Auflösung
Über die Auslösung
Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, 54/55.
So sprach Vasishtha zu Rama: „Oh edler Rama! Wisse, dass diese Welt ein Trugbild ist. Dieses Universum hat nur den Charakter von Atma Jnana. Rajasige und tamasige Menschen, deren Verhalten nur aus Handlung und Leidenschaft oder Trägheit bzw. Unwissen besteht, sind verblendet von der Vorstellung von Geburt und Tod. Sattwige Menschen der Tugend aber legen das tiefverwurzelte Trugbild genauso leicht ab, wie sich eine Schlange häutet. Sie bleiben für immer von der Sorge um Geburt und Tod befreit. Durch die Gesellschaft Weiser, dem Studium der Shastras und dem rechten Benehmen sind sie mit Einsicht, Unterscheidungskraft und rechtem Verständnis ausgestattet.
Lerne zwischen dem wirklichen und dem Unwirklichen zu unterscheiden und halte dich an die Wirklichkeit. Das, was es weder zuvor gab, noch am Ende geben wird, stellt keinelei Wirklichkeit dar. Das, was zuerst und am Ende dauerhaft existiert, ist die Wahrheit oder Wirklichkeit. Es ist der Geist, der die Welt erschafft.“
Rama sagte: „Ich bin vollkommen überzeugt, dass der Geist die Welt erschafft. Erzähle mir, oh verehrungswürdiger Führer, wie kann man ganz sicher das vom Geist erschaffene Trugbild zerstören?
Vasishtha antwortete: „Wissen über die Shastras, Leidenschaftslosigkeit und die Gesellschaft der Weisen helfen einem, das vom Geist erzeugte Trugbild zu zerstören. Die Anweisungen der heiligen Weisen helfen einem, atmische Befragung zu üben. Man ist in der Lage, die Wahrheit von der Unwahrheit zu unterscheiden. Wisse, oh Rama, dass dieses Universum die Ausdehnung der universellen Seele ist. Gib den Fehler auf, eine Sache von der anderen zu unterscheiden. Alles ist nur Brahman. Das „Ich“ ist nur jener Brahman. Vernichte die Vorstellung, dass das „Ich“ und das Universum verschieden sind.
Genauso wie es keinen Unterschied in den ganzen Gewässern des riesigen Ozeans gibt, gibt es keine Unterscheidung im ewigen, alles durchdringenden Brahman. Sich alles als eins vorzustellen, ist kein Fehler. Wisse, es gibt keine Dualität. Erkenne dich als spirituelles Wesen. Sämtliche erschaffenen Objekte bestehen nicht wirklich. Erkenne, dass du von Brahman nicht getrennt bist und gib alle Sorgen auf. Glaube nicht, du seist in einer hoffnungslosen Lage. Sei tolerant, gelassen und besonnen.
Freude und Leid, Geburt und Tod, Hitze und Kälte, Gewinn und Verlust, Tadel und Lob, Achtung und Nichtachtung stellen nur geistige Vorstellungen dar. Es gibt nur ein höchstes Prinzip und nur dieses existiert für immer.
Denke weder an die Vergangenheit, noch an die Zukunft. Sei ruhig und leidenschaftslos. Sei vernünftig. Gib alle Erwartungen und Hoffnungen auf. Ruhe in Brahman, sei so erfüllt wie der Ozean und frei von allen fieberhaften weltlichen Sorgen. Erhebe dich über Liebe und Hass. Höre auf, dich nach weltlichen Gegenständen zu sehnen. Schaue auf alles mit Gleichmut herab. Bleibe ruhig. Leuchte mit deiner inneren Ausstrahlung wie ein Edelstein. Bleibe von Atma Jnana fest überzeugt. Sei zufrieden in deinem eigenen Selbst und befreit von den fieberhaften Befürchtungen der Welt.
Man erreicht bei seiner letzten Geburt Brahma Jnana sehr einfach. Man besitzt nach seiner letzten Geburt alle Eigenschaften eines Weisen, wie kosmische Liebe, Großherzigkeit, Toleranz, Gleichmut, Gelassenheit, Gnade, Vergebung u.v.m.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Stories from Yoga Vasishtha, The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009.
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