Mantrasingen

Aus Yogawiki
Mantrasingen mit Hagit, Narendra und Band bei Yoga Vidya Bad Meinberg

Was ist Mantrasingen? Wozu ist es gut? Einfach gesagt Mantrasingen ist das Singen von Mantras. Wenn man eben die uralten Sanskrit Mantras singt, das ist Mantrasingen. Von Mantrasingen gibt es verschiedene Arten.

"Mantra Singen - ein Weg zum Herzen" so lautet ein Seminar, das wir bei Yoga Vidya anbieten.

Mantra Singen - Yoga Vidya Satsang

Ganesha - Hüter der Schwelle wird immer als erstes angerufen

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Jaya Ganesha, Om Tryambakam und Arati

Einführung

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zum fünften Teil der Vortragsreihe über Ganzheitliche Yogaschulung zur Kultivierung aller Aspekte deines Weges, der ganzheitliche Yoga Vidya Weg. Heute geht es um das Mantra-Singen.

Du weißt inzwischen etwas über die sechs Yoga Wege, die drei Wirkungsweisen des Yoga (Harmonie, Erweckung, Transzendenz), du hast etwas gelernt über die drei Körper und fünf Hüllen und hast einiges erfahren, wie die Yoga-Übungen wirken und welche Bedeutung sie in Bezug auf die Hüllen und Ebenen des Wirkens und auch in Bezug auf die sechs Yoga Wege haben.

In dieser Lektion erfolgt eine Erläuterung zum Mantra und zum Mantra-singen und es werden die Mantras erläutert, die im Yoga Vidya Satsang eine besondere Rolle spielen:

Der Begriff Mantra

Mantra heißt: das was durch Wiederholung im Geist zur Befreiung führt. ‚Manas‘ hat etwas mit denken, Geist und fühlen zu tun, ‚Tra‘ heißt befreien. Mantra heißt soviel wie, ‚das was dir hilft zur Befreiung zu kommen, wenn du es im Geist wiederholst‘. In der Video- und Audioreihe ‚Mantra-Meditationskurs‘ wird recht ausführlich über Mantras, ihre Bedeutung und Verwendung gesprochen, dies hier soll nur einen kurzen Einblick geben.

Mantras sind Worte der Kraft, Worte der Energie, die dir helfen zur Ruhe zu kommen, Prana zu bekommen, letztlich Gott zu erfahren. Die Mantras sind in Sanskrit, einer uralte Sprache, vermutlich die älteste Sprache der Welt, die heute noch in Gebrauch ist. Man geht davon aus, dass Sanskrit mindestens 3500 Jahre alt ist, manche sagen es sei noch sehr viel älter, manche sagen auch, dass alle indogermanischen oder indoeuropäischen Sprachen, also auch Deutsch, Latein und Griechisch, sich aus Sanskrit oder Vorformen von Sanskrit entwickelt haben. In jedem Fall ist Sanskrit eine Sprach der Mantras.

Die alten Rishis, die alten Seher, haben erkannt, dass sich ihnen im überbewussten Zustand Silben offenbart haben und durch Wiederholung der Silben entstanden Mantras. Wenn sie diese Mantras wiederholt haben, kamen sie in höhere Bewusstseinsebenen und als sie ihren Schülern diese Mantras weiter gaben, kamen diese in höhere Bewusstseinsebenen und so haben diese Schüler die Mantras wiederum weitergegeben usw. So sind Mantras machtvolle Worte, Sätze oder Silben, die das Bewusstsein in höhere Ebenen bringen können und die viel Prana, viel Shakti, viel Energie aktivieren.  

Mantrasingen

Mantras kann man zum einen in der Meditation verwenden und Mantras kann man andererseits singen. Das Singen von Mantras hat eine eigene Schönheit. Im Allgemeinen könnte man sagen, der Mensch ist ein singendes Wesen. In den meisten Kulturen kommen Menschen zusammen und singen. Manche sagen auch, dass die Sprache sich aus dem Singen entwickelt hat, dass Menschen erst zusammen Laute gemacht haben, daraus eine Singsprache entstanden ist und erst danach kam die gesprochene Sprache. Menschen brauchen Ausdrucksformen der Gefühle um mit ihren Gefühlen gut umgehen zu können und Singen ist dafür etwas Wichtiges. Man weiß dass die Menschen in Kulturen, wo gesungen wird, zufriedener sind, weniger aggressiv und besser miteinander umgehen können. Es gibt weniger Ängste und weniger Depressionen, wenn Menschen singen. Daher ist das Singen wichtig. Hier soll insbesondere zum Mantra-singen angeregt werden. In allen Religionen gibt es spirituelle Gesänge. Spirituelle Gesänge richten sich an ein Göttliches.

Wirkungen des Mantrasingens

Im Yoga gibt es das Mantra-singen, das auf verschiedenen Ebenen wirkt:

  • Körperliche Ebene: Singen ist auch Pranayama, es wird tief geatmet, die Ausatmung wird verlängert, der Körper wird in eine harmonische Schwingung gebracht. Dies wirkt sich auf die Organe, auf die Psyche usw. aus. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass Menschen, die Mantras singen, gesünder sind, als Menschen, die es nicht tun und dass Mantras Heilkraft haben.
  • Energetische Ebene: Beim Singen von Mantras ist etwas in den Chakras zu spüren, vielleicht spürst du etwas im Herz-Chakra, im Kehl-Chakra, im Stirn-Chakra oder Scheitelchakra. Manchmal spürst du vielleicht deine Wirbelsäule aktiv, manchmal spürst du beim Mantra-singen die pulsierende Energie in dir.
  • Emotionen: Wenn du Mantras singst, spürst du Freude, Liebe, Gottesliebe, manchmal sehr stark, manchmal ist es so, als ob dein Herz vor Freude zerspringt. Manchmal ist es einfach nur eine Leichtigkeit. Wenn du vom Mantra-singen kommst, fühlst du dich einfach gut.

Mantras haben auch eine Bedeutung, das spielt beim Raja Yoga eine Rolle. Verschiedene Mantras richten sich an verschiedene Aspekte deiner Persönlichkeit. Wenn du die Mantras wiederholst, aktivierst du verschiedene Aspekte deiner Persönlichkeit. Schließlich richten sich die Mantras auch an das Göttliche selbst. Indem du ein Mantra wiederholst, öffnest du dich für die höchste Wirklichkeit und manchen Menschen fällt es am leichtesten beim Mantra-singen ein Göttliches, ein Transzendentes zu spüren.

So kann man feststellen, dass Mantra-singen auf allen Ebenen wirkt, auf alle fünf Koshas, und in allen sechs Yoga Wegen. Mantra-singen wirkt harmonisierend, energetisierend, erweckend und führt in die Transzendenz.

Für manche wirkt Mantra-singen am Anfang etwas eigenartig und exotisch. Aber du bist ja aus einer multikulturellen Zivilisation, vermutlich hast du bisher nicht nur in Deutsch gesungen, sondern vielleicht auch in Englisch, was heutzutage weit verbreitet ist, vielleicht hast du auch schon französische, italienische, spanische Lieder gesungen. Habe auch Offenheit für diese Sanskrit-Gesänge und du wirst merken, dass es eine Wirkung hat und gut tut.  

Yoga Vidya Satsang

Satsang bei Yoga Vidya Bad Meinberg mit Sukadev

Was ist ein Satsang? Satsang besteht aus zwei Wörtern: ‚Sat‘ und ‚Sang‘ oder ‚Sanga‘. ‚Sat‘ heißt Wahrheit, ‚Sanga‘ heißt Zusammentreffen. ‚Satsanga‘ heißt, dass man zusammentrifft um nach der Wahrheit zu streben, dass man gemeinsam etwas tut, um zur Wahrheit zu kommen.

In einem speziellen Sinne ist Satsang eine Form der gemeinsamen spirituellen Praxis, die verschiedene Elemente enthält, dazu gehören:

  • 3x Om und Anrufungs-Mantras
  • Mindestens 20 min. stille oder geführte Meditation
  • Mantra-singen beginnend mit dem ‚Jaya Ganesha‘ und eventuell 1-5 Kirtans, also andere spirituelle Lieder
  • Vortrag oder Lesung
  • Heil- und Friedens-Mantras: Om Tryambakam und weitere
  • Allumfassendes Gebet
  • Arati, die Lichtzeremonie
  • Twameva Mata – die Widmung des Lebens der Suche nach der Wahrheit

Diese Bestandteile zusammen sind ein Satsang, wie wir es bei Yoga Vidya praktizieren oder auch der Sivananda-Satsang, wie man ihn in Rishikesh kennt, wie es in den Sivananda Yoga Vedanta Zentren praktiziert wird. In ähnlicher Form wird in vielen indischen Ashrams genau so oder in ähnlicher Form zelebriert. Wenn du in die Yoga Vidya Ashrams kommst, gibt es jeden Morgen und jeden Abend einen solchen Satsang.

Es wird nun über die verschiedenen Elemente des Satsangs eingegangen und auf die verschiedenen Mantras, die im Rahmen eines Satsangs gesungen werden.

Avahana Mantras

Ein Satsang beginnt mit 3x Om und dann folgen sogenannte Ahavana Mantras – Anrufungs-Mantras. Bei Yoga Vidya wiederholen wir typischerweise:

Om Gam Ganapataya Namah - Ganesha steht für einen guten Anfang.
Om Sharavanabhavaya Namah - Sharavanabhava bedeutet Energie, Enthusiasmus und die Kraft gut weiter zu machen.
Om Aim Saraswatyai Namah - Sarasvati steht für die Bitte um höhere Erkenntnis, Intuition und Offenheit.
Om Gum Gurubhyo Namah - Guru ist der Lehrer, wir bitten um Führung.
Om Namo Bhagavate Sivanandaya
Om Namo Bhagavate Vishnudevandaya - Wir verehren besonders unsere Meister Swami Sivananda und Swami Vishnu Devananda.
Om Adi Shaktyai Namah - Zuletzt wird Adishakti angerufen, die ursprüngliche Shakti, die kosmische Kraft, die hinter allem steht.

Diese sieben Mantras sind Anrufungen kosmischer Kräfte und innerer Kräfte. Es gibt auch manchmal andere Mantras, mit denen man in die Meditation geführt werden kann oder man rezitiert nur 3x Om. Die Ahavana-Mantras findet man im Yoga Vidya Kirtan Heft unter der Nr. 612.

Meditation

Meditation für Ruhe des Geistes

Nach den Ahavana Mantras folgt die Meditation, da gibt es viele verschiedene Meditationsarten, vermutlich kennst du schon einige. Man kann in der Stille meditieren oder auch zur Meditation angeleitet werden.

Jaya Ganesha Kirtan

Der Jaya Ganesha Kirtan ist besonders charakteristisch für die Sivananda Tradition. Der Jaya Ganesha Kirtan besteht aus verschiedenen Mantras, die im Wechselgesang gesungen werden. Kirtan heißt Wechselgesang. Es gibt auch sogenannte Bhajans, die singt man zusammen, Kirtan ist der Wechselgesang, zumindest in unserer Tradition.

Jaya Ganesha besteht also aus uralten Mantras, die zusammengeführt wurden und die besonders im Sivananda Ashram Rishikesh schon zu Sivanandas Lebzeiten so gesungen wurden. Swami Vishnu hat diese Kirtans auch in seinen Ashrams und Zentren gesungen und wir folgen dieser Tradition bei Yoga Vidya. Die verschiedenen Mantras des Jaya Ganesha rufen verschiedene Kräfte in uns und im Göttlichen an. Es folgen Erläuterungen zu den einzelnen Mantras des Jaya Ganesha:

  • 1. Jaya Ganesha‘ heißt Ehrerbietung der Kraft, die uns hilft anzufangen. Ganesha wird oft als elefantenköpfiger Gott dargestellt, das steht auch für die Kraft des Anfangens. Wenn du Jaya Ganesha singst, heißt das, du hast Kraft gut anzufangen. Du kannst auch, wann immer du etwas anfangen willst, sagen: ‚Jaya Ganesha‘.
  • 2. Sharavanabhava, auch Subrahmanya genannt, ist die Energie des Weitermachens, des Durchsetzens, auch die Energie von Enthusiasmus und jugendlicher Frische. Wenn du anfängst, gilt es auch weiter zu machen und dies mit Freude und Enthusiasmus zu tun.
  • 3. Sarasvati ist die Energie der Kreativität, der Intuition, des Wissens. Saraswati steht auch für die Offenheit und die ist immer wieder wichtig. Es ist immer wieder wichtig, lernen zu wollen und es ist immer wieder wichtig sich zu öffnen. Es ist so leicht in seinen vorgefassten Ideen hängen zu bleiben, aber als spiritueller Aspirant, als Yoga-Übender, gilt es immer wieder: Habe einen offenen Geist, öffne dich, sei bereit zu lernen. Im Yoga braucht man nichts zu glauben, Yoga ist hauptsächlich ein Übungssystem, aber im Yoga ist es wichtig, offen zu sein und Dinge auf sich wirken zu lassen.

Im nächsten Mantra wird der Guru angerufen. Guru ist der Lehrer und im Yoga sprechen wir vom dreifachen Lehrer: Es gibt (1) den inneren Lehrer, das Höhere Selbst, die innere Stimme, die Intuition; es gibt (2) die ganze Welt als unser Lehrer, wir lernen durch das, was geschieht, durch die Aufgaben, die uns das Leben stellt, durch die Ereignisse, die geschehen; und wir haben (3) vielleicht auch einen persönlichen Guru, einen persönlichen Lehrer. Drei Lehrer, und natürlich kann man sagen, jeder Mensch kann auch unser Lehrer sein.

  • 4. Jaya Guru Shiva Guru, Hari Guru Ram; Jagad Guru Param Guru Sat Guru Shyam - Die beiden Strophen wenden sich an die Welt als unser Guru. ‚Jagad‘ heißt die ganze Welt. ‚Jaya Guru‘ heißt Ehrerbietung dem Guru, er ist Shiva, das heißt sowohl Liebe als auch alles was sich verändert. ‚Hari‘ heißt auch Freude, Strahlen und auch, das was gleich bleibt, die Kraft des Friedens und ‚Ram‘ heißt Freude und auch Ethik. Gott oder der Guru manifestiert sich als die Welt, als Freude, als Liebe, als Wahrheit. Mögen wir erkennen, dass in allem, was uns geschieht, dieses Göttliche ist und wir bitten um Führung für das Leben im Alltag.
  • 5. Om Adi Guru, Advaita Guru, Ananda Guru Om, Chid Guru, Chidgana Guru, Chinmaya Guru Om - Diese beiden Zeilen richten sich an unseren inneren Guru. ‚Chinmaya‘ heißt das innere Bewusstsein, ‚Chidgana‘ der innere Guru in uns, ‚Chid Guru‘ der Guru unseres Bewusstseins, immer wieder rufen wir diesen an und dieses ist ursprünglich ‚Advaita‘ – ohne ein Zweites und manifestiert sich als ‚Ananda‘. Wir bitten um Zugang zur inneren Stimme, die innere Freude möge uns führen.

Die nächsten Mantras werden auch als Moksha-Mantras bezeichnet, man kann sie zum Beispiel auch in der Meditation wiederholen.

Maha Mantra - um Lebensfreude und Liebe zu entwickeln
  • 6. Hare Rama Hare Krishna - Dies ist ein Mantra für Lebensfreude und für Liebe.
  • 7. Om Namah Shivaya ist ein Mantra für die Tiefe der Meditation, damit wollen wir ins tiefe Innere eintauchen.
  • 8. Om Namo Narayana ist ein Mantra für Frieden und Engagement. Möge Frieden in die Welt ausstrahlen. Bei Yoga Vidya in den Ashrams wiederholen wir dieses Mantra jeden Abend eine Stunde lang, als Mantra für den Weltfrieden. Mögen wir selbst zum Weltfrieden beitragen, mögen wir Kraft haben, friedvoll mit anderen umzugehen.
  • 9. Om Namo Bhagavate Vasudevaya. ‚Vasudeva‘ heißt wörtlich ‚Licht aller Geschöpfe‘, ein Beiname für Krishna, es steht für Liebe und Freude und dafür, dass wir das, was wir tun wollen, mit Liebe und Freude tun wollen.
  • 10. Die beiden Mantras Om Namo Bhagavate Sivanandaya und Om Namo Bhagavate Vishnu-devanandaya richten sich an unsere Gurus, Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda. Wir bitten um Führung und wir sind dankbar, für all das, was wir in deren Tradition lernen. Es gilt auch eine gewisse Demut zu haben. Heutzutage nehmen wir so viel für selbstverständlich, wir haben eine gewisse Gier, auch auf spirituellem Gebiet. Aber auf dem spirituellen Gebiet lernen wir oft nicht dadurch, dass wir Ansprüche stellen und Gier haben, sondern dadurch, dass wir demütig sind, Hingabe üben und darum bitten, würdige Schüler zu sein.
  • 11. Shri Ram, Jay Ram ist ein Mantra für Freude und Ethik. Damit wollen wir ausdrücken: Mögen wir ein ethisches Leben führen, mögen wir rechtschaffen sein und dadurch Freude haben, denn Rama heißt auch: Derjenige, der sich freut.
  • 12. : Anandoham heißt: Ich bin Freude, ich bin Wonne, meine wahre Natur ist Freude, meine wahre Natur ist Wonne.

Dies ist die Bedeutung des Jaya Ganeshas, der Tipp ist: Singe es auch mit, höre es nicht nur, es ist tatsächlich ein Mantra-singen. Du brauchst auch keine Angst haben, eventuell etwas falsch zu singen. Eventuell kannst du es auch zu Hause singen, es gibt CDs, Audio-Tracks und viele Videos von Yoga Vidya mit dem Jaya Ganesha im Internet und wir haben jeden Samstag um 20 Uhr eine Live-Übertragung des Yoga Vidya Satsangs aus Bad Meinberg, dort kannst du alle Elemente des Satsangs mitbekommen und da kannst du gern auch einfach mitsingen. Mitsingen ist gut, spüre dabei die Wirkung der Mantras und nimm das Kirtan-Heft dazu oder suche die entsprechenden Stellen im Internet und lies über die Bedeutung nach. Jedes Wort hat eine Bedeutung, jedes Mantra hat eine Bedeutung. Manchmal hilft es einfach nur den Klang zu hören, manchmal hilft es die Bedeutung zu kennen und manchmal ist es auch gut, sich den Aspekt Gottes anzuschauen oder zu visualisieren, der mit dem Mantra verbunden ist.

Nach dem Jaya Ganesha folgt typischerweise eine Lesung oder auch ein Kurzvortrag, manchmal werden vor der Rede noch weitere Kirtans gesungen. Das Yoga Vidya Kirtan-Heft ist voll von verschiedenen Kirtans und Mantras, das Yoga-Vidya Kirtan-Heft ist auch über das Internet abzurufen, die Kirtans können dort gehört und gelesen werden. Du findest Erläuterungen und Wort-für-Wort-Übersetzungen der Mantras und Kirtans. Du brauchst also nicht darauf vertrauen, dass das schon irgendwo stimmt, sondern du kannst die Bedeutung von jedem Wort und aller Mantras des Yoga Vidya Kirtan-Hefts nachschlagen und erfahren.

Om Tryambakam

Nach der Lesung folgt anschließend das Om Tryambakam.

Om tryambakam yajamahe
Sugandhim pushtivardhanam
Urvaarukamiva bandhanan
Mrityor mukshiya maamritat

Das Om Tryambakam findest du unter der Nummer 800 im Kirtan-Heft. Das Om Tryambakam ist zunächst ein Heil-Mantra, man kann es für Heilung wiederholen, man kann es zum Geburtstag eines Menschen singen, man kann es als Schutzmantra wiederholen und auch für einen guten Übergang für jemandem, der gestorben ist, den physischen Körper verlassen hat. Du kannst das Om Tryambakam für dich selbst als Heilmantra wiederholen, oder für jemand anderen, den du kennst, der Heilung braucht, oder wenn du etwas machst, wo du vielleicht Schutz brauchst, zum Beispiel vor Reisen. Ich selbst wiederhole das Mantra auch gerne vor Autofahrten oder Reisen, als ein Mantra um Schutz zu haben und dafür, dass was immer ich tue, auch hilfreich sein möge für andere.

Friedensgebete

Taube - Sinnbild für Frieden

Nach dem Om Tryambakam folgen die Friedensgebete:

Om Sarvesham Svastir Bhavatu - Möge sein (Bhavatu) Wohlergehen (Svasti) für alle (Sarvesham).
Sarvesham Shantir Bhavatu - Möge Frieden (Shanti) für alle sein.
Sarvesham Purnam Bhavatu - Mögen alle Erfüllung (Purna) finden.
Sarvesham Mangalam Bhavatu - Mögen alle Wohlergehen und Segen in jeglicher Hinsicht (Mangala) erfahren.
Sarve Bhavantu Sukhinah - Mögen alle Freude (Sukhinah) erfahren.
Sarve Santu Niramayaah - Mögen alle frei sein von Krankheiten.
Sarve Bhadrani Pasyantu - Mögen sich alle anderen auch um das Wohlergehen anderer kümmern.
Ma Kaschid-Dukha-Bhag-Bhavet - Mögen Menschen nicht an Sorgen leiden.

Sorgen gibt es, aber mögen wir nicht zu sehr daran leiden. Mit diesen Gedanken des Wohlwollens schließen diese Shanti Mantras, auch als ‚Mangala Charana‘ bezeichnet, Mantras des Wohlwollens.

Dann geht es weiter mit den sogenannten Vedanta Mantras.

Asato Ma Sat Gamaya - Führe uns vom Unwirklichen zum Wirklichen.
Tamaso Ma Jyotir Gamaya - Führe uns von der Dunkelheit zum Licht.
Mrityor Maamritam Gamaya - Führe uns von der Sterblichkeit, also der Identifikation mit dem sterblichen Körper, zur Unsterblichkeit, zur Verwirklichung des unsterblichen Kerns hinter allem.
Om Purnamadah Purnamidam
Purnat Purnamudachyate
Purnasya Purnamadaya
Purnameva Vashishate

Dieses Mantra drückt aus: Alles ist eins mit dem Unendlichen, jeder Teil ist eins mit dem Unendlichen. Mögen wir die reine unendliche Ewigkeit erfahren.

Wir schließen mit Om Shanti, Shanti, Shanti – Frieden, Frieden, Frieden. Frieden mit uns selbst, Frieden mit unseren Mitmenschen, Frieden für die ganze Welt, Frieden für alle Wesen auf der physischen Ebene, Frieden für alle Wesen auf den Astralebenen, Frieden für alle Wesen auf der Kausalebene.

Allumfassendes Gebet

Das Allumfassende Gebet wurde von Swami Sivananda auf Englisch geschrieben. Es ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt worden, in jede indische Sprache (Hindu, Telugu, Tamil, Malayalam, Bengali, Punjabi, Gujarati usw.), ins Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Spanische, Portugiesische, Hebräische, usw.

Die deutsche Übersetzung stammt von einem Ehepaar Franke aus Köln, die in den 50er Jahren des 20.Jh. in Köln ein Sivananda Yoga Vedanta Zentrum eröffnet haben, das es bis Mitte der 90er Jahre gab.

Dieses Allumfassende Gebet richtet sich an das Göttliche in allen Namen und Formen, und jenseits aller Namen und Formen. Das Gebet ist für sich selbst erklärend.

Zum einen ist es der Ausdruck des Jnana Yoga, des Vedanta, wo es heißt: ‚Im Innern aller Wesen wohnst du‘ - Du bist SatchidanandaSein Wissen Glückseligkeit. Dieses Göttliche an das wir uns richten, sind wir selbst, ist jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, ist das gesamte Universum.

Wir richten uns aber auch an Gott mit der Bitte, uns zu helfen gut an uns zu arbeiten, das entspricht dem Raja Yoga in Verbindung mit Gebet. Wir sagen: ‚Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass, erfülle unser Herz mit göttlichen Tugenden‘.

Auch der Aspekt von Karma Yoga wird deutlich ‚Lass uns dich erschauen in all den Namen und Gestalten‘ – du wirkst in jedem, mit dem wir zu tun haben, lass uns das immer wieder bewusst machen. Es ist ein wunderschönes Gebet, das sich an das Göttliche richtet in so vielen Aspekten, und das auch wieder alle sechs Yoga Wege zusammenbringt.

Am Ende des Gebets kommt der Gruß an das Göttliche und die Meister. Wir sagen:

Om Bolo Sadguru Shivananda Maharaja Ji Ki Jay - Ehrerbietung an den Weisheitslehrer Sadguru Swami Sivananda (‚Ki‘ ist hier der Dativ und ‚Jaya‘ die Ehrerbietung an).
Om Bolo Shri Guru Vishnudevananda Maharaja Ji Ki Jay - Ehrerbietung auch an Swami Vishnu-devananda.

Arati – die Lichtzeremonie

Arati - Lichtzeremonie, hier bei einer Puja

(Nr. 804 im Kirtanheft)

Arati, die Lichtzeremonie, ist der Abschluss des Yoga Vidya Satsangs. Arati ist ein Ritual, bei dem man eine Kerze oder ein Kampferlicht oder auch eine Öllampe schwenkt, vor einem Altar. Im Arati schwenken wir das Licht, als Symbol dafür, dass wir Licht, Ehrerbietung, Wohlwollen in alle Richtungen schicken wollen. Arati ist ein Energieritual mit welchem wir uns selbst mit Lichtkraft aufladen wollen und auch die feinstoffliche Atmosphäre. Mit Arati wollen wir auch Licht in die ganze Welt hineinschicken. Arati hat also eine vielfältige symbolische Bedeutung, wirkt auch sehr machtvoll auf die feinstoffliche Atmosphäre und auf uns selbst.

Im Arati werden verschiedene Mantras rezitiert. Im Grunde genommen folgt es einer ähnlichen Reihenfolge wie bei den Avahana Mantras und dem Jaya Ganesha, wenn auch mit kleinen Variationen. Im Folgenden die Mantras des Arati mit einigen Erläuterungen:

Jaya Jaya Arati Vighnavinayaka, Vighnavinayaka Shri Ganesha - Es beginnt mit Ganesha, Vighnavinayaka, Shri Ganesha, ist eine Anrufung. Mögen gute Dinge immer wieder beginnen.
Jaya Jaya Arati Subrahmanya, Subrahmanya Kartikeya - Dann folgt Subrahmanya. Mögen Menschen Freude und Enthusiasmus haben und mögen wir Durchhaltevermögen haben und uns für die gute Sache einsetzen.
Jaya Jaya Arati Venugopala, Venugopala Venulola - Dann geht es weiter mit Venugopala, also mit Krishna, der Venu, seine Flöte hat. Mögen schöne Melodien durch uns fließen. Gopala, der gute Hirte – mögen wir uns immer bewusst sein, dass wir uns beschützt fühlen können.
Jaya Jaya Arati Venkataramana, Venkataramana Sankataharana - Venkataramana – Vishnu. Mögen wir uns immer wieder einsetzen für die gute Sache, mögen wir uns verbunden fühlen, möge Frieden auf der Welt herrschen.
Sita Rama Radheshyama - Sita Rama – Möge Rechtschaffenheit in diese Welt kommen, mögen wir ein gutes Gewissen haben und dadurch Freude.
Jaya Jaya Arati Gauri Manohara, Gauri Manohara Bhavani Shankara Sambasadashiva, Uma Maheshwara - Dann wird Shiva angerufen, er ist Gauri Manohara. Er hilft uns unseren Geist zu überwinden, zu transzendieren, zu Reinheit zu führen. Er ist Shankara, wohltätig. Wir bekommen von Gott alles was wir brauchen und mögen auch wir selbst uns um das Wohl anderer kümmern.
Jaya Jaya Arati Raja Rajeshwari, Raja Rajeshwari Tripura Sundari Maha Lakshmi, Maha Saraswati, Maha Kali, Maha Shakti - Dann wird die Göttliche Mutter angerufen, sie ist Raja Rajeshvari, die königliche Mutter hinter allem, sie ist Tripura Sundari, die Schöne hinter allen drei Welten. Sie ist Lakshmi, Sarasvati, Kali und Durga. Diese Göttliche Mutter, die so viele Aspekte hat, sie verehren wir und wissen, dass sie durch uns wirkt.
Jaya Jaya Arati Anjaneya, Anjaneya Hanumanta - Wir verehren das Göttliche als Hanuman, Sohn des Windes, der Affengestalt hatte und für Hingabe, Leichtigkeit und Karma Yogauneigennütziges Dienen – steht.
Jaya Jaya Arati Dattatreya, Dattatreya Trimurti Avatara - Wir verehren das Göttliche als Dattatreya, als einer der großen Meister der Urzeiten, der Trimurti Avatar war, die Verkörperung aller drei Aspekte des Göttlichen.
Jaya Jaya Arati Adityaya, Adityaya Bhaskaraya - Wir verehren das Göttliche als Aditya. Aditya heißt Sonne, das ursprüngliche Licht. Wir verehren das Göttliche als Bhaskara, als Strahlen und Leuchten.
Jaya Jaya Arati Shanishwaraya, Shanishwaraya Bhaskaraya - Wir verehren das Göttliche als Shanishwara, Shani heißt auch Saturn, heißt auch Disziplin und die Bewusstheit, das Göttliche kommt auch in Form von schweren Lektionen, Einschränkungen, Krankheiten, Unfällen und letztlich dem Tod. Auch Yoga wird nicht dazu beitragen, dass dir nichts Schlimmes passiert, es wird dir aber helfen, auch in den Herausforderungen das Göttliche zu sehen, dafür steht Shanishwara.
Jaya Jaya Arati Shankaracharya, Shankaracharya Advaita Gurave - Wir ehren das Göttliche als Shankaracharya, als der Große Meister, der ca. 800 n.Chr. gelebt hat, der historische Meister unserer Tradition, der besonders wichtig ist.
Jaya Jaya Arati Sadguru Natha, Sadguru Natha Sivananda - Wir ehren das Göttliche als Swami Sivananda, der direkte Meister, der uns das Yoga in der ganzheitlichen Form gelehrt, hat, wie wir es heute weiter lehren und weiter ausbauen.
Jaya Jaya Arati, Jesus Gurave, Moses Gurave, Buddha Gurave, Jaya Jaya Arati, Mohammed Gurave, Laotse Gurave, Samasta Guru Bhyo Namah - Wir ehren das Göttliche als die Religionsstifter der verschiedenen Traditionen: Jesus, Buddha, Moses, Mohammed, Laotse und als Samasta Guru, als alle verschiedenen Heiligen Meister, Gurus, überall.
Jaya Jaya Arati Venugopala - Oh Gott, du bist der gute Hirte, bitte spiele auf mir wie auf einer Flöte und lass mich das kosmische Konzert überall sehen und hören.

Während das gesungen wird, wird das Licht zunächst vor dem Altar bewegt, zum Schluss zu allen Teilnehmern, so dass alle dieses Licht in Empfang nehmen können.

Twameva Mata

Gott ist alles und du bekommst alles von Gott

Das Twameva Mata, die Nr. 805 im Kirtan-Heft, ist der letzte Teil des Satsangs, – die Widmung des Lebens der Suche nach der Wahrheit. Es wird auch als Naivedya bezeichnet oder Nivedana, manchmal auch als Kshama-Mantra. Hier richten wir uns daran, dass Gott alles ist:

Tvam Eva Mata Cha Pita Tvam Eva
Tvam Eva Bandhush Cha Sakha Tvam Eva
Tvam Eva Vidya Dravinam Tvam Eva
Tvam Eva Sarvam Mama Deva Deva

Oh du allein (Tvam Eva), du bist Mutter (Mata), Vater (Pita), du bist all meine Verwandten (Bandhu), all meine Freunde (Sakha). Du bist all mein Besitz (Dravina), du bist alles Wissen (Vidya) und du bist alles was ich habe, alles (Sarvam Mama Deva). Was heißen soll ‚Oh Gott, wer auch immer zu mir tritt, das bist du und alles was ich brauche bekomme ich von dir und du manifestierst dich als alles.

Kayena Vacha Manasendriyair Va
Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat
Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai
Narayanayeti Samarpayami

Was auch immer ich tue, mit meinem Körper (Kaya), mit meiner Stimme, Sprache (Vac), mit meinem Herzen und Denken, mit Denken und Fühlen (Manas), mit meinen Sinnen, alles was ich tue, was ich erfahre (Indriyas), was ich mit meinem Intellekt, meiner Vernunft, mit meiner Willenskraft tue (Buddhi), alles was ich aus tiefem Herzen tue (Atma), was ich mit meinen Fähigkeiten und Talenten (Prakriteh) tue, mit meiner Wesensnatur (Swabhava), was auch immer es sei (Karomi Yad Yad), das will ich darbringen (sakalam parasmai), dem Höchsten Narayana, dem Gott, der in allen Geschöpfen ist. Ich bringe es dir dar (samarpayami).

Sarva-dharman Pari-tyajya
Mam Ekam Sharanam Vraja
Aham Tva Sarva-papebhyo
Mokshayishyami Ma Shuchah

Ein Versprechen des Göttlichen, ein Vers aus der Bhagavad Gita. Krishna sagt dort: Tue alles was du tust, nach bestem Wissen und Gewissen, bringe es mir dar und alles wird gut sein.

Danach verneigen wir uns vor dem Göttlichen, wir bitten um den Segen. Prasad wird ausgeteilt, typischerweise Obst oder eine Süßspeise und so ist der Satsang zu Ende.

Abschluss und Empfehlungen

Dies waren einige Informationen zum Mantra-Singen und zum Satsang. Ich würde dir empfehlen einen Satsang mitzumachen, du kannst dafür im Internet nach ‚Yoga Vidya Satsang‘ suchen und dann findest du Aufzeichnungen von mehreren hunderten Satsangs. Du kannst den aktuellsten Satsang vom vorangegangen Samstagabend anschauen und spüren, auch die Abfolge spüren von Ahavana Mantras, Meditation, Jaya Ganesha, weitere Kirtans, Lesung / Vortrag, Om Tryambakam, Friedensmantras, Allumfassendes Gebet, Arati.

Ich kann dir auch empfehlen, das nicht nur per Video zu machen, sondern geh ruhig öfters in eine der Yoga Vidya Stadtzentren oder in ein Sivananda Yoga Zentrum oder einem anderen Yoga Zentrum, wo es Satsangs gibt. Gemeinsame Praxis hilft zu verbinden und spirituell zu wachsen. Und natürlich kannst du auch gern regelmäßig in die Yoga Vidya Ashrams kommen, dort gibt es jeden Morgen und Abend einen Satsang und du kannst damit spüren, wie du dich spirituell gut entwickelst.

Mehr Informationen über Yoga, Meditation, Mantra-singen, den Download des gesamten Kirtan-Heftes und die Bedeutung aller Kirtans findest du auf den Yoga Vidya Internetseiten.

Video - Mantrasingen - Yoga Vidya Satsang

- Jaya Ganesha, Om Tryambakam und Arati -

Was ist Mantrasingen

Einfach gesagt Mantrasingen ist das Singen von Mantras. Wenn man eben die uralten Sanskrit Mantras singt, das ist Mantrasingen. Von Mantrasingen gibt es verschiedene Arten. Du kannst tatsächlich die klassischen Mantras auf Sanskrit wiederholen. Manchmal wird auf Kirtan mit Mantrasingen übersetzt. Kirtan sind dann auch Hymnen und modernere Lieder, nicht nur auf Sanskrit. Sie können auch auf Hindi sein oder auf Bratsch oder Avadi , Bengali, Punjabi und anderen Sprachen. So sind Mantras indische Lieder zur Verehrung des Göttlichen. Zusätzlich gibt es die so genannten Bhajans, die komplexere Lieder sind, die auch auf Sanskrit oder in anderen Sprachen sein können. Also Mantrasingen ist das Singen von Liedern, die eine Kraft haben und die sich an das Göttliche wenden. Es gibt auch noch Mantrasingen im Sinne vom Veda Mantrasingen und dann es ist mehr die Veda Rezitation.

Was bewirkt Mantrasingen?

Mantrasingen bewirkt zum einen Freude. Wenn du Mantras singst und dich darauf einlässt, dann spürst du eine große Freude. Es gibt auch die Theorie, dass der Mensch zur Stimmungsregulation Singen braucht. Man weiß, in Kulturen, wo Menschen gerne gemeinsam singen, gibt es weniger Depressionen und weniger Gewalttätige innerhalb der Gruppe. Also eine einfache Weise Freude zu erfahren ist gemeinsam zu singen, Mantras zu singen. Wenn du eben allein bist, kannst du auch mit einem Internetvideo, mp3 oder mit einer CD Mantras hören und dann mitsingen.

Yoga Vidya Bonn Satsang-Kirtansingen

Was bewirkt Mantrasingen noch?

Mantrasingen wirkt auch auf die Zellen. Mantrasingen wirkt auf den Körper. Mantrasingen bringt den Körper in harmonische Schwingungen und Menschen, die Mantras singen, spüren auch, dass sie weniger krank werden und manche Krankheiten heilen auch besser, wenn du Mantras singst. Wenn Menschen zum Beispiel chronische Schmerzpatienten sind, werden sie feststellen, wenn sie jeden Tag eine halbe Stunde Mantras singen, geht es ihnen zügig sehr viel besser.

Mantrasingen bewirkt auch das Öffnen der Chakras, die Energiezentren. Gerade wenn es Sanskrit Mantras sind, dann sind sie gerade dazu ausgerechnet, auf den Energiekörper zu wirken. Wenn du Mantras singst, spürst du manchmal dein drittes Auge pulsieren. Manchmal spürst du dein Herzchakra, manchmal das Kehlchakra. Manchmal wird die Wirbelsäule warm und manchmal spürst du, wie deinen ganzer Energiekörper pulsiert. Mantrasingen ist also hervorragend, um deinen Energiekörper pulsieren zu lassen und mehr Prana zu spüren.

Mantrasingen hilft, Emotionen zu harmonisieren. Wenn jemand zu Ängstlichkeit neigt, geht es mit Mantrasingen besser. Wenn jemand unter Depression leidet, geht es einem besser. Im Ayurveda sagt man, jemand mit Pitta Störung sollte Mantras ganz besonders singen, also wer zu viel Feuer hat, wer sich zu viel über Kleinigkeiten aufregt und ärgert.

Mantrasingen hilft auch dem Geist klarer zu werden. Nach Mantrasingen fällt es leichter Vorträge zu folgen oder auch gute Vorträge zu geben. Mantrasingen öffnet das Herz zum Göttlichen hin. Gar nicht wenige Menschen spüren beim Mantrasingen eine göttliche Gegenwart. Manche fangen an, Tränen in den Augen aus Rührung zu haben und manche spüren, dass sie von Gott geführt werden.

Wo kann man Mantrasingen lernen?

Zum Beispiel bei Yoga Vidya. Wenn du in die Yoga Vidya Ashrams gehst und da zum Beispiel fünf Tage in einer Yoga Ferienwoche verbringst, dann wirst du höchstwahrscheinlich zu Hause diese Melodien im Kopf haben und kannst einfach singen. Man braucht nicht so viel zum singen. Du kannst einfach ein paar Tagen lang morgens und abends die Mantras im Rahmen unseres Satsangs singen und danach kannst du gut Mantrasingen.

Wenn du Mantrasingen Anleiten lernen willst, haben wir bei Yoga Vidya auch Mantraseminare, wir haben die Mantra Yoga Lehrer Ausbildung, wir haben auch Seminare über Kirtan Singen und Kirtan Kursleiter Ausbildung. So kannst du auch sehr gut in fünf Tagen lernen, Mantrasingen auch anderen anzuleiten. In den Yoga Vidya Stadtzentren gibt es auch meistens einmal die Woche ein Satsang mit Mantrasingen. Wenn du dort regelmäßig hingehst, dann kannst du auch nachher für dich selbst Mantras singen. Oder mach bei Yoga Vidya eine Yoga Lehrer Ausbildung mit. Zu Yoga Vidya Yoga Lehrer Ausbildung gehört auch Mantrasingen dazu und ein Kursleiter kann dir gerne ein paar Tipps geben, wie du selbst Mantrasingen üben kannst oder wie du Mantrasingen anleiten kannst.

Eine Kirtan Performance mit traditionellen Instrumenten.

Mehr Informationen über Mantras und Mantrasingen findest du auf der Internetseite von Yoga Vidya. Wir haben bei Yoga Vidya auch viele der beliebten Kirtans. Wir haben auch ein Kirtan Heft und in diesem Kirtan Heft sind die Texte der Mantras. Wir haben auch zu jedem der Kirtans, die im Kirtan Heft sind, Erläuterungen, Erklärungen. Es gibt für die meisten der Kirtans eine oder mehrere Videos, wo du Menschen hörst, die dieses Mantra singen. Wir haben zu den meisten der Kirtans Noten, manchmal die Akkorden, manchmal die Noten, die du einfach ausdrucken kannst. Manchmal singst du die Noten, wie jemand, meistens ich, der Kirtan singt und dabei bestimmte Harmonium Tasten druckt, und dabei siehst du auch die Noten die dabei aufblitzen. In diesem Sinne hat Yoga Vidya alle Mittel und bemüht sich, dass du das hast, was du alles brauchst, um selbst Mantrasingen zu lernen und Mantrasingen anzuleiten.

Mantra Tribe - neue musikalische Wege

Mantra Tribe - von li nach re - Marc, Danilo, Jasmin, Flora

- Ein Interview aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 39, II/2019 von Ruth Gaßmann -

Mantra Tribe vereint auf einzigartige Weise das ekstatische Singen der alten indischen Mantras mit mitreißend tanzbaren, modernen Sounds! Wir freuen uns, dass wir die vier Bandmitglieder interviewen durften:

Vorstellung der Band Mitglieder

Möchtet ihr euch erst einmal vorstellen und erzählen, welche Rolle jeder Einzelne in der Band spielt?

Jasmin: Von Flora kommen viele Texte und Melodien. Marc und Danilo steuern musikalisch sehr viel bei. Marc ist auch zuständig für Administratives und ich übernehme viele Manager-Tätigkeiten. Danilo ist mit seinem Label „Anandamusic“ auch unser CD-Produzent.
Danilo: Ich werde als „musikalisches Gehirn“ bezeichnet. Ich spiele viele Instrumente, live und auch gleichzeitig, wie Drums, Gitarre und auch Gesang. Außerdem arrangiere ich Songideen und produziere sie in meinem Tonstudio „Anandamusic“.
Marc: Ich spiele Didgeridoos, mit denen ich unter anderem die Bass-Funktion übernehme. Gerade in den freieren treibenden Phasen bringe ich viele spontane Impulse ein. Und ich singe mit Inbrunst dritte und vierte Stimmen.
Flora: Mein Job ist klar: Ausflippen. Dadurch entsteht für mich ein vollkommenes Bhakti-Ballett. Da wir ja auch irgendwann in der Musik zur Ruhe kommen, ist dann klar, wie breit das Spektrum sein kann.

Wie seid ihr zu Mantras gekommen, durch Indienreisen?

Jasmin: Natürlich durch Yoga – genau genommen durch Yoga Vidya. Während meiner 2-jährigen Yogalehrer Ausbildung habe ich einen tiefen Zugang dazu bekommen, bis letztendlich der Funke bei einem Satsang im Ananda-Saal übergesprungen ist.
Danilo: Ich war tatsächlich schon mit 19 Jahren für sechs Monate im Himalaya, vor allem im buddhistischen Kloster, aber die Mantras habe ich schon vorher in Berlin durch Sri Chinmoy kennengelernt.
Marc: Ich singe, solange ich denken kann. Als Kind sang ich im Chor und ins Rohr, das Didgeridoo ist ein Artikulations-Instrument. Das macht es so besonders. Ich spreche und singe passende Worte hinein.
Flora: Ich habe bei Sivananda Yoga angefangen und kann mich an den Moment erinnern, an dem ich das Gajananam zum ersten Mal am Anfang der Yogastunde gehört habe. Von Anfang an kam mir Sanskrit innerlich sehr vertraut vor und ich konnte genau spüren, wie ich die Mantras aussprechen sollte.

Wie habt ihr als Bandmitglieder zusammengefunden und seit wann musiziert ihr gemeinsam?

Jasmin: Ich habe Danilo 2014 in Bad Meinberg kennengelernt, er wurde mir quasi vom Universum auf dem Silbertablett serviert.
Danilo: Marc und ich hatten schon einige Projekte zusammen. Vormals KlangGezeiten, mit der wir auch zum Yoga Vidya Musikfestival schon gespielt haben. Es war aber mehr schamanisch. Dann habe ich Flora auf einem musical get together in Berlin Mantras singen hören und sprach sie sofort an... Jasmin habe ich auf einer Tour mit M. Govinda Roth in Bad Meinberg kennengelernt.

Wie kam die Idee auf, klassische Mantras mit modernen Sounds zu verbinden?

Eure Musik ist mitreißend und voller Energie. Was hat euch dazu bewegt, die klassischen Mantras mit modernen Sounds zu verbinden?

Jasmin: Das hat sich so entwickelt über einen längeren Zeitraum. Anfangs war der Sound noch ein bisschen ruhiger und traditioneller. Aber man konnte irgendwie die Lunte schon riechen… hihi.
Danilo: Ich war zuvor Rock und Pop Musiker und liebe einfach das Tanzen. Außerdem habe ich ja gesehen, wie auch in Indien die Mantras viel freudiger gesungen und gefeiert werden.
Marc: Das hat sich aus unseren musikalischen Interessen ganz natürlich entwickelt. Mantras bieten sich schon rein musikalisch mit ihrer immer wiederholenden Einfachheit für eine moderne Rhythmik an.

Behält das Mantra durch den Sound seine Kraft?

Man sagt allgemein, ein Mantra habe eine bestimmte Schwingung, wird diese durch den neuen Sound nicht verändert beziehungsweise behält das Mantra seine Kraft?

Jasmin: Wenn ich während des Konzertes unser Publikum beobachte, sehe ich offene Herzen, lachende Gesichter, singende Menschen, die ausgelassen sind und wirken, als würden sie sich gerade frei und unglaublich gut fühlen. Allein das zeigt mir, dass die Kraft der Mantras und der Musik auf positive Weise wirkt. Ich selbst empfinde ja auch viel Spaß dabei und vor allem Verbundenheit zu meinen Bandkollegen, zum Publikum, zum Klang und zu mir selbst. Alles ist im Wandel, immer und ständig. Ich glaube, die Art und Weise, Mantras zu singen, darf sich verändern…
Danilo: Das Mantra kann man nicht entkräften, das ist unmöglich. Man kann es lediglich ohne Hingabe singen, so dass kein großer Effekt entsteht.
Marc: Wir feiern die Mantras schlicht so, dass alle möglichst viel Freude daran haben. Wie könnte Freude einem Wort seine Kraft nehmen? Wir verwenden die Mantras mit der gleichen Sorgfalt, mit der wir auch unseren modernen Sound kreieren, um ihnen einen angemessenen Ausdruck zu geben.
Flora: Könnte es irgendetwas geben, was diese Schwingungen “zerstören” kann? Das wäre paradox.

Was ist die Botschaft eurer Musik?

Jasmin: Das darf jeder für sich selbst rausfinden. Für mich persönlich steht unsere Musik dafür, Neues zu schaffen, sich zu verbinden, den Wandel der Zeit anzuerkennen und die Dualität zu feiern.
Danilo: Das Leben feiern mit all seinen Seiten. Auch mit den sogenannten Schattenseiten, die in uns wohnen.
Marc: Als Botschaft würde ich es nicht bezeichnen, aber vielen Menschen öffnen wir die ersten Türen zu den Mantras, da wir sie mit unserer musikalischen Vielfältigkeit und Energie überzeugen.

Seit wann seid ihr mit Yoga Vidya verbunden?

Jasmin: 2013 habe ich meine Yogalehrer Ausbildung begonnen, seitdem bin ich immer wieder in Bad Meinberg und seit letztem Jahr auch im Westerwald.
Danilo: Seit über 10 Jahren. Im Jahre 2013 habe ich auch mit Klaus Heitz die CD „Yogitownrecords“ produziert.
Marc: Ich habe zum ersten Mal 2013 mit Danilo und KlangGezeiten beim 9. Yoga Vidya Musikfestival gespielt. Seitdem bin ich fast jedes Jahr in verschiedenen Konstellationen bei euch.

Zu welchen Events spielt ihr bei Yoga Vidya?

Jasmin: 2019 waren wir fast eine ganze Woche im Westerwald beim Mantra Yoga Sommercamp.
Danilo: Ich habe schon auf vielen Musikfestivals in Bad Meinberg und im Westerwald gespielt. Mit Mantra Tribe bisher jeweils zweimal beim Xperience Festival und auf dem Sommerfest im Westerwald.

Wir hoffen, euch noch oft bei uns zu Gast zu haben und wünschen euch alles Gute.

Das Interview führte Ruth Gaßmann, langjährige Mitarbeiterin von Yoga Vidya.

Mantra Tribe - Konzert Mix 2018

Siehe auch

Mantrasingen Videos

Hier findest du eine Auswahl von erhebenden Mantrasingen Videos:

Mantrasingen Audio mp3s

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Mantrasingen Videovortrag

Hier ein Vortragsvideo zum Thema Mantrasingen:

Was ist die Bedeutung der Mantras, die wir bei Yoga Vidya im Satsang singen? Sukadev spricht in Kürze über Mantra, über Mantrasingen. Dann erläutert er insbesondere die Mantras, die im Yoga Vidya Satsang gesungen werden: Jaya Ganesha, Om Tryambakam, Arati. Wenn du in einem der Yoga Vidya Ashrams warst und mehr über die Bedeutung der Mantras der Satsangs erfahren willst, dann ist das hier das richtige Video für dich.

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