Sadhaka

Aus Yogawiki
Swami Sivananda spricht zu seinen Sadhakas

Sadhaka (Sanskrit): साधक sādhaka m.; साधिका sādhikā f.) ist ein Nomen Agentis der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) sādh und bedeutet: Sucher, Sucherin; Schüler, Schülerin; ein Mensch, der spirituelle Praktiken, d.h. Sadhana ausführt. Sadhaka ist jemand, der Sadhana übt, der durch Sadhana charakterisiert ist. Sadhana heißt spirituelle Praxis. Ein spiritueller Aspirant, der Sadhana übt, ist ein Sadhaka. So kann man Sadhaka als "spirituell Praktizierender" übersetzen, und auch auch als "spiritueller Aspirant".

Viveka Chudamani - Die vier Eigenschaften des Aspiranten

Swami Sivananda mit Aspiranten beim Studium der Schriften

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 18 von Sukadev Bretz -

„Die Weisen sagen: Um zur Selbstverwirklichung, zur Gotteserfahrung zu gelangen, sind vier Voraussetzungen nötig. Wenn Sie fehlen, wird das Ziel nicht erreicht.“

Dieser Vers ist die Einleitung zu einem wichtigen Konzept von Shankaracharya, nämlich die Sadhana Chatushtaya, die vier Eigenschaften, die ein Aspirant entwickeln sollte.

Nur wenn diese vier Eigenschaften vorhanden sind, kannst du mittels Jnana Yoga die Gottverwirklichung erreichen. Wenn du diese vier Eigenschaften nicht besitzt, wird es eher schwierig und du solltest dich um die Entwicklung dieser Eigenschaften bemühen. Swami Vishnu-devananda sagte dazu: „Fortschritte auf dem spirituellen Weg erkennst du weniger anhand von Kundalini Erweckungs- oder anderen Ekstase- Erfahrungen, oder weniger daran, wie heiß deine Wirbelsäule ist, wie lange du bewegungslos sitzen, oder die Luft anhalten kannst. Sondern dein persönlicher Fortschritt zeigt sich im Wachstum in dieser vier Sadhana Chatushtayas, also in diesen vier Eigenschaften.

Was sind diese vier Sadhana Chatushtayas?

  • Vairagya – Anhaften - Frage dich, wie sehr du angehaftet, wie häufig du identifiziert bist? Wenn du an etwas verhaftet bist, wirst du leicht „aus der Ruhe gebracht“.
  • Viveka – Unterscheidungskraft
Wie häufig stellst du dir folgende drei Fragen:
1. Wer bin ich?
2. Woher komme ich?
3. Wohin gehe ich?
Wie häufig wirst du dir bewusst, dass ein Zustand vorüber geht, nicht ewig ist, dass die Welt, wie du sie wahrnimmst, nicht wirklich wirklich ist? Es gibt eine höhere Wirklichkeit.
  • Mumukshutva - Und wie intensiv ist dein Streben nach Befreiung?

Vairagya

Diese Fragen kannst du dir stellen – am besten gleich jetzt: Wie verhaftungslos bist Du? Wie leicht bist du zu kränken? Leicht gekränkt zu sein bedeutet verhaftet zu sein. Wie leicht kannst du Dinge loslassen, die verschwinden? Wie leicht kommst du über Verluste hinweg. Wie schnell kannst du Kritik überwinden? Dies sind alles Voraussetzungen für Vairagya.

Viveka

Wie sehr übst du die zweite Eigenschaft Viveka, übersetzt Unterscheidungskraft? - Wie sehr klappt es intellektuell? Wie häufig stellst Du Dir die Frage: „Wer bin ich? Wie häufig machst Du dir bewusst, dass die Welt nicht so ist, wie du sie wahrnimmst? Wie häufig verstehst du, dass es eine höhere Wirklichkeit, die hinter jedem ist, gibt?

Shat Sampat

Wie häufig kannst du auch in schwierigen Situationen Gemütsruhe bewahren?

Mumukshutva

Und überlegst du immer wieder, was dich mehr zur Erleuchtung führt und was du für die Befreiung tuen kannst?

Die Viveka Chudamani von Shankaracharya ist insgesamt betrachtet ein Werk zum Thema Unterscheidungskraft.

Shankaracharya sagt in den ersten Versen immer wieder: Der spirituelle Weg ist keine intellektuelle Überlegung und keine reine Glaubenssache, sondern eine Bewusstseinsveränderung. Dazu braucht es Voraussetzungen. Genau darüber wird er in den nächsten Versen genauer sprechen.

Das Sanskritwort Sadhaka

Sadhaka (Sanskrit): साधक sādhaka adj. u. m.) etwas zu Wege bringend, bewirkend; eine Wirkung hervorbringend, wirksam; einrichtend, heilend; Nutzen bringend, zweckentsprechend, zweckmäßig; beweisend; Zauberkraft besitzend; Verrichter, Gehilfe; Verehrer (einer Gottheit); Zauberer (der eine Gottheit usw. herbeizitiert); Bezeichnung eines im Herzen wohnenden Feuers, welches die Willensbestimmungen gibt.

Sukadev über Sadhaka

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sadhaka

Sadhaka ist derjenige, der spirituelle Praktiken ausführt, mit dem Ziel, Sat, die höchste Wahrheit, zu erfahren. Sadhaka ist jemand, der Sadhana ausführt. Sadhana heißt spirituelle Praxis. Sadhaka ist derjenige, der spirituelle Praktiken ausführt. Sadhaka kann man auch übersetzen als Schüler, also derjenige, der bereit ist, sich zu schulen. Auf Englisch würde man sagen, "disciple" – derjenige, der bereit ist, einer Disziplin zu folgen, oder auch "Aspirant" – jemand, der danach strebt, das Höchste zu erfahren.

Sei ein Sadhaka, jemand, der praktiziert. Nicht nur einer, der theoretisch irgendwas wissen will, sondern Praxis. „Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Theorie“, das sagte Swami Sivananda gerne. Natürlich ist auch die Einstellung dabei wichtig. Die Sehnsucht nach der Wahrheit, Mumukshutwa ist auch wichtig, auch etwas Wissen zu haben, ist auch gut, Hintergrundinformationen zu haben, ist gut. Aber am wichtigsten ist, du praktizierst, du übst Sadhana. Wenn du Sadhana übst, mit dem Ziel einer höheren Verwirklichung - Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung, Nirwana, Erleuchtung, wie auch immer du es ausdrücken willst – dann bist du ein Sadhaka, ein spirituell Praktizierender, ein Aspirant, ein spiritueller Schüler, ein Schüler der Wahrheit.

Swami Sivananda erteilt Ratschläge für Sadhakas in seinem Buch "Yoga im täglichen Leben"

Das Salz des Lebens ist selbstloser Dienst. Das Brot des Lebens ist allumfassende Liebe. Das Wasser des Lebens ist Reinheit. Die Süße des Lebens ist Andacht. Der Duft des Lebens ist Edelmut. Der Angelpunkt des Lebens ist Meditation. Das Ziel des Lebens ist Selbstverwirklichung. Also diene, sei rein und edelmütig, liebe, meditiere und verwirkliche!

Geistige Unterweisung

Wenn man sich immer bewusst ist, dass Gott alle unsere Gedanken überwacht, wird man nur sehr wenig Schlechtes tun. Man wird Gott schnell verwirklichen. Weil aber Illusion (Maya) oder Nichtwissen (Avidya) sehr stark sind, vergessen wir oft diese Tatsache. Ein Viveki jedoch, der die Fähigkeit der Unterscheidung errang, denkt immer daran, weil Gottes Gnade auf ihn herabstieg (Anugraha). Und er wandert mit kühnen, schnellen und stetigen Schritten auf dem geistigen Pfad weiter. Die göttliche Gnade verdankt er seinen zahlreichen tugendhaften Handlungen, die er mit Handlungen, ohne Lohn zu erwarten (Nishkamaya Bhav) während mehrerer Geburten vollbrachte.

Diese Welt ist so unwirklich wie Schatten, Wasserblasen oder Schaum. Warum jagst du Reichtum, Frauen und dem Spielzeug von Namen und Ruhm nach?

Manche Bhaktas meinen, sie hätten sich vollkommen und wirklich hingegeben, aber sie haben doch noch manchmal ihre eigene Weise und hegen manche Begierden. Sie wandern auf ihren eigenen egoistischen Wegen. Ihre Hingabe ist unaufrichtig. Sie haben keinen Anspruch darauf, dass die göttliche Gnade sich auf sie herabsenke.

Kein Mensch wird immer gepriesen. Kein Mensch wird auch immer getadelt. Es gibt also auf Erden niemanden, der nicht getadelt würde, also gräme dich weder über Lob noch Tadel. Erhebe dich über Lob und Tadel und identifiziere dich mit dem Absoluten, der Herrlichkeit aller Herrlichkeiten, dem Heiligsten alles Heiligen, dem Lichte aller Lichter, der Sonne aller Sonnen, mit Atman oder dem Höchsten Selbst. Der Körper ist die Quelle aller Schmerzen. Hunger ist die schlimmste Krankheit. Kein Feuer gleicht der Begierde. Zufriedenheit (Santosha) ist die höchste aller Tugenden.

Ratschläge für Sadhaks

  • 1. Verringere deine Bedürfnisse auf das allergeringste.
  • 2. Passe dich den Verhältnissen an.
  • 3. Hänge dich an nichts und niemanden.
  • 4. Teile, was du hast, mit anderen.
  • 5. Sei jederzeit bereit zu dienen. Lasse dir keine Gelegenheit dazu entgehen. Diene mit Atma Bhav.
  • 6. Pflege Nichthandeln (Akarta) und Sakshi Bhav, indem du passiv Körper und Sinne beobachtest.
  • 7. Gebrauche nur sanfte und freundliche Worte.
  • 8. Habe immer brennenden Durst nach göttlicher Verwirklichung.
  • 9. Lasse alle Beziehungen und übergib dich ganz Gott.
  • 10. Der geistige Pfad ist schmal wie eine scharfe Rasiermesserklinge. Ein Guru ist unentbehrlich.
  • 11. Sei immer geduldig und ausdauernd.
  • 12. Lass die geistigen Übungen (Abhyasa) auch nicht einen Tag.
  • 13. Der Guru wird dich nur führen. Gehen musst du den Pfad selbst.
  • 14. Das Leben ist kurz. Ungewiss ist deine Todesstunde. Widme dich deshalb ernsthaft Sadhana Yoga.
  • 15. Führe dein geistiges Tagebuch sorgfältig und trage deine Fortschritte und dein Versagen genau ein. Führe deine Entschlüsse auch durch.
  • 16. Klage nicht, du hättest keine Zeit für geistige Übungen (Sadhana). Kürze den Schlaf und das leere Geschwätz. Meditiere eifrig 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang (Brahmamuhurtha).
  • 17. Lass den Gedanken an Gott (die Wirklichkeit) die weltlichen Gedanken verdrängen.
  • 18. Vergiss das Gefühl, dass du so oder so, männlich oder weiblich bist, durch kräftige Meditation über Brahman (Braham Chintan).
  • 19. Verschiebe nichts auf morgen, wenn du es heute tun kannst.
  • 20. Prahle nicht mit deinen Fähigkeiten, stelle sie nicht zur Schau, sei schlicht und bescheiden.
  • 21. Sei immer heiter. Lass alle Sorgen.
  • 22. Kümmere dich nicht um Dinge, die dich nichts angehen.
  • 23. Meide alle Geselligkeit und Diskussion.
  • 24. Sei täglich einige Stunden ganz allein für dich.
  • 25. Gewöhne dir Habgier, Eifersucht und Schätzesammeln ab.
  • 26. Beherrsche dein Gefühl durch Unterscheiden und Leidenschaftslosigkeit (Vairagya).
  • 27. Halte deinen Verstand immer im Gleichgewicht.
  • 28. Denke zweimal, ehe durch sprichst, und dreimal, ehe du handelst.
  • 29. Gewöhne dir ab: Widerrede, Kritisieren und Nörgelei. Hüte dich vor Vergelten.
  • 30. Suche deine eigenen Fehler und Schwächen, sieh bei anderen nur Gutes.
  • 31. Vergib und vergiss, was dir andere zuleide getan. Tue wohl denen, die dich hassen.
  • 32. Meide Begehrlichkeit, Zorn, Egoismus, Verblendung (Moha) und Habsucht (Lobha) wie eine giftige Kobra.
  • 34. Halte immer einige Grundsätze bereit, um Leidenschaftslosigkeit (Vairagya) zu bewirken.
  • 35. Behandle sinnliche Genüsse wie Gift, ausgespiene Speisen, Vishta oder Urin. Sie können dich nicht befriedigen.
  • 36. Erhalte sorgfältig deine Samenkraft (Veerya). Schlafe allein.
  • 37. Verehre die Frauen als göttliche Mütter. Rotte die Geschlechtsvorstellungen aus. Verbeuge dich vor allen Frauen.
  • 38. Sieh Gott in jedem Angesicht, in allem.
  • 39. Wenn dein Geist von anderen Instinkten überwältigt wird, stärke dich durch religiöse Zusammenkünfte (Sankirtan), Gemeinschaft mit Weisen (Satsang) oder Gebet.
  • 40. Blicke allen Widrigkeiten kühl und kühn entgegen.
  • 41. Kümmere dich nicht um Kritik, wenn du unterwegs auf dem Pfad bist. Lass dich nicht durch Schmeichelei bestechen.
  • 42. Habe auch vor Landstreichern und Spitzbuben Achtung. Diene ihnen.
  • 43. Gib deine Fehler offen zu.
  • 45. Sei immer tätig und flink.
  • 46. Entwickle deine Herzkräfte durch Geben. Sei außerordentlich hilfsbereit. Gib mehr, als man von dir erwartet.
  • 47. Gelüste vermehren das Elend. Entwickle Enthaltsamkeit.
  • 48. Beherrsche einen deiner Sinne nach dem anderen.
  • 49. Entwickle durch wiederholtes Denken Brahmakara Vritti.
  • 50. Lege allen deinen Gedanken Zügel an. Erhalte sie rein und edel.
  • 51. Verliere nicht die Selbstbeherrschung, wenn dich jemand beleidigt, beschimpft oder tadelt. Das alles ist nur Wortgeklingel und Getöne.
  • 52. Bringe deinen Verstand in Gott zur Ruhe und lebe in der Wahrheit.
  • 53. Sei immer lebhaft tätig auf dem Pfad zur Vollkommenheit.
  • 54. Setze deinem Leben ein bestimmtes Ziel und gehe vorsichtig vorwärts.
  • 55. Die Wirkungen von Schweigen (Mowna) sind unberechenbar. Gibt diese Übung niemals auf.
  • 56. Die vier wichtigsten Tore, durch welche Leidenschaften in deinen Geist eindringen sind Hören, Fühlen, Sehen und Denken. Sei wachsam!
  • 57. Halte nur mit Gott innige Beziehungen aufrecht. Mische dich nur wenig unter andere.
  • 58. Sei mäßig in allem. Extreme sind immer gefährlich.
  • 59. Pflege jeden Tag Selbstprüfung und Innenschau. Du musst immer wissen, wie viel du gewachsen bist.
  • 60. Gewöhne dir die Neugier auf dem geistigen Pfad ab. Erhalte deine Energien und konzentriere dich. Denke wenig an Nahrung, Körper und Verwandte. Denke mehr an Atman. Du musst es in dieser jetzigen Geburt verwirklichen.

Sivananda-Worte

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Ewiges Glück (Nitya Sukha) und höchsten Frieden (Param Shanti) kann man nur in Gott gewinnen.
Gott ist in deinem Herzen. Er ist in dir und du bist in Ihm. Fühle nur seine Gegenwart.
Infolge von falschen Vorstellungen (Bhranti), die der Verstand verursacht, missverstehen wir Schmerz für Lust.
Jeder Mensch auf dieser Welt jagt der Lust nach und sucht den Schmerz loszuwerden.
Sinnliche Freuden gibt es nicht ohne mancherlei Schäden.
Maya fesselt die Menschen durch Zuneigung, Liebe, Zärtlichkeit, Achtung, Geschenke und so weiter.
Die Liebe der Menschen ist Selbstsucht und Heuchelei.
Da alles in dieser Welt unwirklich ist, behandele Liebe und Achtung als Gifte.
Lebe für dich allein und freue dich der Atmaseligkeit in deinem Herzen.
Nur ein Mensch, der geistig dürstet, wird den Nektar der Unsterblichkeit trinken.
Man kann Atmaseligkeit nicht gleichzeitig mit sinnlichen Freuden haben.
Es gibt keinen anderen Weg, mit den lasterhaft-weltlichen gesinnten Menschen fertig zu werden, als persönliche Beziehungen zu einem Guru.
Arbeit ist eine Hilfe für Anfänger in der Meditation und ein Hindernis für Fortgeschrittene.
Verstand ist nur ein Bündel von Eindrücken (Samskaras), Ideen, Gewohnheiten, Impulsen, Gedanken und Gefühlsregungen.
Viele sind von Yoga wieder abgefallen, weil sie unter den Einfluss feinster Begierden gerieten.
Das schwierigste in der Welt ist Konzentration.
Reinheit der Gedanken ist von überragender Bedeutung für die Selbstverwirklichung.
Erinnerung an das Vergangene verlangsamt des Jüngers geistigen Fortschritt.
Ein grober Verstand voll Selbstsucht und Begierden ist völlig ungeeignet für ein geistiges Leben.

Gespräch über Yoga

Frage: Was gibt den Armen Frieden des Verstandes?

Antwort: Frieden des Verstandes kann man ein für allemal nur erlangen, indem man Gott verwirklicht. Man sollte sich nicht mit dem vergänglichen Leib gleichsetzen, sondern fühlen, dass er Atma ist. Dann und nur dann wird man Parama Shakti haben.

Frage: Wie betet man richtig zu Gott und wie weit ist einem Menschen dieses Gebet möglich?

Antwort: Wenn man zu Gott betet, muss man vor allem auf die Innigkeit (Bhav) der Gedanken sehen. Es sollten kein selbstischen Beweggründe dahinter sein. Bete zu Gott um Reinheit, Hingabe, Licht und Erkenntnis. Du wirst das alles bekommen. Bete, wie du willst, werde so schlicht wie ein Kind. Öffne weit die Kammer deines Herzens. Verzichte auf alle Listen. Jeder kann und sollte diese Haltung einnehmen.

Frage: Was ist das eigentliche Ziel der Erziehung?

Antwort: Die Erziehung sollte die Kinder Gottes- und Menschenliebe lehren. Der Schüler sollte lernen, wahrhaftig, sittlich, gesund, furchtlos, bescheiden und barmherzig zu sein. Erziehung sollte die Schüler rechte Lebensführen lehren, recht denken, recht leben, recht handeln, sich selbst aufopfern und Erkenntnis des Selbst gewinnen. Das Hauptziel der Erziehung muss sein, den Menschen zu einem wirklichen Menschen mit allen göttlichen Eigenschaften zu machen.

Frage: Was erwartet man von einem Lehrer der Grundschule?

Antwort: Man erwartet von ihm wirkliche Erziehung der Schüler, wie sie vorhin beschrieben wurde.

Frage: Glauben Sie wirklich, dass ich niemals völlige Befreiung (Mukti) erlangen werden, wenn ich nicht Weib und Kinder verlasse?

Antwort: Ehelosigkeit ist ein wichtiges Erfordernis für den Yogapfad. Obwohl du nicht unbedingt Haus, Weib und Kinder verlassen musst, wärst du doch gut beraten, wenn du alle fleischlichen Beziehungen zu deiner Gefährtin auf das äußerste einschränken würdest. Wenn man vollkommen ideal lebt, ist die Ehe kein unbedingtes Hindernis, um Mukti zu erlangen. Mukti hängt vom aufrichtigen, ernsthaften Sadhana und der Gnade Gottes ab.

Zehn wichtige Unterweisungen

Es hat keinen Zweck, über abstruse Vedantaphilosophie zu sprechen. Wenn ich anfangen wollte, über Negation falscher Attribute (Adhyarupa Apavada), Bhaga Tyaga Lakshana und den analytischen Prozess der Neti Neti-Lehren zu sprechen, käme dir das wohl polnisch vor. Ich möchte dir nur einige wichtige Punkte nahebringen, die du im Alltag verwerten kannst. Stehe um vier Uhr morgens auf (Brahmamuhurta). Die Stunde ist der Meditation besonders günstig. Befriedige die Bedürfnisse des Körpers. Wasche dein Angesicht. Übe ein bis zwei Stunden lang Japa und Meditation. Am frühen Morgen ist der Verstand noch frei von weltlichen Eindrücken (Samskaras). Er gleicht mehr oder weniger einem unbeschriebenen Blatt Papier. Man kann ihn sehr leicht formen. Richte dir einen besonderen Raum fürs Meditieren ein. Lies ein Kapitel Gita. Beobachte täglich zwei Stunden lang Stillschweigen (Mowna). Mowna hilft bei der Konzentration und schenkt Frieden des Verstandes. Die Kräfte werden erhalten und die Willenskraft entwickelt. Nimm reine (Sattwa-) Nahrung zu dir und mäßige Diät (Mithahara). Übe regelmäßig einige Asanas und Pranayamas zur Pflege deiner Gesundheit und zur Stetigung deines Verstandes. Nimm Milch und Früchte zu dir an Ekadashitagen. Gib ein Zehntel deines Einkommens für wohltätige Zwecke. Wohltätigkeit reinigt das Herz. Entwickle in dir Sattwatugenden wie Duldsamkeit, Barmherzigkeit, Vergebung, Edelmut und so weiter. Habe immer ein Kästchen mit 12 homöopathischen Arzneien vorrätig. Das ist ein Maha Yoga für dich. Gibt allen Kranken von deiner Medizin. Tritt einer sozialen Vereinigung bei und tue aus vollem Herzen deinen Liebesdienst, ohne Belohnung zu erwarten und ohne jede Selbstsucht. Das ist ein wundervolles Sadhana für Selbstverwirklichung.

Fünf (Pancha) Maha Yajnas (Opfer)

Ich möchte noch ein Wort über die Fünf (Pancha) Maha Yajnas sagen, die ein Hausvater zur Reinigung seines Herzens praktizieren soll. Die fünf großen Yajnas sind:

  • 1. Deva Yajna (Gottesopfer): Man bringt, während man Veda Mantras rezitiert, den Devatas (Göttern) Opfer dar.
  • 2. Rishi Yajna. Man studiert die Veden, lehrt Studenten die Veden und opfert den Rishis (den Weisen).
  • 3. Pitru Yajna (Pitru = Ahnen) ist Tarpan oder Wasser-Opfer für abgeschiedene Seelen und Shrarddha oder religiöse Feiern, die man alljährlich für sie abhält.
  • 4. Bhuta Yajna (Bhuta = Elemente) bedeutet die Verteilung von Futter an Krähen, Kühe und andere Tiere. Das entwickelt kosmische Liebe und nicht-dualistisches (Advaita) Bhav.
  • 5. Atiti Yajna (Atiti = Gast) bedeutet Gäste speisen und ehren.

Jeder Hausvater sollte die fünf Yajnas pflegen. Unterlässt er es, wird er Pratvaya Dosha (die Sünde der Unterlassung) leiden. Die Feuerstätte, der Wassertopf, die Geräte zum Schneiden, Mahlen und Kochen sind die fünf Stellen, wo man täglich Verstöße gegen das Leben begeht. Diese Sünden werden abgewaschen durch die fünf Maha Yajnas, die jeder Divija (Fromme) pflegen sollte. Sie sollen ja die Bhutas, Bishis, Menschen, Götter und Pitrus zufriedenstellen.

Die Pitrus sind Vorväter, die ihm Ahnenhimmel (Pitruloka) wohnen. Sie besitzen die Kraft des Hellsehens und Hellhörens. Wenn Mantras rezitiert werden, üben sie durch die Tonschwingungen einen ungeheuren Einfluss aus auf den, der die Mantras hersagt und auf seine Vorväter, denen sie gelten. Die Pitrus hören die Mantras durch ihre Fähigkeit des Hellhörens und werden dadurch erfreut. Sie segnen den, der ihnen das Opfer darbringt. Im Shrarddha wird die feine Wesensubstanz der Speisegaben durch die Sonnenstrahlen ins Suryaloka erhoben, so dass die Seelen der Abgeschiedenen sich an den Opfergaben freuen, die sie durch die Sonne erreichen. Sogar in Deutschland bringen viele Leute Wasseropfer (Tarpan) und Shrarddha dar. Sie haben die wohltätigen Wirkungen dieser Opfer wissenschaftlich untersucht. Es ist eine zwingende Pflicht aller Hausväter, Shrarddha und Tarpan auszuführen, um die Rishis und Pitrus günstig zu stimmen. Nur getäuschte Seelen mit einem verkehrten Intellekt missverstehen diese Dinge und versäumen die heiligen Bräuche. Infolgedessen leiden sie.

Sankirtan-Weisen (Dhwanis)

Swami Sivananda am Schreibtisch

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  • 1. Jeya Ganesa Jeya Ganesa Jeya Ganesa Pahiman. Sri Ganesa Sri Ganesa Sri Ganesa Rakshamanm
  • 2. Jeya Guru Siva Guru, Hari Guru Ram. Jegat Guru Param Guru, Sad-Guru Shyam.
  • 3. Adi-Guru Adwaita Guru, Ananda Guru OM. Chit Guru Chidgana Guru, Chinmaya Guru OM.
  • 4. HARE RAMA HARE RAMA. RAMA RAMA HÂRE HARE. HARE KRISHNA HARE KRISHNA KRISHNA KRISHNA HARE HARE.
  • 5. Jeya Saraswati Jeya Saraswati Jeya Saraswati Namah OM. Sri Saraswati Sri Saraswati Sri Saraswati Saranam OM.
  • 6. Gauri Gauri Gange Rajeshwari
Gauri Gauri Gange Bhuvaneshwari
Gauri Gauri Gange Maheshwari
Gauri Gauri Gange Matheshwari.
Gauri Gauri Gange Mahakali
Gauri Gauri Gange Mahalakshmi.
Gauri Gauri Gange Parvati.
Gauri Gauri Gange Saraswati.
  • 7. Govinda Jeya Jeya, Gopala Jeya Jeya. Radha Ramana Hari, Govinda Jeya Jeya.
  • 8. Raghupathy Raghava Rajaram, Pathitha Pavana Setha Ram.
  • 9. Sivaya Namah OM Sivaya Namah.
Sivaya Namah OM Namah Sivaya.
Siva Siva, Siva Siva, Sivaya Namah.
Hara Hara, Hara Hara, Namasivaya.
Siva Siva, Siva Siva, Sivayamaha.
Bhum Bhum, Bhum Bhum, Namasivaya.
Siva Siva, Sankara, Hara Hara, Sankara.
Jeya Jeya, Sankara, Namami Sankara.
Samba Sadasiva, Samba Sadasiva.
Samba Sadasiva, Samba Sivoham Hara.

Wie führt man ein göttliches Leben?

  • 1. Nitya Sukha, Parama Santi, ewiges Genügen, unendliche Seligkeit, Erkenntnis und Unsterblichkeit kann man nur in Gott als Atman haben, der dem Intellekt wie der Sonne das Licht schenkt. Verwirkliche deshalb Satchidananda Atma durch Meditation sofort, jetzt, in diesem Augenblick, in dem du deinen Geist reinigst.
  • 2. Samsara (die Welt) ist Mithya, Asara, Apadramania, unwirklich, überübergehend, voll Elend, Unwahrheit, Hass und Selbstsucht, Krankheit und Schmerz. Sie ist ein langer Traum. Sei nicht in der Welt verhaftet.
  • 3. Die Zeit ist sehr kostbar. Nütze jede Sekunde zu deinem Gewinn.
  • 4. Diene Sadhus, Sannyasins, Kranken, Armen und deinem Vaterland. Das ist Padasevana, Gottesdienst.
  • 5. Wenn dein Freund sich über dich ärgert, sprich zuerst lächelnd mit ihm und entschuldige dich aufrichtig mit Tränen in den Augen, auch wenn du im Recht bist. Diene ihm liebenswürdig mit Liebe (Prem). Rachegeist ist ein tödlicher Feind des Friedens, für Andacht und Erkenntnis (Jnana).
  • 6. Halte Mowna (Schweigen) während des Essens. Am Sonntag verharre sechs Stunden in Mowna.
  • 7. Habe Bilder von Heiligen und Weisen im Schlafzimmer und Wohnzimmer. Behalte keine unzüchtigen Bilder in deinem Hause.
  • 8. Sprich immer die Wahrheit, erhalte die Sonnenenergie (Veerya) und beherrsche Zorn durch Vergebung (Kshama), Liebe und Dienst. Wiederhole 12 Mal in Gedanken OM SHANTIH und trinke etwas kaltes Wasser, wenn du das geringste Anzeichen von Ärger in deinem Geist bemerkst.
  • 9. Schlafe immer allein. Nimm sonntags nur eine Mahlzeit zu dir und abends etwas Milch. Am Sonntag übe 100.000 Mal Rama Nama Japa.
  • 10. Schreibe jeden Tag eine halbe Stunden lang das Mantra deiner Ishta Devata oder Rama Rama in dein Mantrabuch. Schreibe auf einen Streifen Papier mit großen Buchstaben: Sprich die Wahrheit. – OM Mut. – OM Reinheit. – Ich bin unsterbliches Atma. – Ich muss Gott jetzt verwirklichen. – Zeit ist sehr kostbar. – Ich will ein echter Brahmachari sein. – Brahmacharya ist göttliches Leben. – Hefte diese Zettel im Schlafzimmer, Wohnzimmer und auf der Veranda an. Habe immer einige dieser Zettel in deiner Tasche.
  • 11. Habe immer einige Stücke Brot oder Kuchen in der Tasche, um sie untertags Armen und Altersschwachen geben zu können.
  • 12. Übe abends Hari Kirtan. Singe eine Stunde lang: „Hare Rama Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare. – Hare Krishna, Hare Krisnha, Krisha Krishna Hare Hare“ mit allen deinen Familienangehörigen und Dienstboten.
  • 13. Studiere mit einigen deiner Freunde abends eine Stunde lang Gita oder Upanishaden, Ramayana, Baghavatam oder Yoga Vasishtha. Die Frauen in deinem Haus sollten sich daran beteiligen.

Heiligengeschichten

Planmäßiges Lesen von Lebensbeschreibungnen der Heiligen wird dir zu einem tugendhaften Leben verhelfen. Du wirst edle Eigenschaften in dich eintrinken und allmählich auf dem geistigen Pfad umgeformt werden. Du wirst von ihnen reiche Anregungen empfangen.

Es wird ein innerer Drang in dir erwachen, Gott zu verwirklichen. Möchtest auch du ein Heiliger werden!

Schlusswort

Der Anfang aller Heiligkeit heißt: Töte den Egoismus oder Ahamkara. Das Ende der Heiligkeit ist ewiges Leben. Der Schlüssel zur Heiligkeit ist Demut und Selbstkasteiung. Das Licht der Heiligkeit ist schweigende Meditation. Das Gewand der Heiligkeit ist Tugend und Duldsamkeit, nicht nur das Gurugewand allein.

Handeln in der Welt (Pravitti) und Entsagung (Nivritti) sind zwei verschiedene Pfade. Sie sind nur zwei verschiedene Ansichten ein- und desselben Pfades. In Nivritti ist Pravritti und Pavritti in Nivritti. Nur der geistige Zustand zählt. Denke an Janaka, den König von Videshas. In ihm war absolutes Nivritti ist Pravitti.

Der Mensch ist der Herr seines eigenen Schicksals. Er sät eine Handlung und erntet eine Gewohnheit. Er sät eine Gewohnheit und erntet einen Charakter. Er sät Charakter und erntet ein Schicksal. So ist er allein und voll verantwortlich für sein Prarabhda Karma, das sein gegenwärtiges Leben bestimmt. Prahabhda ist unter seiner Adheena oder Kontrolle. Er wird ein absoluter Fatalist und ein träger, untätiger Mensch, wenn er alles einem vorbestimmten Schicksal oder Prahabhda zuschreibt. Er möge seinen freien Willen wecken und sich seines Pramartha (Willens) bedienen. Gott hat den Menschen mit Buddhi begabt, mit grundsätzlich unabhängigem, freiem Denken, vernünftiger Schlussfolgerung und allerlei anderen Fähigkeiten. Er kann Atome beherrschen, Elemente beherrschen, in der Luft fliegen, einen Gedanken von einem Ende der Welt zum anderen senden. Er kann der Elektrizität gebieten, dass sie uns Wasser aus dem Brunnen pumpt. Er kann auf dem Wasser gehen und alles in Brand setzen. Er kann von einem Körper in den anderen übergehen und durch die Welt streifen, ohne von jemandem gesehen zu werden.

Es ist dem Menschen tatsächlich nichts unter der Sonne unmöglich. Anstatt seine wahre Natur durch einen Blick in sich selbst oder durch Atmaerforschung zu verwirklichen, verweilt er auf der Ebene der Instinkte, irrt zwecklos, in dieser Erscheinungswelt, die nur eine Gedankenschöpfung ist, hierhin und dorthin und vergisst völlig die Größe seines wahren Selbst. Er vergottet den Menschen anstatt Gott anzubeten. Er ist ein Menschenverehrer und unterschreibt sich: „Ich verbleibe ihr gehorsamster Diener“, anstatt seine göttliche Wesensart als Mittelpunkt des Bewusstseins im Meer des Lebens zu betonen, anstatt sich selbst als Direktor, Herrscher und Träger des Weltalls zu bezeichnen. Erwache sofort, um diesen bedauerlichen Zustand zu berichtigen, sonst wird es zu spät sein, wenn man erst im Winter Honig sammeln möchte. Erwache, stehe auf, lieber Leser!

Für aufrichtige, geistig Strebende, die kühn durchs Adhyatma-Feld wandern, bietet dieses Buch kurz und bündig unzählige praktische Hinweise. Jede Seite enthält in gedrängter Zusammenfassung zahlreiche wertvolle Auskünfte. Die straff gefassten Abschnitte dieses Buches mögen für sich sprechen. Wenn sie irgendwie den begeisterten Mumukshus (die nach Befreiung suchen), nützlich sind, ist des Verfassers aufrichtiges Bestreben, ihnen zu helfen, mehr als reichlich erfüllt.

Copyright Divine Life Society

Drei Hindernisse für ernsthafte junge Aspiranten

Kombiniere alle Praktiken um Hindernisse zu überwinden

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Wenn junge Aspiranten sich ganz allein zurückziehen und in der Stille sein wollen, müssen sie mit drei großen Hindernissen rechnen:

Sie werden menschenfeindlich, statt fröhlich und positiv gestimmt zu sein. Beobachte den Geist und strahle reine Liebe für alle aus.

Wenn eine Technik dir nicht hilft, dein brahmacharya aufrechtzuerhalten, dann kombiniere verschiedene Methoden wie:

Dann wirst du Erfolg haben.

Der Geist des Aspiranten

Swami Sivananda im Kreis von Schülern

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz -

Aspirant: einen Weg suchen
Sadhaka: hat seinen Weg gefunden und geht einen Weg

Ihr selbst werdet schon einiges Erfahren haben, und ihr werdet auch Schüler haben, die ihre Erfahrungen machen. Das heißt, es ist wichtig für euch, die Hindernisse auf dem spirituellen Weg zu kennen, und auch die Mittel (Praxis) wie ihr sie überwinden könnt.

Wer ernsthaft mit dem spirituellen Weg beginnt und systematisch Sadhana (spirituelle Praxis) übt, sieht sich mit bestimmten Schwierigkeiten und manchmal auch enttäuschenden Erfahrungen konfrontiert, die durchaus entmutigen können. Das ist ganz normal.

Über diese verschiedenen Vorstellungen, Erfahrungen und Hindernisse, und wie man darüber hinausgehen kann, darüber möchte ich heute Abend zu euch sprechen.

Hindernis: persönliche Vorstellungen

Zum Beispiel hinsichtlich aussehen eines Yogalehrers, eines Ashrams, wie sich ein Yoga Meister zu verhalten hat (Mayestätisch, gehen), wie er ausschauen soll (Langer Bart, mit Stock) und dann sind wir geschockt oder enttäuscht wenn es nicht unseren Vorstellungen entspricht. (vor falschen Vorstellungen ist nicht mal Arjuna gefeit)

  • Diese Vorstellungen festigen sich manchmal in allzu tiefe Vorurteile
  • zum Beispiel Wenn wir als Yogalehrer mal krank sind, fragen uns die Gäste: wieso bist du krank?
  • Du machst doch Yoga. das heißt dieser Weg muss falsch sein.
  • Diese Vorstellung hindert diese Menschen dann daran, etwas zu tun, was für sie gut ist.

Tatsächlich ist das spirituelle Leben meist ganz anders, als die individuelle Vorstellung es glaubt. Manchmal ist die spirituelle Wirklichkeit sogar gegensätzlich zu den eigenen Vorstellungen, und dann bekommen wir einen Schock. Zum Beispiel manche glauben, dass der Lehrer ihnen nur Übungen zu geben hat, die ihnen Spaß machen. Das ist auch wieder eine Hinderliche Vorstellung. (Bauchmuskelübungen, Kopfstand)

Tipp: Wenn Dinge passieren, nehmt sie nicht allzu persönlich.

Manchmal passiert es, dass eine Vorstellung durch einen Weg nicht erfüllt wird: Menschen verlassen deswegen den Weg und beginnen etwas Neues. Wenn Vorstellungen nicht erfüllt werden hören Menschen auf und gehen oftmals wieder den Weg des Angenehmen. Der Geist geht wieder zurück zu seinen alten Vorstellungen.

Aspiranten haben auch manchmal ganz genaue Vorstellungen von ihrer spirituellen Entwicklungsstufe. Zum Beispiel:

  • in vier Wochen muss ich den Handstand gemeistert haben.
  • Oder in 3 Monaten muss ich Samadhi erreicht haben (Sukadev)

„Wenn du Gott zum Lachen bringen möchtest, dann mache einen Plan“ - nur Gott alleine kennt deine genaue spirituelle Entwicklung. Intuitiv wissen wir das, aber viele halten trotzdem an ihrer eigenen Entwicklungsstufe fest. Dann kommen irgendwann bestimmte Ereignisse, die zeigen dass man Unrecht hatte, und dann verliert man oft den Boden unter den Füßen oder auch den Enthusiasmus und die Begeisterung.

Tipp: sich Ziele setzen, daran arbeiten, aber dann auch loslassen.

Enttäuschung und Desillusionierung, geboren aus falschen Vorstellungen, können wirklich hinderlich sein um einen Weg weiterzugehen.

Hinderniserfahrungen

Kurz und knapp:

  • Dort gilt es weiterzumachen um die Hindernisse zu überwinden.
  • Es kann sein, dass man vor Schwierigkeiten gestellt wird, die man vorher nicht hatte.
  • Es kann auch sein, dass man sie vorher nur nicht gesehen hatte.
  • Wir waren es ja gewohnt mit unseren Sinnen immer nach außen zu gehen, dem Ruf der Sinne zu folgen das heißt, die Sinne sind noch ungeschult und rebellieren nun mit ihrer ganzer Kraft.

Durch die Yogapraxis entdecken wir unsere Schwachstelle und die wird erst mal als Hindernis gesehen. Tipp: Schwäche als Chance sehen: kann auch das größte Talent sein, welches noch verborgen liegt.

Der Geist liebt Entertainment und Spaß (Ablenkung- nicht nach innen schauen). Aber Aspirant zu sein bedeutet auch eine gewisse Entsagung. Zum Beispiel: Nicht wie ein Hund zu sein, der sich treiben lässt und jeder Fährte nachläuft.

Sadhana: ist die spirituelle Praxis, die uns hilft, unser Bewusstsein zu erweitern. Beinhaltet Disziplin beziehungsweise bestimmte Restriktionen. Auf bestimmte Dinge auch mal verzichten oder gar nicht mehr zu tun. Das ist schwierig, weil das dazu notwendige Muster noch nicht da ist.

Yogalehrerausbildung: eine Hilfe ist der strikte Tagesablauf, dort kommt die Disziplin wie von selbst. Es ist kein Raum für anderes. Ihr könnt euch von allem anderen zurückziehen und ganz im Hier und Jetzt sein.

Mit den Gewohnheiten ist es so, dass alte (gut und schlechte) gut abgespeichert sind. Besonders auch die Gefahr bei Leuten die schon länger auf dem Weg sind:

Gerade wenn man denkt: „jetzt habe ich es geschafft“…. Jetzt kann ich es etwas langsamer angehen und etwas länger schlafen…“ Dann sollte man intensiv weitermachen, sonst kommt der Rückschritt.

Swami Sivananda: ein Tag ohne Meditation ist wie zwei Tage Rückschritt, andere Meister sagen sogar auch wie eine Woche Rückschritt.

Wir erreichen gewisse zwischen Ziele auf dem Weg, aber das bedeutet nicht, dass wir uns ausruhen können. Zum Beispiel Hatha Yoga ist ein Mittel zum Zweck, Mittel um das Ziel zu erreichen. Es ist nicht gut mittendrin aufzuhören. Ein Haus steht auch nicht stabil wenn die Ziegel nicht richtig gesetzt sind und das Dach fehlt.

Hindernis: Vorstellungen von Verpflichtungen

an sieht plötzlich sehr viele Dinge und Pflichten, die einem vorher nie aufgefallen sind. Im Prinzip ist das ja sogar was Gutes. Oft ist es so, dass die Vorstellung von Pflichten am Anfang des spirituellen Weges unbekannt sind. Das heißt: Du hast vielleicht vorher deine Pflichten bei Familie und Freunden nicht erfüllt. Und nun? Das fällt dir erstmals auf, und dein Herz ist einerseits voller Liebe durch die fortgesetzte Praxis und auf der anderen Seite, man möchte Yoga machen:

  • aber ich muss noch die Blumen gießen.
  • dann sieht man plötzlich die verstaubten Regale,
  • dann muss man dringend seine Eltern besuchen fahren,
  • dem Nachbarskind mit den Hausaufgaben helfen:

Bedeutung: Und schon sind die dreißig Minuten um, und man hat keine Zeit mehr für die Yogapraxis.

Swami Sivananda ist das natürlich auch aufgefallen, er sagte: „Der Geist sucht nach Wegen um der kurzen Leine zu entfliehen“. Das kann passieren, wenn man mit Yoga beginnt, dass wir sagen:

„Ich habe keine Zeit Yoga zu praktizieren“:

  • Einerseits sieht man mehr Pflichten prinzipiell gut. Anderseits kommt das dem Geist eigentlich auch ganz gelegen, weil wir tief in uns drinnen nicht meditieren möchten.
  • Keine Zeit: Wenn man sich das vorstellt: der durchschnittliche Deutsche schaut zwei Stunden am Tag Fernsehen. Da könnte man sich ja überlegen ob man die Zeit anders verbringen könnte.
  • Oder auch häufig: Dass Freunde und Familie dich versuchen von Yoga und Meditation abzuhalten, dir vielleicht sagen, du sollst es nicht übertreiben. Allgemeine Anpassungsprinzip: Alarm/Widerstand/Anpassung. Oh da verändert sich jemand, oder da hat sich schon jemand verändert: Menschen mögen es bequem. Es ist unangenehm wenn sich jemand verändert. Da müssen sie sich vielleicht auch verändern. Wenn jemand vegetarisch wird, sind sie fast gezwungen ihre eigene Einstellung darüber noch mal zu überdenken.

Also gibt es Ablenkungen, Hindernisse, manche sagen dazu Prüfungen, Zeiten in denen es schwieriger ist, das ist ganz normal. Sei dir bewusst: der niedere Geist versucht dich von der Praxis abzuhalten die Wahrheit zu erfahren, der Geist versucht, die Wahrheit zu verschleiern.

Der Geist will die Selbstverwirklichung nicht, er will nicht meditieren. Also: wachsam bleiben und dir bewusst machen: Es gibt zu bestimmten Zeiten bestimmte Pflichten und Aufgaben. Dich fragen: Was ist jetzt meine Aufgabe und meine Pflicht? Es ist auch unsere Pflicht für uns und die Gesellschaft in der wir uns befinden aus unseren Talenten und Fähigkeiten etwas zu machen. So ist der Aspekt des Durchhaltens eine sehr wichtige Eigenschaft. Ganesha und Subrahmanya helfen dir dabei.

Neben allen Pflichten ist aus yogischer Sicht Sadhana die wichtigste Pflicht. Systematisches Sadhana um die Selbstverwirklichung zu erreichen. Warum eigentlich? Weil du, wenn du die Selbstverwirklichung erreicht hast, ein viel größerer Nutzen bist für die Menschheit und die Welt.

Literatur

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Sadhaka , Sanskrit साधक sādhaka, zu Stande bringend, ausführend, (Gen. oder wirksam, (Superl. Sadhaka ist ein Sanskritwort und bedeutet zu Stande bringend, ausführend, (Gen. oder wirksam, (Superl.

Hanuman Yantra, Symbol der Kraft


Verschiedene Schreibweisen für Sadhaka

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sadhaka auf Devanagari wird geschrieben " साधक ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sādhaka ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sAdhaka ", in der Velthuis Transliteration " saadhaka ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sAdhaka ".

Video zum Thema Sadhaka

Sadhaka ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sadhaka

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sadhaka oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sadhaka stehen:

Siehe auch

Quelle

Literatur

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen