Sadhana
1. Sadhana (Sanskrit: साधन sādhana adj. u. n.) bedeutet als Sanskrit Adjektiv: richtig leitend, zum Ziel führend; zu Wege bringend, hervorbringend, bewirkend; wirkend, vermögend; obliegend; verschaffend; herbeirufend, zitirend (einen Geist); bezeichnend, ausdrückend; (als Sanskrit Substantiv:) das in seine Gewalt Bringen, Bewältigen; das sich zu Willen Machen, Zitiren (einer Gottheit, eines Geistes, eines Zaubers); das Ausführen, zu Wege Bringen, Vollführen, Bereiten; das Heilen, Heilung; das Herbeischaffen; das Erlangen, Gewinnen; das Eintreiben (einer Schuld); Berechnung, Ausmittelung durch Berechnung; das Dartun, Beweisen; Mittel, Werkzeug, Erfordernis, Requisit; ein Mittel eine Gottheit u.s.w. herbeizurufen; Streitmittel, Streitkräfte (Sg. und Pl.); Kampf; Korrektionsmittel, euphemistisch für Prügel, Knüppel; Genussmittel, Bequemlichkeiten; Beweismittel, Beweis; Zeugungsglied, Vulva; Erfolg, Ergebnis; (Grammatik): Nominalbegriff (im Gegensatz zur Tätigkeit); ein zwischen Wurzel und Personalendung tretendes stammbildendes Suffix.
2. Sadhana (Sanskrit: साधना sādhanā f.) Zauberei; hingebungsvolle Bemühung, Verehrung.
3. Sadhana (Sanskrit: सधन sadhana adj. u. n.) reich, wohlhabend; nebst Reichtümern; gemeinsame Habe (Dhana).
4.Sadhana (साधन sādhana n. und साधना sādhanā f.) ist ein ganz entscheidender Begriff im Yoga. Er bedeutet hier spirituelle Praktiken; geistige Übungen; Mittel zur Erlangung der höchsten Wahrheit, der höchsten Weisheit. Der männliche bzw. weibliche Übende von Sadhana heißt Sadhaka bzw. Sadhika. Sadhana ist die spirituelle Praxis. Im weiteren Sinn ist jede Bemühung, sich spirituell zu entwickeln, Sadhana. In einem engeren Sinn ist Sadhana spirituelle Praxis wie Meditation, Asanas, Pranayama, Kirtan, Mantrarezitation usw.
5. Sadhana, (Sanskrit साधना sādhanā f), ist ein Spiritueller Name und bedeutet Hier: Femininisierung von Sadhana n.; Vervollkommnung, Mittel zum Erlangen (von etwas), Erlangen, Instrument, asketische Übung. Sadhana kann Aspirantinnen gegeben werden mit Soham Mantra, Frömmigkeit Mantra, Sivananda Mantra.
Was ist Sadhana?
- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -
- 1. Stehe täglich um vier Uhr morgens auf. Das ist die Stunde Brahmans (Brahmamuhurta) und außerordentlich günstig für Meditation über Gott.
- 2. Asana (Körperstellungen). Sitze eine halbe Stunde lang, nach Osten oder Norden blickend in Padma, Siddha oder Sukha Asana*) für Wiederholung der heiligen Formeln (Japa) und Meditation. Verlängere die Dauer allmählich bis zu drei Stunden. Sirshasana, Sarvangasana fördern Keuschheit (Brahmacharya) und Gesundheit. Treibe regelmäßig leichte körperliche Übungen wie Spaziergehen und so weiter. Mache zwanzig Atemübungen (Pranayama) .
- 3. Japa. Wiederhole irgendeine heilige Formel (Mantra) wie OM oder Om Namo Narayanaya, Om Namah Shivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, OM Saravanabhavaya Namah, Sita Ram, Sri Ram, Hari Om oder Gayatri je nach Geschmack und Neigung von 108 bis 21,600 mal (200 Rosenkränze oder Malas zu 108 Perlen gibt 21,600).
- 4. Diät. Iss nur reine (Sattwa) Nahrung (Shuddha Ahara). Verzichte auf spanischen Pfeffer, Tamarinden, Knoblauch, Zwiebel, Saures, Cl, Senf, Asafötida. Sei immer mäßig im Essen (Mitahara). Überlade deinen Magen nicht. Verzichte vierzehn Tage im Jahr auf alles, was du am liebsten isst. Genieße nur einfache Speisen. Milch und Früchte fördern die Konzentration. Nimm Nahrung wie Medizin zu dir, nur um dein Leben zu erhalten. Zum Genuß essen ist Sünde. Verzichte einen Monat lang auf Salz und Zucker. Du musst in der Lage sein, von Reis, Dal und Brot ohne Würztunke zu leben. Verlange nicht extra Salz für Dal und Zucker zum Kaffee, Tee oder Milch.
- 5. Halte dir einen besonderen Meditationsraum unter Schloss und Riegel.
- 6. Mildtätigkeit. Gib Almosen regelmäßig jeden Monat oder auch täglich je nach deinen Mitteln oder doch wenigstens einen Anna je Rupie.
- 7. Studium religiöser Schriften (Svadhyaya). Studiere täglich planmäßig die Gita, Ramayana, Bhagavatam, Vishnu Sahasranama, Lalita Sahasranama, Aditya Hridayam, die Upanishaden oder Yoga Vasishta eine halbe bis eine Stunde lang und erforsche das Wesen Brahmans (Shuddha Vichara) .
- B. Erhalte die vitale Kraft, die Samenenergie (Virya) sehr sehr sorgfältig. Virya ist der wirkende oder sich offenbarende Gott (Vibhuti). Virya ist Vollmacht. Virya ist Geld. Leben, Denken und Intelligenz sind wesentlich Virya.
- 9. Lerne einige Gebetsverse (Slokas) und Hymnen (Stotras) auswendig und wiederhole sie, sobald du in deiner gewohnten Stellung (Asana) sitzest, ehe du mit Japa und Meditation beginnst. Das wird deine Gedanken schnell veredeln.
- 10. Löse dich von schlechter Gesellschaft, pflege die Gemeinschaft mit den Weisen und Guten (Satsangha). Verzichte gänzlich auf Tabak, Fleisch und alkoholische Getränke. Entwickle keine üblen Gewohnheiten.
- 11. Faste oder lebe nur von Milch und Früchten an Ekadasi, dem 11. Tag des halben Monats der Hindu.
- 12. Trage einen Rosenkranz (Japa Mala) um den Hals oder in der Tasche oder des Nachts unter deinem Kopfkissen.
- 13. Verpflichte dich, täglich einige Stunden zu schweigen (Mauna) .
- 14. Sprachzucht. Sprich unter allen Umständen immer die Wahrheit. Sprich wenig. Sprich freundlich.
- 15. Verringere deine Bedürfnisse. Wenn du vier Hemden hast, behalte nur drei oder zwei. Führe ein glückliches zufriedenes Leben. Vermeide unnötigen Ärger. Lebe einfach und denke edel.
- 16. Verletze niemals einen anderen (Ahimsa Paramo Dharmah). Beherrsche den Zorn durch Liebe, Vergebung (Kshatna) und Mitgefühl (Daya).
- 17. Mache dich nicht von Dienerschaft abhängig. Selbstvertrauen ist die höchste aller Tugenden.
- 18. Denke, bevor du dich zur Ruhe legst, an alle Fehler, die du im Laufe des Tages begingst (Selbstanalyse). Führe ein Tagebuch und ein Register der Selbstkritik wie Benjamin Franklin. Brüte niemals über vergangene Fehler nach.
- 19. Gedenke daran, dass der Tod jeden Augenblick auf dich wartet. Versäume nie, deine Pflicht zu erfüllen. Führe immer ein reines Leben (Sadachara).
- 20. Denke an Gott, sobald du erwachst und bevor du schlafen gehst. Übergib dich. ganz Gott (Saranagati).
Das ist der wesentliche Gehalt aller geistigen Übungen (Sadhana). Es wird dich zur endgültigen Befreiung (Moksha) führen. Alle diese geistigen Regeln (Niyamas) müssen streng befolgt werden. Du darfst nicht milde gegen deine Gedanken sein.
Sukadev über Sadhana
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sadhana
Sadhana ist die spirituelle Praxis, die spirituelle Übung. Wenn du das Höchste erreichen willst, dann gilt es, Sadhana zu praktizieren. Im engeren Sinn sind Sadhana die eigentlichen spirituellen Praktiken. In unserer Yoga Vidya Tradition sind die wichtigsten: Asana, Pranayama, Meditation und Mantrasingen. Es gibt natürlich noch weitere Sadhana, wie Puja, wie Homa, Mantraschreiben, Tiefenentspannung, spirituelles Lesen, Swadhyaya usw. Es gibt also viele spirituelle Praktiken.
In einem weiteren Sinn ist jede Bemühung um spirituelle Entwicklung auch Sadhana. Insofern kann auch uneigennütziges Dienen Sadhana sein, kann alles, was du für Gott tust, auch Sadhana sein. Also, im engeren Sinne ist Sadhana: Asana, Pranayama, Meditation und Mantrasingen. Im weiteren Sinne, alle Praktiken, die du machst, um zur Wahrheit, zum Göttlichen zu kommen. In einem noch weiteren Sinn, alles, was du ausführst, mit dem bewussten Wunsch, Sat, die höchste Wahrheit, zu erfahren.
Sadhana - einführende Erläuterungen von Swami Sivananda
Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 22 - 24. Divine Life Society
Einleitung
Mit Sadhana ist jede spirituelle Praxis gemeint, welche dem Sadhaka oder Aspiranten hilft, Gott zu verwirklichen. Abhyasa und Sadhana sind gleichbedeutende Begriffe. Sadhana ist Weg und Mittel, das Ziel eines menschlichen Lebens zu erlangen. Ohne Sadhana kann niemand wirklich den Sinn des Lebens erfüllen. Sadhana bringt Siddhi (Vollkommenheit) hervor. Es ist das Mittel oder die Übung, wodurch das erwünschte Endziel erreicht werden kann.
Wer aufrichtig und ernsthaft, standhaft, geduldig und beharrlich ist, kann große Fortschritte auf seinem spirituellen Weg machen. Das Erreichen des Ziels ist nur dann möglich, wenn ein bestimmter Ablauf praktischer spiritueller Übungen (andauerndes Sadhana) eingehalten wird.
Sadhana besteht aus Übungen und Training des Körpers, der Sinne, des Geistes (Verstand) und der psychischen Fähigkeiten. Das Sadhana variiert für verschiedene Personen je nach Fertigkeiten, Temperament, Geschmack und Vorlieben. Was durch Sadhana erreicht wird, nennt man Sadhya. Sadhya ist Gott oder Brahman.
Je nach physischer, mentaler und moralischer Qualität werden vier Stufen oder Klassen von Sadhana unterschieden:
- Mridu (mild)
- Nadhya (mittel)
- Adhimatraka (höher) und
- Adhimatratama (höchste Stufe), welche die qualifizierte Adhikari für alle Yoga-Formen ist.
Die angewendeten Mittel sind unterschiedlich: äußere oder mentale anbetende Verehrung (Puja); Dienst am und für den Guru, Studium der Schriften; Tapas (Entbehrung); das Panchatattva Mantra; etc.
Es folgt Siddhi, wenn Verstand und Sinne einmal unter Kontrolle sind, und wenn der Aspirant Selbstverwirklichung erreicht.
Die Vasanas und Gelüste wehren sich. Sie sträuben sich, bestehen fort und wiederholen sich. Nur ein Dhira (spiritueller Held) allein kann mit Geduld, Beharrlichkeit und immerwährender Wachsamkeit den Triumph davontragen. Bete und erlange die Gnade der Göttlichen Mutter. Ohne Ihre Gnade kannst du nicht im Geringsten spirituelle Fortschritte machen. Sadhana Shakti ist Gnade der Göttlichen Mutter. Guru ist die Gnade der Göttlichen Mutter. Sadhana und die körperlichen Notwendigkeiten, welche der Sadhaka bekommt, sind Gnade der Göttlichen Mutter.
Fahre beharrlich fort mit deinem Sadhana. Letztlich wirst du stark werden und den Sieg über deinen Geist, deine Sinne und deine alten üblen Gewohnheiten davontragen. Führe das Sadhana mit reinem Geist und Konzentration aus.
Lass ab von deinen alten schlechten Gewohnheiten und kultiviere gute neue. Lösche deine bösen Charakterzüge aus. Kultiviere göttliche Tugenden. Beruhige deinen Geist und Verstand und stärke die Sadhana Shakti. Erhebe dich über Körper und Verstand und erlange Selbst-Verwirklichung.
Qualifikationen des Schülers
Die Voraussetzungen, ein Schüler zu werden, sind Reinheit, Glaube, Vertrauen, Hingabe, Leidenschaftslosigkeit, Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Kontrolle der Sinne.
Der Schüler sollte intelligent sein und an die Vedas glauben. Er muss darauf verzichten, allen anderen Wesen Schaden zuzufügen. Er muss wachsam, bescheiden, geduldig und beharrlich sein. Er muss zu jeder Zeit allem und jedem gegenüber nur Gutes tun.
Tantra Sadhana
Jegliches Sadhana sollte nur unter der Aufsicht eines Guru oder spirituellen Lehrers ausgeführt werden.
Schieres Bücherwissen ist nicht von großem Nutzen. Es gibt nur einen, von dem Sadhana und (Tantra) Yoga erlernt werden können, und das ist der Guru. Es gibt keinen Unterschied zwischen Guru, Mantra und Gott. Der Guru ist Vater, Mutter und Brahman zugleich.
Sava Sadhana
Dies wird von einigen Vira Sadhakas bei den Verbrennungsstätten ausgeführt. Nur furchtlose Menschen können diese Art des Sadhana praktizieren.
Ein menschlicher Leichnam wird mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gelegt. Der Sadhaka setzt sich auf den Rücken des toten Menschen. Er malt ein Yantra auf den Rücken und beginnt dann die betende Verehrung.
Wenn das Ritual erfolgreich ist, passiert es, dass sich der Kopf des Leichnams herumdreht und den Sadhaka fragt, welche Wohltat und welchen Segen er erfahren möchte, sei es Seelenheil oder irgendeinen materiellen Gewinn.
Es ist die Devi, die durch den Mund des toten Menschen spricht.
Swami Sivananda über Sadhana
Auszüge aus dem Buch Die Botschaft
Sadhana-Kursus
- Du musst imstande sein, drei Stunden hintereinander mit erhobenem Haupt in einer Asana zu verharren.
- Übe täglich eine halbe Stunde Pranayama (Atemkontrolle).
- Du musst um 4 Uhr morgens aufstehen und zuerst meditieren. Dann kannst du Asana und Pranayama üben. Das Wichtigste ist die Meditation.
- Beginne mit einer bestimmten Meditation in irgendeiner Form, die dir am besten liegt. Fühle die innere Gegenwart in dieser Form und denke an die Eigenschaften der Reinheit, Vollkommenheit, alldurchdringenden Intelligenz, Glückseligkeit, Allmacht usw. Wenn die Gedanken davonlaufen, bringe sie immer wieder zu diesem Punkt zurück. Meditiere noch einmal am Abend und halte die Übungen regelmäßig ein.
- Entwickle richtiges Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen.
- Rotte die Laster aus, wie Zorn, Sinnenlust, Gram, Selbstsucht, Hass usw.
- Halte die Indriyas (Sinnesorgane) im Zaum. Beachte das Gelübde des täglichen zweistündigen Schweigens.
- Entwickle Tugenden: Vergebung, Dankbarkeit, Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Beständigkeit, Mut, Wahrhaftigkeit usw.
- Führe regelmäßig ein geistiges Tagebuch und halte an der Praxis deiner geistigen Übungen fest, koste es , was es wolle.
- Schreibe dein Ischta-Mantra „Hari Om“ Shri Rama“ usw. täglich eine Stunde lang in dein Notizbuch und sende es mir am Ende jedes Monats zusammen mit dem geistigen Tagebuch.
- Werde ein reiner Vegetarier.
Zwanzig geistige Belehrungen
- Stehe täglich um 4 Uhr morgens auf. Mache Japa und meditiere.
- Nimm sattwischen Ahara,reine Nahrung, zu dir. Überlade nicht deinen Magen.
- Sitze im Padma oder Siddha Asana für Japa und Dhyana (Wiederholung eines Namens Gottes oder Mantras und tiefe Meditation).
- Habe einen besonderen verschließbaren Raum für die Meditation.
- Übe Barmherzigkeit. Gib ein Zehntel deines Einkommens den Armen.
- Studiere systematisch ein Kapitel der Bhagavad Gita oder der Bibel.
- Erhalte dir Virya (die sexuelle Energie oder Lebenskraft). Schlafe getrennt von anderen.
- Gib das Rauchen, den Genuss berauschender und rajasischer Nahrung auf.
- An Ekadashi Tagen (jeweils der 11. Tag des Halbmonats) faste oder lebe nur von Milch und Früchten.
- Übe Mauna (Schweigen), täglich zwei Stunden lang und außerdem während den Mahlzeiten.
- Sprich um jeden Preis die Wahrheit. Sprich wenig.
- Schränke deine Wünsche ein. Führe ein glückliches und zufriedenes Leben.
- Verletze niemals die Gefühle anderer. Sei freundlich zu allen.
- Denke über die Fehler nach, die du selbst gemacht hast. (Selbstanalyse) Mache dich nicht abhängig von Dienstboten. Verlasse dich auf dich selbst.
- Denke an Gott, sobald du erwachst und bevor du einschläfst.
- Habe immer eine Japa Mala (Rosenkranz) unter dem Kopfkissen oder in deiner Tasche.
- Nimm dir als Motto: „Einfach leben und edel denken.“
- Diene Sadhus, Sannyasins sowie den Armen und Kranken.
- Schreibe täglich in dein geistiges Tagebuch. Halte dich an diese deine Gewohnheit.
Empfehlungen für die Praxis
- Diene, liebe, gib, läutere dich, meditiere, verwirkliche.
- Passe dich an. Harmonisiere dich.
- Sei gut, tue Gutes. Sei freundlich und mitfühlend. Sei ehrlich und aufrichtig. Sei wahrhaftig.
Die Struktur der Yoga-Sadhana
Artikel von Swami Sivananda
Für eine erfolgreiche Yogapraxis ist ethische Disziplin unentbehrlich. Ethische Disziplin bedeutet Führung eines guten Lebens. Die beiden moralischen Dreh- und Angelpunkte, die jeder Yoga-Übende in sein tägliches Leben einbinden sollte, sind Yama und Niyama. Sie sind etwa vergleichbar mit den zehn Geboten des Christentums oder dem achtfachen Pfad Buddhas. Die Tugenden des Yama sind Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Nichtstehlen (Asteya), Mäßigkeit (Brahmacharya) und Begierdelosigkeit (Aparigraha). Innere und äußere Reinheit (Saucha), Zufriedenheit (Santosha), Askese (Tapas), Studium religiöser und philosophischer Literatur (Swadhyaya) und Hingabe an Gott (Ishwarapranidhana) sind die Gebote des Niyama. Yama und Niyama bilden die Grundpfeiler der Yoga-Philosophie.
Gegenüber allen anderen Tugenden hat die Gewaltlosigkeit absoluten Vorrang. Es gilt, diese Regel gegenüber allen lebenden Kreaturen gedanklich, sprachlich und hinsichtlich deiner Handlungen (Ahisma) einzuhalten. Die Tugend der Gewaltlosigkeit besitzt oberste Priorität, auch, weil sie eine Grundlage der folgenden Regeln darstellt. Die Ausübung von universeller Liebe und Brüderlichkeit ist ein essentieller Teil der Gewaltlosigkeit. Ebenfalls forsche Worte und unfreundliche Blicke gilt es zu unterbinden. Der Praktizierende muss guten Willen und Freundlichkeit zeigen, wie auch Respekt gegenüber allem Leben. Er sollte immer daran denken, dass den Herzen aller Wesen ein universelles Selbst entspringt.
Die Tugend der Wahrhaftigkeit (Satya) ist direkt an Ahimsa angegliedert. Auch hier ist wichtig, dass sich Gedanken, Worte und Taten auf einer Ebene befinden. Nur Menschen, die frei von egoistischen Eigenschaften sind, können die Tugend der Wahrhaftigkeit umsetzen. Die Wahrheit kann nur schwer ans Licht treten, wenn die Tat nicht von einem reinen Motiv begleitet wird. Das Wort eines Yogis sollte ein Segen für andere sein.
Weiterhin spielt das Gebot des Nicht-Stehlens eine Rolle im Yama. Es fordert den Praktizierenden auf, aus tiefstem Herzen mit dem zufrieden zu sein, was er besitzt. Das Gesetz des Karmas ist unerbittlich. Jeder muss für seine unrichtigen Handlungen einstehen. Aktionen und Reaktionen sind gleichrangig und bedingen sich gegenseitig. Ebenfalls zum Stehlen zählt die Anhäufung von Reichtum. Der gesamte Reichtum aller drei Welten ist Eigentum Gottes. Du selbst bist nur ein kleiner Bestandteil dieses Wohlstandes. Teile mit allen, was Dir gehört und gib voller Nächstenliebe.
Die vierte Tugend ist die Mäßigkeit (oder auch Enthaltsamkeit). Brahmacharya ist der Grundbaustein für das Leben im Atman. Die Enthaltsamkeit ist eine geladene Waffe im unerbitterlichen Kampf gegen innere Monster. Hierzu zählt unter anderem Leidenschaft, Gier, Zorn, Geiz, Heuchelei. Ein gemäßigtes Leben führt dich zu andauernder Freude und Glückseligkeit. Du wirst Energie, einen klaren Kopf, Willensstärke, klaren Verstand, ein gutes Gedächtnis und Forschergeist haben (Vichara Shakti) .
Ziel ist ein tiefes und bewusstes Dasein und ein ruhiger, entspannter Geist. Dies beinhaltet, dich selbst für eine höhere Spiritualität zu öffnen. Die göttliche Gegenwart und Führung zu spüren. "Fix your mind at the lotus-feet of the Lord." Vernakere deinen Geist an den Lotus-Füßen Gottes. Sei wie ein Kind. Spreche frei und unbefangen zu Krishna und sei absolut aufrichtig. Verstecke deine Gedanken nicht. Es wird dir nicht gelingen, denn Gott ist der innere Herrscher. Er beobachtet all deine Gedanken. Bete um Gnade, Licht, Reinheit, Stärke, Frieden und Erkenntnis. Du wirst sie ganz sicher erlangen.
Ein Yoga-Übender sollte nicht geizig sein. Er sollte von niemanden luxuriöse Geschenke annehmen. Geschenke beeinträchtigen den Geist des Empfängers. Der Yogi sollte diese fünf Gebote in seinem Herzen tragen und in Gedanken, Worten und Taten umsetzen. Sie sind nicht nur Gebote, sie beeinflussen auch den Charakter des Übenden, indem sie ihm innere Stärke und Reinheit verleihen.
Zwei Dinge sind notwendig, um eine erfolgreiche Kontrolle über den Geistes zu erlangen, die Yogapraxis (Abhyasa) und Leidenschaftslosigkeit (Vairagya). Versuche dein Bestes, dich von jeglichem Verlangen und Vergnügen, sichtbar oder unsichtbar, zu befreien. Dies kannst du erreichen, indem du dir das schlechte in diesen Dingen ständig vor Augen führst. Leidenschaftslosigkeit bedeutet die Entsagung dessen, was es zu erreichen gilt. Es ist die Entsagung sinnlicher Genüsse im Dies- und Jenseits.
Es gibt zwei Arten von Leidenschaftslosigkeit oder Ablösung – die Niedrige und die Höhere. Vijnana Bhikshu unterscheidet zwischen unter- und übergeordneten Typen der Vairagya: Der erstere ist ein Widerstehen der schönen Dinge im Leben, hier und im Jenseits, denn diese können nicht ohne Probleme erlangt und erhalten werden. Ihr Verlust kann Schmerz verursachen und das Streben nach ihnen ist nie frei von egoistischen Gefühlen. Der zweite Typ jedoch, basiert auf der klaren Erkenntnis des Unterschiedes zwischen der Intelligenz und den Gegenständen die in ihrem Licht erscheinen.
Es gibt verschiedene Stadien der Entsagung. Der Entschluss, sich von allen Arten sinnlicher Objekte zu distanzieren ist das erste Stadium. Im zweiten Schritt verlieren bestimmte dingliche Objekte ihren Charme in den Augen des Praktizierenden. Derjenige strebt außerdem danach, dass anderen Menschen eine gleiche Leidenschaftslosigkeit gegenüber der dinglichen Welt erfahren. Im Dritten Stadium unterliegen die Sinne des Yogis seiner Kontrolle. Allerdings verspürt der Praktizierende nach wie vor eine leichte Sehnsucht nach sinnlichen Freuden. Im vierten Stadium verliert der Yogi komplett sein Interesse an allen externen Objekten. Das finale Stadium ist jenes mit dem höchsten Maß an Leidenschaftslosigkeit. Es ist diese Art der Entsagung, die dem Yogi einen Zustand der absoluten Unabhängigkeit versetzt. Auf diesem Level verzichtet der Praktizierende auf alle Arten psychischer Kräfte. Hierin ist sogar die Allwissenheit eingeschlossen.
Ob man in der Lage ist, in geistige Distanz von externen Objekten zu treten, hängt stark von der Fähigkeit zur Entsagung jedes einzelnen ab. Bloße Gleichgültigkeit wird diesem Zweck nicht dienen. Weiterhin ist es notwendig zu üben. Hierzu zählt auch, dass man Gott stets in seine Gedanken einschließt. Krishna sagt zu Arjuna (er bezieht sich auf die Praxis der Kontrolle des Geistes): "Verbanne ohne zu zögern all deine Wünsche, die dir die Vorstellungskraft deines Geistes zeigt und die überall von deinen Sinnen wahrgenommen werden. Lass den Geist nach und nach ruhiger werden, kontrtolliere deinen Verstand immer wieder. Lasse deinen Geist im Selbst verweilen. Lass ihn über nichts nachdenken. Immer wenn dein bewegter und unruhiger Geist sich von dir wegbewegt, fange ihn wieder ein, lasse das Selbst ihn kontrollieren."(Bhagavad Gita, Ch. VI-24, 25, 26) Man kann einen in sich ruhenden Geist erlangen, indem man das gesamte Verlangen nach materiellen Objekten einstellt und mittels Vernunft und Stetigkeit den Zustand des Geistes mehrseitig schult und ihn nicht in Gedanken verfallen lässt. Der ruhelose Geist sollte so häufig gereinigt werden, wie er in Unruhe verfällt, nur so kann Selbstbeherrschung stattfinden.
Der Geist wird geleitet durch das Verlangen nach externen Objekten. Wenn man sich selbst von der Illusion sinnlicher Objekte überzeugt, indem man ihre Natur genauer erforscht und eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber weltlichen Dingen entwickelt, kann der Geist gebändigt werden um schließlich beim Selbst zu verweilen. Der Wert dieser Yogapraxis liegt darin, dass die Seele des Übenden Frieden im Selbst findet. Die Yogapraxis wird ausgeübt indem man ein und denselben Gedanken immer wieder rezitiert. Durch konstante gedankliche Wiederholung wird die Willenskraft gestärkt. Die rezitierten Worte werden an das Unterbewusstsein weitergeleitet. Damit suggeriert man dem Unterbewussten nicht nach Vergnügungen im Außen zu suchen, sondern sich auf das Unveränderliche im Inneren einzustimmen.
Übe dich in Wachsamkeit. Wenn du merkst, dass dein Geist sich sinnlichen Objekten hingibt, finde neue Möglichkeiten der Bedeutungsfindung und Interpretation. Verhilf deinem Geist dazu, seine Einstellung gegenüber diesen Dingen zu ändern, so dass er sich diesen schließlich vollständig entziehen kann. Dies bezeichnet man als Praxis.
Die Haupteigenschaft des Geistes in der erwachenden Phase ist, ein Objekt verinnerlicht zu haben, mit dessen Hilfe er erwachen kann. Er kann nie ganz leer bleiben. Er kann sich stattdessen auf eine bestimmte Sache zu einem Zeitpunkt konzentrieren. Die Gedanken, die ihm innewohnen ändern sich stets, dies macht den Geist rastlos. Sein Charakter ist ungestüm, stark und kann nur schwer gezügelt werden. Aus diesem Grund sagt Patanjali Maharshi, die Praxis müsse unbeirrt und ständig vollzogen werden, begleitet von unerschütterlichem Glaube and ihre regenerierende und belebende Wirkung. Daher solltest du in keiner Phase deiner Praxis Nachlässigkeit zeigen.
Der Prozess der Entsagung wird nicht an einem Tag vollzogen. Es bedarf einer andauernden und kontinuierlichen Praxis, die von Eifer und Enthusiasmus begleitet wird. Der Fortschritt im Yoga geht nur graduell vonstatten. Viele Menschen unterbrechen nach einer gewissen Zeit ihre Praxis, weil sie keine Fortschritte ihrer psychischen Kräfte bemerken. Sie werden ungeduldig. Sie tun wenig und erwarten viel. Das ist nicht gut. Wird die Praxis nur unregelmäßig vollzogen, trägt sie am Ende nicht die gewünschten Früchte. Direkte Erfahrung ist das zentrale Ziel im Leben. Auch wenn die Yogapraxis zu Anfang sehr beschwerlich sein kann, bringt sie schließlich höchste Freude. Krishna sagt zu Arjuna: „Höchste Freude wird derjenige Yogi erlangen, dessen Geist friedlich, dessen leidenschaftliche Natur unter Kontrolle ist, welcher frei von Sünde ist, und derjenige, dessen Natur dem Ewigen entspringt!“ (Bhagavad Gita, Ch. VI-27)
“Einzig der Geist des Menschen ist Ursache für Unfreiheit oder Befreiung, verloren im Genuss, führt es zur Gefangenschaft; frei von Leidenschaften, führt er zur Befreiung. Ist der Geist einmal befreit von der materiellen Welt, muss der Praktizierende stets darauf bedacht sein, materielle Gedanken aus zu verbannen, um nicht in die alten Zwänge zurückzufallen. Wenn sich der Geist nicht in Verbindung mit materiellen Objekten befindet, sondern mit dem Herzen, ist er in einem Zustand der Ekstase. Dann, so heißt es, habe er seinen Höhepunkt erreicht. Man sollte den Verstand davon abhalten zu funktionieren, bis er vollkommen im Herzen aufgegangen ist, das ist Gnosis, der Rest ist reine Konzentration.
Das Verlangen kann beschrieben werden als Sehnsucht nach Dingen, die eine große Herrschaft über den Geist erlangt und, die sogar die Suche nach Ursache und Wirkungen von Dingen zu unterbinden vermag. Der Mensch ist das, womit er sich selbst identifiziert, durch den Zwang einer starken und tiefen Bindung und den Verlust der Erinnerung an alles andere. Da der Mensch, der durch sein Verlangen angetrieben wird, sein Auge auf alles Materielle wirft, beginnt er, dieses Objekt für das einzig Wahre zu halten. Der Mensch verliert die Kontrolle und sieht alles hinter einem täuschenden Schleier, vergleichbar mit einem starken Rauschmittel.
Verlangen entsteht aus Unwissenheit (Avidya). Bindung, Sehnsucht und Vorliebe sind Bestandteile des Verlangens. Bemühe dich nicht, deinem Verlangen nachzugehen. Versuche stattdessen, es so weit wie möglich zu reduzieren. Die Sehnsucht nach Befriedigung der materiellen Sehnsüchte ist der Treibstoff des Verlangens, der entzogen werden sollte. Das Feuer des Verlangens wird so von selbst erlöschen. Wie eine Lampe, die kein Öl mehr hat, erlischt, so erlischt ein Feuer ohne Brennstoff. Wenn die Sehnsucht nach Objekten unterbunden wurde, wird das Verlangen von selbst vergehen.
Wenn ein Mensch versucht, etwas zu bekommen, begeht er Sünden und verletzt seine Mitmenschen. Als Folge muss er die Früchte seiner Handlungen ernten und wird wieder und wieder Bestandteil des Kreislaufes von Leben und Tod sein. Erhöht sich die Anzahl der begehrten Objekte um nur eins, so wächst das Verlangen nach ihnen um das zehnfache. Je mehr weltliche Objekte du besitzt, desto größer ist die Distanz zu Gott. Der Geist wird immer unruhig sein und sich damit beschäftigen, wie er mehr Sachen bekommen und behalten kann, beispielsweise, wie er eine große Menge an Geld anhäufen und sparen kann. Wenn die erwobenen Objekte verlorengehen, ist deine Seele aufgebracht. Sorgen, Ängste und andere Arten seelischer Probleme wachsen mit der Anzahl von Objekten, mit denen man sich umgibt.
Befreie dich von der Tyrannei des Geistes, die dich so lange gnadenlos unterdrückt hat. Du hast deinem Geist erlaubt, sich auf sinnliche Freuden zu berufen und seine eigenen Wege zu gehen. Nun ist die Zeit gekommen, ihn zu zügeln wie ein wildes Pferd. Halte durch und sei geduldig. Übe täglich Meditation und die Zurückhaltung deiner Gedanken. Am Anfang könnte diese Aufgabe schwierig sein, ja sogar widerwärtig und ermüdend erscheinen, am Ende jedoch steht ein riesiger Erfolg. Du wirst Unsterblichkeit, höchste Freude, ewigen Frieden und unendliche Glückseligkeit erlangen. Es ist ein lohnender Schritt. Aber sei auf der Hut. Wenn dir dein Wunsch ernst ist, und du gehst deinen Weg mit starkem Geist, dann wird nichts auf der Welt unmöglich sein. Nichts wird dich aufhalten können.
Anhand deines geistigen Zustandes, deiner Gefühle und deines Verhaltens kannst du die Natur deiner Handlungen in deinen früheren Leben sehr gut verstehen. Du kannst den Folgen schlechter Handlungen durch gute Taten, also Tapas, Disziplin und Meditation, entgegenstehen. Versuche, ein Leben ohne Verhaftungen zu führen. Diszipliniere deinen Geist mit Sorgfalt. Es gibt niemanden, der frei von Schmerzen, Krankheiten, Problemen und Schwierigkeiten ist. Gib deiner unruhigen Seele Rast. Dann wirst nur du die Stärke finden, den Problemen des Lebens ins Antlitz zu schauen. Dann wirst nur du ein ausgeglichenes Leben führen. Nur du wirst nicht beeinträchtigt sein durch morbide äußere Einflüsse und ungleichförmige Vibrationen. Regelmäßige Meditation am Morgen wird dir Freude, Glückseligkeit und innere Stärke verleihen. Übe Meditation. Erfahre, auch wenn die äußeren Umstände ungünstig sind, Glückseligkeit und Freude. Du wirst Stück für Stück spirituell wachsen und deine Selbstverwirklichung erreichen.
Weiterer Artikel von Swami Sivananda zum Sadhana
Sadhana ist jede spirituelle Praxis, die dem Suchenden hilft, Gott zu verwirklichen. Es ist ein Mittel, um das Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen. Sadhana bedeutet, den Geist zu festigen und ihn auf den Herrn zu richten. Jeder muß irgendeine Art von Sadhana machen, um den Zustand letztendlicher Seligkeit zu erreichen. Sadhana ist der wahre Reichtum. Es ist das einzige, das einen wahren und bleibenden Wert besitzt. Butter ist in der Milch, aber man erhält sie erst nach dem Butterschlagen. Ebenso, wenn du den Wunsch hast, Gott zu verwirklichen, mache stetig Sadhana und Gottesdienst mit rechtem Ernst.
Egal welche spirituelle Praxis du auch machst, sei es Japa, Asanas, Meditation oder Pranayama, mache es systematisch und regelmäßig jeden Tag. Du wirst Unsterblichkeit und ewige Wonne erreichen. Wenn du intensiv und fleißig an deinem Sadhana weiterarbeitest, wenn du regelmäßig, systematisch und pünktlich in deinem Sadhana bist, wirst du Erfolg haben. Sei zufrieden mit allem, was mühelos auf dich zukommt, und widme dich deinem Sadhana mit leidenschaftslosem Geist. Regelmäßigkeit im Sadhana ist von herausragender Bedeutung. Wer regelmäßig meditiert, erlangt rasch Samadhi. Der Mensch, der unregelmäßig ist und seine Dinge nur dann und wann tut, kann die Früchte seiner Bemühungen nicht ernten. Beschäftige deinen Geist stets mit Japa, Konzentration, Meditation, dem Studium religiöser Bücher, Satsang oder damit, etwas Nützliches für andere zu tun.
Kleine gute Taten, kleine reine Taten sind sehr hilfreich im Sadhana. Die Beseitigung von Vrittis und Unreinheiten ist das wichtigste Sadhana. Das Umherschweifen des Geistes muß durch Verweilen an einem Ort, bei einem Lehrer und bei einer einzigen fortschreitenden Sadhanamethode beherrscht werden. Der Sadhak, der seinen Geist durch die Praxis von Shama und Dama nach innen gerichtet hat, und der intensive Sehnsucht nach Befreiung hat, sieht durch ständige tiefe Meditation das Selbst im eigenem Selbst. Du kannst die gesamte Welt mit deiner spirituellen Kraft bewegen. Ein spirituelles Tagebuch ist eine Peitsche, die den Geist zu Rechtschaffenheit antreibt. Selbstsucht verzögert den spirituellen Fortschritt. Wenn jemand seine Selbstsucht zerstören kann, ist die Hälfte seines spirituellen Sadhana getan.
Hinweise
Stehe um 4 Uhr früh auf und beginne deine Meditation. Praktiziere zuerst konkrete Meditation. Spüre die innewohnende Präsenz des Herrn in der Form und denke an die Eigenschaften - Reinheit, Vollendung, alldurchdringende Intelligenz, absolute Wonne, Allgegenwart, usw. Wenn der Geist wieder und wieder davonhuscht, bringe ihn zum Punkt zurück. Setze dich abends nochmals zur Meditation. Übe regelmäßig. Schreibe dein Ishta Mantra täglich eine Stunde lang in ein Heft. Diszipliniere die Sinne. Schweige. Entwickle richtiges Denken, richtiges Fühlen, richtiges Handeln und richtiges Sprechen. Rotte schlechte Eigenschaften wie Zorn, Lust, Habgier, Haß, usw. aus. Wer sein Leben nach den genannten Grundsätze ausrichtet, kann sich des Erfolges noch in diesem Leben, ja sogar in dieser Sekunde, sicher sein.
Swami Sivananda - Eine Predigt über Sadhana
Das Leben eines spirituellen Suchers in der Welt ist wahrlich eine erbitterte Schlacht und ein Kampf mit der tödlichen Schlange. Samsara, das weltliche Leben ist eine schreckliche und tödliche Schlange. Der Mensch muß ständige und aufmerksame Wachsamkeit üben, damit die Samsara Sarpa nicht unerwartet zuschlägt. Halte die Zwillingsaugen von Viveka und scharfem Vichara weit offen. Manchmal wird der Mensch im Laufe seines Vyavahara vergiftet. Er muß sich zeitweise aus der weltlichen Atmosphäre zurückziehen und bei Satsang, Sadhana, Einsamkeit und stiller Meditation Zuflucht suchen. Das ist das spirituelle Sanjivini für dich, um wieder aufzublühen und das spirituelle tägliche Leben wieder furchtlos aufzunehmen. Satsang und Zurückgezogenheit sind die Zauberkräuter, die alles Gift von Weltlichkeit vollständig fernhalten. Mit ihrer Hilfe bist du sicher.
Der höchste Herr der Schöpfung gibt dem Jiva diesen wertvollen menschlichen Körper, in dem er alle guten Dinge des Lebens entwickeln kann. Der Jiva, der dem Drängen seiner niedrigen Natur Gehör schenkt, erlaubt seinem Körper, unzähligen schlechten Gunas in die Hände zu fallen. Sie beherrschen den Menschen und machen den Jiva hilflos. Die schlechten Eigenschaften bemächtigen sich seiner so stark, daß später, wenn er versucht, Tugenden zu erlangen und Yama und Niyama zu entwickeln, eine regelrechte Herausforderung beginnt. Die alten, teuflischen Vrittis und Samskaras gewähren den Tugenden keinen Einlaß. Sie revoltieren und werfen sie hinaus, doch wenn der Suchende in dieser aussichtslosen Lage aufrichtig zum Herrn um Kraft betet, gibt ihm diese Gnade des Herrn die nötige innere Stärke, die ihn befähigt, seine alte Lasterhaftigkeit hinauszuwerfen und die Früchte des Sadhana zu erhalten.
Der Wunsch ist ein großes Hindernis, eine große Barriere auf dem Pfad der Selbstverwirklichung. Die Beherrschung des Geistes heißt tatsächlich, Wünsche aufzugeben. Wenn der Geist vollständig diszipliniert werden soll, müssen bedingungslos alle Wünsche aufgegeben werden, alle Sehnsüchte nach weltlichen Objekten und Luftschlösserbauen. Der Affengeist wird immer ruhelos sein, dieses oder jenes wünschen. So wie ein Fisch, der ans Land gezogen wurde, versucht, ins Wasser zurückzukommen, auf welche Weise auch immer, wird auch der Geist immer schlechte Gedanken hegen. Durch vollständige Vernichtung aller Wünsche, Beherrschung des Geistes und seine Befreiung von den aufkommenden Gefühlen und blubbernden Gedanken, kann Einpünktigkeit des Geistes erreicht werden. Solch ein Geist wird ruhig sein wie eine Lampe an einem windstillen Ort. Wer einen solchen Geisteszustand erreicht, kann lange Zeit meditieren. Meditation kommt von selbst.
Wer seinem Geist erlaubt, so wie er es will nach weltlichen Dingen zu trachten und unheilige Gedanken und schlechte Wünsche zu hegen, wird sicher am Ende auf seine Zerstörung zugehen. Deswegen gib Wünsche auf. Habe immer den einen Gedanken, den höchsten Ort zu erreichen, den Ort von Freude, Frieden, Wonne und Unsterblichkeit. Praktiziere Sadhana. Sei regelmäßig in der Yogapraxis. Trachte danach, dieses Ziel zu erreichen. Du wirst für immer genießen
Sri Swami Chidananda über Sadhana
Strahlender und unsterblicher atman (das Selbst, die Seele)! Geliebte und gesegnete Kinder Gottes, jijnasus und mumukshus! Ein jijnasu ist jemand auf der Suche nach Wahrheit – jnana. Ein mumukshu ist jemand, der sehnlich nach Befreiung, moksha, strebt. Mit dieser Suche, der Sehnsucht nach Wahrheit, dem Strebem nach Wahrheit, und zwar Wahrheit über den Sinn des Lebens und wie man dies erfolgreich umsetzt, über dharma (Ethik, Moral, Pflicht) und adhyatma (was diese Pflicht auf das Selbst bezogen bedeutet). Durch sravana (hören) und durch satsanga (das Treffen von Menschen unter Leitung eines Gurus) möchte man sich das Wissen aneignen, das einem helfen kann, das eigene Leben wirksamer und erfolgreicher zu gestalten. Daher bist Du ein jijnasu.
Du möchtest dieses Wissen, weil Dir gesagt wurde und Du das auch glaubst, dass solch ein Wissen Dir helfen könnte, Befreiung von Schmerz, Kummer, Leiden, Angst und Furcht zu erreichen – von all den unangenehmen, negativen Erfahrungen, denen ein Mensch im Laufe eines Erdenlebens ausgesetzt ist. Während dieser Lebensspanne ist man sowohl Leid als auch Freude unterworfen, Schmerz und Vergnügen, Kummer und Glückseligkeit. Während jeder Freude, Vergnügen und Glückseligkeit möchte und danach strebt, möchte niemand Leid, Schmerz und Kummer. Der Mensch sucht nach Befreiung von diesen unerwünschten, schmerzhaften Erfahrungen, die ihm Leiden bescheren. Gleichzeitig sucht der Mensch aber, all die positiven, angenehmen Erfahrungen zu erlangen: sukha (Freude), ananda (Wonne), santi (Frieden), tripti und santosha (Zufriedenheit), Trost, Bequemlichkeit, Glück und Vergnügen. Und in dem Glauben, dass das Wissen, welches Du Dir hier aneignen kannst, Dir helfen kann bei Deinem zentralen Streben, nämlich Befreiung zu erlangen von allem, was schmerzhaft und unerwünscht ist, bist Du hierher gekommen. Weil Anleitung, Führung, Inspiration, Studium und Einkehr Dir helfen können. Daher seid Ihr mumukshus. Ihr seid sadhakas (jemand, der spirituelle Praktiken ausführt), ihr bemüht euch sehr aktiv um sadhana (spirituelle Praxis).
Als solche wollt Ihr wissen, wie Ihr Euer sadhana verbessern könnt, auch die Konzentration, wie Ihr vikshepa (Zerstreutheit des Geistes) überwinden könnt. Nun, in der Absicht, die Bedürfnisse der sadhakas, jijnasus, mumukshus und satsangas wie Ihr zu erfüllen, hat Gurudev vor langem entschieden, ein praktisches Handbuch bereitzustellen, das alle nötigen Informationen über ein spirituelles Leben, Yoga und sadhana enthält. So dass diejenigen, die sich leidenschaftlich nach einem Leben des sadhana sehnen, alles Wesentliche, alle nötigen Bestandteile finden, um unverzüglich ein Leben des sadhana beginnen zu können, um sofort ein zweckmäßiges, spirituelles Leben leben zu können, erfüllt von täglicher, spiritueller Praxis.
Gurudev wollte nichts auslassen, alles sollte inbegriffen sein. Und dieses kompakte Handbuch gibt daher die Essenz aller Yogapfade – Hatha Yoga, Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga, Jnana Yoga, Japa Yoga, Laya Yoga usw. Und es gibt unschätzbare praktische Anweisungen und Tips, wie man sadhana erfolgreich fortführen kann – wie man es plant, wie man sich den Tag einteilt vom Morgen bis zur Nacht, welche Zeit man für welches sadhana einteilt, wie man es sorgsam auf systematische Weise aufbaut. Und dann natürlich, wie man das alles überwachen kann und auf einen Blick in der Lage ist zu wissen, wie gut man vorankommt. Du kannst Dich dadurch selber regelmäßig überprüfen, Vorsätze und Entschlüsse fassen, um die Intensität des sadhana auf der gewünschten Ebene zu halten, damit es nicht erlahmt und verflacht.
Unser geliebter Gurudev hat für uns in diesem kompakten Handbuch alles bereitgestellt das nützlich, hilfreich und zweckdienlich für einen sadhaka ist. Und dieses Handbuch wird jedem neuen Mitglied der Divine Life Society bei der Registrierung überreicht als Teil des Paketes, das jedes Mitglied erhält. Dieses Paket hat den bedeutungsvollen Namen „sadhana set“, und der Name des Handbuches ist „Essence of Yoga“.
Der eigentliche Zweck einer Mitgliedschaft in der Divine Life Society ist, ein aktives, praktisches und fortschreitendes spirituelles Leben zu beginnen. Man muss alles über spirituelles sadhana wissen und über die Kernaussagen der verschiedenen Yoga-Arten. Wenn Du also mehr über sadhana wissen möchtest, besorge Dir dieses Buch und studiere es sorgfältig und eifrig. Du wirst Dich selbst, Deinen Geist und die feineren Aspekte des spirituellen Lebens und dem Geheimnis von yoga sadhana vestehen. Das Handbuch ist kurz und bündig gefasst – nicht in komplizierter Weise, sondern ganz präzise, kompakt und kurz und lässt keinen wesentlichen Punkt aus. Daher rüste Dich aus mit dem Wissen über richtiges sadhana und mache Fortschritte auf diesem Weg!
Sadhana leitet all Deine Aktivitäten hin zu der höchsten Erfahrung der Wirklichkeit – sat - darshana(erfahren des Seins).
Das höchste Ziel von sadhana ist sat-darshana, und dafür beten wir immer: asato ma sat gamaya. Wir wissen, dass wir hier mitten unter flüchtigen und vorübergehenden Wirklichkeiten leben, und dass dies alles ist, das wir wissen. Seit der Geburt haben wir nur inmitten dieser veränderlichen Wirklichkeiten, den sich stets ändernden Erscheinungen gelebt. Das ist unsere einzige Erfahrung, unser einziges Wissen. Aber uns wurde gesagt, dass es etwas Höheres gibt, etwas, das sich nicht verändert, das nitya (ewig) ist. Weil es nitya ist, ist es satya (wahr). Deshalb wollen wir darshan (Schau) des sat (Seins). Dieses uralte Gebet lautet daher: führe uns von der Unwirklichkeit zur großen, ewigen Wirklichkeit, zur Kosmischen Wirklichkeit.
Es ist sehr schwer zu glauben, dass das, was wir wahrnehmen, in dessen Mitte wir leben, was wir Tag für Tag erfahren, nicht die Wirklichkeit ist; wohingegen das, was wir nie wahrnehmen konnten, über das wir keine Kenntnis haben, was wir nie erfahren haben – weder hat die Nase es gerochen, noch die Augen haben es gesehen, die Hände es berührt, haben es die Ohren gehört oder die Zunge geschmeckt – das ist die Wirklichkeit.
Daher wird Glauben (shradda) benötigt in die apta vakya (Worte einer vertrauenswürdigen Person), in die sruti vakya (Worte der Veden), in die guru vakya (Worte des Guru). Denn die srutis, die Heiligen, die Weisen, Mystiker und weltlichen Lehrer und Dein eigener Guru verfolgen keine eigennützigen Zwecke, sie haben keine Hintergedanken, sie haben nichts davon, Dich in die Irre zu leiten, Dir etwas zu erzählen, das nicht wahr ist. Sie haben keine eigennützigen Interessen, sie haben nichts zu gewinnen oder verlieren. Daher musst Du glauben.
Die srutis verkünden, was Deinem höchsten Wohlergehen nützlich und förderlich ist. Sie verkünden dies ohne irgendeine Motivation, ohne Absicht, außer Dir zu nützen. Glaube daher die apta vakya, glaube an die sruti vakya und glaube an die guru vakya. Wenn also irgend etwas im ganzen menschlichen Universum vollständig selbstlos ist, dann sind es die srutis, die großen unsterblichen Lehrer, die alles erreicht haben, was erreicht werden kann, die all ihre Pflichtenn erfüllt haben, die alles getan haben, was getan werden muss. Ihre Herzen sind voll; sie haben keine Wünsche mehr. Solche Menschen können Dich nicht fehl leiten. Daher glaube, habe Glauben, sraddha.
Du solltest nicht denken, dass eine logische und rationale Herangehensweise auf jeden Fall Glauben ausschließt, dass sie unvereinbar sind. – „Wir, die vernünftigen Leute, wollen wissen, wir wollen, dass alles überprüft und erwiesen wird - Glauben ist blind.“ Vor langer Zeit haben unsere Vorfahren eine super rationale Methode entdeckt, um der großen Wahrheit näher zu kommen. Es waren Menschen mit scharfsinnigem Verstand, leidenschaftlich und kühn, gründlich forschend und analytisch. Sie waren hundert mal logischer, vernünftiger und wissenschaftlicher vom Denken her als jeder von uns. Und trotzdem waren es diese jnanis, die vichara marga, jnanayoga und vedanta praktizierten, die sagten: „sraddhavan labhate jnanam (derjenige, der voller Glauben ist, erlangt Kenntnis).“ Sie verkündeten auch: wenn Du die Auslegungen der vedantischen Weisheiten hören möchtest, musst Du mit der Tugend des Glaubens und Vertrauens (sraddha) ausgerüstet sein.
Lese die „Essenz des Yoga“ inniglich und andachtsvoll. Swami Sivanandaji, mit seinem großen Herzen, hatte nur einen Wunsch, ein Ziel, nämlich Dein eigenes höchstes Wohlergehen, Deinen höchsten Nutzen. An Dich hat er gedacht, als er all diese großartige Literatur hervorbrachte. Er dachte nicht an sich selbst. Er dachte zuallererst an Dich, zweitens auch an Dich und drittens ebenso nur an Dich. Er wollte sich Dir zu Nutze machen, er dachte an Dein Gedeihen, Deinen Erfolg im Leben. Er dachte an Dein Wohlergehen und Dein Glück. Daher mache mit Glauben und Hingabe einen aufrichtigen Versuch, die weisen Lehren von Gurudev Swami zu studieren. Das ist die beste Investition. Du kannst nichts Weiseres tun als dies.
Aber Du musst Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit besitzen; Du darfst nicht oberflächlich und leichtfertig sein, Du darfst nicht nur neugierig auf Yoga und ein spirituelles Leben sein. Es sollte eine tiefe Ernsthaftigkeit da sein, das Wissen aufzusaugen und ein neues Leben zu beginnen, in die Praxis einzutauchen. Das ist das Notwendige.
Von Gurudevs verehrungswürdigen Lehren war sadhana das wichtigste, das Leitmotiv. Sadhana ist das zentrale Thema all seiner Schriften. Er wollte, dass Du sadhana ganz aktiv in Deinem täglichen Leben lebst; er wollte, dass Du sadhana einen zentralen Platz einräumst.
Wie macht man sadhana? In welcher Weise beginnt man damit? Welche hilfreichen Praktiken gibt es, um voranzukommen? Um Dir dieses Wissen zu vermitteln, schrieb er mit großer Sorgfalt „20 wichtige spirituelle Anweisungen“. Sie wurden in alle indischen Sprachen übersetzt und haben sich über die ganze Welt ausgebreitet. Er hat auch „Sadhana Tattva“ zusammengestellt und produziert, die Wissenschaft der Sieben Kulturen, die eine sorgsam abgestufte Reihe von 32 Anweisungen enthält, die Gesundheit, Energie, Ethik, Willen, Herz, Psyche und Spiritualität abdecken. Er erarbeitete „Twenty Hints on Meditation“, Resolve Form, Daily Routine Timetable und das Spirituelle Tagebuch. Er hat die Essensz von all diesem im Universellen Gebet zusammengefasst. Und fast alles, das ich gerade erwähnt habe, findest Du in „Essence of Yoga“, welches Du nicht kaufen kannst, denn es wird nicht verkauft. Es wird nur an echte sadhakas weitergegeben, die ganz ernsthaft mit spirituellen Praktiken in ihrem Leben beginnen wollen.
Daher, wenn Du wissen möchtest, wie man ein Leben des spirituellen sadhana lebt, kannst Du nichts Besseres machen als ein Mitglied der Divine Life Society zu werden und dieses Buch zu bekommen. Dann kannst Du beginnen, ein praktikables, spirituelles Leben auf systematische und wissenschaftliche Weise zu leben. Aus diesem Grunde kam und lebte Gurudev. Darum hinterließ er den Sivananda Ashram. Daher hinterließ er die Divine Life Society – damit Du spirituellen sadhana machen kannst, damit Du Dich auf Gott zubewegen kannst. Suche das Unsterbliche und sei gesegnet!
Was bedeutet die Mitgliedschaft in der Divine Life Society? Ein Mitglied ist ein sadhaka, der sich der spirituellen Praxis mit dem aufrichtigem Wunsche verpflichtet, mit der tiefer Sehnsucht, sein Leben zu verbessern, seine Handlungen zu spiritualisieren, auf yogische Weise zu leben, so dass das ganze Leben ein Prozess des stufenweisen Anstiegs zum höchsten Ziel ist.
Überdenke diesen Aspekt Deiner Persönlichkeit gut und prüfe, ob Du fest gegründet bist in dieser großen Sehnsucht, in diesem großen Ideal, ein sadhaka zu sein. Wäge gut ab und prüfe, ob Du all die Qualifikationen eines sadhakas erfüllst, ob Du Tag für Tag diese Qualifikationen verbesserst und ein wahrer mumukshu, ein wahrer jijnasu wirst. Schau, ob Du einer wirst, der fest auf yama (5 ethische Regeln für das Leben in der Gemeinschaft) und niyama (5 ethische Regeln für das Privatleben), viveka (Unterscheidungskraft), vairagya (Wunschlosigkeit, Verhaftungslosigkeit), in den shat-sampat (6 edle Tugenden) und mumukshutva (Wunsch nach Befreiung) gegründet ist. Und schaue, ob Du fest gegründet bist in all diesen wichtigen Aspekten des vorbereitenden sadhana. Analysiere beständig Dein Leben. Sei davon so in Anspruch genommen, dass Du keine Zeit hast für anderweitiges Denken und Handeln. Das ist so, weil Du ernsthaft bist, aufrichtig und ehrlich, Du konzentrierst Dich auf Deine wichtigste Berufung: Dein spirituelles Sadhana.
Es ist solche eine Einstellung der Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, die Früchte trägt. Letztendlich wird es Dir höchsten Segen bringen, es wird Dein Leben mit der Verwirklichung von Frieden, Glückseligkeit, Furchtlosigkeit und Freiheit krönen. Das ist der Zweck, das ist das Ziel von Sadhana. Sei daher ein aufrichtiger, erfahrener Sadhaka. Verbessere Dich von Tag zu Tag. Immer mehr in Richtung Perfektion.
Möge Gurudevs kostbarster Segen mit Dir sein in diesem großen Abenteuer! Möge Gottes Gnade Dir stetigen und ungehinderten Fortschritt, Erfüllung und Erfolg in Deinem Sadhana gewähren!
Viveka Chudamani - Während deines Sadhanas löse dich von der Außenwelt
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 336 von Sukadev Bretz -
Wenn die Außenwelt ausgeschlossen wird, wird der Geist ruhig und in der Stille des Geistes enthüllt sich die Schau des Höchsten Selbst (paramatma darshana). Wenn das Höchste Selbst vollkommen verwirklicht wird, reißt die Kette der Wiedergeburten ab. Daher ist der Ausschluss der Außenwelt der erste Schritt auf dem Weg zur Befreiung.
Beim Sadhana den Geist auf Gott ausrichten
Natürlich magst du jetzt sagen, dass Shankara das so sagen mag und für Menschen, die im Ashram leben, mag das so sein, oder du sagst, dass du jetzt Verpflichtungen hast und du nicht einfach in den Himalaya gehen und auch nicht zu Yoga Vidya Bad Meinberg gehen kannst. Das mag ja stimmen. Aber du hast Zeiten, in denen es möglich ist, und da sei ganz besonders engagiert, dich nicht mit der Außenwelt abzugeben. Du kannst dir zum Beispiel sagen, dass du eine Stunde am Tag den spirituellen Praktiken widmest. In der Zeit wende ich mich vollständig von der Außenwelt ab. Ich werde nicht zwischendurch Facebook anschauen. Ich werde nicht zwischendurch darüber nachdenken, wie die Nachbarn sind. Ich werde nicht an meine Arbeit denken. Mache den festen Entschluss vor deinem Sadhana: Eine Stunde Sadhana - ausrichten des Geistes auf Gott, auf Brahman, auf Atman. Vielleicht sende ich noch Gedanken des Wohlwollens. Aber nichts anderes. Und dann sei achtsam.
Lass dich nicht vorn der Außenwelt ablenken
Nimm dir vielleicht auch mal einen halben Tag, an dem du sagst: Geist ganz auf Brahman ausgerichtet. Nicht mit anderen Dingen beschäftigen. Ich nehme mir auch vor, mich nicht zu ärgern.
Wenn dann dein Teenie nebenan eine Musik hat, die dich stört, lass dich nicht stören. Setze vielleicht einen Kopfhörer auf oder nimm Ohropax. Wenn irgendwoher ein Geruch kommt oder auf der Straße zu viele laute Autos sind, dann lass dich davon nicht abbringen. Letztlich ist es eine Schwäche des Geistes, dass du dich von solchen Sachen abhalten lässt. Mache das nicht.
Oder angenommen du gehst in den Ashram, dann nimm dir vor, dass du in der Zeit, in der du im Ashram bist, deinen Geist ganz auf Gott ausrichten willst. Lasse den weltlichen Geist vorneweg. Wenn du an der Rezeption beim Ankommen etwas warten musst, dann warte halt. Setze dich vielleicht hin, wiederhole dein Mantra, denke an Brahman, verbinde dich mit allen Anwesenden. Du kannst auch „Om Namah Shivaya“ sagen und allen alles Gute wünschen. Ärgere dich nicht.
Lass den weltlichen Anspruchsgeist ruhen
Wenn die Yogastunde, in die du gehen willst, zu voll ist, dann gehe in eine andere. Das ist auch nicht weiter tragisch. Wenn irgendwo ein Schild nicht richtig ist und du eine falsche Information hast, lächele darüber. Bringe nicht den Anspruchsgeist, den weltlichen Geist auch in den Ashram hinein, wo du versuchst die beste Yogastunde zu machen, das beste Seminar und das beste Essen, das beste Zimmer und die beste Decke und so weiter.
Vielleicht braucht dein Körper eine Bequemlichkeit gerade wenn du ein gewisses Alter hast, dann gib dem Körper, was er braucht. Aber denke nicht zu sehr darüber nach, was ich noch bräuchte. Pass auf, dass dein Geist nicht wieder ein Spiel spielt. Vielleicht bist du in einem Mehrbettzimmer und regst dich über die auf, die so achtlos sind und noch nach 22.00 Uhr sprechen oder noch schlimmer nach 22.45 Uhr sprechen. Sag vielleicht etwas dazu und vielleicht halten sich die anderen daran, vielleicht auch nicht. Es ist nicht so tragisch.
Dehne dein Bewusstsein aus oder sende Lichtgedanken
Löse deinen Geist vom Weltlichen und bringe ihn ganz zu Gott. Nimm dir immer wieder Phasen, in denen du sagst: „Hier löse ich meinen Geist vom Äußeren. Ich bringe meinen Geist ganz zu Brahman.“ Sei es indem du Brahman in dir erfährst, indem du dein Bewusstsein ausdehnst. Sei es mit Mantra mit Lichtgedanken, durch bewusstes wortloses Wahrnehmen. Es gibt so viele Techniken, die du vermutlich alle kennst.
Tat Tvam Asi - Folge nicht dem Spiel des Geistes
Wenn du jetzt schon bis zum Vers 336 gekommen bist, dann bist du sicher ein tiefer spiritueller Aspirant. Und selbst wenn du durch Zufall hier hereingehört hast und es das erste Mal ist und du immer noch nicht weggeklickt hast, dann bist du vermutlich auch ein tiefer spiritueller Aspirant. Und dann kennst du schon einiges. Setze es um. Nutze es. Sei dir bewusst, dass es wichtig ist, zumindest eine Zeit lang den Geist mit Brahman zu füllen und nicht den Spielen des Geistes zu folgen:
Tat Tvam Asi – das bist du. Sat Chid Ananda Swarupoham – meine wahre Natur ist Sein Wissen Glückseligkeit, Atha – Jetzt.
Video - Kleine Rituale vor dem Sadhana
Kleine Rituale vor und nach Meditation/Sadhana: Um in eine spirituelle Schwingung zu kommen, ist es hilfreich, kleine Rituale zu machen. Kleine Rituale helfen dir Gottesliebe zu entwickeln und das Herz zu öffnen, deine Yoga und Meditations-Praxis, dein Sadhana, noch effektiver zu gestalten.
Der spirituelle Name Sadhana
Sadhana heißt spirituelle Praxis. Sadhana sind alle geistigen und spirituellen Praktiken, die zur Vollkommenheit führen. Sadhana heißt das, was zur Vervollkommenung führt, Mittel zum Erlangen von etwas. Sadhana ist letztlich das, was zu Sat – zur höchsten Wahrheit – führen soll. Wenn Du Sadhana heißt, dann soll das heißen, Du willst Sadhana üben, Du willst spirituell praktizieren, Du willst sehr regelmäßig sein. Und Du willst, dass Dein ganzes Leben spirituelle Praxis ist. Was auch immer Du tust, Du willst es tun, um die höchste göttliche Verwirklichung zu erreichen. Es gibt auch einen umfangreicheren Artikel über Sadhana auf unseren Internetseiten.
Ähnliche Spirituelle Namen
Siehe auch
- Voraussetzungen für Sadhana
- Sadhana Chatushtaya
- Sadhaka
- Sadhya
- Sadha
- sadh
- Anfang
- Anubhava
- Begegnung
- Belehrung
- Bruder
- Einsiedler
- Ramana Maharshi
- Entsagung
- Erfahrung
- Erkenntnis
- Erlösung
- Frage
- Gemeinschaft
- Gottesverehrung
- Janaka
- Jenseits
- Kraft
- Kriya
- Last
- Lehrer
- Ordnung
- Regung
- Seher
- Selbst
- Selbsterkenntnis
- Torheit
- Untätigkeit
- Upadesha
- Versenkung
- Wer bin ich
- Wirklichkeit
- Wissende
- Zuflucht
- Heinrich Zimmer
- Sanskrit Kurs Lektion 103
- Brahman
- dienen
- Ethik
- Gewissen
- Mantraweihe
- Spiritueller Name
- Spirituelle Namen Liste
- Mantra Diksha
- Nama Diksha
- Seminare zum Thema Mantra und Musik
Literatur
- Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit von Swami Sivananda
- Der Weg Zum Selbst von Heinrich Zimmer, Rascher Verlag Zürich, 1944, 1. Auflage
- Swami Sivananda: „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“, Divine Life Society, Shivanandanagar, 5. Auflage, 2000
Weblinks
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
- "Sadhana" aus Göttliche Erkenntnis von Swami Sivananda
- Sadhana von Swami Sivananda
- "Sadhana Tattwa" aus Der Yogi von Swami Vishnu-Devananda
- Vorbereitung und Tipps für ein erfolgreiches Sadhana
Seminare
Indische Schriften
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Meditation
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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie
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Asana Intensivseminare
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Multimedia
Paradoxien auf dem spirituellen Weg, Spirituelle Entwicklung
Japa Sadhana bei der Arbeit
Sadhana – Hindernisse überwinden
Sadhana und Sinn des Lebens
Sadhana , Sanskrit साधन sādhana, zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend. Sadhana ist ein Sanskritwort und bedeutet zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend.
Verschiedene Schreibweisen für Sadhana
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sadhana auf Devanagari wird geschrieben " साधन ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sādhana ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sAdhana ", in der Velthuis Transliteration " saadhana ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sAdhana ".
Video zum Thema Sadhana
Sadhana ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sadhana
Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sadhana oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sadhana stehen:
Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Straßburg : Trübner, 1887
Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen
- Sanskrit Wörterbuch
- Sanskrit Übersetzung
- Sanskrit Schrift
- Sanskrit Alphabet
- Sanskrit Übersetzung kostenlos
- Hinduismus
- Sanskrit Lernen leicht gemacht
- Sanskrit Kurs Lektion 1
Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Sanskrit Sadhana - Deutsch zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend
- Deutsch zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend Sanskrit Sadhana
- Sanskrit - Deutsch Sadhana - zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend
- Deutsch - Sanskrit zum Ziele führend, her vorbringend, verschaffend, bewirkend - Sadhana