Divine Life Society: Unterschied zwischen den Versionen

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1934 ließ er sich an der heutigen Stelle des [[Ananda Kutir]]s nieder. 1936, als das Bäumchen 'Swarg Ashram Sadhu Sangha' zu einem prächtigen Baum gewachsen war, entstand die Divine Life Society. Wie wir alle wissen, bringt dieser heilige Baum ständig neue Zweige hervor in Form von neuen Zentren der Divine Life Society in nah und fern. Täglich öffnen sich unvergängliche, duftende Blüten in Gestalt selbstlos Handelnder. Die Früchte dieses heiligen Baumes sind ewige Glückseligkeit.  
1934 ließ er sich an der heutigen Stelle des [[Ananda Kutir]]s nieder. 1936, als das Bäumchen 'Swarg Ashram Sadhu Sangha' zu einem prächtigen Baum gewachsen war, entstand die Divine Life Society. Wie wir alle wissen, bringt dieser heilige Baum ständig neue Zweige hervor in Form von neuen Zentren der Divine Life Society in nah und fern. Täglich öffnen sich unvergängliche, duftende Blüten in Gestalt selbstlos Handelnder. Die Früchte dieses heiligen Baumes sind ewige Glückseligkeit.  
Auch wenn die Divine Life Society 1923 entstand, so nahm sie ihren derzeitigen Namen erst 1936 an.
Auch wenn die Divine Life Society 1923 entstand, so nahm sie ihren derzeitigen Namen erst 1936 an.
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===Das Emblem der Divine Life Society===
===Das Emblem der Divine Life Society===

Version vom 13. Mai 2014, 15:17 Uhr

Die Divine Life Society ist eine Organisation der hinduistischen Reform Bewegegung, die von Swami Sivananda 1936 gegründet wurde. Der Hauptsitz der Divine Life Society ist der Sivananda Ashram in Rishikesh.

Swami Sivananda

Die Divine Life Society

Um das Anliegen und die Ziele der Divine Life Society zu verstehen ist es angeraten, sich mit den Lehren des Gründers, Swami Sivananda, zu befassen. Man erkennt schnell seine vom Göttlichen inspirierte Persönlichkeit, die in seiner Größe, seiner Berufung und seiner Herzlichkeit ihren Ausdruck fand und mit der er das Herz und die Seele der Organisation wurde, die um ihn herum erwuchs, die Divine Life Society.

Dr. Kuppuswami, der junge Suchende, der zu dem heute in aller Welt kannten Swami Sivananda wurde, verließ sein Land, Malaysia, gab seine Arbeit als Mediziner auf und suchte wahre spirituelle Erfüllung in Indien. Sein Weg führte ihn 1924 nach Rishikesh, wo er den Mönch Swami Viswananda traf. Schon ein kurzes Zusammensein ließ diesen Swami das Potential des jungen Arztes erkennen. Swami Viswananda bot Dr. Kuppuswami die Einweihung in den heiligen Orden der Sannyasins an und damit begann das Leben der Einkehr und des Dienens des Menschen, der fortan den Namen ´Swami Sivananda` trug.

Jahre der Askese, Meditation und Dienst am Nächsten führten zu einem spirituellen Erwachen, das die energiegeladene Persönlichkeit Swami Sivanandas auf eine höhere Stufe des Bewusstseins führte. Nach einfachen Unterkünften in Kolghat und dem Brahmananda Ashram nahe Rishikesh, zog es Swami Sivananda auf die östliche Seite des Ganges, nach Lakshman Jhula. Swami Sivanandas Wunsch war es, seine Tätigkeit als Arzt wieder aufzunehmen. So eröffnete er eine kleine Krankenstation, der er den Namen Satya Seva Ashram Klinik gab und in der er jeden Morgen und jeden Abend zwei Stunden praktizierte. Noch im selben Jahr, 1924, wurde im Swarg Ashram ein kleines Haus (Kutir) verfügbar (am gegenüberliegenden Ufer des Ganges, gegenüber dem heutigen Sivananda Ashram), in dem Swami Sivananda für die nächsten zehn Jahre leben sollte. In dieser Zeit vertiefte er sich in Meditation und spirituelle Praktiken. Was ihn von allen Ordinierten dieser Gegend jedoch unterschied war sein Dienst am Nächsten.

Swami Sivananda selbst sprach nie über seine spirituellen Erfahrungen. Doch kann man annehmen, dass er während der Zeit im Swarg Ashram (1924 - 1934) göttliche Visionen gehabt haben muss, die den leidenschaftlichen Sucher hin zu der spirituellen Ausnahmeerscheinung transformierten, die er einst werden würde. Die Nachricht über sein spirituelles Bewusstsein verbreitete sich schnell und bald kamen die ersten Schüler, um seinen Lehren zu lauschen und seinen Segen zu erhalten. Schwierig war es, alle Besucher in den beengten Verhältnissen des Swarg Ashrams unterzubringen, eine Veränderung stand an. Es wurde entschieden an die Westseite des Ganges zu ziehen, im Januar 1934 fand der Umzug statt.

Aufgrund der Tatsache, dass kein geeigneter Platz zur Verfügung stand, zogen Swami Sivananda und seine Anhänger vorübergehend in einen Kuhstall. Später wurde der Maharaja von Tehri auf die Gruppe von Swamis aufmerksam und zeigte sich großzügig, indem er ihnen ein Stück Land zur Verfügung stellte, auf dem ein Ashram erbaut werden konnte. Das Leben war hart und stellte einige Herausforderungen, doch die Freude, in Gegenwart eines großen Meisters zu sein ließ die Schüler alle Unannehmlichkeiten ertragen. Die Schüler in diesen frühen Tagen waren Swami Swarupananda, Swami Atmananda und der Mann, der eine der Stützen des Ashrams war, Swami Paramananda. Aus dieser Kerngruppe wuchs der Kreis von Schülern, die die Divine Life Society zu dem machten was sie heute ist.

Gurudev (so nannten seine Schüler Swami Sivananda) wurde immer wieder in den Punjab und in Regionen Uttar Pradeshs eingeladen, um Sankirtan (Singen des Göttlichen Namens) Konferenzen zu leiten. Als er wieder einmal von solch einer Konferenz zurückkam, erhielt Gurudev die Anordnung, er solle seinen neu entstehenden Ashram offiziell anmelden. Im Geiste von ‚tu es jetzt‘ verließ Gurudev den Zug an der nächsten Station, Ambala, und so wurde am 13. Januar 1936 der Divine Life Society Trust gegründet. Der Sivananda Ashram in Rishikesh wurde später die Zentrale der Divine Life Society.

Verbreitung der Spiritualität durch Bücher

Bhajanhalle des Sivananda-Ashrams in Rishikesh, Indien

Das Hauptziel der Divine Life Society ist die Verbreitung spirituellen Wissens. In der Tat war dies die höchste Priorität Gurudevs, da er grundsätzlich alles teilen wollte was er besaß. Nachdem er höchstes Bewusstsein erlangt hatte, kannte sein Eifer keine Grenzen mehr. Er setzte sich das spirituelle Erwachen der Menschheit zum Ziel. Er schrieb über 300 Bücher in einem verständlichen Stil, die den Leser direkt ansprechen - als säße er Gurudev persönlich gegenüber. Er hatte die Gabe, schwierigstes Wissen für den einfachen Menschen verständlich zu erläutern.

Er stellte seine Gelehrsamkeit nie zur Schau, er stellte sich immer auf den Bewusstseinszustand seines Lesers ein. So konnten seine unnachahmlichen spirituellen Schriften in Millionen Lesern in aller Welt den Funken des spirituellen Erwachens entzünden und sie inspirieren, den Weg der Spiritualität zu beschreiten. Zu Beginn hatte er kein Geld, eine Lampe zu kaufen, ein leeres Tintenfass, ein Docht und Kerosin lösten das Problem. Er hatte kein Geld, um Papier zu kaufen, so sammelte er benutze Briefumschläge und schrieb auf deren Innenseite. Kein Widerstand war ihm zu groß um ihn nicht zu überwinden. Seine Begeisterung, das spirituelle Wissen zu verbreiten, war einfach nicht aufzuhalten.

1929 veröffentlichte Swami Sivananda sein erstes Buch, "The Practice of Yoga", Teil 1, viele weitere sollten folgen. Um die Verbreitung des Wissens besser zu organisieren wurde 1939 die Sivananda Publication League ins Leben gerufen, die die Veröffentlichung von Gurudevs Büchern erleichtern sollte. Die SPL wuchs über die Jahre stetig und es wurden auch Bücher von Swami Chidananda, Swami Krishnananda, Swami Brahmananda und weiteren ehrwürdigen Swamis der Divine Life Society verlegt. Zurzeit (offenbar 2004) verwaltet die SPL einen Bestand von 150 Titeln in Indien und in der ganzen Welt. Viele von ihnen werden im Sivananda Ashram selbst gedruckt.

Da es sich oft als schwierig erwies, die Bücher schnell und kostengünstig zu drucken, schaffte sich die Gesellschaft eine eigene Druckerpresse an und verlegte die Bücher selbst. So wurde 1951 die Yoga Vedanta Forest Academy Press gegründet und eine alte Chandler & Price Druckerpresse in Betrieb genommen. Es dauerte noch zwei weitere Jahre bis der Ashram mit Elektrizität ausgestattet war, so wurde die Presse bis dahin mit den Füßen bedient.

Swami Dayanandaji und Sri Narasimhuluji waren für über 35 Jahre die Herrscher hinter der Presse und durch ihren unermüdlichen Einsatz kam das Verlegen und Drucken von Gurudevs Büchern in Fahrt. Zusammen mit dem Verlegen der Bücher erschien eine regelmäßig erscheinende spirituelle Zeitschrift für die Öffentlichkeit und 1938 erschien die erste Ausgabe des "The Divine Life" Magazins, das an die Anhänger Gurudevs geschickt wurde. Das Magazin gibt es nun seit 66 (76 in 2014, falls es das Magazin noch gibt) Jahren. Ebenfalls verfügbar ist eine Version in Hindi, "Divya Jivan". Beide Journale enthalten Artikel über Yoga Philosophie, Religion und Anleitung zu spiritueller Praxis. Im Dienste der Gemeinnützigkeit.

Swami Sivanandas Herz war so groß, dass keine einen Menschen betreffende Notwendigkeit außer Acht gelassen wurde. Von jeher war die medizinische Versorgung Gurudevs Anliegen und wie sich die Divine Life Society entwickelte und der Sivananda Ashram sich ausdehnte, so erweiterten sich die Möglichkeiten der Behandlung Kranker. 1950 wurde im Sivananda Ashram ein für alle offenes Hospital eröffnet, kostenfrei in Bezug auf Behandlung und Medikation. Das Hospital hat heute 30 Betten, einen Operationssaal, ein Labor, eine Abteilung für Röntgen Aufnahmen, eine gynäkologische Abteilung und eine Apotheke. Die Kranken werden ambulant und stationär von drei Oberärzten und weiteren Medizinern betreut. Über 500 Patienten werden im Durchschnitt täglich behandelt. Wenn man über das Hospital spricht darf ein Name nicht unerwähnt bleiben, Dr. Devaki Kutty. Sie unterstützte den Ashram über viele Jahre, hauptsächlich war sie verantwortlich für die Gynäkologie und die Verwaltung.

Unaufhörlich wuchs das Hospital, 1945 wurde eine Ayurvedische Apotheke eröffnet, 1956 eine Augenklinik. Den Bedürfnissen der Ärmsten der Armen der Umgegend wurde durch die Gründung des "Sivananda Home" Rechnung getragen. Es war ein Hospital und Versorgungszentrum für Mittel- und Heimatlose, sowie an Lepra, TB und AIDS Erkrankten. Zusammen mit der ambulanten Betreuung sorgte das Sivananda Home für rund 50 Patienten, die keine andere Unterkunft hatten. Die Divine Life Society hat weitere vier Zentren, die auf Lepra spezialisiert sind, zwei davon werden von der Gesellschaft getragen, zwei sind unabhängig. Zusätzlich finanziert die Gesellschaft Lepra Zentren in Orissa und eine Klinik für Lepra Kranke in der Lakshman Jhula Lepra Klinik.

Die Divine Life Society ist in vielen Bereichen der Nächstenliebe tätig, sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Dennoch sollte man sich diese enorme Hingabe an den Menschen vor Augen führen, die sich zu einer derartigen Bandbreite entfaltet hat. Noch zu erwähnen sind: das Stipendium, das an würdige Bedürftige vergeben wird. Der "Disaster Relief Fund" der sich in Not Geratener annimmt. Die kostenfreie Speisung eines jeden, der darum bittet. Kostenfreier Unterricht, Unterkunft und Verpflegung während der zweimonatigen Studiengänge der Yoga Vedanta Forest Academy in den DLS Zentren. Kostenfreie Unterkunft und Verpflegung aller Besucher aus Indien und der Welt während ihres Aufenthaltes im Ashram. Der kostenfreie Versand von Literatur – Bücher, Hefte, Magazine – an tausende Empfänger. All das ist nur ein kleiner Ausschnitt, um aufzuzeigen in welcher Form der geniale Geist Swami Sivanandas heute noch wirkt.

Der Ashram wächst

Die Zentrale der Divine Life Society befindet sich im Sivananda Ashram in Rishikesh in Nord Indien an den Ufern des Ganges. Zu Beginn bestand der Ashram aus ein paar kleinen Häuschen am Ufer des Flusses, wo Gurudev mit seinen Anhängern lebte. Eine improvisierte Küche und ein paar Wohnräume wurden eingerichtet. Erst später, als Spenden von Anhängern eingingen, konnten allmählich Gebäude errichtet werden. Sechs Räume waren 1940 verfügbar im sogenannten Yoga Sadhana Kutir. Ananda Kutir, der Mittelpunkt aller Aktivitäten des Ashrams, konnte ebenfalls durch Spenden der Anhänger erbaut werden.

Als entschieden wurde, eine Verehrungshalle zu erbauen flossen die Spenden reichlich. Die Bhajan Halle wurde am 2. April 1942 eröffnet. Für viele Jahre fanden alle spirituellen Aktivitäten, Satangs, Retreats, Pujas und Veranstaltungen, in dieser Bhajan Halle statt. Am 3. Dezember 1943 begann das 24 Stunden/7 Tage Singen des Mahamantras für den Weltfrieden in der Bhajan Halle, das bis heute andauert. (Als ich 2010 im Ashram war gab es das nicht mehr) 1958 wurde neben der Bhajan Halle die Sivananda Säule errichtet, die als Inschrift die "20 spirituellen Anweisungen" trägt und Aussagen aller Weltreligionen.

Das Gebiet des heutigen Sivananda Ashrams war ein Dschungel, in dem viele Bilva Bäume wuchsen. Niemand wagte sich hinein, und gerade diese heilige Abgeschiedenheit wählte Gurudev für sein Sadhana und seine Meditation. Die Entscheidung für einen Ashram Tempel war gefallen. Anhänger aus Kalkutta brachten die nötigen Mittel auf und der Viswanath Tempel wurde am 31. Dezember 1943 eingeweiht. Es ist interessant zu erwähnen, dass Sri Sridhar Rao (Swami Chidanandaji, der spätere Präsident der Divine Life Society) als der erste Priester ernannt wurde.

Immer mehr Anhänger kamen in den Ashram zusammen, die Aktivitäten nahmen zu und die Spenden flossen. Viele neue Gebäude entstanden, der Kutir anlässlich des Silbernen Jubiläums, der Lakshmi Kutir, die Yoga Vedanta Forest Academy, der Parvati Kutir, Vaikuntha Dham, die Halle anlässlich des Diamantenen Jubiläums, der Ganga Kutir, der Siva Kutir und das Ganga Ghat. 1976 wurde eine Bibliothek eingerichtet, die derzeit 19.000 gespendete Bände enthält. 2001 wurde für Besucher eine Audio/Video Bibliothek eröffnet, mit Videos, VCDs, CDs, Audio Kassetten und Filmen. Neben der Audio/Video Bibliothek öffnete im selben Jahr ein Labor, das alte Bilder von Swami Sivananda und dem Sivananda Ashram restauriert und ausstellt. Erst vor kurzem wurde eine neue Yoga Halle und ein großräumiger Buchladen der Sivananda Publication League eröffnet, an den Ufern des Ganges, neben der Post. 1976 wurde ein großer Speisesaal erbaut, in dem 300 Personen gleichzeitig verköstigt werden können. Zur selben Zeit wurde eine Versammlungshalle für Satsang und große Feste, der Samadhi Mandir, fertiggestellt, darin enthalten der Samadhi Schrein, der das Gedenken an Swami Sivananda enthält. Er wurde kurz nach seinem Mahasamadhi (Tod des Körpers) 1963 erbaut. Große Erweiterungen waren nötig, um die stets wachsende Zahl von Besuchern unterzubringen. Anfang der 1980er Jahre wurden die zwei Blöcke des Govardhan Dhams auf dem Dattatreya Hügel über dem Hauptkomplex des Ashrams erbaut, Anfang der 1990er Jahre die zwei Blocks des Ishwar Bhavans auf dem Kailash Hügel.

Die Verwaltung der Divine Life Society

Swami Sivananda schien eine nicht zu bremsende Energie zu besitzen. Er schrieb 300 Bücher, führte eine spirituelle Institution, leitete die Sadhakas und Sucher, war in ständiger Verbindung mit Menschen aus aller Welt und nahm sich derer an, die bei ihm ihre spirituelle Zuflucht suchten. 1963 verließ er seinen Körper und andere traten an, um sein Werk weiterzuführen. Zu allererst Sri Swami Chidanandaji, der 1963 Präsident der DLS wurde und diese Position bis heute ausfüllt. Es genügt jedoch nicht, in ihm nur einen Leiter der Verwaltung zu sehen. Er ist ein Heiliger, der höchstes Bewusstsein erreicht hat, sein Leben und Werk haben tausende Menschen inspiriert. Swamiji waltete in Indien und im Ausland, um Gurudevs Werk zu verbreiten und zu erhalten.

Eine andere leuchtende Erscheinung der Divine Life Society war Sri Swami Krishnanandaji, der Generalsekretär der DLS von 1961 bis zu seinen Mahasamadhi 2001. Auch ihn dürfen wir nicht auf die reine Verwaltung beschränken. Er war ein Heiliger und Philosoph. Seine Bücher zeigten die Tiefe seines intellektuellen und spirituellen Wissens. Viele andere trugen zum Gelingen bei, zu viele um sie alle zu nennen. Doch einer verdient eine ganz spezielle Erwähnung: Swami Venkatesananda. Er wurde von Gurudev nach Südafrika, Mauritius und Australien geschickt um die DLS publik zu machen. Swami Venkatesanandas Bücher sind einfach und doch beeindruckend, angereichert mit Geist, Weisheit und außergewöhnlicher Einsicht. Er war ein wahres Leuchtfeuer für Gurudevs Anliegen bis zu seinem Mahasamadhi 1982.

Die Ashram Zentrale in Rishikesh hat 37 Bereiche, die sich den verschiedensten Erfordernissen annehmen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten, Hospital, SPL und der Druckerei, sind weitere Bereiche nennenswert. Der Mandir Bereich, verantwortlich für Riten und Pujas; Der Speisesaal, Annapurna Annakshetra; die Apotheke, die kostenfrei Medizin verteilt; der Verlag, der die DLS Magazine erstellt und verteilt; Der Bau Bereich; die Rezeption, die für die Unterbringung tausender von Gästen im Jahr verantwortlich ist. Gurudev war der Ansicht, dass die Menschen Gelegenheit zum Satsang in ihren jeweiligen Ländern und Gemeinschaften haben sollten. So entstand der Gedanke, mit der Zentrale der DLS verbundene Zweigstellen zu eröffnen. Das Werk der DLS wird so durch zahllose dieser Zweigstellen in Indien und der Welt getragen. Derzeit unterhält die DLS über 300 solcher Zweigstellen in Indien, eine große Anzahl davon in Orissa, und im Ausland, wie in Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Italien, Spanien, Japan, Hongkong, Malaysia, Mauritius und Australien, um nur ein paar zu nennen.

Wie die Divine Life Society entstand

Von Swami Paramananda Viele sind neugierig zu erfahren, wie es Sri Swamiji gelang, die einzigartige Divine Life Society innerhalb weniger Jahre nach seiner Ankunft in Rishikesh zu gründen. Das erste von Swami Sivananda 1929 verfasste und verlegte Buch ist ein Meisterstück der Yoga Praxis. Ich hatte die Gelegenheit, eine 'de luxe' Ausgabe in der Connemera Bibliothek in Madras zu Gesicht zu bekommen. Nur zwei Rupies sollte sie kosten. Selbst in diesen frühen Jahren seines Lebens als Sannyasin, wo es sehr schwierig für ihn war an Geld zu kommen, brachte Sri Swamiji kostbare Ausgaben heraus und stellte diese Schätze kostenfrei öffentlichen Bibliotheken und mittellosen Aspiranten zur Verfügung. Für den einfachen Menschen wurden schlichte Ausgaben zu niedrigen Preisen angeboten. Zufällig war das das Buch, das mich zu ihm brachte. So viel zu seinem ersten Buch. Für mich steht fest, im Grunde genommen, war die Divine Life Society in dem Moment entstanden, als Sri Swamiji Rishikesh betrat, damals 1923. Was er in diesen Tagen begann, führt er heute noch fort.

Er diente unaufgefordert allen Mahatmas die um ihn herum weilten, brachte ihnen Wasser aus dem Ganges und kümmerte sich um ihre Bedürfnisse. Ich selbst habe Sri Swamiji beobachtet, dass er auch während seiner Zeit im Swarg Ashram (ab 1930, als ich ihn das erste Mal traf) damit fortfuhr. Als ich einmal in sein Häuschen eintrat, um nach seinen Bedürfnissen zu fragen, bat er mich, den anderen Mahatmas zu dienen, ihre Kleidung zu waschen, ihre Unterkünfte zu säubern und ähnliche Dinge. Ein anderes Mal bat er mich, jedem stets nach besten Kräften zu dienen. Er hieß uns, ein kleines Tuch in unseren Taschen zu sein, um allzeit, ohne ihr Wissen, die Schuhe der Mahatmas und Yatris reinigen zu können, während sie an Satsangs teilnahmen. Dergestalt war sein Eifer im Dienste der kosmischen Gestalt Gottes (Virat Svarupa).

Als Sri Swamiji 1923 in Rishikesh mit dem Dienst am Nächsten begann war der Same für die Divine Life Society gesät. Er bewässerte ihn mit dem Nektar kosmischer Liebe und selbstlosem Dienst, so dass im nächsten Jahr eine zarte Pflanze sprießen und geweiht werden konnte, der Satya Seva Ashram, eine wohltätige und auch mobil einsetzbare Krankenstation für Mahatmas und Pilger. Dies geschah 1926, nachdem Sri Swamiji von Rishikesh nach Lakshman Jhula gezogen war.

In der Tat, der Same war ein heiliger, denn die zarte Pflanze wurde zu einem hübschen Bäumchen, als Sri Swamiji 1929 seine Unterkunft von Lakshman Jhula nach Swarg Ashram verlegte. Der Satya Seva Ashram ebnete den Weg für die Swarg Ashram Sadhu Sangha. Das Motto blieb erhalten: Selbstloses Dienen im Zeichen kosmischer Liebe. Zu allen Zeiten, auch wenn Sri Swamiji mit dem Schreiben von Büchern beschäftigt war, reiste er herum und leitete Satsangs und Sankirtans. All das formte den Teil seines Dienstes an der Gesellschaft, der sich mit jedem Mal mit erneutem Eifer weiterentwickelte. Swamiji reiste vom Kailash in Tibet nach Rameswaram am südlichen Ende des Deccan und von Srinagar in Kashmir zu der Ganges Mündung an der Bucht von Bengalen.

1934 ließ er sich an der heutigen Stelle des Ananda Kutirs nieder. 1936, als das Bäumchen 'Swarg Ashram Sadhu Sangha' zu einem prächtigen Baum gewachsen war, entstand die Divine Life Society. Wie wir alle wissen, bringt dieser heilige Baum ständig neue Zweige hervor in Form von neuen Zentren der Divine Life Society in nah und fern. Täglich öffnen sich unvergängliche, duftende Blüten in Gestalt selbstlos Handelnder. Die Früchte dieses heiligen Baumes sind ewige Glückseligkeit. Auch wenn die Divine Life Society 1923 entstand, so nahm sie ihren derzeitigen Namen erst 1936 an.

Das Emblem der Divine Life Society

Das Emblem der Divine Life Society symbolisiert die Synthese der vier Yogawege zur Gottes-Erkenntnis, die da sind: Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga. Die Gesellschaft steht vorrangig für die Verbreitung des Yogas mit all seinen Methoden. Ihr Kennzeichen weist auf das Praktizieren eines spirituellen Lebens hin, das im Einklang mit den vier Yoga Wegen steht: diene, liebe, meditiere, erkenne.

Die beiden Hände in dem Emblem bringen einen Lotus dar, Karma Yoga symbolisierend, das Weihen aller unserer Handlungen dem Herrn. Das Festhalten des Lotus symbolisiert, dass der wahre Karma Yogi in sich den Yoga vervollkommnet hat und umsetzt in einem ‚Gottgefälligen Leben‘. Die Wellen in dem Emblem symbolisieren die verfeinerten Gefühle des Bhakti Yogis, dessen Leidenschaften transformiert werden durch die Liebe zu Gott. Aus dem Gott liebenden Herzen des Bhaktas wogen die Wellen der Bhakti. Die Blütenblätter des Lotus am Rande des Emblems symbolisieren den Weg der Raja Yogas. Durch Raja Yoga werden alle feinstofflichen Zentren, die in Form des Lotus dargestellt werden, transzendiert. Das Chakra zwischen den Augenbrauen ist der Fokus der Meditation im Raja Yoga. Die aufgehende Sonne mit 'OM' in ihrem Zentrum symbolisiert das Erwachen spiritueller Weisheit und Erkennen des Atmans durch Jnana Yoga. Da das System des Raja Yogas auch Teile von Bhakti Yoga und Jnana Yoga beinhaltet, erscheinen die aufgehende Sonne und der Ozean eingeschlossen im Lotus. Das ist das alles verbindende Symbol der Divine Life Society.

Ziele der Divine Life Society

Die grundsätzlichen Ziele der Divine Life Society als Ganzes sind rein spirituell, konfessionsübergreifend, allumfassend und tolerant. Die Gesellschaft bietet einen friedlichen Ort mit umfassenden Möglichkeiten zur Heilung aller Schwierigkeiten und Traumata des modernen Menschen. Swami Sivananda, der großherzige Heilige, der mit Leidenschaft allen Wesen zur Hilfe kam, gründete 1936 die Divine Life Society mit ihrer Zentrale im Sivananda Ashram in Rishikesh, Indien. Sein erklärtes Ziel war die Erkenntnis des Selbstes. Der Mensch ist ein Teil des Höchsten Geistes und trägt einen Funken des Göttlichen in sich. Es ist das Geburtsrecht eines jeden menschlichen Wesens, Eins mit dem Göttlichen, seinem innersten Wesenskern, zu werden.

Das grundlegende Ideal der Divine Life Society ist es, die Menschen mit der ihnen innewohnenden Göttlichkeit vertraut zu machen. Die ethischen Grundlagen einer Gesellschaft sind Lauterkeit, Rechtschaffenheit, Würde und Großmut. Es ist das Bestreben der Gesellschaft, diese hohen Ideale, wie sie die großen Seher und Weisen der Vergangenheit und die alten heiligen Schriften ausführen, der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Swami Sivanandaji fasste seine Lehren in wenigen Worten zusammen: diene, liebe, gebe, läutere dich, vermittle, realisiere, sei gut, tu Gutes, sei freundlich, sei mitfühlend - hindeutend auf die vier grundlegenden Yoga Wege die zum Höchsten führen. Er nannte das die 'Synthese des Yogas' oder 'Integraler Yoga.' So strebt die Divine Life Society nach spirituellem Erwachen eines jeden, doch überlässt sie den Weg jedem selbst. Jeder soll die Kombination finden, die ihn hinführt zu Vollkommenheit und Glückseligkeit.

Swami Sivanandaji Maharaj bekräftigte, dass die grundlegenden Prinzipien aller Religionen gleich sind. Alle Religionen und alle Weisen versuchen, dieselbe Wahrheit zu erklären. Swami Sivanandas Leben und Lehren basieren auf dieser universellen Wahrheit und sind geeignet für alle Religionen, Glaubensrichtungen und Nationen. Die Divine Life Society gründet sich auf eine umfassende Vision und höchste Werte, wie sie allen Religionen zugrunde liegen. So ist die Mitgliedschaft in der Divine Life Society offen für alle spirituell Suchenden, ungeachtet ihres Glaubens oder ihrer Nationalität. Das Ziel ist es lediglich, den Menschen zu einem wahrlich menschlichen Wesen zu formen, den Hindu zu einem wahren Hindu, den Christen zu einem wahren Christen, den Muslim zu einem wahren Muslim.

Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft ist offen für jeden, dessen Bestreben darin liegt, durch Wahrhaftigkeit, Gewaltlosigkeit und Liebe in sich Göttlichkeit, allumfassende Liebe, Selbstlosigkeit, Lauterkeit, Rechtschaffenheit und Großmut zu kultivieren. Die Gesellschaft hat rund 400 Zweigstellen und Zentren in aller Welt. Auf Seite 5 sind es 300. Swami Sivananda war ein praktizierender Vedantin. Die Divine Life Society ist auf diese hohen Ideale gegründet und möchte sich ihnen annähern. Sie stillt den spirituellen Durst der Aspiranten durch Schriften, Audio und Video.

Sie bietet die ideale Atmosphäre für spirituelle Praxis und Betreuung in den von der Gesellschaft unterhaltenen Ashrams. Sie ist eingebunden in gemeinnützige Hilfe, um die Notlagen der Leidenden, Kranken und Armen zu lindern. Die Gesellschaft unterhält karitative Krankenstationen und Apotheken, die den Armen kostenfrei moderne medizinische Versorgung zur Verfügung stellen. Sie stellt Hilfe für unterprivilegierte Schüler zur Verfügung und arbeitet in allen sozialen Bereichen zum Wohle des Menschen. Swamiji war sicher, dass spirituelle Praxis sowie das Erreichen von Frieden und Glückseligkeit selbst für den Haushälter möglich sind, der in der materiellen Welt lebt und seinen Pflichten nachkommt. Das Bestreben der Divine Life Society beschränkt sich nicht nur auf ihre Zentralen und Zweigstellen, sondern findet Eingang in das Heim eines jeden spirituell Suchenden. Der wahre Erfolg und die Erhabenheit dieser Institution liegen darin, dass sie Millionen Menschen in aller Welt dazu inspiriert, sich empor zu heben, das Göttliche in sich zu erfahren und ihre Persönlichkeit zu transformieren.

Die Grundgedanken der Divine Life Society

Das Leben ist göttlich im Ursprung und soll in Zufriedenheit und Freude gelebt werden. Man strebe nach Vervollkommnung und entfalte das verborgene Göttliche in sich. Man sei tugendhaft in Gedanken, Worten, Taten und entwickle Selbstlosigkeit. Soziales Bewusstsein steht der individuellen Befreiung nicht im Wege. Auch nach Erreichen der Vollkommenheit ist der selbstlose Dienst weiterzuführen.

Der Auftrag der Divine Life Society

Schaffen von zeitgemäßen Einrichtungen, um bedürftigen Schülern und Studenten kostenfrei Bildung zu ermöglichen. Unterstützung bei Forschungen auf dem Gebiet heiliger Schriften, vergleichender Religionswissenschaften und Schulung im Verbreiten von spirituellem Wissen.

  • III. Unterstützung von Waisen und Mittellosen

Zurverfügungstellung angemessener Unterstützung auf individueller und gesellschaftlicher Ebene.

  • IV. Gründen und Unterhalten von medizinischen Einrichtungen

Behandlung von Krankheiten, Operationen, Medikation und alle notwendigen medizinischen Hilfen, speziell für die Armen, jedoch auch für die übrige Bevölkerung in Abstimmung mit den Vermögensverwaltern der Gesellschaft.

  • V. Weitere Schritte

Um die moralische und spirituelle Erneuerung der Welt und Indiens voranzubringen, sind weitere adäquate Schritte einzuleiten, wann immer notwendig. Die Gesellschaft wurde 1936 als Treuhandgesellschaft anerkannt und erfüllt seither die genannten Ziele weltweit.

Swami Sivananda und die Divine Life Society

Swami Sivananda spricht zu seinen Schülern

Swami Sivananda kann als Revolutionär angesehen werden in Bezug auf die Hindu Spiritualität und das Ansehen der Sannyasins im Hindu Dharma. Swami Sivananda lag das spirituelle Wachstum der Menschheit am Herzen und er sah es als Aufgabe und Privileg der Sannyasins, der Welt zu dienen, nicht sich dienen zu lassen. Nach der Tradition ist das tiefe spirituelle Wissen der in Sanskrit verfassten Schriften nicht für jedermann, sondern nur der Kaste der Brahmanen zugänglich.

Wer die säkulare Welt verlässt und sein Leben Gott weiht hat der Welt gegenüber keine Verpflichtungen mehr. Der Haushälter hatte die Pflicht, für die Entsagten und den Unterhalt der Ashrams zu spenden. Sannyasins wurde mit großer Achtung entgegengetreten und alle Schichten der Gesellschaft waren bereit, ihnen zu dienen. Auch heute noch herrscht diese Sichtweise bei vielen vor.

Das jedoch war nicht die Vorstellung von Swami Sivananda und seinem spirituellen Nachfolger Swami Chidananda. Für Swami Sivananda war nur eines wichtig, das Erwecken des menschlichen Bewusstseins in Bezug auf seinen göttlichen Ursprung. Was war der Kern seiner Mission? Swami Chidananda beschreibt ihn wie folgt: Es war die allgemein verbreitete Sicht der Vedantischen Theoretiker, die externe Welt als Illusion zu betrachten. Nicht wirklich existent, konnte die externe Welt ruhig ignoriert werden. Swami Sivananda jedoch hatte eine entgegengesetzte Sicht. Er ignorierte sich selbst und erkannte die Welt als ewig bestehende Realität, die erhabenste Wahrheit.

Sein Sadhana schien es zu sein, sein eigenes Wesen freimütig in den Schatten zu stellen und es dem Göttlichen, das Sich im sichtbaren Kosmos manifestierte, zu weihen. Das ließ die orthodox Orientierten in Swami Sivananda einen Eiferer sehen, der Karma (Handlung) eine unverantwortlich hohe Priorität zuschrieb, auf Kosten von Jnana (Erkenntnis). Aus Sicht von Swami Sivananda allerdings kann der wahre Vedanta nie zur Selbstbezogenheit führen, denn es ist ein Prozess unbegrenzter Ausdehnung des Bewusstseins. Er würde behaupten, dass das reine Advaita Bewusstsein den letzten Rest der Selbstbezogenheit vernichtet und universelle Liebe entstehen lässt. Sich mit der gesamten Schöpfung verbunden zu fühlen und alles was den Menschen vom Menschen trennt zu überwinden, das ist gelebter Vedanta. Keine Unterscheidung, Erhöhung oder Minderwertigkeit kann bestehen, wenn erkannt ist, dass der gesamte Kosmos Brahman ist. Nach diesen Grundlagen zu leben lässt den Menschen sofort aus der Dunkelheit der Selbstbezogenheit entkommen und im Glanze eines göttlichen Lebens erstrahlen.

Swami Sivananda achtete das Beste seiner Tradition, sein Leben und seine Lehren allerdings wichen entschieden von Bräuchen und Konventionen ab, wann immer notwendig. Einer von Swami Sivanandas revolutionärsten Gedanken war, dass das Streben nach Befreiung im eigenen Heim möglich ist. Über Swami Sivanandas Ansicht zu einem gottgefälligen Leben sagte Swami Chidananda: "Die Kernaussage Swami Sivanandas dazu ist, dass man Heim, Familie oder Beruf nicht aufzugeben braucht, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Einzig was aufgegeben werden muss ist das Anhaften an den Körper und die Selbstbezogenheit, die falsche Vorstellung von ‚Ich bin mein Körper‘ – ‚Ich bin so und so‘ – ‚Ich bin der und der‘. Nötig ist ein innerer Wandel, kein äußerer. Das Bewusstsein muss von der Körperbezogenheit wechseln hin zu einer höheren Dimension, in der das Bewusstsein seine wahre Göttlichkeit erkennt. Dies täglich zu leben ist ein gottgefälliges Leben."

Um diese Nachricht zu verbreiten schrieb Swami Sivananda 300 Bücher. Er betrachtete dabei jeden Aspekt des Yogas und Vedantas und die Indische Kultur und Ethik. Als er zu schreiben begann, nutzte er jedes Papier, das er fand, um seine Gedanken aufzuzeichnen, und wenn es die freie Seite eines benutzen Briefumschlages war. Seine erste Schrift wurde mit 5 Rupien verlegt, die er für Milch bekam. Heute verlegt die Yoga Vedanta Forest Academy Press im Herzen des Sivananda Ashrams mit modernsten Geräten tausende von Swami Sivanandas Büchern und verkauft sie nicht nur in ganz Indien, sondern auf jedem Kontinent. Die Preise sind niedrig und viele Bücher werden verschenkt.

Die Verbreitung spirituellen Wissens nahm Gestalt an in der Yoga Vedanta Forest Academy, die Swami Sivananda 1948 gründete. Heute werden jährlich drei Zweimonatskurse angeboten. Die Akademie ist in einem beschaulichen Garten untergebracht. Die Teilnehmer werden geschult in Theorie und Praxis aller Aspekte des Yogas und des Vedantas, in östlicher und westlicher Philosophie und in Meditation. Zusätzlich sind während des ganzen Jahres erfahrene Swamis bereit, ihr Wissen mit jedem einzelnen Aspiranten zu teilen und Kurse in Englisch und Hindi abzuhalten. Gleichgesinnte kommen zusammen, um gemeinsam die Schriften großer Meister zu studieren.

Eine weitere Eigenschaft Swami Sivanandas und seiner führenden Schüler war es, die Einheit aller Religionen zu predigen und deren Führer zu ehren. Er hatte nur ein Anliegen, dass die Menschen sich mit Gott verbinden. Swami Chidananda sagte einst: "Mir ist es egal wie du deine Verbindung zu Gott herstellt. Hauptsache du tust es irgendwie". Diese Herzensgüte zeigt sich in der schönen achteckigen Bibliothek des Ashrams und in der neu eröffneten Audio/Video Bibliothek mit zusammen 17.000 Büchern, passt nicht zu Seite 4 Audios und Videos aller religiösen Tradition und Lehrern weltweit. Neben den traditionellen Hindu Riten wird Buddha Jayanti und Guru Nanak Jayanti begangen. Das Weihnachtsfest wird jedes Jahr in großem Stil gefeiert, gefolgt von einem einwöchigen Retreat für Besucher aus aller Welt.

Swami Sivananda war ein Macher, fest mit seiner Mission verbunden, das spirituelle Erwachen zu ermöglichen. Er sagte, das Ziel des Lebens ist die Gotteserkenntnis. Die vier Worte im Emblem der The Divine Life Society "diene, liebe, meditiere, erkenne" stehen für die vier Yogawege Karma, Bhakti, Raja und Jnana. Raja und Bhakti Yoga werden täglich morgens in der Samadhi Halle mit Meditation und Gebet praktiziert. Jeden Abend treffen sich die Bewohner und Gäste des Ashrams wieder in der Samadhi Halle, um zusammen mit dem General Sekretär einen Vortrag über Spiritualität zu hören und gemeinsam zu meditieren.

Swami Sivananda war ein Verfechter des Gebetes. Swami Chidananda schrieb, dass Swami Sivananda die Angewohnheit hatte, still und leise allen nur Gutes zu wünschen. Selbst eine Ameise entkam seinem gütigen Auge nicht. Als 1943 der zweite Weltkrieg ausbrach führte Swami Sivananda das tägliche Vierundzwanzigstundensingen des Mahamantra ein, das dem Weltfrieden dienen sollte. Bis heute dauert dieses Singen an. Drei Pujas finden täglich im Tempel und drei in der Samadhi Halle statt, entweder für das Wohlergehen aller oder auf Wunsch, für das Wohlergehen einzelner. "Om namo Narayanaya" wird zweimal täglich in der Samadhi Halle gesungen. Alle Programme und Veranstaltungen werden geheiligt, indem sie dem Göttlichen dargebracht werden durch Gesang, Gebet und Arati.

Eine der revolutionärsten Merkmale von Swami Sivanandas Persönlichkeit war seine Leidenschaft für Karma Yoga. Es schien, dass seine Energie, seine Begabung und sein Körper nicht zu ihm gehören würden. Alles gehörte jeder Kreatur, die in Not war und ihn brauchte. Der Wechsel von weltlichem hin zu einem höheren Suchen hieß für ihn nicht das Unterdrücken von Gefühlsregungen die ihm eigen waren. Diese wurden eher intensiviert und verfeinert durch die Erhabenheit der Selbstlosigkeit und durch ein erweitertes Bewusstsein.

Swami Chidananda schrieb, dass, im Gegensatz zur üblichen Ansicht, Swami Sivananda der Meinung war, der Entsagte müsse ein tatkräftig Handelnder sein, da er oder sie frei ist von den Irritationen und Störungen, denen ein in der Welt Lebender ausgesetzt ist. Er hatte kein Verständnis dafür, dass die Würde der orangen Robe eine intellektuelle oder physische Trennung vom Rest der Welt mit sich brächte. So formte Swami Sivananda die Sannyasins zu aktiven Dienern und Lehrern der Menschheit. Er erwartete von ihnen, dass sie all ihre Begabungen für andere einsetzten. Das "in einer Höhle leben" war für ihn mit der modernen Zeit nicht vereinbar. Swami Sivananda sagte, dass nur selbstloses Dienen das steinharte Ego, das uns vom Göttlichen trennt, auslöschen könne.

Seine Schüler waren frei, den für sie geeigneten Weg zu wählen und es wurde nicht erwartet, dass sie ihr Sadhana vernachlässigten. Jedoch, so Swami Chidananda, wies Swami Sivananda sie immer wieder leidenschaftlich darauf hin, alle Spuren des Egos und persönlicher Neigungen zu überwinden und sich ganz in den erhabenen Gedanken zu vertiefen, der Welt zu dienen.

Swamiji erinnerte sich, dass Swami Sivananda sie immer wieder mit Nachdruck darauf hinwies, dass das selbstlose Dienen die höchste und erhabenste Form aller Yogas ist, die wertvollste Darbringung an den Allmächtigen. Er sagte: "Kümmert euch nicht darum, ob die Befreiung kommt oder nicht. Bemüht euch nur um ethische Vervollkommnung, um euch zum Diener der Menschheit zu machen. Seht Gott in jedem Menschen. Wenn eure Überzeugung von Gott den Gedanken Seines Alldurchdringens beinhaltet, warum könnt ihr Ihn dann nicht in allen Wesen erkennen? Was lässt euch zaudern, euren Glauben in die Tat umzusetzen? Ihr müsst die Vorstellung ablegen, dass Er nur hinter verschlossenen Türen und geschlossenen Augen erreichbar ist. Spürt Seine Anwesenheit in jedem und allem was ihr seht und dem ihr dient. Dann werdet euch gewahr, ob oder ob nicht, Er in den Kammern eurer Herzens erstrahlt. Wenn das Herz noch nicht geläutert und die niederen Instinkte noch nicht überwunden sind, wie soll dann spirituelle Erfahrung zu euch gelangen? Wie könnt ihr, bevor ihr Euch vervollkommnet habt, ein Wesen erkennen, das die vollkommene Vollkommenheit ist? Überwindet Egoismus, Zorn, Hass, Gier und Falschheit durch aufrichtiges, selbstloses Dienen.‘

Da Swami Sivananda Mediziner war, war sein Anliegen und seine Leidenschaft, den Kranken und Armen zu dienen. Swami Sivanandas 1934 ins Leben gerufene Krankenstation wurde 1950 ein Hospital und 1953 wurde eine Augenklinik eingerichtet. Nun ist es ein stets voll belegtes, mit 30 Betten ausgestattetes Hospital, das an sechs Tagen in der Woche kostenfrei neben den stationären bis zu 500 ambulante Patienten behandelt und mit Medikamenten versorgt. Einmal in der Woche werden Augenpatienten behandelt. Die Ärzte des Hospitals machen Hausbesuche in den Dörfern der Umgebung. Augenstationen werden von Zeit zu Zeit errichtet, wo bis zu 200 Patienten behandelt werden. Ein weiteres modernes Hospital wurde 1987 in Patamadai, dem Geburtsort Swami Sivanandas, erbaut, zu Ehren seines einhundertsten Geburtstags.

Die Verbesserung der Situation der Leprakranken war das Anliegen von Swami Chidananda. Swami Sivananda ermutigte ihn dazu, so dass heute drei Lepra Stationen zur Verfügung stehen, die in Lakshman Jhula ist ein Hospital, das Sivananda Home. Nicht nur für Leprakranke wird gesorgt, sondern auch für TB und AIDS Patienten und für Notleidende, die auf den Straßen aufgelesen werden. Dieses Hospital wurde eine Heimat für diese Patienten, denn wenn sie geheilt sind bleiben sie und dienen sich gegenseitig. Nicht nur die Zentrale der Divine Life Society stellt die genannten Dienste bereit, die zahllosen Zweigstellen in ganz Indien haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Armen in ihrer jeweiligen Provinz zu helfen.

Obwohl Swami Sivananda sich dem spirituellen Erwachen der Menschheit verschrieben hatte, war das Soziale ein wichtiger Teil seiner Mission. Er kritisierte die Unberührbarkeit, die Kinderheirat und das Analphabetentum. Heute bekommen über tausend Schüler Unterstützung für den Erwerb von Büchern, und geeigneten Schülern wird ein Studium ermöglicht. Die Armen können den Ashram um Unterstützung bitten bei Wohnungssuche, Heirat und Verpflegung. Ein Essen und Tee wir den Bettlern und Sadhus täglich gereicht. Ein Hilfsfonds wurde eingerichtet, der einspringt, wenn es darum geht, Dörfer wieder aufzubauen und die Bewohner zu unterstützen, die alles verloren haben, so wie bei den Erdbeben in Uttarkashi und Gujarat oder bei der Dürre und dem Wirbelsturm in Orissa.

Swami Chidananda erkannte, dass es eine Verbindung gibt zwischen Swami Sivanandas Wunsch, die Gesellschaft von Analphabetentum und Unberührbarkeit zu befreien und seiner Arbeit für das spirituelle Erwachen. Swamiji sagte, dass, bevor wahres spirituelles Wachstum stattfinden kann, bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen und grundlegende Tugenden entwickelt werden müssen. Ein gewisses Maß an Sicherheit ist notwendig, bevor in den Menschen Interesse an Spiritualität wachsen kann. Swamiji sagte, dass spirituelle Entwicklung einhergeht mit Liebe, Eintracht und Toleranz. Bevor die Engstirnigkeit, die Barrieren der Kasten und Unterkasten nicht überwunden sind und der Nährboden für ein spirituelles Leben nicht bereitet ist, wird das spirituelle Leben nichts weiter als Heuchelei sein. Deshalb müssen religiöse Prediger und spirituell Erwachende auch so etwas wie Reformer sein.

Swami Sivananda unterzog sich strenger Askese während seiner Sadhana Tage. Auch später, als angesehener Guru, behielt er bestimmte asketische Praktiken bei. Der Gedanke dahinter war, dass er glaubte, Askese in der einen oder anderen Form halte das spirituelle Feuer am Leben. Swami Chidananda schrieb einst, dass es die Kraft seiner Askese war, die den Worten Swami Sivanandas die Kraft gab, Worte, die andere zum Zuhören anregten, zum Reflektieren und zum danach Handeln.

Obwohl Swami Sivananda die Notwendigkeit von Askese hervorhob, um Körper und Geist in Balance zu halten, so erkannte er doch, dass sie kein Hilfsmittel für die Erkenntnis darstellte. Sie war für ihn sekundär. Swami Sivananda war überzeugt, dass alle Talente der Welt zur Verfügung gestellt werden müssen, sonst war das Leben die Bezeichnung nicht wert. Und um dies zu tun musste der Körper, das Fahrzeug, erhalten bleiben. Er sagte: "Askese ist nicht das Ziel. Befreiung und Unsterblichkeit sind das Ziel." Überwinden des Egos und der niederen Instinkte sind der Weg, nicht die Opferung des Körpers. Still Missbrauch und Beleidigung zu erdulden, gelassen Krankheit und Unhöflichkeit hinzunehmen ist nicht weniger Askese, als Hitze oder Kälte, Hunger oder Durst zu ertragen.

In dieser Beziehung hatte Swami Sivananda ein sehr weiches Herz. Nur gegen sein eigenes Ego war er hart. Nach Swami Chidananda, war Swami Sivananda stets wachsam in Bezug auf das leiseste Aufkommen von Ego in sich selbst, um es sofort niederschlagen zu können. Er war unempfänglich für Ehrungen und Ehrerbietungen, die ihm Hunderte entgegenbrachten. Einmal schlug er sich selbst mit Schuhen und Besen. Um die Kasten-Überlegenheit auszulöschen erlaubte er jahrelang Schülern, die keine Brahmanen waren, ihm zu dienen und er verneigte sich konsequent vor Kehrern und Müllmännern und behandelte sie wie Seinesgleichen.

Der Kampf gegen das Ego, die einzige Barriere zwischen dem Sucher und Gott, scheint durch die unpersönliche Kraft Swami Sivanandas bis heute weitergeführt zu werden. Die Egos seiner spirituellen Familie werden stets herausgefordert und können den Sucher durchaus aus der Fassung bringen, der zeitweise vergaß, warum er kam.

Aus spiritueller Sicht heraus erfüllt der Ashram das große Ziel seines Gründers – das Erkennen der wahren Göttlichkeit und dem Göttlichen im täglichen Leben Ausdruck zu verleihen.

Organisationsform

Der Präsident der Divine Life Society ist Swami Vimalananda. Der Generalsekretär ist (Swami Padmanabhananda). Die Vizepräsidenten sind Swami Nirliptananda und Swami Yogaswarupananda. Der Schatzmeister ist Swami Adwaitananda.

Ziele

Das Ziel der Divine Life Society ist es, hinduistisches spirituelles Wissen zu verbreiten, die Traditionen und kulturellen Praktiken Indiens zu erhalten und ein weltweite Wiederauflebung der Spiritualität zu erreichen. Damit soll das Lebenswerk von Swami Sivananda fortgesetzt werden. Folgende Methoden werden dazu haupsächlich gewählt:

  • die Verbreitung von Büchern, Schriften und Zeitschriften zu den Themen Yoga, Philosophie, Vedanta und traditioneller Medizin, vor allem von Swami Sivananda und seinen Schülern
  • die Organisation und Duchführung von spirituellen Konferenzen
  • die Eröffnung von Yogacentern
  • die Förderung von Schülern in ihrer spirituellen Entwicklung duch die systematische Vermittlung von Yoga und Philosophie
  • die Gründung von Wohltätigkeitsorganisationen

Die Divine Life Society ist offen für alle Schüler unabhängig von Herkunft, Bekenntnis, Geschlecht, gesellschaftlicher Position und Kaste.

Abteilungen

Zentren zur Behandlung von Lepra Kranken

Der Divine Life Society besitzt vier Zentren zur Behandlung von Lepra Kranken, zwei davon werden vollständig durch die Gesellschaft unterhalten, zwei weitere werden aus unabhängigen Quellen finanziert. Insgesamt gibt es 194 Leprastationen in Rishikesh und in der Umgebung. Zusätzlich dazu beteiligt sich die Gesellschaft an der Finanzierung der Lepra Station des Bundesstaates Orissa und unterstützt die Behandlung und Ernährung von zehn Extrastationär behandelten Lepra Kranken der Laxman Jhula Lepra Klinik.

Geschichte

Nach der Rückkehr von einer Pilgerreise im Jahr 1936 lebte Swami Sivananda in einer alte Hütte (Kutir) an den Ufern des Ganges in Rishikesh. Schüler, die seine Unterstützung suchten, lebten dort mit ihm unter schwierigen Bedingungen. Er gründete die Divine Life Society, und der König von Tehri-Garhwal schenkte ihm Land, um dort den Sivananda Ashram zu bauen. Nach Swami Sivanandas Mahasamadhi im Jahr 1963 wurde Swami Chidananda Präsident der Divine Life Society.

Sivananda Ashram Rishikesh

Der Hauptsitz der Divine Life Society ist der Sivananda Ashram Rishikesh.

Niederlassungen weltweit

weitere Zentren gibt es in Frankreich, England, Italien, Mauritius, Nepal, Hong Kong, USA, Venuzuala, Trinidad und Tobago und Uruguay

Kritik

Der Divine Life Society wird teilweise Nähe zu nationalistischen Hindu-Organisationen und nationalistische Ansichten nachgesagt. Trotz der starken Betonung der Einheit aller Religionen können sich andere Religionsgemeinschaften durch den Schwerpunkt der hinduistischen Erklärungsmuster harabgesetzt fühlen. Die starke Betonung der Größe des kulturellen (hinduistischen) Erbes Indiens bietet nationalistischen Organisationen den Anlass, andere Kulturen, wie den Islam, durch ihre Politik auszugrenzen.

Siehe auch

Literatur

  • Sivananda and the Divine Life Society: A Paradigm of the "secularism," "puritanism" and "cultural Dissimulation" of a Neo-Hindu Religious Society, by Robert John Fornaro. Published by Syracuse University, 1969.
  • From man to God-man: the inspiring life-story of Swami Sivananda, by N. Ananthanarayanan. Published by Indian Publ. Trading Corp., 1970.
  • Swami Sivananda and the Divine Life Society: An Illustration of Revitalization Movement, by Satish Chandra Gyan. Published by s.n, 1979.
  • Swami Sivanandas Bücher

Weblinks

Seminare

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