Ekadashi
Ekadashi (Sanskrit: एकादशी ekādaśī f. ), wörtlich "der Elfte", ist der elfte lunare Tag (Tithi) nach Neu- bzw. Vollmond. Das Wort Ekadashi setzt sich aus "Eka" und "Dasha" zusammen. Eka heißt eins und Dasha zehn - Ekadashi ist also 1 + 10 = 11. Ekadashi gilt als besonders geeignet zum Fasten, für die Meditation und Kontemplation.
Ekadashi nach Neumond liegt in der hellen Monatshälfte, der Shukla Paksha und Ekadashi nach Vollmond liegt in der dunklen, der Krishna Paksha, eines jeden Mondzyklus bzw. hinduistischen Kalendermonats (Panchanga). Es gibt also eine Vielzahl von Ekadashi Tagen - insgesamt 24 pro Jahr. An allen Ekadashi Tagen ist der Mond etwa zu drei Vierteln gefüllt.
Ekadashi एकादशी ekādaśī Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Ekadashi, एकादशी, ekādaśī ausgesprochen wird:
Sukadev über Ekadashi, den elften Tag
Ekadashi heißt "der elfte Tag". Ekadashi bezieht sich auf den indischen Mondkalender. Der elfte Tag nach Vollmond und der elfte Tag nach Neumond, der wird Ekadashi genannt. Ekadashi hat dabei eine besondere Bedeutung. Ekadashi ist besonders wichtig im Vaishnavismus, also bei den Menschen in Indien, die Vishnu verehren, Krishna verehren. Dort gilt Ekadashi als ein besonderer Feiertag. An Ekadashi wird geraten, idealerweise zu fasten, und zwar sowohl am elften Tag nach Vollmond, wie auch am elften Tag nach Neumond. Es wird empfohlen, alle zwei Wochen seinem System so eine gute Reinigung zu geben. Fasten ist grundsätzlich etwas Gutes und es ist gut, ein-, zweimal im Jahr fünf bis sieben Tagen zu fasten und alle zwei Wochen zu fasten. Und das kann man machen, indem man daraus ein regelmäßiges Ritual macht, indem man eben an Ekadashi fastet. Wenn man an Ekadashi nicht fasten kann, dann wird in Indien geraten, wenigstens auf etwas zu verzichten, etwas einfacher zu essen. Und da in Indien Reis als das Hauptnahrungsmittel gilt, wird in vielen Ashramas am elften Tag, also an Ekadashi, kein Reis serviert. So ist es z.B. im Sivananda Ashram Rishikesh. Und oft ist dann auch das Essen salzlos, das heißt, es wird kein Salz ins Essen gegeben. Es ist gut, einmal alle vierzehn Tage etwas einfacher zu essen.
Aber wichtiger noch als das Essen, ist, dass man einen Tag – entweder einen Tag pro Woche oder eben alle zwei Wochen – intensiver praktiziert und umso intensiver an Gott denkt. Und dazu dient Ekadashi. Es gibt auch eben zwölf Ekadashis, weil es zwölf Mondmonate im Jahr gibt und jeder dieser Ekadashis hat nochmal eine besondere Bedeutung, Ekadashi hat dort einen besonderen Namen. Da gibt es den Ekadashi vom ersten Monat im Jahr und den Ekadashi in der zweiten Hälfte des ersten Monats im Jahr usw. Also insgesamt etwa 24, manchmal auch 25 Ekadashis im Jahr, es müsste eigentlich um die 25 Ekadashis im Jahr geben.
Ekadashi-Daten findest du auch auf den Yoga Vidya Internetseiten, du gehst einfach auf www.yoga-vidya.de, dort suchst du nach „spiritueller Kalender“ und dort findest du auch die Daten für Ekadashi. Und dann kannst du an Ekadashi entweder fasten oder ein etwas einfacheres Leben führen, vielleicht auch auf Salz oder auf Süßigkeiten verzichten oder nur von Rohkost leben.
Und du kannst in jedem Fall deine Meditation etwas vertiefen. Wenn du ein Krishna- oder Vishnu-Mantra hast oder einen Bezug zu Krishna, Vishnu, Rama oder Lakshmi, kannst du diesen Tag ganz besonders nutzen, um mehr zu praktizieren, mehr an Gott zu denken. Ekadashi – der elfte Tag nach Neumond, der elfte Tag nach Vollmond, ein heiliger Tag für spirituelle Praxis, besonders geeignet für Meditation, für Fasten und Verehrung von Vishnu, Krishna, Rama, Lakshmi.
Ekadashi
Ekadashi ist der 11. Tag eines jeden Mondzyklus, an dem man sich gemäß Überlieferung durch Fasten von Sünden befreien kann. "Eka" bedeutet eins, "Dashi" bedeutet zehn, was wiederum bedeutet der elfte Tag nach Voll- oder Neumond. Viele Hindus befolgen Ekadashi alle zwei Monat. Die meisten Anhänger sind Vishnuiten, aber auch nicht Vishnuiten befinden sich darunter. Gewöhnlich fasten (Sanskrit: „Upavaas“) die Menschen an Ekadashi. Die Art, wie gefastet wird, variiert sehr. Manche essen gar nichts, andere halten eine strenge Diät, welche aus simplen Lebensmitteln wie Milch und Früchten besteht. Sie nehmen nichts Gekochtes zu sich und wieder andere, bereiten sich sorgfältig ausgewählte Speisen zu. Aber alle die Menschen, die fasten, haben eines gemeinsam: das Ziel, einen spirituellen Nutzen daraus zu ziehen.
Es gibt verschiedene Typen von Ekadashi durch das Jahr hinweg. Das sind:
- "Saphala Ekadashi" während Pausha Krishna Paksha im Dezember-Januar,
- "Putrada Ekadashi" während Pausha Shukla Paksha im Dezember-Januar,
- "Sat Tila Ekadashi" während Magha Krishna Paksha im Januar-Februar,
- "Bhaimani Ekadashi" während Magha Shukla Paksha im Januar-Februar,
- "Vaikuntha Ekadashi" während Phalgun Krishna Paksha im Februar-März,
- "Amalaki Ekadashi" während Phalgun Shukla Paksha im Februar-März,
- "Papamochani Ekadashi" während Chaitra Krishna Paksha im März-April,
- "Kamada Ekadashi" während Chaitra Shukla Paksha im März-April,
- "Varuthini Ekadashi" während Vaisakh Krishna Paksha im April-Mai,
- "Mohini Ekadashi" während Vaisakh Shukla Paksha im April-Mai,
- "Apara Ekadashi" während Jyeshtha Krishna Paksha im Mai-Juni,
- "Pandava Ekadashi" während Jyestha Shukla Paksha im Mai-Juni,
- "Yogini Ekadashi" während Ashaad Krishna Paksha im Juni-Juli,
- "Sayana Ekadashi" während Ashaad Shukla Paksha im Juni-Juli,
- "Kamika Ekadashi" während Shravan Krishna Paksha im Juli-August,
- "Pavitropana Ekadashi" während Shravana Shukla Paksha im Juli-August,
- "Ananda Ekadashi" während Bhadrapad Krishna Paksha im August-September,
- "Parsva Ekadashi" während Bhadrapad Shukla Paksha im August-September,
- "Indira Ekadashi" während Ashwin Krishna Paksha im September-Oktober,
- "Pasankusha Ekadashi" während Ashwin Shukla Paksha im September-Oktober,
- "Rama Ekadashi" während Kartik KrishnaPaksha im Oktober-November,
- "Utthana Ekadashi" während Kartik Shukla Paksha im Oktober-November,
- "Utpanna Ekadashi" während Margashirsha Krishna Paksha im November-Dezember,
- "Mokshada Ekadashi" während Margashirsha Shukla Paksha Im November-Dezember,
- "Padmini Ekadashi" während Purushottam Shukla Paksha,
- "Parama Ekadashi" während Purushottam Krishna Paksha.
Die Legende von Ekadashi
In der hinduistischen Mythologie war Ekadashi eine Göttin, die den Teufel Mura besiegte. Mura wollte gerade Vishnu zum Kampf herausfordern, als Ekadashi auftauchte. Mura war so von ihrer Schönheit hingerissen, dass er um ihre Hand anhielt. Ekadashi willigte unter der Bedingung ein, dass Mura mit ihr kämpfen sollte. In diesem Kampf tötete Ekadashi den Teufel. Von der Ergebenheit Ekadashis ergriffen, gewährte Vishnu ihr einen Segen. Vishnu segnete Ekadashi damit, dass jeder, der an Ekadashi fastet, von seinen Sünden und seiner Schuld befreit wird und dadurch die Befreiung erlangt. Seitdem wird an Ekadashi - zweimal monatlich - gefastet.
Es gibt ganz verschiedene Gründe, um an Ekadashi zu fasten. Zum Beispiel gilt das Fasten an Putrada Ekadashi für verheiratete Paare als Gebet für ein Kind. Das Fasten an Amalaki Ekadashi soll dem Fastenden Glück und Reichtum schenken. Mohini Ekadashi schenkt dem Fastenden ein harmonisches Leben und die Überwindung von Trauer und Elend. Yogini Ekadashi befreit den Fastenden von ernsten Krankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen. Indira Ekadashi soll nicht nur von den eigenen Sünden des Fastenden befreien, sondern auch von den Sünden seiner Vorfahren.
Vaikuntha Ekadashi und Mokshada Ekadashi
Ein besonderer und glückverheißender Ekadashi ist der Vaikuntha Ekadashi. Vaikuntha ist ein Name Vishnus. Vaikuntha Ekadashi ist der Ekadashi der Shukla Paksha im Zeichen Dhanus, was der Zeit des späten Dezembers/ frühen Januars entspricht. Der Vaishnavismus glaubt, dass das “Tor zur Wohnstätte Vishnus” (Vaikuntha Dvaram) an diesem Tag offen steht. Jene, die an diesem Tag durch das Tempeltor eines Vishnu-Tempels treten, treten symbolisch durch das Tor in den Himmel ein.
Auch der Mokshada Ekadashi, der Ekadashi, der während der Shukla Paksha im Monat Margashirsha zu Ehren Krishnas (ein Vishnu-Avatar) stattfindet, ist ein gesegneter und glückverheißender Tag. Besondere Gebete, Yajnas und Reden werden in Vishnu-Tempeln abgehalten.
Laut Vishnu Purana its das Fasten am Vaikuntha Ekadashi gleichbedeutend mit dem Fasten an den anderen 23 Ekadashi Tagen des hinduistischen Kalenders. Doch nach der Tradition der Vaishnavas ist das Fasten an allen Ekadashi Tagen Pflicht. Das Fasten wird als heiliger als jede andere religiöse Handlung angesehen. Der Vaikuntha Ekadashi verheißt endgültigen Frieden und Befreiung von dem Kreislauf sich wiederholender Geburt und Tod. Das Fasten an Vaikuntha Ekadashi umfasst auch eine Nachtwache, in der die Menschen Vishnu-Tempel besuchen. Besondere Gebete werden Vishnu dargebracht und die Verehrer meditieren (Dhyana) und rezitieren die Namen Vishnus (Japa). Auch Pujas werden durchgeführt. Die Verehrer sollen das vollständige Fasten einhalten. Reis zu essen ist strikt untersagt.
Fasten an Ekadashi
Ekadashi wird als ein höchst segensreicher Tag angesehen. Die klassischen indischen Schriften empfehlen, an Ekadashi von Sonnenaufgang an zu fasten bis zum Sonnenaufgang des nächsten Tages. Idealerweise sollte dabei sogar auf Wasser bzw. Flüssigkeiten verzichtet werden. Die Schriften erklären auch, dass es wichtig ist, an Ekadashi auf Bohnen und jede Art von Getreide zu verzichten, da sie – der Legende nach – mit Sünde belastet sind. Deshalb sollte man an Ekadashi nur Obst und Gemüse essen. Ekadashi ist im Hinduismus der am Besten zum Fasten geeignete Tag, da an diesem Tag die Strahlung des Mondes das Herz auf subtiler Ebene nährt.
Die Bhagavata Purana verzeichnet die Beobachtung des Ekadashi durch Ambarisha, einem Verehrer Vishnus.
Kleine Fastenanleitung
Zur Vorbereitung auf das Fasten an Ekadashi iss am Vortag nur mäßig und ernähre Dich vegan. Gemüse, Obst und Haferbrei sind zu empfehlen. Du kannst auch eine Darmreinigung durchführen wie etwa einen Einlauf.
Am Morgen des Ekadashi sollte man sich duschen, sich ausruhen und seinen Kopf frei bekommen. Fasten bedeutet hier nicht einfach nur, nichts zu essen, sondern auch das Fasten von Gefühlen und Gedanken, zum Beispiel seinem Ärger oder seiner Wut nicht Ausdruck zu verleihen. Man sollte an diesem Fastentag tagsüber nicht schlafen und auch Ölmassagen und das Rassieren vermeiden.
Wenn man nicht strikt fastet, sollte man an Ekadashi trotzdem nur eine Mahlzeit zu sich nehmen – am Besten kurz nach dem Mittag.
Das Fasten wird am Tag nach Ekadashi (Dvadashi) ca. 2 bis 3 Stunden nach dem Sonnenaufgang beendet. Die erste Mahlzeit sollte dann aus frischem Obst oder Fruchtsäften bestehen. Gib Acht auf die Menge, die Du dann isst, da Dein Magen während des Fastens nicht arbeitet. Überanstrenge ihn nicht mit schwerem Essen.
Wissenschaftliche Studien zu Ekadashi
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass an Ekadashi Tagen der Atmosphärendruck fällt. Deshalb ist Ekadashi eine gute Zeit für die Reinigung des Körpers durch Fasten.
Kubera - Herrscher über Ekadashi
Der Gott, der über das 11. Tithi herrscht, ist Kubera, der vedische Gott des Reichtums und der Schätze der Erde. Kubera herrscht über die Naturgeister. Er ist eine Manifestation des Elementes Wind (Vayu). Astrologisch gesehen, sind die an Ekadashi geborenen Menschen mit Fülle und dem Reichtum Kuberas gesegnet. An Ekadashi ist alles im Fluss und während der Meditation sind besondere Erfahrungen möglich.
Siehe auch
Literatur
- Martin Mittwede, Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch
- Wilfried Huchzermeyer, Das Yoga-Lexikon
- John Dowson, A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion (2005)
- Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
- Swami Sivananda, Feste und Fastentage im Hinduismus (2002)
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Spirituelle Essays und praktische Anleitungen zu allen Aspekten des Lebens (2001)
Weblinks
- Spiritueller Kalender
- Yoga Vidya Tägliche Inspirationen
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
- Vaikunta Ekadashi
- Reinheit
- Autobiografie Swami Shivananda
Seminare und Feiertage
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