Hingabe an Gott

Aus Yogawiki

Hingabe an Gott Hingabe an Gott ist das wichtigste Kriterium eine Bhaktas, eines Menschen der den Weg der Gottesliebe geht.

Hingabe an Gott - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Hingabe an Gott

Verschiedene Yoga Wege

Im Yoga kennen wir verschiedene Yoga Wege und es gibt Yoga Wege, die mehr mit dem Intellekt arbeiten. Frag: "Wer bin ich? Erkenn dein Selbst und sei frei!" Es gibt Yoga Wege da geht es darum die Geisteskontrolle zu erreichen, wie im Raja Yoga, und es gibt andere Yoga Wege wo die Hingabe an Gott eine besondere Wichtigkeit hat.

Bhakti Yoga

Im Bhakti, im Yoga der Gottesliebe heißt es: Wenn du tiefe Hingabe zu Gott hast, dann wirst du Gottes Gnade erfahren und Gottes Gnade wird dich zur Einheit mit Gott führen. Und so ist der Weg des Bhakti Yoga ein Weg wo du systematisch daran arbeitest deine Hingabe zu Gott zu entwickeln. Und die Praktiken, die man im Bhakti Yoga übt, sollen helfen dein Herz zu öffnen, Liebe in dir zu kultivieren, so dass Hingabe an Gott in dir entstehen kann. Wenn du Mantras singst zum Beispiel. Es gibt die neuen Bhakti Praktiken, Mantra singen hilft dein Herz zu öffnen, Liebe Gottes zu spüren und danach willst du Gott dienen.

Spüren der göttlichen Gegenwart

  • Wenn du einen Altar hast wo du eine Gottesfigur aufstellst, wenn du das Bild eines Meisters dort hast, religiöse Symbole, du verneigst dich vor dem Altar, zündest eine Kerze an, du schaust diese Murti an, diese Götterfigur, oder das Bild des Meisters oder die religiösen Symbole. Und du erlaubst ihnen dich wirklich zu durchdringen und du spürst das.

Da ist dieser Funke der in dir lodert, dieses Feuer das langsam kommt, das ist Hingabe an Gott.

Gott darbringen

Und so wirst du deine Hingabe letztlich entzünden, dann wirst du aus Hingabe zu Gott das tun was du tust. Morgens kannst du sagen: "Oh Gott, was auch immer ich heute tue, das bringe ich dir dar." Und wenn du etwas tust, tue es als Diener Gottes, voller Hingabe und mit Gottes Liebe. Wenn du es getan hast, sage zu Gott: "Was ich heute getan habe, das habe ich für dich getan, ich bringe es dir dar. Wenn etwas nicht richtig war dann Richte du es bitte wieder. Und wenn etwas gut war, dann weißt du, du hast dadurch gewirkt." Und so kannst du all das darbringen. Und die höchst Form der Hingabe nennt sich Atmanivedana, die vollkommene Selbsthingabe an Gott, wo du selbst verschmilzt mit Gott.

Video Hingabe an Gott

Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Hingabe an Gott :

Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.

Hingabe an Gott Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Hingabe an Gott :

Viveka Chudamani - Bhakti - Hingabe an Gott

Hingabe als Mittel zur Befreiung

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 31 von Sukadev Bretz -

„Unter den vielen Wegen, die zur Befreiung führen, ist „Bhakti“ (Hingabe, Gottesliebe) der wichtigste. Liebevolle Hingabe an Gott („Bhakti“), bedeutet unablässig über das wahre Selbst, die wahre Natur, zu meditieren.“

Bhakti ist hilfreich für schnelle Befreiung

Im Viveka Chudamani wird vor allen Dingen Jnana Yoga propagiert und die Selbsterkenntnis. Shankara wusste selber nach Jahren der Praxis im Unterrichten seiner Schüler, dass auch Bhakti sehr hilfreich ist und kam zu einem ähnlichen Entschluss wie Patanjali.

Patanjali schreibt im Yoga Sutra über die verschiedenen Wege zur Erleuchtung und betont, dass Ishvara Pranidhana schnell zur Erleuchtung führt.

Jeder, der sich mit Spiritualität beschäftigt, weiß und erfährt, dass die Hingabe und Liebe zu Gott sehr machtvolle Mittel sind, um die Erleuchtung zu erlangen.

Shankaracharya vertrat im Gegensatz zu vielen seiner Anhänger, die ausschließlich Jnana Yoga als Weg der Erkenntnis fokussierten, die Ansicht, dass es viele Wege zur Erleuchtung gibt.

Es gibt viele Wege zur Erleuchtung: Shankara sagt: „mokśhakāraṇasāmagryāṁ“. Das bedeutet übersetzt „aus der Gesamtheit der Ursachen („Samagrya“), für die Befreiung („mokśhakāraṇa“).

Hingabe an Gott als wichtigster Weg zur Erleuchtung

Es gibt viele Wege und mögliche Ursachen zur Gottverwirklichung, wovon „bhaktir eva garīyasī“ am bedeutendsten ist. Die Hingabe an Gott ist mit der wichtigste, bedeutendste Weg zur höchsten Erleuchtung.

In der zweiten Hälfte des 31. Verses wird Bhakti als das Erforschen der eigenen Wesensnatur benannt. Das kann auf zwei Weisen interpretiert werden.

  • Nach der klassischen Interpretation der Vedantins bedeutet Bhakti mit Mitgefühl und Hingabe herauszufinden: „Wer bin ich?“.
  • Im Rahmen der anderen Interpretation führt die Hingabe des Selbst an Gott auch zur Erkenntnis. Das bedeutet, wenn wir uns voller Hingabe an Gott wenden, werden wir das höchste Selbst erfahren.

Liebe zu Gott führt auch zur Selbsterkenntnis

Liebe zu Gott führt auch zur Selbsterkenntnis. Oder im Sinne der Om-Interpretation: wir können uns mit höchster Hingabe der Erforschung des Selbst widmen. Das ist ebenfalls die Hingabe an Gott.

Wie können wir Gott dienen? Mit großer Hingabe, wodurch wir das höchste Selbst erfahren. Zudem können wir mit großer Hingabe und Intensität unsere Aufmerksamkeit auf das höchste Selbst richten, was ebenfalls als Bhakti verstanden wird.

Sieh Gott in Allem

Was heißt es, unsere Aufmerksamkeit auf das höchste Selbst zu richten? Sich bewusst sein, dass hinter allem die eine höchste Wirklichkeit steht. Es gibt ein einziges „Atman“, ein Selbst.

Wenn wir in die Natur gehen und unsere Aufmerksamkeit auf die Schönheit des Himmels und der Bäume richten, spüren wird dort das Wirken des Selbst. Wenn wir uns einem Menschen zuwenden, können wir uns bewusst machen, dass in seinem Herzen das gleiche Göttliche existiert. Wenn wir Schönheit wahrnehmen, wissen wir, dass dahinter ebenfalls das gleiche Göttliche steckt. Auch wenn wir tief in uns selbst hinein spüren, finden wir dort das gleiche Göttliche.

Erforschung des Selbst und Bhakti sind Eins

Zwischen der Erforschung des Selbst und Bhakti, die Hingabe, besteht kein Unterschied. Sie sind Eins. Nimm das als Anlass hinter allem das gleiche Selbst zu sehen. Verinnerliche dir: „Ich will das Selbst tief in mir, in jedem einzelnen Menschen, als Wirkungsgrund für alles sehen. Ich will mich Gott ganz hingeben und das Göttliche überall sehen.“

In einem Vers der Shankaracharya Strotram heißt es „Ishvaro gururaatmeti muurtibheda vibhaagine“. Das bedeutet übersetzt „Gott selbst und Guru sind alle Verkörperungen des gleichen Prinzips. Sie sind nicht unterschiedlich.“

Übe Bhakti, die Hingabe an Gott, in dem Bewusstsein, dass Gott dein höchstes Selbst ist. Gott ist das Selbst in allen Wesen und das Selbst hinter dem ganzen Universum.

In jedem Teil ist das Ganze

Der Körper hat Zellen. Jeder Zelle ist wie ein Einzelwesen. Der Körper hat Organe. Jedes Organ besteht aus Einzelzellen, die Einzelwesen sind. Jedes Organ hat eine eigene Bewusstheit und ist ein eigenes Lebewesen. Der Körper ist als Ganzes ein vollständiges Lebewesen. Aber das Bewusstsein in jeder einzelnen Zelle ist gleichzeitig auch das Bewusstsein hinter jedem Organ, von dem die Zelle ein Teil ist. Und das Bewusstsein hinter jeder Zelle ist gleichzeitig das Bewusstsein hinter dem ganzen Körper.

Die Zelle kann in sich hinein schauen und sagen „Aham Brahmasmi“ – „Ich bin Brahman“. Die Zelle kann jede andere Zelle anschauen und sagen „Tat Twam Asi“ – „Das bist auch du.“ Und die Zelle kann sagen: „Das Bewusstsein in deinem ganzen Körper ist mein eigenes Selbst. Ayam Atma Brahman.“ – „Dieses Selbst ist Brahman oder Brahman ist das Selbst.“

Gleichermaßen kannst du auch sagen: „In mir selbst ist dieses Göttliche. In jedem Gegenüber ist das Göttliche. Hinter der ganzen Natur ist das Göttliche.“

Es existiert ein Bewusstsein hinter dem gesamten Universum. Dieses Bewusstsein ist auch das Bewusstsein hinter jedem Teil des Universums. Jede Einzelseele ist eins mit dem Kosmischen. „Ayam Atma Brahman.“ - „Dieses Selbst ist eins mit Brahman.“ Oder „Jivo Brahaivanaparah“ - „Meine individuelle Seele ist nichts anderes als die kosmische Seele.“

Die individuelle Seele meines Gegenübers ist das Gleiche wie die kosmische Seele. Habe große Hingabe an das Göttliche überall und im Bewusstsein, dass alles ein einziges Selbst ist. Erforsche das Selbst mit großer Hingabe.

Unerschütterliche nichtduale Hingabe an Gott

Gib dich Gott hin und akzeptiere was geschieht

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Wir bezeichnen in der Wertediskussion Gewahrsein als Īśvara, nicht als reines Bewusstsein, weil Werte nur ein Thema für jemanden sind, der nicht weiß, wer er ist. Daher ist die hier erwähnte Hingabe keine unumstößliche Selbsterkenntnis. Sie ist ein Verständnis, das ein nach Freiheit strebender jīva annehmen sollte, da sie jene Beständigkeit des Geistes erzeugt, die in Punkt drei erwähnt wird.

Die karma-yoga-Praxis ist ein natürliches Nebenprodukt der nondualen Hingabe, einer Haltung der dankbaren Akzeptanz, die dadurch entsteht, dass man Īśvara als Geber der Ergebnisse von Handlungen sieht. So wie die Selbst-Erforschung befreit sie den Geist von Projektionen und bringt ihn in Einklang mit der objektiven Realität und ermöglicht die Verinnerlichung der Lehren.

Hingabe an Gott, Gottesliebe, Gottesverehrung in der Hatha Yoga Pradipika

In der Hatha Yoga Pradipika gibt der Autor Svatmarama Hingabe an Gott eine sehr hohen Stellenwert auch im Hatha Yoga, der ja eigentlich ein körperorientierter Yoga. Für Svatmarama ist Bhakti eine wichtige Basis für Hatha Yoga. Er baut "Ishvara Pranidhana" von Patanjali aus auf 4 Niyamas, nämlich Astikya, Ishvara Pujana und Japa und Huta.

  • Astikya: Glaube an Gott, Gottvertrauen, Vertrauen
  • Ishvarapujana: Gottesverehrung; Respekt vor Gott
  • Japa: die Wiederholung eines Mantras oder eines Namen Gottes heißt Japa.
  • Huta: ins Feuer gegossen oder geworfen, geopfert

Hatha Yoga Pradipika 1.18

tapaḥ santoṣa āstikyaṁ dānam īśvara-pūjanam |
siddhānta-vākya-śravaṇaṁ hrīmatī ca japo hutam |
niyamā daśa samproktā yoga-śāstra-viśāradaiḥ ||18||

Selbstdisziplin, Zufriedenheit, Glaube an Gott, Mildtätigkeit, Verehrung Gottes | Hören der Heiligen Texte, Schamhaftigkeit, Einsicht, Wiederholung eines Mantras und Darbringen von Opfern, | sind die 10 Niyamas, anerkannt von Kennern der Yoga-Schriften.

Siehe auch

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Literatur

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