Kshama

Aus Yogawiki

1. Kshama (Sanskrit: क्षम kṣama adj. u. m.) geduldig, ertragend, aushaltend; tüchtig, vermögend, fähig, im Stande zu; geeignet, passend, angemessen; recht, ersprießlich; ein Beiname Shivas.

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2. Kshama (Sanskrit: क्षमा kṣamā f.) Geduld, Langmut, Vergebung, Nachsicht; Toleranz; Zahmheit; die Erde, Erdboden; Bezeichnung der Zahl eins (Eka); ein Beiname der Durga; Gerber-Akazie (Khadira).

3. Kshama (Sanskrit: क्षाम kṣāma adj.) verkohlend, versengt, angebrannt; ausgedörrt, vertrocknet, abgemagert, schlank; schwach, gering, unbedeutend.

Bilder zu Kshama (Gerber-Akazie)

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Kshama क्षमा kṣamā Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Kshama, क्षमा, kṣamā ausgesprochen wird:

Swami Sivananda über Kshama

Der indische Yogi, Guru und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to Cultivate Virtues" über Kshama. Das englische Wort dafür ist Forgiveness. Kshama bdeutet Vergebung, Verzeihung, Nachsicht. Hier die Worte Swami Sivanandas:

"Kshama bedeutet zu vergeben, zu verzeihen. Kshama ist, wenn man über eine Beleidigung oder ein Verschulden hinweg sieht. Es ist die Bereitschaft oder die Neigung, zu vergeben oder zu entschuldigen. Ein Mensch, der vergeben kann, ist barmherzig und mitfühlend. Irren ist menschlich, vergeben ist göttlich.

Die Vortäuschung von Versöhnlichkeit ist verbreitet. Wirkliche Vergebung ist selten. Wenn du Kshama übst, wirst du stark und edel. Du hast deinen Ärger leicht im Griff. Vergebung spart die für Ärger benötigte Energie, den Preis des Zorns, die Verschwendung von Geist. Vergebung sollte so sein wie eine vernichtete Notiz – in zwei Stücke zerrissen und verbrannt, so dass sie nie jemandem vorgehalten werden kann. Wer Kshama praktiziert hört auf, Unmut oder Groll gegen einen Menschen zu hegen, der ihn verletzt hat.

Kshama oder Versöhnlichkeit ist ein Gegenmittel gegen Ärger. Vergebung (im englischen Originaltext: 'forgiveness') macht auf innere Gefühle aufmerksam und setzt voraus, dass eine Freundschaft zuvor entfremdet war. Wenn wir um Vergebung bitten, dann suchen wir in erster Linie die Beseitigung von Ärger. „Verzeihen, entschuldigen“ (im englischen Originaltext: 'pardon')bezieht sich mehr auf äußere Dinge oder Auswirkungen und wird oft bei unbedeutenden Angelegenheiten verwendet, so beispielsweise wenn wir um Entschuldigung für eine Unterbrechung bitten. Der Richter gewährt Begnadigung und keine Vergebung."

Sukadev über Kshama

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kshama

Kshama ist eine der vielen Eigenschaften, die für den spirituellen Aspiranten sehr wichtig sind. Kshama heißt, geduldig zu sein, und es heißt auch, Vergebung zu üben. Kshama heißt zunächst mal mit dir selbst. Es gilt, intensiv zu praktizieren. Es gilt, mit großem Engagement zu praktizieren. Es gilt, mit Tejas zu praktizieren. Oder Patanjali nennt es auch, mit Sakshatkara, also mit großer Intensität, mit Hingabe zu üben. Das ist der eine Aspekt. Der zweite ist aber auch, mit Kshama, also geduldig. Es geht nicht so schnell, es dauert eine Weile. Auch im Umgang mit anderen kann es gut sein, sie zu fordern. Es kann gut sein, angenommen, du hast Mitarbeiter oder du hast Kinder oder du bist Lehrer, Menschen wachsen, indem du sie forderst.

Menschen wachsen nicht dadurch, indem du nur freundlich zu ihnen bist, sondern es gilt, sie zu fordern, herauszufordern, und auf diese Weise förderst du Menschen. Dann gilt es aber, geduldig zu sein, Kshama zu üben, denn es dauert eine Weile, der Mensch ist nicht so einfach umzuformen, Menschen lernen nicht so schnell. Menschen können auch nicht so schnell auf neue Herausforderungen eingehen. Herausforderung und dann Kshama, Vergebung üben und Geduld.

Wenn du Menschen große Aufgaben stellst, werden sie auch Fehler machen. Wenn du willst, dass Menschen sich entwickeln, gib ihnen große Aufgaben, aber sei auch vergebend. Umgekehrt, natürlich nicht nur, wenn du selbst Aufgaben gibst, sondern auch, andere mögen dir Aufgaben geben, und du bist frustriert, und du schimpfst über die, die dir die Aufgaben geben. Übe auch Kshama gegenüber denen, die dir Aufgaben geben. Übe Kshama gegenüber Menschen, die nicht so freundlich zu dir waren, die dir vielleicht übel mitgespielt haben, die dich vielleicht ungerecht behandelt haben. Übe Kshama, Vergebung, übe Geduld, so kommst du zum Höchsten, zur höchsten Verwirklichung.

Der Spirituelle Name Kshama

Kshama, Sanskrit क्षमा kṣamā f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Geduld, Vergebung, Bezeichnung der Erde, Durgas, Name einer Tochter Dakshas. Kshama kann Aspirantinnen gegeben werden mit Durga Mantra, Soham Mantra.

Kurzvortrag von Sukadev über Kshama als spiritueller Name

Der spirituelle Name Kshama. Kshama ist ein spiritueller Name für Aspirantinnen mit Durga Mantra oder abstraktem Mantra. Kshàmà ist die korrekte Sanskrit Aussprache. In Indien sagt man meistens Kshámá. Kshama bedeutet Geduld, Langmut, Vergebung und Nachsicht. Kshama heißt auch Toleranz und ist auch die Erde und der Erdboden. Kshama ist auch ein Beiname von Durga. Wenn du den Namen Kshama bekommst dann soll das heißen das du nachsichtig sein willst. Das du langmütig sein willst. Das du tolerant sein willst. Und das du auch auf der ganzen Erde die Göttliche Mutter sehen willst. Du kannst geduldig und großzügig werden wie die Erde.

Die Erde gilt oft als Symbol für die Geduld. Menschen trampeln auf ihr herum. Menschen machen vieles mit der Erde. Die Erde bleibt typischerweise geduldig. Aber machmal ist auch die Geduld der Erde zu Ende wie wir ja inzwischen auch wissen. Die Erde kann sich irgend wann mal wehren. Nichtsdestotrotz wenn du den Namen Kshama hast dann kannst du lernen über Kränkungen hinaus zu wachsen. Du kannst lernen in allem was die Menschen tun auch sehen, das sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Selbst wenn sie dir Böses antun willst du ihnen vergeben und ihnen uneigennützige Liebe schenken.

Kshama in der Hatha Yoga Pradipika

Svatmarama zählt in seinem Hauptwerk Hatha Yoga Pradipika Kshama zu den 10 Yamas. Patanjali zählt im Yoga Sutra 5 Yamas auf (Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya, Aparigraha). Svatmarama nennt die ersten vier diese fünf - und danach 6 weitere.

Der erste der Yamas, den Svatmarama erwähnt, der nicht in den 5 Yamas von Patanjali Yoga Sutra enthalten ist, ist Kshama, also Geduld, Nachsicht, Vergebung, Langmut, Versöhnlichkeit. Nach der Aufzählung der hohen Tugenden, die schwer vollständig umzusetzen sind, kommt gleich Kshama, Nachsicht. Man soll sich bemühen, sein Leben nach ethischen Idealen auszurichten - dann aber langmütig mit sich selbst sein. Und man soll sich bewusst sein, dass spiritueller Fortschritt auch Geduld erfordert.

Und es ist wichtig, auch mit anderen Langmut zu üben, Vergebung. Aus Langmut und Nachsicht kommt Vergebung - alles drei sind Bedeutungen von Kshama. Gerade in idealistischen Kontexten ist es wichtig, Vergebung, Langmut und Versöhnlichkeit zu haben - und sich nicht wegen hoher Ideale zu sehr zu streiten.

Kshama in der Bhagavad Gita

Kshama kommt in der Bhagavad Gita drei Mal vor als erstrebenswerte Eigenschaft:

Bhagavad Gita: 10.04:

buddhirjñānamasaṃmohaḥ
kṣamā satyaṃ damaḥ śamaḥ
sukhaṃ duḥkhaṃ bhavo ’bhāvo
bhayaṃ cābhayameva ca

Vernunft, Weisheit, Nichttäuschung, Versöhnlichkeit (Kshama), Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung, Ruhe und Gleichmut gegenüber Sukha und Dukha also Vergnügen und Schmerz – Sein oder Geburt, Nichtsein oder Tod, Furcht und auch Furchtlosigkeit, (10.05) Nichtbeleidigen, Gelassenheit, Zufriedenheit, Askese, Wohltätigkeit, Ehre, Schande – (diese) verschiedenen Eigenschaften der Wesen entstehen allein aus Mir.

Bh G 10.34

mṛtyuḥ sarvaharaścāham
udbhavaśca bhaviṣyatām
kīrtiḥ śrīrvākca nārīṇāṃ
smṛtirmedhā dhṛtiḥ kṣamā

... unter den Tugenden bin ich besonders ... Gedächtnis, Intelligenz, Festigkeit und Verzeihen (Kshama)

Bh G 16.03

tejaḥ kṣamā dhṛtiḥ śaucam
adroho nātimānitā
bhavanti saṃpadaṃ daivīm
abhijātasya bhārata

Stärke, Versöhnlichkeit (Kshama), seelische Kraft, Reinheit, Fehlen von Hass, Fehlen von Stolz – diese besitzt ein Mensch, der für einen göttlichen Zustand geboren ist, Oh Bharata

Verschiedene Schreibweisen für Kshama

Kali mit Shiva

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Kshama auf Devanagari wird geschrieben " क्षामा ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " kṣāmā ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " kSAmA ", in der Velthuis Transliteration " k.saamaa ", in der modernen Internet Itrans Transkription " kShAmA ".

Video zum Thema Kshama

Kshama ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Kshama

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Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

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