Tamas

Aus Yogawiki
Tamas überwiegt gerade bei schlafenden Studenten

Tamas (Sanskrit तमस् tamas n.) ist einer der drei Gunas (Eigenschaften der Natur). Es hat den Charakter von Dunkelheit, Finsternis und Trägheit, ist verdunkelnd, dicht und kondensiert; es entspricht der Unwissenheit (Avidya) und ist die Kristallisierung einer mit Rajas-Eigenschaften behafteten Energie, deren Essenz Sattva ist.

Das Sanskritwort Tamas

Tamas (Sanskrit तमस् tamas n.) Finsternis, Dunkel; das Dunkel der Hölle, Hölle, eine bestimmte Hölle; ein Beiname Rahus, des Sonne und Mond verfinsternden Dämons; die über den Geist ausgebreitete Finsternis, Irrtum, Verblendung, Wahn; Dunkelheit, Unwissenheit als eine der drei Grundeigenschaften alles Seienden; (im Sankhya:) eine der fünf Formen der Avidya; Sünde; Trauer.

Beschreibung Tamas

Tamas manifestiert sich im Menschen als Trägheit und Ignoranz; diese Eigenschaften binden ihn durch die Verhaftung an die dadurch erfahrene Täuschung an die Welt der Manifestation Maya. Es gibt keinen reinen Zustand des Tamas ohne die beiden anderen Gunas Rajas und Sattva, da sich die Welt der Manifestation (Maya) aus den drei Gunas zusammensetzt. Solange ein Mensch an Maya und damit an irgendeinen der Gunas verhaftet ist, bleibt er gefangen. Er muss zuerst mit Hilfe von Rajas den Zustand von Tamas überwinden, und dann Rajas mit Hilfe von Sattva zu überwinden um sich schließlich selbst von Sattva zu befreien wenn er die völlige Befreiung (Mukti, Moksha) erreichen will.

Sukadev über Tamas

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tamas

Tamas ist das, was nach unten bringt. Tamas ist das, was dich grob macht. Tamas ist das, was dich in der Unwissenheit hält. Als spiritueller Aspirant versuchst du, weniger tamasig zu sein, dein Sattva zu erhöhen. Zunächst gilt es, Tamas, die Trägheit, die Dumpfheit und die Verblendung, zu überwinden, eventuell durch mehr Rajas, durch Aktivität, indem du dir Ziele setzt, indem du aktiv wirst, indem du einiges tust.

Dann gilt es aber auch, auch über diese Aktivität hinauszuwachsen, zu Sattva zu kommen, zur Reinheit, zur Helligkeit, zur Offenheit. Es hilft manchmal, dir bewusst zu sein: „Ah, da ist Tamas“. Anstatt zu sagen, „mir geht es so schlecht und ich bin total kaputt“, kannst du sagen: „Ah, Tamas überwiegt gerade in meinem Prana. Ah, ich erlebe gerade einen tamasigen Gemütszustand. Ah, der Energielevel ist tamasig, vermutlich werde ich auch Dinge nicht klar sehen und deshalb ist auch das tamasig.“ Daher gilt es, dich nicht damit zu identifizieren. Wenn du sagst, „mir geht es so schlecht, ich bin so kaputt“, dann bist du es, dann wird es schwierig, dort herauszukommen.

Wenn du aber sagst, „Gemütszustand ist in Tamas“ oder „Energiezustand ist in Tamas“, dann kannst du da auch herauskommen. Da gilt es, den Energiezustand zu ändern, Gemütszustand zu ändern. Dann weißt du: „Ich bin nicht Tamas, ich bin in einem Gemütszustand, Gemütszustand ist änderbar.“ So also, das Konzept von Sattva, Rajas und Tamas hilft, dich weniger zu identifizieren, hilft, mehr zum Raja zu werden, zu jemandem, der nicht zum Sklaven seiner Stimmungen wird, sondern derjenige, der erkennt und letztlich auch gestalten kann. So wirst du zu jemandem, der Swaraja ist, sich selbst beherrschen kann, sich selbst steuern kann. Also, Tamas – Dunkelheit, Trägheit, Verblendung, Dumpfheit, etwas, was man als spiritueller Aspirant überwinden kann und sollte.

Sukadev über Tamas - Die Trägheit überwinden

Ein Wolf der gähnt. Tamas überwiegt. Copyright

Ich will etwas lesen aus der „Bhagavad Gita", dem Zwiegespräch zwischen Krishna, den Lehrer, Inkarnation Gottes, und Arjuna, dem Schüler. Wir sind im 14. Kapitel, und im 14. bis 15. Vers beschreibt Krishna etwas über Sattwa, Rajas, Tamas und welchen Einfluss das auf das nächste Leben hat:

"Wenn der Verkörperte dem Tod begegnet, während Sattwa vorherrscht, gelangt er zu den makellosen Welten derer, die das Höchste kennen. Wer in Rajas auf den Tod trifft, wird unter denen wiedergeboren, die an Handlung verhaftet sind, und wer im Tamas stirbt, wird im Schoss der Vernunftlosen wiedergeboren."

Drei Gunas: Sattwa, Rajas, Tamas. Sattwa: Erhabenheit im Sinne von Licht, Erkenntnis, Liebe, Mitgefühl. Rajas: Gier und Handlung, Aktivität, Unruhe, Getriebenheit. Tamas: Trägheit, Verblendung und irgendwo Dunkelheit.

Nach der Karma und Reinkarnationslehre, die Krishna hier lehrt, heißt es, dass die letzten Gedanken, die wir vor dem Tod haben, einen großen Einfluss darauf haben, ob und wo wir nach dem physischen Tod wiedergeboren werden. Wenn wir mit einem sattwigen Gemüt sterben, also voller Liebe, Mitgefühl, Erkenntnis und Licht sind, dann kommen wir im nächsten Leben zu einer Inkarnation, wo wir relativ zügig auf dem spirituellen Weg voranschreiten können.

Wenn wir als letzte Gedanken haben: "Oh, das hätte ich noch erreichen müssen, jenes hätte ich noch erreichen müssen und was passiert jetzt mit dem, was ich angefangen habe?", dann führt das dazu, dass wir im nächsten Leben dort geboren werden, wo Menschen sind, die an Handlung verhaftet sind. Wenn wir mit dem letzten Gedanken sterben: "Oh, wie war doch mein Leben so schlimm und was war alles so schlimm gewesen", dann werden wir im nächsten Leben in Menschen geboren, in einer Umgebung geboren, wo viele Menschen diese Gedanken, diese Depressionen haben. Zumindest sagt Krishna das in diesem Vers.

Für uns bedeutet das jetzt konkret: Es ist gut, wenn wir uns in diesem Leben um Sattwa bemühen. Uns in diesem Leben um Sattwa zu bemühen, hat sowohl einen sofortigen Effekt: Wir spüren eine wunderbare Wirkung auf Körper, Seele und Geist, z.B. wenn wir uns von Vollkornprodukten ernähren, von Obst und Gemüse, wenn wir auf unsere Kleidung achten, wenn wir Asanas und Pranayama sowie Meditation üben, wenn wir positive Beziehungen pflegen usw. Dann sind wir Licht durchflutet und haben viel Prana, um schon in diesem Leben dem Höchsten näher zu kommen oder es zu verwirklichen.

Uns um Sattwa zu bemühen hat auch einen weiter entfernten Effekt, nämlich im nächsten Leben, in eine sattwige Umgebung geboren zu werden. Was Krishna in diesem Vers sagt, kann uns trösten, kann uns eine stärkere Verbundenheit mit Gott spüren lassen und gibt uns Hoffnung, wenn wir es in diesem Leben noch nicht geschafft haben, Sattwa ganz zu erreichen, wir im nächsten Leben gute Voraussetzungen haben, es zu schaffen. Genauso wäre es mit Rajas und Tamas.

"Die Frucht guten Handelns ist sattwig und rein. Die Frucht von Rajas ist Schmerz, und Unwissenheit ist die Frucht von Tamas".

Noch ein weiterer Aspekt, den Krishna anführt, um uns zu einem sattwigem Handeln zu ermutigen. "Die Frucht guten Handelns". Also: Wenn es uns schon nicht gelingt, wirklich ganz sattwig zu sein, können wir mindestens sattwig handeln. Wir können versuchen, anderen Gutes zu tun, wir können versuchen, unsere Aufgaben gut zu erfüllen. Wir können probieren, liebevoll zu sein. Wir können probieren, die Dinge, die wir haben, mit anderen zu teilen. Es ist manchmal ein Problem, dass Menschen sagen: "Ich würde ja gerne andern helfen, aber irgendwo, ich warte noch, dass mein Herz da ganz dabei ist". Und manche warten dann Jahre und vielleicht Jahrzehnte, denn "Ja, es wäre ja gut, wenn ich Gutes tun würde und nicht nur für mich selbst und für meine engste Familie, sondern wenn ich in größerem Masse was Gutes tue, aber ich muss erstmal warten, bis die Mission da ist, bis der richtige Augenblick da ist, bis mein Herz ganz da ist".

Diese Menschen warten dann zum Teil sehr lange, vielleicht ihr ganzes Leben lang. Wir brauchen aber nicht wirklich so lange zu warten. Wir können in diesem Leben schauen, wo wir etwas tun können. Indem wir etwas tun, was gut ist, entsteht auch dieses Sattwa im Herzen und breitet sich im Herzen immer weiter aus. Nicht umsonst hat Swami Sivananda in einem seiner Leitsprüche gesagt: „Diene, liebe, gib, reinige dich, meditieren und verwirkliche.“ Auf die Reihenfolge kommt es an: Zuerst soll man dienen, dann lieben. Denn aus Dienen heraus entsteht auch Liebe. Dann wird die Handlung tatsächlich sattwig.

Noch der letzte Vers: "Aus Sattwa entsteht Erkenntnis, und Gier entsteht aus Rajas, aus Tamas entstehen Unachtsamkeit, Täuschung und Unwissenheit".

Viveka Chudamani - Merkmale von Tamas

Tamas - Trägheit

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 113 von Sukadev Bretz -

Tamas hat die Kraft der Verhüllung und Verschleierung wodurch die Wirklichkeit anders erscheint als sie ist. Diese Kraft fesselt den Mensch an den Kreislauf von Geburt und Tod und löst ihrerseits die Kraft der Projektion aus.

Tamas erzeugt Täuschung

Tamas ist die Trägheit, Dunkelheit und verhüllt jedes Verständnis. Rajas macht unruhig, tamas ist wie ein Schleier der Unwissenheit, Avritir. So erscheint die Wirklichkeit anders als sie ist. Du bist in einer großen Täuschung. Auch das kannst du dir immer wieder bewusst machen. Sei dir bewusst, du unterliegst der Täuschung. Was du denkst was ist, ist Irrtums behaftet. Handle nicht darauf und lasse dich davon nicht gleich beeindrucken.

Tamas fesselt an Samsara

Denn er sagt dann auch hier: Diese Kraft fesselt den Menschen an Samsara, den Kreislauf von Geburt und Tod und löst ihrerseits die Kraft der Projektion aus. Das heißt du lebst nicht nur in der Maya du schaffst auch noch deine eigene Maya. Zum einen ist ein Irrtum und tamas zu sehen und nicht Brahman.

Überwinde die Täuschung

Innerhalb dieser Projektion schaffst du noch deine eigene Projektion, dein eigenes Selbstbild, das Bild von dir, von anderen Menschen, das Bild wie du denkst, dass dich andere sehen sollten. Neue zusätzliche Projektionen. Neue zusätzliche Maya. Überlege wie dieses tamas in dir wirkt. Ist das was du denkst von dir und der Situation richtig? Dann unterliegst du der Täuschung. Du unterliegst grundsätzlich der Täuschung. Aber kleine Täuschungen kannst und solltest du überwinden.

Viveka Chudamani - Die Verschleiernde Eigenschaft von Tamas

Tamas - Dunkelheit - umnebelt den Geist

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 114 von Sukadev Bretz -

Auch wenn man noch so intelligent und gelehrt ist, geschickt und scharfsinnig in der Selbstbeobachtung. Selbst wenn man sich in den Schriften auskennt, erkennt man, solange man von der Trägheit des Geistes, tamas überwältigt ist, das Selbst nicht, sondern man hält aus Unwissenheit dasjenige für wahr, was als Trugbild auf das Selbst projiziert wird und identifiziert sich mit dessen Eigenschaften.

Die Kraft von Tamas ist machtvoll

Wie machtvoll ist die verschleiernde Kraft von tamas. Tamas ist zum einen die Trägheit, Dunkelheit, Verschleierung. Auf der einen Seite weißt du wie wichtig Meditation ist, du liest die Schriften, du hast jetzt schon so viel gehört. Warum setzt du es nicht um? Tamas. Du hast so oft gehört, es ist nicht gut egoistisch zu sein. Warum setzt du es nicht um und bist für andere da? Du hast so oft gehört, du bist nicht der Körper und die Psyche. Warum legst du das nicht ab? Einerseits ist es rajas, Getriebenheit, auf der anderen Seite ist es Gewohnheit, der Schleier der Unwissenheit und so ist es Trägheit.

Meditiere und erfahre dein wahres Selbst

Vielleicht, hoffe ich meditierst du jeden Tag. Aber mit welcher Intensität meditierst du? Mit welcher Wachheit? Tamas kommt immer wieder. Du hörst mir jetzt zu, aber mit welcher Intensität? Tamas. Immer wieder da. Überwinde dieses tamas. Erfahre dein wahres Selbst.

Viveka Chudamani - Tamasige Eigenschaften in der Psyche

Ein benebelter Geist lässt Fehlurteile entstehen

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 115 von Sukadev Bretz -

Fehlurteile, falsche Einschätzungen, mangelndes Verständis und Verwirrtheit verlassen diejenigen nie und nimmer die im Bann der verhüllenden Kraft von tamas stehen. Dazu kommt noch, dass die zerstörerische Kraft der Projektion kein Ende nimmt.

Durch Tamas entstehen Fehlurteile

Durch tamas kommst du immer wieder zu Fehlurteilen. Nicht nur zum absoluten Fehlurteil, dass du denkst die Welt ist wirklich. Sondern gibt es auch relative Fehlurteile. Fehleinschätzungen deiner selbst, Mitmenschen, alle möglichen Irrtümer. Verwirrtheit kommt da raus. Mache dir bewusst, du kannst auch immer wieder verwirrt sein. Denke nicht, dass nur andere verwirrt sind. Überlege wo du einfach aus Trägheit, Dunkelheit, an etwas glaubst, was nicht richtig ist. Überlege, wie häufig lässt du dich davon beeindrucken. Wie häufig schätzt du deinen Partner / Partnerin falsch ein? Wie häufig deine Kinder? Wie häufig deine Kollegen oder das was sie von dir wollen? Dein Chef, deine Nachbarn? Immer wieder tamas führt zu Unwissenheit, immer wieder zur Täuschung. Erkenne das wenigstens.

Strebe mit klarem Verstand nach Sattva

Beziehe es ein, dass du in der Täuschung bist. Selbsterkenntnis ist der erste Weg der Besserung. Dann mit klarem Verstand, Buddhi strebe nach Leichtigkeit, sattva. Dann fällt es leichter das Höchste zu erfahren.

Viveka Chudamani - Tamas als Trägheit

Werde aktiv

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 116 von Sukadev Bretz -

Unwissenheit, Trägheit, Schläfrigkeit, Nachlässigkeit, Dummheit sind die Eigenschaften von tamas. Wer von diesen beherrscht wird, begreift und versteht nichts. Er ist wie im Schlaf, wie ein Stück Holz.

Meditation und uneigennütziges Dienen

Vorher hat er mehr davon gesprochen, tamas schafft diese Illusion der Welt, wie ein Schleier. Auch zu Täuschung und Unwissenheit. Lass dich nicht beherrschen von Trägheit. Nimm dir vor zu meditieren und meditiere. Nimm dir vor die Schriften zu studieren und studiere sie. Nimm dir vor uneigennützig zu dienen und diene uneigennützig. Lass dich nicht von Trägheit übermannen. Wenn du merkst, ich habe gar keine Lust, ich bin zu müde, gib dir einen Tritt in den Hintern. Und los geht’s.

Rajas hilft Tamas überwinden

Ein bisschen rajas hilft tamas zu überwinden. Du kannst dich auch einfach nicht identifizieren. In dem du ausreichend Asana und Pranayama praktizierst, erhöhst du sattva, reduzierst du tamas. In dem du eine sattvige Ernährung. Kein Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Zigaretten. Damit machst du einiges, dass du nicht tamasig bist. Sattvige Ernährung ist wichtig.

Sattvige Atmosphäre im Ashram ist hilfreich

Oder gehe eine Weile in ein Ashram. Alles was auf sattva ausgerichtet ist, hilft dir tamas loszuwerden. Wenn du müde, träge, melancholisch, traurig bist, wie kommst du da raus? Geh zu anderen die sattvig sind. Geh in eine Yogastunde, Ashram. Nutze die Kraft von Räumen und dann lass dich durch Yoga in sattva führen. Wenn du müde bist, überlege nicht warum? Stattdessen merke: Aha, da ist tamasiger Gemütszustand. Wie komme ich da raus? Asana, Pranayama, Meditation, in einen Ashram gehen. Nicht in das Selbstmitleid, Opferrolle hineingehen. Nicht denken ich bin im Burnout. Sondern: Gemütszustand im tamas. Nicht so tragisch. Da komm ich raus. Mach ich. Los geht’s

Tamas und Spiritualität

Manche Menschen üben Formen von tamassiger Spiritualität. Das ist Geisteranbetung, Kontakt aufnehmen mit erdgebundenen Geistern, schwarze Magie mit denen wir anderen schaden oder tamassige Spiritualität kann auch sein, von Ängsten getrieben zu sein und zu denken, wenn wir etwas nicht machen, dann bestraft zu werden. Menschen handeln dann aus Ängsten heraus. Es ist eine ganze Menge von Menschen zur Spiritualität gekommen, besonders im Mittelalter, aus Angst vor der Hölle.

Erstmal von meiner Interpretation her eine tamassige Art von Spiritualität, die aber auch in sattvige Spiritualität umschlagen kann. Der Heiligen Theresa von Avila heißt es, dass sie als junges Mädchen über die Qualen der Hölle gehört hat, dass sie solche Angst davor hatte, dass sie dann in ein Kloster gegangen ist. Einige Jahre hat sich nicht viel getan. Dann hatte sie Visionen. Darauf aufbauend kam sie dann zu einer sehr sattvigen Form von Spiritualität, wo sie nicht mehr aus Angst heraus gehandelt hat, sondern aus Liebe. Wo sie erkannt hat, dass Gott liebend ist und nicht der Strafende Gott, der einen in die Hölle bringt.

Eine andere Form von tamassiger Spiritualität ist vielleicht auch zu erwarten, dass demnächst ein schlimmer Weltuntergang kommt und Gott alle Menschen bestraft und deshalb müssen wir andere umbringen, damit es nicht passiert. Das sind verschiedene Formen von Fanatismus, den es leider schon immer auf der Welt gab und bis heute gibt. Gewaltsame Bekehrungen und andere im Namen von Religionen umzubringen, sind alles tamassige Formen von Spiritualität.

Tamas und Assimilierung

Trägheit verhindert die Assimilierung von Erfahrungen

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Tamas, die verhüllende Kraft, hemmt die Assimilierung von Erfahrung so effizient wie rajas, aber aus anderen Gründen. Unter seinem Einfluss ist der feinstoffliche Körper zwar scheinbar ruhig, aber eigentlich träge. Effiziente Beurteilung von Erfahrungen erfordert geistige Klarheit, aber wenn ein träger Schleier den feinstofflichen Körper bedeckt, ist die Wahrnehmung getrübt und die Aufnahmefähigkeit eingeschränkt. Wenn der Intellekt träge ist, hat er Schwierigkeiten, die Ergebnisse seines Handelns mit den Gedanken zu verbinden, die ihn zur Handlung motiviert haben. Dies verursacht eine Unsicherheit bezüglich dessen, was getan werden sollte oder nicht. Wenn der feinstoffliche Körper überwiegend träge ist, durchquert man den Ozean von saṃsāra in einem Schiff ohne Kompass oder Ruder. „Wohin soll ich gehen? Was soll ich tun? Was ist hier los? Ich weiß es nicht und ich will es nicht wissen.“ sind charakteristische tamasige Gedanken.

Ein tamasiger Geist läuft gedankenlos nach konditionierten Mustern ab. Im Gegensatz zu rajas hasst er das Neue, weil er gezwungen ist, sich anzupassen. Weil kreatives Denken so viel Energie erfordert, schätzt der tamasige Verstand die Untersuchung nicht. Er kann daher keine Kontrolle über die Ereignisse erlangen und ist wiederholt ge⁠zwungen, dieselben negativen Situationen zu erleben. Folglich ist ta⁠mas verantwortlich für die Gefühle der Hilflosigkeit, die tiefe und an⁠haltende Depressionen verursachen.

Tamas löst Probleme, indem es sie leugnet. Wenn unerwünschtes karma passiert, schließt es sich mit rajas zusammen, um die Schuld auf etwas anderes zu schieben. Der unverdaute Erfahrungsrückstau, der durch den tamasigen Verstand hervorgerufen wird, führt dazu, dass das Ego zögert und Dinge auf die lange Bank schiebt.

Wenn du einen rajasigen Lebensstil hast und dich ständig erschöpft fühlst, weißt du, dass rajas tamas verursacht. Wenn tamas besonders schwer auf uns lastet, erscheinen selbst kleine alltägliche Dinge wie Zähneputzen, Haare kämmen oder Müll rausbringen wie gigantische Unternehmungen. Vernachlässigung ist tamasig und ist maßgeblich für die um sich greifende emotionale Dysfunktion in materialistischen Gesellschaften verantwortlich. Viele Eltern sind so sehr mit ihrem Leben beschäftigt, dass die Kinder vernachlässigt werden. Ungeliebte Kinder entwickeln schnell ein geringes Selbstwertgefühl und können ihre Rolle in der Gesellschaft nicht richtig erfüllen.

Drei fundamentale Gedanken und Emotionen

Faultier: Sinnbild für Trägheit

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Tamas: Die dunkle Energie

Rajas ist Angst, und Angst ist schmerzhaft. Wenn du nicht genug Willenskraft und Wissen hast, um rajas in sattva zu verwandeln, wirst du zwangsläufig etwas tamasiges tun, um dein rajas zu managen.

Die Adipositas-Epidemie, die heute die hochentwickelte Zivilisation erfasst hat, ist reinster tamoguṇa in Aktion, wofür du dich bei deinen Eltern bedanken kannst. In deiner Kindheit, als dein rajasiges Geplärre sie verrückt machte, gaben sie dir keinen heißen Kaffee oder bauten dich mit einem Veggie-Burger auf, der großzügig mit scharfer Havanna-Soße beschmiert war; nein, sie schoben dir etwas Fettes oder Süßes in den Mund, um dich zum Schweigen zu bringen. Der Rest ist Geschichte.

Normale Angst ist nicht normal

Tamas macht deinen Geist dumpf, und ein gedämpfter Geist fühlt keine Angst. Das Fehlen von Angst fühlt sich daher wie ein positiver sattviger Zustand an, ist es aber nicht. Die rajasige Angst ist immer noch da, sie versteckt sich nur unter einer Wolke aus Trägheit. Während du deine Emotionen auf diese grobe physische Weise unterdrückst, bauen sie sich innerlich auf und brechen in einer Form von leidvollem karma aus dir heraus, wie Diabetes oder Krebs. Wenn dich zwischen deiner Kindheit und jetzt nicht zufällig etwas deiner selbst bewusst hat werden lassen, dann besteht nach wie vor eine direkte Verbindung zwischen deinem derzeitigen Umgang mit Emotionen und den Ansichten deiner Eltern, die es nicht besser wussten. Wenn du also auf diese Weise rajas mit tamas managst, dann erwarte dir kein glückliches Leben. In der Tat, wenn tamas deine vorherrschende Energie ist, ist dein Leben im Grunde genommen verschwendet. Obwohl du dich vorübergehend gut fühlst, wenn du Süßigkeiten und Fette zu dir nimmst, zeigen Untersuchungen eindeutig die traurige Tatsache, dass dieser Vorteil von tamas tatsächlich ein Nachteil ist, weil deine Gesundheit leidet. Dein Aussehen wird für dich zum Problem und du hast ein gesteigertes Verlangen nach Nahrung.

Härte, Unbeweglichkeit, Verengung

Dumpfheit ist ein typisches Merkmal von tamoguṇa, Härte ein weiteres. Tamas ist Angst in Aktion. Wenn du automatisch nach dem suchst, was in einer Situation schief gehen kann, anstatt nach dem, was gelingen kann, weißt du, dass dein Geist überwiegend tamasig ist. Wenn du stolzer Besitzer jeder möglichen Versicherung bist, weißt du, dass du beim Nondualitäts-Index null Punkte erzielst, weil unser Universum ein gutartiges Universum ist, dass von einem mitfühlenden Gott in Gang gesetzt wurde. Man könnte ohne Übertreibung sagen, dass die Versicherungsgesellschaften die „nondualsten“ Institutionen der Welt sind, weil sie darauf wetten, dass auf lange Sicht das Gute über das Böse siegt. Würden wir einen echten Überlebenskampf führen müssen, würden wir alle Waffen mit uns herumtragen und ständig über unsere Schulter schauen. Das Leben würde zum Stillstand kommen und wir würden in alptraumhaften Gesellschaften mit negativen Utopien leben.

Ja, es gibt Orte wie den Süd-Sudan und den Kongo, wo Angst die vorherrschende Energie ist, aber sie sind Ausnahmen, nicht die Regel. Es gibt immer Ausnahmen, denn in Māyā ist alles möglich. Wenn du auf Nichtdualität setzt, gewinnst du. Man muss nicht in einem von Armut geplagten, kriminellen Gebiet in einer Innenstadt aufwachsen, um den Fluch von tamas zu genießen. Gute, bürgerliche Menschen – und sogar reiche Menschen, Gott bewahre! – leiden unter dem Angstsyndrom, ihr Verhalten verknöchert sich zu verengten, lähmenden Mustern, die sie daran hindern, die Chancen, die jeder Situation innewohnen, zu nutzen. Angst mag in einer bestimmten Situation klug sein, aber sie ist nicht in jeder Situation klug, denn die makrokosmischen guṇas sind immer in Bewegung. Eine sattvige Situation erfordert in der Regel eine kreative, offene Antwort, keine rajasige Reaktion oder ta⁠masige Vermeidung. Wenn tamoguṇa dich also zwingt, immer negativ zu reagieren, oder wenn du zu starr bist, um flexibel zu denken und die nötige Energie aufzuwenden, die von der Situation verlangt wird, wirst du unangemessen reagieren und eine Gelegenheit zum Wachsen verpassen.

Wenn du ein saṃsārī bist und deine tamasigen Freunde nicht verlieren willst, bitte sie nicht um Dinge, die anstrengender sind, als am Controller ihrer X-box herumzufummeln oder ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Eine tamasige Situation erfordert eine rajasige oder sattvige Antwort, wenn du ein Selbst-Erforscher bist. Zum Beispiel hast du viel Geld für ein schönes Haus „als Investition“ ausgegeben und hängst nun daran. Nach einigen Jahren veränderte sich jedoch die Wirtschaftslage und die Preise sanken ins Bodenlose. Du hast die Warnungen in den Wind geschlagen, weil tamas dich emotional daran hängen lies. Als du dann endlich bereit warst, loszulassen, war dein Haus weit weniger wert als das, was du dafür bezahlt hast. Seltsamerweise wollte es niemand zu deinem Preis kaufen, obwohl rajas dich denken lies, dass es jeden Cent deines Preises wert war.

Tamas passt genau in die Zeit zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr und gelegentlich während des Tages, aber es ist fehl am Platz, wenn im Verlauf des Tages rajas und sattva erforderlich sind, um flexibel denken und wirkungsvoll reagieren zu können.

Gewohnheiten sind nicht schlecht. Das Leben ist nichts anderes als Gewohnheiten. Aber Gewohnheiten sind nicht an sich gut; sie sind ein Mittel zum Zweck.

Wenn deine Gedanken also so schnell rasen, dass du nicht merkst, dass du zwei Dinge gleichzeitig tust, ist das gefährlich. An einem bestimmten Punkt während meiner vergeudeten Jugendjahre wurde mir klar, dass die Zigaretten mich rauchten und der Alkohol mich trank. Auf der bewussten Ebene war mein Verstand so in irgendein Projekt vertieft, dass mir nicht bewusst war, dass ich tagsüber vierzig Zigaretten geraucht hatte. Der Schmerz der Sucht war viel größer als das Vergnügen am Rauchen, also begann ich, an diesen vāsanās zu arbeiten. Es brauchte zwei Jahre harter Arbeit und die Erkenntnis aus einer außergewöhnlichen Erfahrung, um diese Gewohnheiten zu bereinigen.

Angst vor Verlust

Eine vāsanā ist eine einfache Tendenz oder ein Impuls, eine Sache zu verfolgen oder zu vermeiden. Ein saṃskāra ist eine Gruppe ähnlicher vāsanās, die im Laufe der Zeit praktisch unauslöschlich werden und ein vorhersagbares Verhaltensmuster erzeugen, das die grundlegende Reaktion eines jīva in jeder Situation bestimmt. Dualität bedeutet, dass es zwei grundlegende Möglichkeiten gibt, eine gegebene Situation zu betrachten. Du kannst zum Beispiel das Ergebnis von Handlungen als Gewinn oder Verlust sehen. Wenn sattva dein dominanter guṇa ist, wirst du eine sonnige Persönlichkeit haben und dazu neigen, eine gleichmütige Haltung einzunehmen, wenn etwas passiert, weil du die Vorteile und die Nachteile einer Sache sehen wirst. Schwarze Schwäne sind für dich weiße Schwäne. Wie auch immer etwas ausgeht, es ist interessant.

Wenn rajoguṇa dominant ist, betrachtest du jede Situation als Gelegenheit, etwas für dich zu gewinnen. Rajasige Typen leisten viel, weil sie sich aggressiv auf das Leben einlassen, aber sie leiden auch viel, weil ihre Gier ihre Urteilskraft schwächt; sie lassen den Intellekt schnell und unkontrolliert von einem Gedanken zum nächsten springen, anstatt überlegt und tief in jede Idee einzudringen, um nach Vor- und Nachteilen Ausschau zu halten. Sie können es kaum erwarten, in Aktion zu treten, also ersparen sie sich genaueres Hinsehen und machen sich sofort an die Arbeit. Sie überspringen die Details, weil das imaginäre Ergebnis so verlockend ist, dass sie es fast schmecken können, auch wenn es sich jahrelang nicht manifestiert. Ganz im Gegensatz zu tamasigen Typen, die gut wissen, dass der Teufel im Detail steckt und daher unzählige Gelegenheiten verstreichen lassen, weil sie die Kehrseite jedes Gedanken betrachten, um sich gegen mögliche Fehler abzusichern.

Rajasige Typen glauben oft, dass sie „Glück“ haben und neigen dazu, mit einem falschen Selbstvertrauen ausgestattet zu sein, ganz be⁠sonders wenn sie ein wenig Erfolg hatten. Schwarze Schwäne gibt es für sie nicht. Sie werden die Zeit, die benötigt wird, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, immer wieder unterschätzen, weil sie sich nie die Zeit genommen haben, die Dinge durchzudenken. Sie werden die Gewinne übertreiben und die Verluste minimieren, die jedem Plan innewohnen, denn tief im Inneren wollen sie vor allem eines: beschäftigt sein.

Wenn du stolz auf deine Fähigkeit des Multitasking bist, dann sei dir bewusst, dass das rajasige Krokodil dich zwischen seinen Zähnen gefangen hält. Rajas macht das stille Alleinsein in einem Raum zu einer qualvollen Übung; ohne Ablenkung macht die sintflutartige Gedankenkaskade den Geist verrückt. Wenn ein Wunsch aufkommt, agierst du ihn sofort aus, um den Schmerz zu beseitigen. Aber du bist dir nicht bewusst, dass Verlangen schmerzhaft ist, weil die Gesellschaft es als große Tugend sieht.

Rajas wird dich dazu bringen, deine Lebensersparnisse in ein Projekt zu stecken, das so kalkuliert ist, dass es dich im Handumdrehen reich macht. Es lässt dich deine Ärmel hochkrempeln und sofort Fahrt aufnehmen – wie aufregend! – und deine Bemühungen in dramatische, heroische Worte fassen. „Ich tue es für meine Familie! Ich rette die Welt!“ Mehr als ein Drittel aller Unternehmensgründungen scheitern, aber man glaubt nicht, dass man dazugehört – bis man dort gelandet ist.

Gott gibt und Gott nimmt

Während rajas den Verstand in Form von Gewinn denken lässt, bringt tamas ihn dazu, in Form von Verlusten zu denken. Im Bann von tamas sieht der Verstand nur schwarze Schwäne. Wenn du in jungen Jahren einen geliebten Menschen verloren hast und dein feinstofflicher Körper überwiegend sattvig war, wirst du leiden, aber deine sonnige Stimmung wird nach einer Weile wieder hervorkommen. Wenn dein feinstofflicher Körper jedoch tamasig war, wird das Gefühl des Verlustes wahrscheinlich zu einem saṃskāra werden und deine grundlegende Antwort auf die Welt für eine sehr lange Zeit färben, oft bis zu dem Tag, an dem du stirbst. Du wirst in jeder Situation Schmerz und Verlust erwarten. Du lachst vielleicht schnell über andere, aber du wirst nie über dich selbst lachen. Das Leben ist ernst! Sowohl kleine als auch große Dinge werden Anlass zur Sorge geben und du wirst dich selten entspannen.

Es könnte sein, dass du untergeordnetes sattva hast und Freude empfindest, wenn du dich in der relativen Sicherheit deines eigenen Hauses, umgeben von deinen Lieben, befindest, aber dein extrem sensibler Geist wird sich um deinen Ruf, dein Aussehen, dein Geld, deine Familie, deine Gesundheit, die globale Erwärmung und was nicht noch alles sorgen. Es besteht immer die unterschwellige Befürchtung, dass die Dinge „schief gehen“ könnten. Und das tun sie, nicht weil sie es notwendigerweise tun, sondern weil du die Dinge so siehst. Richtig und falsch, Vorlieben und Abneigungen sind Projektionen.

Das Abnormale wird zur Normalität

Ein tiefsitzender, negativer, angstbasierter saṃskāra ist kaum zu erkennen, da er sich immer hinter einer Maske der Normalität versteckt. Jede extrem triviale und scheinbar notwendige Handlung erscheint völlig vernünftig, ist es aber nicht. Der saṃskāra ist wie ein monströser Parasit, der in deinem Darm versteckt ist und von deiner Energie lebt. Du denkst wahrscheinlich, dass dein Gefühl der Machtlosigkeit ein psychischer Überrest ist, die Folge eines früheren Ereignisses, das eines Tages enden wird oder das für eine spezielle Therapie zugänglich ist, aber du siehst nicht, dass du ahnungslos das Monster fütterst, jedes Mal, wenn du dich weigerst, die kleinen täglichen Ängste, die es nähren, zu hinterfragen und zu neutralisieren.

Sie scheinen durch deine aktuelle Situation erzeugt zu werden, aber das werden sie nicht. Parasiten sind sehr klug, bescheiden, geduldig und führen ein sicheres Dasein. Sie haben kein Bedürfnis nach Anerkennung und erlauben dir gerade genug Leben, um dir Hoffnung zu geben. Sie überleben, weil du glaubst, dass die Angst real ist und fürchten den Tag, an dem du entdeckst, dass sie es nicht ist. So wie sie geduldig das Leben aus dir heraussaugen, musst du geduldig das Leben aus ihnen heraussaugen, aber das kannst du nicht, weil du denkst, dass sie echt sind. Jedes Mal, wenn die Angst sich regt, musst du sie zurückweisen. Und wenn die Angst dir sagt, dass es unvernünftig ist, sie nicht ernst zu nehmen, musst du dich an das Wissen klammern, wer du wirklich bist, und die Ängste, so wie sie entstehen, erneut zurückweisen. Tag für Tag, Gedanke für Gedanke, musst du den saṃskāra aushungern. Es ist der einzige Weg, aber das Ziel rechtfertigt den Aufwand allemal.

Vor vier Jahren hatte ich eine fünffache Bypass-Operation und die Ärzte verabreichten mir Statine, die einen Herzinfarkt verhindern sollten, was eine vernünftige Idee zu sein schien. Ja, ich bekam ein neues Leben, aber ich entdeckte bald, dass das Leben mit Statinen so ist, als würde man sein Auto mit angezogener Handbremse fahren. Während früher Handlungen einfach ohne Anstrengung durchführbar waren, musste ich jetzt bewusst meinen Willen einsetzen, um etwas zu vollbringen.

Während ich mir die Situation genauer ansah wurde mir klar, dass jede Pille, die ich einnahm, um mein Leben zu verlängern, mein Leben tatsächlich verschlechterte, denn jede Pille war nur eine kleine, liebenswürdige Dosis Angst. Angst engt dich ein. Sie bremst deine Energie. Hätte mir jemand gesagt, dass ich in Angst lebe, hätte ich dessen Aussage kurzerhand zurückgewiesen. Ich bin völlig furchtlos. Aber ohne es zu bemerken, hatte ich die Angst der Welt vor dem Tod für mich angenommen, weil sie sich als vernünftige, lebensfördernde Therapie maskiert hatte. Sobald ich das merkte, warf ich meine Statine weg, das Handeln wurde wieder mühelos und mein Leben kehrte zu einer wunderbaren Normalität zurück.

Angst ist nicht klug

Um herauszufinden, ob irgendeine Pille oder etwas anderes dein Leben verlängern könnte, müsstest du wissen, wann der Zeitpunkt deines To⁠des „vorgesehen war“, bevor du dieses Etwas versucht hast. Außerdem müsstest du bewusst bleiben, nachdem du gestorben bist, damit du sehen kannst, wie viel „Zeit“ du gewonnen oder verloren hast.

Du kannst auf Statistiken zurückgreifen, um deine Ängste zu rechtfertigen, aber Statistiken können keine Wahrscheinlichkeit berechnen, ob ein Individuum ein bestimmtes Ereignis erlebt, nur das, was die Studiengruppe tendenziell erlebt. Man muss nicht extra erwähnen, dass niemand eine Gruppe ist. In jeder Fallstudie gibt es viele Personen, die alle Risikofaktoren aufweisen, aber nie unter dem zu befürchtenden Ereignis leiden. Woher weißt du, dass du nicht einer von denen bist? In diesem Fall könntest du das, was dein Leben verlängern soll, in den Müll werfen und dabei gewinnen. Es ist ebenso wahrscheinlich, dass du, selbst wenn du deine Statine brav einnimmst, sehr wohl „vor deiner Zeit“ an einem Herzinfarkt sterben kannst, weil viele Mitglieder einer bestimmten Gruppe das unerwünschte Ereignis erleben, obwohl sie keinen der Risikofaktoren aufweisen.

Sattvige Angst, Vorsicht, zum Beispiel, ist klug, aber Angst als solche ist nicht klug, weil die Realität im Grunde gutartig ist. Außerdem kannst du deine Chancen für ein langes, glückliches und furchtloses Leben mit karma-yoga maximieren, indem du damit Angst eliminierst, sowie mit guṇa-Management, das die meisten Risikofaktoren eliminiert.

Da es keine Möglichkeit gibt, zu wissen, was passieren wird, ist die Lebensqualität entscheidend. Die Frage sollte also lauten: Will ich, dass mein Primärinstrument ständig von Angst und Verlangen gestört wird, oder will ich einen ruhigen, friedlichen Geist?

Tamas hat aber auch eine positive emotionale Seite, weil die Dualität alle drei guṇas durchdringt. Die erste ist der Schlaf, ein sehr positiver Zustand. Tatsächlich ist das Gefühl, das mit dem Zustand von reinem tamas verbunden ist, wenn der feinstoffliche Körper mit dem Kausalkörper verschmilzt, Glückseligkeit! Glückseligkeit ist die nachhaltige, reflektierte Erfahrung des Selbst, ungebrochen von einzelnen Erfahrungen, das heißt von Gedanken und Gefühlen und der Präsenz von Individualität. Es ist die Mutter aller positiven Emotionen.

Die Popularität der Theorie einer Erleuchtung ohne Gedanken ist der Versuch, den Schlafzustand im Wachzustand nachzuahmen, basierend auf der Tatsache, dass reines tamas Glückseligkeit ist. Die scheinbar logische Argumentation, wenn man bedenkt, dass Glückseligkeit das gewünschte Ergebnis jeder Handlung ist, sieht so aus: Wenn es keine Gedanken und Glückseligkeit im Tiefschlaf gibt, bedeutet die Abwesenheit von Gedanken Glückseligkeit. Deshalb sollte ich meine Gedanken im Wachzustand loswerden und die Glückseligkeit genießen. Es ist ein nettes, kleines Gedankenspiel, aber es geht an der Realität vorbei. Hätte Īśvara die Absicht gehabt, dass Individuen im Wachzustand nicht denken sollen, hätte er gar nicht erst Unwissenheit, die jīvas, den freien Willen und das Gesetz des karma geschaffen, weil man Gedanken benötigt, um karma aufzubauen und zu zerstören.

Denken ist ein sehr wertvolles Instrument, wenn es durch das Verstehen der Realität unterstützt wird. Andernfalls ist es ein Problem. Aber den Verstand loszuwerden, ist nicht die Lösung. Der Fehler besteht in der Annahme, dass Zusammenhänge Ursachen sind. Die Abwesenheit von Gedanken verursacht keine Glückseligkeit, obwohl Glückseligkeit wahrscheinlicher ist, wenn Gedanken fehlen. Allerdings ist die Glückseligkeit gegenwärtig, auch wenn der Verstand tätig ist.

Auf jeden Fall kann man argumentieren, dass das Gefühl von Sicherheit zu sattva gehört, weil sattva Wissen ist, und das Gefühl der Sicherheit basiert auf dem Wissen, dass alles immer in Ordnung ist, ungeachtet des scheinbaren Gegenteils. Doch auch tamas spielt eine Rolle, weil tamas den Verstand dazu bringt, Dinge zu sichern. Es lässt den Geist praktisch denken. Du arbeitest hart, damit du deine Versicherung bezahlen kannst. Rajas hingegen ist zu sehr damit beschäftigt, Sachen zu beschaffen, um die nötige Zeit zu investieren, diese zu behalten. Ich kenne einen Mann, der unverschämt viel Geld verdiente, aber von der ganzen Jagd nach dem Geld zu sehr erregt war, um sich entweder selbst um die kleinen Dinge zu kümmern oder tamasige Leute einzustellen, die sich gerne mit den alltäglichen Details des Lebens wie Steuern, Kundenbeschwerden und so weiter beschäftigen. Eines schönen Ta⁠ges kam das Finanzamt und, nun ja, das Ergebnis war nicht lustig.

Wenn du dir nicht jeden Tag die Zeit nimmst, deinem Ehepartner echte Aufmerksamkeit zu schenken, weil du die Räder von Handel und Industrie am Laufen hältst, wirst du eines schönen Tages nach Hause kommen und eine Notiz vorfinden, die dir klar macht, dass die Ehepflichten einseitig gekündigt wurden, dazu noch ein Schreiben von einem Anwalt im Briefkasten.

Ausdauer, Entschlossenheit

Es ist schwer zu sagen, ob Ausdauer und Entschlossenheit tamasige oder sattvige Qualitäten sind, aber beide sind äußerst nützlich, da es viele Rückschläge gibt, wenn man an seinen guṇas arbeitet. Schlechte Gewohnheiten, die Auswirkungen des rajas/tamas-Komplexes, werden nur mit der beharrlichen Entschlossenheit besiegt, die Lehren in jeder Situation anzuwenden. Anstatt sich der Veränderung zu widersetzen, sollte ein engagierter Selbsterforscher sie stets begrüßen.

Intelligente Angst

Intelligente Angst ist ein Widerspruch, wie er im Buche steht. Da aber die Angst dich hart arbeiten und deine Ideen in der Realität begründen lässt, kann das praktische Denken als eine der positiven Seiten von ta⁠mas angesehen werden. Da Intelligenz jedoch eines der hervorstechendsten Merkmale des sattva ist, könnte sie richtigerweise als satt⁠vige Nutzung von Angst eingestuft werden.

Tamas verursacht...

  • Anhaftung: Wie sehr man an Objekten haftet steht in direktem Verhältnis zum Grad der Unsicherheit, die aufgrund der Unwissenheit über die eigene Vollständigkeit entsteht. Wegen seiner Anhaftung ist ein tamasiger Geist geizig. Das Anhäufen von Dingen ist ein schönes Beispiel für einen Geist, der tief in tamas gehüllt ist.
  • Täuschung: Falsche Werte entstehen durch Täuschung, die wiederum von tamas, Unwissenheit, verursacht wird.
  • Tamas gibt den Fantasien Auftrieb: Tamas macht den jīva zu faul und inkompetent, um Ergebnisse im wirklichen Leben zu erzielen, also greift er auf Fantasien zurück.
  • Verwirrung: Wenn du das Wesen einer Situation nicht beurteilen kannst, weil dein Geist dumpf ist, kannst du nicht angemessen reagieren.
  • Misstrauen: Tamas verbirgt die wahre Natur der Dinge. Dingen, die du nicht siehst, kannst du nicht vertrauen.
  • Leichtgläubigkeit: Ein tamasiger Geist lässt sich leicht ausbeuten, weil ihm die nötige Neugier fehlt, um Dinge zu hinterfragen. Er ist antiintellektuell.
  • Konformität: Ein Geist, der nicht unterscheidungsfähig und nicht in der Lage ist, für sich selbst zu denken, ist dem Gruppendruck ausgesetzt. Wenn du nicht richtig denken kannst, folgst du blind Regeln und Formeln, auch wenn sie unnötig sind. Menschen, die überwiegend tamasig sind, sind wie schlafwandelnde Automaten.
  • Starrheit: Tamas ist verantwortlich dafür, dass sich eine Person nicht an veränderte Umstände anpasst. Menschen, die überwiegend tamasig sind, sind oft aufgrund nicht wahrgenommener Gelegenheiten für immer enttäuscht. Starrheit ist der Feind von Erneuerung und rechtzeitigem Handeln.
  • Widerstand: Menschen mit überwiegendem tamas sind hartnäckig bis zum Umfallen. Sie sind wie Pitbull-Terrier. Wenn sie etwas gefasst haben, lassen sie nicht mehr los. Sie werden bis zum Tod kämpfen.
  • Konservatismus: Das Gute zu bewahren, ist Konservatismus. Dieser Wert kann ebenso gut unter sattva gelistet werden, sofern das Wissen darüber, was gut und wahr ist, ein Verständnis des Wertes der Güte impliziert, was nur möglich ist, wenn sattva vorherrschend ist. Es kann auch als ein tamasiger Wert angesehen werden, weil tamas den Einzelnen dazu bringt, Dinge nur deshalb wertzuschätzen, weil sie die Zeit überdauert haben. Zeit ist kein gutes Kriterium für eine Wertbestimmung, denn auch schlechte Werte sind ewig. Dieser Wert lässt ein Individuum zu Nostalgie und Sentimentalität neigen, zwei Eigenschaften von tamas.
  • Absolutismus: Einem tamasigen Geist fehlt es an Subtilität. Er sieht das Leben in Schwarz und Weiß. Er ist zu unsicher, um auch mal falsch zu liegen, also liegt er immer „richtig“. Er schätzt die Vielfalt nicht, deshalb findet er eine einzige Ursache für jedes Problem: die Regierung, die Wirtschaft, Zucker, Religion, Einwanderung, Verschwörung, Minderheiten und was nicht alles. Er braucht einen Bösewicht. Es gibt eine einzige Antwort für alles: Jesus, Veganismus, niedrigere Steuern, kostenlose Gesundheitsversorgung, eine Mauer an der Grenze, etc.
  • Buchstabentreue, strenge Auslegung: Tamasige Menschen leben in einem subjektiven, eindimensionalen Universum. Sie können Ironie, Symbolik und implizite Bedeutungen nicht verstehen. Sie nehmen alles wörtlich.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Tamas ist eine schwere, dunkle Energie, die eine negative Schwingung hat. Sie ist leichtgläubig und akzeptiert bereitwillig die herabsetzenden Stimmen, die die Gesellschaft einem einpflanzt. Sie macht dich schwach und mindert deine Entschlossenheit. Typische Gedanken sind: „Ich bin nicht gut genug.“ – „Ich kann nicht.“ – „Ich bin ein Opfer.“ – „Sieh dir meine Wunden an.“
  • Vernachlässigung: Ein tamasiger Geist tut nicht, was getan werden sollte und wann es getan werden sollte. Er zögert und zaudert. Er bringt Eltern dazu, ihren Kindern die Liebe vorzuenthalten, eine Hauptursache für ein geringes Selbstwertgefühl. Vernachlässigung ist eine unbewusste Form der Grausamkeit.
  • Egoismus: Tamas ist kurzsichtig und nur mit sich selbst beschäftigt. Folglich ist es nicht in der Lage, Liebe zu geben und zu empfangen. Es ist die Quelle des Geizes.
  • Lust: Tamas ist verantwortlich für Süchte und Zwänge. Weil es deine Energie entzieht und dich schwach macht, kannst du deinen Ängsten und Wünschen nicht widerstehen und wirst leicht süchtig nach Vergnügen.
  • Vermeidung, Verleugnung, Aufschieben: Weil der tamasige Geist so dumpf ist, fällt ihm die inhärente Lethargie seiner Worte und Taten nicht auf, sodass er sich in einem mehr oder weniger konstanten Zustand der Verleugnung und des Aufschiebens befindet, was dazu führt, dass der, der davon beeinflusst ist, sich der Verantwortung entzieht und notwendige Konfrontationen vermeidet.
  • Perversion, Schadenfreude, Masochismus: Wenn der Geist extrem tamasig ist, kann er pervers werden und sich über Schmerzen freuen. Oder er kann sich über das Unglück anderer freuen. Oder er widerspricht um des Widersprechens willen: „You say yes, I say no. You say goodbye, I say hello.“
  • Grausamkeit: Grausamkeit ist eine Eigenschaft, die zu rajas gehören könnte, soweit es sich um einen projizierten Schmerz handelt, aber insoweit rajas und tamas grundsätzlich untrennbar sind, kann sie auch als tamasig eingestuft werden, weil man extrem unempfindlich sein muss, um einem anderen Lebewesen Schmerzen zuzufügen.
  • Melancholie: Anhaltendes Phantasieren verursacht anhaltende Enttäuschung, was zur Bildung eines saṃskāras führt, das den jīva mit Melancholie einfärbt.

Tamas in der Bhagavad Gita

14-10 Devanagari Bhagavad Gita 14. Kapitel 10. Vers rajas tamas cabhibhuya sattvam bhavati bharata rajah sattvam tamas caiva tamah sattvam rajas tatha 14-10 Sattwa herrscht vor, oh Arjuna, wenn Rajas und Tamas in den Hintergrund getreten sind.

Sukadev sagt dazu folgendes: Es sind also immer alle drei Kräfte im Menschen vorhanden und alle drei haben ihren Sinn. Mal herrscht die eine vor und mal die andere, während die anderen beiden weniger stark sind. Sie sind nicht verschwunden, sondern in dem Moment nicht so im Vordergrund.

Swami Sivananda über Rajas, Tamas und Sattva

Satva, rajas und tamas sind die drei gunas oder Eigenschaften des Geistes. Satva ist Reinheit oder Licht des Wissens. Rajas ist Leidenschaft oder Aktivität. Tamas ist Trägheit oder Dunkelheit. Durch das in Schach halten von rajas und tamas könnt ihr satva steigern. Wenn das satva gesteigert ist, wird der Geist ruhig wie die Flamme einer Lampe an einem windstillen Platz. Wer satvisch ist, kann wahre Konzentration und Meditation ausüben und leicht in Samadhi (überbewußter Zustand) eintreten. Ein rajasischer Mensch liebt die Macht und Sinnes-Objekte. Ein tamasischer Mensch führt auf Grund seiner Unwissenheit brutale Handlungen aus. Satva kann nicht für sich selbst stehen. Es ist vermischt mit dem störenden rajas und tamas. Wenn es ein Übergewicht von satva gibt, können rajas und tamas kontrolliert werden. Dennoch lauern sie ständig im Geist.

Wo es eine Steigerung von satva gibt, ist Glanz, Helligkeit, Freude, Reinheit, Stärke, Frieden und Erleuchtung. Eure wichtige Pflicht ist es, satva zu steigern und die Sinne und den Geist zu kontrollieren. Andere Pflichten sind nur zweitrangig. Nur ein vernünftiger Mensch kann diesen Punkt verstehen.

Auch Katzen kennen den tamasigen Zustand

Der Geist wandert (ksipta) und ist schwankend durch die störende Energie von rajas (Leidenschaft), welche den Geist hinter zahlreichen Sinnes-Objekten hinterher rennen lässt. Der Geist wird vergesslich (mudha), wenn er mit tamas (Trägheit) gefüllt ist. Aufgrund eines Übermaßes an tamas kommt tiefer Schlaf hinzu.

Gott Shiva und Tamas

Shiva als Teil der göttlichen Trinität Brahma - Vishnu - Shiva manifestiert sich als der Zerstörer. Als solcher ist er jedoch auch Ursache der Schöpfung, denn ohne die Zerstörung des alten Zyklus kann keine neue Schöpfungsperiode entstehen. Brahma wirkt als Schöpfergott und Vishnu als Gott der Erhaltung. Die drei göttlichen Aspekte stellen die drei fundamentalen Kräfte der Natur dar, die es in der Welt gibt: Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Shiva verkörpert Tamas oder die Tendenz zur Auflösung und Vernichtung. Der Name Shiva bedeutet wörtlich "günstig, vielversprechend". Das Universum ruht nach der Zerstörung und vor dem nächsten Schöpfungszyklus in Shiva.

Tamas und Ernährung

Tamasige Menschen weisen ein gefährliches Temperament auf. Sie sind unberechenbar und sind darauf bedacht dem Menschen eher zu schaden. Sie sind faul, betreiben einen exzessiven Sex und Schlaf. Sie weisen keine oder nur geringe intellektuelle Fähigkeiten auf. Auch die Intelligenz lässt zu wünschen übrig. Die Tamaskonstitution wird im Ayurveda sogar mit dem pflanzlichen Leben verglichen.

Ein typischer Tamasmensch in der heutigen Zeit hat keine Lust zu arbeiten, sitzt täglich stundenlang vor dem Fernseher mit ungesunder Nahrung oder lenkt sich ab mit Computerspielen. Warum oder wie entsteht Tamas? Oft merken wir es gar nicht. Es kann sehr schleichend kommen. Davon können einige übergewichtige Menschen bestimmt ein Liedchen singen. Alkoholkonsum, Zuckerkonsum, Drogen, Kaffee und andere Betäubungsmittel sind in der heutigen Zeit sehr beliebt.

Einige der Produkte gehören zu der Rajaskategorie, jedoch bei übermäßigem Verzehr, geht es schleichend in Tamas über. Viele Menschen sagen zu mir, dass sie doch nur ein bisschen Fleisch essen, ein bisschen Käse, ein bisschen Zucker, nur eine Tasse Kaffee am Tag trinken… Unter dem Strich ist es doch eine Menge. Uns ist unsere ungesunde Lebensweise oft nicht bewusst. Ein weiterer Grund, warum wir plötzlich im Tamas landen, ist, dass wir unser sensibles Körpergefühl verloren haben. Wir können durch regelmäßige Meditation unsere Sensibilität erhöhen.

Unsere Organe sind teilweise nicht mit Nerven durchzogen, wie z.B. die Leber. Viele trinken schon jahrelang fast täglich Alkohol und Kaffee, können aber nicht spüren, wie sehr ihre Leber darunter leidet. Wenn die Leber schreien könnte, würde wahrscheinlich niemand mehr ungesunde Nahrung zu sich nehmen. Die Leber meldet sich oft erst auf körperlicher Ebene , wenn sie kaum noch funktionstüchtig ist. Deshalb ist eine gesunde Ayurveda Ernährung wichtig, bevor wir körperliche Anzeichen wahrnehmen.

Krishna und Arjuna zu Beginn der Bhagavad Gita

Tamasige Ernährung hat auch Einfluss auf unseren Geist. Im Fleisch befinden sich z.B. Angstzellen und das ganze Leid, dass die Tiere in ihrem Leben erfahren haben. Wenn wir also das Fleisch essen, essen wir auch die Hormone und das Leid mit! Es wäre genauso, als wenn wir in der Apotheke Angstpillen kaufen würden.

Eine vegetarische Ayurveda Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, um aus dem Tamas zu kommen. Aktivität und frische Luft eine weitere. Dieses kann man wunderbar mit Asanas, die man draußen oder im Haus bei offenem Fenster ausführt, verbinden. Stoßlüftungen am Arbeitsplatz und Schlafen bei offenem Fenster sind auch wichtige gesundheitliche Maßnahmen. Eine ayurvedische Massage mit Kaphaöl bringt so manche Schlafeule auch aus seiner/ihrer Trägheit.

Verschiedene Schreibweisen für Tamas

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Tamas auf Devanagari wird geschrieben " तमस् ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " tamas ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " tamas ", in der Velthuis Transkription " tamas ", in der modernen Internet Itrans Transkription " tamas ".

Siehe auch

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Tamas

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Literatur

Weblinks

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch Finsternis, Dunkel, geistige Finsternis, Verblendung; Irrtum, Unwissenheit, (ph.). Sanskrit Tamas
Sanskrit Tamas Deutsch Finsternis, Dunkel, geistige Finsternis, Verblendung; Irrtum, Unwissenheit, (ph.).

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