Viveka

Aus Yogawiki

1. Viveka (Sanskrit: विवेक viveka m.) Scheidung, Sonderung, Trennung, Unterscheidung (z.B. zwischen Wirklichkeit und Illusion); Untersuchung, Kritik, Prüfung; richtige Unterscheidung oder Einsicht; Verstand, Urteilskraft, Unterscheidungskraft.

Die Unterscheidungskraft Viveka ist eines der vier Sadhana Chatushtaya (Eigenschaften, die ein spiritueller Schüler braucht): Die Unterscheidungskraft zwischen Ewigem und Vergänglichem (Nitya und Anitya), Wirklichkeit und Unwirklichkeit (Sat und Asat), Selbst und Nicht-Selbst (Atma und Anatma), Vergnügen und Wonne (Ananda).

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2. Viveka (Sanskrit विवेक vi-veka m, ist ein spiritueller Name und bedeutet "Unterscheidungskraft, Ewiges und Vergängliches, Wirklichkeit und Unwirklichkeit, Selbst und Nicht-Selbst auseinanderzuhalten". Viveka kann Aspiranten gegeben werden mit Soham Mantra, Om Mantra.

Wirklich oder Unwirklich?

Der menschliche Geist ist geprägt von Maya. Die Wahrnehmung der Welt geschieht durch die Sinne, die subjektiv und begrenzt funktionieren. Aus den Wahrnehmungen entwickelt der Geist eine feste Vorstellung von der Welt, die jede neue Situation aus diesen Erfahrungen interpretiert und sich zurechtlegt.

Dadurch bleibt die Wahrheit stets verschleiert. Nur durch den Abstand zu dem eigenen Geist kann die Täuschung überwunden und Viveka erreicht werden. Nur ohne die Identifikation mit der Situation und dem Denken, Wollen und Fühlen erreicht der Geist ein Bewusstsein, das als Beobachter unabhängig das momentane Sein betrachtet. Es entsteht ein entspannter Raum zwischen dem eigentlichen Selbst und dem Tun. Hier kann der Mensch erkennen, dass das Unwirkliche vergänglich ist, da es innerhalb der Zeit nicht besteht, während das Wirkliche durch alle drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) bleibt. Nun kann der Mensch sich von der Täuschung befreien, dass er selbst die Person ist, die agiert und fühlt, und von dem Verlangen nach den kurzzeitigen Vergnügungen im Spiel der Maya.

Viveka – Unterscheidungsvermögen im Alltag – mp3

Welche Entscheidung ist die richtige? Wie kann man sein Leben mit mehr Leichtigkeit angehen? Wie geht man mit Kritik um? Wen kritisiert man? Wen kritisiert man nicht? "Bear insult. Bear injury. Highest Yoga." Ertrage Schmähung. Ertrage Verletzung. Höchstes Yoga. Was ist der Weg? Was ist das Ziel?

Die vier Vivekas im Vedanta im Jnana Yoga

Shankara - Großer Philosoph und Lehrer des Vedanta

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kultiviere Unterscheidungskraft

Heute spreche ich über die vier grundlegenden Vivekas, die grundlegenden Untersuchungen im Vedanta-System im Jnana Yoga.

Im Vedanta ist Vichara eine wichtige Technik. Vichara bedeutet „Untersuchung“. Die verschiedenen Schritte des Jnana Yoga, des Vedanta sind:

und dieser Prozess wird auch als Vichara (Untersuchung) bezeichnet.

Für diese Untersuchung gibt es die sogenannten Vivekas. Viveka bedeutet Unterscheidung. Vedanta ist eigentlich die Philosophie der Einheit (Advaita), der Nicht-Zweiheit. Das Interessante ist, das wir im Vedanta zur Einheit kommen, indem wir zunächst einmal unterscheiden und uns damit von Identifikationen lösen.

Diese vier Vivekas findest du zum Beispiel beschrieben in Shankaras Werk „Viveka Chudamani“ (das Kleinod der Unterscheidung, das Kronjuwel der Unterscheidung). Sie sind auch beschrieben im mittleren Teil des 2. Kapitels des Yoga Sutra von Patanjali.

Atma Anatma Viveka

Wer bin ich? Was ist das Selbst? Was ist das Nicht-Selbst

Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst

Diese Unterscheidung haben wir beim letzten Mal ausführlicher behandelt, und ich hoffe, du hast es auch im Alltag zwischendurch umgesetzt, dich öfters gefragt „Wer bin ich?“, und es ist dir öfters gelungen zu erkennen: „Ja, da identifiziere ich mich, und ich bin es nicht.“

Du hast hoffentlich auch gemerkt, dass alles Gekränkt sein, aller Ärger und alle Ängste kommen, wenn du dich mit Anatma identifizierst, mit dem, was du nicht bist. Je mehr es dir gelingt, dich nicht zu identifizieren als Anatma, dir bewusst zu machen dass du der Beobachter bist, um so weniger wirst du gekränkt oder im Leid sein. Eventuell werden weiter Emotionen kommen – diese haben ja auch ihre Funktionen.

Wünsche sind beispielsweise Handlungsempfehlungen mit Energie, sie sind instinktiv, es gibt für bestimmte Wünsche evolutionsbiologische Gründe, es gibt biografische Gründe aus diesem Leben, vielleicht auch aus früheren Leben, und so gibt es Handlungsempfehlungen, die mit Energie kommen, das sind Wünsche. Aber nicht du bist die Wünsche, sondern du bist der Beobachter.

Auch Emotionen kannst du als Informationen mit Energie plus Handlungsempfehlungen mit Energie sehen – aber nicht du bist die Emotion. Wenn du zum Beispiel Angst hast, dann ist das eine Information: Da kommt vielleicht etwas Wichtiges, da könnte es gefährlich sein, in Verbindung mit einer Handlungsempfehlung, hau vielleicht ab, bereite dich vor. Das sind Informationen mit Energie, es sind Handlungsempfehlungen mit Energie, aber du bist nicht die Angst, du bist nicht die Emotion.

Auch Ärger kann eine Information sein: Da hat jemand deine Grenzen überschritten, sie nicht beachtet. Da hat sich jemand nicht an Absprachen gehalten. Das ist also eine Information, vielleicht auch mit einer Handlungsempfehlung. Du müsstest ihm sagen: „So geht es nicht “ oder du müsstest noch einmal die Grenzen setzen. Das ist eine Handlungsempfehlung mit Energie, eine Information mit Energie, aber nicht du bist der Ärger, sondern du bist das Bewusstsein.

Diese Atma Anatma Viveka ist etwas höchst Praktisches und erlaubt dir, im Alltag viel Gelassenheit zu entwickeln, loszulassen. In meinem Buch „Der Königsweg zur Gelassenheit“ wird dieser Atma-Anatma-Viveka noch sehr viel detaillierter beschrieben, auch als philosophische Praxis für den Alltag. Wenn du noch mehr wissen willst, wie du das im Alltag umsetzen kannst, dann könntest du in diesem Buch noch einiges nachlesen.

Nitya Anitya Viveka

Vergängliches Vergnügen

„Die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen“

Diese Viveka werde ich in einer der nächsten Lektionen ausführlicher behandeln. Sie ergibt sich fast aus der Atma Anatma Viveka, aber sie ist auch noch einmal sehr paxisnah für den Alltag, wenn du dir bewusst machst: Was ist ewig, und was ist vergänglich?

Wenn du aufhörst zu erwarten, dass das Vergängliche ewig sein soll, wenn du aufhörst zu versuchen, das Vergängliche dauerhaft zu machen, dann ist viel gewonnen. Und wenn du gleichzeitig immer wieder die Erfahrung des Ewigen machst, dann wird das Leben eine besondere Tiefe haben.

Sat Asat Viveka

Was ist wirklich?

„Die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen“

Sie ist mit die schwierigste Viveka und wird manchmal auch als Satya Mithya Viveka bezeichnet. Sat ist das, was existiert, Asat ist das, was nicht existiert.

Eine der großen Aussagen des Vedanta ist ja bekanntlich, dass die Welt Maya ist, Mithya ist, bzw. sie ist Asat, sie existiert nicht so, wie wir sie wahrnehmen. Sie ist eine Illusion, ein Produkt unseres Geistes.

Warum das so ist, und welche Konsequenzen dies für unseren praktischen Alltag hat, darüber werde ich sprechen, wenn es um diese Viveka geht.

Ananda Sukha Viveka

Du hast die Wahl: das Gute oder das Angenehme

„Die Unterscheidung zwischen der eigentlichen Freude und den vergänglichen Vergnügungen und Leiden, die sich ständig abwechseln“

Auch: Ananda-Sukha-Dukha-Viveka, Ananda heißt Freude, Sukha heißt, in diesem Kontext, Vergnügen, und Dukha heißt Schmerz.

Auch diese Viveka hat eine besondere Bedeutung für unseren Alltag. Sie will uns helfen, uns von den vergänglichen Mögen und Nicht-Mögen, Vergnügen und Schmerz zu lösen, und zu dem zu kommen, was Ananda, wahre Freude ist.

Zusammenfassung

Viveka bedeutet „Unterscheidung“, die uns helfen will, uns zu lösen von Identifikationen und Illusionen, von fehlerhaften, falschen Vorstellungen.

In der Bhagavad Gita gibt es die Aussage „Yoga ist das Überwinden von falschen Vorstellungen“. Indem wir uns von falschen Vorstellungen lösen, kommt Yoga, kommen Einheit und Freiheit.

Letztlich sagen ja Yoga und Vedanta: „Man muss nichts erreichen. Jetzt und in diesem Moment bist du reines Bewusstsein, Unendlichkeit und Ewigkeit. Wenn du die falschen Vorstellungen überwindest und das erkennst und erfährst, was wirklich ist, dann bist du frei.“

Frage dich „Wer bin ich?“, erkenne dein Selbst und sei frei. Höre auf, dich zu identifizieren mit Anatma, mit dem was du nicht bist, und erkenne wer du bist.

Höre auf, das verlängern zu wollen, was sowieso vergänglich ist, und erwarte keine Beständigkeit im Vergänglichen. Akzeptiere die Veränderungen im Alltag, aber erkenne, dass es etwas Ewiges hinter allem gibt – das reine Bewusstsein, das Göttliche an sich.

Sei dir bewusst: Die Welt, so wie du sie wahrnimmst, ist ein Produkt deines eigenen Geistes, sie ist nicht so, wie du sie wahrnimmst. Du machst dir ein Bild von der Welt – andere machen sich ein anderes Bild. So viele Konflikte entstehen nur deshalb, weil jeder unterschiedliche Bilder hat und diese für die einzige Wirklichkeit hält. Löse dich von dem, was nicht wirklich ist. Erfahre das, was wirklich ist.

Sei dir bewusst, dass es im Alltag

  • Sukha Dukha - Vergnügen und Schmerz gibt,
  • Raga Dwesha - Mögen und Nicht Mögen,

mal magst du etwas, mal magst du es nicht. Höre auf, zu denken oder zu glauben, du müsstest nur die äußere Welt geschickt genug manipulieren und dann ginge es dir gut, dies ist eine Überschätzung der eigenen Selbstwirksamkeit. Denke auch nicht, dass nur die Anderen sich richtig verhalten müssten, und dann wärst du glücklich, das wäre die Opfer Mentalität. Weder die Selbstüberschätzung noch die Opfer Mentalität führen dich weiter. Äußere Dinge geben dir mal Sukha und mal Dukha, mal Vergnügen und mal Schmerz. Ananda, was du wirklich suchst, wahre, beständige und dauerhafte Freude, letztlich auch unbedingte, nicht bedingte Freude, findest du woanders. Über all das kannst du weiter nachdenken.

Video - Die vier Vivekas

Viveka Chudamani - Viveka und Vairagya

Unterscheide und entwickle Losgelöstheit, beides ist nötig

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 175 von Sukadev Bretz -

Shankara schreibt: Wenn Viveka und Vairagia vorherrschen wird der Geist rein und ist vorbereitet für die Befreiung. Deshalb wenn der Mensch nach Befreiung strebt müsse im Menschen vor allem diese zwei Eigenschaften gestärkt werden.

Nutze Viveka bei deinen Erfahrungen

Viveka und Vairagya sind wie zwei Flügel des gleichen Vogels. Viveka ist die intellektuelle Unterscheidungskraft. Viveka hat mit Buddhi zu tun. Buddhi ist der Intellekt. Und der Intellekt kann sich bewusst machen, ja der Körper hat einen Anfang und hat ein Ende.

Der Körper erzeugt verschiedene Erfahrungen. Der Körper geht durch:

Körper wird durchdrungen durch Prana. Prana kann mehr sein. Prana kann weniger sein. Prana kommt. Prana geht.

Ich bin der Wahrnehmende, der Beobachter

Manas gibt eine emotionale Reaktion auf eigene körperliche und pranische Wahrnehmungen. Manas interpretiert diese ganze Welt, projiziert ein ganzes Universum, reagiert in Emotionen und Gedanken.

Und Viveka erkennt Neti Neti, ich bin nicht dies. Ich bin nicht das. Viveka unterscheidet. Viveka kann unterscheiden:

  • zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen. Ich bin das Ewige. Das andere geht durch Veränderungen. Das andere ist das Vergängliche.
  • Viveka kann unterscheiden zwischen Selbst und Nichtselbst. Ich bin das Selbst. Alles was ich wahrnehmen kann bin ich nicht.

Dabei bin ich nicht der Körper. Ich bin nicht das Prana. Ich bin nicht die Emotionen. Ich bin nicht die Gedanken.

Vairagya - die innere Loslösung

Ich bin derjenige, der alles wahrnimmt. Ich bin der Beobachter. Das ist alles Viveka, die Unterscheidungskraft. Und dann gibt es noch Vairagya. Vairagya ist nicht leicht zu definieren. Emotional trifft es nicht ganz. Aber es hat so eine emotionale Komponente. Vairagya ist so die innere Loslösung. Vairagya könnte man auch sagen hat so ein intuitives Element. Vairagya irgendwo spürt die äußere Welt ist nicht wertvoll.

Viveka sagt ich brauche keine Süßigkeiten. Vairagya spürt das. Viveka würde sagen diese Gier nach dem ist unsinnig. Vairagya ist das Aufhören der Gier. Viveka würde sagen die Kränkung, das Gekränktsein ist eine überflüssige Reaktion. Der andere hat nur etwas gesagt. Er wollte mir vielleicht einen Tipp geben. Er hat sich vielleicht getäuscht. Es ist irrelevant. Es spielt keine Rolle.

Vairagya würde von innen heraus intuitiv sofort keine Reaktion zeigen. Also Viveka verstandesmäßig, Vairagya vom Herzen her.

Beides gilt es zu kultivieren. Manchmal geht Vairagya zu erst. Manchmal beklagen sich sogar Menschen das sie lustlos sind. Und sie beklagen sich ich habe das Interesse daran verloren. Das heißt Herz hat es verstanden. Aber die Buddhi versteht es nicht. Buddhi meine ich, müsste doch Interesse haben.

Aber vielleicht ist Vairagya da, die tiefe innere Verwirklichung. Das äußere Universum macht mich nicht glücklich.

Meditation über Verse aus dem Viveka Chudamani von Shankaracharya

Selbstverwirklichung durch meditative Versenkung

"Die großen Weisen, die frei von Leidenschaft, still und beherrscht sind und den Genüssen völlig entsagt haben, erkennen diese höchste Wahrheit. Sie erreichen am Ende des Lebens durch Vereinigung mit dem Selbst die endgültige Erlösung. Vertiefe auch du dich in diese höchste Wirklichkeit, in das wahre Wesen deiner Seele, die reine Glückseligkeit ist. Befreie dich von allem Irrtum, der vom eigenen Gemüt bewirkt ist. Sei frei, erreiche das Ziel des Lebens. Erwache. Schau in vollkommener Gedankenstille in tiefer Versenkung mit dem Auge klarer Erkenntnis die wahre Natur der Seele. Wenn der Sinn der gehörten Worte restlos erfasst ist, gibt es ganz gewiss keine Zweifel mehr.

Wenn die Fesseln, entstanden aus Unwissenheit in Bezug auf das Selbst fallen gelassen, wird die Seele als Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit erkannt. Dann gewinnen die Heilige Schrift die Logik und die Worte des Meisters ihre Beweiskraft und auch die im Innen gemachte eigene Erfahrung wird zum Beweis. Findung und Erlösung, Zufriedenheit und Sorgen, Krankheit und Gesundheit, Hunger und Durst sind nur von einem selber erfahrbar, andere können all das nur indirekt erfahren. Die Meister und die Heilige Schrift lehren vom jenseitigen Ufer aus. So kann der Weise, nur durch Erkenntnis, Dank der Gnade Gottes zustande gekommen, den Ozean der Seelenwanderung überqueren. Wenn der Mensch aus eigener Erfahrung, die eigene ungeteilte Seele selbst erkennt, ist er vollendet und lebt glückselig mit dem Selbst im Selbst, frei von jeder Vielfalt. Der fundamentale Lehrsatz des Vedanta ist: Die Einzelseele und die ganze Welt sind nichts anderes als Brahman, die absolute Wirklichkeit.

Das Leben im ungeteilten Sein bedeutet Erlösung. Die Heiligen Schriften sind der Beweis dafür, dass Brahman, die absolute Wirklichkeit, frei von jeder Vielfalt ist. Wenn der Gottsucher die höchste Wahrheit durch das Wort des Meisters, die Autorität der Heiligen Schriften und eigenes Nachdenken und Abwägen erkennt, kommt er mit gestillten Sinnen, konzentriertem Gemüt und unverrückbarem Wesen zu seiner Zeit im Selbst zur Ruhe."

Was ist das Selbst?

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"Ich bin ungeteilt und formlos wie der Raum. Wie die Sonne bin ich verschieden von dem, was erhellt wird. Ich bin fest und unverrückbar wie ein Berg. Ich bin uferlos wie der Ozean. Ich bin mit dem Körper nicht verbunden, wie auch die Wolken mit dem Himmel nicht verbunden sind. Was habe ich folglich mit Wachen, Traum, Tiefschlaf und deren Eigenschaften zu tun? Es ist der Körper, der entsteht und vergeht. Er allein schafft und erfährt Karma, nur er altert und stirbt. Ich aber stehe fest und unbeweglich wie ein Berg. Für mich, den ewig einen, vollendeten gibt es weder Tätigkeit noch Untätigkeit. Ich bin weder der Handelnde, noch gebe ich Anlass zum Handeln. Ich bin weder der Erfahrende noch gebe ich Anlass zum Erfahren. Ich bin weder der Sehende, noch gebe ich Anlass zum Sehen. Ich bin, die aus sich selbst leuchtende unvergleichliche Seele. Mag sich dieser träge Körper im Wasser oder auf der Erde wälzen, ich werde von deren Eigenschaften nicht beschmutzt, so wenig wie der Raum von den Merkmalen eines Krugs beeinflusst wird. Es mag 10, 100, 1000 verschiedene Umwandlungen der Energien und der Materie geben. Was habe ich, das ungebunden Bewusstsein mit diesen zu tun? Die Wolken berühren niemals den Himmel. Ich bin fürwahr das nichtduale Absolute, das Subtile, ohne Anfang und Ende wie der Himmel, in dem dieses Universum bis zum Unsichtbaren nur als Trugbild erscheint. Ich bin fürwahr das nichtduale Absolute, das alles trägt, alle Dinge erleuchtet, jede Gestalt annehmen kann, allgegenwärtig, vollständig leer, ewig, rein, reglos. Ich bin fürwahr das nichtduale Absolute, frei von allen Merkmalen und Wirkungen der Maya, die innerste Existenz, eine unvergängliche Dimension, absolutes Sein, Wissen, unendliche, höchste Glückseligkeit. Ich bin unveränderlich und ohne Teile, ich habe keine Gestalt, ich bin frei von Vielfalt, ich bin ewig. Alles ist letztlich im Ich. Ich umfasse die ganze Welt, ich überrage die ganze Welt – außer dem unendlichen Bewusstsein gibt es nichts. Ich bin das Absolute ungeteilte Bewusstsein, nie aufhörende Glückseligkeit."

Swami Sivananda über Viveka

Swami Sivananda

Swami Sivananda über Viveka in seinem Buch "Göttliche Erkenntnis"

"Viveka ist die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen (Sat und Asat), dem Dauerhaften und dem Vergänglichen (Nitya und Anitya). dem Selbst und dem Nichtselbst (Atman und Anatman). Viveka darf keine kurzlebige oder zufällige Laune des Aspiranten sein. Ein Viveki (ein Mensch mit Unterscheidungskraft) ist immer achtsam und lässt sich nie in etwas verstricken. Viveka gibt innere Stärke und geistigen Frieden. Aus Viveka entsteht Vairagya."

Viveka Prashnottari - aus dem Buch: Jnana Yoga

Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 169-173

Frage: Wo findest du ewige Freude?
Antwort: In deinem in dir weilenden Selbst.
F: Was ist das Begehrenswerteste?
A: Moksha.
F: Was ist das Schwierigste?
A: Konzentration und die Erkenntnis des Selbst.
F: Welches ist das lästigste Organ?
A: Die Zunge.
F: Wer ist dein größter Feind?
A: Der Geist.
F: Wer ist dein bester Verwandter?
A: Mumukshutva (das Verbrennen der Wünsche).
F: Wer ist dein wahrer Vater?
A: Der Guru.
F: Wer ist deine wahre Mutter?
A: Japa von OM.
F: Wer ist dein wahrer Bruder?
A: Die Selbstbeherrschung.
F: Wer ist deine Schwester?
A: Sama (Ruhe des Geistes).
F: Wer ist deine wahre Frau?
A: Shanti (Frieden).
F: Wer ist dein wahrer Sohn?
A: Der Mut.
F: Wer ist dein Gottvater?
A: Vichara (die Frage ‚Wer bin ich?').
F: Welche ist die beste Sprache?
A: Die Sprache des Herzens.
F: Wer ist deine wahre Tochter?
A: Kshama (Geduld).
F: Welche ist die größte Tugend?
A: Brahmacharya (Enthaltsamkeit).
F: Welches ist das schlimmste Gift?
A: Lust.
F: Welcher ist der heiligste Fluss?
A: Brahma Jnana (Das Wissen über das Selbst).
F: Welcher ist der heiligste Ort?
A: Trikuti (Der Punkt zwischen den Augenbrauen).
F: Wer ist dein wahrer Herr?
A: Ishvara.
F: Wer ist der wahre König?
A: Antaryamin (Der innere Regent).
F: Welcher ist der beste Dharma?
A: Selbstloser Dienst.
F: Welche ist die schlechteste Eigenschaft?
A: Ärgerlich zu sein.
F: Welcher ist der beste Purushartha?
A: Nididhyasana (Meditation über das Selbst).
F: Was ist das Beste, was einem geschehen kann?
A: Leid, es öffnet die Augen.
F: Was ist das Schlimmste was einen geschehen kann?
A: Von niederer Gesinnung zu sein.
F: Welche ist die schönste Blüte?
A: OM.
F: Welcher ist der schönste Baum?
A: Dharma (Pflicht, Wahrhaftigkeit).
F: Welche ist die beste Frucht?
A: Die Glückseligkeit im Ewigen.
F: Welches ist das beste Buch?
A: Das Innere Selbst.
F: Welcher ist dein bester Reichtum?
A: Unterscheidungskraft zwischen wirklich und nicht-wirklich.
F: Welche ist die beste Übung?
A: Konzentration auf Gott oder Atman.
F: Welche ist die beste Nahrung?
A: Das Hören der Sruti (Upanishaden).
F: Welche ist die schönste Stadt?
A: Der physische Körper (Navadvara Puri).
F: Welches ist das beste Gemüse?
A: Santosha (Zufriedenheit).
F: Welcher ist der beste Yogi?
A: Der stets im Selbst weilt.
F: Wer ist der beste Mensch?
A: Der herzliche Mensch.
F: Wer ist der schlechteste Mensch?
A: Der egoistische Mensch.
F: Welcher ist der schönste Himmel?
A: Ein mit Liebe und Großzügigkeit erfülltes Herz.
F: Welche ist die schlimmste Hölle?
A: Ein mit Neid und Hass erfüllter Geist.
F: Welcher ist der beste Bhakta?
A: Der, der den Atman in allem sieht.
F: Wer ist der beste Lehrer?
A: Die Erfahrung.
F: Welche ist die beste Wissenschaft?
A: Brahma Vidya (Die Wissenschaft des Selbst).
F: Was ist das Schönste in der Welt?
A: Satyam (Wahrhaftigkeit).
F: Welches ist das wertvollste Gut in der Welt?
A: Vairagya (Leidenschaftslosigkeit).
F: Wer ist der stärkste Mensch?
A: Der, der Beleidigung und Verletzung erträgt, Ahimsa praktiziert.
F: Welcher ist ein schwacher Mensch?
A: Ein empfindlicher Mensch.
F: Wer ist der glücklichste Mensch?
A: Der Tyagi (der von Bindung an die Sinneswelt Befreite).
F: Welcher ist der schlechteste Mensch?
A: Ein reicher Mensch.
F: Welcher ist der schönste Mensch?
A: Der Yogi.
F: Welcher ist der hässlichste Mensch?
A: Der habgierige Mensch.
F: Wer ist der Kaiser der Welt?
A: Der Jivanmukta (befreiter Weiser).
F: Wer ist ein Bettler?
A: Der, der Wünsche hegt.
F: Welcher ist der weiteste Ozean?
A: Der Ozean der Glückseligkeit (Brahman, das Selbst, Atman).
F: Welches ist das Gefährlichste in der Welt?
A: Die Gesellschaft weltlich orientierter Menschen.
F: Welche ist die größte Versuchung?
A: Die Frau für den Mann und der Mann für die Frau.
F: Was ist das Wünschenswerteste?
A: Erreichen der Erkenntnis des Selbst.
F: Wer ist der beste Fahrer?
A: Gott.
F: Wer ist die wunderbarste Maschine?
A: Der Geist.
F: Welche ist deine höchste Pflicht?
A: Den verborgenen ‚Fahrer‘ zu erkennen, wie Er zu sein, Ihm zu dienen, mit Ihm eins zu :werden, mit Ihm zu leben, Ihn zu lieben.
F: Welche ist der perfekteste Betrieb der Welt?
A: Der Betrieb des Geistes.
F: Wer ist der Eigentümer dieses Betriebes?
A: Der höchste ehrenwerte Gott.
F: Wer ist ein wahrer Trunkenbold?
A: Der, der mit Stolz, Wohlstand und Gelehrsamkeit vergiftet ist.
F: Welcher ist ein wahrlich blinder Mensch?
A: Der, der kein göttliches inneres Auge der Intuition besitzt.
F: Welcher ist der wahre Flickschuster?
A: Der, der denkt, der Körper sei das Selbst und der nur über auf den Körper Bezogenes spricht.

Worte aus der Bhagavad Gita Kapitel 13

Krishna und Arjuna in der Bhagavad Gita

Hier spricht Krishna über die Unterscheidungskraft zwischen der ewigen Seele (Purusha) und dem vergänglichen Körper, den er als das Feld bezeichnet:

Vers 29: Nur wer sieht, dass alle Handlungen allein von der Natur ausgeführt werden, und dass das Selbst handlungslos ist, sieht wirklich.
Vers 30: Wenn ein Mensch die ganze Vielfalt der Wesen in dem Einen ruhen sieht und auch sieht, dass sie daraus entstehen, wird er Brahman.
Vers 34: Menschen, die durch das Auge des Wissens den Unterschied zwischen dem Feld und dem Kenner des Feldes wahrnehmen und auch die Befreiung von der Natur des Seins, gehen zum Höchsten über.

Viveka umfasst verschiedene Formen der rechten Unterscheidung

Aus einem Artikel des Yoga Vidya Journal von Sukadev Bretz

  • Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen: Dazu muss man natürlich der Überzeugung sein, dass es etwas Ewiges gibt. Denn alles, was wir sehen, ist vergänglich. Alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende. Viveka heißt, dass wir die Überzeugung gefunden haben, dass es etwas Ewiges geben muss.
  • Unterscheidung zwischen dem, was Vergnügen und vergängliche Freude ist, und dem, was uns dauerhaftes Glück beschert,
  • Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst.

Viveka versus Vairagya

Vairagya ist emotional, Viveka ist verstandesmäßig. Bei Viveka weiß man, es gibt irgendwo einen Berg. Aber dann muss man ihn auch besteigen. Das geschieht dank Vairagya. Solange man sich auf Subecha befindet, schaut man sich den Berg an, liest alle Reisebeschreibungen, nimmt vielleicht noch ein Fernglas und geht mal 100 Meter hoch, um sich dann unten wieder auszuruhen. In Vairagya weiß man, dass der Sumpf, in dem man steckt, auf die Dauer nicht gut ist. Oder aber, das wunderschöne Leben im Tal reicht nicht aus. Man will auch mal auf den Berg steigen. Es reicht nicht aus, ihn immer nur von unten zu betrachten. Erst auf der nächsten Stufe des spirituellen Weges, auf Vicharana, begibt man sich tatsächlich auf den Weg.

Wenn du Gott verehrst, vertrauensvoll seinen Lehren folgst, wissend, dass du Fehler machen wirst und den hohen Ansprüchen vermutlich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten nicht ganz gerecht werden kannst, bemühst du dich trotzdem. Aus dieser Hingabe heraus wächst du und kommst irgendwann zur echten Unterscheidung (Viveka). Wenn du zu dieser echten Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen kommst, ist es nicht eine gekünstelte und abgehobene Unterscheidungskraft, sondern eine, die auch mit Gefühlen und Emotionen verbunden ist, eine, die du im Alltag leben kannst.

Phantasiereise zu Shankaracharya und seinen Schülern – Tiefenentspannung

Tiefenentspannung für tieferen Bezug zu Shankaracharya, den großen Jnana Yoga Vedanta Meister. Shankaracharya, auch Shankara genannt, lebte 788-820 n.Chr. Er schrieb Kommentare zu den Upanishaden, zur Bhagavad Gita, zum Brahma Sutra. Er verfasste Werke wie Viveka Chudamani, Atma Bodha, Tattva Bodha, Aparoksha Anubhuti und andere. Er machte den Übungsweg des Jnana Yoga populär: Höchste Verwirklichung und Erleuchtung durch systematische Selbstbefragung (Vichara, Viveka) und Loslassen (Vairagya). In dieser Tiefenentspannung begibst du dich auf eine innere Fantasiereise zu Shankara und seine vier Hauptschüler Padmapada, Hastamalaka, Totaka (bzw. Trotaka) und Sureshvara (bzw. Mandana Mishra). Du empfängst ihren Segen und Führung. Eine sehr wertvolle für all diejenigen, welche auf dem Jnana Yoga Weg voranschreiten wollen, und Vedanta mit Bhakti und ihrer Hatha Yoga Praxis verbinden wollen.

Du solltest die Yoga Vidya Tiefenentspannung oder die Sivananda Yoga Vedanta Tiefenentspannung kennen, bevor du mit diesem Audio arbeitest. Wie bei Yoga Vidya üblich, beginnst du mit dem Anspannen und Loslassen aller Körperteile. Dann vertraust du deinen Körper ganz der Erde an. Du verlässt in deiner Phantasie den physischen Körper und begibst dich auf eine Reise. Diese Reise führt dich zu Shankaracharya und seine Schüler. Du spürst ihre Energie und lässt ihre Segen auf dich wirken. Mit spiritueller Kraft aufgeladen, kommst du wieder zurück zu deinem Körper, bereit für die Aufgaben, die auf dich warten, bereit tiefer in der eigenen Viveka zu gehen.

Seminar über "Viveka Chudamani" von Shankaracharya

Intensiv F4 – Viveka Chudamani und Asanas Intensiv

"Viveka Chudamani" heißt übersetzt "Kleinod der Unterscheidung", "Kronjuwel der Unterscheidung". Die Schrift wurde wahrscheinlich Anfang des 9. Jahrhunderts n.Chr. von dem großen Vedanta Guru und Jnana Yoga Meister Shankaracharya verfasst. Das Viveka Chudamani gilt als eines der wichtigsten Werke über Jnana Yoga, den Weg des Wissens. Shankara beschreibt in diesem Werk die 4 Vivekas, die 4 Unterscheidungen, um sich zu lösen vom Relativen und seine Einheit mit dem Absoluten zu erfahren:

  1. Atma-Anatma Viveka: die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst,
  2. Nita-Anitya Viveka: die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen,
  3. Sukha-Ananada Viveka: die Unterscheidung zwischen vergänglichen Vergnügen und ewiger Wonne,
  4. Satya-Mithya Viveka: die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Illusorischen.

Dies sind Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Diese Mitschnitte sind eine systematische Darlegung der Vedanta Philosophie und des Jnana Yoga Weges zur Höchsten Verwirklichung. Diese Vortragsreihe ist nicht gedacht für Anfänger – Grundwissen von Yoga und Spiritualität wird vorausgesetzt.

Die drei Schätze auf dieser Welt

  • Vers 1: "Ich verneige mich vor Govinda, dem Lehrer der Wahrheit, dem Satguru, der Verkörperung höchster Glückseligkeit, der jenseits der Sinne und Gedanken, durch die volle Wahrheit der Vedanta-Philosophie erfahren werden kann."
  • Vers 2: "Für die einzelnen Seelen ist eine menschliche Geburt schwer zu erlangen. Noch schwieriger ist die Gabe der Weisheit. Noch schwieriger ist die Berufung für den Weg der vedischen Gesetze. Höher als das ist das Verstehen und letztlich das Praktizieren dieser Gesetze. Unerreichbar in hunderten von Millionen von Geburten ist die Fähigkeit des Menschen zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst zu unterscheiden, richtige Erkenntnis, verweilen in der absoluten Wirklichkeit und endgültige Erlösung."
  • Vers 3: "Drei Dinge sind besonders wertvoll und schwer zu erreichen und kommen allein durch die Gnade Gottes: menschliche Geburt, Wunsch nach Befreiung, liebevolle Führung durch eine große Seele."

Sukadev beschreibt insbesondere die drei großen Schätze im Leben eines Aspiranten:

  1. Manushyatam – menschliche Geburt und menschenwürdiges Leben,
  2. Mumukshutvam – Wunsch nach Befreiung,
  3. Mahapurusha Samshraya - liebevolle Fürsorge durch einen großen Meister.

Strebe nach dem Höchsten – du hast alles, was du dafür brauchst – Viveka Chudamani – 2. Teil

Strebe nach dem Höchsten – du hast alles, was du dafür brauchst. Kommentar zu den Versen 3-8 aus dem Viveka Chudamani, das Kleinod der Unterscheidung von Shankara bzw. Shankaracharya. Verleugne nicht den Ruf deiner Seele. Tief im Inneren strebst du nach Befreiung, Erlösung. Gehe den Weg. Alle Yoga-Wege führen zur Verwirklichung. Mechanisches Ausführen von Praktiken alleine reicht nicht aus. Bewusste Praxis mit Hingabe ist wichtig. Die vier Schritte des Jnana Yoga sind: (1) Shravana – Hören, Lesen, (2) Manana – Nachdenken, Diskutieren, Gedankenaustausch, (3) Nididhyasana – Meditation und Umsetzung im Alltag, (4) Anubhava – Verwirklichung. Zweiter Teil der Vortragsreiche Viveka Chudamani von Shankaracharya.

Erkenntnis und Verwirklichung – Viveka Chudamani – 3. Teil

Befreiung und Erlösung kommt durch Erkenntnis. Entsage den Früchten der Handlung. Strebe nach Befreiung. Der Wunsch nach Befreiung ist wichtig. Ist der Wunsch nach Erkenntnis und Verwirklichung groß, erreichst du die Befreiung in diesem Leben. Was heißt Erkenntnis? Was heißt Verwirklichung? Wie bekommt man die Höchste Verwirklichung? Sukadev zitiert aus dem Viveka Chudamani. Er erzählt die Geschichte eines entführten Jungen, der seine Familie wiederfindet. Der spirituelle Weg ist ein Wiederfinden unseres scheinbar verlorenen Erbes: In Wahrheit sind wir spirituell unendlich reich – denn wir sind Brahman und damit Satchidananda. Wir fühlen uns als Bettler – und betteln um etwas Glück. Es gilt das spirituelle Erbe anzutreten und zu erfahren: Ich bin Satchidananda. Wissen ist schon eine Hilfe. Verwirklichung ist das Ziel. Diese Mitschnitte sind eine systematische Darlegung der Vedanta Philosophie und des Jnana Yoga Weges zur Höchsten Verwirklichung. Diese Vortragsreihe ist nicht gedacht für Anfänger – Grundwissen von Yoga und Spiritualität wird vorausgesetzt.

Wie erlangst du die höchste Erkenntnis und Verwirklichung? – Viveka Chudamani – 4. Teil

Wie gelangt man zur Erkenntnis des Höchsten? Wie erfährt man die Absolute Wirklichkeit? Wie erfährst du die Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Darüber spricht Shankaracharya ab dem 13. Vers des Viveka Chudamani. Sukadev erläutert diese Verse und betont Shankaras Aufforderung: Strebe nach dem Höchsten. Widme dich dem spirituellen Weg. Suche die höchste Erkenntnis. Verschiebe es nicht. Bewusst oder unbewusst strebt jeder nach der Höchsten Wahrheit. Letztlich sind alle menschlichen Bestrebungen Ausdruck der Suche nach dem Absoluten. Du bist unendlich und ewig: daher stören dich alle Begrenzungen. Du bist reines Wissen und Bewusstheit: Daher suchst du nach immer intensiveren Erfahrungen und willst immer mehr wissen. Du bist unendliche Wonne: daher können dich kleine und vorübergehende Freuden nicht dauerhaft befriedigen. Erfahre das Unendliche, Brahman – dann bekommst du all das, wonach du strebst.

Vedanta Tradition: Geschichte, Schriften, Meister und Autoren des Vedanta – Viveka Chudamani – 5. Teil

Vedanta Hintergrundwissen: Was sind die wichtigsten Schriften des Vedanta? Veden, Upanishaden, Brahma, Sutra. Yoga Vasishtha, Panchadashi. Schriften von Shankara, insbesondere Atma Bodha, Viveka Chudamani, Tattwa Bodha, Aparoksha Anubhuti. Vedanta Traya: Upanishaden, Brahma Sutra, Bhagavad Gita. Die Rolle von Shankaracharya. Kevala Advaita Vedanta, Dvaita Vedanta. Neo-Vedanta seit Swami Vivekananda. Traditionslinien des Vedanta heute. Fünfter Teil der Vortragsreiche Viveka Chudamani von Shankaracharya. Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Diese Mitschnitte sind eine systematische Darlegung der Vedanta Philosophie und des Jnana Yoga Weges zur Höchsten Verwirklichung. Diese Vortragsreihe ist nicht gedacht für Anfänger – Grundwissen von Yoga und Spiritualität wird vorausgesetzt. Mehr Infos zu Vedanta

Welche Richtungen gibt es im Vedanta heute? Viveka Chudamani – 6. Teil

Vedanta heißt "Ende des Wissens". Vedanta ist der Name für ein Philosophie-System, ein spirituelles Übungs-System, für eine spirituelle Richtung. Sukadev spricht über die verschiedenen Richtungen im Vedanta: Klassischer Vedanta seit Shankaracharya; Neo Vedanta seit Ramakrishna und Swami Vivekananda; Neo Advaita seit Ramana Maharshi, Nisargatta Maharaj, Poonjaji; Erkenntnis-Vedanta, auch "pure Vedanta" genannt, insbesondere propagiert von Swami Brahmananda und Swami Dayananda. Die Bedeutung von Shankaracharya für die religiöse und spirituelle Entwicklung Indiens – und für den ganzheitlichen Yoga. Rezitation einiger Verse aus dem Viveka Chudamani.

Sehnsucht nach Befreiung und die Hilfe durch die Meister – Viveka Chudamani – 7. Teil

Kommentare zum Viveka Chudamani von Shankaracharya, Verse 35-44: Sehnsucht nach Befreiung ist wichtig. Die Yoga Meister haben die Befreiung erreicht. Sie helfen dem spirituellen Aspiranten, dem würdigen Schüler. Sie ermahnen dich: Mache es dir nicht zu gemütlich. Es gibt keine Garantie, dass du weiter gesund bist und noch länger lebst. Du weißt nicht, wie dein nächstes Leben aussieht. Daher: Strebe jetzt nach dem Höchsten, nach Befreiung, Erleuchtung, Erlösung. Yoga ist nicht einfach Wohlfühlen. Es geht um mehr. Das Wohlgefühl, das Yoga auslöst, kann auch hinderlich sein für die Befreiung. Strebe nach dem Höchsten.

Wer bin ich? – Atma Anatma Viveka – Viveka Chudamani – 8. Teil

Wer bin ich? Das ist eine ganz besonders wichtige Frage. Um diese Frage zu beantworten, gibt es eine Vedanta Methode: Die Atma-Anatma Viveka, die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst. Grundlage ist die Subjekt-Objekt-Analyse, die Unterscheidung zwischen dem Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen. So gelangst du schrittweise zum Ablegen von Identifikationen, von "Ego" und "Mein". Durch das Ablegen von Identifikationen, von Selbst- und Fremdbildern, wird wahres Annehmen und wahre Liebe möglich. Durch das Loslassen des Vergänglichen verschwindet die Angst. Schließlich erfährst du deine wahre Natur als absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Wer bin ich? Fortsetzung – Atma Anatma Viveka – Viveka Chudamani – 9. Teil

Wer bin ich? Hier kommt die Fortsetzung der Atma-Anatma-Viveka, der Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst: Identifiziere dich nicht mit Nation, Persönlichkeit, Fähigkeiten. Humor als Weg, Identifikationen schwächer werden zu lassen. Interpretation Verse 50-56 Viveka Chudamani: Ein spiritueller Aspirant verehrt seine ganze Familie. Spirituelle Praxis ist nicht egoistisch, sondern hilft vielen Menschen.

Satchidananda – du bist unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit – Viveka Chudamani – 10. Teil

Dritter Teil der Atma-Anatma Viveka, der Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst und dem scheinbaren Ich. Hier kommt die Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Die Antwort ist: Ich bin. Ich bin nicht irgendetwas. Ich bin. Anders ausgedrückt: Meine wahre Natur ist SAT – unendliches, ewiges Sein. Ich bin bewusst – unendliches Bewusstsein (Chid). Ich bin Wonne (Ananda) – denn wenn ich ganz bei mir bin, bin ich glücklich. Wenn ich die Identifikationen loslasse, bin ich glücklich. Daher: Ich bin Satchidananda, unendliches absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Einheit des Bewusstseins – Liebe als Weg – Viveka Chudamani – 11. Teil

Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit. Es gibt nur ein Selbst. Alle Wesen sind Ausdruck des gleichen Bewusstseins. Erfahre dieses eine und Ewige in der Meditation und im Alltag. Liebe ist ein Weg, Einheit zu erfahren. Entwickle Liebe in allen Wesen. Und auch in der relativen Liebe erfahre die Einheit und Verbundenheit. Bleibt die Frage: Wie wird aus dem Einen Vielheit? Aus einem viele? Und: Wie löst man sich von Verhaftungen?

Prana, die Lebensenergie und die 4 Teile des Geistes – Viveka Chudamani – 12. Teil

Was ist Prana, die Lebensenergie? Welche Manifestationen von Prana gibt es? Wie können wir geschickt mit dem Prana umgehen? Wie funktioniert der Geist? Welche Teile hat der menschliche Geist? Wie kann man geschickt mit seinem Geist umgehen? Darüber spricht Sukadev sehr kurz anhand einiger Verse aus dem Viveka Chudamani von Shankaracharya. Ausführlicher geht Sukadev ein auf die Frage: Wie löst man sich aus der Identifikation? Er zeigt drei Wege auf: Subjekt-Objekt-Analyse, Analyse des Beschränkten, um sich davon zu lösen und geschickter Umgang mit dem Beschränkten, um es dann zu transzendieren. Zu all dem kann das Studium des Viveka Chudamani verhelfen. Leider fehlen drei Vorträge aus der Reihe – ein Kabel war locker und das Aufnahmegerät hat leider drei Mal nichts aufgenommen. Wir bezeichnen das dennoch als 12. Teil der Vortragsreihe zum "Viveka Chudamani – das Kronjuwel der Unterscheidung", obgleich es eigentlich der 15. war. Es fehlt die Ananda-Sukha Viveka sowie die Sat-Asat, die Satya-Mithya und die Nitya-Anitya Viveka. Du musst also doch das ganze Seminar mal in Bad Meinberg besuchen. Suche unter Seminar-Übersicht nach "Viveka Chudamani".

Höchste Verwirklichung und die Welt des Scheins – Viveka Chudamani – 13. Teil

Höchste Verwirklichung und die Schritte dahin. Sukadev geht zunächst auf Fragen ein: Wie überwindet man Widerstände beim Pranayama? Was ist besser: Nichtanhaften oder Entsagen? Eine Frage, welche ja ein Hauptthema auch in der Bhagavad Gita ist. Dann behandelt Sukadev Verse aus dem Viveka Chudamani: 108-110: Maya, die Ursache der Welt des Scheins. 111-119 Die drei Gunas. 124-136 Die Höchste Seele. Diese Verse über die Höchste Seele, Atman, bedürfen keiner Interpretation. So liest Sukadev diese letzten Verse einfach vor und lässt ein paar Minuten, um in die Stille zu gehen.

Shankaracharya Leben und Legenden des großen Jnana Yoga Meisters – Viveka Chudamani 14. Teil

Shankaracharya, auch Sankara genannt, war einer der größten Yoga Meister aller Zeiten. Er gilt insbesondere als Jnana Yoga Vedanta Guru. Er lebte von 788-820 n.Chr. Sukadev erzählt hier die Sankara Vijaya, die Lebensgeschichten von Shankaracharya. Er erzählt die Lebensgeschichte weniger historisch-kritisch, sondern mehr als Lehrrede für interessierte Schüler. Denn das Leben eines großen Meisters verkörpert letztlich seine Lehren. Lausche diesem humorvollen und doch tiefsinnigen Vortrag, der dir Shankaracharya und seine Vedanta-Lehren sehr nahe bringt. Sehr hilfreich für alle, welche das Vedanta-Studium mit Bhakti, Hingabe, erleichtern wollen.

Abschluss der Vortragsreihe "Viveka Chudamani – das Kleinod der Unterscheidung" – Teil 15

Wie lebt man Vedanta im täglichen Leben? Abschlussvortrag der Vortragsreihe "Viveka Chudamani – das Kleinod der Unterscheidung". Leben aus dem Unendlichen und Ewigen. Mala, Vikshepa und Avarana – Überwindung der Selbstsucht, der Unruhe, des Schleiers der Unwissenheit. Vedanta im Alltag: Satchidananda Svarupoham – meine Wahre Natur ist absolutes Sein, Wissen und Glückseligheit. Das ist die Grundlage für uneigennütziges Dienen und für Arbeiten an Körper, Prana und Psyche. Vedanta hilft für ein erfülltes Leben. Ein bewusstes Leben und systematische spirituelle Praxis helfen der Verwirklichung des Jnana Yoga. Leben aus dem Geist von Vedanta machen das Leben großartig, freudvoll, liebevoll – führt zur Erfahrung der Einheit. Spirituelle Praxis macht Vedanta erfahrbar. Mitschnitt des letzten Vortrags im Rahmen des Samstag-Abend-Satsangs nach der Meditation während der Yogalehrer Weiterbildung Viveka Chudamani bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Der spirituelle Name Viveka

Viveka heißt Unterscheidungskraft. Viveka ist die Unterscheidungskraft zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen, die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, die Unterscheidung zwischen der wahren Freude, Ananda, und dem vergänglichen Vergnügen.

Wenn du Viveka heißt, dann soll das heißen: "Unterscheide!" Und wisse, du bist das Unsterbliche Selbst, du bist nicht der Körper. Erkenne, hinter dem ganzen Universum gibt es die höchste Göttliche Wirklichkeit. Lass dich nicht von den vergänglichen Dingen faszinieren, lass dich nicht so leicht kränken und lass dich nicht von Emotionen zu sehr durcheinander rütteln. Unterscheide. Unterscheide, wer du wirklich bist: Unterscheide, was es wert ist, zu tun. Unterscheide, und triff eine gute Wahl. Nutze also jetzt deine Viveka und lerne, immer mehr Viveka zu nutzen, um schließlich Atman zu erfahren.

Das Sanskritwort Viveka

Viveka , Sanskrit विवेक viveka, Scheidung, Trennung , Unterscheidung, Untersuchung, Prüfung; Einsicht, Verstand. Viveka ist ein Sanskrit Substantiv männlichen Geschlechts und kann übersetzt werden ins Deutsche übersetzt mit Scheidung, Trennung, Unterscheidung, Untersuchung, Prüfung; Einsicht, Verstand.

Verschiedene Schreibweisen für Viveka

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Viveka auf Devanagari wird geschrieben "विवेक", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "viveka", in der Harvard-Kyoto Umschrift "viveka", in der Velthuis Transkription "viveka", in der modernen Internet Itrans Transkription "viveka".

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch Scheidung, Trennung, Unterscheidung, Untersuchung, Prüfung; Einsicht, Verstand. Sanskrit Viveka
Sanskrit Viveka Deutsch Scheidung, Trennung, Unterscheidung, Untersuchung, Prüfung; Einsicht, Verstand.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
  • Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
  • Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887

Weblinks

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