Mumukshutva

Aus Yogawiki

Mumukshutva (Sanskrit: मुमुक्षुत्व mumukṣutva n.) das Streben, der Wunsch, die Sehnsucht nach Befreiung. Ernsthaftes und beständiges Verlangen nach Befreiung. Shankara nennt in dem Werk Tattvabodha vier Vorbedingungen um überhaupt ein Verständnis für Vedanta zu entwickeln und auf dem spirituellen Weg voran zu schreiten. Neben Mumukshutva sind die anderen drei: Viveka (Unterscheidungsvermögen), Vairagya (Leidenschaftslosigkeit) und Shatsampat (die "sechs Schätze").

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Die letzte der vier Sadhana Chatushtaya (Eigenschaften des spirituellen Schülers); der intensive Wunsch nach Befreiung und Erkenntnis ist die treibende Kraft. Es ist der letzte Wunsch, der alle anderen Wünsche ersetzt, aber letztlich auch aufgegeben werden muss, um Befreiung zu erreichen. Die drei weiteren Eigenschaften sind Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Verhaftungslosigkeit) und Shatsampat (sechsfache edlen Tugenden).

Worte von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Göttliche Erkenntnis"

Mumukshutva ist der intensive Wunsch nach Befreiung oder Freisein vom Rad von Geburt und Tod mit seinen Begleitübeln wie Alter, Krankheit, Täuschung und Sorge. Wenn ein Mensch die genannten Voraussetzungen hat, nämlich Viveka, Vairagya und Shatsampat, kommt Mumukshutwa von selbst. Der Aspirant muss die vier Eigenschaften mit höchster Intensität üben. Die Reihenfolge der vier Sadhanas ist absolut von Bedeutung. Der Aspirant, der die vier Eigenschaften besitzt, ist eine gesegnete Göttlichkeit auf dieser Erde.

Sukadev über Mumukshutva

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Mumukshutva

Mumukshutva bedeutet wörtlich: Zustand dessen, der intensiv Moksha, Befreiung, wünscht, oder auch Mukti, Befreiung, wünscht, intensiver Wunsch nach Wahrheit, Sehnsucht nach Befreiung

Mumukshutva zählt zu den vier Eigenschaften eines Schülers, Sadhana Chatushtaya.Die vier Eigenschaften sind: Viveka – die Unterscheidungskraft. Die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen. Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst. Die Unterscheidung zwischen Freude und Vergnügen, Leid. Dann gibt es Vairagya, das Nicht-Anhaften und auch die Wunschlosigkeit. Als drittes, Shatsampat, die sechs edlen Tugenden, auch "Sama Shatakam" genannt, also, die Sechsheit, die mit Gelassenheit beginnt. Und als viertes eben, Mumukshutva.

Mumukshutva, der intensive Wunsch nach einer höheren Wahrheit. Es heißt, wenn der Wunsch nach höherer Wahrheit stärker ist als alle anderen Wünsche, dann erfährst du noch in diesem Leben die höchste Verwirklichung. Patanjali sagt im Yogasutra: „Befreiung und Erleuchtung, Samadhi, kommt schnell für den, bei dem die Sehnsucht danach intensiv ist.“ Und er sagt dann: „Die Sehnsucht nach Befreiung kann sanft sein, mittelmäßig und intensiv sein. Und ist die Sehnsucht nach Befreiung intensiv, dann kommt sie schnell.“

Es gilt auch, Mumukshutva zu kultivieren, denn wir leben in einer Gesellschaft, wo Menschen eben nicht nach der Befreiung streben, sondern sie denken, Glück ist, wenn man mehr Geld hat, Glück ist, wenn man ein schöneres Auto hat, Glück ist, wenn der Chef freundlich ist, Glück ist, wenn… Du könntest dir noch tausend andere Sachen einfallen lassen. Aber Glück ist in keinem dieser Dinge dauerhaft zu finden, vorübergehend vielleicht. Wenn du erkannt hast, dass im Vergänglichen kein Glück ist, dann hast du Viveka verstanden. Wenn du es intensiv spürst, das ist Vairagya. Und wenn du gelernt hast, deinen Geist gelassen zu halten, was auch immer kommt, das ist Shatsampat, dann hilft dir Mumukshutva, zum Höchsten zu kommen.

Mache dir immer wieder bewusst, was Befreiung heißt, was Erleuchtung heißt. Swami Sivananda sagt: "Look into the defects of wordly life." Schaue dir an, was es für Schwierigkeiten gibt, ein rein äußerlich weltliches Leben zu führen. Und dann, schaue dir das Leben der Heiligen und der Weisen an. Die Heiligen und die Weisen, denen ist es gelungen, Freude zu erfahren, denen ist es gelungen, die Unendlichkeit zu erfahren. Das hat sie dauerhaft glücklich gemacht, und es macht sie heute glücklich. In diesem Moment gibt es so viele Heilige. Wenn du dir das anschaust im Vergleich, wohin ein weltliches Leben führt, und wie es ist, befreit zu sein, dann willst du natürlich nach Befreiung streben. So wächst Mumukshutva.

Und wenn du eine Weile auf dem Weg bist, wirst du vielleicht irgendwann merken, ganz so schnell kommt es nicht. Es ist gar nicht mal selten, dass Aspiranten irgendwann zu Anfang des spirituellen Weges oder nach einer Weile eine sehr tiefe Sehnsucht haben, und diese Sehnsucht, Mumukshutva, wird sehr intensiv, und sie denken, bald müsste es doch zu erreichen sein. Dann, nach einer Weile, kommt die Ernüchterung, man merkt: „Ganz so schnell erfahre ich die Befreiung auch nicht.“ Und wenn man diese Ernüchterung hat, muss man aufpassen, dass dann nicht die hohen Ziele vergessen werden.

Dann weiß man irgendwo, Asanas tun gut, Pranayama tut gut, gesunde Ernährung tut gut, Meditation tut gut, Mantrasingen tut gut, und man übt mehr oder weniger regelmäßig. Aber es fehlt Mumukshutva. Es ist immer wieder wichtig, Mumukshutva zu entwickeln. Auf eine gewisse Weise schickt einem Gott genau die Lektionen, die man braucht, um zu merken: „Ja, ein rein äußerlich gelebtes Leben macht nicht glücklich.“ Entwickle Mumukshutva, das ist eine der wichtigen Aufgaben eines spirituellen Aspiranten.

Swami Vishnudevananda hat gerne gesagt: „Deinen Fortschritt kannst du erkennen, ob du in Viveka wächst, in der Unterscheidungskraft, ob du in Vairagya wächst, in Nicht-Anhaften und in Wunschlosigkeit, ob du wächst in Shatsampat, in der Gelassenheit im Alltag, ob du wächst in Mumukshutva. Wenn du in diesen vier wächst, dann sei gewiss, du bist gut im Fortschreiten auf dem spirituellen Weg.“ Wenn du dort nicht wächst, kannst du überlegen: „Was müsste ich tun, um dort wieder voranzuschreiten?“ Mumukshutva kommt also aus Moksha und „Mu“ ist noch eine Steigerung und „Tva“ ist der Zustand. Mumukshutva – der Zustand von jemandem, der auf intensive Weise die Befreiung erreichen will.

Viveka Chudamani - Mumukshutva - Sehnsucht nach Befreiung

Entwickle Sehnsucht nach Befreiung - Löse dich von Bindungen

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 27 von Sukadev Bretz -

„Mumukśhutva ist der intensive Wunsch, das brennende Verlangen nach Befreiung, indem man sein wahres Selbst erkennt und sich von den Fesseln des Egos und von der Illusion der Unwissenheit befreit.“

Die Viveka Chudamani, das „Kronjuwel der Unterscheidung“, ist eines der wichtigsten Werke des Vedanta Meisters Shankaracharya, der um 800 nach Christus gelebt hat.

Im ersten Teil des Viveka Chudamani beschreibt Shankaracharya die bestimmten Voraussetzungen eines Schülers auf dem Weg des Jnana Yoga, des Vedanta. Wenn du dich für den Weg des Jnana Yoga entscheidest, gilt es, diese Voraussetzungen zu erfüllen.

Die vier Eigenschaften eines Aspiranten

Ein Teil dieser Voraussetzungen sind die vier Eigenschaften des Schülers, Sadhana Chatushtaya. Diese sind:

Der intensive Wunsch nach Befreiung

Im 27. Vers spricht er über „Mumukśhutva“, die Sehnsucht nach Erlösung, nach Befreiung. Moksha heißt übersetzt „Befreiung“. Im 27. Vers steht „mumukśhutā“, was übersetzt werden kann als „das intensive Trachten nach Erlösung“. „Mumukśhutvā“ bezeichnet den „Geisteszustand oder den inneren Zustand geprägt durch „mumukśhutvā“, das Trachten nach Erlösung.“

Was ist das Trachten nach Erlösung, das Trachten nach Moksha Das ist gekennzeichnet durch iccha. „Icchā“ kann übersetzt als „Wunsch“ aber auch „Wille“ heißen. „Moktum“ bedeutet „sich zu lösen“. Mumukśhutvā ist demnach der Wunsch sich zu lösen.

Wovon wollen wir uns lösen? „ahaṁkārādidehāntān bandhān“. Wir wollen uns von den Fesseln (bandha), die mit dem Ego beginnen („ahaṁkārādi“) und mit dem Körper enden („dehāntān“) lösen.

Warum gibt es diese Fesseln? „Ajñānakalpitān“, aufgrund von Unwissenheit. Ajnana heißt übersetzt „Unwissenheit“ und „kalpitan“ bedeutet „Vorstellung“.

Zunächst gilt es, die Sehnsucht nach Befreiung zu entwickeln. Es heißt, wenn die Sehnsucht nach Befreiung stärker ist als alle anderen Wünsche, dann erreichen wir die Befreiung in diesem Leben.

Mache dir ständig die Fesseln bewusst

Wie entwickeln wir die Sehnsucht nach Befreiung? Über die Feststellung der verschiedenen „Bandhas“, (= „Fesseln“).

Die Fesseln beginnen mit dem Ego. Das Ego identifiziert sich mit allem Möglichen, zum Beispiel mit dem Körper, dem Prana, unseren Emotionen, dem Fühlen, unserem Verstand, unserem Denken und unserer Persönlichkeit.

Erkenne zunächst, dass dies „ajñānakalpitān“ ist, aus der Unwissenheit heraus kommen alle möglichen Gedanken. Wir sind nicht der Körper, aber wir machen uns Gedanken um den Körper. Dadurch werden wir gebunden an den Körper und identifizieren uns mit ihm. Der Körper geht zu Ende. Emotionen kommen und gehen. Und auch unsere Persönlichkeit hat ihre Grenzen. Wir sind daran gebunden und identifizieren uns. Auch die Persönlichkeit sollten wir überwinden. Das ist „Mumukśhutvā“.

Mumukśhutvā, der Zustand verankert in „mumukśhutā“, das Trachten nach Erlösung, erreichen wir, weil wir uns von Bindungen lösen und uns von diesen Identifikationen und Bindung befreien wollen.

Stelle zunächst fest, dass du gebunden bist. Erkenne schmerzhaft: „Ich bin gebunden. Ich identifiziere mich mit dem Körper.“ Wenn ich bemerke, dass es dem Körper nicht gut geht, geht es mir auch nicht gut. Ich identifiziere mich mit meinen Emotionen. Wenn ich Ängste und Hunger habe, geht es mir nicht gut. Ich identifiziere mich auch mit meinen Talenten, meinen Fähigkeiten, meiner Persönlichkeit, meiner Rolle, meinem Beruf, meiner Familie, meiner Religion, meinem Land und meinem Alter. Es gibt so viel, mit dem ich mich identifizieren kann.

Gebundenheit kommt aus den Gedanken

Diese Gebundenheiten („bandhas“), kommen letztlich alle aus den Gedanken.

Warum denkst du, dass du Deutscher, Engländer, Franzose, alt, jung bist oder eine bestimmte Persönlichkeit hast? Das kommt alles letztlich aus Gedanken heraus. Erkenne das schmerzhaft und erkenne, dass du gebunden bist. Sehne dich nach Befreiung, nach Erlösung. Der Wunsch, sich von allen Identifikationen zu lösen, ist Mumukśhutvā.

Kultiviere Mumukśhutvā, eine wichtige Eigenschaft des Aspiranten. Mumukśhutvā ist auch tröstlich. Du musst nicht vollkommen sein, um für den Weg des Jnana Yoga geeignet zu sein. Aber tiefes spirituelles Interesse, der Wunsch, sich spirituell zu entwickeln, sich zu lösen von Verhaftungen, Identifikationen, von egozentrierten Gedanken, vom Ausgeliefertsein an den Geist und die Emotionen, ist was notwendig ist.

Mumukśhutvā - mache dir immer wieder bewusst, wie viel Leid durch Bindung und Identifikation entsteht und entwickle die Sehnsucht nach der Wahrheit.

Strebe nach dem Höchsten – nur das schenkt dir Erfüllung

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Deine wahre Natur ist Satchidananda. Erfahre diese, erst dann wirst du glücklich sein. Die Frage: „Wer bin ich?“ und der Zusatz: "Erkenne dein Selbst und sei frei.", ist die Grundlage des Jnana Yoga, Yoga des Wissens. Große Jnana Yoga Meister haben gesagt, was für uns nachvollziehbar ist: Deine wahre Natur ist Satchidananda. Du bist Sat, unendliches Sein, unendliches Wissen, unendliche Wonne. Nichts wird dich zufriedenstellen außer Satchidananda. Alle Bestrebungen sind letztlich erklärbar aus dem Streben, Satchidananda zu erfahren. Deshalb ist es auf einer relativen Ebene auch schwierig, wirkliche Gelassenheit zu haben, denn das gesamte menschliche Leben ist darauf ausgerichtet, Unendlichkeit zu erfahren, Sat, Intensität der Erfahrung zu bekommen, Chid, und unendliche Freude und Liebe zu erfahren, Ananda. Wenn du das erst mal verstanden hast, dann hilft das auch, gelassener zu sein.

Wenn du von vorneherein weißt, dass alle begrenzten menschlichen Bestrebungen niemals befriedigend sein können, dann magst du diesen Bestrebungen weiter nachgehen, aber du wirst nicht erwarten, dass sie dich dauerhaft befriedigen. Du weißt, dass tief im Inneren jede menschliche Bestrebung auf Transzendenz ausgerichtet ist, also jenseits dessen zu gehen, was du kennst, ausgerichtet ist auf etwas, was nicht mehr menschlich ist, also nicht mehr begrenzt menschlich ist, und dabei auch im Begrenzten niemals Befriedigung finden kann. Wenn du das verstehst, kannst du gelassener mit all deinen Bestrebungen umgehen. "Sat" heißt Sein, das ist deine wahre Natur. Du strebst nach unendlichem Sein. Du strebst danach, alle Grenzen zu transzendieren. Daraus, aus diesem Streben, deine wahre Natur zu erfahren, geht das Streben nach Ausdehnung.

Ausdehnung kann beim Menschen verschiedene Manifestationen haben. Du kannst dich ausdehnen wollen durch Geld. Du willst mehr Geld haben, auf diese Weise mehr Möglichkeiten haben und dich irgendwie größer fühlen. Aus dem Streben nach "Sat" und Ausdehnen kann man auch das Streben nach Besitz erklären. Du willst mehr haben. Du willst ein größeres Haus haben, einen besseren Computer, einen besseren Tablet PC, ein besseres Smartphone. Du willst einen größeren Garten haben usw. Also, du hast irgendwo innerlich dieses Gefühl, dass Begrenzungen nicht richtig sind. Das Streben nach deiner wahren Natur kann auch heißen, dass du deine Fähigkeiten ausdehnen willst, du willst mehr können, du willst schauen, welche Fähigkeiten du hast. Und egal, wie groß deine Fähigkeiten sind, du willst mehr haben, denn intuitiv weißt du, es ist nicht ok, dass du begrenzt bist, daher willst du dich ausdehnen in deinen Fähigkeiten.

Streben nach deiner wahren Natur, Streben nach Sat, unendlichem Sein, ist auch das Streben nach Freiheit. Du findest es nicht okay, dass deine Freiheit begrenzt ist. Du wirst vielleicht Begrenzungen deiner Freiheit als notwendiges Übel akzeptieren, aber tief im Inneren weißt du, es ist nicht ok, unfrei zu sein. Das Streben nach Freiheit kann verschiedene Formen annehmen. Du kannst versuchen, dich von Regeln zu lösen, du kannst versuchen, mehr Freiheitsgrade zu bekommen, du kannst versuchen, Einschränkungen aufzulösen. Auf einer physischen Weise ist Freiheit nicht ganz möglich. Es geht nicht, nur physisch frei zu sein. Das weißt du. Dein Körper hat Begrenzungen. Im Zusammensein mit anderen Menschen muss es Regeln geben. Auch schon die Schwerkraft schränkt dich ein. Der physische Körper engt dich ein.

Nichtsdestotrotz, tief im Inneren findest du es nicht okay, unfrei zu sein. Und dafür gibt es einen guten Grund, denn du bist frei, du bist frei von allem, was dich räumlich und zeitlich begrenzt und damit von allem. Und du strebst danach, diese unendliche Freiheit zu erreichen. Du strebst nach Ewigkeit. Du findest es nicht okay, dass du irgendwann stirbst. Kein Mensch kann sich das wirklich tief im Inneren vorstellen, plötzlich nicht mehr zu sein. Irgendwo weißt du, du bist ewig. Es gibt keinen Beginn von dir und kein Ende. Es muss dich immer gegeben haben, und du wirst immer sein. Mit einem Streben nach Ewigkeit ist dann natürlich auch relatives Streben untergeordnet.

Menschen streben danach, in ihren Nachkommen weiterzuleben. Menschen wollen ihren Kindern etwas vermachen, sie wollen ihnen ein Erbe geben, sie wollen ihnen ihr Vermächtnis hinterlassen, sie wollen ihnen sagen: „Das ist das, was mich ausgemacht hat.“ Menschen wollen Bücher hinterlassen, Menschen wollen Häuser hinterlassen, Bäume hinterlassen, sie wollen Tagebuch schreiben, heutzutage wollen sie sich auf Facebook für die Ewigkeit vorbereiten usw. Also, vieles was Menschen machen, ist erklärt sich aus dem Streben nach Ewigkeit. Natürlich ist das Streben nach Ewigkeit, wenn man darüber nachdenkt, auf einer relativen Ebene nicht zu befriedigen. Wenige Bücher von wenigen Autoren werden noch in zwanzig Jahren zu lesen sein, geschweige denn in tausend Jahren. Und ein paar hunderttausend Jahre sind vor dem kosmischen Alter eigentlich fast nichts.

Manche Menschen wollen sich auch für die Ewigkeit bewahren, indem sie ihren physischen Körper einfrieren lassen. Manche wollen wenigstens ihre DNA erhalten, in der Hoffnung, dass irgendwann die DNA wiederbelebt werden kann. Manche Menschen überlegen, wie sie ihren Geist auf einem Computer herunterladen können, um dann auf Ewigkeit in einem Computer überleben zu können. All das ist Streben nach Ewigkeit, das letztlich einen nie befriedigen kann, denn in Wahrheit bist du Ewigkeit. Menschen streben nach Verbundenheit. Menschen wollen nicht einsam sein. Man will sich verbunden fühlen, auch durch Liebe, auch durch Gemeinschaftserfahrungen, wie in Fußballspielen oder Public Viewing oder durch gemeinsame Trauer wie als Lady Di gestorben ist, durch gemeinsames Aufregen usw.

Durch all das fühlt man sich verbunden. Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, sich verbunden zu fühlen in einer Gemeinschaft, und je weiter diese Verbundenheit geht, umso wichtiger wird sie, denn tief im Inneren weiß der Mensch: „Ich bin auf der Ebene des Bewusstseins verbunden, ja eins mit allem.“ Wenn du erkennst, dass all dieses Streben nach Ausdehnen, nach Geld, Besitz, Fähigkeiten, Streben nach Freiheit, Streben nach Ewigkeit, Streben nach Weiterbestehen nach dem Tod, Streben nach Verbundenheit, nichts anderes ist als Ausdruck der Seele, sich selbst zu erfahren, dann kannst du auch gelassener damit umgehen, weil du weißt, auf eine begrenzte Weise sind all diese Bestrebungen nicht zu erfüllen.

Du kannst trotzdem diesen Bestrebungen auf einer relativen Ebene nachgehen, und du kannst dabei immer wieder dein eigenes Selbst aufblitzen spüren. Sowie du dieses Gefühl von Ausdehnung fühlst, in diesem Moment weißt du: „Ah, da blitzt meine Seele auf.“ Du kannst das auch erfahren im Hier und Jetzt. Du kannst in jedem Moment dein Bewusstsein ausdehnen. Du kannst dir in jedem Moment bewusstmachen, dass du frei bist. Du kannst in jedem Moment spüren, dass du letztlich ewig bist. Du kannst dich in jedem Moment, in dem du willst, verbunden fühlen. Das kannst du genau jetzt nochmals machen. Du kannst dich ausdehnen. Du kannst fühlen: „Ich bin verbunden mit allem. Letztlich bin ich unendlich. Ich bin frei. Ich bin ewig. Ich bin verbunden, in Liebe verbunden, in Bewusstheit verbunden, in Freude verbunden.“ Erfahre das ein paar Momente lang. Frage, „wer bin ich“, erkenne dein Selbst und sei frei.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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