Nostalgie

Aus Yogawiki
Armaturenbrett Ford Mustang V8, Baujahr 1966

Nostalgie - sentimentales Zurücksehnen nach vergangenen Zeiten. Nostalgie kann belebt werden durch das Schwelgen in vergangenen Erinnerungen.

Die Entstehung des Begriffs Nostalgie findet sich Ende des 17. Jahrhunderts. Ein Schweizer Mediziner, namens Johannes Hofer entwarf diesen Begriff, um geistige und körperliche Leiden von Söldnern zu beschreiben und verstand Nostalgie als Nervenkrankheit dämonischen Ursprungs. Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurde Nostalgie als eine psychiatrische Störung definiert. Anhänger der Psychoanalyse von Sigmund Freud verwendeten den Begriff Nostalgie für Menschen die sich den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen zeigen oder Angst vor der Zukunft haben - eine Form von Melancholie oder Depression. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen wird Nostalgie heute als eine soziale emotionale Erfahrung in Verbindung mit vertrauten Menschen bezeichnet, die vor allem positive Gefühle hervorbringt.

Aus: The Inquisitive Mind 1/2016 - Themenausgabe Emotionspsychologie im Alltag

Viveka Chudamani - Umgang mit Nostalgie und Bedauern der Vergangenheit aus Vedanta Sicht

Überbleibsel aus der guten alten Zeit

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 563 von Sukadev Bretz -

Früher war alles besser?

Seit Urzeiten denken Menschen immer, dass früher alles besser war. Manchmal denke ich auch, dass bei Swami Vishnu-devananda manches einfacher und klarer war oder zu unserer Anfangszeit im Westerwald, wo so viel Enthusiasmus war, einfach zu leben und erhaben zu denken. Heute ist so viel zu beachten, so viele Regeln mussten wir aufstellen. So viel müssen wir beachten von Brandschutz über Arbeitssicherheit, über diese oder jene Regel, diese oder jene steuerliche Regel beachten und so weiter. Wir haben eine große Organisation mit Yoga Vidya. Es gibt die Ashramleiter, die Bereichsleiter, die Teamleiter, die Vertrauenspersonen und viele mehr. Alles ist so kompliziert. Natürlich gab es Gründe, warum es so gewachsen ist und es ist gut so. Aber trotzdem trauert man manchmal der Vergangenheit hinterher. Oder man bedauert: „Wir hatten doch so große Vorstellungen. Im Jahr 1992 haben wir gedacht, wir könnten Yoga in die Schulen bringen. Wir wollen Yoga in die Medizin oder die Psychotherapie hineinbringen. Wenn Leute überall Yoga machen, wird der Frieden der Welt erreicht.“

Konzentriere dich auf das Unvergängliche

Einiges davon haben wir geschafft, aber nicht alles, wie zum Beispiel nicht wirklich mehr Frieden. Man kann der Vergangenheit nachhängen oder wir können das machen, was Shankara sagt:

„Unsterblich ist dieses Selbst (Atman), meine Liebe – mit diesen Worten verkünden die heiligen Schriften die Unsterblichkeit/ Unvergänglichkeit des Selbst inmitten alles Vergänglichen und Veränderlichen."

Hier zitiert Shankara den Weisen Yajnavalkya, was dieser seiner Frau Maitreyi sagt. Unsterblich ist dieses Selbst. Alles andere nicht. Bedauere nicht zu sehr die Vergangenheit. Hoffe nicht zu sehr auf die Zukunft. Außer hoffe darauf, dass du das Selbst verwirklichen wirst. Du bist das unsterbliche Selbst. Bedauere nichts anderes. Nur das ist wichtig. Alles andere vergeht. Und selbst wenn du alle deine Träume verwirklicht hast, sie werden wieder verschwinden. Nichts ist von Dauer außer das Selbst. Hänge nicht am Vergänglichen. Versuche nicht dem Vergänglichen Ewigkeit zuzuweisen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Psychologische Yogatherapie

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Shivakami Bretz