Paramananda

Aus Yogawiki

1. Paramananda (Sanskrit paramānanda परमानन्द m.) die höchste (Parama) Wonne (Ananda), die höchste Glückseligkeit.

Swami Paramananda

2. Swami Paramananda (1884-1940) war einer der frühen indischen Lehrer, die in die Vereinigten Staaten kamen, um in Amerika die Philosophie und Religion des Vedanta zu verbreiten. Er war Mystiker, Poet und Innovator des spirituellen Gemeinwesens.

Paramananda heißt "höchste Glückseligkeit". Paramananda bedeutet höchste Glückseligkeit. Eigentlich ist Ananda schon Glückseligkeit. Etwas Höheres als Ananda gibt es nicht. Aber um zu zeigen, dass Ananda nicht aus Sinnesfreuden kommt, kann man Ananda als Paramananda bezeichnen, als höchste Freude, die aus dem Transzendenten kommt. Paramananda ist auch eine Bezeichnung des Absoluten, auch von Ishwara. Paramananda ist auch eine Bezeichnung von Krishna. Es gibt das Mantra Krishna Krishna Mahayogin Bhaktananam Abhayamkara – Govinda Paramananda Sarvam Me Vasha Manaya: Hier wird Krishna als Paramananda angerufen. Swami Paramananda war auch einer der bedeutendsten Schüler von Swami Sivananda. Es gibt mehrere andere bekannte spirituelle Meister, die den Namen Paramananda getragen haben. Wenn ein Swami den Namen Paramananda trägt, soll das bedeuten: Derjenige, der seine Freude aus dem Höchsten, aus dem Transzendenten zieht.

Paramananda परमानन्द paramānanda Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Paramananda, परमानन्द, paramānanda ausgesprochen wird:

Sukadev über Paramananda

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Paramananda

Paramananda ist ein Sanskrit-Ausdruck und heißt „höchste Wonne“. Ananda heißt Wonne und Glückseligkeit. Para heißt „jenseits“, „oberhalb“. Para heißt auch „die höchste“. Daher, Paramananda ist die Wonne, die kommt aus der Verwirklichung dessen, was jenseits allen Vorstellbarem ist. Paramananda ist damit auch die höchste Wonne. Was auch immer geschieht, du bist Paramananda, du bist die höchste Wonne. Auf einer relativen Ebene gibt es Sukha und Dukha, Vergnügen – Sukha, und Dukha – Schmerz, Leid. Mal ist jemand freundlich zu dir, Sukha. Mal ist jemand unfreundlich zu dir, Dukha. Mal ist schönes Wetter und du magst es, Sukha. Mal ist nicht so schönes Wetter und du hattest dir gerade vorgenommen, einen schönen Ausflug ins Grüne zu machen, Dukha. Mal hast du Glück, Sukha, mal hast du Pech, Dukha usw.

Krishna - du siehst hier eine Murti im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg

Auf der relativen Ebene ist alles zwischen Sukha und Dukha. Ananda ist Wonne, die Wonne bleibt gleich. Und diese Wonne wird auch gerne bezeichnet als Paramananda, sie ist jenseits des Äußeren. Ein spiritueller Aspirant lernt immer mehr, diese Paramananda, die auch manchmal als Paramasukha bezeichnet wird, zu verwirklichen, zu erkennen: „Mein Glück hängt nicht ab von dem, wie die Dinge ausgehen. Mein Glück hängt nicht ab vom Verhalten anderer Menschen. Mein Glück hängt eigentlich von nichts ab, denn sie ist Para, meine Wonne, Ananda, ist Para, jenseits des Beschreibbaren, jenseits allen Relativen.“ Und ein Aspirant kann sich immer wieder dorthin besinnen und kann tief im Inneren Paramananda erfahren. Es mag sein, dass Emotionen da sind, es mag auf einer relativen Ebene Erfahrungen geben, aber auf einer tiefen Ebene kannst du immer wissen, in Para, in der tiefsten Ebene, ist Ananda, Paramananda.

Paramananda war auch der Name einiger wichtiger großer Meister des 20. Jahrhunderts. Swami Sivananda hatte zum Beispiel einen wichtigen Schüler, der hieß Swami Paramananda. Dieser Swami Paramananda war gerade in den 30er und 40er bis Anfang der 50er Jahre sehr, sehr aktiv. Er war unter Swami Sivananda auch der Leiter der Divine Life Society. Er sorgte dafür, dass Swami Sivananda populär wurde. Wann immer Swami Sivananda irgendeine Eingebung, eine Intuition hatte, Swami Paramananda sorgte dafür, dass diese umgesetzt werden konnte. Auch für die deutschen Yogis ist Swami Paramananda wichtig, denn er kümmerte sich um die Kontakte zu deutschen Verlegern und sorgte dafür, dass Swami Sivanandas Bücher Anfang der 50er Jahre ins Deutsche übersetzt wurden. Es gab sogar eine Yoga-Zeitschrift, die einige Jahre in Deutschland herausgekommen ist und die Artikel von Swami Sivananda hatte. In diesem Sinne, also Paramananda – die göttliche Wonne. Swami Paramananda – ein wichtiger Schüler von Swami Sivananda. Und es gibt auch einen der Schüler von Ramakrishna, der hieß auch Swami Paramananda und hat auch sehr viel Gutes bewirkt.

Also, nochmal zusammengefasst, Paramananda – höchste Wonne, Paramananda – die Wonne, die aus dem Höchsten kommt.

Biografie von Swami Paramananda

Geburt und frühe Jahre

Swami Paramananda wurde am 5. Februar 1884 als Suresh Chandra Guha-Thakurta in dem Dorf Banaripara geboren. Er war der jüngste Sohn einer angesehenen Familie. Das Dorf liegt im Bezirk von Barisal, welcher damals Teil von Ost-Bengalen in British-Indien war und heute zu Bangladesh gehört. Sein Vater, Ananda Mohan Guha-Thakurta, wurde bekannt als fortschrittlicher Wegbereiter des Frauen-Bildungswesen, ein Vermächtnis, welches er an seine Söhne weitergab. Seine Mutter, Brahmamoyee Basu, brachte acht Kinder zur Welt, bevor sie mit Anfang vierzig, als Suresh neun Jahre alt war, an Krebs verstarb. Suresh war bekannt für sein liebevolles Wesen und seine Fröhlichkeit. Als Suresh sechzehn war, begann sein Vater das Augenlicht zu verlieren. Das hatte zur Folge, dass Suresh seinem Vater religiöse Texte aus den Schriften laut vorlesen musste. Einer der Texte war besonders fesselnd für ihn. Es war eine Sammlung von "Sayings of Sri Ramakrishna" (Sprüche von Sri Ramakrishna), einem verehrten Heiligen, der etwa 14 Jahre vorher gestorben war.

Eintritt in den Ramakrishna Orden

An seinem siebzehnten Geburtstag schloss sich Suresh einer Gruppe älterer Männer des Dorfes an, welche nach Belur Math reisten, um Kloster und Tempel zu besuchen, welche die Anhänger Ramakrishnas dort gegründet hatten. Dort traf er seinen Lehrer Swami Vivekananda, welcher der führende Schüler von Sri Ramkrishna war und der erste Swami, der in Amerika lehren sollte. Swami Vivekananda wurde von den südindischen Maraikayar Moslems nach Amerika geschickt, zu einer Zeit, als er von den Hindus noch nicht so hoch angesehen war.

Paramananda, einen Monat vor seinem achtzehnten Geburtstag initiiert, wurde Mönch (Sannyasin) des Ramakrishna Ordens und der jüngste Schüler von Swami Vivekananda. Der Leiter des Ramakrishna Math, Swami Brahmananda, nannte Suresh immer "Basanta Kokhil" (Frühlingsvogel) oder einfach nur "Basanta" (Frühling), und das wurde dann auch sein neuer Spitzname. Er wurde ausgebildet unter der Praxisanleitung von Swami Ramakrishnananda, ebenfalls ein direkter Schüler von Sri Ramakrishna. Dieser war auch Gründer des Madra Math, etwa tausend Meilen südlich von Kalkutta.(parama-ānanda) höchste Glückseligkeit (entspringt der Gotteserfahrung)

Im Westen

Swami Paramananda wurde 1906 im Alter von zweiundzwanzig Jahren nach Amerika gesandt, um die New York Vedanta Society, welche im Vorfeld gegründet worden war, zu unterstützen. Er lebte und lehrte dort bis 1909. Dann gründete Paramananda das Vedanta Center in Boston. Bis zu seinem Tod im Jahre 1940 hielt er Vorträge und lehrte überall in den Vereinigten Staaten, in Europa und Asien für die nächsten 34 Jahre. Er gründete vier Zentren, zwei in den Vereinigten Staaten und zwei in Kalkutta, Indien, welche heute noch florieren. Die amerikanischen Ashrams sind in Cohasset, Massachusetts und La Crescenta, California. Wie sein Lehrer Swami Vivekananda glaubte Paramananda an Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Er begründete disziplinierte Nonnengemeinschaften unter der Supervision von Schwester Devamata (1867-1942), seiner ersten amerikanischen Schülerin, welche er 1910 dazu bestimmt hatte, Vedanta auf dem Podium zu lehren. Im Verlauf der gesamten Geschichte der Gemeinschaften wurden den Frauen führende Rollen in allen Arbeitsbereichen zugestanden. Die erste indische Frau, welche sich der Gemeinschaft anschloss, war Gayatri Devi (1906-1995). Paramananda hatte sie 1926 mitgebracht, um sie zu einer seiner Assistentinnen auszubilden. Srimata Gayatri Devi wurde 1940 nach dem Tode von Swami Paramananda die Leiterin der Zentren und die erste indische Frau, die in Amerika zum spirituellen Lehrer ordiniert wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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