Person

Aus Yogawiki

Person - ist ein Mensch als Individuum, in seiner spezifischen Eigenart als Träger eines einheitlichen, bewussten Ichs.

Die ganze oder höchste Person

Beschreibung des Universums mit Hilfe eines Banyan Baumes

- Abschnitt aus der Bhagavad Gita Zusammenfassung, Kapitel 15 nach James Swartz -

Kapitel 13-15, Jnana Yoga, stellen die Essenz der Gita und die Essenz der Upanishaden dar.

Schöpfung ist Ewig und Unerklärbar, Verse 1-2

Die Natur der Schöpfung wird beschrieben mit Hilfe einer aus den Upanishaden entliehenen Metapher eines Baumes. Das Universum ist ein großer Banyan Baum, der unterstützt wird durch eine unsichtbare Wurzel, der nichtmanifeste Isvara. Genau wie ein Banyan Baum höhere und niedere Äste hat, bildet auch das Universum Zweige in höhere und niedere Felder der Erfahrung. Seine Früchte sind bittere und süße Karmas. Die jiva Vögel konsumieren die schmerzhaften und die angenehmen Früchte. Sie hüpfen von höheren zu niederen Ästen und wieder von niederen zu höheren Ästen, von einem Feld der Erfahrung zu einem anderen, und erzeugen eine Menge angenehmer und unangenehmer Geräusche, während sie die angenehmen und schmerzhaften Folgen ihrer Erfahrungen empfinden. Individuelle Bäume entstehen und vergehen aber die Essenz des Baumes (das Baumprinzip) fließt ewig weiter. Die jivas erzeugen karmas, die wiederum vasanas bewirken, die erneut karmas bewirken; dies geschieht für immer. Die vasana-karma Kette ist anfangslos und ewig. Individuen kommen und gehen Individualität (jiva Essenz) ist ewig.

Gab es zuerst das Huhn oder das Ei? Das Huhn Prinzip ist ewig und das Ei Prinzip ist ewig. Sie sind jenseits der Zeit. Es gibt kein ´zuerst´. Keins von beiden war zuerst da weil vom Standpunkt der Ursache (vergangenes Karma) ist es ein Effekt und vom Standpunkt des Effekts (zukünftiges Karma) ist es eine Ursache. Es ist eine Erscheinung, die durch Maya erzeugt wurde. Vor der Schöpfung gab es karma und nach dem karma gibt es Schöpfung. Wenn du es ergründen willst kommst du zu keinem Ergebnis weil die Ursache und der Effekt eins sind. Die gleiche Logik kann man anwenden auf Schicksal und freien Willen. Aufgrund von Schicksal gibt es freien Willen und freier Wille bewirkt Schicksal. Es ist dasselbe mit jeder Dualität. Ursache und Wirkung, Schicksal und freier Wille, Neigungen und Abneigungen, Körper und geistige Instrumente sind alle mithya, unwirklich. Es sind wechselseitig abhängige Konzepte. Jedes beeinflusst wieder das andere. Es ist auch unerklärlich, weil in dem Moment, in dem du es verstanden hast, hat es sich schon wieder verändert.

Mittel für Moksha - Vier spirituelle Praktiken, die zu Moksha führen, Verse 3-6

1. Leidenschaftslosigkeit (Objektivität) – ist schrittweise Reduktion von Anhaftung und Abneigung in Bezug auf Dinge, Wesen und Situationen, weil Anhaftung und Abneigung die Welt befähigt uns emotional zu stören. Allein der Gedanke eines erwünschten oder unerwünschten Objekts erzeugt Störung.
2. Aufgeben (abgeben) in bezug auf Isvara weil moksha das wichtigste Projekt ist, das jiva angehen kann. Die Hilfe von Isvara anzurufen, entfernt deine Zweifel über den Erfolg weil Isvara hinter dir steht.
3. Entwickle sattva, die positiven Werte, die gesunde Gedankenmuster erzeugen. Siehe Kapitel 13, Zwanzig Werte.
4. Vichara, Selbsterforschung (inquiry into awareness). Sravana, manana und nididhyasana. 6. Vers. Es ist das ewige, alldurchdringende Bewusstsein, das verantwortlich ist für alle empfindungsfähigen Wesen.

Jivas sind reflektiertes Bewusstsein. (chidabasas), Verse 7-11

Bewusstsein reflektiert im feinstofflichen Körper und erschafft empfindungsfähige Wesen. Bewusstsein gabelt und erscheint als der Erfahrende und als die erfahrenen Objekte, vergleichbar mit einer Person, die als ein einzelnes Individuum zu Bett geht und eine Traumwelt mit einem Traum-Ego und Traumobjekten erzeugt.

Bewusstsein erscheint als jiva , was den Feinstofflichen Körper empfindungsfähig macht und der feinstoffliche Körper belebt den grobstofflichen Körper. Jiva hält den feinstofflichen Körper solange im physischen Körper bis das prarabdha erschöpft ist; dann werden die geistigen Instrumente zu einem neuen Körper gebracht. Weise Menschen sehen die Anwesenheit von Isvara in den Körpern.

Bewusstsein erscheint als Materie, Verse 12-15

“Ich bin das Licht der Sonne, des Mondes und das Licht des Feuers.” Externes Feuer kocht die Nahrung zuerst das Verdauungsfeuer kocht es ein zweites Mal zu Nährstoffen.

Die ganze oder vollständige Person, Verse 16-18

Die Realität ist zum Zwecke des Verstehens aufgeteilt in drei Kategorien. In Kapitel sieben wurden Bewusstsein (paraprakriti), und Materie (aparaprakriti) eingeführt. In diesem Kapitel wird Materie eingeteilt in manifeste (vyktam, kshara) und unmanifeste (avyktam, akshara) Materie. Physische Materie und subtile Materie, das heißt Energie. Paraprakriti und Purushottama sind verschiedene Namen für ursprüngliches non-duales Bewusstsein.

Die Herrlichkeit von Selbsterkenntnis, Verse 19-20

Moksha ist das Beanspruchen von non-dualem ursprünglichem Bewusstsein als meine Identität. Es wird erkannt durch die vier sadhanas. Es ist nicht als ein Objekt begreifbar.

1. Ich bin ewiges alldurchdringendes Bewusstsein
2. Ich bin die einzige Quelle von permanentem Frieden und Glück.
3. Durch meine Präsenz schenke ich meinem Körper und den geistigen Instrumenten das Leben.
4. Ich bin unberührt von den Veränderungen, die in der materiellen Welt und in ´meinem´ Körper stattfinden
5. Dieses Wissen wandelt samsarisches Leiden in Vergnügen um. Ich bin frei.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Indische Schriften

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