Unsicherheit

Aus Yogawiki

Unsicherheit kann eine Ursache für Angst sein. In der heutigen Zeit erfahren Menschen viele Unsicherheiten im Leben. Yoga kann helfen, Unsicherheit und Ängste zu transformieren in Engagement, Gelassenheit und Lebensfreude.

Zu viel Denken ist auch nicht gut. Manchmal hilft auch eine Einstellung von "Ich weiß nicht"

Umgang mit Unsicherheit anderer

Vortrag von Sukadev

Vielleicht bis Du mit einem Menschen zusammen, der sehr unsicher wirkt. Du würdest ihm gerne helfen. Was kannst Du tun? Eine Möglichkeit wäre: Ignoriere es einfach! Manche Menschen sind unsicher, weil es neu für sie ist. Wenn sie etwas mehrmals getan haben, werden sie sicherer. Manchmal muss man einfach den anderen und die Unsicherheit überspielen. Höre dem anderen zu, biete Dich an, auch als Jemand, dem er seine Bedenken erzählen kann oder falls er unsicher ist bezüglich seines Vortrags, den er am nächsten Tag geben soll, dann lass Dir doch die ersten fünf Minuten mal vortragen. Dann kannst Du den anderen ermutigen und ihm helfen, ein sichereres Auftreten zu haben.

Menschen brauchen die Bestätigung anderer, insbesondere diejenigen, die eher zu Unsicherheit neigen. Also anstatt dem anderen noch dazu zu sagen: "Du wirkst so unsicher, wenn Du so unsicher bist, gibt es große Probleme", sage ihm lieber: „Du weißt ja sehr viel. Das kriegst Du schon hin.“ Während er den Vortrag gibt und Du hörst vielleicht zu, kannst du zur Unterstützung, zulächeln oder zustimmend nicken. Das gibt dem unsicheren Redner mehr Sicherheit und dann wird vielleicht sein Vortrag besser werden. Nachher sprich eher darüber, was er gut gemacht hat und bestätige ihn. Wenn Menschen positive Bestätigung und Bestärkung bekommen, bekommen sie schrittweise auch mehr Sicherheit.

Unsicherheiten überwinden - zu den Wurzeln des Sein mit Yoga

Artikel von Beate Wolfsteller

Ängste und Unsicherheit begleiten Menschen im Laufe des Lebens und prägen Verhaltens- und Denkmuster. Ängste und Unsicherheit setzen Grenzen und bereiten Schmerzen. Schweißausbrüche, Störungen in der Sprache und im Erleben gehören zu den Symptomen. Woher kommen Ängste und wie können diese auf natürliche Art und Weise behandelt werden? Das Eisbergmodell demonstriert unsere Seele. Die Spitze, die sich über dem Meer erstreckt, gehört zu den Persönlichkeitsanteilen, die sichtbar werden. Fähigkeiten, Geschick und Talente die von Mitmenschen wahrgenommen werden. Am Fuße des Eisberges, dem Unbewussten oder genetisch bedingt (Vulnerabilität ), wurzeln Ängste mit Einfluss auf Lebensqualität, der Beginn von psychischen StörungenPhobien bzw. psychische Störungen.

Formen von Angst und Unsicherheit

Es gibt verschiedene Formen von Angst und Unsicherheit:

  • Die spezifischen Phobien lösen Situationen aus, die oft im Laufe der Kindheit geprägt wurden. Tiere wie Spinnen, Ratten, Flugreisen und andere Einflüsse lösen Ängste aus und wirken blockierend mit körperlichen Symptomen. Menschen mit spezifischen Phobien gehen der Situation aus dem Weg.
  • Agoraphobiehierbei handelt es sich um eine Furcht vor großen Menschenansammlungen. Menschen mit diesen Symptomen leben meist sehr zurückgezogen und meiden große Plätze bzw. Orte, wo sich Menschen versammeln.
  • Die soziale Phobie tritt bei Menschen auf, die einer prüfenden Betrachtung nicht standhalten. Hier fehlen Kritikfähigkeit und Selbstwertgefühl. Versagensängste beherrschen das Verhalten, das im sozialen Beziehungsgeflecht oft mit Schüchternheit verwechselt wird.
  • Die generalisierte Angststörung bezieht sich auf Ängste, die über einen längeren Zeitraum wirken. Auslöser können Traumata sein oder ein verwurzeltes Erziehungsmodell, dass Freiheiten im Denken, Handeln und Erleben nimmt. Ein ständiges „Sich Sorgen“, ein ständiges Gefühl von Unsicherheit, füllt den geistigen Raum, mindert Lebensqualität und blockiert die Entwicklung. Dieser Zustand wird oft mit körperlichen Symptomen begleitet, Schweißausbrüche, Herzklopfen und Muskelanspannungen.
  • Panikattacken – entwickeln sich ohne jegliche erkennbare Ursache. Sie treten in der Öffentlichkeit auf, können Atemnot bewirken oder andere Symptome. Ein Angstkreislauf entwickelt sich bei Betroffenen – die Angst vor der Angst.

Vedanta – die Wissenschaft vom Sein als Mittel gegen Unsicherheit

Shankara der große Lehrer des Vedanta

Vedanta erklärt das Wesen des Seins auf einer Bewusstseinsebene, die vielen Menschen verborgen bleibt. Ähnlich dem Ichtologen, wie es Hans-Peter Dürr beschreibt, der nur Fische fängt die von der Wissenschaft anerkannt wird – Fische die beispielsweise größer als 5 cm sind. Die Wirtschaft entwickelt hierfür Netze und bringt die Fische in den Verkauf. Alle kleineren Fische sind nicht bekannt und interessieren den normalen Menschen nicht.

Die Vedanta vermittelt das höchste Wissen über dem irdischen hinausgehend und wird in Teilen von der Quantenphysik als Wissenschaft bestätigt. Wie hilft nun dieses Wissen, den Ängsten auf den Grund zu gehen.

In der Regeln verstricken sich Menschen in weltlichen Inhalten . Die Existenz, Anerkennung und Identifizierung mit niederen Ebenen des Seins wie dem Körper, Ego oder Fähigkeiten führen zu Schwierigkeiten entwickeln Ängste.

Gemäß Vedanta kleiden uns 3 Körper mit 5 Hüllen. Sie werden als Ursache für die Verschleierung angesehen, die wir Realität nennen. Der Körper (Sthula Sharira) mit der Nahrungshülle (Annamaya Kosha) bildet den grobstofflichen Teil. Linga Sharira – der [[Astralkörper]] beheimatet die Pranamaya Kosha - Energiehülle, Manomaya Kosha (Emotionale Hülle) und Vijnanamaya Kosha (Intelligenz).

Der dritte Körper Karana Sharira, auch Samen genannt, wird von der Anandamaya Kosha – der Wonnehülle getragen. Die Identifizierung mit dem Grobstofflichen verhindert die Transzendenz der Hüllen, die uns im Sein diese Glückseligkeit verspricht.

Ängste und innere Unsicherheit sind Teil der Astralhülle in der Manomaya-Kosha angelegt mit den Anteilen Unbewusstes (Chitta) und Manas (Geist). Die Karma Indriyas sind Handlungsorgane und Jnana Indriyas sind Wahrnehmungsorgane (Sinnesorgane) als Teil des Astralkörpers.

Pranayama – Teil einer wirkungsvollen Behandlung gegen Angst und innere Unsicherheit

Besonders die Wechselatmung - Anuloma Veloma - hilft gegen Nervosität, Unruhe und ein Gefühl der Unsicherheit

Ängste fußen in Unwissenheit und drücken sich in Emotionen aus. Sie sind im Unbewussten als Information angelegt. Mit Erkenntnis, dem Wissen um das Selbst, wird dem Verstand eine Logik vermittelt, die Ängste als emotionales Beiwerk betiteln. Sie schmerzen und drücken sich aus. Erprobtes Pranayama (Rechtes Atmen) unterstützt die Klarheit des Geistes und löst emotionale Anspannungen.

Kapalabhati als Feueratmung bekannt, wirkt befreiend, vitalisierend und erhöht den Sauerstoffgehalt des Blutes. Zwischen den Runden wird der Atem angehalten. Eine Stille die mit Konzentration auf den Punkt zwischen den Augenbrauen wahrgenommen werden kann. Diese Konzentration verbindet Wachbewusstsein, Unterbewusstsein und Überbewusstsein.

Anuloma Viloma, auch Wechselatmung genannt, wirkt harmonisierend. Abwechselnd werden über den linken Nasenflügel Sauerstoff aufgenommen, anschließend rechts. Zwischen der Ein- und Ausatmung bringt der Praktizierende die Konzentration auf den Punkt zwischen den Augenbrauen zur Entwicklung von Intuition. Die Gedankenwellen werden in eine harmonische Schwingung gebracht. Starke Emotionen wie auch Ängste verlieren ihre Kraft. Mehrmals täglich praktiziert unterstützt die Wechselatmung den Heilerfolg maßgeblich. Surya Bedha, eine Atemtechnik zur Aktivierung der Sonnenenergie entspricht in etwa der Technik von Anuloma Viloma, nur dass ausschließlich über das rechte Nasenloch eingeatmet wird zur Aktivierung von Pingala, der dominierenden Sonnenenergie. Diese Form der Atmung eignet sich bei Rückzug, Ängste vor Menschenansammlungen und Unsicherheit.

Hatha-Yoga Asanas gegen innere Unsicherheit

Das regelmäßige Praktizieren von Hatha Yoga Asanas harmonisiert alle Seiten des Seins – körperliche Beweglichkeit, Vitalität wie auch zunehmende psychische Stabilisierung. Besonders der Drehsitz nimmt Einfluss auf das vegetative Nervensystem und fördert die Fähigkeit der Anpassung .

Yoga-Nidra für innere Ruhe bei äußeren Unsicherheiten

Shavasana -die Tiefenentspannung - hilft auch gegen Ängste und Unsicherheit

Ängste und innere Unsicherheit sind Teil des Unbewussten. Mit dem Bewusstwerden dieser Ängste können wir Verhalten und Lebensgewohnheiten verändern . Yoga Nidra, der psychische Schlaf öffnet im Rahmen einer Tiefenentspannung Bewusstseinsräume, die mit einem Sankalpa (Wunsch, Vorsatz, Affirmation) versehen das Auflösen von Ängsten beschleunigen. Ein schnelles Kreisen durch den Körper mit Wahrnehmung, Erinnerung und Fühlen wirkt entspannend in Ergänzung mit einem Sankalpa und klassischer progressiver Muskelrelaxation (PMR). Die Festigkeit des Geistes wird mit einer anhaltenden Konzentration auf die Wirbelsäule erzeugt. Ängste verlieren ihre Kraft. Hierfür eignen sich Meditationen bzw. Entspannungen.

Mantra - Singen für mehr innere Sicherheit

Mantras werden in Sanskrit gesungen. Sie erzeugen eine feinstoffliche Schwingung und ein positives Energiefeld. Mantra-Singen ist ausgezeichnet gegen Ängste und Unsicherheit. Mantra-Singen führt zu Vertrauen und innere Festigkeit. Das folgende lebensbejahende Mantra wird als besonders kraftvoll angesehen und unterstützt die Auflösung von destruktiven Schwingungen in uns.

Mahamrityunjaya Heilmantra

OM TRAYAMBAKAM YAJAMAHAE

SUGANDIM PUSHTI VARGANAM;

URVAAR RUKAMIVA BHANDANAN

MRITYOR MUKSHEEA MAMRITAT“

Innere Unsicherheit und Ängste als Schutz und als Einengung

Ängste und Unsicherheiten sind Bestandteile des Erlebens, die uns schützen oder einengen. Jeder Mensch erkennt hier Grenzen, die es zu überwinden gilt. Identifizieren wir uns mit dem göttlichen Teil in uns, dem Selbst, bekommt die Angst als Schauspieler eine Nebenrolle – ein intellektueller Sieg über die Angst.

Umgang mit Unsicherheit anderer

Vielleicht bist du mit einem Menschen zusammen, der sehr unsicher wirkt. Du würdest ihm gerne helfen. Was kannst Du tun?

Eine Möglichkeit wäre: Ignoriere es einfach! Manche Menschen sind unsicher, weil es neu für sie ist. Wenn sie etwas mehrmals getan haben, werden sie sicherer. Manchmal muss man einfach den anderen und die Unsicherheit überspielen.

Zweite Möglichkeit wäre: Höre dem anderen zu, biete dich an, auch als jemand, dem er seine Bedenken erzählen kann. Falls er unsicher ist bezüglich seines Vortrags, den er am nächsten Tag geben soll, dann lass dir doch die ersten fünf Minuten mal vortragen. Dann kannst du den anderen ermutigen und ihm helfen, ein sichereres Auftreten zu haben.

Dritte Möglichkeit ist, den anderen zu ermutigen, sowohl vorher, wie auch während, wie auch nachher. Menschen brauchen die Bestätigung anderer, insbesondere diejenigen, die eher zu Unsicherheit neigen. Also anstatt dem anderen zu sagen „Du wirkst so unsicher.“ oder „Wenn du so unsicher bist, gibt es große Probleme.“, sage ihm „Du weißt ja sehr viel. Das kriegst Du schon hin.“

Und während er den Vortrag gibt und du vielleicht drin bist, lächle ihm zu. Immer wieder zulächeln, immer wieder nicken. Das gibt dem anderen Sicherheit. Und wenn du zwischendurch denkst, er erzählt Unsinn oder wenn du merkst, dass er ein unsicherer Vortragender ist, dann lächle und nicke ihm zu.

Das gibt ihm Sicherheit und dann kann vielleicht sein Vortrag besser werden. Und nachher sprich eher darüber, was er gut gemacht hat und bestätige ihn. Wenn Menschen positive Bestätigung und Bestärkung bekommen, bekommen sie schrittweise auch mehr Sicherheit.

Siehe auch

Gelassenheit zu entwickeln hilft auch gegen ein Gefühl von Unsicherheit

Literatur

Weblinks

Seminare