Achtsam
Achtsam: Was ist achtsam? Was bedeutet es, achtsam zu sein? Woher stammt dieses Adjektiv?
Was bedeutet es, achtsam zu sein?
In diesem Artikel erfährst du einiges zur Eigenschaft achtsam, wie es gebraucht wird und wie es verwendet werden kann. Du bekommst auch viele Infos zu verwandten Wörtern, die mit achtsam in Verbindung stehen, gleichen Wortstamm haben, Synonyme zu achtsam sowie Gegenteile, also Antonyme, zu diesem Wort achtsam. Das Wort achtsam ist die Bezeichnung für eine Eigenschaft, die du auch in dir trägst. Wenn du diese Eigenschaft in dir stärken willst, dann können die Affirmationen und Autosuggestionen am Ende dieses htts://www.yoga-vidya.de Yoga Wiki Artikels für dich besonders interessant sein. Hier also einige Gedanken zu achtsam und einige Denkanstöße dazu. Achtsam ist das Adjektiv zu Achtsamkeit. Einige mehr Anregungen zu achtsam kannst du finden im Hauptstichwort Achtsamkeit. Hier eine kurze Definition von achtsam:
Achtsam zu sein bedeutet aufmerksam zu sein. Ein achtsamer Mensch ist konzentriert im Hier und Jetzt.
Sukadev über die Arten der Achtsamkeit
Was sind verschiedene Arten von Achtsamkeit? Was kann achtsam im Alltag heißen? Achtsam ist ja heute eines der Modewörter oder Schlagwörter. Vielleicht sogar aus guten Gründen. Achtsamkeit hat auch verschiedene Bedeutungen.
Achtsam hat letztlich drei verschiedene Bedeutungen. Erstens bedeutet achtsam bewusst, zweitens beobachtend und drittens intensive Konzentration.
1. Achtsamkeit als Bewusstsein
Erste Bedeutung von achtsam bewusst. Achtsam heißt zunächst einmal bewusst und man könnte auch sagen rücksichtsvoll. Wenn du zum Beispiel mit deinem Partner zusammenlebst, könnte achtsam heißen, dass du schaust, wie es deinem Partner geht. Du überlegst, wie du so handeln kannst, dass es für den anderen gut ist. Achtsam würde zum Beispiel heißen, dass du erstmal schaust wie es deinem Partner geht und welche Art der Berührung jetzt besonders angemessen ist, bevor du auf ihn zu rennst. Achtsam kann auch heißen, dass du deine Kleidung nicht einfach in die Ecke pfefferst, sondern schaust wo jetzt ein guter Platz ist. Achtsam kann auch heißen, zu überlegen welche Auswirkungen dein Verhalten auf andere hat. Oder dass du deine Schuhe ordentlich hinlegst, deine Tasche an eine bestimmte Stelle hinlegst und so weiter. Achtsam heißt also hier das, was du tust, bewusst zu machen.
Diese Art von Achtsamkeit spielt zum Beispiel im Zen Buddhismus eine besondere Rolle. Dort wird gesagt: „Was auch immer du tust, mache es bewusst, rücksichtsvoll und so wie es angemessen ist.“. Wenn du also eine Tür aufmachst, mache sie bewusst auf. Wenn du eine Tür schließt, schließe sie bewusst. Schlage nicht einfach die Tür zu. Hau nicht einfach mit deiner Hand auf die Türklinke. Achtsam sein. So kannst du selbst überlegen, was du achtsam machen könntest. Auch wenn du isst, iss bewusst. Wenn du mit jemandem sprichst, sprich bewusst. Wenn du spazieren gehst, gehe bewusst spazieren, schaue dir alles bewusst an. Das ist also die erste Achtsamkeit, die bewusste Achtsamkeit.
2. Achtsam als Beobachter
Zweite Form von achtsam heißt beobachtend Zeuge sein. Diese zweite Bedeutung der Achtsamkeit hat ja gerade in der modernen Psychologie eine besondere Rolle. Dort heißt es: „Beobachte. Identifiziere dich mit nichts.“. Also achtsam zu sein kann zum Beispiel heißen, dass du Schmerzen spürst. Du spürst die Schmerzen, identifizierst dich aber nicht mit dem Schmerz. Nicht: „Ich habe tierische Schmerzen.“, sondern „Da ist Schmerz im linken Ellenbogen.“. Oder, nicht: „Ich gehe gleich kaputt.“, sondern „da sind Schmerzen im unteren Rücken, die etwa zwei Zentimeter oberhalb des Kreuzbeines anfangen und bis zur unteren Brustwirbelsäule gehen und fünf Zentimeter Breite haben und mehr auf der linken Seite spürbar sind.“. Ich bin achtsam, aber ich bin nicht die Schmerzen. Die Schmerzen wahrzunehmen, vielleicht auch wie ein neutraler Beobachter zu beschreiben ist die zweite Bedeutung des Wortes achtsam.
Oder auch, du spürst Ärger in dir. Nicht: „Ich bin wütend und total ärgerlich“, sondern du kannst sagen: „Ich nehme achtsam Ärger in mir wahr.“. Oder du könntest auch sagen: „In mir gibt es eine Emotionssäule, die am oberen Ende des Brustbeins beginnt, etwa fünf Zentimeter nach innen ragt und bis zwei Zentimeter oberhalb des Bauchnabels hinunter geht.“. Das wäre achtsam beobachten, was da ist. Auch nicht sagen: „Ich bin ängstlich. Ich bin total in Panik.“, sondern achtsam würdest du sagen: „Ich bemerke, dass der Atem sich beschleunigt hat. Ich bemerke, dass eine bestimmte Empfindung in Herz- und Bauchgegend da ist. Dass ein bestimmtes Gefühl in der Kehle da ist. Ich bin achtsam. Ich beobachte es.“.
Oder du merkst in dir plötzlich Gier. Du denkst: „Ich brauche jetzt unbedingt noch eine Tafel Schokolade“, oder „Ich will unbedingt ein Glas Wein oder Schnaps trinken, obgleich ich mir vorgenommen habe das nicht zu tun.“, oder „Ich spüre die Gier nach einer Zigarette.“. Achtsam würde heißen: „Ich beobachte, da ist ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Empfindungen in der Hand, sind bestimmte Fantasieren. Ich nehme es wahr. Ich reagiere nicht. Ich beurteile es nicht. Ich verurteile es nicht. Und ich handle auch nicht danach.“. Also achtsam im zweiten Sinne bedeutet beobachten. Und das ist auch eine sehr wertvolle und sehr machtvolle Technik. Das nächste Mal wo du irgendwo entweder Schmerzen, Gier oder eine Emotion spürst, beobachte sie achtsam.
3. Achtsamkeit als intensives Erleben
Die dritte Bedeutung der Achtsamkeit heißt intensives Erleben. Die ersten Formen der Achtsamkeit könnte man sagen sind gelassene Achtsamkeiten. Aber die dritte Form der Achtsamkeit bedeutet etwas ganz aufmerksam, ganz aufmerksam zu mache und zwar mit einer Intensität, dass du damit verschmilzt.
Auf gewisse Weise ist es das Flow Erlebnis, das in der positiven Psychologie gerne genannt wird. Als etwas wonach Menschen streben und hohe Leistungsfähigkeit und Glück erleben. Also zum Beispiel wenn du mit deinem Partner zusammen bist, ganz mit dem Partner zusammen sein. Und aus diesem Zusammensein mit dem Partner kommt ein intensives Erlebnis. Man kann es Liebe, Verschmelzung und so weiter bezeichnen. Das kann auch ein Gespräch mit einem Menschen sein, voll bei dem Menschen zu sein. Das ist nicht nur, dass du bewusst bist, sondern es ist eine Intensität. Es ist eine Verbindung. Daraus entstehen Intuition, ein großartiges Gefühl und ein höheres Wissen. Oder wenn du zum Beispiel Asanas übst, machst du sie nicht nur achtsam im Sinne von bewusst, sondern du machst sie mit großer Intensität. Und dabei kommst du zu großen psychischen Erfahrungen. Oder manchmal gelingt es auch beim Tanzen, Singen, bei der Arbeit oder anderen Freizeitvergnügen. Wenn du mit dem, was du tust, voll verschmilzt und dabei eine Intensität entsteht, ist das die dritte Form von achtsam sein.
Alle drei Formen der Achtsamkeit haben ihren Sinn.
Es ist gut, im Alltag Dinge bewusst zu machen, achtsam zu sein. Es ist gut, manchmal Dinge einfach nur zu beobachten ohne dich zu identifizieren. Also beobachtend achtsam zu sein. Und die dritte ist die verschmelzende, die intensive Form des Achtsamseins. Alle drei haben ihre Funktion. Und du kannst vielleicht überlegen, welche dieser drei du heute umsetzen willst.
Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya und auf der Internetseite gibt es auch ein Suchfeld, wo du achtsam, Achtsamkeitsmeditation oder Achtsamkeit eingeben kannst. So bekommst du noch mehr Tipps, wie du im Alltag achtsam sein und in Achtsamkeitsmeditationen mehr Gelassenheit und Zufriedenheit erfahren kannst.
Video Achtsam
Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Achtsam :
Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Achtsam Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Achtsam :
Bleibe Achtsam - Video Vortrag
Auf dem spirituellen Weg gilt es, immer wieder achtsam zu sein: Alte Gewohnheiten, emotionale Muster und Denkstrukturen zeigen sich immer wieder.
Achtsam - Verwandte Begriffe
Hier ein paar Wörter, die mit achtsam im Zusammenhang stehen. Zunächst ein paar Wörter, die den gleichen Wortstamm haben:
- Das Substantiv zu achtsam ist Achtsamkeit.
- Das Substantivus Agens, also das Wort, das den Handelnden bezeichnet, ist Achtsam Seiender.
- Ein Verb dazu ist achten.
Gegenteil von achtsam - Antonyme
Ein Antonym ist ein Gegenteil. Manchmal versteht man Tugenden am besten, indem man sie in Verbindung setzt mit ihrem Gegenteil. Manchmal ist das Gegenteil einer Tugend auch eine Tugend, manchmal auch ein Laster bzw. eine Untugend. Hier also einige Gegenteile von achtsam, also Antonyme:
Ausgleichende Tugenden
Vieles, was ins Extrem geführt wird, wird zur Untugend. So braucht auch achtsam einen Gegenpol. Hier einige Gegenpole, also positive Antonyme zu achtsam:
- Adjektive, die einen Gegenpol, also positive Antonyme zu achtsam bezeichnen, sind z.B. sorgsam, spontan, verträumt
- Substantive, die einen Gegenpol zu Achtsamkeit darstellen, sind z.B. Vorsorge, Spontanität, Träumerei
Antonyme, negative Eigenschaften
Hier einige Beispiele von Gegenteilen, Antonymen, von achtsam, die man als Laster, bzw. negative Eigenschaften ansehen kann:
- Adjektive, negative Antonyme zu achtsam, sind nachlässig, unachtsam, leichtfertig, gedankenlos
- Substantive, negative Gegenteile zu Achtsamkeit, sind Nachlässigkeit, Unachtsamkeit, Leichtfertigkeit, Gedankenlosigkeit
Ähnliche Wörter wie achtsam - Synonyme
Synonyme sind Wörter mit ähnlicher Bedeutung. Hier einige Synonyme zu achtsam. Manche der Synonyme haben positive Bedeutung. Allerdings gilt auch: Eine Tugend in einem anderen Kontext, oder auch eine Tugend, die übertrieben wird, kann auch negative Bedeutung haben.
Positive Synonyme zu achtsam
Hier also einige Beispiele von positiven Synonymen zu achtsam:
- Adjektive, positive Synonyme zu achtsam, sind z.B. aufmerksam, sorgfältig, pflichtbewusst, gründlich, interessiert, gewissenhaft
- Substantive, positive Synonyme zu Achtsamkeit, sind Aufmerksamkeit, Sorgfalt, Pflichtbewusstsein, Gründlichkeit, Interesse, Gewissenhaftigkeit
Negative Synonyme zu achtsam
Eine eigentlich positive Eigenschaft übertrieben oder in einem anderen Kontext kann negativ sein. Man kann auch die gleiche Eigenschaft sowohl positiv als auch negativ sehen. Hier einige Beispiele von negativen Synonymen zu achtsam:
- Synonyme zu achtsam mit negativer Assoziation sind folgende Adjektive: hyperkorrekt
- Synonyme zu Achtsamkeit mit negativer Konnotation sind folgende Substantive: Hyperkorrektheit
Achtsamkeit Affirmationen
Willst du die Eigenschaft Achtsamkeit in dir entwickeln, stärker werden lassen, kultivieren? Hier findest du ein paar Tipps dazu:
- Klassische Autosuggestion: Ich bin achtsam.
- Entwicklungsbezogene Affirmation: Ich entwickle Achtsamkeit.
- Wunder-Affirmation: Angenommen, ich wäre achtsam, wie würde sich das anfühlen, was würde sich ändern, wie würde ich reagieren?
Hilfreich ist natürlich auch eine Meditation, in welcher du diese Eigenschaft in dir stärker werden lassen kannst. Mehr Infos findest du dazu unter dem Stichwort Eigenschaftsmeditation. Schaue auch nach unter dem Stichwort Kultivierung positiver Eigenschaften.
Hier ein Video mit Tipps zur Kultivierung von Tugenden, Eigenschaften:
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor und nach achtsam
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach achtsam kommen:
Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben:
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