besten und wirkungsvollsten Antiseptika und keimtötenden Mittel. Sie sind wirkungsvoller als ultraviolette oder Röntgenstrahlen.
Man sollte Mantra Siddhi nicht zur Vernichtung Anderer missbrauchen. Wer Mantrakraft missbraucht, um andere zu vernichten, wird zuletzt selbst vernichtet.
Wer Mantrakraft verwendet, um Schlangenbisse, Skorpionstiche oder chronische Krankheiten zu heilen, sollte dafür weder Geschenke noch Geld nehmen. Er muss vollkommen selbstlos handeln. Sonst verliert er die Kraft, wenn er sie zu selbstischen Zwecken gebraucht. Bist du jedoch vollkommen selbstlos, dienst du der Menschheit mit Sarvarma Bhav, dann wird sich die Kraft durch die Gnade Gottes noch steigern.
Wer Mantra Siddhi erlangte, kann Kobrabisse oder Skorpionstiche oder jede chronische Krankheit heilen, wenn er die betreffende Stelle nur berührt. Sobald jemand von einer Kobra gebissen wurde, schickt man ein Telegramm an den Mantra Siddha (einen über Mantrakräfte vollkommen verfügenden Yogi). Der Mantra Siddha spricht sein Mantra und sofort wird der von einer Kobra Gebissene geheilt. Welch großes Wunder! Beweist das nicht die ungeheure Macht des Mantras? Lass dich von deinem Guru in die Mantra einweihen. Oder bete zu deinem Ishta Devata und beginne Japa des betreffenden Mantra, wenn es dir schwer fällt, einen Guru zu finden.
Mögt ihr alle Mantra Yogis mit Mantra Siddhi werden! Mögt ihr alle wahre Wohltäter der Welt werden, indem ihr göttliche Heiler durch Mantrakuren werdet. Mögen überall in der Welt Mantrakuren und göttliche Heilzentren entstehen!
Copyright Divine Life Society
Mein Weg zum Mantrayoga, von Sundaram
Artikel von Sundaram aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 30, Frühling 2015
Schon der große indische Yogameister Krishnamacharya, der oft als der „Vater des modernen Yoga“ bezeichnet wird, hat offenbar Mantras gezielt in seinem Yogaunterricht eingesetzt. Das durchgehende Konzept von Yoga & Mantra ist aber recht neu und erfreut sich erstaunlicher Beliebtheit. Was aber bedeutet es? Worauf gilt es zu achten? Und wie kam es dazu?
Das Prinzip von Yoga & Mantra Im Hatha Yoga wird oft von der erstrebenswerten Mühelosigkeit in den einzelnen Yogastellungen gesprochen. Musik im allgemeinen bewirkt eine Steigerung des körperlich-emotionalen Wohlbefindens und Nada Yoga verknüpft die positiven, heilenden Wirkungen der Musik mit der Zentrierung und Vertiefung durch das Mantra.
Wenn man nun Hatha und Nada Yoga verbindet, d.h. in den einzelnen Yogastellungen Mantras rezitiert oder Kirtans gesungen werden – wohlgemerkt von außen, nicht durch den Yogaübenden – entsteht ein natürlicher Ausgleich zwischen Tun und Empfangen. Es stellt sich ein Gefühl des Getragenseins ein, das ein längeres und vor allem entspannteres Halten der Stellungen ermöglicht. Darüber hinaus wird es dem Geist schwerer gemacht, abzuschweifen oder sich zu beschweren. Denn er wird abgelenkt vom eigenen Wollen, das die Yogapraxis ja nun doch oft mehr bestimmt, als es sinnvoll wäre. Die Hinwendung vom Wollen zum Erfahren leitet die eigene innerliche Öffnung ein.
Mein eigener Yogaweg Persönlich kam ich zwar schon als Kind in Kontakt mit Yoga – meine Mutter unterrichtete Yoga in den achtziger Jahren in der bayrischen Provinz, noch für zwei Mark pro Yogastunde. Aktiv begann ich aber erst 1996 Yoga zu praktizieren, zunächst in einem Yogakurs an der Musikhochschule und dann im damals einzigen Yoga Vidya Center in Frankfurt.
Bevor ich mit Yoga in bewussten Kontakt kam, war mein Streben auf eine möglichst erfolgreiche musikalische Karriere und auf die damit notwendigerweise verbundene pianistische Perfektion ausgerichtet. Dabei ging es in der täglichen musikalischen Arbeit und in meinem persönlichen Empfinden oft mehr darum, Fehler zu vermeiden und einer Norm zu entsprechen, als kreativ zu gestalten. Die Begegnung mit Yoga hat meine Perspektive verändert. So definiert sich „Erfolg“ für mich inzwischen anders.
Nach und nach hat Yoga alle meine Lebensbereiche erfasst und meinen Lebensstil durchdrungen, z.B. mit dem Versuch möglichst nachhaltig zu leben. Es ist und bleibt ein Versuch, der mir manchmal gelingt und manchmal nicht. Für mich ist es vor allem der Versuch, immer wieder in den Zuhörmodus zu kommen.
Wie kam es zu Yoga & Mantra Ende der neunziger Jahre habe ich Gopi Bretz kennengelernt, ihr habe ich viel zu verdanken. Als 2001 das Yoga Vidya Center in Mainz entstanden ist, haben wir begonnen – noch im Rahmen meiner eigenen Yogalehrerweiterbildung – zu experimentieren, indem wir ihre große Kompetenz als Yogalehrerin und meine musikalische Kompetenz zusammenfließen ließen. Explizite Mantrayogastunden gab es damals noch nicht. Die Verbindung von Hatha Yoga und Nada Yoga erschien uns aber sehr vielversprechend. Und so haben wir einfach ausprobiert, was es für Auswirkungen hat, wenn man zu den Asanas bestimmte Mantras oder Kirtans singt bzw. rezitiert. Diese Yogastunden kamen sofort bei den Teilnehmern super an und von da aus hat sich alles dann weiter entwickelt.
Die Erfahrungen aus meiner Workshoptätigkeit habe ich dazu genutzt, die Idee weiter zu entfalten und verschiedene Möglichkeiten auszuloten. So entstanden Mantrayogastunden, die von einem besonderen Thema (z.B. Lebensfreude) oder Aspekt (Shiva, Hanuman, Radha Krishna) durchdrungen sind. Es gibt auch die Möglichkeit, die Yogastunde ausschließlich mit Mantrarezitation (Siddhi oder Moksha Mantras oder auch nur ein bestimmtes Mantra) zu begleiten. 2007 erschien die erste CD „Yoga & Mantra“, über die es in der Besprechung in dem Magazin Yoga Aktuell hieß: „Es kommt immer mal wieder eine Neuerscheinung heraus, die man nicht einfach nur als eine unter vielen zur Kenntnis nimmt, sondern die zu der Feststellung veranlasst, dass es eben doch noch eine Lücke gab – und zwar nicht bloß eine Marktlücke, sondern eine inhaltliche Lücke (...) So fragt man sich hinsichtlich des Konzeptes der neuen CD „Yoga & Mantra“, warum eigentlich nicht schon früher jemand auf die wirklich gute Idee gekommen ist, eine Übungs-CD mit einer von Mantragesang begleiteten Yogastunde herauszubringen.“ (yoga aktuell 4/2007)
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Idee von Yoga & Mantra auch sehr gut mit anderen Arten, Yoga zu praktizieren verbunden werden kann (z.B. Yoga Flow, Yin Yoga, Aerial Yoga). Es gibt also eine Vielfalt an Möglichkeiten, aber keine Beliebigkeit. Denn es ist z.B. sehr wichtig, dass wir die Musik nicht zur Berieselung einsetzen, sondern als Werkzeug zur Vertiefung der Praxis. Wenn wir einfach nur irgendeine Musik spielen, dann trägt uns das wieder weg von uns. Yoga ist aber ein Instrument zur Begegnung mit uns selbst. Das passend ausgewählte Mantra lenkt den Geist, die spirituellen Aspekte der Asanas werden ins Bewusstsein gerückt und die geistigen und energetischen Wirkungen der einzelnen Stellungen erhöht. Somit können die tieferen Ebenen des Hatha Yoga leichter erfahren werden, indem der Geist sich mit dem Moment, mit dem was jetzt gerade ist, auseinandersetzt. Dabei spielt die Affirmation eine entscheidende Rolle als Verbindungsglied zwischen Asana und Mantra. Asana, Affirmation und Mantra sind aufeinander abgestimmt und bilden einen Dreiklang, der sich gegenseitig inspiriert.
Seit 2009 leite ich auch Jahresgruppen, in denen wir alles durch die Unterstützung und Geborgenheit in der Gruppe nachhaltig entfalten und die eigene Entwicklung geschehen lassen können.
Die Mantra-Yogalehrer Ausbildung Im April 2014 gab es erstmalig eine Intensivwoche als Teil der Mantra-Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya, die mir sehr große Freude bereitet hat. Dabei war es mir wichtig, zu ermutigen und zu betonen, dass das Gelingen einer Mantra-Yogastunde nicht ausschließlich von den musikalischen Möglichkeiten bestimmt wird.
Gerade in der authentischen tiefgehenden Darbietung dessen, was einen selbst im Herzen berührt, liegt der Schlüssel für eine gelungene Mantra-Yogastunde. Dabei hilft es, sich ein Grundprinzip vor Augen zu führen: nicht das möglichst Komplizierte sondern oft gerade das Einfache ist es, was ganz leicht den Weg in unser Herz findet und es zum Klingen bringt.
Siehe auch
Literatur
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras
- Yoga Vidya Kirtan Textheft
- Swami Sivananda, Japa Yoga
- Kundalini Tantra von Swami Satyananda
- Swami Sivananda: „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“, Divine Life Society, Shivanandanagar, 5. Auflage, 2000
Weblinks
Seminare
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