Vegetarisch

Aus Yogawiki

Vegetarisch Warum vegetarisch? Erfahre mehr über die Gründe, warum es sich durchaus für einen selbst lohnt, über eine vegetarische Ernährung – oder gar auch vegane Ernährung nachzudenken und warum es gut sein kann, die eigene Ernährung darauf umzustellen. Darüber hinaus erzählt Sukadev, wie er selbst zum Vegetarier geworden ist.

Gemüse, Obst und bunte Küche ist essentiell für die Gesundheit

Richtige Ernährung teil 1: warum vegetarisch

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Om Namah Shivaya und Herzlich Willkommen zu einem Vortrag über Vegetarismus. Dies ist der erste Vortrag einer Vortragsreihe zum Thema „Yoga Ernährung und richtige Ernährung“. Ein Vortrag im Rahmen der Yoga Vidya Schulung.

Ich will sprechen über eine ganze Reihe von Fragen der Ernährung. Heute zunächst mal über die Fragen: „Warum vegetarisch?“ „Warum Vegan?“. Ich will weiterhin sprechen über die drei Gunas und Ernährung. Also über Sattvige, Rajasige und Tamasige Ernährung. Ich werde sprechen über die vier wichtigste Nahrungsgruppen, und über Swami Sivanandas Ratschläge zu Ernährung. Und sprechen über die Frage: „Warum Vegan?“ Darüber sprechen, warum es nicht nur wichtig ist auf Fleisch zu verzichten, sondern idealerweise verzichtet man auch auf Milch, Eier, und andere tierische Produkte.

Landwirtschaft Schwein Tierbaby Tierschutz Bio.jpg

Dann möchte ich noch auf die Frage „Mangelerscheinungen bei vegetarischer und veganer Ernährung?“ eingehen. Dabei will ich sprechen über Eisen, Kalzium, Jod, Zink und Omega 3 Fettsäure.

Dann möchte ich noch sprechen über das Thema „Fasten“ „Warum Fasten?“ „Wie Fasten?“ und „Wie häufig Fasten?“

Das ist das Programm der nächsten Vorträge.

Heute soll es gehen um die „Richtige Ernährung“ und die Frage „Warum vegetarisch?“

Warum vegetarisch?

Im Yoga leben wir vegetarisch, das ist etwas was seit vielen Jahrhunderten so ist. Die klassischen Yogameister propagieren vegetarische Ernährung, zusammen mit vielen anderen Menschen in Europa seit dem 19. Jahrhundert.

Und so wie es die Buddhisten seit über zweitausend Jahren in mancher ihrer Schulen tun. Und wie es der Jainismus und der großer Begründer Mahavira, seitdem 6. Jahrhundert vor Christus, vermutlich noch länger, auch sagen. Also „Warum vegetarisch?“

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

Wie Sukadev zum Vegetarier wurde

Bevor ich jetzt auf all diese Gründe im Einzelne eingehen, möchte ich noch was Persönliches sagen, nämlich wie ich zum Vegetarier geworden bin. Bei mir ging es in, man könnte sagen, vier Etappen.

Der Kaninchenbraten

Meine erste Etappe datiert schon ganz früh in meiner Kindheit. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen im ländlichen Raum. Wir hatten Kaninchen, und diese Kaninchen waren tagsüber in einem größeren Drahtgestell auf dem Rasen, und nachts waren sie dann in ihrem kleineren Stall. Wir mochten unsere Kaninchen, haben sie gerne gestreichelt und auf den Arm genommen. Und eines Tages waren die drei Kaninchen weg. Es hieß, dass sie in Freiheit gekommen wären und dass es ihnen jetzt besser gehen würde. Irgendwo ein paar Wochen später, gab es Kaninchen zum Mittagsessen. Ich hab das gesehen und habe gesagt: „Das ist mein Schnucki“, Schnucki, so hieß mein Kaninchen. Meine Eltern waren erst mal tief betroffen, dass ich das gemerkt hatte. Dann haben sie noch gesagt: „Nein das stimmt gar nicht“. Aber ich wusste, dass sie mir nicht die Wahrheit gesagt haben. Die Kaninchen waren geschlachtet worden und tiefgefroren worden. Meine Eltern haben gedacht, ein oder zwei Monate später wissen es die Kinder nicht mehr. Oder vielleicht waren auch ein paar Monate dazwischen.

Ich bin jeden Falls weggelaufen, hab mich in mein Zimmer eingesperrt. Ich war dann den ganzen Tag nicht mehr ansprechbar und hab mich entschlossen, „wenn ich groß sein werde, werde ich Vegetarier“. Mit dem Groß sein, hat es noch einige Jahre gedauert. Seitdem habe ich, wenn ich selbst gekocht habe, und ich war der unter den drei Jungs, der im Haushalt aktiv war; ich habe gekocht, Geschirr gespült, genäht, Kleider gewaschen, gebügelt und gebacken. Mir hat das irgendwo Spaß gemacht, Hausarbeiten, zu mindestens einige Jahre. Wann immer ich gekocht habe, habe ich nie Fleisch gekocht. Aber ansonsten habe ich Fleisch gerne gegessen, und habe gedacht wenn es dann jemand anders zubereitet, irgendwann werde ich erwachsen sein. Im Laufe der Jahre ist dieser Entschluss etwas mehr in den Hintergrund gerutscht.

Erfahrungen auf dem Schlachthof

Ich hatte ein Pferd gehabt, das untergestellt war beim örtlichen Schlachtermeister, denn der hatte auch ein Pferd. Er war eigentlich auch ein sehr freundlicher Mensch, und der meinte, seinem Pferd würde es gut tun wenn da noch ein weiteres Pferd ist. Und außerdem, jemand anders in seiner Bekanntschaft die wollte auch ein kleineres Pferd, dann ist es doch schön wenn da drei sind, dann geht’s den Pferden gut. Und außerdem hatte ich dann das Pferd sehr günstig untergestellt, letztlich zu Selbstkosten. Wir haben dann auch Landwirtschaft gemacht, Hafer angebaut, unser eigenes Heu angebaut. Die Pferde sind auch auf die Weide gegangen.

Aber ich habe gesehen, was mit den Tieren geschehen ist, die angeliefert wurden, um dann in dem Schlachthof getötet zu werden, geschlachtet zu werden. Ich habe gesehen wie die Schweine und die Rinder von den Hängern, also von den LKW’s runter getrieben wurden. Kein Tier geht dort freiwillig runter, die riechen den Tot, die wollen dort nicht hin. Sie müssen runter geprügelt werden oder mit Seilen hingezogen werden, oder mit Elektroschockern dorthin gebracht werden.

Oft müssen sie noch eine Nacht draußen sein, also dürfen nicht gleich getötet werden. Vermutlich weil sie vor dem Transport, irgendwelche, vermutlich nicht legalen Beruhigungsmittel bekommen haben. Sodass das nicht mehr im Fleisch nachweisbar ist, müssen sie anschließend noch eine Nacht im Stall verbringen. Damit sie aber nichts fressen zwischendurch, was der Qualität des Fleisches nicht zuträglich wäre, kriegen sie nichts zu fressen und bekommen auch kein Stroh wo sie sich drauflegen können. Sie stehen also direkt auf dem Beton. Nachts versuchen sie dann sich hinzulegen auf dem kalten Beton, der auch voller Exkremente liegt. Zum Teil kämpfen sie die ganze Nacht miteinander, weil auch nicht genug Platz da ist.

Am nächsten Tag werden sie dann zum Schlachten hingetrieben. Und oft genug habe ich gehört wie die Gesellen die diese Schlachtung gemacht haben, oft danach ein bisschen gelacht haben, das das mit der Bolzenschussanlage nicht ganz geklappt hat, dass das Herz dann noch gepumpt hat als sie das Tier aufgeschnitten haben, und vieles andere.

Für mich wird kein Tier mehr getötet

Nachdem ich das eine Weile angeguckt hatte, habe ich gesagt, von einem Tag auf den anderen: „Für mich wird ab heute kein Tier mehr getötet“. Ich war irgendwo um die 16 Jahre alt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, es war Mittagessen, meine beiden Eltern waren dort. Und ich habe dann gesagt: „Von heute an esse ich kein Fleisch mehr“.

Mein Vater hat dann versucht mich zu überreden, hat gesagt dass es für die Gesundheit notwendig ist. Und meine Mutter hat auch versucht zu argumentieren. Danach hat mein Vater sich irgendwo daran erinnert, dass es auch eine Tante 3. oder 4. Grades gab, die auch Vegetarierin war, und dass sie auch länger gelebt hat als der Rest der Familie. Mein Vater meinte, aber eigenartig war sie doch.

Meine Mutter erinnerte dass eine ihrer Schwestern, es war eine fünfköpfige Familie, weitestgehend Vegetarierin war. Und meine Mutter ergriff dann auch noch die Gelegenheit und sagte: „Dann darfst du auch keine Süßigkeiten mehr essen“. Das war dann für mich erst mal ein Schock, denn ich lebte eigentlich von Süßigkeiten, soweit es irgendwie ging. Und dann sagte meine Mutter: „Vegetarisch ist ok, wenn du auch Gemüse, Obst, Salate und Vollkorn-Produkte isst und auf Süßigkeiten verzichtet“. Ich habe nochmals geschluckt und habe dann gesagt: „Ok, so mache ich es“.

Und so war ich dann von einem Tag auf den anderen Vegetarier, mit einer Ausnahme zum Anfang. Wenn ich irgendwo eingeladen war bei der Familie, oder wenn wir auf Familienfeste gegangen sind, oder zur Großmutter, dann habe ich noch etwas Fleisch gegessen. Aber letztlich lief es darauf hinaus, dass ich fast kein Fleisch gegessen habe.

==== Erkrankungen waren plötzlich verschwunden ====

Gesundheit beginnt bei der Ernährung

Und dann kam etwas Eigenartiges; verschiedene Erkrankungen die ich hatte waren plötzlich verschwunden. Ich hatte Akne gehabt als Jugendlicher, so wie viele Jugendliche. Das ist sofort weggegangen als ich Vegetarier war. Ich hatte Heuschnupfen gehabt, der Heuschnupfen ist sofort verschwunden. Im Sommer war dann zuerst mal solange ich denken konnte kein Heuschnupfen.

Meine Magen- und Darmprobleme, unter denen ich immer gelitten hatte, solange ich denken konnte, sind verschwunden. Immer hat irgendetwas wehgetan, war aber ärztlich nichts findbar. Von einem auf anderen Tag waren die Probleme weg.

Und so merkte ich auch; ich hab das eigentlich gemacht wegen den Tieren, war sogar bereit notfalls früher zu sterben, Hauptsache Tiere werden nicht getötet. Hab dann gemerkt, es ist gesund.

Yoga kam ins Leben

Mein zweiter Schritt im Vegetarismus war dann als ich zum Yoga kam. Und dann habe ich noch gemerkt, es gibt auch spirituelle Gründe. Und ab da, letztlich seitdem ich siebzehn bin habe ich überhaupt kein Fleisch mehr gegessen.

Und dann vor sechs Jahren habe ich dann das gemacht, was ich schon Jahre vorher irgendwo intellektuell verstanden hatte. Milchprodukte zu essen macht überhaupt kein Sinn. Alles was gegen Fleisch spricht, spricht auch gegen Milchprodukte. Und ich hatte schon öfters gesagt, irgendwann werde ich auch Vegan. Und dann habe ich das umgesetzt, und im Jahr 2011 bin ich dann vegan geworden. Seitdem esse ich dann auch keine Milchprodukte mehr, und das hat mir sehr gut getan.

Gründe für Vegetarismus

Ethische Gründe

Für mich waren am wichtigsten die ethischen Gründe, Tierrecht, Tierschutz. Kein Tier stirbt gerne. Das gilt sowohl für die Massentierhaltung, wie auch für die Tiere aus der sogenannten artgerechten Haltung.

Die Massentierhaltung ist natürlich das aller schlimmste. Was der Mensch dort macht, mit den Tieren, das ist ein Verbrechen ohne Gleichen.

Wie Menschen, die ansonsten freundlich und liebevoll sind, Fleisch essen können, ist mir gänzlich unerklärlich. Die Massentierhaltung, welche denkende und fühlende Lebewesen für ein ganzes Leben, ein kurzes Leben in Gefangenschaft bringt unter unwürdigsten Bedingungen und Leid von morgens bis abends, die ganzen Jahre.

Wenn ich daran denke, muss ich fast mit Tränen kämpfen. Das ist ein unvergleichliches Leid. Wenn man die Tiertransporte sieht, oder an Bauernhöfen vorbeigeht, und dann auch mal schaut wie es dort zugeht. Schweine wunderbar freundliche Tiere, auf engstem Raum zusammen, gezwungen in ihren Fäkalien zu liegen. Rinder, die große Sozialverbände haben, liebevoll miteinander umgehen, sich umeinander kümmern, die die freundlichsten Lebewesen überhaupt sind, die ein großes Revier haben, zusammengepfercht, zweimal ein Meter und das, das ganze Jahr. Wie das irgendein Mensch überhaupt übers Herz bringen kann, so etwas zu tun, ist mir bis heute ein absolutes Rätsel.

Die meisten Fleischesser sind ja ansonsten freundliche Menschen, die werden furchtbar schimpfen wenn sie sehen dass jemand seinen Hund schlägt, oder seine Katze nicht richtig hält. Aber sie wissen dass die Schweine, die Hühner, die Rinder unter unwürdigste Bedingungen gehalten werden. Ich werde jetzt das hier abschließen. Es gibt grenzenloses Leid in der Massentierhaltung.

Aber auch in der Ökologischen Tierhaltung, den sogenannten artgerechten Tierhaltung gibt es Leiden. Spätestens das Töten der Tiere ist letztlich eine Form von Mord. Mord ist vorsätzlicher Totschlag. Und Menschen töten Tiere ohne dass sie es brauchen.

Manche sagen: „während der Eiszeit konnte der Mensch nur leben indem er Tiere getötet hat“. Mag ja sein. Und in der Steinzeit gab es auch Kannibalismus. In der Steinzeit gab es auch Faustrecht, da hat ein Mensch den anderen umgebracht, und wurde dafür nicht bestraft wenn er dann der Stärkere war.

Wir sind weiter gekommen, es gibt nicht mehr Faustrecht, es gibt kein Kannibalismus mehr. Und es sollte auch kein Töten von Tieren geben. Man braucht keine Tiere um gesund zu leben, im Gegenteil. Es ist ein Verbrechen, denkende und fühlende Lebewesen zu töten.

Wir haben die Wahl

Ich werde jetzt hier etwas massiver als du es vermutlich von mir gewohnt bist. Angenommen da wären jetzt real existierende Schüler vor mir, dann nehme ich mich immer etwas zurück. Jetzt steht aber jemand hinter der Kamera, da ist eine Kamera, und dann nehme ich mal kein Blatt vor dem Mund.

Tiere haben Emotionen, Tiere haben Gefühle, Tiere haben Schmerzen, Tiere freuen sich. Gerade die Tiere, die der Mensch zu Nahrung missbraucht, sind solche mit starkem Sozialverhalten, die besonders freundlich sind; Schweine, Kühe, Hühner gehören zu den freundlichsten Tieren überhaupt. Deshalb lassen die sich das überhaut bis zu einem gewissen Grad gefallen, deshalb kann man sie überhaupt in Gefangenschaft halten. Weil sie so freundliche Tiere sind, weil sie auch mitfühlend zu Artgenossen sind, weil ein Tier sich auf für das andere auch aufopfern würde. Und weil sie sich eben nicht so dagegen wehren gequält zu werden. Ausgerechnet diese Kreaturen, werden nachher getötet.

Und wie ich vorher gesagt habe, ich bin ja zum Vegetarier geworden, als ich gesehen habe, wie Tiere getötet wurden und das waren Tiere aus artgerechter Tierhaltung. Die kamen von Hunsrück und von anderen Höfen, und genau die wollten ja nicht getötet werden, die haben ein schönes Leben gehabt. Und das Töten dieser Tiere ist große Grausamkeit.

Und so ist das für mich der wichtigste Grund, und ich würde selbst dann Vegetarier bleiben, wenn herauskommen würde, dass Vegetarismus doch ungesund wäre. Glückligerweise ist das nicht der Fall.

Gesundheitliche Gründe

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund Vegetarier zu sein und das ist die Gesundheit.

Es gibt sehr gute gesundheitliche Gründe für vegetarische Ernährung. Und heute, ist es das Jahr 2017, befürwortet sogar die deutsche Gesellschaft für Ernährung eine vegetarische Ernährung. Sie muss anerkennen dass unter allen Ernährungsformen, die vegetarische Ernährung die Gesündeste ist.

Vor kurzem habe ich nochmal von einer Studie gehört, die zwei Bevölkerungsgruppen analysiert hat. Die eine Gruppe lebte vegetarisch, die andere Gruppe nicht, hatte aber ansonsten einen exakt ähnlichen Lebensstil. Es geht um die sogenannte „Seven Adventist Studie“, die jetzt seit 2002 oder 2005 geht. Und da gibt es zwei Grundsätze; die Seven Days Adventist in Amerika sind gesundheitsbewusst und es gibt eine Gruppierung die ist vegetarisch und die andere ist nicht vegetarisch, aber ansonsten im Glauben, Lebensstil, sportlicher Betätigung sind die Menschen sehr ähnlich. Und es scheint so zu sein, dass die vegetarische Gruppe bis zu acht Jahre länger lebt als die nicht-vegetarische Gruppe. Also es erstaunlich, das der Effekt doch so groß ist, auch wenn man alles andere nicht mitzählt.

Und so gibt es viele Studien die zeigen, Vegetarier haben weniger Wahrscheinlichkeit Bluthochdruck zu bekommen, sie haben weniger Wahrscheinlichkeit Arteriosklerose zu bekommen. Die Herzinfarkt- und die Schlaganfall-Wahrscheinlichkeit ist im Alter unter 70 Jahren unter Vegetariern halb so groß, wie unter Fleischessern. Vegetarier haben weniger Krebs. Bei einigen Krebsarten ist es tatsächlich sehr belegt, zum Beispiel bei Magen- und Darmkrebs ist die Korrelation zwischen Fleisch-Ernährung und Krebs recht hoch. Vegetarier haben weniger Kopfschmerzen, weniger Allergien, weniger Heuschnupfen, weniger Magen- und Darmprobleme insgesamt. Vegetarier haben sogar weniger Diabetes, leiden weniger unter Autoimmunerkrankungen, weniger unter Asthma, Neurodermitis, Rheuma, Morbus Crohn.

Und das sind jetzt nicht irgendwelche Dinge die so dahin gesagt werden, sondern für alle Aussagen gibt es gute Studien.

Letztlich vom Gesundheits-Standpunkt aus, sollte man Vegetarier werden. 

Und die Studien gehen noch weiter, gerade in den letzten zehn bis zwanzig Jahren. Dann gab es weitere Studien die zeigen auch, vegane Ernährung ist nochmal gesünder als lakto-vegetarische Ernährung. Darüber möchte ich aber ein anderes Mal detaillierter sprechen.

Ökologische Gründe

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Der dritte Grund Vegetarier zu sein ist ein ökologischer Grund. Die Erde ist ein Planet mit begrenzten Ressourcen. Die Erde ist ein Planet, der von Menschen ziemlich missbraucht worden ist. Für die Ernährung des Menschen mit hohem Fleischanteil wird die vier- bis zwanzigfache Anbaufläche gebraucht, als für Ernährung des Menschen auf pflanzlicher Basis. Vier- bis zwanzigfach, das hängt davon ab in welcher Region, und welche pflanzliche Ernährung und welche tierische Ernährung.

Vor dem Hintergrund, dass zig Millionen Menschen hungern; vor dem Hintergrund dass vermutlich in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren, nochmal ein bis zwei Milliarden zusätzliche Menschen auf diesem Planeten sich ernähren müssen, ist es geradezu unverantwortlich dass Menschen auch in China und in Afrika immer mehr Fleisch zu sich nehmen, und dass selbst in Indien der Fleischkonsum steigt.

Es wäre stattdessen wichtig, dass die Europäer und die Amerikaner ein Beispiel setzen und auf vegetarisch umstellen. Dann werden auch die Weltreligionen, die mehrheitlich vegetarisch gelebt haben, in China und Indien, wieder zurückkehren zu Ihren Wurzeln. Und vielleicht sogar auch umschalten auf vegetarisch.

Man könnte sagen, alle ökologischen Probleme auf diesem Planeten wären mit einem Schlag weitestgehend verschwunden, wenn alle Vegetarier werden. Und das will ich an Hand einige Aussagen verdeutlichen.

Zum einen, wir brauchten nur noch ein Drittel der Anbaufläche für den Menschen. Zwei Drittel der Anbaufläche auf diesem Planeten, die jetzt von Menschen für die Landwirtschaft verwendet wird, könnte man der Natur zurückgeben. Man könnte zum Beispiel ein Drittel davon wieder zu Wäldern werden lassen.

Mit einem Schlag gäbe es die drohende Klimakatastrophe nicht. Was zum einen deshalb ist, weil in der Massentierhaltung Methangase ausgestoßen werden und Methangas ist eines der Klimagase. Wenig bekannt ist vielen Menschen, dass zwischen einem Drittel und einem Viertel aller Klima relevanten Gase nicht durch Kohlendioxid erzeugt werden, sondern durch Methangas, was nur in der Massentierhaltung in nennenswertem Umfang entsteht.

Wir bräuchten auch sehr viel weniger Erdöl für Transport. Wenn nicht die ganzen pflanzlichen Nahrungsmittel von hier nach dort transportiert werden müssen, damit die Tiere sich davon ernähren können, und dann die Tiere wieder durch die Welt transportiert werden, wird auch der Verbrauch des Erdöls weniger.

Zum anderen bräuchte es auch kein Abholzen mehr von tropischen Regenwäldern, und anderen Wäldern. Es gäbe genügend Fläche für die Nahrung für Menschen, und es gäbe genügend Fläche für weitere Wälder.

Es bräuchte keine Klimakatastrophe zu geben, wenn nur die Menschen alle Vegetarier werden. 

Hinzukommt, die effektivste Weise Energie zu erzeugen ist letztlich über Bio-Kraftstoff. Allerdings kann man das heute nicht propagieren, weil das hieß, man muss weitere Anbaufläche dafür haben. Aber angenommen, man könnte mit einem Drittel der Anbaufläche, die Menschen ernähren, dann kann man noch eine ausreichende Menge an Fläche, vielleicht ein Drittel zu Wäldern und Natur werden lassen. Und dann hat man immer noch ein weiteres Drittel zum Beispiel für Biokraftstoffe.

Und damit könnte der gesamte Energiebedarf des Planeten Erde von einem Moment auf den anderen, ohne Atomkraft und ohne Erdöl und fossile Brennstoffe, gedeckt werden. Das ginge ganz schnell und vollständig.

Sofort werde auch der Wasserbedarf erheblich reduziert werden. Sofort gibt es auch viele Ursachen von Kriegen nicht mehr, die zum Teil auf Wanderungen und Wasserrechten beruht.

Und sofort könnte man auch sehr viel mehr Teile auf Öko-Landwirtschaft umstellen. Tatsächlich braucht Ökolandwirtschaft etwas mehr Platz als die Chemische Agrarwirtschaft, wo eben Düngemittel und Insektenvertilgungsmittel usw. gegeben werden. All das bräuchte es nicht, und wir hätten trotzdem genügend Anbaufläche.

Mit anderen Worten, man bräuchte „bloß“ umstellen auf vegetarische Ernährung und der größte Teil der ökologischen Probleme auf dieser Erde wäre vorbei. Und zwar ohne das Arbeitsplätze verloren gehen würden, denn diejenigen die jetzt in der Fleischindustrie und in der Massentierhaltung beschäftigt sind, würden viel lieber im ökologischem Landbau tätig sein. Und der ist letztlich Arbeitskraft intensiver als Massentierhaltung und Fleischproduktion. Es hieß sogar, Arbeitsplätze werden geschaffen, und zwar Arbeitsplätze wo Menschen gerne sind.

Man weiß dass Menschen, die in der Massentierhaltung beschäftigt sind, mehr unter psychischen Problemen leiden als andere und dass sie auch früher sterben als andere. Es spricht letztlich für die menschliche Psyche dass sie das eben nicht dauerhaft aushält.

Soweit sind wir schon mal bei drei Gründen. Und einer von diesen drei reicht jeweils schon aus um Vegetarier zu werden. Es gibt aber noch weitere Gründe; es gibt psychische Gründe, energetische Gründe und spirituelle Gründe.

Psychische Gründe

Psychische Gründe heißt, was wir essen hat auch eine Auswirkung auf unsere [1].

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Wenn wir Tiere essen und wissen dass das mit Grausamkeit verbunden ist, leidet der Mensch bewusst oder unbewusst darunter. Je mehr eine Gesellschaft Fleisch isst, umso höher ist der Anteil an psychischen Störungen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ein Tier bevor er stirbt, Stress-Hormone ausschüttet. Zwar sagen manche dass diese Hormone durch das Erhitzen wieder aufgelöst werden, aber vermutlich nicht vollständig. Tiere haben Angst bevor sie sterben; der Mensch nimmt das auf. Der Mensch kommt auch zu psychischen Problemen wenn er tierische Nahrung isst.

Von daher, auch für die Gesundheit der Psyche und letztlich auch wenn man mitfühlender sein will und eine freundlichere Gesellschaft erzeugen will, ist auch die Ernährung wichtig. Denn die Ernährung hat eine Auswirkung auf die Psyche.

Damit kommen wir zum nächsten Grund, nämlich:

Energetische Gründe

Im Yoga sprechen wir von Prana - Lebensenergien), von Nadis - Energiekanälen, von Chakren - Energiezentren. Und Prana wird auch beeinflusst durch das was wir essen. Wenn man viel Energie haben will, subtile Energie haben will, sich leicht fühlen will, ist eine vegetarische Ernährung unabdingbar.

Fleischernährung macht die Energie-Empfindung grobstofflicher, dumpfer und blockiert die Energiekanäle, die Nadis. Und führt auch dazu das Chakren sich nicht richtig öffnen können.

Letztlich stehen die psychischen und energetischen Gründe in Wechselwirkung und hängen auch eng miteinander zusammen.

Spirituelle Gründe

Und der sechste Punkt, der gerade in der Spiritualität sehr wichtig ist, sind die spirituellen Gründe. Ernährung hat auch eine Auswirkung auf die Psyche und dann nicht nur im Sinne von sich nicht wohl fühlen und Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von psychischen Erkrankungen, und Erhöhung von Aggressivität, von Depressivität, und von Ängstlichkeit; sondern Fleisch usw. führt auch zur Schwierigkeit den Geist zu erheben, höhere Bewusstseinsebenen wahrzunehmen, letztlich Gott zu erfahren, Liebe zu erfahren, Freude aus Verbundenheit zu erfahren. Nicht umsonst gibt es in allen Religionen sehr spirituelle Menschen die Vegetarier sind.

Bei den Buddhisten ist es bekannt, buddhistische Mönche - mindestens die meisten Untergruppen, sollten vegetarisch leben. Die buddhistische Fastenspeise der Buddhisten ist ein chinesisches Gericht, das vegetarisch ist. Bei den Indern, die Yogis leben vegetarisch. Viele christliche Untergruppen leben vegetarisch. Bei den Sufi-Orden, gibt es manche vegetarische Orden im Islam. Und auch in manchen Schamanistischen Kulturen wird gesagt, dass Schamanen mindestens vegetarisch leben sollten. Es fällt leichter Gott zu erfahren, Überbewusstsein zu erreichen wenn man vegetarisch lebt.

Du siehst, es gibt eine Menge gute Gründe für vegetarische Ernährung. Und wenn du darüber mehr wissen willst, gibt es zum einen auch das "Yoga Vidya Kochbuch“ im Yoga Vidya Verlag.

Es gibt ja inzwischen glückligerweise jede Menge von Kochbüchern. Im Internet findest du viel. Es gibt auch bei Yoga Vidya den „Veganer-Vegetarier-Podcast“. Wenn du auf die Yoga Vidya Internetseite gehst: kannst du eingeben vegan Podcast, da findest du den Link dazu.

Wir haben vegetarische Kochkurse in den meisten Yoga Vidya Zentren. Wir haben auch vegetarische, vegane und ayurveda Kochseminare an Wochenenden. Wir haben die Vegane Ernährungsberater Ausbildung und die Vegane Kochausbildung. Und natürlich in den Yoga Vidya Ashrams sind die [Ferienwoche Ferienwochen] und alle Seminare verbunden mit vegetarischer Ernährung.

Beim nächsten Mal geht es dann weiter; beim nächsten Mal spreche ich über die „Yoga-Ernährung“, „sattvige“ Ernährung. Dann spreche ich noch über die „sattvigen Nahrungsgruppen“. Ich spreche über Swami Sivanandas Ratschläge zur Ernährung; „warum Vegan?“, „Mangelerscheinungen?“, und „Fasten“.

Das sind also die nächsten Themen der nächsten Vorträge in dieser Reihe über Yoga-Ernährung. Diese Reihe der Yoga-Ernährung im Rhamen der Yoga Vidya Schulung. Einige hundert Vorträge über das ganzheitliche Yoga Vidya-System.

== Zusammenfassung ==

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Als vegetarisch bezeichnet man eine Lebensweise, die auf Fleisch und Fisch verzichtet. Vegetarisch ist also eine Lebensweise, die darauf verzichtet, irgendetwas zu essen, was zwei Augen hat. Vegetarische Lebensweise hat eine mehrfache Motivation. Zum einen ist es Mitgefühl gegenüber Tieren. Man will kein Tier töten, das denken oder fühlen kann, das Schmerz empfinden kann. Man will dem Leben eines Tieres kein Ende setzten, nur um seine Zunge zu befriedigen. Zweiter Grund vegetarisch zu leben ist die Ökologie. Heutzutage ist ja allgemein bekannt, dass man, um einen Menschen von tierischen Produkten zu ernähren, etwas die sechs bis 20-fache Anbaufläche braucht, als wenn man ihn vegetarisch ernährt. In diesem Sinne und vor dem Hintergrund der drohenden Klimakatastrophe, der Überdüngung der Felder durch Gülle, der Verschmutzung des Grundwassers eben durch die Gülle, im Zeitalter, wo immer mehr Menschen auf der Erde sind und die Erde nicht genügend Nahrung hat, um über Tiere die Menschheit zu ernähren, ist es gerade zu unabdingbar, dass der Mensch zu Vegetarier wird. Ein dritter Grund, sich vegetarisch zu ernähren, ist die Gesundheit. Die vegetarische Vollwertkost ist erheblich gesünder als eine Kost, die viel Fleisch enthält. Vegetarisch zu Leben ist heute sehr einfach. Vegetarisch zu leben heißt natürlich nicht nur Verzicht auf Fleisch und Fisch, sondern es heißt eben eine genussreiche, gesunde Ernährung, bestehend aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Salaten, usw.

Ernährungsform eines Vegetariers

Ich verstehe unter vegetarisch eigentlich eine aus Pflanzenkost bestehende Ernährung, das wird auch als vegan bezeichnet. Manche sagen, es gibt einen Unterschied zwischen vegan und vegetarisch. Wer vegetarisch lebt, kann auch noch Milchprodukte, eventuell sogar Eier essen, aber das sind dann Ovo- oder Lacto-Vegetarier. Der reine Vegetarier lebt, wie der Name sagt – vegetable hat was mit Pflanzen zu tun – alleine von pflanzlicher Nahrung. In diesem Sinne ist vegetarisch und vegan identisch. Aber heutzutage wird unter vegetarisch meistens verstanden, dass Milchprodukte dabei sein können, und vegan heißt keine tierischen Produkte überhaupt.

Mehr über vegetarische Lebensweise findest du auf yoga-vidya.de/vegetarisch-leben


Alle Informationen über Yoga, Veganismus, Vegetarismus, Ayurveda-Ernährung und viel mehr auf www.yoga-vidya.de .

Video - Richtige Ernährung - Warum vegetarisch?

Video Vegetarisch

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Vegetarisch :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Vegetarisch Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Vegetarisch :

Siehe auch

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