Ratri
Ratri (Sanskrit: रात्रि rātri u. रात्री rātrī f.) Nacht. Ratri ist ein Sanskritwort und bedeutet Nacht. Es gibt z.B. Shivaratri, die Heilige Nacht des Shiva. Bekannt ist auch Navaratri, das Fest der Neun Nächte zur Verehrung der Göttlichen Mutter, der Devi. Die Polarität Tag und Nacht wird auch im Yoga immer wieder als Symbol für den Rhythmus des Lebens genommen.
Ratri ist auch eine vedische Göttin, die mit der Nacht in Zusammenhang gebracht wird. Sie wird als die Gegenwart der Kraft angesehen.
Sukadev über Ratri
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Ratri
Ratri heißt Nacht. Ratri – Nacht. Es gibt Tag und es gibt Nacht. Vielleicht kennst du Shivaratri, die Heilige Nacht des Shiva. Oder Navaratri, die neun Nächte, insbesondere die neun Nächte zur Verehrung der göttlichen Mutter, meist im September oder Oktober. Also, Ratri – Nacht.
Die Nacht ist auch besonders geeignet für Meditation. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: "Für einen Weisen ist das Nacht, was für den anderen Tag ist, und was für den anderen Tag ist, ist für den Weisen Nacht.“ Das heißt nicht, dass du die ganze Nacht aufbleiben solltest, auch wenn es mal gut ist, z.B. an Shivaratri, die ganze Nacht aufzubleiben, oder bei Krishna Janmashtami, Krishna Jayanti, der Geburtstagsfeier von Krishna, bis Mitternacht aufzubleiben, oder auch an Weihnachten, am 24., bis nach Mitternacht aufzubleiben.
Aber allgemein ist gut, entweder die frühen Morgenstunden für spirituelle Praktiken zu verwenden, so genannte Brahma Muhurta, letzter Teil der Nacht, oder auch spät abends für Meditation zu verwenden. Da ist der Geist typischerweise etwas ruhiger, die Schwingung ist ruhiger. Also, Ratri heißt Nacht.
Mehr über Ratri oder auch über Shivaratri, Navaratri findest du auf unseren Internetseiten, auf Yoga Vidya. Dort kannst du den Suchbegriff eingeben, "Ratri“ oder "Navaratri“, "Shivaratri“, dann findest du mehr Informationen über die Nacht als spirituelles Prinzip, wie auch wie du Shivaratri und Navaratri feiern kannst, zelebrieren kannst und du findest natürlich auch die Daten für Navaratri und Shivaratri.
Die Göttin Ratri
Die Göttin Ratri wird für Sicherheit und Behaglichkeit in der Nacht verehrt. Allerdings wurden ihre körperliche Merkmale an sich in keinem Text erwähnt. Manchmal wurde sie als schöne Magd beschrieben. Ihre Schwester ist die Göttin Usha, oder die Dämmerung. Sie wird als unsterblich angesehen, und wird dafür gepriesen, dass sie Licht in der Dunkelheit bringt. Sie wird als ein wohlwollendes Wesen angesehen. Sie wird ebenfalls gepriesen dafür, dass sie allen Geschöpfen Ruhe und Lebenskraft gibt.
Ratri wird als eine der uralten vedischen Gottheiten betrachtet, die bereits vor dem hinduistischen Pantheon existierte. Sie wird angerufen, um Menschen vor den Gefahren der Nacht zu beschützen. Sie wird verehrt, um Wölfe fern zu halten, zum Schutz gegen Diebe sowie gegen alle anderen Schäden.
Allerdings beziehen sich einige Texte in einer negativen Form auf sie. Sie wird manchmal mit Dingen in Verbindung gebracht, die Menschen ungünstig sind. Im Rig Veda wird sie erwähnt als von Lord Agni fortgejagt. Ratri wird im Vergleich zu ihrer Schwester, der Göttin Usha, als finster und unfruchtbar angesehen. Ratri gilt als Wächterin der Nacht. Sie ist gütig und feindselig zugleich. Die Erwähnung im Rig Veda ist immer im Zusammenhang mit ihrer Schwester Usha. Zusammen sind sie als Mütter des ewigen Gesetzes bekannt und auch als Weberinnen der Zeit. Sie verkörpern das stabile, rhythmische Muster des Universums, in dem Dunkelheit und Licht sich gegenseitig folgen. Sie stellen die Beständigkeit der erschaffenen Ordnung dar.
Die Göttin Ratri besitzt die üblichen Eigenschaften der Hindu Gottheiten, wie übermenschliche Kraft, Langlebigkeit, Unverletzbarkeit und einige mystische Kräfte. Sie wird als Hüterin von Gesetz und Ordnung angesehen. Sie lagert den Morgentau. Sie weist auch einen düsteren Aspekt auf als diejenige, die Schwermut und Unfruchtbarkeit bringt.
Verschiedene Schreibweisen für Ratri
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Ratri auf Devanagari wird geschrieben "रात्री ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "rātrī", in der Harvard-Kyoto Umschrift "rAtrI", in der Velthuis Transkription "raatrii", in der modernen Internet Itrans Transkription "rAtrI".
Siehe auch
- Ratnaprasada
- Ratra
- Ratraka
- Ratrika
- Ratrindiva
- Mahashivaratri
- Shivaratri
- Navaratri
- Divaratri
- Sanskrit Kurs Lektion 114
- Sanskrit Wörterbuch
- Sanskrit Übersetzung
- Sanskrit Schrift
- Sanskrit Alphabet
- Hindi
Literatur
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Mantra-Buch: Zauberworte für alle Lebenslagen
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
Weblinks
- Yoga Vidya Sanskrit Glossar
- Yoga Vidya Community - Sanskrit Lexikon Videos
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
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