Navaratri: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Navaratri''' ([[Sanskrit]]: नवरात्रि navarātri ''f.'' "Neunnacht") Fest der neun Nächte; Fest zur Verehrung der göttlichen [[Mutter]] im Monat Caitra (März/April). Die Anbetung der großen Mutter (Mahadevi)- [[Durga]], [[Lakshmi]], [[Saraswati]] - welche in [[Indien]] vorherrschend ist, ist ein religiöses [[Festival]], eine Gelegenheit für großen gesellschaftlichen [[Enthusiasmus]]. Die Menschen feiern in [[Freiheit]], um ihre Gefühle für die göttlich wachende [[Kraft]] auszudrücken, die als [[Quelle]] des ganzen [[Universum]]s angesehen wird.
'''Navaratri''' ([[Sanskrit]]: नवरात्रि navarātri ''f.'' "Neunnacht") ist ein farbenfrohes indisches [[Fest]] zur [[Verehrung]] der göttlichen [[Mutter]] im Laufe von neun ([[Nava]]) feierlichen Nächten ([[Ratri]]) im [[Frühjahr]] und [[Herbst]]. Die Anbetung der großen Mutter ([[Mahadevi]]) - [[Durga]], [[Lakshmi]], [[Saraswati]] - welche in [[Indien]] vorherrschend ist, ist ein religiöses Festival, eine Gelegenheit für großen gesellschaftlichen [[Begeisterung|Enthusiasmus]]. Die [[Mensch]]en feiern in [[Freiheit]], um ihre [[Gefühl]]e für die göttlich wachende [[Kraft]] auszudrücken, die als [[Quelle]] des ganzen [[Universum]]s angesehen wird.


[[Datei:Durga painting.jpg|thumb|[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Durga.html Durga] auf dem Tiger mit ihren Waffen]]


    __TOC__
Das [[Frühling]]s-Navaratri wird auch als [[Rama Navami]] bezeichnet und wird moderat gefeiert. Das [[Herbst]]-Navaratri ist ganz besonders der [[Verehrung]] der göttlichen [[Mutter]] gewidmet und gehört zusammen mit [[Shivaratri]], [[Guru Purnima]], [[Krishna Jayanti]] und [[Diwali]] zu den allerwichtigsten indischen [[Spiritualität|spirituellen]] Festen.


==Sukadev über Navaratri==
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Navaratri'''


== Das Navaratri Fest und seine spirituelle Bedeutung ==
[[Datei:KaliMitShiva_gr.jpg|thumb|Shiva muss Kali bremsen.]]


Während Navaratri, der neun Nächte, betet ganz [[Indien]] die [[Mutter]] an und verehrt sie mit großer [[Hingabe]]. [[Dusserah]], [[Durga Puja]] und Navaratri sind ein und dasselbe. In den ersten drei Nächten wir [[Durga]], der zerstörende Aspekt der Mutter verehrt. In den folgenden drei Nächten wird der schöpferische Aspekt, [[Lakshmi]] gefeiert. Und in den darauffolgenden Nächten der Wissensaspekt [[Saraswati]] angebetet. Der zehnte Tag ist der Tag des Siegers ([[Vijaya Dashami]]).
Navaratri ist ein besonders heiliges Fest. Bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] gehört Navaratri zu den allerheiligsten Festen überhaupt. Es ist das längste Fest, das wir feiern. "Nava" heißt neun, und "Ratri" heißt Nächte. "Navaratri" – neun Nächte. Neun Nächte heißt, besonders nachts werden die Verehrungszeremonien gemacht. Navaratri fällt typischerweise auf Ende September oder Anfang Oktober, und es geht dabei um neun [[Tag]]e. Die ersten drei Tage von Navaratri sind der [[Verehrung]] von [[Durga]] und [[Kali]] gewidmet, die nächsten drei Tage der Verehrung von [[Lakshmi]], die letzten drei Tage der Verehrung von [[Saraswati]].  
Dieser Einteilung liegt eine besondere Bedeutung zugrunde. Wenn die Göttinnen von einem Anhänger in dieser Reihenfolge erst als Durga verehrt wird, zerstört sie zuerst die schlechten Gewohnheiten, die in seinem [[Geist]] lauern. Als Lakshmi pflanzt sie [[Daivi Sampat]] (göttliche Eigenschaften), die spirituelle Entfaltung fördern. Dann gewährt sie ihm als Saraswati wahres Wissen.
Der zehnte Tag feiert den Sieg des [[Wissen]]s über die [[Unwissenheit]], das Gute siegt über das Böse. Es ist der Tag, an dem die Jungen eingeschult werden. Spirituelle [[Aspiran]]ten erhalten an diesem Tag ihre[[ Einweihung]]en. Der Zimmermann, Schneider, Maurer, Künstler, Sänger, die Schreibkraft und andere technische Arbeiter machen eine [[Puja]] für ihre Instrumente und Werkzeugfe. Dies nennt man [[Ayudha Puja]]. Sie sehen und erkennen die Kraft von [[Shakti]] hinter diesen Instrumenten und verehren die Göttin, damit sie ihnen [[Erfolg]], [[Wohlstand]] und [[Frieden]] gewährt.


== Navaratri-Ansprache von Swami Sivananda im Jahr 1951 ==
Nachdem diese neun Tage zu Ende sind, gibt es noch [[Vijaya Dashami]], den zehnten Tag des Sieges. Wenn du neun Tage die göttliche Mutter verehrt hast, dann kann es sein, dass du am zehnten Tag [[Samadhi]] erreichst. Deshalb Dashami,wörtlich  am zehnten Tag, und an diesem zehnten Tag kannst du Samadhi erreichen. Wenn du Samadhi da noch nicht erreichst, dann musst du eben ein nächstes Jahr weiter praktizieren und hoffen, beim nächsten Navaratri, die höchste [[Verwirklichung]] zu erreichen. Es gibt viele Bräuche für Navaratri, und es gibt vieles, was man an Navaratri machen kann. Du brauchst einfach nur auf unsere Internetseite zu schauen, www.yoga-vidya.de. Gib oben „Navaratri“ ein,und dann wirst du viele Informationen finden zu diesem neuntägigen Fest der göttlichen [[Mutter]].


Folgende Ansprache hielt [[Sivananda|Swami Sivananda]] aus Anlass von Navaratri ([[Durga]] [[Puja]]) 2. bis 10. Oktober 1951:
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Die Verehrung der beschützenden Macht ist ein Bedürfnis, das von allen Geschöpfen empfunden wird. Diese Verehrung kann die Form einer intelligenten Anteilnahme an der universellen, stützenden Macht annehmen, oder sie kann, in gewöhnlichen, einfachen Wesen, als bloßer Unterwerfungsinstinkt an höhere Mächte erscheinen, deren Hilfe sie durch ihre bloße Natur suchen. Der Mensch jedoch, ausgestattet mit der brillanten Fähigkeit zur Unterscheidung, Verständnis und bewusstem Willen, weiß, dass sein Wohlbefinden davon abhängt, ob er sich in Harmonie mit der lenkenden Macht des Universums befindet. Der Mensch benötigt sowohl physischen als auch psychischen Schutz. Der einzigartige indische Geist hat die Realität hinter dem Universum als höchst intelligentes Sein erfasst, das mit seiner Kraft oder Macht oder [[Shakti]] funktioniert, die dieser universellen Intelligenz innewohnt. Diese höchste Macht tritt als [[Avatar]]e in Erscheinung, die in die sichtbare Welt hinabsteigen, oder als unsichtbare wohltätige Kräfte, über die sich der Mensch nicht so einfach bewusst sein kann. Welche Form auch immer diese Macht annimmt, ihre Verehrung ist unabdingbar für das Wohl der Menschheit; diese Verehrung ist daher ein Versuch, mit dieser Macht in Kontakt zu treten. Denen, die sie nicht immer verehren können, schreiben die alten Schriften gelegentliche Verehrung vor.


In einem Jahr sind der Sommer- und der Winteranfang zwei sehr wichtige Übergänge klimatischer Konditionen unter solaren Einflüssen. Diese beiden Ereignisse werden als heilige Anlässe zur Verehrung des göttlichen Seins genutzt. Von diesen wird entsprechend durch die [[Ramanavaratri]] in den [[Chaitra Masa]] und die [[Durga Navaratri]] in den [[Ashwayuja Masa]] berichtet. Körper und Geist der Menschen machen aufgrund der Veränderungen in der äußeren Natur beträchtliche Veränderungen durch. Sri [[Rama]] wird zu [[Ramanavami]] beim ersten Ereignis verehrt, und [[Devi Durga]] beim zweiten. Während Sri Rama der Avatar Gottes durch seine Shakti ([[Prakriti]], [[Atma Maya]] oder [[Yoga Maya]]) ist, ist [[Durga]] die Shakti, die sich als kreatives, erhaltendes und schützendes Prinzip in der erschaffenen Welt manifestiert hat. Dieses großartige Prinzip wird als göttliche Mutter verehrt, als [[Maha]] [[Kali]], Maha [[Lakshmi]] und Maha [[Saraswati]], und repräsentiert die Aspekte von [[Tamas]], [[Rajas]] und [[Sattwa]]. So wie ein Seil aus drei Strängen gedreht ist, besteht das [[Universum]] aus diesen drei [[Gunas]] oder Arten von [[Prakriti]]. [[Devi Puja]] ist die Verehrung der ultimativen Ursache aller Dinge, und dient daher dem Wohl von allem. Dies ist ihre Wirkung.
==Das Navaratri Fest und seine spirituelle Bedeutung==
[[Datei:Lakshmi in rot mit weißem Hintergrund und Elefantenköpfen.jpg|thumb|Lakshmi]]


Der Mensch hat die Pflicht, die göttliche Mutter günstig zu stimmen, denn sie ist die Herrscherin über Gesundheit und Fülle des Universums. Selbst die Intelligenz des Menschen wird von ihr regiert. Der Mensch ist in Wahrheit [[Shakti Maya]] (von Shakti erfüllt). Er kann nicht unabhängig von Shakti existieren. Das ganze Universum ist Energie, und Energie ist Shakti. Gott in offenbarter Form ist Shakti oder Kraft. Als nicht manifestierter Aspekt ist Er [[Chit]] oder Bewusstsein; [[Chit Shakti]] ist die Bewusstseinskraft, die als materielle Ursache von allem alles antreibt. Von der Verehrung dieser Mutter aller Dinge hängt der Wohlstand des Individuums, der Familie, der Gesellschaft, der Nation und der ganzen Welt ab. Die menschliche Kraft ist gering; sie erhält ihren Wert aus der unerschöpflichen Quelle der Göttlichkeit. Wenn sie von der reinen Intelligenz des Göttlichen erleuchtet ist, tendiert sie zu spiritueller Entwicklung und Glückseligkeit — anstatt wertloser Zerstörung und Elend. Das große Bedürfnis zur Stunde ist Harmonie und ein angemessenes Wissen über die göttlichen Mächte des Universums, dessen Mangel der Vorbote von Übel und Leid ist. Liebende Verbundenheit mit dem Ganzen bedeutet das Glück der Einheit mit dem Ganzen.
Während Navaratri, der neun Nächte, betet ganz [[Indien]] die [[Göttliche Mutter]] an und verehrt sie mit großer [[Hingabe]]. [[Dusserah]], [[Durga Puja]] und Navaratri sind ein und dasselbe. In den ersten drei Nächten wird [[Durga]]als [[Kali]] der zerstörende [[Aspekt]] der Mutter, verehrt. In den folgenden drei Nächten wird der schöpferische Aspekt, [[Lakshmi]], gefeiert. Und in den darauffolgenden Nächten der [[Wissen]]saspekt [[Saraswati]] angebetet. Der zehnte Tag ist der Tag des Sieges ([[Vijaya Dashami]]).


O Suchender! Du bist keine selbstgenügsame, unabhängige Einheit. Deine Größe ist ein reflektierter Teil der universellen Herrlichkeit der Maha Shakti oder der [[Aishwarva]] des Herrn. Lasse Eitelkeit und Stolz hinter dir. Gib dich der göttlichen Mutter hin. Bete zu Ihr, die [[Brahma Shakti]], [[Vishnu Shakti]] und [[Shiva Shakti]] ist. Du bist ein Kind dieser Mutter. Wie kannst du Sie gering schätzen? Du bestehst aus Ihrer Substanz. Wisse, dass Sie alles durchdringt. Es gibt keinen Ort, wo Sie nicht ist. Studiere das [[Devi Mahatmya]] und betreibe [[Japa]] mit dem [[Devi Mantra]]. Meditiere über [[Devi]] und stelle dich auf Sie ein. Dies ist dein Ziel; dies ist dein größter Reichtum; dies ist der Zenit der Herrlichkeit; dies ist [[Kaivalya Moksha]] oder finale Befreiung. Mögest du in Frieden ruhen und gesegnet sein. Möge die Gnade der göttlichen Mutter über dich kommen!
Dieser Einteilung liegt eine besondere Bedeutung zugrunde. Wenn die [[Göttin]] von einem Anhänger in dieser Reihenfolge erst als [[Durga]] verehrt wird, zerstört die Göttin zuerst die schlechten [[Gewohnheit]]en, die in seinem [[Geist]] lauern. Als [[Lakshmi]] pflanzt sie [[Daivi Sampat]] (göttliche [[Eigenschaft]]en), die die spirituelle Entfaltung fördern. Dann gewährt sie ihm als [[Saraswati]] wahres [[Wissen]].
 
Der zehnte Tag feiert den Sieg des [[Wissen]]s über die [[Unwissenheit]], das Gute siegt über das Böse. Es ist der Tag, an dem die Jungen eingeschult werden. Spirituelle [[Aspirant]]en erhalten an diesem Tag ihre [[Einweihung]]en. Der Zimmermann, Schneider, Maurer, Künstler, Sänger, die Schreibkraft und andere technische [[Arbeit]]er machen eine [[Puja]] für ihre Instrumente und Werkzeuge. Dies nennt man [[Ayudha Puja]]. Sie sehen und erkennen die [[Kraft]] von [[Shakti]] hinter diesen Instrumenten und verehren die [[Göttin]], damit sie ihnen [[Erfolg]], [[Wohlstand]] und [[Frieden]] gewährt.
 
Hinter Navaratri scheint sich der Beginn des Prinzips der [[Energie|Urenergie]] oder [[Shakti]] zu verbergen: Tasmadvira ajayata virajo adhipurua, sa jato atyaricyata pascadbhumimatho pura ("Er wurde das [[Universum]]. Er war das Universum, ist das Universum, und wird das Universum in der [[Zukunft]] sein. Er als das Universum erschuf sich selbst durch sich selbst"). Dieses ist das Grundprinzip von [[Ardhanarishvara]] in unserer [[Religion|religiösen]] Ausdrucksweise. [[Gott]] [[Shiva]] ist der Inbegriff von Androgynie (Zwittrigkeit), vielmehr offenkundig androgyne Absolutheit. Es ist seine [[Energie]], die nicht von ihm getrennt werden kann. Die Art in der der [[Ursprung]] der Dinge in dieser Welt agiert und unsere Deutung dieser [[Kosmos|kosmischen]] Aktivität liegen in der [[Form]] der [[Verehrung]] von Shiva oder der Verehrung von Shakti. Dieses [[Mysterium]] ist in der Tat der Hintergrund für unseren [[Wunsch]], jedes Jahr aufs Neue [[Mahakali]] zu verehren, [[Ma]] [[Durga]], [[Saraswati|Mahasaraswati]], ob wir nun verstehen, was wir tun oder nicht.
 
Navaratri ist zunächst Durga, der Göttin der Kraft, gewidmet. In der vorzeitlichen Mythologie wird behauptet, dass die Götter [[Devi]] Durga zehn tödliche Waffen zukommen ließen, um in ihrer Schlacht mit den [[Asura]]s die Welt vor dem Bösen zu retten. [[Brahma]] bescherte Kamandal (heiliges Wassergefäß), [[Chakra]] wurde von [[Vishnu]] gegeben, Shiva gab [[Trishul]], der [[Vajra]] (Blitz) wurde von [[Indra]] gegeben, die Kuthar (Axt) von Viwakarma, die [[Kaladanda]] (Rute) wurde Durga von [[Yama]] geschenkt, die [[Naga]] (Schlange) von [[Vasuki]]. Karga und [[Dhal]] (Schild) wurden von [[Surya]] ausgestattet und Dhanuswar (Pfeil und Bogen) von [[Vayu]]. Diese Waffen wurden durch [[Mantra]]s ermächtigt, die von den Personen rezitiert wurden, die Durgas Erfolg erstrebten. Die zehnfach bewaffnete Durga wird auch [[Kali]], [[Bhavani]], [[Amba]] und [[Chandika]] genannt. Man glaubt, dass die Mantras die Macht haben, menschliche Wesen vor jeglichen schädlichen Kräften zu schützen.
Devi Durga, der Göttin der Kraft, wird roter Hibiskus dargebracht, da rot die Farbe der Kraft ist. Daraus entstand der [[Brauch]], ihr hundertacht Lotusblüten in täglicher [[Puja]] darzubringen.
 
Navaratri wird zweimal im Jahr gefeiert: Während Sukhla Paksha (zunehmender [[Mond]]) des Mondmonats von [[Ashwin]], der erste ist im September oder Oktober im Herbst, und der zweite ereignet sich während der ersten neun Tage der hellen zwei Wochen der Sukhla Paksha des Mondmonats von [[Chaitra]] Mitte März bis Mitte April im Frühling. Die neun Tage von Navaratri sind die gesegnetste Zeit des Jahres, weil in diesem Zeitraum Ma Durga angerufen werden kann, und ihre Segnungen können alles Böse von ungünstigem [[Karma]] beseitigen, Wohlsein, [[Gesundheit]] und [[Reichtum]] für ihre Anhänger erzeugen und die Stimmung von unreinen [[Seele]]n erhellen. Parvati, Laksmi und Saraswati werden durchgehend in diesen neun Nächten angebetet.
 
Im Navaratri Fest sind die ersten drei Nächte der Göttin der Handlung und der Energie gewidmet in ihren verschiedenen Manifestationen von [[Kumari]], [[Parvati]] und [[Kali]]. [[Lakshmi]], die Göttin von [[Reichtum]], [[Frieden]] und [[Überfluss]] wird während der nächsten drei Tage in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen verehrt. Lakshmi, die vier Hände hat, symbolisiert die vier Ziele des menschlichen Lebens. In einer Hand hält sie eine [[Padma|Lotosblume]], die das nie endende Leben und die Beständigkeit der Seele symbolisiert. Die zweite [[Hand]], die einen weiteren Lotos hält, beschreibt die Loslösung von weltlicher Macht oder [[Maya]]. Der Lotos symbolisiert die Öffnung der Seele. Die dritte Hand  Lakshmis verteilt [[Segnung]]en mit [[Glück]] und [[Wohlstand]] an alle. Eine weitere Hand von ihr ist geöffnet und zeigt zur [[Erde]], sie gibt den Menschen Halt. Außerdem gibt es dort eine interessante Anekdote, dass Navaratri nachts gefeiert wird, um die schlummernde Unwissenheit von Tomoguna (dem inneren [[Mahishasura]] oder faulem Büffel) zu beseitigen.
 
Die Segnungen von Saraswati, der Göttin des [[Wissen]]s, werden als [[Lalita]] [[Panchami]] angerufen während der letzten drei Tage von Navaratri. Saraswati gewährt spirituelles Wissen, um den Menschen von der Fessel Mayas oder der materiellen Welt zu befreien. Yagnas, der abschließende Akt von [[Abschied]] und [[Dankbarkeit]] wird am achten und neunten Tag von Navaratri zelebriert.
 
Navaratri erlaubt einem, andächtig die einmütige heilige [[Existenz]] der Göttin zu spüren, während man die spirituelle Energie aufnimmt und den inneren [[Mut]], die Seelen vom Maya
der weltlichen Existenz zu befreien. Durga, Lakshmi und Saraswati sind keine sterblichen verhängnisvollen Frauen. Vielmehr die Kraft des Kosmos verwurzelt im Absoluten.
 
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==Navaratri-Ansprache von Swami Sivananda im Jahr 1951==
[[Datei:Saraswati3.jpg|thumb|Saraswati]]
 
Folgende Ansprache hielt [[Swami Sivananda]] aus Anlass von Navaratri ([[Durga]] [[Puja]]) 1951:
 
"Die [[Verehrung]] der beschützenden [[Macht]] ist ein Bedürfnis, das von allen Geschöpfen empfunden wird. Diese Verehrung kann die Form einer intelligenten Anteilnahme an der universellen, stützenden Macht annehmen, oder sie kann, in gewöhnlichen, einfachen [[Wesen]], als bloßer Unterwerfungs[[instinkt]] an höhere Mächte erscheinen, deren Hilfe sie durch ihre bloße [[Natur]] suchen. Der Mensch jedoch, ausgestattet mit der brillanten Fähigkeit zur Unterscheidung, Verständnis und bewusstem [[Wille]]n, weiß, dass sein Wohlbefinden davon abhängt, ob er sich in [[Harmonie]] mit der lenkenden Macht des [[Universum]]s befindet.
 
Der Mensch benötigt sowohl physischen als auch psychischen [[Schutz]]. Der einzigartige indische [[Geist]] hat die [[Realität]] hinter dem Universum als höchst intelligentes [[Sein]] erfasst, das mit seiner [[Kraft]] oder [[Macht]] oder [[Shakti]] funktioniert, die dieser universellen [[Intelligenz]] innewohnt. Diese höchste Macht tritt als [[Avatar]]e in [[Erscheinung]], die in die sichtbare [[Welt]] hinabsteigen, oder als unsichtbare wohltätige Kräfte, über die sich der Mensch nicht so einfach [[Bewusstsein|bewusst]] sein kann. Welche Form auch immer diese Macht annimmt, ihre Verehrung ist unabdingbar für das Wohl der [[Menschheit]]; diese Verehrung ist daher ein Versuch, mit dieser Macht in Kontakt zu treten. Denen, die sie nicht immer verehren können, schreiben die alten [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften] gelegentliche [[Verehrung]] vor.
 
In einem Jahr sind der Sommer- und der Winteranfang zwei sehr wichtige Übergänge klimatischer Konditionen unter solaren Einflüssen. Diese beiden Ereignisse werden als heilige Anlässe zur Verehrung des göttlichen [[Sein]]s genutzt. Von diesen wird entsprechend durch die [[Rama]]navaratri in den [[Chaitra]] [[Masa]] und die [[Durga]] Navaratri in den Ashwayuja [[Masa]] berichtet. [[Körper]] und [[Geist]] der Menschen machen aufgrund der Veränderungen in der äußeren [[Natur]] beträchtliche Veränderungen durch. Sri [[Rama]] wird zu [[Ramanavami]] beim ersten Ereignis verehrt, und [[Devi]] [[Durga]] beim zweiten. Während [[Sri]] [[Rama]] der [[Avatar]] [[Gott]]es durch seine [[Shakti]] ([[Prakriti]], [[Atma]] [[Maya]] oder [[Yoga]] [[Maya]]) ist, ist [[Durga]] die Shakti, die sich als kreatives, erhaltendes und schützendes [[Prinzip]] in der erschaffenen [[Welt]] manifestiert hat. Dieses großartige Prinzip wird als göttliche [[Mutter]] verehrt, als [[Maha]] [[Kali]], Maha [[Lakshmi]] und Maha [[Saraswati]], und repräsentiert die Aspekte von [[Tamas]], [[Rajas]] und [[Sattwa]]. So wie ein Seil aus drei Strängen gedreht ist, besteht das [[Universum]] aus diesen drei [[Gunas]] oder Arten von [[Prakriti]]. [[Devi]] [[Puja]] ist die Verehrung der ultimativen [[Ursache]] aller Dinge, und dient daher dem Wohl von allem. Dies ist ihre [[Wirkung]].
 
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Der [[Mensch]] hat die [[Pflicht]], die göttliche Mutter günstig zu stimmen, denn sie ist die Herrscherin über [[Gesundheit]] und [[Fülle]] des [[Universum]]s. Selbst die Intelligenz des Menschen wird von ihr regiert. Der Mensch ist in [[Wahrheit]] [[Shakti]] [[Maya]] (von Shakti erfüllt). Er kann nicht unabhängig von Shakti existieren. Das ganze Universum ist [[Energie]], und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energie] ist [[Shakti]]. [[Gott]] in offenbarter Form ist Shakti oder [[Kraft]]. Als nicht [[Manifestation|manifestierter]] [[Aspekt]] ist Er [[Chit]] oder [[Bewusstsein]]; [[Chit Shakti]] ist die [[Bewusstsein]]skraft, die als [[materie]]lle [[Ursache]] von allem alles antreibt. Von der [[Verehrung]] dieser Mutter aller Dinge hängt der [[Wohlstand]] des Individuums, der [[Familie]], der [[Gesellschaft]], der Nation und der ganzen [[Welt]] ab. Die menschliche Kraft ist gering; sie erhält ihren Wert aus der unerschöpflichen [[Quelle]] der Göttlichkeit. Wenn sie von der reinen Intelligenz des Göttlichen erleuchtet ist, tendiert sie zu spiritueller [[Entwicklung]] und [[Glückseligkeit]] — anstatt wertloser Zerstörung und Elend. Das große Bedürfnis zur Stunde ist [[Harmonie]] und ein angemessenes [[Wissen]] über die göttlichen Mächte des Universums, dessen Mangel der Vorbote von Übel und [[Leid]] ist. [[Liebe]]nde [[Verbundenheit]] mit dem Ganzen bedeutet das [[Glück]] der [[Einheit]] mit dem Ganzen.
 
O Suchender! Du bist keine selbstgenügsame, unabhängige Einheit. Deine Größe ist ein reflektierter Teil der universellen Herrlichkeit der [[Maha]] Shakti oder der Aishwarva des [[Herr]]n. Lasse [[Eitelkeit]] und [[Stolz]] hinter dir. Gib dich der göttlichen Mutter hin. Bete zu Ihr, die [[Brahma]] [[Shakti]], [[Vishnu]] Shakti und [[Shiva]] Shakti ist. Du bist ein [[Kind]] dieser [[Mutter]]. Wie kannst du Sie gering schätzen? Du bestehst aus Ihrer Substanz. Wisse, dass Sie alles durchdringt. Es gibt keinen Ort, wo Sie nicht ist. Studiere das [[Devi Mahatmya]] und betreibe [[Japa]] mit dem [[Devi]] [[Mantra]]. Meditiere über [[Devi]] und stelle dich auf Sie ein. Dies ist dein [[Ziel]]; dies ist dein größter [[Reichtum]]; dies ist der Zenit der Herrlichkeit; dies ist [[Kaivalya]] [[Moksha]] oder finale [[Befreiung]]. Mögest du in [[Frieden]] [[ruhe]]n und [[Segen|gesegnet]] sein. Möge die [[Gnade]] der göttlichen Mutter über dich kommen!


Copyright dieses Artikels bei [http://www.sivananandaonline.org Divine Life Society]
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==Wie feiert man Navaratri?==
== Die [[Anbetung]] der großen Mutter ([[Mahadevi]]) – Navaratri-Botschaft von Swami Krishnananda ==
[[Datei:Sivananda-Urwald.jpg|thumb|Swami Sivananda]]
 
In [[Indien]] gibt es viele Navaratri Bräuche. In seinem Buch "[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p39_Feste-und-Fastentage-im-Hinduismus/ Feste und Fastentage]" beschreibt der indische [[Yoga Meister]] [http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda] einige davon:
 
"In Bengalen ist die [[Durga Puja]] ein großes [[Fest]]. Wer nicht mehr bei der [[Familie]] wohnt, kehrt in dieser [[Zeit]] nach Hause zurück, um Navaratri als Familienfest zu feiern."
 
"Der Töpfer zeigt sein Geschick beim Modellieren seiner Werke, der Maler beim Malen seiner Bilder, der [[Musik]]er beim Spielen seines Instruments und der Priester beim Rezitieren der [[heilig]]en Schriften. Die Bengalen sparen das ganze Jahr über auf das Navaratri Fest. An die [[Brahmane]]n wird reichlich [[Kleidung]] verteilt. Die bengalischen [[Frau]]en heißen die [[Göttin]] mit mütterlicher [[Liebe]] willkommen. Wenn sie dann am letzten Tag des Festes das Bild der Göttin im [[Wasser]] versenken, ist das ein [[symbol]]isches Abschieds[[ritual]] für die Tochter, die heiratet und in das Haus ihres [[Mann]]es zieht. Sie vergießen mütterliche Tränen dabei. Auf diese Weise wird der Abschied [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Durga.html Durgas] von ihrer geliebten [[Mutter]] begangen."
 
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===Navaratri im Sivananda Ashram Rishikesh===
[[Datei:Sivananda Ashram Rishikesh.JPG|thumb|Sivananda Ashram in Rishikesh]]
 
Im [[Sivananda Ashram|Sivananda Ashram in Rishikesh]] finden anlässlich von Navaratri folgende Veranstaltungen und [[Zeremonie]]n statt - so beschreibt es Swami [[Sivananda]] in seinem Buch "Feste und Fastentage":
 
[[Datei:DurgaaufdemTiger gr.jpg|thumb|Durga]]
 
[[Datei:21Puja.jpg|thumb|Havan - Feuerzeremonie]]
 
# Täglich wird eine besondere [[Puja]] ([[Ritual]]) zur [[Verehrung]] der göttlichen Mutter durchgeführt. Dazu gehört auch das Rezitieren des [[Durga Saptashati]], der 700 Verse zur Verehrung der Göttlichen Mutter ([[Devi Mahatmyam]]).
# Unter [[Rezitation]] der [[Shri]] Lalita Sahasranama („Tausend [[Name]]n von Lalita“) werden der [[Göttin]] im [[Tempel]] hunderttausend mal [[Blume]]n dargebracht (Laksh[[archana]]: [[Lakh]] heißt hunderttausend, [[Archana]] heißt rituelles [[Opfer]]).
# Alle [[Ashram]]bewohner rezitieren das Navarna Mantra „[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/om-aim-hrim-klim-om-aim-hrim Aim hrim klim chamundayai vichche]“ oder ihr eigenes [[Mantra]] so oft wie möglich. ([[Japa]] bedeutet Mantrawiederholung).
# Im [[Satsang]]raum wird ein [[kunst]]voll geschmückter [[Altar]] aufgestellt. Auf diesem Altar steht während der ersten drei Tage ein Bildnis von [[Durga]], danach von [[Lakshmi]] und während der letzten drei Tage von [[Saraswati]]. Verse aus den heiligen Schriften wie Durga Saptashati bzw. Devi Mahatmyam werden rezitiert und erläutert. Kirtans (spirituelle Lieder, Mantras) zu Ehren der Göttlichen Mutter werden gesungen. Der Abend endet mit der Darbringung von Blumen für die Göttin und dem Arati (Lichtzeremonie). Manchmal werden auch Szenen aus der Devi Mahatmya als Schauspiel aufgeführt.
# Ernsthafte spirituelle [[Aspirant]]en ernähren sich an diesen neun Tagen oder wenigstens an je einem Tag der jeweiligen Drei-Tages-Phasen nur von Früchten oder fasten ganz.
# Am neunten Tag werden neben Büchern, die für [[Saraswati]], also für [[Wissen]], stehen, auch andere Gerätschaften wie etwa Schreib- und Druckmaschinen, symbolisch verehrt.
# Zum Abschluss von Navaratri gibt es am Vijaya-Dashami-Tag eine [[Mantra]] [[Diksha]]: Spirituelle [[Aspirant]]en werden auf [[Wunsch]] in ihr persönliches [[Mantra]] eingeweiht. Wer schon länger auf dem spirituellen [[Weg]] ist, kann an diesem Tag die [[Sannyasa]] [[Diksha]], die Einweihung zum [[Mönch]]/zur [[Nonne]] empfangen. Schul[[kind]]er – und auch ältere des Schreibens unkundige „[https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kinder]“ – werden besonders gesegnet zum Beginn der Schulzeit, zum Erlernen des Alphabets. Studenten beginnen ihre neuen Semester. Am Morgen[[satsang]] werden die Bücher, welche am neunten Tag verehrt wurden, nochmals in einer [[Puja]] verehrt. Jeweils ein Kapitel aus den wichtigsten Schriften wie der [[Bhagavad Gita]], den [[Upanishaden]], den [[Brahma Sutra]]s, dem [[Ramayana]] sowie der [[Shrimad Bhagavatam]] wird rezitiert.
# Am [[Vijaya Dashami]]-Tag wird auch eine [[Kanya]] [[Puja]] durchgeführt. Bei einer Kanya Puja werden neun junge Mädchen unter zehn Jahren als [[Inkarnation|Verkörperung]] der Göttlichen [[Mutter]] verehrt. Sie erhalten auserlesene Speisen und neue Kleider.
# An diesem letzten Tag wird im [[Tempel]] ein großes [[Havan]] ([[Feuer]][[zeremonie]]) durchgeführt, wobei die [[Durga Saptashati]] und andere Verse zur [[Lobpreis]]ung der Göttlichen Mutter rezitiert werden.
 
===Navaratri bei Yoga Vidya===
[[Datei:Bad Meinberg Yoga Haus-Ashram.jpg|thumb|Yoga Vidya Zentrum in Bad Meinberg]]
 
Bei [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya] ist [https://www.yoga-vidya.de/seminare/titel/navaratri/ Navaratri] das größte aller [[Fest]]e. Das Fest wird insgesamt 10 Tage lang gefeiert.
* Das Datum von [[Vijaya Dashami]] findet man typischerweise in indischen Kalendern bzw. auf der Seite [https://www.yoga-vidya.de/service/spiritueller-kalender/ Spiritueller Kalender]. Die neun Tage davor sind dann die neun Tage von Navaratri.
* Geschichten aus der [[Devi Mahatmyam]] werden im Rahmen der [[Satsang]]s erzählt und erläutert.
* An den '''ersten drei Tagen''' von Navaratri wird [[Durga]] bzw. [[Kali]] verehrt:
**Im Rahmen des [Satsang]]s werden die [[Mantra]]s Om Shri Mahakalikayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha und Om Aim Hrim Klim Chamundaye Viche Namaha rezitiert sowie hauptsächlich [[Devi]] [[Kirtan]]s gesungen.
**Auf dem Altar werden Bilder von [[Durga]] und [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Kali.html Kali] aufgestellt.
 
[[Datei:Kamalatmika-Lakshmi-mit-durga-saraswati.jpg|thumb|Lakshmi, Durga und Saraswati]]
 
** Jeden Tag wird eine [[Durga Puja]] zelebriert. Bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] [[Bad Meinberg]] wird dabei auch die [[Devi Mahatmyam]] sowie [[Devi]] [[Kavacha]]m und Argala [[Stotra]]m rezitiert. Beim [[Archana]]m werden die 108 [[Name]]n von [[Durga]] rezitiert ([[Devi Archana]]). Ansonsten wird die einfache [[Durga Puja]] zelebriert.
* An den '''mittleren drei Tagen''' von Navaratri wird [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Lakshmi1.html Lakshmi] verehrt:
**Im Rahmen des [[Satsang]]s werden die [[Mantra]]s [[Om]] [[Shri]] [[Maha]]lakshmyai [[Namah]]a und [[Om]] [[Aim]] [[Hrim]] [[Klim]] [[Chamunda]]ye Viche [[Namah]]a rezitiert sowie [[Devi]] [[Kirtan]]s gesungen.
**Auf dem [[Altar]] wird das Bild von [[Lakshmi]] aufgestellt
** Jeden Tag wird eine [[Lakshmi Puja]] zelebriert. Bei [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya] [[Bad Meinberg]] werden dabei die mittleren Kapitel der [[Devi Mahatmyam]] rezitiert. Beim [[Archana]]m werden die 108 [[Name]]n von [[Lakshmi]] rezitiert ([[Lakshmi Archanam]]). Ansonsten wird die einfache [[Lakshmi Puja]] zelebriert.
* An den '''letzten drei Tagen''' von Navaratri wird [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Saraswati.html Saraswati] verehrt:
**Im Rahmen des [[Satsang]]s werden die [[Mantra]]s [[Om]] [[Aim]] Saraswatyai [[Namah]]a und Om Aim Hrim Klim Chamundaye Viche Namaha rezitiert sowie [[Devi]] [[Kirtan]]s gesungen.
**Auf dem Altar wird das Bild von [[Saraswati]] aufgestellt.
** Jeden Tag wird eine [[Saraswati Puja]] zelebriert. Bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] Bad Meinberg werden dabei die letzten Kapitel der [[Devi Mahatmyam]] rezitiert. Beim [[Archana]]m werden die 108 Namen von Saraswati rezitiert ([[Saraswati Archanam]]). Ansonsten wird die einfache [[Saraswati Puja]] zelebriert.
* Am '''zehnten Tag''' findet [[Vijaya Dashami]] statt. Für die Feier von Vijaya Dashami hat sich bei Yoga Vidya ein ganz besonderes [[Ritual]] entwickelt, das einzigartig und von großer Bedeutung ist. Mehr dazu unter dem Stichwort [[Vijaya Dashami]].
 
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===Wie kannst du bei dir zuhause Navaratri feiern?===
Nutze die [[Zeit]] von Navaratri für intensivere [[spirituell]]e [[Praxis]]. Du kannst die Praxis von [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation], [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/asanas-als-besonderer-schwerpunkt/ Asanas], [[Pranayama]] oder auch [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/mantras-und-musik/ Mantra-Rezitation] intensivieren. Während der neun Tage von Navaratri wirken die spirituellen Praktiken besonders stark.
 
Die Zeit von Navaratri ist auch sehr geeignet für [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/fastenseminare/ Fastenkuren] sowie das Einhalten von einer besonders gesunden [[Ernährung]].
 
Navaratri ist auch eine gute [[Zeit]], um auf deinen spirituellen [[Weg]] bis jetzt zurückzublicken und dir [[Bewusstsein|bewusst]] zu werden, wie du in deiner spirituellen Praxis voranschreiten kannst.
 
An Navaratri kannst du [[Gott]] besonders als Göttliche [[Mutter]], als [[Natur]], als [[Kosmos|Kosmische]] [[Energie]] verehren. Du kannst dir bewusst machen, wie deine [[Beziehung]] zu Gott, zur Göttlichen Mutter sich entwickelt hat. Und du kannst dein [[Herz]] ganz der göttlichen Mutter offen legen und um [[Führung]] bitten.
 
[[Datei:Durga.jpg|thumb|Durga]]
 
Wenn du willst, kannst du zu Navaratri auch besondere [[Mantra]]s rezitieren:
* Die ganze Zeit kannst du immer wieder das Mantra Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha rezitieren. Rezitiere an jedem Tag aber auch dein persönliches Mantra bzw. das Mantra in das du eingeweiht wurdest. Singe [[Kirtan]]s, insbesondere [[Durga]], [[Kali]], [[Lakshmi]] und [[Saraswati]] Kirtans. Du findest auch im Internet viele [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/listTagged?tag=vidya-mantras Kirtan Videos].
* An den ersten drei Tagen von Navaratri rezitiere das [[Mantra]] [[Om]] [[Shri]] [[Durga]]yai [[Namah]]a und/oder Om Shri [[Maha]][[kali]]yai Namaha. Schaue dabei immer wieder auf ein Bild von [[Durga]]/[[Kali]] und meditiere über seine Bedeutung.
* An den mittleren drei Tagen von Navaratri rezitiere das Mantra [[Om]] [[Shri]] [[Maha]]lakshmyai [[Namah]]a. Schaue dabei immer wieder auf ein Bild von [[Lakshmi]] und meditiere über seine Bedeutung.
 
* An den letzten drei Tagen von Navaratri rezitiere das Mantra Om [[Aim]] Saraswatyai Namaha. Schaue immer wieder auf ein Bild von [[Saraswati]] und meditiere über seine Bedeutung.
* Am zehnten Tag rezitiere insbesondere dein persönliches [[Mantra]] oder das Mantra Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha. Fasse an diesem [[Vijaya]] [[Dashami]] Tag Vorsätze für deine weitere [[Praxis]]. Und überlege auch, wie du dein berufliches [[Leben]] spiritualisieren kannst.
 
Wenn du mit [[Puja]]/[[Homa]] vertraut bist, kannst du auch an jedem Tag eine Puja/Homa zelebrieren. Oder du kannst an jedem der drei Drittel sowie an Vijaya Dashami eine Puja zelebrieren.
 
==Die Anbetung der großen Mutter (Mahadevi) – Navaratri-Botschaft von Swami Krishnananda==
[[Datei:Kali tanzt auf Shiva.jpg|thumb|Kali - der zerstörerische Aspekt der Göttin]]
 
Jede [[Erwartung]], die vom menschlichen [[Verstand]] ausgeht, unterliegt verschiedenen Facetten und Interpretationen. Wenn etwas geschieht, hält dann jemand inne, um sich zu fragen, warum überhaupt etwas geschieht? Warum soll überhaupt etwas geschehen? Normalerweise ordnen wir die Geschehnisse in dieser [[Welt]] Gründen zu, die für uns sichtbar sind oder intellektuell berechenbar. Bis zu diesem Grad können wir  herausfinden, warum die Dinge so passieren, wie sie passieren.
Jede [[Erwartung]], die vom menschlichen [[Verstand]] ausgeht, unterliegt verschiedenen Facetten und Interpretationen. Wenn etwas geschieht, hält dann jemand inne, um sich zu fragen, warum überhaupt etwas geschieht? Warum soll überhaupt etwas geschehen? Normalerweise ordnen wir die Geschehnisse in dieser [[Welt]] Gründen zu, die für uns sichtbar sind oder intellektuell berechenbar. Bis zu diesem Grad können wir  herausfinden, warum die Dinge so passieren, wie sie passieren.


Es gibt großartige Wissenschaftler auf der Welt, die sachkundig darin sind, den Ursprung der Dinge herauszufinden. Und wie die [[Wissenschaft]] fortschreitet, so erreicht die Bedeutung vom “[[Ursprung]]“ immer neue Interpretationen. Wenn es regnete, gingen religiös motivierte Beobachter davon aus, dass Gott [[Indra]] seinen [[Vayra]] (Donnerkeil) schwenkte, eine Waffe, die er mit den Händen schwenkte, er verwirbelt damit alle Kräfte und so kommt es zum [[Regen]]. Der Regenbogen wurde als [[Indradhanush]] angesehen, ein Bogen, der von Indra nach dem Regen geschwungen wurde. Hinter sichtbaren [[Phänomen]]en vermuteten wir göttliche Ursachen, ein Bogen, den Indra nach dem Regen schwang, erscheint als Regenbogen. Aber Wissenschaft hat mit Religion nichts zu tun. Sie glaubt nur, was sie sieht. Da wir Indra nicht am [[Himmel]] sehen können, kann die Wissenschaft nicht zustimmen, dass er der Grund für den Regen ist.
Es gibt großartige [[Wissenschaft]]ler auf der [[Welt]], die sachkundig darin sind, den [[Ursprung]] der Dinge herauszufinden. Und wie die [[Wissenschaft]] fortschreitet, so erreicht die Bedeutung vom “[[Ursprung]]“ immer neue Interpretationen. Wenn es regnete, gingen religiös motivierte Beobachter davon aus, dass [[Gott]] [[Indra]] seinen Vayra (Donnerkeil) schwenkte, eine Waffe, die er mit den Händen schwenkte, er verwirbelt damit alle Kräfte und so kommt es zum [[Regen]]. Der Regenbogen wurde als [[Indra]]dhanush angesehen, ein Bogen, der von Indra nach dem Regen geschwungen wurde. Hinter sichtbaren Phänomenen vermuteten wir göttliche [[Ursache]]n, ein Bogen, den [[Indra]] nach dem [[Regen]] schwang, erscheint als Regenbogen. Aber Wissenschaft hat mit [[Religion]] nichts zu tun. Sie glaubt nur, was sie sieht. Da wir Indra nicht am [[Himmel]] sehen können, kann die Wissenschaft nicht zustimmen, dass er der Grund für den Regen ist.


Was sehen wir mit unseren wissenschaftlichen Augen? Auch hier hat sich die Beobachtung von einer groben Einschätzung bis zu einer feineren [[Betrachtung]] stetig verbessert. Es gab sowohl im [[Osten]] als auch im [[Westen]] [[Philosoph]]en, die annahmen, dass Gott ursprünglich das kosmische [[Meer]] geschaffen hat, worüber er vor Beginn der [[Schöpfung]] nachgesonnen hat. Ein Gedicht in [[Sanskrit]] sagt aus, dass Gott das [[Wasser]] geschaffen hat und alles daraus hervor ging.
[[Datei:Saraswati.jpg|thumb|Saraswati]]


Es gibt andere, die denken, dass diese Welt ein Splitter der Sonne ist, ein Ausschnitt des Sonnengestirns und die Evolution auf diesem [[Planet]] habe sich gradlinig über den Verlauf endloser Zeiten erstreckt. Aber warum dies alles geschieht, war ebenfalls eine Frage der Wissenschaft. Alles geschieht, weil es Ursachen hinter den Ursachen gibt. Es gibt winzige Moleküle, welche die Ursache von soliden Dingen, wie z.B. von Felsen sind. Alles, was fest erscheint, hat eine molekulare [[Struktur]]. Dann verebbte die wissenschaftliche Beobachtung für die Dauer des Mittelalters. Danach erblühte sie jedoch wieder und entdeckte immer feinere Kräfte hinter den Molekülen. Überall scheinen sich Kräfte wie Wirbel in einem gigantischen Meer aus [[Energie]] zu drehen. Aufgrund von mathematischer Berechnung, durch [[Beobachtung]] und Experimente nahm man an, dass die feste Struktur der Welt aus kondensierter Energie bestand. Energie, die auch in ihrer groben [[Form]], wie der [[Elektrizität]], solche Kräfte hat, dass sie solide Objekte in Stücke zerbrechen kann. Wenn eine ausreichende Voltzahl kraftvollen Stromes durch einen [[Berg]] geleitet wird, wird der Berg zerspringen und nur noch aus Bruchstücken bestehen. So verhält es sich selbst mit der Elektrizität.
Was sehen wir mit unseren wissenschaftlichen [[Auge]]n? Auch hier hat sich die [[Beobachtung]] von einer groben Einschätzung bis zu einer feineren Betrachtung stetig verbessert. Es gab sowohl im Osten als auch im Westen [[Philosoph]]en, die annahmen, dass Gott ursprünglich das [[Kosmos|kosmische]] Meer geschaffen hat, worüber er vor Beginn der [[Schöpfung]] nachgesonnen hat. Ein Gedicht in [[Sanskrit]] sagt aus, dass Gott das [[Wasser]] geschaffen hat und alles daraus hervor ging.


Die ursächlichen Energien, welche hinter allen Ereignissen vermutet werden, wurden weiterhin durch immer genauere Beobachtungsprozesse analysiert und es war nicht leicht zu verstehen, warum es in der [[Schöpfung]] eine so große Vielfalt gab. Selbst wenn man es als selbstverständlich ansah, dass sich das kosmische Meer als Materie manifestierte. Die Vielzahl der Individuen blieb unerklärlich. Das war ein weiterer Fortschritt in der modernen Technik der wissenschaftlichen Beobachtung, welche festzustellen vermochte, dass ich mich von dir unterscheide und du dich von mir- alles unterscheidet sich voneinander, nichts gleicht sich- der Grund ist eine mysteriöse Aktivität in den verschiedenen Zentren des kosmischen Meeres aus Energie, obwohl wir uns in einem großen Meer aus gleichgewichtiger Energie keine Unterschiede vorstellen können.
Es gibt andere, die denken, dass diese Welt ein Splitter der [[Sonne]] ist, ein Ausschnitt des Sonnengestirns und die [[Evolution]] auf diesem Planet habe sich gradlinig über den Verlauf endloser [[Zeit]]en erstreckt. Aber warum dies alles geschieht, war ebenfalls eine Frage der Wissenschaft. Alles geschieht, weil es Ursachen hinter den Ursachen gibt. Es gibt winzige Moleküle, welche die Ursache von soliden Dingen, wie z.B. von Felsen sind. Alles, was fest erscheint, hat eine molekulare [[Struktur]]. Dann verebbte die wissenschaftliche Beobachtung für die Dauer des Mittelalters. Danach erblühte sie jedoch wieder und entdeckte immer feinere Kräfte hinter den Molekülen. Überall scheinen sich Kräfte wie Wirbel in einem gigantischen Meer aus [[Energie]] zu drehen. Aufgrund von mathematischer Berechnung, durch [[Beobachtung]] und Experimente nahm man an, dass die feste Struktur der Welt aus kondensierter [[Energie]] bestand. Energie, die auch in ihrer groben [[Form]], wie der Elektrizität, solche Kräfte hat, dass sie solide Objekte in Stücke zerbrechen kann. Wenn eine ausreichende Voltzahl kraftvollen Stromes durch einen [[Berg]] geleitet wird, wird der Berg zerspringen und nur noch aus Bruchstücken bestehen. So verhält es sich selbst mit der Elektrizität.


Wir sehen z.B. keine Unterschiede im Wasser des [[Ozean]]s. Wie weit wir auf der Wasseroberfläche auch reisen mögen, das Wasser ist überall gleich. Wir haben an einer Stelle des Ozeans nicht eine bestimmte Art von Wasser und eine andere an einem anderen Ort. Es handelt sich um eine Vielzahl einer vollkommen gleich verteilten Sache. Aber es erscheint, dass die Welt nicht aus einem [[See]] dieser Art beschaffen ist, denn es gibt dramatische Unterschiede. Warum unterscheidest du dich von mir in jeglicher Art und Weise? Selbst die Prinzipien der [[RNA]] und [[DNA]] der medizinischen [[Wissenschaft]], welche als die bestimmenden Faktoren der Zellen des menschlichen Körpers angesehen werden, schaffen keine identischen Individuen.
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Warum werden wir mit unterschiedlicher psychischer Beschaffenheit geboren? Innere [[Analyse]] der modernen Wissenschaft wird darauf gestützt, was man die Quantenmechanismen der Beobachtung nennt, dabei wurde festgestellt, dass es Aktionen und Interaktionen zwischen den Lebenszentren in diesem riesigen energetischen [[Ozean]] gibt. Es wird an einer zentralen Stelle ein Druck ausgeübt, der einen bestimmten Charakter hat, eine besondere [[Intensität]], eine Spezifizierung, diese Form und Signifikanz hat eine Beziehung zu ähnlichen Zentren in diesem Meer der Energie. Die Bedeutung dieser Vorgänge ist sehr schwer zu verstehen. Eine bestimmte [[Handlung]] in einem partiellen Energiezentrum ist nicht allein eine unabhängige Handlung dieses Zentrums allein, sondern sie ist durch ihre tentakelgleichen Verbindungen universell bestimmend. Sie manifestiert sich millionenfach durch gleichartige Zentren, so dass sie aus Zentren besteht, die eher ein Bündel von Beziehungen untereinander darstellen als eine Ansammlung von individuellen festen Aktivitätszentren.
Die ursächlichen Energien, welche hinter allen Ereignissen vermutet werden, wurden weiterhin durch immer genauere Beobachtungsprozesse analysiert und es war nicht leicht zu verstehen, warum es in der [[Schöpfung]] eine so große Vielfalt gab. Selbst wenn man es als selbstverständlich ansah, dass sich das kosmische Meer als [[Materie]] manifestierte. Die Vielzahl der Individuen blieb unerklärlich. Das war ein weiterer Fortschritt in der modernen Technik der wissenschaftlichen Beobachtung, welche festzustellen vermochte, dass ich mich von dir unterscheide und du dich von mir- alles unterscheidet sich voneinander, nichts gleicht sich- der Grund ist eine mysteriöse Aktivität in den verschiedenen Zentren des kosmischen Meeres aus Energie, obwohl wir uns in einem großen Meer aus gleichgewichtiger Energie keine Unterschiede vorstellen können.


Wir werden hier an das erinnert, was [[Buddha]] vor langer Zeit in einem ähnlichen Zusammenhang sagte. Es gibt nur [[Bewegung]], [[Relativität]], [[Veränderung]] und Prozess. Nichts ist fest und befindet sich dauerhaft an einer Stelle. Auch eine [[Flamme]] in einer [[Lampe]] ist nicht solide. Sie ist eine [[Ausdehnung]], die mit Geschwindigkeit hervorschießt, Kräfte, die sich gegenseitig anstoßen, wie der Verlauf eines Flusses, der wie eine gleichförmige Wassermasse aussieht. So verhält es sich auch mit einer Flamme, mit einem [[Feuer]]. Buddha sagte, dass die Welt ein brennendes Feuer ist. Unter diesem Gesichtspunkt kann man verstehen, was er gemeint hat.
Wir sehen z.B. keine Unterschiede im [[Wasser]] des [[Ozean]]s. Wie weit wir auf der Wasseroberfläche auch reisen mögen, das Wasser ist überall gleich. Wir haben an einer Stelle des Ozeans nicht eine bestimmte Art von Wasser und eine andere an einem anderen Ort. Es handelt sich um eine Vielzahl einer vollkommen gleich verteilten Sache. Aber es erscheint, dass die Welt nicht aus einem [[See]] dieser Art beschaffen ist, denn es gibt dramatische Unterschiede. Warum unterscheidest du dich von mir in jeglicher Art und Weise? Selbst die [[Prinzip]]ien der RNA und [[DNA]] der [[medizin]]ischen [[Wissenschaft]], welche als die bestimmenden Faktoren der Zellen des menschlichen [[Körper]]s angesehen werden, schaffen keine identischen Individuen.  


Warum geschieht das? Die Wissenschaft hat ihre eigene Antwort. Es gab im [[Universum]] einen [[Schöpfungsakt]] und dieser Akt ist der Grund für jede sich anschließende Handlung. Diesem originären Schöpfungsakt wurden viele Namen gegeben. Manche nennen ihn den [[Urknall]], ein großartiger Laut entstand. Was war das für ein Laut, der den Kosmos erschuf? Wir können es uns nicht vorstellen. Es wird vermutet, dass durch den Schöpfungsakt das Universum in zwei Hälften brach- die eine Hälfte hier und die andere Hälfte dort. Diese Ansicht wird von den [[Upanischaden]] untermauert, dem [[Manu Smriti]] und der [[Mahabarata]]. Und was dort steht, ist kein Märchen. Es scheint etwas Wahres daran zu sein, denn es wurde schon gesagt, bevor die Wissenschaft geboren wurde. Die Manu Smriti besagt, dass da ein großes anda war, ein kosmisches Ei, das einfach in zwei Teile brach. Wir können sagen, dass eine Hälfte aus [[Gold]] war, die andere aus [[Silber]]. Wer hat es zerbrochen? “Er schuf alles. Er war alles, er ist alles und wird auch in [[Zukunft]] alles sein. Er, der alles ist, erschuf sich selbst aus sich heraus, “ sagt die [[Purusha Sukta]]. Tasmadviradajayata virajo adhipurusah, sa jato atyaricyata pascadbhumimatho purah: Von ihm ging der Kosmos aus; davon gingen die bestimmenden Prinzipien des Kosmos aus und dadurch erschien das, was über den Lauf der Dinge in diesem [[Universum]] entscheidet, nachdem es zerbrochen war.
===Warum gibt es unterschiedliche psychische Beschaffenheit===
Warum werden wir mit unterschiedlicher psychischer Beschaffenheit geboren? Innere [[Analyse]] der modernen Wissenschaft wird darauf gestützt, was man die Quantenmechanismen der Beobachtung nennt, dabei wurde festgestellt, dass es Aktionen und Interaktionen zwischen den [[Leben]]szentren in diesem riesigen energetischen [[Ozean]] gibt. Es wird an einer zentralen Stelle ein Druck ausgeübt, der einen bestimmten [[Charakter]] hat, eine besondere Intensität, eine Spezifizierung, diese Form und Signifikanz hat eine [[Beziehung]] zu ähnlichen Zentren in diesem Meer der Energie. Die Bedeutung dieser Vorgänge ist sehr schwer zu verstehen. Eine bestimmte [[Handlung]] in einem partiellen Energiezentrum ist nicht allein eine unabhängige [[Handlung]] dieses Zentrums allein, sondern sie ist durch ihre tentakelgleichen Verbindungen universell bestimmend. Sie manifestiert sich millionenfach durch gleichartige Zentren, so dass sie aus Zentren besteht, die eher ein Bündel von [[Beziehung]]en untereinander darstellen als eine Ansammlung von individuellen festen Aktivitätszentren.


Der Anfang des energetischen Konzeptes oder der [[Shakti]] scheint hier verborgen zu sein, wenn wir hören, dass ein Teil vom anderen abgetrennt wurde. In unserem religiösen Verständnis ist das gleichfalls das Konzept von [[Ardhanarishvara]]. Lord [[Shiva]] ist halb Mann halb Frau, aber er ist nicht in dem Sinne geteilt, dass verschiedene unvereinbare Teile vorliegen würden. Es handelt sich um eine vollkommene [[Androgynität]]. Lord Shiva ist kein halber Mann, während  die andere Hälfte von ihm getrennt ist. Es ist seine Energie, die nicht von ihm getrennt werden kann.
[[Datei:Buddha Statue in Borobudur.jpg|thumb|Buddha-Statue in Borobudur]]


Solche Beschreibungen werden in Schriften wie der [[Yoga Vasishtha]], der [[Vishnu Purana]], etc. vorgestellt, die uns davon berichten dass die Beziehungen des einen Teiles und des anderen Teiles - Shiva und Shakti und [[Ishvara]] und [[Nari]] in der Vorstellung des Ardhanarishvara, sich so verhalten wie [[Sesam]] zum [[Öl]], welches darin enthalten ist. [[Wasser]], in dem Flüssigkeit enthalten ist, [[Feuer]], von dem die Hitze nicht getrennt werden kann, die Süße des Zuckers, die ihm nicht entzogen werden kann, usw. Dies sind Beispiele, die in Schriften wie der Yoga Vasishtha genannt werden. In der [[Vishnu Purana]] wird die Beziehung zwischen [[Narayana]] und [[Lakshmi]] so beschrieben. [[Sesam]] ist [[Narayana]], Öl ist Lakshmi; [[Wasser]] ist [[Narayana]], [[Flüssigkeit]] ist [[Lakshmi]]; [[Feuer]] ist [[Narayana]], [[Hitze]] ist [[Lakshmi]]; usw.
Wir werden hier an das erinnert, was [[Buddha]] vor langer [[Zeit]] in einem ähnlichen Zusammenhang sagte. Es gibt nur [[Bewegung]], [[Relativität]], [[Veränderung]] und Prozess. Nichts ist fest und befindet sich dauerhaft an einer Stelle. Auch eine [[Flamme]] in einer Lampe ist nicht solide. Sie ist eine Ausdehnung, die mit Geschwindigkeit hervorschießt, Kräfte, die sich gegenseitig anstoßen, wie der Verlauf eines [[Fluss]]es, der wie eine gleichförmige [[Wasser]]masse aussieht. So verhält es sich auch mit einer Flamme, mit einem [[Feuer]]. [[Buddha]] sagte, dass die Welt ein brennendes Feuer ist. Unter diesem Gesichtspunkt kann man verstehen, was er gemeint hat.


Diese faszinierenden Beschreibungen bestimmter Mysterien scheinen die [[Ursache]] von allem und auch von uns selbst zu sein. Der Redner und die Zuhörer, das Gebäude und die ganze Welt- sie alle sind eingeschlossen in die Kraft dieses umfassenden Ereignisses, das alles schuf, in der [[Sprache]] der [[Purusha Sukta]], a yajna oder [[Opfer]]. Gott opferte sich selbst, um zum Universum zu werden. Warum nennt man das Opfer? Er wurde zu etwas Anderem. Die Entfremdung von seinem Selbst in eine andere Form als er selbst, dies stellt das Opfer dar. Wenn ich nicht mehr ganz das bin, was ich war und Teile von mir an jemand anderen überlasse, dann erbringe ich ein Opfer. Wenn ich nichts hergebe, dann ist es kein Opfer. Wenn du etwas Wohltätiges machst und dabei nichts verlierst, dann ist das keine Wohltätigkeit. Du hast keine persönliche [[Freude]] geteilt. Gibt ein Millionär einen Dollar, ist das für ihn kein großes [[Opfer]], denn er hat seine [[Freude]] nicht geteilt. Es ist ihm eine Freude die Dollars zu besitzen und er hat diese Freude nicht im Mindesten verloren, wenn er einen Dollar hergab. Aber wenn er die Hälfte davon freiwillig gegeben hätte, hätte er einen großen Teil seiner Freude geteilt und ein Opfer erbracht.
Warum geschieht das? Die Wissenschaft hat ihre eigene Antwort. Es gab im [[Universum]] einen [[Schöpfung]]sakt und dieser Akt ist der Grund für jede sich anschließende [[Handlung]]. Diesem originären Schöpfungsakt wurden viele [[Name]]n gegeben. Manche nennen ihn den [[Urknall]], ein großartiger Laut entstand. Was war das für ein Laut, der den [[Kosmos]] erschuf? Wir können es uns nicht vorstellen. Es wird vermutet, dass durch den Schöpfungsakt das [[Universum]] in zwei Hälften brach - die eine Hälfte hier und die andere Hälfte dort. Diese Ansicht wird von den [[Upanischaden]] untermauert, dem [[Manu Smriti]] und der Mahabarata. Und was dort steht, ist kein [[Märchen]]. Es scheint etwas Wahres daran zu sein, denn es wurde schon gesagt, bevor die Wissenschaft geboren wurde. Die Manu Smriti besagt, dass da ein großes [[Anda]] war, ein kosmisches Ei, das einfach in zwei Teile brach. Wir können sagen, dass eine Hälfte aus [[Gold]] war, die andere aus [[Silber]]. Wer hat es zerbrochen? “Er schuf alles. Er war alles, er ist alles und wird auch in [[Zukunft]] alles sein. Er, der alles ist, erschuf sich selbst aus sich heraus, “ sagt die [[Purusha Sukta]]. "Tasmadviradajayata virajo adhipurusah, sa jato atyaricyata pascadbhumimatho purah": Von ihm ging der [[Kosmos]] aus; davon gingen die bestimmenden [[Prinzip]]ien des Kosmos aus und dadurch erschien das, was über den Lauf der Dinge in diesem [[Universum]] entscheidet, nachdem es zerbrochen war.


Man sagt, dass der Überfluss der göttlichen [[Freude]] an seiner universellen [[Existenz]] in der [[Schöpfung]] großzügig vorhanden ist. So beschreiben [[Mystik]]er manchmal überschwänglich den Schöpfungsprozess: Er wird zu seiner eigenen [[Kraft]]. “Ich bin Tot und Unsterblichkeit“, sagt [[Gott]] in der [[Bhagavat Gita]]. Die [[Nasadiya Sukta]] sagt, “Tot und Unsterblichkeit sind wie [[Schatten]], die von seinem absoluten Wesen ausgehen.“ Auch die Unsterblichkeit ist ein Schatten, was ist also ihr [[Ursprung]]? Man kann nichts als unsterblich bezeichnen, solange es keinen Tot gibt. Es handelt sich um Faktoren, die sich entsprechen und es gibt keine losgelöste Unsterblichkeit abzüglich seiner Beziehung mit dem Konzept des Todes. Daher wird auch die [[Unsterblichkeit]] lediglich als zweite Ursache angesehen. Gott transzendiert den Tod und die Unsterblichkeit, das [[Leben]] und die [[Zerstörung]], denn er selbst ist der [[Prozess]].
Der Anfang des energetischen Konzeptes oder der [[Shakti]] scheint hier verborgen zu sein, wenn wir hören, dass ein Teil vom anderen abgetrennt wurde. In unserem religiösen Verständnis ist das gleichfalls das Konzept von [[Ardhanarishvara]]. Lord [[Shiva]] ist halb [[Mann]] halb [[Frau]], aber er ist nicht in dem [[Sinn]]e geteilt, dass verschiedene unvereinbare Teile vorliegen würden. Es handelt sich um eine vollkommene Androgynität. [[Shiva]] ist kein halber Mann, während die andere Hälfte von ihm getrennt ist. Es ist seine [[Energie]], die nicht von ihm getrennt werden kann.


“Einer, der dieses Mysterium beobachtet, “ sagt die [[Brihadranayaka Upanischade]], “er wird selbst zum Tot.“ Der Tot kann diese Person nicht töten, denn der Tot wird zu seiner ganzen Existenz. Der Tot selbst, der so erschreckend ist, der vollkommen fern von uns ist, der uns in jeder Hinsicht kontrolliert, ist das Wesen dieser Person, welche diese [[Wahrheit]] kennt. Wenn das Selbst seinem Wesen nach der [[Tod]] selbst ist und der Tot dein eigenes [[Selbst]] ist, wer kann es töten? Das ist unmöglich.
===Darstellungen in den Schriften: Yoga Vasishtha und andere===
[[Datei:Vishnu Lakshmi Ananta.jpg|thumb|Lakshmi und Vishnu]]


In einem Akt des Opfers des Allmächtigen wurde er zu seiner Schöpfung, er wurde zu einer anderen Form als es seiner ursprünglichen Form entsprach. [[Shiva]] wurde zu [[Shakti]], [[Narayana]] wurde zu [[Lakshmi]], [[Brahma]] wurde zu [[Saraswati]], dies bedeutet die [[Kraft]] der Transformation, die Kraft der Versorgung und die Kraft der Erleuchtung sind drei Stadien einer riesigen Bewegung, die vollkommen in dem riesigen Meer aus [[Energie]] eingebunden ist, welches ich erwähnt habe- welches, wenn man modernen Wissenschaftlern glaubt, der [[Ursprung]] der Schöpfung ist.
Solche Beschreibungen werden in Schriften wie der [[Yoga Vasishtha]], der [[Vishnu Purana]], etc. vorgestellt, die uns davon berichten dass die [[Beziehung]]en des einen Teiles und des anderen Teiles - [[Shiva]] und [[Shakti]] und [[Ishvara]] und [[Nari]] in der Vorstellung des Ardhanarishvara, sich so verhalten wie [[Sesam]] zum [[Taila|Öl]], welches darin enthalten ist. [[Wasser]], in dem Flüssigkeit enthalten ist, [[Feuer]], von dem die Hitze nicht getrennt werden kann, die Süße des Zuckers, die ihm nicht entzogen werden kann, usw. Dies sind Beispiele, die in Schriften wie der [[Yoga Vasishtha]] genannt werden. In der [[Vishnu Purana]] wird die Beziehung zwischen [[Narayana]] und [[Lakshmi]] so beschrieben. Sesam ist [[Narayana]], Öl ist Lakshmi; [[Wasser]] ist [[Narayana]], Flüssigkeit ist [[Lakshmi]]; [[Feuer]] ist [[Narayana]], Hitze ist [[Lakshmi]]; usw.


''Namo visvasrje purvam tadanu bibhrate, atha visvasya samhartre tubhyam tredhasthitatmane''.
Diese faszinierenden Beschreibungen bestimmter Mysterien scheinen die [[Ursache]] von allem und auch von uns selbst zu sein. Der Redner und die Zuhörer, das Gebäude und die ganze Welt - sie alle sind eingeschlossen in die [[Kraft]] dieses umfassenden Ereignisses, das alles schuf, in der [[Sprache]] der [[Purusha Sukta]] [[Yajna]] oder [[Opfer]]. [[Gott]] opferte sich selbst, um zum [[Universum]] zu werden. Warum nennt man das Opfer? Er wurde zu etwas Anderem. Die Entfremdung von seinem [[Selbst]] in eine andere Form als er selbst, dies stellt das Opfer dar. Wenn ich nicht mehr ganz das bin, was ich war und Teile von mir an jemand anderen überlasse, dann erbringe ich ein Opfer. Wenn ich nichts hergebe, dann ist es kein Opfer. Wenn du etwas Wohltätiges machst und dabei nichts verlierst, dann ist das keine Wohltätigkeit. Du hast keine persönliche [[Freude]] geteilt. Gibt ein Millionär einen Dollar, ist das für ihn kein großes [[Opfer]], denn er hat seine [[Freude]] nicht geteilt. Es ist ihm eine [[Freude]] die Dollars zu besitzen und er hat diese Freude nicht im Mindesten verloren, wenn er einen Dollar hergab. Aber wenn er die Hälfte davon freiwillig gegeben hätte, hätte er einen großen Teil seiner Freude geteilt und ein Opfer erbracht.
Das ist der Anfang eines Gebetes in [[Kalidas]]` [[Raghuvamsha Kavya]], das von den Göttern stammt, als sie zur Wohnstätte von Narayanas`gingen und zu ihm beteten, er möge sie von dem [[Leid]] befreien, das [[Ravana]] über sie brachte. Wie beginnt dieses [[Gebet]]?
''Namo visvasrje purvam'':
[[Ehrerbietung]] für denjenigen, der alles erschaffen hat.  
''Visvam visvasya samhartre:''
Ehrerbietung für denjenigen, der alles transformiert und zerstört.
''Tubhyam tredhasthitatmane'':
Ehrerbietung für denjenigen, der als dreieinig erscheint. Er selbst ist nicht dreieinig; Er ist der Richter, die Ausführung und die Gesetzgebung, wenn wir uns so etwas überhaupt vorstellen können. Die Gesetzgebung, die Exekutive und die Judikative sind nicht identisch. Es sind drei Facetten des verwaltenden Prinzips. Aber was wäre, wenn eins davon alle drei wäre? Früher gab es einen [[König]]. Er war der Richter, er war das ausführende Organ und er war auch die gesetzgebende Autorität. Er konnte alles tun. Auf diese Weise scheint der Ursprung aller Dinge auf dieser [[Welt]] zu regieren und unser religiöses Verständnis dieses Vorgehens findet sich in der Anbetung von [[Shiva]] oder [[Shakti]] wieder. Egal auf welche Weise wir versuchen dieses Mysterium zu verstehen, diese Mysterium ist der Grund für unseren unwiderstehlichen Drang jedes Jahr [[Mahakali]], [[Mahalakshmi]] und [[Mahasaraswati]] anzubeten, egal, ob wir verstehen was wir da machen.


[[Calcutta]], wo die [[Durga Puja]] sehr beliebt ist, und die Menschen sich einen Monat vorher darauf vorbereiten, ist gleichzeitig sehr marxistisch geprägt. Die Marxisten sagen, “Was soll`s; lasst die Durga Puja stattfinden.“ Sie sind alle mit [[Herz]] und [[Seele]] bei der Durchführung der Durga Puja im [[Zentrum]] von Calcutta und außerhalb der Räumlichkeiten, wo angebetet wird, verkaufen sie die Werke von [[Karl Marx]]. Was immer auch stattfindet, lasst Karl Marx dort sein, aber in ihm geht das Transformierende vor. Letztlich ist das Gedankengut der Menschen nicht das letzte Urteil über die Dinge. Hinter allen politischen, verwaltenden Dogmen und Annahmen steht etwas, was sie verpflichtet, gerade so zu denken. Es gibt[[ Demokratie]]n, [[Plutokratie]]n, [[Aristokratie]]n, Tyrannen und [[Monarchie]]n. Es gibt [[Frieden]] und [[Krieg]]. In dem historischen Prozess des Universums gibt es einfach alles. Im Endeffekt ist das alles kein originäres Gedankengut der Menschen. Sie sind vielmehr durch eine kosmische Kraft dazu gezwungen, in diese Richtungen zu gehen. Geschichte ist eine Bewegung der Kräfte innerhalb der kosmischen Strukturen, die sich als menschlicher, politischer und geschichtlicher [[Prozess]] manifestiert.
Man sagt, dass der Überfluss der göttlichen [[Freude]] an seiner universellen [[Existenz]] in der [[Schöpfung]] großzügig vorhanden ist. So beschreiben [[Mystik]]er manchmal überschwänglich den [[Schöpfung]]sprozess: Er wird zu seiner eigenen [[Kraft]]. “Ich bin [[Tod]] und [[Unsterblichkeit]]“, sagt [[Gott]] in der [[Bhagavad Gita]]. Die Nasadiya [[Sukta]] sagt, “Tod und Unsterblichkeit sind wie [[Schatten]], die von seinem absoluten [[Wesen]] ausgehen.“ Auch die Unsterblichkeit ist ein Schatten, was ist also ihr [[Ursprung]]? Man kann nichts als unsterblich bezeichnen, solange es keinen Tod gibt. Es handelt sich um Faktoren, die sich entsprechen und es gibt keine losgelöste Unsterblichkeit abzüglich seiner [[Beziehung]] mit dem Konzept des Todes. Daher wird auch die [[Unsterblichkeit]] lediglich als zweite [[Ursache]] angesehen. Gott transzendiert den Tod und die Unsterblichkeit, das [[Leben]] und die [[Zerstörung]], denn er selbst ist der Prozess.


Da ist etwas, was bleibt, was jedoch noch nicht richtig verstanden wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass Gott die Welt geschaffen hat, ist dieses Verständnis des Mysteriums das Mysterium der Beziehung von Gott und seiner Shakti- Rudra- Shakti, Shiva- Shakti, Brahma- Shakti und Vishnu- Shakti. Es kann nicht verstanden werden. Genauer gesagt, wenn man die Dinge unvoreingenommen betrachtet, dann kann man die Beziehung zwischen [[Mann]] und [[Frau]] nicht verstehen. Obwohl wir denken, dass alles verständlich ist, verstehen wir es nicht. Es wird immer unklarer, je mehr wir das [[Phänomen]] der [[Dualität]] der Geschlechter erforschen. Es kann nicht verstanden werden, bis du nicht beides transzendiert hast. Du musst aufhören ein Mann zu sein und du musst aufhören eine Frau zu sein, dann wirst du die Beziehung zwischen ihnen erkennen. Als ein Mann oder eine Frau kannst du es nicht erkennen, weil du selbst ein Teil bist. Der eine Teil kann den anderen nicht beurteilen. Deshalb sind die Menschen nicht in der Lage, dieses Mysterium zu verstehen, denn was ist der [[Mensch]]? Er ist entweder Mann noch Frau. Sie denken nur in ihrem sozialen Rollenverständnis und die Verbindung von Shiva und Shakit oder Narayana und Vishnu, etc. ist keine soziale Verbindung. Es ist unmöglich zu verstehen, was das für eine Verbindung ist. Der vierte Abschnitt des ersten Kapitels der Brihadaranyaka Upanischade beginnt für uns mit einem großen [[Geheimnis]]:
[[Datei:Shiva09 web.jpg|thumb|Shiva]]
''Atmaivedam agra asit purusavidhah'':
Die kosmische Gestalt existierte von Anfang an. Dies ist das personelle Konzept Gottes, das z.B. bei den Christen vorherrscht und ebenfalls in den Lehren der [[Vaishnava]] und der [[Saiva]] Doktrin in [[Indien]]. [[Gott]] ist eine Person.


Aber bei dem Verständnis des Wortes “Person“ müssen wir vorsichtig sein. Es ist keine menschliche Person, es ist die [[Wesenheit]], [[Mahapurusha]], die [[Göttlichkeit]] der großen Purusha Sukta und [[Purushottama]] in der Sprache der [[Bhagavat Gita]]. Dieses ursprüngliche [[Wesen]], welches zum [[Schöpfer]] und zur Schöpfung gleichzeitig wurde, hat von Anfang an zur Verärgerung aller Philosophen ein immerwährendes [[Problem]] in der [[Beziehung]] zwischen [[Ursache]] und [[Wirkung]] gesetzt. Selbst heute können wir nicht erklären, wie eine Wirkung von einer Ursache herrührt. Wenn der [[Effekt]] vollkommen außerhalb der Ursache liegt, dann können wir nicht sagen, dass er eine Verbindung zu der Ursache hat. Wenn es eine lebendige Verbindung mit der Ursache hat, die von ihr unzertrennbar ist, dann gibt es keinen unabhängigen Effekt, es gibt dann nur die Ursache. Jedenfalls können wir nicht wissen, was geschehen ist. Die Ursache hat den Effekt nicht hervorgerufen, wenn der Effekt in gewisser Weise davon nicht getrennt werden kann. Der [[Ton]] hat nicht den Topf geschaffen. Obwohl wir in einem Topf Wasser tragen können, können wir mit dem Ton nicht dasselbe tun. Also gibt es einen Unterschied zwischen dem Ton und dem Topf. Gibt es einen Unterschied? Ja, aber welchen? Wenn wir den Topf zerbrechen, wird er wieder zu seiner Ausgangsform.
“Einer, der dieses Mysterium beobachtet“, sagt die Brihadranayaka [[Upanischade]], “er wird selbst zum Tod.“ Der [[Tod]] kann diese [[Person]] nicht töten, denn der Tod wird zu seiner ganzen [[Existenz]]. Der Tod selbst, der so erschreckend ist, der [[vollkommen]] fern von uns ist, der uns in jeder Hinsicht kontrolliert, ist das [[Wesen]] dieser Person, welche diese [[Wahrheit]] kennt. Wenn das [[Selbst]] seinem Wesen nach der [[Tod]] selbst ist und der Tod dein eigenes [[Selbst]] ist, wer kann es töten? Das ist unmöglich.


Also wissen wir nicht, ob es einen Grund für das [[Universum]] gab oder ob die Welt als Ursache dieses Grundes entstanden ist. Wer hat sie erschaffen und wie? Die Schlussfolgerung der [[Nasadiya Sukta]] der Veden lautet so: “Er, der alles geschaffen hat, weiß es nicht.“ Die Dichter sagen mit einem [[Lächeln]] “Vielleicht weiß er selbst nicht, wie er es geschafft hat.“
In einem Akt des [[Opfer]]s des Allmächtigen wurde er zu seiner [[Schöpfung]], er wurde zu einer anderen [[Form]] als es seiner ursprünglichen Form entsprach. [[Shiva]] wurde zu [[Shakti]], [[Narayana]] wurde zu [[Lakshmi]], [[Brahma]] wurde zu [[Saraswati]], dies bedeutet die [[Kraft]] der [[Transformation]], die [[Kraft]] der Versorgung und die Kraft der [[Erleuchtung]] sind drei Stadien einer riesigen Bewegung, die [[vollkommen]] in dem riesigen Meer aus [[Energie]] eingebunden ist, welches ich erwähnt habe - welches, wenn man modernen Wissenschaftlern glaubt, der [[Ursprung]] der Schöpfung ist.
[[Ya va veda, ya va na veda]]: Vielleicht weiß er es, vielleicht auch nicht.


So schwierig ist es, das Leben zu verstehen. Wir bewegen uns wie Besserwisser auf der Oberfläche des Wissens und bilden uns ein, dass wir großartige Philosophen und Wissenschaftler sind, was beides nicht zutrifft. Wenn wir tiefer in die Dinge eintauchen, dann hört selbst ein Philosoph auf ein Philosoph zu sein. Er wird ganz klein. Er vergisst sein ganzes [[Wissen]] durch die kleinen Nadelstiche des Alltags, die ihn zu verfolgen scheinen, wie der Gläubiger den Schuldner, egal wohin er auch geht. Und die Wissenschaftler wissen, dass sie nichts wissen, weil sie zu der Schlussfolgerung gelangt sind, dass sie, solange sie sich selbst nicht als untrennbaren Bestandteil des zu beobachtenden Prozesses erkannt haben, gar nichts erkennen können. Was sagt uns die Wissenschaft, die materialistisch ist, uns letztlich? Erkenne dich selbst, dann wirst du das [[Universum]] erkennen, denn du bist in den gesamten Verständnisprozess bezüglich des Universums involviert, welches das [[Objekt]] deiner Schlussfolgerungen und Beobachtungen ist.
[[Datei:Shiva shakthi.jpg|thumb|Shiva-Shakti]]


Anders kann man die [[Shakti]] nicht verstehen. In dem großen [[Gebet]] der Götter, in der Devi Mahatmaya- Namo Devi, Maha Devi- wird alles über sie gesagt. Ich weiß nicht, ob ich das Wort  “Sie“ überhaupt verwenden darf. Da fehlt etwas in der Sprache. Sie ist keine Frau. Wie kannst du die [[Entfremdung]] Gottes von seinem eigenen Wesen zu dem Zweck einer Erscheinung als weibliche Schöpfungsform annehmen? Wie du vielleicht annehmen wirst, gibt es weder Mann noch Frau auf dieser Welt. Es haben sich bestimmte funktionelle Formen manifestiert, die für den Austausch der kosmischen Kräfte untereinander erforderlich waren, wie ich sie vorher erwähnt habe. Ungeschlechtlichkeit bestimmt diesen Kosmos, dies ist die Bedeutung der sogenannten Unterscheidung zwischen Shiva und Shakti. Gott tanzt, manchmal sagen wir auch, dass Shakti tanzt. Wir wissen nicht, wer auf wem tanzt. Auf manchen Bildern sehen wir, wie Kali auf Shivas Brust tanzt. Warum tanzt sie auf Shiva? Wie kommt es dazu? Es ist die Kraft des kosmischen Tanzes in der Verbundenheit mit dem Absoluten. Dieses Phänomen kann nicht beschrieben werden.
"Namo visvasrje purvam tadanu bibhrate, atha visvasya samhartre tubhyam tredhasthitatmane." Das ist der Anfang eines [[Gebet]]es in [[Kalidas]] Raghuvamsha Kavya, das von den Göttern stammt, als sie zur Wohnstätte von [[Narayana]]s gingen und zu ihm beteten, er möge sie von dem [[Leid]] befreien, das [[Ravana]] über sie brachte. Wie beginnt dieses [[Gebet]]?  


Die Anbetung Shaktis, Devis, die Durga Puja, ist keine Anbetung einer weiblichen Gottheit, wie manche Menschen irrtümlich annehmen. Durga, Lakshmi und Saraswati sind keine Frauen dieser Welt. Wir würden diese Shakti so beschreiben, wie sie uns in der Devi Mahatmya dargestellt wird: [[Narasimhi]], [[Rudrani]], [[Kumari]] oder andere Namen. Sie erscheint als [[Skanda]] mit einem [[Speer]] in der [[Hand]], wie Narasimha mit einem brüllenden Löwenmaul, als Vishnu mit Sudarshana in der der Hand, als Rudra mit Pasupata in der Hand. Können wir dieses großartige Wesen als Frau bezeichnen? Männer sahen sich immer der Schwierigkeit ausgesetzt, dass ihnen etwas entgegengesetzt war und genauso ging es den Frauen. Diese [[Idee]] muss vernichtet werden, bevor wir wahre Anbeter dieser großen [[Gottheit]] werden können. Sonst wird es zu einer Art tantrischen [[Kult]] und zu einem [[Ritual]], das uns nirgendwo hinführt, wie ein Böller, der während [[Divali]] in Stücke fliegt. Er kann am Himmel explodieren oder in unserem [[Gesicht]], alles ist möglich.
"Namo visvasrje purvam": Ehrerbietung für denjenigen, der alles erschaffen hat.


[[Tantra]], der der Hintergrund der Navaratri Puja ist, ist kein Kult um seiner selbst willen. Es ist die grundlegende Erklärung hinter jeder Handlung, die im Universum stattfindet. Selbst deine kleinste Bewegung kann nur in dem Sinne verstanden werden, wie Tantra den Sinn des Lebens erklärt; aber wir können diesen Sinn nicht mit einem Fingerschnippen verstehen. [[Dynamit]] ist kraftvoll. Es kann Hügel und Berge aufsprengen und wenn wir es nicht richtig handhaben, dann kann es uns enthaupten. Es wird sich gegen uns richten.
"Visvam visvasya samhartre": [[Ehre]]rbietung für denjenigen, der alles transformiert und zerstört.  


Deshalb ist dies eine besonders bedeutsame und hoch signifikante spirituelle Gelegenheit, die sich uns bietet, nicht nur eine rein religiöse im gewöhnlichen Sinne, wo wir zu der [[Erkenntnis]] gelangen, [[Gott]] in all seiner [[Kraft]] in allen seinen Formen, die sich enthüllen mögen, wie sie möchten- als [[Schönheit]] für die [[Augen]], melodische [[Musik]] für die Ohren, [[Duft]] für die Nase, Süße für die [[Zunge]], Weichheit für die Berührung und intellektuelle Begeisterung für ein literarisches [[Genie]], zu erkennen, als Shakti in Aktion. Deshalb ist es während Navaratri für den inbrünstigen Sucher und Anbeter des Göttlichen eine Bedingung durch diese Anbetung gesegnet zu werden und nicht nur routiniert an diesen neun Tagen teilzunehmen. “Es wurde schon in so vielen Jahren veranstaltet und so machen wir es auch jetzt, wir machen Krach und dann ist alles vorbei.“ So verhält es sich nicht. Religiöse Bräuche haben einen spirituellen Sinn, wie wir wissen. Sie sind von tiefer Bedeutung als göttliche Gelegenheiten, die für uns bereitet wurden, zu dem Zweck unsere [[Seele]] auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort zu unterstützen.
"Tubhyam tredhasthitatmane": Ehrerbietung für denjenigen, der als dreieinig erscheint. Er selbst ist nicht dreieinig; Er ist der Richter, die Ausführung und die [[Gesetz]]gebung, wenn wir uns so etwas überhaupt vorstellen können. Die Gesetzgebung, die Exekutive und die Judikative sind nicht identisch. Es sind drei Facetten des verwaltenden [[Prinzip]]s. Aber was wäre, wenn eins davon alle drei wäre? Früher gab es einen [[König]]. Er war der Richter, er war das ausführende [[Organ]] und er war auch die gesetzgebende Autorität. Er konnte alles tun. Auf diese Weise scheint der [[Ursprung]] aller Dinge auf dieser [[Welt]] zu regieren und unser religiöses Verständnis dieses Vorgehens findet sich in der Anbetung von [[Shiva]] oder [[Shakti]] wieder. Egal auf welche Weise wir versuchen dieses Mysterium zu verstehen, diese Mysterium ist der Grund für unseren unwiderstehlichen Drang jedes Jahr [[Mahakali]], [[Mahalakshmi]] und Mahasaraswati anzubeten, egal, ob wir verstehen was wir da machen.


Was beten wir in unserer Anbetung an? Gott, wie er ist und Gott, wie er uns erscheint- Gott als die Ursache und Gott als Wirkung; Gott als das männliche und Gott als das weibliche Prinzip; Gott als Positives und Gott als Negatives. Anbetung wird oft als Akt der [[Seele]] ohne die Beteiligung des [[Körper]]s beschrieben. Es ist die [[Anbetung]] Shaktis, [[Tantra Sadhana]], welche uns sagt, dass dies ein [[Fehler]] ist. Es gibt verschiedene Realitäten, Arten der Ausdehnung des Göttlichen und wir steigen von einer niederen Stufe zu einer höheren. Wir können unsere Verbindung zu den niederen Stufen nicht abtrennen, wenn wir uns einbilden auf der Spitze zu sein, denn jeder ist sich seines Körpers bewusst. Das [[Körperbewusstsein]] muss verändert, nicht zerstört werden. Sonst wird die Seele sich in Qualen darüber krümmen, dass sie einen Teil ihrer Selbst verloren hat und das Ergebnis davon wäre keine yogische Errungenschaft, sondern eine miserable [[Wiedergeburt]]. Der Körper sollte nicht verachtet werden, er muss in feinere Energien umgewandelt werden. Ein Molekül wird zum Atom, ein [[Atom]] wird ein Elektron, ein [[Elektron]] wird zu elektrischer Energie und dann wird es zu einem Raum- Zeit- Kontinuum oder wie wir es sonst bezeichnen mögen. Wir lehnen das Molekül nicht zu Gunsten der feineren [[Essenz]] ab, denn sie sind veränderte Formen der Sache, die wir mit den Augen sahen- ein festes [[Objekt]].
===Kalkutta===
Kalkutta, wo die [[Durga Puja]] sehr beliebt ist und die [[Mensch]]en sich einen Monat vorher darauf vorbereiten, ist gleichzeitig sehr marxistisch geprägt. Die Marxisten sagen, “Was soll`s; lasst die [[Durga]] [[Puja]] stattfinden.“ Sie sind alle mit [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herz] und [[Seele]] bei der Durchführung der Durga Puja im [[Zentrum]] von Kalkutta und außerhalb der Räumlichkeiten, wo angebetet wird, verkaufen sie die Werke von Karl Marx. Was immer auch stattfindet, lasst Karl Marx dort sein, aber in ihm geht das Transformierende vor. Letztlich ist das [[Gedanke]]ngut der Menschen nicht das letzte [[Urteil]] über die Dinge. Hinter allen politischen, verwaltenden Dogmen und Annahmen steht etwas, was sie verpflichtet, gerade so zu denken. Es gibt [[Demokratie]]n, Plutokratien, Aristokratien, Tyrannen und Monarchien. Es gibt [[Frieden]] und [[Krieg]]. In dem historischen Prozess des [[Universum]]s gibt es einfach alles. Im Endeffekt ist das alles kein originäres [[Gedanke]]ngut der Menschen. Sie sind vielmehr durch eine kosmische [[Kraft]] dazu gezwungen, in diese Richtungen zu gehen. Geschichte ist eine Bewegung der Kräfte innerhalb der kosmischen Strukturen, die sich als menschlicher, politischer und geschichtlicher Prozess manifestiert.


In der spirituellen Praxis, im Tantra Sadhana, wird nichts preisgegeben, nichts abgelehnt. Wir können nicht Shakti ablehnen und Shiva erlangen. Das ist unmöglich. Das wäre so als würde man die Schöpfung zu Gunsten des Schöpfers ablehnen. So geht es nicht, sagt die Purusha Sukta. Er ist die [[Schöpfung]] selbst. Tasmadviradajayata: Alles kommt von ihm.
===Die Dualität der Geschlechter aufheben===
Da ist etwas, was bleibt, was jedoch noch nicht richtig [[verstand]]en wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass [[Gott]] die Welt geschaffen hat, ist dieses Verständnis des Mysteriums das Mysterium der [[Beziehung]] von [[Gott]] und seiner [[Shakti]]-[[Rudra]]-Shakti, [[Shiva]]-Shakti, [[Brahma]]-Shakti und [[Vishnu]]-Shakti. Es kann nicht verstanden werden. Genauer gesagt, wenn man die Dinge unvoreingenommen betrachtet, dann kann man die [[Beziehung]] zwischen [[Mann]] und [[Frau]] nicht verstehen. Obwohl wir denken, dass alles verständlich ist, verstehen wir es nicht. Es wird immer unklarer, je mehr wir das Phänomen der [[Dualität]] der Geschlechter erforschen. Es kann nicht verstanden werden, bis du nicht beides transzendiert hast. Du musst aufhören ein [[Mann]] zu sein und du musst aufhören eine [[Frau]] zu sein, dann wirst du die [[Beziehung]] zwischen ihnen erkennen. Als ein Mann oder eine Frau kannst du es nicht erkennen, weil du selbst ein Teil bist. Der eine Teil kann den anderen nicht beurteilen. Deshalb sind die Menschen nicht in der Lage, dieses Mysterium zu verstehen, denn was ist der [[Mensch]]? Er ist entweder Mann noch Frau. Sie denken nur in ihrem sozialen Rollenverständnis und die Verbindung von [[Shiva]] und [[Shakti]] oder [[Narayana]] und [[Vishnu]], etc. ist keine soziale Verbindung. Es ist unmöglich zu verstehen, was das für eine Verbindung ist. Der vierte Abschnitt des ersten Kapitels der Brihadaranyaka [[Upanischade]] beginnt für uns mit einem großen [[Geheimnis]]:  


Spirituelle Bemühungen sind ein ganzheitlicher Prozess unseres Ganzen, der Verbindung von Körper, Geist und Seele, die sich dem großen Ganzen zubewegen, dem Shiva- Shakti, [[Ardhanarishvara]], [[Mahapurusha]], [[Purushottama]], [[Parabrahman]], der das Absolute ist, die Quelle der Kraft der Kräfte, die große Pracht. Wir können es nur [[Pracht]] nennen. Unfähig es zu benennen, sagte der Dichter [[Purusha Sukta]] “Wie kann ich es nennen? Es ist große Pracht.“ Gott, oder wie wir dieses Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Shakti, oder wie immer wir dieses große Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Das [[Universum]], oder wie immer wir es benennen, ist große Pracht. Das ganze Leben ist ein großes [[Geheimnis]] und große Pracht. Durch die Anbetung sind wir während dieser besonders heiligen Gelegenheit verbunden, mit dem [[Segen]] von Navaratri mit Adhyashakti: Mahadurga, Mahalakshmi, Mahasaraswati. Möge diese Gnade auf uns ruhen.
"Atmaivedam agra asit purusavidhah: Die kosmische Gestalt existierte von [[Anfang]] an. Dies ist das personelle Konzept [[Gott]]es, das z.B. bei den [[Christentum|Christen]] vorherrscht und ebenfalls in den Lehren der [[Vaishnava]] und der [[Saiva]] Doktrin in [[Indien]]. [[Gott]] ist eine [[Person]].


==Wie feiert man Navaratri?==
[[Datei:Shakti nach der Verehrung.jpeg|thumb|Shakti]]


In Indien gibt es viele Navaratri Bräuche. In seinem Buch "[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p39_Feste-und-Fastentage-im-Hinduismus/ Feste und Fastentage]" beschreibt der indische [[Yoga Meister]] [http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda] einige davon:
Aber bei dem Verständnis des [[Wort]]es "Person" müssen wir vorsichtig sein. Es ist keine menschliche Person, es ist die [[Wesen]]heit, [[Mahapurusha]], die Göttlichkeit der großen [[Purusha]] [[Sukta]] und [[Purushottama]] in der [[Sprache]] der [[Bhagavad Gita]]. Dieses ursprüngliche [[Wesen]], welches zum [[Schöpfer]] und zur Schöpfung gleichzeitig wurde, hat von Anfang an zur Verärgerung aller Philosophen ein immerwährendes [[Problem]] in der [[Beziehung]] zwischen [[Ursache]] und [[Wirkung]] gesetzt. Selbst heute können wir nicht erklären, wie eine Wirkung von einer Ursache herrührt. Wenn der Effekt vollkommen außerhalb der Ursache liegt, dann können wir nicht sagen, dass er eine Verbindung zu der Ursache hat. Wenn es eine lebendige Verbindung mit der Ursache hat, die von ihr unzertrennbar ist, dann gibt es keinen unabhängigen Effekt, es gibt dann nur die Ursache. Jedenfalls können wir nicht wissen, was geschehen ist. Die Ursache hat den Effekt nicht hervorgerufen, wenn der Effekt in gewisser Weise davon nicht getrennt werden kann. Der [[Ton]] hat nicht den Topf geschaffen. Obwohl wir in einem Topf [[Wasser]] tragen können, können wir mit dem Ton nicht dasselbe tun. Also gibt es einen Unterschied zwischen dem Ton und dem Topf. Gibt es einen Unterschied? Ja, aber welchen? Wenn wir den Topf zerbrechen, wird er wieder zu seiner Ausgangsform.


''In Bengalen ist die Durga-Puja ein großes Fest. Wer nicht mehr bei der Familie wohnt, kehrt in dieser Zeit nach Hause zurück, um Navaratri als Familienfest zu feiern.''
Also wissen wir nicht, ob es einen Grund für das [[Universum]] gab oder ob die [[Welt]] als [[Ursache]] dieses Grundes entstanden ist. Wer hat sie erschaffen und wie? Die Schlussfolgerung der [[Nasa]]diya [[Sukta]] der [[Veden]] lautet so: “Er, der alles geschaffen hat, weiß es nicht.“ Die Dichter sagen mit einem [[Lächeln]] “Vielleicht weiß er selbst nicht, wie er es geschafft hat.“
Ya va veda, ya va na veda: "Vielleicht weiß er es, vielleicht auch nicht."


''Der Töpfer zeigt sein Geschick beim Modellieren seiner Werke, der Maler beim Malen seiner Bilder, der Musiker beim Spielen seines Instruments und der Priester beim Rezitieren der heiligen Schriften. Die Bengalen sparen das ganze Jahr über auf das Navaratri-Fest. An die Brahmanen wird reichlich Kleidung verteilt. Die bengalischen Frauen heißen die [[Göttin]] mit mütterlicher Liebe willkommen. Wenn sie dann am letzten Tag des Festes das Bild der Göttin im Wasser versenken, ist das ein symbolisches Abschiedsritual für die Tochter, die heiratet und in das Haus ihres Mannes zieht. Sie vergießen mütterliche Tränen dabei. Auf diese Weise wird der Abschied [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Durga.html Durgas] von ihrer geliebten Mutter begangen.''
[[Datei:KaliMitShiva gr.jpg|thumb|Kali tanzt auf Shiva]]


===Navaratri im Sivananda Ashram Rishikesh===
So schwierig ist es, das [[Leben]] zu verstehen. Wir bewegen uns wie Besserwisser auf der Oberfläche des [[Wissen]]s und bilden uns ein, dass wir großartige Philosophen und Wissenschaftler sind, was beides nicht zutrifft. Wenn wir tiefer in die Dinge eintauchen, dann hört selbst ein Philosoph auf ein Philosoph zu sein. Er wird ganz klein. Er vergisst sein ganzes [[Wissen]] durch die kleinen Nadelstiche des [[Alltag]]s, die ihn zu verfolgen scheinen, wie der Gläubiger den [[Schuld]]ner, egal wohin er auch geht. Und die Wissenschaftler wissen, dass sie nichts wissen, weil sie zu der Schlussfolgerung gelangt sind, dass sie, solange sie sich selbst nicht als untrennbaren Bestandteil des zu beobachtenden Prozesses erkannt haben, gar nichts erkennen können. Was sagt uns die Wissenschaft, die materialistisch ist, letztlich? Erkenne dich selbst, dann wirst du das [[Universum]] erkennen, denn du bist in den gesamten Verständnisprozess bezüglich des Universums involviert, welches das Objekt deiner Schlussfolgerungen und Beobachtungen ist.


Im Dämon in Rishikesh finden anlässlich von Navaratri folgende Veranstaltungen und Zeremonien statt - so beschreibt es Swami Sivananda in seinem Buch "Feste und Fastentage":
Anders kann man die [[Shakti]] nicht verstehen. In dem großen [[Gebet]] der Götter, in der Devi Mahatmaya - [[Namo]] [[Devi]], [[Maha]] Devi - wird alles über sie gesagt. Ich weiß nicht, ob ich das [[Wort]] "Sie" überhaupt verwenden darf. Da fehlt etwas in der [[Sprache]]. Sie ist keine [[Frau]]. Wie kannst du die [[Entfremdung]] [[Gott]]es von seinem eigenen [[Wesen]] zu dem Zweck einer [[Erscheinung]] als weibliche Schöpfungsform annehmen? Wie du vielleicht annehmen wirst, gibt es weder [[Mann]] noch [[Frau]] auf dieser [[Welt]]. Es haben sich bestimmte funktionelle Formen manifestiert, die für den Austausch der kosmischen Kräfte untereinander erforderlich waren, wie ich sie vorher erwähnt habe. Ungeschlechtlichkeit bestimmt diesen [[Kosmos]], dies ist die Bedeutung der sogenannten Unterscheidung zwischen [[Shiva]] und [[Shakti]]. Gott tanzt, manchmal sagen wir auch, dass [[Shakti]] tanzt. Wir wissen nicht, wer auf wem tanzt. Auf manchen Bildern sehen wir, wie [[Kali]] auf [[Shiva]]s Brust tanzt. Warum tanzt sie auf Shiva? Wie kommt es dazu? Es ist die Kraft des kosmischen [[Tanz]]es in der [[Verbundenheit]] mit dem [[Absolute]]n. Dieses Phänomen kann nicht beschrieben werden.
 
# Täglich wird eine besondere Puja (Ritual) zur Verehrung der göttlichen Mutter durchgeführt. Dazu gehört auch das Rezitieren des [[Durga Saptashati]], der 700 Verse zur Verehrung der Göttlichen Mutter ([[Devi Mahatmyam]]).
# Unter Rezitation der Shri Lalita Sahasranama („Tausend Namen von Lalita18“) werden der Göttin im Tempel hunderttausend mal Blumen dargebracht (Laksharchana: lakh = hunderttausend, archana = rituelles Opfer).
# Alle Ashrambewohner rezitieren das [[Navarna Mantra]] [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/om-aim-hrim-klim-om-aim-hrim Aim hrim klim chamundayai vichche]“ oder ihr eigenes Mantra so oft wie möglich. (Japa = Mantrawiederholung).
# Im Satsangraum wird ein kunstvoll geschmückter Altar aufgestellt. Auf diesem Altear steht während der ersten drei Tage ein Bildnis von Durga, danach von Lakshmi und während der letzten drei Tage von Saraswati. Verse aus den heiligen Schriften wie Durga Saptashati bzw. Devi Mahatmyam werden rezitiert und erläutert. Kirtans (spirituelle Lieder, Mantras) zu Ehren der Göttlichen Mutter werden gesungen. Der Abend endet mit der Darbringung von Blumen für die Göttin und dem Arati (Lichtzeremonie). Manchmal werden auch Szenen aus der Devi Mahatmya als Schauspiel aufgeführt.
# Ernsthafte spirituelle [[Aspirant]]en ernähren sich an diesen neun Tagen oder wenigstens an je einem Tag der jeweiligen Drei-Tages-Phasen nur von Früchten oder fasten ganz.
# Am neunten Tag werden neben Büchern, die für Saraswati, also für Wissen, stehen, auch andere Gerätschaften wie etwa Schreib- und Druckmaschinen, symbolisch verehrt.
# Zum Abschluss von Navaratri gibt es am Vijaya-Dashami-Tag eine [[Mantra Diksha]]: Spirituelle Aspiranten werden auf Wunsch in ihr persönliches [[Mantra]] eingeweiht. Wer schon länger auf dem spirituellen Weg ist, kann an diesem Tag die [[Sannyasa Diksha]], die Einweihung zum Mönch/zur Wonne empfangen. Schulkinder – und auch ältere des Schreibens unkundige „Kinder“ – werden besonders gesegnet zum Beginn der Schulzeit, zum Erlernen des Alphabets. Studenten beginnen ihre neuen Semester. Am Morgensatsang werden die Bücher, welche am neunten Tag verehrt wurden, nochmals in einer Puja verehrt. Jeweils ein Kapitel aus den wichtigsten Schriften wie der Bhagavad Gita, den Upanishaden, den Brahma Sutras, dem Ramayana sowie der Shrimad Bhagavatam wird rezitiert.
# Am [[Vijaya Dashami]]-Tag wird auch eine [[Kanya Puja]] durchgeführt. Bei einer Kanya Puja werden neun junge Mädchen unter zehn Jahren als Verkörperung der Göttlichen Mutter verehrt. Sie erhalten auserlesene Speisen und neue Kleider.
# An diesem letzten Tag wird im Tempel ein großes [[Havan]] (Feuerzeremonie) durchgeführt, wobei die Durga Saptashati und andere Verse zur Lobpreisung der Göttlichen Mutter rezitiert werden.


===Navaratri bei Yoga Vidya===
===Durga Puja als die Verehrung des Absoluten===
Die Anbetung Shaktis, [[Devi]]s, die [[Durga Puja]], ist keine Anbetung einer weiblichen [[Gottheit]], wie manche [[Mensch]]en irrtümlich annehmen. Durga, [[Lakshmi]] und [[Saraswati]] sind keine Frauen dieser Welt. Wir würden diese Shakti so beschreiben, wie sie uns in der Devi [[Maha]]tmaya dargestellt wird: [[Narasimhi]], [[Rudrani]], [[Kumari]] oder andere [[Name]]n. Sie erscheint als [[Skanda]] mit einem Speer in der [[Hand]], wie Narasimha mit einem brüllenden Löwenmaul, als [[Vishnu]] mit Su[[darshan]]a in der [[Hand]], als [[Rudra]] mit [[Pashupata]] in der Hand. Können wir dieses großartige [[Wesen]] als Frau bezeichnen? Männer sahen sich immer der Schwierigkeit ausgesetzt, dass ihnen etwas entgegengesetzt war und genauso ging es den Frauen. Diese Idee muss vernichtet werden, bevor wir wahre Anbeter dieser großen [[Gottheit]] werden können. Sonst wird es zu einer Art tantrischen Kult und zu einem [[Ritual]], das uns nirgendwo hinführt, wie ein Böller, der während [[Divali]] in Stücke fliegt. Er kann am [[Himmel]] explodieren oder in unserem [[Gesicht]], alles ist möglich.


Bei Yoga Vidya ist Navaratri das größte aller Feste. Das Fest wird insgesamt 10 Tage lang gefeiert.
[[Tantra]], der der Hintergrund der Navaratri [[Puja]] ist, ist kein Kult um seiner selbst [[wille]]n. Es ist die grundlegende Erklärung hinter jeder [[Handlung]], die im [[Universum]] stattfindet. Selbst deine kleinste Bewegung kann nur in dem [[Sinn]]e verstanden werden, wie [[Tantra]] den [[Sinn]] des [[Leben]]s erklärt; aber wir können diesen Sinn nicht mit einem Fingerschnippen verstehen. Dynamit ist [[kraft]]voll. Es kann Hügel und [[Berg]]e aufsprengen und wenn wir es nicht richtig handhaben, dann kann es uns enthaupten. Es wird sich gegen uns richten.
* Das Datum von [[Vijaya Dashami]] findet man typischerweise in indischen Kalendern bzw. auf der Seite [https://www.yoga-vidya.de/service/spiritueller-kalender/ Spiritueller Kalender]. Die neun Tage davor sind dann die neun Tage von Navaratri.
* Die ersten drei Tage von Navaratri wird Durga bzw. Kali verehrt:
**Im Rahmen des Satsangs werden die Mantras Om Shri Mahakalikayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha und Om Aim Hrim Klim Chamundaye Viche Namaha rezitiert sowie hauptsächlich Devi Kirtans gesungen
**Auf dem Altar werden Bilder von Durga und [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Kali.html Kali] aufgestellt
** Jeden Tag wird eine [[Durga Puja]] zelebriert. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg wird dabei auch die [[Devi Mahatmyam]] sowie [[Devi Kavacham]] und [[Argala Stotram]] rezitiert. Beim Archanam werden die 108 Namen von Durga rezitiert ([[Durga Archanam]]). Ansonsten kann man den einfachen Instruktionen und Mantras der [[Durga Puja]] folgen.


== Multimedia ==
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=== Asamprajnata [[Meditation]] mit [[Sukadev Volker Bretz|Sukadev]] zu Navaratri ===
Deshalb ist dies eine besonders bedeutsame und hoch signifikante spirituelle Gelegenheit, die sich uns bietet, nicht nur eine rein religiöse im gewöhnlichen [[Sinn]]e, wo wir zu der [[Erkenntnis]] gelangen, [[Gott]] in all seiner [[Kraft]] in allen seinen Formen, die sich enthüllen mögen, wie sie möchten - als [[Schönheit]] für die [[Auge]]n, melodische [[Musik]] für die Ohren, Duft für die Nase, Süße für die [[Zunge]], Weichheit für die Berührung und intellektuelle [[Begeisterung]] für ein literarisches Genie, zu erkennen, als Shakti in Aktion. Deshalb ist es während Navaratri für den inbrünstigen [[Suche]]r und Anbeter des Göttlichen eine Bedingung durch diese Anbetung gesegnet zu werden und nicht nur routiniert an diesen neun Tagen teilzunehmen. "Es wurde schon in so vielen Jahren veranstaltet und so machen wir es auch jetzt, wir machen Krach und dann ist alles vorbei." So verhält es sich nicht. Religiöse Bräuche haben einen spirituellen Sinn, wie wir wissen. Sie sind von tiefer Bedeutung als göttliche Gelegenheiten, die für uns bereitet wurden, zu dem Zweck unsere [[Seele]] auf dem [[Weg]] zu ihrem Bestimmungsort zu unterstützen.


Eine sehr schöne Meditation mit Lakshmi und der [[Asamprajnata]]-Methode. Lass dich von Sukadev in diese wunderbare Meditation führen.  
Was beten wir in unserer Anbetung an? Gott, wie er ist und Gott, wie er uns erscheint- Gott als die [[Ursache]] und Gott als [[Wirkung]]; Gott als das männliche und Gott als das weibliche [[Prinzip]]; [[Gott]] als Positives und Gott als Negatives. Anbetung wird oft als Akt der [[Seele]] ohne die Beteiligung des [[Körper]]s beschrieben. Es ist die Anbetung Shaktis, [[Tantra]] [[Sadhana]], welche uns sagt, dass dies ein [[Fehler]] ist. Es gibt verschiedene [[Realität]]en, Arten der Ausdehnung des Göttlichen und wir steigen von einer niederen Stufe zu einer höheren. Wir können unsere Verbindung zu den niederen Stufen nicht abtrennen, wenn wir uns einbilden auf der Spitze zu sein, denn jeder ist sich seines Körpers bewusst. Das [[Körper]][[bewusstsein]] muss verändert, nicht zerstört werden. Sonst wird die [[Seele]] sich in Qualen darüber krümmen, dass sie einen Teil ihrer [[Selbst]] verloren hat und das Ergebnis davon wäre keine [[yogi]]sche Errungenschaft, sondern eine miserable [[Wiedergeburt]]. Der Körper sollte nicht verachtet werden, er muss in feinere [[Energie]]n umgewandelt werden. Ein Molekül wird zum Atom, ein [[Atom]] wird ein Elektron, ein Elektron wird zu elektrischer Energie und dann wird es zu einem [[Raum]]-[[Zeit]]-Kontinuum oder wie wir es sonst bezeichnen mögen. Wir lehnen das Molekül nicht zu Gunsten der feineren [[Essenz]] ab, denn sie sind veränderte Formen der Sache, die wir mit den [[Auge]]n sahen- ein festes Objekt.


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In der spirituellen [[Praxis]], im [[Tantra]] [[Sadhana]], wird nichts preisgegeben, nichts abgelehnt. Wir können nicht Shakti ablehnen und [[Shiva]] erlangen. Das ist unmöglich. Das wäre so als würde man die Schöpfung zu Gunsten des Schöpfers ablehnen. So geht es nicht, sagt die [[Purusha]] [[Sukta]]. Er ist die [[Schöpfung]] selbst. Tasmadviradajayata: "Alles kommt von ihm."


=== Wissenswertes ueber Navaratri ===
Spirituelle Bemühungen sind ein ganzheitlicher Prozess unseres Ganzen, der Verbindung von [[Körper]], [[Geist]] und [[Seele]], die sich dem großen Ganzen zubewegen, dem Shiva-Shakti, [[Ardhanarishvara]], [[Mahapurusha]], [[Purushottama]], [[Parabrahman]], der das [[Absolute]] ist, die [[Quelle]] der [[Kraft]] der Kräfte, die große Pracht. Wir können es nur Pracht nennen. Unfähig es zu benennen, sagte der Dichter [[Purusha Sukta]] “Wie kann ich es nennen? Es ist große Pracht.“ [[Gott]], oder wie wir dieses Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Shakti, oder wie immer wir dieses große Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Das [[Universum]], oder wie immer wir es benennen, ist große Pracht. Das ganze [[Leben]] ist ein großes [[Geheimnis]] und große Pracht. Durch die Anbetung sind wir während dieser besonders heiligen Gelegenheit verbunden, mit dem [[Segen]] von Navaratri mit [[Adhya]]shakti: [[Maha]]durga, Mahalakshmi, Mahasaraswati. Möge diese [[Gnade]] auf uns [[ruhe]]n.


Kurzvortrag von Sukadev Bretz aus dem Haus [[Yoga Vidya]] [[Bad Meinberg]] als Inspiration des Tages.
==Siehe auch==
*[[Pancharatra]]
*[[Vijaya Dashami]]
*[[Dashahra]]
*[[Vijayadashami]]
*[[Devi]]
*[[Mutter]]
*[[Göttin]]
*[[Durga]]
*[[Lakshmi]]
*[[Saraswati]]
*[[Kali]]
*[[Dipavali]]
*[[Diwali]]
*[[Shivaratri]]
*[[Guru Purnima]]
*[[Krishna Jayanti]]
*[[Spiritueller Kalender]]
*[[Indische Götter]]
*[[Hingabe]]
*[[Bhakti]]
*[[Bhakti Yoga]]
*[[Sivananda]]
*[http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya]
*[[Hindu Göttinnen]]
*[[Dravidische Götter]]
*[[Indische Götter]]
*[[Indischer Gott]]
*[[Shakti]]


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==Literatur==
* [https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p39_Feste-und-Fastentage-im-Hinduismus/ Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p353_Goetter-und-Goettinnen-im-Hinduismus/ Götter und Göttinnen im Hinduismus]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p36_Yoga-Geschichten/ Yoga Geschichten nacherzählt von Sukadev Bretz]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p576_Yoga-Vidya-Kirtan-Textheft/ Yoga Vidya Kirtan Heft]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p1062_Kirtan-3/ CD: Kirtan]


== Weblinks ==
==Weblinks==
*[http://www.swami-krishnananda.org/ Swami Krishnananda]  
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goetter-und-goettinnen/3-devi/ Swami Sivananda, Götter und Göttinnen: Devi]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/feste-und-fasten/3-durga-puja-navaratri/ Navaratri - Artikel von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Durga.html Über Durga]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Lakshmi1.html Mehr Über Lakshmi]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Saraswati.html Über Saraswati]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Kali.html Über Kali]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/feste-und-fasten/3-durga-puja-navaratri/ Swami Sivananda, Feste und Fasten: Navaratri]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_devi.html Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Devi - die Göttliche Mutter]
*[https://blog.yoga-vidya.de/tag/navaratri/ Hörbeiträge zu Navaratri]
*[https://www.yoga-vidya.de/ Offizielle Homepage von Yoga Vidya]
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===Navaratri: 2. Tag – Fortsetzung der Geschichten aus der Devi Mahatmyam===
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===Navaratri: 4. Tag – Lakshmi, die glückverheißende Göttin===
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===Navaratri: 5. Tag – Fortsetzung der Geschichte: Die Inkarnation der Göttlichen Mutter===
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===Navaratri - die psychologische Bedeutung der Göttinnen===
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===Navaratri – die Verehrung der Göttin und Vedanta===
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===Navaratri – Saraswati, Göttin der Weisheit===
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:04 Uhr

Navaratri (Sanskrit: नवरात्रि navarātri f. "Neunnacht") ist ein farbenfrohes indisches Fest zur Verehrung der göttlichen Mutter im Laufe von neun (Nava) feierlichen Nächten (Ratri) im Frühjahr und Herbst. Die Anbetung der großen Mutter (Mahadevi) - Durga, Lakshmi, Saraswati - welche in Indien vorherrschend ist, ist ein religiöses Festival, eine Gelegenheit für großen gesellschaftlichen Enthusiasmus. Die Menschen feiern in Freiheit, um ihre Gefühle für die göttlich wachende Kraft auszudrücken, die als Quelle des ganzen Universums angesehen wird.

Durga auf dem Tiger mit ihren Waffen

Das Frühlings-Navaratri wird auch als Rama Navami bezeichnet und wird moderat gefeiert. Das Herbst-Navaratri ist ganz besonders der Verehrung der göttlichen Mutter gewidmet und gehört zusammen mit Shivaratri, Guru Purnima, Krishna Jayanti und Diwali zu den allerwichtigsten indischen spirituellen Festen.

Sukadev über Navaratri

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Navaratri

Shiva muss Kali bremsen.

Navaratri ist ein besonders heiliges Fest. Bei Yoga Vidya gehört Navaratri zu den allerheiligsten Festen überhaupt. Es ist das längste Fest, das wir feiern. "Nava" heißt neun, und "Ratri" heißt Nächte. "Navaratri" – neun Nächte. Neun Nächte heißt, besonders nachts werden die Verehrungszeremonien gemacht. Navaratri fällt typischerweise auf Ende September oder Anfang Oktober, und es geht dabei um neun Tage. Die ersten drei Tage von Navaratri sind der Verehrung von Durga und Kali gewidmet, die nächsten drei Tage der Verehrung von Lakshmi, die letzten drei Tage der Verehrung von Saraswati.

Nachdem diese neun Tage zu Ende sind, gibt es noch Vijaya Dashami, den zehnten Tag des Sieges. Wenn du neun Tage die göttliche Mutter verehrt hast, dann kann es sein, dass du am zehnten Tag Samadhi erreichst. Deshalb Dashami,wörtlich am zehnten Tag, und an diesem zehnten Tag kannst du Samadhi erreichen. Wenn du Samadhi da noch nicht erreichst, dann musst du eben ein nächstes Jahr weiter praktizieren und hoffen, beim nächsten Navaratri, die höchste Verwirklichung zu erreichen. Es gibt viele Bräuche für Navaratri, und es gibt vieles, was man an Navaratri machen kann. Du brauchst einfach nur auf unsere Internetseite zu schauen, www.yoga-vidya.de. Gib oben „Navaratri“ ein,und dann wirst du viele Informationen finden zu diesem neuntägigen Fest der göttlichen Mutter.

Das Navaratri Fest und seine spirituelle Bedeutung

Lakshmi

Während Navaratri, der neun Nächte, betet ganz Indien die Göttliche Mutter an und verehrt sie mit großer Hingabe. Dusserah, Durga Puja und Navaratri sind ein und dasselbe. In den ersten drei Nächten wird Durgaals Kali der zerstörende Aspekt der Mutter, verehrt. In den folgenden drei Nächten wird der schöpferische Aspekt, Lakshmi, gefeiert. Und in den darauffolgenden Nächten der Wissensaspekt Saraswati angebetet. Der zehnte Tag ist der Tag des Sieges (Vijaya Dashami).

Dieser Einteilung liegt eine besondere Bedeutung zugrunde. Wenn die Göttin von einem Anhänger in dieser Reihenfolge erst als Durga verehrt wird, zerstört die Göttin zuerst die schlechten Gewohnheiten, die in seinem Geist lauern. Als Lakshmi pflanzt sie Daivi Sampat (göttliche Eigenschaften), die die spirituelle Entfaltung fördern. Dann gewährt sie ihm als Saraswati wahres Wissen.

Der zehnte Tag feiert den Sieg des Wissens über die Unwissenheit, das Gute siegt über das Böse. Es ist der Tag, an dem die Jungen eingeschult werden. Spirituelle Aspiranten erhalten an diesem Tag ihre Einweihungen. Der Zimmermann, Schneider, Maurer, Künstler, Sänger, die Schreibkraft und andere technische Arbeiter machen eine Puja für ihre Instrumente und Werkzeuge. Dies nennt man Ayudha Puja. Sie sehen und erkennen die Kraft von Shakti hinter diesen Instrumenten und verehren die Göttin, damit sie ihnen Erfolg, Wohlstand und Frieden gewährt.

Hinter Navaratri scheint sich der Beginn des Prinzips der Urenergie oder Shakti zu verbergen: Tasmadvira ajayata virajo adhipurua, sa jato atyaricyata pascadbhumimatho pura ("Er wurde das Universum. Er war das Universum, ist das Universum, und wird das Universum in der Zukunft sein. Er als das Universum erschuf sich selbst durch sich selbst"). Dieses ist das Grundprinzip von Ardhanarishvara in unserer religiösen Ausdrucksweise. Gott Shiva ist der Inbegriff von Androgynie (Zwittrigkeit), vielmehr offenkundig androgyne Absolutheit. Es ist seine Energie, die nicht von ihm getrennt werden kann. Die Art in der der Ursprung der Dinge in dieser Welt agiert und unsere Deutung dieser kosmischen Aktivität liegen in der Form der Verehrung von Shiva oder der Verehrung von Shakti. Dieses Mysterium ist in der Tat der Hintergrund für unseren Wunsch, jedes Jahr aufs Neue Mahakali zu verehren, Ma Durga, Mahasaraswati, ob wir nun verstehen, was wir tun oder nicht.

Navaratri ist zunächst Durga, der Göttin der Kraft, gewidmet. In der vorzeitlichen Mythologie wird behauptet, dass die Götter Devi Durga zehn tödliche Waffen zukommen ließen, um in ihrer Schlacht mit den Asuras die Welt vor dem Bösen zu retten. Brahma bescherte Kamandal (heiliges Wassergefäß), Chakra wurde von Vishnu gegeben, Shiva gab Trishul, der Vajra (Blitz) wurde von Indra gegeben, die Kuthar (Axt) von Viwakarma, die Kaladanda (Rute) wurde Durga von Yama geschenkt, die Naga (Schlange) von Vasuki. Karga und Dhal (Schild) wurden von Surya ausgestattet und Dhanuswar (Pfeil und Bogen) von Vayu. Diese Waffen wurden durch Mantras ermächtigt, die von den Personen rezitiert wurden, die Durgas Erfolg erstrebten. Die zehnfach bewaffnete Durga wird auch Kali, Bhavani, Amba und Chandika genannt. Man glaubt, dass die Mantras die Macht haben, menschliche Wesen vor jeglichen schädlichen Kräften zu schützen. Devi Durga, der Göttin der Kraft, wird roter Hibiskus dargebracht, da rot die Farbe der Kraft ist. Daraus entstand der Brauch, ihr hundertacht Lotusblüten in täglicher Puja darzubringen.

Navaratri wird zweimal im Jahr gefeiert: Während Sukhla Paksha (zunehmender Mond) des Mondmonats von Ashwin, der erste ist im September oder Oktober im Herbst, und der zweite ereignet sich während der ersten neun Tage der hellen zwei Wochen der Sukhla Paksha des Mondmonats von Chaitra Mitte März bis Mitte April im Frühling. Die neun Tage von Navaratri sind die gesegnetste Zeit des Jahres, weil in diesem Zeitraum Ma Durga angerufen werden kann, und ihre Segnungen können alles Böse von ungünstigem Karma beseitigen, Wohlsein, Gesundheit und Reichtum für ihre Anhänger erzeugen und die Stimmung von unreinen Seelen erhellen. Parvati, Laksmi und Saraswati werden durchgehend in diesen neun Nächten angebetet.

Im Navaratri Fest sind die ersten drei Nächte der Göttin der Handlung und der Energie gewidmet in ihren verschiedenen Manifestationen von Kumari, Parvati und Kali. Lakshmi, die Göttin von Reichtum, Frieden und Überfluss wird während der nächsten drei Tage in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen verehrt. Lakshmi, die vier Hände hat, symbolisiert die vier Ziele des menschlichen Lebens. In einer Hand hält sie eine Lotosblume, die das nie endende Leben und die Beständigkeit der Seele symbolisiert. Die zweite Hand, die einen weiteren Lotos hält, beschreibt die Loslösung von weltlicher Macht oder Maya. Der Lotos symbolisiert die Öffnung der Seele. Die dritte Hand Lakshmis verteilt Segnungen mit Glück und Wohlstand an alle. Eine weitere Hand von ihr ist geöffnet und zeigt zur Erde, sie gibt den Menschen Halt. Außerdem gibt es dort eine interessante Anekdote, dass Navaratri nachts gefeiert wird, um die schlummernde Unwissenheit von Tomoguna (dem inneren Mahishasura oder faulem Büffel) zu beseitigen.

Die Segnungen von Saraswati, der Göttin des Wissens, werden als Lalita Panchami angerufen während der letzten drei Tage von Navaratri. Saraswati gewährt spirituelles Wissen, um den Menschen von der Fessel Mayas oder der materiellen Welt zu befreien. Yagnas, der abschließende Akt von Abschied und Dankbarkeit wird am achten und neunten Tag von Navaratri zelebriert.

Navaratri erlaubt einem, andächtig die einmütige heilige Existenz der Göttin zu spüren, während man die spirituelle Energie aufnimmt und den inneren Mut, die Seelen vom Maya der weltlichen Existenz zu befreien. Durga, Lakshmi und Saraswati sind keine sterblichen verhängnisvollen Frauen. Vielmehr die Kraft des Kosmos verwurzelt im Absoluten.

Navaratri-Ansprache von Swami Sivananda im Jahr 1951

Saraswati

Folgende Ansprache hielt Swami Sivananda aus Anlass von Navaratri (Durga Puja) 1951:

"Die Verehrung der beschützenden Macht ist ein Bedürfnis, das von allen Geschöpfen empfunden wird. Diese Verehrung kann die Form einer intelligenten Anteilnahme an der universellen, stützenden Macht annehmen, oder sie kann, in gewöhnlichen, einfachen Wesen, als bloßer Unterwerfungsinstinkt an höhere Mächte erscheinen, deren Hilfe sie durch ihre bloße Natur suchen. Der Mensch jedoch, ausgestattet mit der brillanten Fähigkeit zur Unterscheidung, Verständnis und bewusstem Willen, weiß, dass sein Wohlbefinden davon abhängt, ob er sich in Harmonie mit der lenkenden Macht des Universums befindet.

Der Mensch benötigt sowohl physischen als auch psychischen Schutz. Der einzigartige indische Geist hat die Realität hinter dem Universum als höchst intelligentes Sein erfasst, das mit seiner Kraft oder Macht oder Shakti funktioniert, die dieser universellen Intelligenz innewohnt. Diese höchste Macht tritt als Avatare in Erscheinung, die in die sichtbare Welt hinabsteigen, oder als unsichtbare wohltätige Kräfte, über die sich der Mensch nicht so einfach bewusst sein kann. Welche Form auch immer diese Macht annimmt, ihre Verehrung ist unabdingbar für das Wohl der Menschheit; diese Verehrung ist daher ein Versuch, mit dieser Macht in Kontakt zu treten. Denen, die sie nicht immer verehren können, schreiben die alten Schriften gelegentliche Verehrung vor.

In einem Jahr sind der Sommer- und der Winteranfang zwei sehr wichtige Übergänge klimatischer Konditionen unter solaren Einflüssen. Diese beiden Ereignisse werden als heilige Anlässe zur Verehrung des göttlichen Seins genutzt. Von diesen wird entsprechend durch die Ramanavaratri in den Chaitra Masa und die Durga Navaratri in den Ashwayuja Masa berichtet. Körper und Geist der Menschen machen aufgrund der Veränderungen in der äußeren Natur beträchtliche Veränderungen durch. Sri Rama wird zu Ramanavami beim ersten Ereignis verehrt, und Devi Durga beim zweiten. Während Sri Rama der Avatar Gottes durch seine Shakti (Prakriti, Atma Maya oder Yoga Maya) ist, ist Durga die Shakti, die sich als kreatives, erhaltendes und schützendes Prinzip in der erschaffenen Welt manifestiert hat. Dieses großartige Prinzip wird als göttliche Mutter verehrt, als Maha Kali, Maha Lakshmi und Maha Saraswati, und repräsentiert die Aspekte von Tamas, Rajas und Sattwa. So wie ein Seil aus drei Strängen gedreht ist, besteht das Universum aus diesen drei Gunas oder Arten von Prakriti. Devi Puja ist die Verehrung der ultimativen Ursache aller Dinge, und dient daher dem Wohl von allem. Dies ist ihre Wirkung.

Der Mensch hat die Pflicht, die göttliche Mutter günstig zu stimmen, denn sie ist die Herrscherin über Gesundheit und Fülle des Universums. Selbst die Intelligenz des Menschen wird von ihr regiert. Der Mensch ist in Wahrheit Shakti Maya (von Shakti erfüllt). Er kann nicht unabhängig von Shakti existieren. Das ganze Universum ist Energie, und Energie ist Shakti. Gott in offenbarter Form ist Shakti oder Kraft. Als nicht manifestierter Aspekt ist Er Chit oder Bewusstsein; Chit Shakti ist die Bewusstseinskraft, die als materielle Ursache von allem alles antreibt. Von der Verehrung dieser Mutter aller Dinge hängt der Wohlstand des Individuums, der Familie, der Gesellschaft, der Nation und der ganzen Welt ab. Die menschliche Kraft ist gering; sie erhält ihren Wert aus der unerschöpflichen Quelle der Göttlichkeit. Wenn sie von der reinen Intelligenz des Göttlichen erleuchtet ist, tendiert sie zu spiritueller Entwicklung und Glückseligkeit — anstatt wertloser Zerstörung und Elend. Das große Bedürfnis zur Stunde ist Harmonie und ein angemessenes Wissen über die göttlichen Mächte des Universums, dessen Mangel der Vorbote von Übel und Leid ist. Liebende Verbundenheit mit dem Ganzen bedeutet das Glück der Einheit mit dem Ganzen.

O Suchender! Du bist keine selbstgenügsame, unabhängige Einheit. Deine Größe ist ein reflektierter Teil der universellen Herrlichkeit der Maha Shakti oder der Aishwarva des Herrn. Lasse Eitelkeit und Stolz hinter dir. Gib dich der göttlichen Mutter hin. Bete zu Ihr, die Brahma Shakti, Vishnu Shakti und Shiva Shakti ist. Du bist ein Kind dieser Mutter. Wie kannst du Sie gering schätzen? Du bestehst aus Ihrer Substanz. Wisse, dass Sie alles durchdringt. Es gibt keinen Ort, wo Sie nicht ist. Studiere das Devi Mahatmya und betreibe Japa mit dem Devi Mantra. Meditiere über Devi und stelle dich auf Sie ein. Dies ist dein Ziel; dies ist dein größter Reichtum; dies ist der Zenit der Herrlichkeit; dies ist Kaivalya Moksha oder finale Befreiung. Mögest du in Frieden ruhen und gesegnet sein. Möge die Gnade der göttlichen Mutter über dich kommen!

Copyright dieses Artikels bei Divine Life Society

Wie feiert man Navaratri?

Swami Sivananda

In Indien gibt es viele Navaratri Bräuche. In seinem Buch "Feste und Fastentage" beschreibt der indische Yoga Meister Swami Sivananda einige davon:

"In Bengalen ist die Durga Puja ein großes Fest. Wer nicht mehr bei der Familie wohnt, kehrt in dieser Zeit nach Hause zurück, um Navaratri als Familienfest zu feiern."

"Der Töpfer zeigt sein Geschick beim Modellieren seiner Werke, der Maler beim Malen seiner Bilder, der Musiker beim Spielen seines Instruments und der Priester beim Rezitieren der heiligen Schriften. Die Bengalen sparen das ganze Jahr über auf das Navaratri Fest. An die Brahmanen wird reichlich Kleidung verteilt. Die bengalischen Frauen heißen die Göttin mit mütterlicher Liebe willkommen. Wenn sie dann am letzten Tag des Festes das Bild der Göttin im Wasser versenken, ist das ein symbolisches Abschiedsritual für die Tochter, die heiratet und in das Haus ihres Mannes zieht. Sie vergießen mütterliche Tränen dabei. Auf diese Weise wird der Abschied Durgas von ihrer geliebten Mutter begangen."

Navaratri im Sivananda Ashram Rishikesh

Sivananda Ashram in Rishikesh

Im Sivananda Ashram in Rishikesh finden anlässlich von Navaratri folgende Veranstaltungen und Zeremonien statt - so beschreibt es Swami Sivananda in seinem Buch "Feste und Fastentage":

Durga
Havan - Feuerzeremonie
  1. Täglich wird eine besondere Puja (Ritual) zur Verehrung der göttlichen Mutter durchgeführt. Dazu gehört auch das Rezitieren des Durga Saptashati, der 700 Verse zur Verehrung der Göttlichen Mutter (Devi Mahatmyam).
  2. Unter Rezitation der Shri Lalita Sahasranama („Tausend Namen von Lalita“) werden der Göttin im Tempel hunderttausend mal Blumen dargebracht (Laksharchana: Lakh heißt hunderttausend, Archana heißt rituelles Opfer).
  3. Alle Ashrambewohner rezitieren das Navarna Mantra „Aim hrim klim chamundayai vichche“ oder ihr eigenes Mantra so oft wie möglich. (Japa bedeutet Mantrawiederholung).
  4. Im Satsangraum wird ein kunstvoll geschmückter Altar aufgestellt. Auf diesem Altar steht während der ersten drei Tage ein Bildnis von Durga, danach von Lakshmi und während der letzten drei Tage von Saraswati. Verse aus den heiligen Schriften wie Durga Saptashati bzw. Devi Mahatmyam werden rezitiert und erläutert. Kirtans (spirituelle Lieder, Mantras) zu Ehren der Göttlichen Mutter werden gesungen. Der Abend endet mit der Darbringung von Blumen für die Göttin und dem Arati (Lichtzeremonie). Manchmal werden auch Szenen aus der Devi Mahatmya als Schauspiel aufgeführt.
  5. Ernsthafte spirituelle Aspiranten ernähren sich an diesen neun Tagen oder wenigstens an je einem Tag der jeweiligen Drei-Tages-Phasen nur von Früchten oder fasten ganz.
  6. Am neunten Tag werden neben Büchern, die für Saraswati, also für Wissen, stehen, auch andere Gerätschaften wie etwa Schreib- und Druckmaschinen, symbolisch verehrt.
  7. Zum Abschluss von Navaratri gibt es am Vijaya-Dashami-Tag eine Mantra Diksha: Spirituelle Aspiranten werden auf Wunsch in ihr persönliches Mantra eingeweiht. Wer schon länger auf dem spirituellen Weg ist, kann an diesem Tag die Sannyasa Diksha, die Einweihung zum Mönch/zur Nonne empfangen. Schulkinder – und auch ältere des Schreibens unkundige „Kinder“ – werden besonders gesegnet zum Beginn der Schulzeit, zum Erlernen des Alphabets. Studenten beginnen ihre neuen Semester. Am Morgensatsang werden die Bücher, welche am neunten Tag verehrt wurden, nochmals in einer Puja verehrt. Jeweils ein Kapitel aus den wichtigsten Schriften wie der Bhagavad Gita, den Upanishaden, den Brahma Sutras, dem Ramayana sowie der Shrimad Bhagavatam wird rezitiert.
  8. Am Vijaya Dashami-Tag wird auch eine Kanya Puja durchgeführt. Bei einer Kanya Puja werden neun junge Mädchen unter zehn Jahren als Verkörperung der Göttlichen Mutter verehrt. Sie erhalten auserlesene Speisen und neue Kleider.
  9. An diesem letzten Tag wird im Tempel ein großes Havan (Feuerzeremonie) durchgeführt, wobei die Durga Saptashati und andere Verse zur Lobpreisung der Göttlichen Mutter rezitiert werden.

Navaratri bei Yoga Vidya

Yoga Vidya Zentrum in Bad Meinberg

Bei Yoga Vidya ist Navaratri das größte aller Feste. Das Fest wird insgesamt 10 Tage lang gefeiert.

  • Das Datum von Vijaya Dashami findet man typischerweise in indischen Kalendern bzw. auf der Seite Spiritueller Kalender. Die neun Tage davor sind dann die neun Tage von Navaratri.
  • Geschichten aus der Devi Mahatmyam werden im Rahmen der Satsangs erzählt und erläutert.
  • An den ersten drei Tagen von Navaratri wird Durga bzw. Kali verehrt:
    • Im Rahmen des [Satsang]]s werden die Mantras Om Shri Mahakalikayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha und Om Aim Hrim Klim Chamundaye Viche Namaha rezitiert sowie hauptsächlich Devi Kirtans gesungen.
    • Auf dem Altar werden Bilder von Durga und Kali aufgestellt.
Lakshmi, Durga und Saraswati

Wie kannst du bei dir zuhause Navaratri feiern?

Nutze die Zeit von Navaratri für intensivere spirituelle Praxis. Du kannst die Praxis von Meditation, Asanas, Pranayama oder auch Mantra-Rezitation intensivieren. Während der neun Tage von Navaratri wirken die spirituellen Praktiken besonders stark.

Die Zeit von Navaratri ist auch sehr geeignet für Fastenkuren sowie das Einhalten von einer besonders gesunden Ernährung.

Navaratri ist auch eine gute Zeit, um auf deinen spirituellen Weg bis jetzt zurückzublicken und dir bewusst zu werden, wie du in deiner spirituellen Praxis voranschreiten kannst.

An Navaratri kannst du Gott besonders als Göttliche Mutter, als Natur, als Kosmische Energie verehren. Du kannst dir bewusst machen, wie deine Beziehung zu Gott, zur Göttlichen Mutter sich entwickelt hat. Und du kannst dein Herz ganz der göttlichen Mutter offen legen und um Führung bitten.

Durga

Wenn du willst, kannst du zu Navaratri auch besondere Mantras rezitieren:

  • Die ganze Zeit kannst du immer wieder das Mantra Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha rezitieren. Rezitiere an jedem Tag aber auch dein persönliches Mantra bzw. das Mantra in das du eingeweiht wurdest. Singe Kirtans, insbesondere Durga, Kali, Lakshmi und Saraswati Kirtans. Du findest auch im Internet viele Kirtan Videos.
  • An den ersten drei Tagen von Navaratri rezitiere das Mantra Om Shri Durgayai Namaha und/oder Om Shri Mahakaliyai Namaha. Schaue dabei immer wieder auf ein Bild von Durga/Kali und meditiere über seine Bedeutung.
  • An den mittleren drei Tagen von Navaratri rezitiere das Mantra Om Shri Mahalakshmyai Namaha. Schaue dabei immer wieder auf ein Bild von Lakshmi und meditiere über seine Bedeutung.
  • An den letzten drei Tagen von Navaratri rezitiere das Mantra Om Aim Saraswatyai Namaha. Schaue immer wieder auf ein Bild von Saraswati und meditiere über seine Bedeutung.
  • Am zehnten Tag rezitiere insbesondere dein persönliches Mantra oder das Mantra Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha. Fasse an diesem Vijaya Dashami Tag Vorsätze für deine weitere Praxis. Und überlege auch, wie du dein berufliches Leben spiritualisieren kannst.

Wenn du mit Puja/Homa vertraut bist, kannst du auch an jedem Tag eine Puja/Homa zelebrieren. Oder du kannst an jedem der drei Drittel sowie an Vijaya Dashami eine Puja zelebrieren.

Die Anbetung der großen Mutter (Mahadevi) – Navaratri-Botschaft von Swami Krishnananda

Kali - der zerstörerische Aspekt der Göttin

Jede Erwartung, die vom menschlichen Verstand ausgeht, unterliegt verschiedenen Facetten und Interpretationen. Wenn etwas geschieht, hält dann jemand inne, um sich zu fragen, warum überhaupt etwas geschieht? Warum soll überhaupt etwas geschehen? Normalerweise ordnen wir die Geschehnisse in dieser Welt Gründen zu, die für uns sichtbar sind oder intellektuell berechenbar. Bis zu diesem Grad können wir herausfinden, warum die Dinge so passieren, wie sie passieren.

Es gibt großartige Wissenschaftler auf der Welt, die sachkundig darin sind, den Ursprung der Dinge herauszufinden. Und wie die Wissenschaft fortschreitet, so erreicht die Bedeutung vom “Ursprung“ immer neue Interpretationen. Wenn es regnete, gingen religiös motivierte Beobachter davon aus, dass Gott Indra seinen Vayra (Donnerkeil) schwenkte, eine Waffe, die er mit den Händen schwenkte, er verwirbelt damit alle Kräfte und so kommt es zum Regen. Der Regenbogen wurde als Indradhanush angesehen, ein Bogen, der von Indra nach dem Regen geschwungen wurde. Hinter sichtbaren Phänomenen vermuteten wir göttliche Ursachen, ein Bogen, den Indra nach dem Regen schwang, erscheint als Regenbogen. Aber Wissenschaft hat mit Religion nichts zu tun. Sie glaubt nur, was sie sieht. Da wir Indra nicht am Himmel sehen können, kann die Wissenschaft nicht zustimmen, dass er der Grund für den Regen ist.

Saraswati

Was sehen wir mit unseren wissenschaftlichen Augen? Auch hier hat sich die Beobachtung von einer groben Einschätzung bis zu einer feineren Betrachtung stetig verbessert. Es gab sowohl im Osten als auch im Westen Philosophen, die annahmen, dass Gott ursprünglich das kosmische Meer geschaffen hat, worüber er vor Beginn der Schöpfung nachgesonnen hat. Ein Gedicht in Sanskrit sagt aus, dass Gott das Wasser geschaffen hat und alles daraus hervor ging.

Es gibt andere, die denken, dass diese Welt ein Splitter der Sonne ist, ein Ausschnitt des Sonnengestirns und die Evolution auf diesem Planet habe sich gradlinig über den Verlauf endloser Zeiten erstreckt. Aber warum dies alles geschieht, war ebenfalls eine Frage der Wissenschaft. Alles geschieht, weil es Ursachen hinter den Ursachen gibt. Es gibt winzige Moleküle, welche die Ursache von soliden Dingen, wie z.B. von Felsen sind. Alles, was fest erscheint, hat eine molekulare Struktur. Dann verebbte die wissenschaftliche Beobachtung für die Dauer des Mittelalters. Danach erblühte sie jedoch wieder und entdeckte immer feinere Kräfte hinter den Molekülen. Überall scheinen sich Kräfte wie Wirbel in einem gigantischen Meer aus Energie zu drehen. Aufgrund von mathematischer Berechnung, durch Beobachtung und Experimente nahm man an, dass die feste Struktur der Welt aus kondensierter Energie bestand. Energie, die auch in ihrer groben Form, wie der Elektrizität, solche Kräfte hat, dass sie solide Objekte in Stücke zerbrechen kann. Wenn eine ausreichende Voltzahl kraftvollen Stromes durch einen Berg geleitet wird, wird der Berg zerspringen und nur noch aus Bruchstücken bestehen. So verhält es sich selbst mit der Elektrizität.

Die ursächlichen Energien, welche hinter allen Ereignissen vermutet werden, wurden weiterhin durch immer genauere Beobachtungsprozesse analysiert und es war nicht leicht zu verstehen, warum es in der Schöpfung eine so große Vielfalt gab. Selbst wenn man es als selbstverständlich ansah, dass sich das kosmische Meer als Materie manifestierte. Die Vielzahl der Individuen blieb unerklärlich. Das war ein weiterer Fortschritt in der modernen Technik der wissenschaftlichen Beobachtung, welche festzustellen vermochte, dass ich mich von dir unterscheide und du dich von mir- alles unterscheidet sich voneinander, nichts gleicht sich- der Grund ist eine mysteriöse Aktivität in den verschiedenen Zentren des kosmischen Meeres aus Energie, obwohl wir uns in einem großen Meer aus gleichgewichtiger Energie keine Unterschiede vorstellen können.

Wir sehen z.B. keine Unterschiede im Wasser des Ozeans. Wie weit wir auf der Wasseroberfläche auch reisen mögen, das Wasser ist überall gleich. Wir haben an einer Stelle des Ozeans nicht eine bestimmte Art von Wasser und eine andere an einem anderen Ort. Es handelt sich um eine Vielzahl einer vollkommen gleich verteilten Sache. Aber es erscheint, dass die Welt nicht aus einem See dieser Art beschaffen ist, denn es gibt dramatische Unterschiede. Warum unterscheidest du dich von mir in jeglicher Art und Weise? Selbst die Prinzipien der RNA und DNA der medizinischen Wissenschaft, welche als die bestimmenden Faktoren der Zellen des menschlichen Körpers angesehen werden, schaffen keine identischen Individuen.

Warum gibt es unterschiedliche psychische Beschaffenheit

Warum werden wir mit unterschiedlicher psychischer Beschaffenheit geboren? Innere Analyse der modernen Wissenschaft wird darauf gestützt, was man die Quantenmechanismen der Beobachtung nennt, dabei wurde festgestellt, dass es Aktionen und Interaktionen zwischen den Lebenszentren in diesem riesigen energetischen Ozean gibt. Es wird an einer zentralen Stelle ein Druck ausgeübt, der einen bestimmten Charakter hat, eine besondere Intensität, eine Spezifizierung, diese Form und Signifikanz hat eine Beziehung zu ähnlichen Zentren in diesem Meer der Energie. Die Bedeutung dieser Vorgänge ist sehr schwer zu verstehen. Eine bestimmte Handlung in einem partiellen Energiezentrum ist nicht allein eine unabhängige Handlung dieses Zentrums allein, sondern sie ist durch ihre tentakelgleichen Verbindungen universell bestimmend. Sie manifestiert sich millionenfach durch gleichartige Zentren, so dass sie aus Zentren besteht, die eher ein Bündel von Beziehungen untereinander darstellen als eine Ansammlung von individuellen festen Aktivitätszentren.

Buddha-Statue in Borobudur

Wir werden hier an das erinnert, was Buddha vor langer Zeit in einem ähnlichen Zusammenhang sagte. Es gibt nur Bewegung, Relativität, Veränderung und Prozess. Nichts ist fest und befindet sich dauerhaft an einer Stelle. Auch eine Flamme in einer Lampe ist nicht solide. Sie ist eine Ausdehnung, die mit Geschwindigkeit hervorschießt, Kräfte, die sich gegenseitig anstoßen, wie der Verlauf eines Flusses, der wie eine gleichförmige Wassermasse aussieht. So verhält es sich auch mit einer Flamme, mit einem Feuer. Buddha sagte, dass die Welt ein brennendes Feuer ist. Unter diesem Gesichtspunkt kann man verstehen, was er gemeint hat.

Warum geschieht das? Die Wissenschaft hat ihre eigene Antwort. Es gab im Universum einen Schöpfungsakt und dieser Akt ist der Grund für jede sich anschließende Handlung. Diesem originären Schöpfungsakt wurden viele Namen gegeben. Manche nennen ihn den Urknall, ein großartiger Laut entstand. Was war das für ein Laut, der den Kosmos erschuf? Wir können es uns nicht vorstellen. Es wird vermutet, dass durch den Schöpfungsakt das Universum in zwei Hälften brach - die eine Hälfte hier und die andere Hälfte dort. Diese Ansicht wird von den Upanischaden untermauert, dem Manu Smriti und der Mahabarata. Und was dort steht, ist kein Märchen. Es scheint etwas Wahres daran zu sein, denn es wurde schon gesagt, bevor die Wissenschaft geboren wurde. Die Manu Smriti besagt, dass da ein großes Anda war, ein kosmisches Ei, das einfach in zwei Teile brach. Wir können sagen, dass eine Hälfte aus Gold war, die andere aus Silber. Wer hat es zerbrochen? “Er schuf alles. Er war alles, er ist alles und wird auch in Zukunft alles sein. Er, der alles ist, erschuf sich selbst aus sich heraus, “ sagt die Purusha Sukta. "Tasmadviradajayata virajo adhipurusah, sa jato atyaricyata pascadbhumimatho purah": Von ihm ging der Kosmos aus; davon gingen die bestimmenden Prinzipien des Kosmos aus und dadurch erschien das, was über den Lauf der Dinge in diesem Universum entscheidet, nachdem es zerbrochen war.

Der Anfang des energetischen Konzeptes oder der Shakti scheint hier verborgen zu sein, wenn wir hören, dass ein Teil vom anderen abgetrennt wurde. In unserem religiösen Verständnis ist das gleichfalls das Konzept von Ardhanarishvara. Lord Shiva ist halb Mann halb Frau, aber er ist nicht in dem Sinne geteilt, dass verschiedene unvereinbare Teile vorliegen würden. Es handelt sich um eine vollkommene Androgynität. Shiva ist kein halber Mann, während die andere Hälfte von ihm getrennt ist. Es ist seine Energie, die nicht von ihm getrennt werden kann.

Darstellungen in den Schriften: Yoga Vasishtha und andere

Lakshmi und Vishnu

Solche Beschreibungen werden in Schriften wie der Yoga Vasishtha, der Vishnu Purana, etc. vorgestellt, die uns davon berichten dass die Beziehungen des einen Teiles und des anderen Teiles - Shiva und Shakti und Ishvara und Nari in der Vorstellung des Ardhanarishvara, sich so verhalten wie Sesam zum Öl, welches darin enthalten ist. Wasser, in dem Flüssigkeit enthalten ist, Feuer, von dem die Hitze nicht getrennt werden kann, die Süße des Zuckers, die ihm nicht entzogen werden kann, usw. Dies sind Beispiele, die in Schriften wie der Yoga Vasishtha genannt werden. In der Vishnu Purana wird die Beziehung zwischen Narayana und Lakshmi so beschrieben. Sesam ist Narayana, Öl ist Lakshmi; Wasser ist Narayana, Flüssigkeit ist Lakshmi; Feuer ist Narayana, Hitze ist Lakshmi; usw.

Diese faszinierenden Beschreibungen bestimmter Mysterien scheinen die Ursache von allem und auch von uns selbst zu sein. Der Redner und die Zuhörer, das Gebäude und die ganze Welt - sie alle sind eingeschlossen in die Kraft dieses umfassenden Ereignisses, das alles schuf, in der Sprache der Purusha Sukta Yajna oder Opfer. Gott opferte sich selbst, um zum Universum zu werden. Warum nennt man das Opfer? Er wurde zu etwas Anderem. Die Entfremdung von seinem Selbst in eine andere Form als er selbst, dies stellt das Opfer dar. Wenn ich nicht mehr ganz das bin, was ich war und Teile von mir an jemand anderen überlasse, dann erbringe ich ein Opfer. Wenn ich nichts hergebe, dann ist es kein Opfer. Wenn du etwas Wohltätiges machst und dabei nichts verlierst, dann ist das keine Wohltätigkeit. Du hast keine persönliche Freude geteilt. Gibt ein Millionär einen Dollar, ist das für ihn kein großes Opfer, denn er hat seine Freude nicht geteilt. Es ist ihm eine Freude die Dollars zu besitzen und er hat diese Freude nicht im Mindesten verloren, wenn er einen Dollar hergab. Aber wenn er die Hälfte davon freiwillig gegeben hätte, hätte er einen großen Teil seiner Freude geteilt und ein Opfer erbracht.

Man sagt, dass der Überfluss der göttlichen Freude an seiner universellen Existenz in der Schöpfung großzügig vorhanden ist. So beschreiben Mystiker manchmal überschwänglich den Schöpfungsprozess: Er wird zu seiner eigenen Kraft. “Ich bin Tod und Unsterblichkeit“, sagt Gott in der Bhagavad Gita. Die Nasadiya Sukta sagt, “Tod und Unsterblichkeit sind wie Schatten, die von seinem absoluten Wesen ausgehen.“ Auch die Unsterblichkeit ist ein Schatten, was ist also ihr Ursprung? Man kann nichts als unsterblich bezeichnen, solange es keinen Tod gibt. Es handelt sich um Faktoren, die sich entsprechen und es gibt keine losgelöste Unsterblichkeit abzüglich seiner Beziehung mit dem Konzept des Todes. Daher wird auch die Unsterblichkeit lediglich als zweite Ursache angesehen. Gott transzendiert den Tod und die Unsterblichkeit, das Leben und die Zerstörung, denn er selbst ist der Prozess.

Shiva

“Einer, der dieses Mysterium beobachtet“, sagt die Brihadranayaka Upanischade, “er wird selbst zum Tod.“ Der Tod kann diese Person nicht töten, denn der Tod wird zu seiner ganzen Existenz. Der Tod selbst, der so erschreckend ist, der vollkommen fern von uns ist, der uns in jeder Hinsicht kontrolliert, ist das Wesen dieser Person, welche diese Wahrheit kennt. Wenn das Selbst seinem Wesen nach der Tod selbst ist und der Tod dein eigenes Selbst ist, wer kann es töten? Das ist unmöglich.

In einem Akt des Opfers des Allmächtigen wurde er zu seiner Schöpfung, er wurde zu einer anderen Form als es seiner ursprünglichen Form entsprach. Shiva wurde zu Shakti, Narayana wurde zu Lakshmi, Brahma wurde zu Saraswati, dies bedeutet die Kraft der Transformation, die Kraft der Versorgung und die Kraft der Erleuchtung sind drei Stadien einer riesigen Bewegung, die vollkommen in dem riesigen Meer aus Energie eingebunden ist, welches ich erwähnt habe - welches, wenn man modernen Wissenschaftlern glaubt, der Ursprung der Schöpfung ist.

Shiva-Shakti

"Namo visvasrje purvam tadanu bibhrate, atha visvasya samhartre tubhyam tredhasthitatmane." Das ist der Anfang eines Gebetes in Kalidas Raghuvamsha Kavya, das von den Göttern stammt, als sie zur Wohnstätte von Narayanas gingen und zu ihm beteten, er möge sie von dem Leid befreien, das Ravana über sie brachte. Wie beginnt dieses Gebet?

"Namo visvasrje purvam": Ehrerbietung für denjenigen, der alles erschaffen hat.

"Visvam visvasya samhartre": Ehrerbietung für denjenigen, der alles transformiert und zerstört.

"Tubhyam tredhasthitatmane": Ehrerbietung für denjenigen, der als dreieinig erscheint. Er selbst ist nicht dreieinig; Er ist der Richter, die Ausführung und die Gesetzgebung, wenn wir uns so etwas überhaupt vorstellen können. Die Gesetzgebung, die Exekutive und die Judikative sind nicht identisch. Es sind drei Facetten des verwaltenden Prinzips. Aber was wäre, wenn eins davon alle drei wäre? Früher gab es einen König. Er war der Richter, er war das ausführende Organ und er war auch die gesetzgebende Autorität. Er konnte alles tun. Auf diese Weise scheint der Ursprung aller Dinge auf dieser Welt zu regieren und unser religiöses Verständnis dieses Vorgehens findet sich in der Anbetung von Shiva oder Shakti wieder. Egal auf welche Weise wir versuchen dieses Mysterium zu verstehen, diese Mysterium ist der Grund für unseren unwiderstehlichen Drang jedes Jahr Mahakali, Mahalakshmi und Mahasaraswati anzubeten, egal, ob wir verstehen was wir da machen.

Kalkutta

Kalkutta, wo die Durga Puja sehr beliebt ist und die Menschen sich einen Monat vorher darauf vorbereiten, ist gleichzeitig sehr marxistisch geprägt. Die Marxisten sagen, “Was soll`s; lasst die Durga Puja stattfinden.“ Sie sind alle mit Herz und Seele bei der Durchführung der Durga Puja im Zentrum von Kalkutta und außerhalb der Räumlichkeiten, wo angebetet wird, verkaufen sie die Werke von Karl Marx. Was immer auch stattfindet, lasst Karl Marx dort sein, aber in ihm geht das Transformierende vor. Letztlich ist das Gedankengut der Menschen nicht das letzte Urteil über die Dinge. Hinter allen politischen, verwaltenden Dogmen und Annahmen steht etwas, was sie verpflichtet, gerade so zu denken. Es gibt Demokratien, Plutokratien, Aristokratien, Tyrannen und Monarchien. Es gibt Frieden und Krieg. In dem historischen Prozess des Universums gibt es einfach alles. Im Endeffekt ist das alles kein originäres Gedankengut der Menschen. Sie sind vielmehr durch eine kosmische Kraft dazu gezwungen, in diese Richtungen zu gehen. Geschichte ist eine Bewegung der Kräfte innerhalb der kosmischen Strukturen, die sich als menschlicher, politischer und geschichtlicher Prozess manifestiert.

Die Dualität der Geschlechter aufheben

Da ist etwas, was bleibt, was jedoch noch nicht richtig verstanden wurde. Wenn wir davon ausgehen, dass Gott die Welt geschaffen hat, ist dieses Verständnis des Mysteriums das Mysterium der Beziehung von Gott und seiner Shakti-Rudra-Shakti, Shiva-Shakti, Brahma-Shakti und Vishnu-Shakti. Es kann nicht verstanden werden. Genauer gesagt, wenn man die Dinge unvoreingenommen betrachtet, dann kann man die Beziehung zwischen Mann und Frau nicht verstehen. Obwohl wir denken, dass alles verständlich ist, verstehen wir es nicht. Es wird immer unklarer, je mehr wir das Phänomen der Dualität der Geschlechter erforschen. Es kann nicht verstanden werden, bis du nicht beides transzendiert hast. Du musst aufhören ein Mann zu sein und du musst aufhören eine Frau zu sein, dann wirst du die Beziehung zwischen ihnen erkennen. Als ein Mann oder eine Frau kannst du es nicht erkennen, weil du selbst ein Teil bist. Der eine Teil kann den anderen nicht beurteilen. Deshalb sind die Menschen nicht in der Lage, dieses Mysterium zu verstehen, denn was ist der Mensch? Er ist entweder Mann noch Frau. Sie denken nur in ihrem sozialen Rollenverständnis und die Verbindung von Shiva und Shakti oder Narayana und Vishnu, etc. ist keine soziale Verbindung. Es ist unmöglich zu verstehen, was das für eine Verbindung ist. Der vierte Abschnitt des ersten Kapitels der Brihadaranyaka Upanischade beginnt für uns mit einem großen Geheimnis:

"Atmaivedam agra asit purusavidhah: Die kosmische Gestalt existierte von Anfang an. Dies ist das personelle Konzept Gottes, das z.B. bei den Christen vorherrscht und ebenfalls in den Lehren der Vaishnava und der Saiva Doktrin in Indien. Gott ist eine Person.

Shakti

Aber bei dem Verständnis des Wortes "Person" müssen wir vorsichtig sein. Es ist keine menschliche Person, es ist die Wesenheit, Mahapurusha, die Göttlichkeit der großen Purusha Sukta und Purushottama in der Sprache der Bhagavad Gita. Dieses ursprüngliche Wesen, welches zum Schöpfer und zur Schöpfung gleichzeitig wurde, hat von Anfang an zur Verärgerung aller Philosophen ein immerwährendes Problem in der Beziehung zwischen Ursache und Wirkung gesetzt. Selbst heute können wir nicht erklären, wie eine Wirkung von einer Ursache herrührt. Wenn der Effekt vollkommen außerhalb der Ursache liegt, dann können wir nicht sagen, dass er eine Verbindung zu der Ursache hat. Wenn es eine lebendige Verbindung mit der Ursache hat, die von ihr unzertrennbar ist, dann gibt es keinen unabhängigen Effekt, es gibt dann nur die Ursache. Jedenfalls können wir nicht wissen, was geschehen ist. Die Ursache hat den Effekt nicht hervorgerufen, wenn der Effekt in gewisser Weise davon nicht getrennt werden kann. Der Ton hat nicht den Topf geschaffen. Obwohl wir in einem Topf Wasser tragen können, können wir mit dem Ton nicht dasselbe tun. Also gibt es einen Unterschied zwischen dem Ton und dem Topf. Gibt es einen Unterschied? Ja, aber welchen? Wenn wir den Topf zerbrechen, wird er wieder zu seiner Ausgangsform.

Also wissen wir nicht, ob es einen Grund für das Universum gab oder ob die Welt als Ursache dieses Grundes entstanden ist. Wer hat sie erschaffen und wie? Die Schlussfolgerung der Nasadiya Sukta der Veden lautet so: “Er, der alles geschaffen hat, weiß es nicht.“ Die Dichter sagen mit einem Lächeln “Vielleicht weiß er selbst nicht, wie er es geschafft hat.“ Ya va veda, ya va na veda: "Vielleicht weiß er es, vielleicht auch nicht."

Kali tanzt auf Shiva

So schwierig ist es, das Leben zu verstehen. Wir bewegen uns wie Besserwisser auf der Oberfläche des Wissens und bilden uns ein, dass wir großartige Philosophen und Wissenschaftler sind, was beides nicht zutrifft. Wenn wir tiefer in die Dinge eintauchen, dann hört selbst ein Philosoph auf ein Philosoph zu sein. Er wird ganz klein. Er vergisst sein ganzes Wissen durch die kleinen Nadelstiche des Alltags, die ihn zu verfolgen scheinen, wie der Gläubiger den Schuldner, egal wohin er auch geht. Und die Wissenschaftler wissen, dass sie nichts wissen, weil sie zu der Schlussfolgerung gelangt sind, dass sie, solange sie sich selbst nicht als untrennbaren Bestandteil des zu beobachtenden Prozesses erkannt haben, gar nichts erkennen können. Was sagt uns die Wissenschaft, die materialistisch ist, letztlich? Erkenne dich selbst, dann wirst du das Universum erkennen, denn du bist in den gesamten Verständnisprozess bezüglich des Universums involviert, welches das Objekt deiner Schlussfolgerungen und Beobachtungen ist.

Anders kann man die Shakti nicht verstehen. In dem großen Gebet der Götter, in der Devi Mahatmaya - Namo Devi, Maha Devi - wird alles über sie gesagt. Ich weiß nicht, ob ich das Wort "Sie" überhaupt verwenden darf. Da fehlt etwas in der Sprache. Sie ist keine Frau. Wie kannst du die Entfremdung Gottes von seinem eigenen Wesen zu dem Zweck einer Erscheinung als weibliche Schöpfungsform annehmen? Wie du vielleicht annehmen wirst, gibt es weder Mann noch Frau auf dieser Welt. Es haben sich bestimmte funktionelle Formen manifestiert, die für den Austausch der kosmischen Kräfte untereinander erforderlich waren, wie ich sie vorher erwähnt habe. Ungeschlechtlichkeit bestimmt diesen Kosmos, dies ist die Bedeutung der sogenannten Unterscheidung zwischen Shiva und Shakti. Gott tanzt, manchmal sagen wir auch, dass Shakti tanzt. Wir wissen nicht, wer auf wem tanzt. Auf manchen Bildern sehen wir, wie Kali auf Shivas Brust tanzt. Warum tanzt sie auf Shiva? Wie kommt es dazu? Es ist die Kraft des kosmischen Tanzes in der Verbundenheit mit dem Absoluten. Dieses Phänomen kann nicht beschrieben werden.

Durga Puja als die Verehrung des Absoluten

Die Anbetung Shaktis, Devis, die Durga Puja, ist keine Anbetung einer weiblichen Gottheit, wie manche Menschen irrtümlich annehmen. Durga, Lakshmi und Saraswati sind keine Frauen dieser Welt. Wir würden diese Shakti so beschreiben, wie sie uns in der Devi Mahatmaya dargestellt wird: Narasimhi, Rudrani, Kumari oder andere Namen. Sie erscheint als Skanda mit einem Speer in der Hand, wie Narasimha mit einem brüllenden Löwenmaul, als Vishnu mit Sudarshana in der Hand, als Rudra mit Pashupata in der Hand. Können wir dieses großartige Wesen als Frau bezeichnen? Männer sahen sich immer der Schwierigkeit ausgesetzt, dass ihnen etwas entgegengesetzt war und genauso ging es den Frauen. Diese Idee muss vernichtet werden, bevor wir wahre Anbeter dieser großen Gottheit werden können. Sonst wird es zu einer Art tantrischen Kult und zu einem Ritual, das uns nirgendwo hinführt, wie ein Böller, der während Divali in Stücke fliegt. Er kann am Himmel explodieren oder in unserem Gesicht, alles ist möglich.

Tantra, der der Hintergrund der Navaratri Puja ist, ist kein Kult um seiner selbst willen. Es ist die grundlegende Erklärung hinter jeder Handlung, die im Universum stattfindet. Selbst deine kleinste Bewegung kann nur in dem Sinne verstanden werden, wie Tantra den Sinn des Lebens erklärt; aber wir können diesen Sinn nicht mit einem Fingerschnippen verstehen. Dynamit ist kraftvoll. Es kann Hügel und Berge aufsprengen und wenn wir es nicht richtig handhaben, dann kann es uns enthaupten. Es wird sich gegen uns richten.

Deshalb ist dies eine besonders bedeutsame und hoch signifikante spirituelle Gelegenheit, die sich uns bietet, nicht nur eine rein religiöse im gewöhnlichen Sinne, wo wir zu der Erkenntnis gelangen, Gott in all seiner Kraft in allen seinen Formen, die sich enthüllen mögen, wie sie möchten - als Schönheit für die Augen, melodische Musik für die Ohren, Duft für die Nase, Süße für die Zunge, Weichheit für die Berührung und intellektuelle Begeisterung für ein literarisches Genie, zu erkennen, als Shakti in Aktion. Deshalb ist es während Navaratri für den inbrünstigen Sucher und Anbeter des Göttlichen eine Bedingung durch diese Anbetung gesegnet zu werden und nicht nur routiniert an diesen neun Tagen teilzunehmen. "Es wurde schon in so vielen Jahren veranstaltet und so machen wir es auch jetzt, wir machen Krach und dann ist alles vorbei." So verhält es sich nicht. Religiöse Bräuche haben einen spirituellen Sinn, wie wir wissen. Sie sind von tiefer Bedeutung als göttliche Gelegenheiten, die für uns bereitet wurden, zu dem Zweck unsere Seele auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort zu unterstützen.

Was beten wir in unserer Anbetung an? Gott, wie er ist und Gott, wie er uns erscheint- Gott als die Ursache und Gott als Wirkung; Gott als das männliche und Gott als das weibliche Prinzip; Gott als Positives und Gott als Negatives. Anbetung wird oft als Akt der Seele ohne die Beteiligung des Körpers beschrieben. Es ist die Anbetung Shaktis, Tantra Sadhana, welche uns sagt, dass dies ein Fehler ist. Es gibt verschiedene Realitäten, Arten der Ausdehnung des Göttlichen und wir steigen von einer niederen Stufe zu einer höheren. Wir können unsere Verbindung zu den niederen Stufen nicht abtrennen, wenn wir uns einbilden auf der Spitze zu sein, denn jeder ist sich seines Körpers bewusst. Das Körperbewusstsein muss verändert, nicht zerstört werden. Sonst wird die Seele sich in Qualen darüber krümmen, dass sie einen Teil ihrer Selbst verloren hat und das Ergebnis davon wäre keine yogische Errungenschaft, sondern eine miserable Wiedergeburt. Der Körper sollte nicht verachtet werden, er muss in feinere Energien umgewandelt werden. Ein Molekül wird zum Atom, ein Atom wird ein Elektron, ein Elektron wird zu elektrischer Energie und dann wird es zu einem Raum-Zeit-Kontinuum oder wie wir es sonst bezeichnen mögen. Wir lehnen das Molekül nicht zu Gunsten der feineren Essenz ab, denn sie sind veränderte Formen der Sache, die wir mit den Augen sahen- ein festes Objekt.

In der spirituellen Praxis, im Tantra Sadhana, wird nichts preisgegeben, nichts abgelehnt. Wir können nicht Shakti ablehnen und Shiva erlangen. Das ist unmöglich. Das wäre so als würde man die Schöpfung zu Gunsten des Schöpfers ablehnen. So geht es nicht, sagt die Purusha Sukta. Er ist die Schöpfung selbst. Tasmadviradajayata: "Alles kommt von ihm."

Spirituelle Bemühungen sind ein ganzheitlicher Prozess unseres Ganzen, der Verbindung von Körper, Geist und Seele, die sich dem großen Ganzen zubewegen, dem Shiva-Shakti, Ardhanarishvara, Mahapurusha, Purushottama, Parabrahman, der das Absolute ist, die Quelle der Kraft der Kräfte, die große Pracht. Wir können es nur Pracht nennen. Unfähig es zu benennen, sagte der Dichter Purusha Sukta “Wie kann ich es nennen? Es ist große Pracht.“ Gott, oder wie wir dieses Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Shakti, oder wie immer wir dieses große Mysterium auch nennen, ist große Pracht. Das Universum, oder wie immer wir es benennen, ist große Pracht. Das ganze Leben ist ein großes Geheimnis und große Pracht. Durch die Anbetung sind wir während dieser besonders heiligen Gelegenheit verbunden, mit dem Segen von Navaratri mit Adhyashakti: Mahadurga, Mahalakshmi, Mahasaraswati. Möge diese Gnade auf uns ruhen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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