Spirituelle Entwicklung
Spirituelle Entwicklung ist die geistige Entwicklung eines menschlichen Wesens zu einem göttlichen Wesen. Ein "normaler" Mensch wird sehr stark von seinen Emotionen und Gedanken geprägt und geführt. Das Ziel der spirituellen Entwicklung ist die Loslösung von Gedanken und Emotionen hin zu seinem inneren ruhigen, göttlichen Wesenskern.
Die Kraft, die der Mensch allerdings aus Gewohnheit in seine Gedanken und Emotionen steckt, ist so groß, dass er den Eindruck haben könnte - und die meisten Menschen haben diesen Eindruck - dass die Gedanken und Emotionen ihn beherrschen. Die Gedanken und Emotionen verhalten sich wie die Geister, die Goethes Zauberlehrling rief und die er nicht mehr ohne seinen Meister loswird. Die Geister haben also eine Eigenständigkeit entwickelt, haben sich zu wahren Mustern geformt und können auf anderen Ebenen auch als personifizierte Wesen wahrgenommen werden. Ein negativer Gedanke oder eine negative Emotion kann so auf einer anderen Ebene als Dämon erscheinen. Ein positiver Gedanke oder eine positive Emotion als ein lichtvolles Wesen.
Ausdauer auf dem spirituellen Entwicklungsweg
Artikel von Buchautor und Seminarleiter Bhajan Noam
Ein Entwicklungsweg ist keine stetig ansteigende Linie, sondern mit einer Treppe vergleichbar. Das Fortschreiten geschieht in Stufen, jedem Anstieg folgt eine Plateauphase. Es ist wie mit dem halbvollen und dem halbleeren Glas, du kannst dich entweder freuen über die kleinen oder größeren Aufstiege oder dich ärgern über die Phasen des scheinbaren Stagnierens. Das Leben geht immer vorwärts.
Hab also keine Angst, wenn du auf einer Stufe stehen bleibst. Es wird sich noch häufig wiederholen, doch es geschieht auf einem immer höheren Status. Aufstieg und Stagnation sind ein natürlicher Rhythmus. Wenn du erfolgreich sein willst, machst du unbeirrt weiter. Gibst du aber auf, erklimmst du nur immer wieder neu die erste Stufe, denn weitergehen musst du so oder so.
Bei einem meiner Experimente kam der erste richtige Erfolg nach fünf Monaten. Davor herrschte häufig Zweifeln und oft auch Verzweifeln, doch ich ging weiter, denn ich wollte endlich Erfolg sehen und spüren. Am Ende jedes Tunnels kommt hundertprozentig das Licht. Jeder noch so dunklen Nacht folgt der helle Morgen. Darauf darfst du vertrauen, lass den Mut niemals sinken. Höre nicht auf, wenn es schwierig wird, sondern denke stets: Jetzt erst recht! Präge dir den folgenden Satz ganz tief ein: „Etwas ist schwierig, das heißt, es ist möglich“.
Aus meinem Buch "LEBENSREZEPTE - Gesundheit, Weisheit, Liebe" Mehr Infos und bestellen: www.bhajan-noam.com
- © 2019 Text: Bhajan Noam
- Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
- Seminare mit Bhajan Noam
Spirituelle Entwicklung geht über viele Leben bzw. Inkarnationen
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
- Wie viele Inkarnationen braucht es um Gott zu erfahren?
- Was muss ich tun um Gott zu erfahren?
- Wann werde ich Gott erfahren?
- Was, wenn ich mich in einem Leben bemühe und doch nicht die Gottverwirklichung erreiche?
Was erwartet den, der sich vom Yoga wegbewegt
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 37
Arjuna sprach, der Mensch dem es nicht möglich ist sich selbst zu beherrschen, obwohl er Glaube besitzt, und dessen Geist sich vom Yoga wegbewegt, welches Ende erwartet ihn. Da es ihm nicht gelungen ist, Vollkommenheit im Yoga zu erreichen, oh Krishna, da er von beidem abgefallen ist, wird er dann nicht zergehen, wie eine zerborstene Wolke, oh Krishna. Hilflos und irregeleitet, auf dem Weg zu Brahman. Beseitige du, oh Krishna, diesen, meinen Zweifel gänzlich. Niemanden außer dir ist es möglich, diesen Zweifel zu zerstreuen.
Wenn jemand sich auf dem spirituellen Weg befindet und er reicht nicht die Gottverwirklichung, die Erleuchtung. Da hat er so viel aufgegeben für den spirituellen Weg. Er hat so viel getan und erreicht doch nicht die Verwirklichung.
- Vielleicht hat er den schnellen Erfolg nicht gehabt, weil er sich nicht an die Ethik gehalten hat.
- Vielleicht hatte er nicht so viel Zeit gehabt, sich zu engagieren, weil er spirituelle Praktiken gemacht hat.
- Vielleicht konnte er sich nicht so durchsetzen, weil er mehr aus Mitgefühl und uneigennützigen Dienen gehandelt hat.
Arjunas Frage: Aber er hat die Erleuchtung nicht erlangt, hat er nicht sein Leben verschwendet? Was ist mit dem, der ein paar Jahre auf dem Weg ist und dann fällt er davon ab? Das sieht man immer wieder, Menschen die eine Weile praktiziert haben.
Ich habe bestimmt 1000 Menschen die Mantra Weihe abgenommen, wo Menschen versprochen haben mindestens 20 Minuten zu meditieren. Machen das wirklich alle, bis zum Rest ihres Lebens?
Zweifel die Arjuna hat: Was ist mit jemanden der ernsthaft war und der hat aufgehört, weil etwas anderes auf seinen Weg gekommen ist, war es umsonst, das er praktiziert hat. Oder als Yogalehrer, wo du Menschen inspirierst, dann stellst du fest, eine Weile ist er frei geworden, von seinen Süchten und Abhängigkeiten, eine Weile hat er sich für etwas Gutes bemüht, er kommt ab und fängt wieder mit dem anderen an. War das alles umsonst für ihn oder für dich, der du geholfen hast?
Jemand der Gutes tut wird nicht untergehen
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 40
Oh Arjuna, weder in dieser Welt noch in der nächsten, wird irgendjemand untergehen, wahrlich niemand der Gutes tut, wird je Schaden erleiden.
Er sagt, untergehen tut sowieso keiner. Selbst wenn jemand physisch stirbt, es gibt die Reinkarnation. Darüber hat Krishna im 2. Kapitel in der Gita gesprochen. Egal was passiert, die Seele ist unsterblich. Auch spirituell wird man nicht untergehen. Wenn jemand schon einmal Gutes getan hat, geschieht ihm deswegen nichts Schlimmes. Weder in dieser Welt noch in der nächsten.
Materielle Welt und Astralwelt
Das kann man auf zwei Weisen interpretieren. Diese Welt beinhaltet die materielle Welt, materiellen Erfolg. Und die spirituelle Welt, das spirituelle Wachstum.
Diese Welt, ist hier physisches Leben. Jene Welt, ist Astralwelt, das Astralleben was nach dem Tod kommt. Wer sich zu Gutem entscheidet, der wird durch das Gute weder benachteiligt in der physischen Welt noch in der Astralwelt, weder im physischen Leben, noch danach.
Deswegen bist du auf den spirituellen Weg gekommen. Entweder dir war das normale Leben fade oder du hattest tolle spirituelle Erfahrungen oder du hattest große Enttäuschungen gehabt usw. und du hast festgestellt, das äußere Leben reicht nicht aus.
Karma
Wenn du auf dem spirituellen Weg bist und du geschickt praktizierst, wirst du dadurch nicht weniger äußeren Erfolg haben. Dein äußerer Erfolg wird weitergehen, dein Karma läuft ab. Da du Gutes bewirkst, Gutes tust, wirst du dadurch kein schlechtes Karma bekommen.
Angenommen du wärest nicht auf dem spirituellen Weg, was wärest du dann? Ein Bekannter sagte einmal: „Mit deinem Wissen hättest du längst Professor sein können und du wärest ein sehr Bekannter auf deinem Fachgebiet, was hast du stattdessen erreicht auf deinem spirituellen Weg“.
Ich könnte sagen, ich habe nicht die Bekanntheit eines Universitätsprofessors aber eine andere Bekanntheit. Oder jemand der Unternehmen gegründet hat, denkt das ist nicht das Ziel meines Lebens, verkauft es vielleicht. Er gründet ein Yogazentrum und hat vielleicht weniger Geld, aber er wird genauso ausreichend haben, um physisch zu leben, wenn es im Karma drin ist und er sich engagiert.
In dieser Welt wirst du an Materiellem nicht weniger bekommen, nur weil du dich spirituell entschließt. Dein Karma wird dafür sorgen, dass du das bekommst, was du brauchst. Mache dir keine Sorgen, weder um Alterssicherung oder deine Rente, noch etwas anderes. Der spirituelle Weg wird dir keine Nachteile bringen, in der materiellen Welt. Zumindest nicht die von langer Dauer sind. Ehrlich währt am längsten.
Swami Sivananda Lehre
Das ist auch die Lehre von Swami Sivananda, die er in in dem Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“ beschreibt. Dort beschreibt er das ganzheitliche Konzept des Yoga auf wunderbare Weise. Es sagt: Ein spiritueller Mensch, entwickelt:
- geistige Kräfte,
- Prana,
- Charisma,
- Konzentration des Geistes,
- Mitgefühl,
- Engagement und
- das macht ihn auch erfolgreich in der Welt.
Und Erfolg in der äußerlichen Welt, sofern er durch ethische Mittel bewirkt wird, gibt dir auch die Konzentration des Geistes, was für die Meditation gut ist.
Ein spirituelles Leben kann dir helfen in dieser Welt erfolgreich zu sein, wie in der anderen. Wenn du in dieser Welt Schiffbruch erlebst, oder ein großes Scheitern, ist es nicht deshalb, weil du einen spirituellen Weg gehst. Es ist deshalb weil diese Lektion in deinem Karma ist. Es wäre auch gekommen, wenn du nicht den spirituellen Weg gegangen wärest.
Wenn du diesen bewusst und nach den Lehren der Bhagavad Gita lebst, wirst du keine Nachteile erlangen, weder in dieser noch in der nächsten Welt. Wenn du Gutes tust, wirst du durch das Gute niemals Schaden erleiden. Das versichert uns hier Krishna.
Jesus in den Evangelien
Ähnlich sagt es auch Jesus in den Evangelien. Er sagt: „Strebe zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere auch zufallen“. Wir müssen also nicht überlegen Spiritualität oder weltlicher Erfolg. Es geht darum sich spirituell zu entwickeln.
Der andere Zweifel, den Arjuna hat, ist: Was ist, wenn man stirbt und die Gottverwirklichung nicht erreicht hat?
Spirituelle Verdienste werden angesammelt
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 41
Nachdem er die Welt der Rechtschaffenen erlangt und sich dort eine lange Zeit aufgehalten hat, wird der, der vom Yoga abgekommen ist, in einem reinen und wohlhabenden Haus wiedergeboren werden.
Wenn du nicht zur höchsten Vervollkommnung gelangt bist oder am Ende deines Lebens abgekommen bist von deinen spirituellen Weg, hast du trotzdem spirituelle Verdienste angesammelt.
Angenommen du hast den spirituellen Weg systematisch absolviert, dann wirst du im Moment des Todes an Gott denken. Wenn deine letzten Gedanken an Gott sind, oder ein Mantra, wirst du die Gottverwirklichung erlangen. Deswegen ist es wichtig jeden Tag zu üben und mit einem Mantra zu üben.
Wenn der Tod kommt, richte deinen Geist ganz auf Gott aus, wiederhole ein Mantra und trete in die höchste Bewusstseinsebene ein. An einer anderen Stelle hat Krishna auch beschrieben, wie stirbt man, wie verhältst du dich im Moment des Todes um die Gottverwirklichung zu erreichen.
Aufenthalt in Astralwelten
Du wirst in Astralwelten oder in die höheren Welten kommen. Du wirst dort mit anderen sein, die Gutes bewirken wollten. Du wirst in einem meditativen Bewusstseinszustand sein. Wenn du einige Jahre spirituell praktizierst hast, dich eingesetzt hast für das Gute in der Welt, das wird Auswirkungen haben zwischen zwei Welten.
Dann sagt er: „Wirst du in einem reinen wohlhabenden Haus wiedergeboren werden im nächsten Leben“. Rein würde heißen, Menschen die auf dem spirituellen Weg sind. Wohlhabend soll nicht heißen, dass alle die in einem reichen Haus sind, spirituell praktiziert haben.
Hier steht Shuchiinaan Shriimataan. Shrimatta bedeutet auch strahlend, scheinend, schön. Shuchina heißt rein.
Spirituelle Gemeinschaft - Yoga Vidya
Es gibt manche Menschen die werden in eine Familie geboren, die spirituell ist, wo es leicht ist, spirituell zu wachsen.
Ich lebe auch in einer spirituellen Gemeinschaft, bei Yoga Vidya in Bad Meinberg. Hier wachsen auch einige Kinder auf. Es gibt einige Kinder die im Ashram gezeugt wurden, einige die im Ashram aufwachsen und einige die an verschiedenen Orten aufwachsen.
Bei einigen dieser Kinder ist offensichtlich, sie haben spirituelle Samskaras. Relativ zügig, singen sie mit, wollen beim Arati und Pujas mitmachen und fühlen sich zu Asanas und Pranayama hingezogen. Offensichtlich kennen sie dies aus früheren Leben. Dann kann es sein, das man hineingeboren wird, in eine Familie von Yogis.
Spätere Spirituelle Sehnsucht
Es gibt auch Menschen die hatten eine Sehnsucht, die nicht spirituell war, da kann es sein das man dahin geboren wird, wo etwas anderes dran ist.
Vielleicht kennst du welche die 20,30,40 Jahre anscheinend ein weltliches Leben geführt haben und dann plötzlich ein spirituelles Erwachen erlebt haben. Vieles fällt so leicht und fällt ab, was habe ich bisher eigentlich gemacht.
Da würde man sagen, das Karma ist vorbei in dieser weltlichen Umgebung, weltlichen Sehnsüchten, Gedanken usw. Vielleicht erfolgreich, vielleicht durch Zusammenbruch. Jedenfalls ist das Karma abgelaufen. Ist dieses Karma zu Ende kommt die spirituelle Inspiration. Zügig erreichst du das Level, deiner früheren Inkarnation.
Viele, die auf dem spirituellen Weg sind, nach ein paar Anfangsschwierigkeiten, geht es relativ zügig auf dem spirituellen Weg. Es muss nur so weiter gehen, dann kommt die Erleuchtung plötzlich. Dann kommt eine Strecke, wo du nicht weiterkommst. Dann hast du das erreicht, was du im früheren Leben erreicht hast. Ab hier beginnt die eigentliche Aufgabe.
Geburt in einer Familie weiser Yogis
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 42
Oder er oder sie wird in eine Familie weiser Yogis geboren, wahrlich eine solche Geburt ist in dieser Welt schwer zu erreichen. Hier kommt er/sie mit dem Wissen in Berührung, das er/sie in früheren Leben angeeignet hatte und strebt mehr als zuvor nach Vollkommenheit, oh Arjuna. Eben wegen dieser früheren Praxis, wird er/sie unwillkürlich weiter getragen. Wer auch nur Yoga zu kennen wünscht und diese Samskaras hat, geht über das Wort Brahmans, geht über die Veden hinaus.
Was du in diesem Leben machst, in diesem Leben praktizierst, wenn du nicht in diesem Leben, im Moment des Todes die Gottverwirklichung erreichst. Die Frucht kann sich weiter entfalten im nächsten Leben. Vielleicht hast du das in diesem Leben erlebt, wie du eine Phase hattest, wo alles leicht ging.
Sukadevs persönliche Erfahrung
Ich selbst kann mich daran erinnern, von Kindheit an war ich fasziniert von dem Wort Yogi. Ich mochte das Wort ohne die Geschichten zu mögen. Ich hatte mit 10/11 Jahren gehört von indischen Yogis. Damals in den 70igern mysteriös. Da war das Yogawissen auf dem Land nicht vorhanden. Ich dachte immer, ich will Yogi sein.
Ich wusste zwar nicht was es ist, aber ich wollte ein Yogi sein. Als ich gelesen hatte von der spirituellen Weisheit. Da hatte ich das Gefühl, das fühlt sich so vertraut an.
Als ich im Alter von 17 Jahren Mantras gehört hatte, jetzt bin ich zu Hause angekommen. Vieles ist dann von selbst gekommen. Dann irgendwann habe ich festgestellt, ab jetzt wird es schwieriger. Der Weg geht nicht mehr so leicht weiter.
Da hat mir jemand gesagt, jetzt hast du das erreicht, was du in deinem früheren Leben erreicht hast. Jetzt geht die eigentliche Arbeit los. Nichts was du in einem Leben tust, ist verloren.
Beispiele
Angenommen du hast als Kind, oder Jugendlicher ein paar Jahre Flöte gespielt, dann hast du 20/30 Jahre nicht gespielt. Jetzt bittet dich dein Enkelkind, Kind Flöte zu spielen, dann wirst du feststellen, das lernst du schnell wieder.
Wenn du noch nie Flöte gespielt hast und dann bittet dich dein Kind, Enkelkind Flöte zu spielen, dann wird dir das schwer fallen. Es sei denn du hast Flöte in deinem früheren Leben gespielt, dann fällt es dir leichter.
In diesem Sinne, für jemand der noch nie Yoga geübt hat in irgendeinen Leben, dem wird es nicht so leicht fallen, in die subtilen Aspekte des Yoga hineinzugehen. Er wird sich auf die grobstofflichen Aspekte des Yoga begrenzen. Aber jemand der früher auf dem Weg war, wird auch in diesem Leben zügig dorthin kommen.
Unterschiedliche Motivation
Es gibt welche, die haben den Hatha Yoga eigentlich nur begonnen, weil die Freundin sie mitgeschleppt hat, weil du Kopfweh hattest, oder der Arzt es empfohlen hat. Dann erfolgt plötzlich spirituelles Erwachen.
Ich kannte einmal jemand, der vom Vater geschickt wurde, seinen Bruder aus dem Yoga herauszuholen. Er hat eine Yogastunde mitgemacht und ist in eine höhere Bewusstseinsebene katapultiert worden, die spirituelle Sehnsucht ist erwacht. Eigentlich eine unspirituelle Motivation in ein Yogazentrum zu gehen. Wenn Samskaras da sind, entfalten sie sich.
Daher praktiziere, nichts ist umsonst.
Strebe mir Eifer und du erreichst das höchste Ziel
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 45
Der Yogi jedoch, der mit Eifer strebt, und im Laufe vieler Geburten und allen Fehlern sich gereinigt hat und vollkommen geworden ist, der erreicht das höchste Ziel.
Strebe mit Eifer, reinige dich und praktiziere, arbeite an der Ruhe des Geistes. Dann wirst du im Laufe vieler Geburten das höchste Ziel erreichen. Die Hoffnung ist natürlich, es in diesem Leben zu erreichen, spätestens beim Tod.
Der Tod ist noch einmal eine ganz besondere Gelegenheit, dich in die Gottesverwirklichung hinein zu katapultieren. Der letzte Gedanke in diesem Leben, bestimmt wo du hin gehst. Ist der letzte Gedanke an Gott, Mantra, Selbstverwirklichter Meister, dann wird dich dieser Gedanke zur Befreiung bringen. Strebe, praktiziere und sei dir bewusst, auch wenn es schwierig wird, langfristig wirst du gottverwirklicht sein, erleuchtet.
Sei ein Yogi
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 46
Es heißt der Yogi stehe über dem reinen Asketen und auch über den Menschen von Wissen, er stehe auch über dem Menschen der Handlung. Deshalb sei ein Yogi, oh Arjuna.
Manchmal werden Menschen dir sagen, es wäre doch das und das besser. Er sagt hier, der Yogi der nach Einheit strebt, ist besser als der reine Asket. Der, des Asketentums Willen, Asket ist. Im alten Indien gab es die Tapasvin, die Asketen. Die großes Ansehen bekommen haben, indem sie gezeigt haben, mit wie wenig Essen, Schlaf auskommen und an Askese Übungen machen können. Dem Yogi geht es nicht darum jemanden zu beeindrucken mit Askese. Es geht ihn um Gottesverwirklichung.
Etwas nur zu wissen ist nicht so wertvoll
Manche werden sagen, verbringe mehr Zeit ein Gelehrter zu werden. Manchmal denkst du, er hat sich so engagiert um etwas zu wissen. Einfach nur etwas zu wissen, selbst wenn es Vedanta Philosophie ist, ist an sich nicht so wertvoll.
Sanskrit Gelehrter zu sein, ist nicht so wertvoll. Beschäftigen mit Sanskrit kann Teil deines Weges sein. Aber Sanskrit zu kennen und auswendig zu lernen, Spiritualität zu kennen usw. reicht nicht aus. Wichtig ist die Einheit zu erfahren.
Spirituelle Menschen sind wichtig
Dann gibt es Menschen die viel Uneigennütziges tun, die sich viel engagieren für das Wohl der Welt. Das ist auch wichtig, aber noch wichtiger sind spirituelle Menschen.
Es gibt auch Menschen die großartige Rituale ausführen, die Opferzeremonien machen können, Pujas, Homas. Aber nicht aus Hingabe an Gott, sondern eigenen Bedeutsamkeit. Ich führe das richtig aus, spreche Sanskrit richtig aus usw. Jede Handlung ist 100% korrekt. Wenn sie dabei arrogant werden, hilft es auch nicht. Alles aus dem Geist des Yoga, der Einheit ausführen.
Dann kannst du Askese Praktiken machen, wie Fasten, einfachen Lebensstil, aber mit Yoga, mit Einheit. Lerne die Schriften, lerne die Bhagavad Gita, bekomme spirituelles Wissen aus dem Gedanken der Einheit und dem Wunsch nach Einheit. Mache Rituale, mache uneigennütziges Dienen, im Bewusstsein der Einheit. Sei ein Yogi ermahnt dich Krishna.
Krishna erachtet den Vertrauensvollen als den Größten
Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 47
Und von all den Yogis, erachte ich den Vertrauensvollen, der in seinem Innersten in mir aufgeht und der mich verehrt, als den Größten oder auch als den Frömmsten. Eigentlich dem, der im Yoga der Geübteste ist, Yuktatamo Matah.
Er hat Arjuna gesagt, bringe deinen Geist zur Ruhe. Handele ohne eine Verhaftung. Lerne gleichmütig zu sein:
- in Erfolg und Misserfolg,
- in Hitze und in Kälte,
- in Lob und Schmach,
- was Menschen dir tun oder antun usw.
Er hat gesagt, praktiziere und über viele Leben vervollkommst du dich.
Arjuna hat gesagt: „Es ist schwierig, ich weiß nicht ob ich es hinbekomme“. Krishna ermutigt Arjuna und damit auch dich. Und er sagt, der beste Yogi Yuktatamo Matah, der, der am meisten Yoga übt ist der, der von Herzen übt, voller Vertrauen Gott verehrt.
Wenn es dir schwer fällt zu vertrauen, wende dich an Gott. Wenn es dir schwer fällt dich von Sinnesobjekten zu lösen, Fassung zu bewahren, konzentriert bei der Meditation zu sein, beim Pranayama achtsam zu sein. Richte dich an Gott, bringe alles Gott dar, verehre Gott.
Hinweise
Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich im Yoga Vidya Schriften Portal. Weitere Informationen auf den Yoga Vidya Internetseiten.
Verfasser:
Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu-devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht.
Video - Spirituelle Entwicklung geht über viele Leben
Viveka Chudamani - Gleichmut und Ethik sind Früchte der spirituellen Entwicklung
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 422 von Sukadev Bretz -
Gleichmut im Erfahren von Leid wird als Frucht der Erkenntnis gepriesen. Wie könnte ein Mensch die verabscheuungswürdigen Taten, die er im Zustand der Verblendung begangen hat, noch vollbringen, wenn er die Kraft der Unterscheidung hat?
Jesus: An den Früchten kann man Weise erkennen
Manchmal überlegt man, woran man erkennen kann, dass man voranschreitet. Was sind Früchte? Was sind Zeichen, dass ich in der Erkenntnis voranschreite? Woran kann ich erkennen, dass es nicht nur intellektuelles Wissen ist, sondern vollendetes Wissen ist? Jesus sagt ja auch in der Bibel, dass wir sie an den Früchten erkennen sollen. Es heißt nicht, dass man nach den Früchten streben soll, aber man anhand der Früchte erkennen kann.
Einen Baum erkennst du auch an seinen Früchten
Wenn du wissen willst, welche Baumart es ist, kannst du es leicht an den Früchten erkennen. Wenn Äpfel am Baum hängen, dann weißt du, dass es kein Kirschbaum ist. Wenn du Pfirsiche siehst, dann weißt du, dass es keine Eiche ist. Natürlich kannst du es auch an den Blättern, der Rinde, dem Wachstum des Baumes erkennen, aber für jemanden, der kein Baumkenner ist, ist es am leichtesten, anhand der Früchte zu erkennen, was für eine Art Baum es ist.
Früchte des Vorankommens auf dem spirituellen Weg
Und was sind die Früchte des spirituellen Vorankommens auf dem Weg der Erkenntnis?
- Er sagt zum einen ist das Gleichmut im Erfahren von Leid.
- Wenn du also eine Erkrankung hast, eine Erkältung hast, Kopfweh hast, Knieprobleme, einen Unfall hattest, dich jemand schäbig behandelt hat oder wenn etwas, was du getan hast, schief gegangen ist, wie gleichmütig bist du? Vielleicht nicht, wie gleichmütig bist du in dem Moment, denn das ist auch eine Temperamentfrage. Aber was macht es mit dir einen oder zwei Tage später? Wenn du dann gleichmütig bist nach einer großen Leiderfahrung, dann weißt du, dass du etwas vorangeschritten bist auf dem Weg der Erkenntnis.
- Und als zweites handelst du ethisch.
- Wenn du weißt, dass das Selbst aller Wesen gleich ist, wenn du weißt dass hinter allem das Göttliche Wirken ist, wirst du dich notwendigerweise ethisch verhalten. Wenn du dich eins fühlst mit dem Anderen, dann wirst du ihn nicht mehr verletzen.
- Wenn du weißt, dass dein Glück nicht davon abhängt, mehr Reichtum zu bekommen, wirst du nicht für Reichtum betrügen.
Ethisches Verhalten ist eine Frucht der Erkenntnis. Hier gibt es diese Doppelbeziehung, das ist das alte Huhn-und-Ei-Problem. Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Shankara hatte ja vorher gesagt, dass du Gleichmut praktizieren sollst und das würde dir helfen auf dem Weg der Meditation. Samadhi führt zur höchsten Erkenntnis. Er hat auch gesagt, dass ethisches Verhalten zur Weisheit führt.
Unethisches Verhalten erzeugt Leid und Unwissenheit
So sagt es ja auch Patanjali im Yoga Sutra: Wenn du dich unethisch verhältst, dann mündet das in endlosem Leid und Unwissenheit. Daher solltest du dich ethisch verhalten und dann kommst du zu Glück und Weisheit.
Erkenntnis und Ethisches Verhalten führt dich zur Erleuchtung
In diesem Sinne, wenn du wirklich Jnana, höchstes Wissen, erfährst, wirst du automatisch ruhiger und auch ethischer handeln und zum Zweiten, wenn du bewusst an der Ethik arbeitest und an dem Gleichmut, dann wird es dir auch leichter fallen zur höchsten Erkenntnis zu kommen. Und so ist das wie ein Engelskreislauf. Beides zusammen führt dich zur Erleuchtung.
Die Chandogya Upanishad
Auch die Chandogya Upanishad beschreibt dieses Phänomen im ersten Prathaka, zweiter Khanda. Mit der Überwindung der Dämonen entwickelt man sich folglich spirituell weiter. Es geht dabei nicht um die Vernichtung der Dämonen, sondern um ihre Überwindung. Vernichtung würde ein Energieverlust mit sich bringen, da jeder Dämon eine bestimmte Energie im Körper repräsentiert - genauso wie jeder Gott auch eine Energie, eine Qualität darstellt. Würde man einen Dämonen oder einen Gott in sich vernichten wollen, dann würde einem auch diese Energie, dieser Aspekt fehlen. Überwindung bedeutet in diesem Kontext, die Kontrolle über die Dämonen zu haben, sie kennen und wissen, wie sie ticken, damit man weiß wie man sie unter Kontrolle bekommen kann.
Bei der spirituellen Entwicklung geht es folglich darum, seine Energie nicht damit zu verschwenden, dass man einen Dämon vernichten möchte. Es geht vielmehr darum, uns nicht mit dem Dämon zu identifizieren. Unsere Wahrnehmung und das Handeln führen uns nach außen. Wenn wir uns aber nach außen richten und unsere Konzentration dorthin geben, identifizieren wir uns meistens mit den Objekten. Die Identifikation mit Objekten führt uns automatisch weg von unserem wahren inneren Selbst. Wenn wir uns all unserer Kräfte bewusst sind, erreichen wir im Außen unsere Ziele ohne zu kämpfen. Und wenn wir uns unserer Vollkommenheit bewusst sind, brauchen wir auch keine Ziele mehr, die wir verfolgen müssten. Wir leben dann in Gott und alles ist gut, so wie es ist.
Was kann uns bei unserer spirituellen Entwicklung wirklich behilflich sein? Unser Denken hilft uns nicht weiter, wenn wir unsere inneren Dämonen kontrollieren wollen. Unsere Vorstellungskraft kann uns ein ganz falsches Bild der Wirklichkeit vermitteln. In der Chandogya Upanishad wird als einziges Mittel, die Dämonen wirksam zu beherrschen, Prana genannt. Wenn wir unser Prana beherrschen, können wir die Energien, die hinter allem stehen, beherrschen. Sowohl hinter positiven als auch hinter negativen Fähigkeiten steht Prana. Wenn wir das erkennen, bleiben wir von allem unberührt, nichts mehr kann uns erschüttern, und wir können die Energien hinter allen Erfahrungen nutzen.
Siehe auch
- Schamanismus
- Selbstverwirklichung
- Entsagung
- Bewusstsein
- Hindernis
- Kraft
- Sadhana
- Hingabe
- Verlust
- Karma Yoga
- Bhumika
- Satchidananda
Weblinks
- Verhaltensweisen, die auf die spirituelle Entwicklung einwirken – BhG XVII.7
- Leben in einer spirituellen Gemeinschaft
- Karma und Entscheidung
Literatur
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- James Swartz: Die Wirklichkeit verstehen
- James Swartz: Yoga der Liebe
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
- Sri Shankaracharya: Atma Bodha und Aparoksha Anubhuti auch als eBook
- Swami Vivekananda: Vedanta - Der Ozean der Weisheit
- Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnationauch als ebook oder Hörbuch
Seminare, Aus- und Weiterbildungen
- Spirituelle - Persönliche Entwicklung Yogalehrer Weiterbildung
- Spirituelle Lebensberatung Ausbildung
- Spirituelle Coaching Ausbildung
- Meditationskursleiter Ausbildung
Multimedia
Friedens-Mantras: Bedeutung der Shanti Mantras – Spirituelle Entwicklung, Teil 4
Wie kann ich lernen mehr Freude zu erfahren? – Spirituelle Entwicklung, Teil 5
Krankheit und Leiden – Bhakti Yoga in praktischer Anwendung – Spirituelle Entwicklung, Teil 6
Spirituelle Entwicklung – Teil 9: Erleuchtung durch Beruhigen der Gedanken und Intensivierung der Bewusstheit
Weihe und Segen – Spirituelle Entwicklung, Teil 10 - Was bedeuten Weihe und Einweihung? Was heißt Segen?
Spirituelle Entwicklung – Teil 13: Karma Yoga – Wie verhilft selbstloser Dienst für Bewusstseinserweiterung und Einheitserfahrung?
Spirituelle Entwicklung – Teil 14: Fragen und Antworten zum Spirituellen Weg
Spirituelle Entwicklung - Teil 15: Fragen und Antworten zu Yoga und Spiritualität, Fortsetzung
Spirituelle Praxis im Alltag, Spirituelle Entwicklung, Teil 17
Spirituelle Praxis im Alltag, Spirituelle Entwicklung, Teil 17