Pancharatra

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Pancharatra (Sanskrit: पाञ्चरात्र pāñcarātra m. u. n.) wörtl.: fünf Tage (Nächte) (Pancha-Ratri); eine bestimmte vaishnavistische Religionsgemeinschaft; die Lehre derselben. Pancharatra sind auch die religiösen vaishnavitischen Texte.

Vishnu

Pancharatra - vaishnavitische Texte

Pancharatra sind aud die religiösen vaishnavitischen Texte. Sie sind der Anbetung von Narayana gewidmet. Die mit der Anbetung verbundene Tradition ist Pancharatra. Der Name "Pancharatra" (fünf Nächte) könnte von den "Fünf-Nächte-Opfern" abgeleitet sein, die in den Satapatha Brahmana erwähnt wird. In dieser erhält Purusha-Narayana die Eingebung, ein fünf Nächte währendes Opfer-Ritual durchzuführen, bei welchem er das höchste Selbst erreichen würde. Die Lehren der Pancharatra sind in dem Narayaniya-Abschnitt der Mahabharata erwähnt. Hier wird Narayana, der das Universum durchdringt und in allen religiösen Systemen gesehen wird, als der Lehrer der Pancharatra Tradition betrachtet. Auch wenn Narayana ihre oberste Gottheit darstellt, wird die Bezeichnung "Vasudeva" auch benutzt.

In der Tat ist Pancharatra - durch eine Reihe von Ausstrahlungen oder Vyuhas - von der Manifestationslehre des Absoluten charakterisiert. Diese beginnt mit Vasuveda, der sich in Sankarshana manifestiert, der sich wiederum in Pradyumna manifestiert, aus dem Aniruddha entsteht. Dies sind jeweils die Namen von Krishnas älterem Bruder, seinem Sohn und seinem Enkel, obwohl die Familienbeziehungen nicht besonders maßgeblich in der Kosmologie des Systems sind. Diese Reihe von Vyuha-Ausstrahlungen umfasst die höchste Ebene des Universums, die reine Schöpfung, während sich darunter die dazwischenliegende oder gemischte Schöpfung und die unreine bzw. materielle Schöpfung befinden. Jede Vyuha hat hinsichtlich der niedrigeren Schöpfung eine kosmologische Funktion, die sich durch Pradyumna manifestiert. Der Kosmos unterhalb der Vyuhas ist in Kategorien unterteilt (Tattva), von denen einige aus dem früheren philosophischen System der Samkhya abstammen.

Abgesehen von dem Narayaniya-Abschnitt der Mahabharata, die Zeugnis der frühen Existenz der Tradition in sich trägt, entwickelte sich die Pancharatra Literatur als ein unterscheidbares Genre erst ab dem 7. oder 8 Jahrhundert nach Christus. Diese Literatur, die als Pancharatra Samhitas bekannt ist, ist Teil einer größeren Gruppe von Texten, die als Agamas oder Tantras bekannt sind, die jedoch von mehreren orthodoxen Brahmanen abgelehnt wurden. Die wichtigsten dieser Texte sind die drei Glanzstücke der Pauskara, Satvata und der Jayakhya Samhitas.

Die Ahirbudhnyasanhita und Lakshmi Tantra sollten als wichtige Texte innerhalb dieser Tradition auch erwähnt werden. Die Essenz der Pancharatra ist, die eigene Seele Gott zu unterbreiten. Es gibt sechs Aspekte: Atma Nikshepa oder Nyasa, Karpanya, Mahavishvasa, Goptr, Pratikulya Vivarjana und Anukulya Niscaya. Die Hauptanliegen der Literatur sind: Kosmologie, Einweihung (Diksha), Rituale, heilige Formeln (Mantra) und Tempelerrichtung. Bis zum heutigen Tag bilden die Texte die Grundlage für die Anbetung in südindischen Tempeln, mit vedischen Mantras und Gottheiten, die die tantrischen Mantras der Gottheiten ersetzt haben.

Die Pancharatra Samhitas stellen im Kontrast zum orthodoxen vedischen Vishnuismus der Bhagavatas, den tantrischen Vishnuismus dar. Darüber hinaus akzeptierten viele orthodoxe Brahmane die Legitimation des Veda; die Legitimation des Tantra lehnten sie jedoch ab. Tatsächlich war der Status der Pancharatra Samhitas innerhalb des Vishnuismus – unabhängig davon, ob sie als Offenbarung eingestuft werden können, ein Thema welches Debatten hervorrief. Yamuna, einer der Lehrer der Vaishnava-Tradition, argumentierte für den Status der Offenbarung der Texte. Vaikhanasas ist eine Tradition der Brahmanen, die mit der Pancharatra assoziert sind. Sie grenzen sich jedoch zum Thema Orthodoxie ab.

Die Verehrung von Pancharatra

Die Anbetung von Vasudeva ist der vorherrschende Gedanke bei Pancharatra. Die Bhagavadgita verkündete die monotheistische oder Ekantika Religion, aber das Pancharatra System, bestehend aus der Anbetung von Vasudeva und seinen verschiedenen Formen, hatte keine organischen Verbindungen mit dem Werk, obwohl Bhakti oder Hingabe beiden gemein ist. Dieses System muss sich in etwa im 3. Jahrhundert vor Christus entwickelt haben.

Das Pancharatra System wird in der Pauskara Samhita, der Satvat Samhita und der Parama Samhita behandelt. Das Narada Pancharatra hat einen Abschnitt, namens "Jnanamrtasara Samhita". Es ist vollständig der Weiterentwicklung des Kults von Krishna und der Verherung der heiligen Kuh gewidmet, wie Gokula und seine angebetete Radha. Die Vyuhas oder Formen, die Besonderheiten der Pancharatra Schule darstellen, sind dort nicht erwähnt. Diese Samhita scheint etwa zu Beginn des 16. Jahrhunderts geschrieben worden zu sein. Ramanuja sieht die Legitimation dieser Samhita als zweifelhaft an.

In der Amarakosa steht, dass in Narasimhas Zeit die vier Formen oder die Bhagavantas, die Vyuhas von Vasudeva anerkannten. Dort findet man den echten Beweis für die Existenz um den Kult von Vishnu, der vom 4. bis zum 11. Jahrhundert nach Christi Geburt datiert wird. Die Lehre der Wiedergeburt wurde auch zu einem Glaubensbestandteil.

Die Gita und einige andere Abschnitte der Mahabharata stellen Vishnu als eine ideale Gottheit und allmächtigen Retter dar, der für das Heil der Menschheit arbeitet. Vishnu erfreut sich auch an moralischer Güte und ritueller Reinheit und als Wiedergeburt von Zeit zu Zeit in menschlicher und tierischer Form, um Rechtschaffenheit wieder herzustellen und aufrecht zu erhalten. Der Narayaniya-Abschnitt der Mahabharata erwähnt vier Inkarnationen von Vishnu, nämlich als Eber oder Varaha, als Zwerg oder Vamana, als Mensch-Löwe oder Narasimha und als Mensch oder Vasudeva Krishna. Einige andere Verse desselben Abschnitts erwähnen Rama, Parashurama, Hamsa oder Schwan, Matsya oder Fisch, Kurma oder Schildkröte und Kalki als Inkarnationen von Vishnu. Später wurden Gautama Buddha und Mahavira auch als Inkarnationen von Vishnu anerkannt.

Verschiedene Schreibweisen für Pancharatra

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Pancharatra auf Devanagari wird geschrieben " पञ्चरात्र ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " pañcarātra ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " paJcarAtra ", in der Velthuis Transkription " pa~ncaraatra ", in der modernen Internet Itrans Transkription " pa~ncharAtra ".

Siehe auch

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Quelle

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