Nirvikalpa Samadhi
Nirvikalpa Samadhi (Sanskrit: निर्विकल्पसमाधि nirvikalpa-samādhi m.) ist Samadhi ohne Dualität, Verwirklichung der Einheit, höchster überbewusster Zustand. Dieser Samadhi bedeutet permanente Einswerdung mit dem Paramatma (oder Dharmakaya). Das Ich des Jivatman spielt nur noch eine Nebenrolle (Nirvana). Darüber hinaus gibt es viel höhere Entwicklungen zum Sadashiva und eventuell noch weiter.
Nirvikalpa Samadhi निर्विकल्पसमाधि nirvikalpa-samādhi Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Nirvikalpa Samadhi, निर्विकल्पसमाधि, nirvikalpa-samādhi ausgesprochen wird:
Nirvikalpa Samadhi
- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von Swami Sivananda - Auszug aus dem Buch Göttliche Erkenntnis -
Nirvikalpa Samadhi ist jener ruhige Geisteszustand, der wie eine unbewegte Flamme an einem Ort ohne Windhauch ist.
Ein gelehrter Besucher brachte einige Zweifel vor: „Swamiji, ich möchte etwas über Nirvikalpa Samadhi erfahren. Die Schriften sagen, dass jemand, der diesen Zustand erreicht hat, nicht öffentlich kundtue, dass er ihn erreicht habe. Wie können wir denn nun wissen, ob ein bestimmter Mensch die höchste Weisheit erreicht hat oder nicht?“
Der Meister antwortete: „Wir können es erkennen, indem wir seine Handlungen beobachten, sein Verhalten, seine Gespräche, seine Visionen, seinen Frieden, seinen Segen, seine beispiellose Heiterkeit, sein ausgeglichenes Wesen unter allen Bedingungen, seine kosmische Liebe und seine dauerhafte Weisheit.“
„Wie kann er selbst wissen, dass er den Zustand von Nirvikalpa Samadhi erreicht hat?“, war die nächste Frage. „Wenn seine Erfahrungen mit denen der Seher der Upanishaden (Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus) übereinstimmen, wenn ihn Frieden und Segen begleiten, wenn er in den schlimmsten Situationen gelassene Heiterkeit bewahrt, wenn alle seine Zweifel verschwunden sind, wenn er in der Verschiedenheit die Einheit erkennt, wenn er das Selbst in allen Wesen fühlt und die ganze Welt sein Körper ist. Wenn er komplett frei ist von sinnlichen Bedürfnissen, wenn er nicht beeinflusst wird durch Anziehung oder Ablehnung und frei ist von Lust, Ärger, Egoismus, Stolz und Anhaftung – dann kann er sicher sein, dass er Selbstverwirklichung erreicht hat.“
Der freie Wille
Ein anderer Schüler fragte: „Swamiji, Gott ist doch barmherzig, warum sollte er nicht aus seiner Gnade heraus alle Menschen aus dem Elend erretten? Warum müssen Menschen denn überhaupt leiden?“ Und der Meister antwortete: „Gott hat dem Menschen den freien Willen gegeben, so zu handeln, wie er möchte. Der Mensch genießt oder leidet je nach Art seiner Handlungen, je nachdem, ob sie gut oder schlecht sind. Gott zwingt seinen Willen niemandem auf. Es kommt auf die Menschen an, seinen Willen mit offenen Armen zu empfangen. Nur wenn der Mensch sich dem göttlichen Willen hingibt, wird dieser in ihm arbeiten. Es gibt keinen Zwang, der von Gott ausgeht.
Er wartet einfach nur, bis der Mensch von selbst den Willen Gottes seinem eigenen Willen vorzieht.“ Swami Venkatesanandaji sagte dann: „Swamiji, wo Gott doch allmächtig ist, kann er nicht bewirken, dass der Mensch immer in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen handelt, um so die Sünden und Leiden, die durch das Handeln gegen den göttlichen Willen entstehen, von vornherein zu vermeiden?“
Zur Antwort erzählte der Meister die folgende Begebenheit: „Als der Kurukshetra-Krieg zu Ende war und die Kauravas (in der Bhagavad Gita die Gegner der Pandavas) getötet worden waren, kam Udanka zu Gott Krishna und fragte diesen, warum er auf Seiten der Pandavas gewesen war und die Zerstörung der Kauravas herbeigeführt hatte, obgleich beide seine eigene Kreation waren.
Krishna erklärte, dass er sein Bestes getan habe, den Krieg zu verhindern und Frieden zwischen den Cousins herzustellen und wie er den Krieg erst zugelassen hatte, nachdem er herausgefunden hatte, dass die Kauravas fest entschlossen waren, zu kämpfen. Udanka fragte, warum Krishna dann nicht die Gefühle der Kauravas dahingehend geändert habe, dass sie die Pandavas lieben gelernt hätten, so dass der Krieg hätte umgangen werden können. Krishna antwortete, dass der Mensch einen freien Willen habe und er niemanden dazu zwingen würde, Gott zu lieben, bis derjenige von sich aus die Liebe zu Gott und seinem Willen entwickele.
Swami Sivananda über Nirvikalpa Samadhi
Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda
Verschiedene Formen von Nirvikalpa Samadhi
Jener ruhige Geisteszustand, der wie eine unbewegte Flamme an einem Ort ohne Windhauch ist, wo man kraft völligen Aufgehens in der Erkenntnis des eigenen wahren Selbst (Brahman) vollkommen unberührt von Dingen und Klängen ist, wird Antar Nirvikalpa Samadhi genannt.
Durch das Üben und Erleben der oben genannten zwei Arten von Samadhi, jenem beständigen Geisteszustand, der sich durch die Erfahrung der Wonne (wie ein Ozean ohne Wellen) einstellt, wird als die dritte Art von Samadhi bezeichnet, als Bahir Nirvikalpa Samadhi. Man sollte sich immer in einem dieser sechs Samadhi aufhalten. Durch diese Samadhis wird sich die Identifizierung mit dem Körper auflösen und man erkennt das Höchste Selbst und der Geist ist immer in Samadhi, an welchem Ort man auch immer sein mag und auf welche Art von Gegenstand der Geist auch immer ausgerichtet wird.
Wenn der Samadhi mit dem Klang „Ich bin Brahman - Aham Brahma Asmi (Aham Brahmasmi)“ verbunden wird, ist das Sabdunavid. Wenn er nicht mit dem Klang von „Aham Brahma Asmi“ verbunden wird, ist es auch Sabdunavid.
Im Nirvikalpa Samadhi ist der Geist auf den Advitiya Brahman geheftet, ohne jegliche Triputi, d.h. ohne einen Gedanken von Wissendem, Wissen und Wissbarem, und es geschieht ohne ein Erkennen von einem Subjekt und Objekt. Savikalpa Samadhi ist ein Mittel (Sadhana), um ein Ziel zu erreichen - Nirvikalpa Samadhi ist die Frucht, das Ergebnis.
Nirvikalpa Samadhi kommt in zwei Arten: Advaita Brahmanurupa Samadhi ist Vritti Sahita. Brahmakara Vritti ist hier gegenwärtig. Advaita Avastharupa Samadhi ist der Vritti Rahita. Hierbei vergeht Brahmakara Vritti. Advaita Bhavanarupa Samadhi ist Sadhana (Mittel), um ein Ziel zu erreichen. Advaita Avastharupa Samadhi ist das Ergebnis, die Frucht.
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Samadhi
Im Samadhi verliert das Bewusstsein sich selbst und identifiziert sich mit dem Gegenstand der Meditation. Eins werden Meditation und der Gegenstand der Meditation, Anbetender und der Gegenstand der Anbetung, Denker und Gedanke. Subjekt und Objekt, Ich (Aham) und Dies (Idam) , Sehender (Drik) und Gesehenes (Drisha), Erfahrender und Erfahrung verschmelzen. Das Licht (Prakasha) und der Gedanke (Vimarsha) gehen ineinander auf.
Einheit, Identität, Gleichheit, Einssein sind die charakteristischen Merkmale des Samadhi ohne Formen oder Attribute (Nirvikalpa Samadhi).
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Zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi
Es gibt zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi: In der einen erblickt der Mensch, der durch Erkenntnis (Jnana) zu Gott hinfindet, die ganze Welt im eigenen Inneren, als Bewegung von Gedanken, als Art des Seins, des eigenen Daseins. So sieht er Brahma, der in Brahman (Svarupa Visranti) ruht, sieht das Weltall in sich selbst als eigenen Gedanken (Sankalpa).
Das gleiche erfährt der Jnana Yogi. Es ist der höchste Zustand der Selbstverwirklichung, der Zustand von Krishna und Dattatreya, von Shri Shankara, Jnanadeva und anderen. »Sich selbst in allen Wesen sieht und alle Wesen auch in sich, Wer so sein Selbst in Andacht übt und Alles schaut gleichmütig an« (Bhagavad Gita 6, 29).
Der Mensch, der Selbstverwirklichung noch nicht er- reichte, sieht infolge seiner Unwissenheit (Avidya) die Welt als etwas Äußeres, Unterschiedenes und Abgesondertes an. Bei der zweiten Art des Nirvikalpa Samadhi löst die Welt sich auf, und der Jnana Yogi ruht im Reinen Brahman ohne Attribute (Shuddha Nirguna Brahman), wie das Gleichnis von dem Strick und der Schlange (Rajju Sarpa Nyaya) zum Ausdruck bringt. Gibt der Raja Yogi Samadhi in der Dualität (Savikalpa) auf, trifft er sich im Samadhi ohne Dualität (Nirvikalpa) mit dem Jnana Yogi in der Erkenntnis des Brahman (Brahmakara Vritti).
Allen diesen Namen und Formen liegt eine lebendige, universale Kraft oder Intelligenz zugrunde, die ohne Form ist. Über sie zu meditieren, ist eine elementare Methode der Meditation ohne Formen, die zur Erfahrung absoluter Erkenntnis ohne Attribute (Nirguna) führen wird, zu Gott ohne Form (Nirakara).
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Meditationsübung zum Erreichen von Nirvikalpa Samadhi
Setze dich in den Lotussitz (Padmasana) und konzentriere dich auf die Luft. So wirst du den namen- und formenlosen Brahman, die eine lebendige Wahrheit, erfahren. Meditiere - eine andere Form der Meditation ohne Attribute (Nirguna) - über ein unendliches, erhabenes Leuchten (Param , Ananta, Akhanda, Jyotish) hinter allenErscheinungen, das so hell erstrahlt wie der Glanz vieler Millionen von Sonnen, oder konzentriere dich und meditiere über den grenzenlosen Himmel. Auch das ist eine Art der Meditation ohne Formen (Nirakara).
Bei all diesen Methoden kennt das konzentrierte Bewusstsein keinen Gedanken an bestimmte Formen mehr, sondern beginnt, langsam in das Meer des Friedens zu versinken, sich von seinen verschiedenen Inhaltsformen zu befreien und feinstofflicher zu werden.
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Sukadev über Nirvikalpa Samadhi
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Nirvikalpa Samadhi
"Sama" heißt Ruhe, Beruhigung. Samadhi, der Zustand vollkommener Ruhe, damit auch vollkommener Freude. Von Samadhi gibt es zwei Arten: Es gibt Savikalpa Samadhi und Nirvikalpa Samadhi. Bei Savikalpa Samadhi ist noch eine Dualität da, es ist noch eine Erkenntnis da, die nicht die höchste Erkenntnis ist. Savikalpa Samadhi bringt Siddhis, außergewöhnliche Fähigkeiten, bringt Prajna, was auch direktes Wissen ist. Aber es ist eben noch nicht das Wissen des Unendlichen. Daher gibt es nach Savikalpa Samadhi noch Nirvikalpa Samadhi.
Nirvikalpa Samadhi, der Samadhi jenseits aller Dualität, Samadhi, ohne jeglichen Gedanken, Samadhi führt zu Moksha, zur Befreiung, Samadhi führt zu Atman Jnana, zur Erfahrung des höchsten Selbst, insbesondere, wenn es Nirvikalpa Samadhi ist. Es gilt, danach zu streben. Patanjali sagt, dass Asamprajnata Samadhi – was das gleiche ist wie der Vedanta-Begriff „Nirvikalpa Samadhi“ – schnell kommt für jemanden, der den intensiven Wunsch danach hat.
Ist das intensiven Streben, die Sehnsucht nach der höchsten Befreiung, in Verbindung mit der Bereitschaft, dafür etwas zu tun, ist das sehr intensiv, dann wirst du Samadhi noch in diesem Leben erreichen. Daher ist es gut, danach zu streben. Es ist auch immer wieder gut, sich bewusst zu machen, dass es wirklich wünschenswert ist. Menschen machen alles Mögliche, sie rennen allem Möglichen hinterher. Sie denken, mehr Geld macht sie glücklich, oder ein größeres Haus macht sie glücklich, oder ein Umzug macht sie glücklich usw. Es mag sein, dass unterschiedliche karmische Situationen erfordern, dass man sein Leben neu ausrichtet, das ist natürlich so.
Nur, glücklich wirst du erst dann, wenn du deine Gedanken, Emotionen, Gefühle, Vorstellungen, Identifikationen transzendiert hast. Daran zu arbeiten, das ist es wert. Und es ist auch wert, immer mehr dich von einzelnen Identifikationen zu lösen. Patanjali beschreibt im zweiten Kapitel das System der Kleshas und sagt letztlich, alles Leiden hängt mit deinen eigenen Geisteszuständen zusammen. Aus Avidya, aus Unwissenheit, folgt Identifikation. Aus Identifikation folgt Mögen und Nicht-Mögen. Daraus kommen die verschiedenen Ängste und alle anderen Emotionen.
So ist es gut, jenseits der Ängste zu gehen, überwinde Mögen und Nicht-Mögen, überwinde alle Identifikationen, und komme dann zum höchsten Wissen. Und das höchste Wissen erreichst du, sei es durch Jnana, durch Erkenntnis, indem du immer wieder dir überlegst: „Wer bin ich?“ Du kannst es erreichen durch Bhakti, indem du deinen Geist ganz auf Gott ausrichtest. Und du kannst es erreichen, indem du systematisch deinen Geist zur Ruhe bringst, wie im Raja Yoga, und dann bewusst Asamprajnata Samadhi erfährst, Nirvikalpa Samadhi, und das ist dann gleichbedeutend mit Para Bhakti und mit Atman Jnana.
Viveka Chudamani - Durch Nirvikalpa Samadhi verschwindet alle Unwissenheit
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 354 von Sukadev Bretz -
Wenn das Nichtduale (advaita) Selbst den Zustand von Nirvikalpa Samadhi (samadhina avikalpena) verwirklicht hat, löst sich der Knoten der Unwissenheit im Herzen restlos auf.
Ich werde die einzelnen Worte erklären. In meinen Erläuterungen zum Viveka Chudamani will ich ja öfters mal andere Ansätze gebrauchen und nicht den gleichen Ansatz immer wieder gebrauchen, damit es etwas Abwechslung gibt und für den Alltag taugt.
Der Knoten der Unwissenheit wird restlos aufgelöst
Ajnana-hrdaya-grantheh : Knotens (Granthi) der Unwissenheit (Ajnana) im Herzen (Hridaya). Es ist erst einmal gut zu wissen, dass das Alltagsbewusstsein Unwissenheit ist. Es belastet dein Herz. Es gibt Knoten. Du bist nicht befreit, sondern gebunden. Der Knoten der Unwissenheit. Und dieser Knoten löst sich auf. Dieser Knoten kann restlos Nihshesha aufgelöst (Vilaya) werden. Wie kann er aufgelöst werden? Er kann durch Samadhi aufgelöst werden. Samadhina, durch tiefe Versenkung wird der Knoten gelöst. Und diese Versenkung avikalpena, jenseits aller Begriffe und Vorstellungen „ununterschiedene“, Avikalpa, also Nirvikalpa Samadhi. Wenn du also Nirvikalpa Samadhi erreichst, dann wird der Knoten der Unwissenheit im Herzen aufgelöst. Und dann erfolgt advaitatma-darsanam, die Erfahrung, Vision (Darshana) des reinen Selbst (Atman) und dieser ist Advaita.
Durch Samadhi wird das Höchste Selbst erreicht
Shankara sagt also hier, dass du durch Samadhi das Höchste Selbst erreichst. Du kannst das Höchste Selbst durch Erkenntnis erreichen, durch Viveka. Du kannst es durch Bhakti, große Hingabe erreichen und du kannst es erreichen, indem du deinen Geist zur vollkommenen Ruhe bringst. In der vollkommenen Ruhe - nirodha erfährst du dein wahres Wesen.
Praktiziere und beherrsche deinen Geist
In diesem Sinne wisse, dass du langfristig gesehen Samadhi erreichen wirst. Auf lange Sicht kommt Selbstverwirklichung. So kannst du sagen, dass du, um dort hinzukommen, praktizierst. Dafür praktiziere ich Asanas und Pranayama und Meditation. Dazu übe ich Gleichmut im Alltag. Es rentiert sich, zu lernen, deinen Geist zu beherrschen. Beherrschst du deinen Geist, kommt irgendwann Samadhi. Geht die Herrschaft weiter kommst du zu Nirvikalpa Samadhi und durch Nirvikalpa Samadhi erfährst du dein wahres Selbst. Alle Probleme sind vorbei. Wenn du also glücklich sein willst, dann herrsche über deinen Geist. Werde nicht zum Sklaven deines Geistes, sondern zum Herrscher an ihm. Übe auch heute daran.
Viveka Chudamani - Nirvikalpa Samadhi beseitigt alle Identifikationen, Karma und Verhaftungen
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 364 von Sukadev Bretz -
In/durch (Nirvikalpa) Samadhi werden die „Knoten“ aller verbliebenen Eindrücke (vasana) zerstört. Alle Handlungen finden ein Ende. Seine wahre Natur (svarupa) offenbart sich spontan und mühelos, ewig, überall und ständig, im Innen wie im Außen.
Was ist die Konsequenz von Nirvikalpa Samadhi? Shankara gibt hier drei verschiedene Konsequenzen von Nirvikalpa Samadhi.
Mit Nirvikalpa Samadhi werden die Vasanas überwunden
- Die erste ist: die Knoten der Vasanas werden überwunden. Vasanas sind Wünsche, Gier, Verhaftungen. Es sind spezielle Samskaras und solche, die dich stören können, die dein Leben verknoten. Zwar kommst du auch aus Nirvikalpa Samadhi mit bestimmten Neigungen heraus und auch ein Selbstverwirklichter mag seine Lieblingsspeise haben, er ist aber nicht mehr daran verhaftet. Er wird davon nicht mehr beherrscht.
- Ich weiß zum Beispiel, dass Swami Vishnu südindisches Essen mochte. Wenn wir ihm Idli oder Masala Dosa oder Vadab zubereitet haben, dann hat er sich gefreut. Aber wenn er etwas anderes hatte, dann war das auch ganz okay. Swami Sivananda war auch so einer. Es gab bestimmte Dinge, die er mochte, aber wenn er es nicht hatte, dann war das auch nicht schlimm. Swami Sivananda konnte sehr einfühlsam, mitfühlend gegenüber seinem Schüler sein. Wenn sein Schüler ihn verlassen hatte, war es auch okay. Er hatte keine Vasana.
Mit Nirvikalpa Samadhi findet Karma sein Ende
- Die zweite Konsequenz von Nirivkalpa Samadhi: Das Karma findet sein Ende. Wir sprechen ja im Yoga von drei Arten von Karma, drei Phasen des Karmas:
- 1. Es gibt das Prarabdha Karma, also das Karma, was du jetzt gerade erfährst.
- 2. Als Zweites gibt es das Karma, was du jetzt erschaffst, das Agami Karma.
- 3: Und als Drittes gibt es das Sanchita Karma, das ist der Speicher des Karmas, die Lektionen, die du noch zu erfahren hast.
- Wenn du Nirvikalpa Samadhi erreichst, dann verschwindet die Vorstellung, dass du der Handelnde bist. Du erzeugst kein neues Karma mehr, deshalb verschwindet Agami Karma.
- Das Zweite, was passiert, ist, dass du weißt, dass du das unsterbliche Selbst bist und deshalb gibt es nichts mehr, was du zu erreichen hast. Da die Lernlektionen, die noch nicht begonnen haben Früchte zu tragen überflüssig sind, verschwindet auch Sanchita Karma. Das, was bleibt, ist nur noch das Prarabdha Karma. Und so lebt der Weise durchaus auch noch eine Weile weiter, aber auch nur eine Weile, solange bis das Prarabdha Karma zu Ende ist. Das ist also die zweite Wirkung, Sanchita und Agami Karma werden überwunden, wenn du Nirvikalpa Samadhi überwunden hast.
Mit Nirvikalpa Samadhi wird deine wahre Natur offenbar
- Die dritte Konsequenz: Swarupa, deine wahre Natur wird offenbar, Visphurtiḥ, und zwar ohne Anstrengung, ayatnataḥ. Es geschieht einfach syat. Daher erreiche Nirvikalpa Samadhi und du erreichst die Gottverwirklichung. Langfristig werden alle Probleme des Lebens beseitigt sein, wenn du Nirvikalpa Samadhi erreicht hast. Deshalb praktiziere und habe Vertrauen.
Siehe auch
- Nirbija Samadhi
- Savikalpa Samadhi
- Savichara Samadhi
- Advaita Vedanta
- Jnana Yoga
- Raja Yoga
- Goraksha Shataka
Weblinks
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
Literatur
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
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