Vertrauen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Multimedia zum Thema Vertrauen==
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:26 Uhr

Vertrauen ist die tiefe Überzeugung, dass alles richtig ist. Bestandteile des Vertrauens sind Urvertrauen, Selbstvertrauen, Schicksalsvertrauen, Vertrauen in andere Menschen, Gottvertrauen. Vertrauen ist auch eine Temperamentssache - und damit schon angeboren. Erfahrungen im Leben können Vertrauen entwickeln oder auch erschüttern. Mit Yoga Techniken und Übungen kannst du Vertrauen vertiefen - reifes Vertrauen, welches im Gegensatz zum naiven, kindlichen Vertrauen nicht ganz so leicht erschüttert werden kann.

Vertrauen aus Yoga-Sicht

Was ist Vertrauen?

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Vertrauen bedeutet, an jemanden oder etwas zu glauben. Die Welt ist voller Unsicherheiten und Ungewissheiten. Inmitten aller Unwägbarkeiten kann der Mensch vertrauen an das, was er für wahrscheinlich hält. Es gibt eine Art angeborenes Vertrauen: Babys vertrauen ihren Eltern bedingungslos, vertrauen darauf, dass ihre Eltern ihnen alles geben können. Wenn Eltern dieses Vertrauen einigermaßen erfüllen, erlangen Kinder ein sogenanntes "Urvertrauen", man kann auch sagen, ihr Urvertrauen wird bestätigt und gefestigt.

Später entwickeln sich verschiedene Arten von Vertrauen: Schicksalsvertrauen ist Vertrauen, dass das, was geschieht irgendeinen Sinn ergibt. Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die eigenen Bestimmung. Dann gibt es Gottvertrauen als tiefe Überzeugung, dass Gott sich um alles kümmert und auch um einen selbst. Es gibt das Vertrauen in das Gute in allen Menschen, das Vertrauen in seinen Partner, Vertrauen in Geschäftspartner, in das Wirtschaftssystem, in die Gesellschaft, in die Politik.

Jede Art von Vertrauen kann erschüttert werden, in Misstrauen umschlagen. Meist ist eine gesunde Kombination in das in der Tiefe Gute im Menschen, in die Sinnhaftigkeit des Daseins, in die Existenz Gottes mit einer gesunden Skepsis gegenüber den Wechselfällen des Alltags sowie gegenüber den momentanen Intentionen seiner Mitmenschen, von Werbung, Geschäftsfreunden, den Eingebungen des eigenen Geistes, eigenen Vorurteilen, Meinungen gut.

Vertrauen, Zweifel, Ängste, Ärger und Depression

Alle menschlichen Emotionen und Charaktereigenschaften haben wichtige Aufgaben. Vertrauen kann auch heißen, darin Vertrauen zu haben, dass die dem Vertrauen entgegengesetzten Eigenschaften und Emotionen auch ihren Sinn haben:

  • Vertrauen ist ein gute Grundlage für Gelassenheit im Alltag.
  • Zweifel helfen, das Bekannte in Frage zu stellen, neue Wege zu gehen, aktiv zu werden, sich zu entwickeln.
  • Ängste helfen, sich auf Ereignisse in der Zukunft einzustellen und vorzusorgen.
  • Ärger hilft, sich zur Wehr zu setzen, Ungerechtigkeiten, Übergriffe usw. nicht zu akzeptieren.
  • Depression ist dazu da, sich nach enttäuschenden Erfahrungen oder Phasen der intensiven Aktivität eine Ruhephase zu gönnen, um das Erlebte zu verdauen - um so innerlich zu reifen.

Bedingungsloses Vertrauen würde passiv machen bzw. statisch sein. Im Yoga geht es um geistige Entwicklung. Vertrauen, Shraddha auf Sanskrit, wird daher im Yoga dynamisch, entwicklungsbezogen, interpretiert. Die dem Vertrauen scheinbar entgegenstehenden Emotionen und Charaktereigenschaften werden als notwendig interpretiert. Gerade Raja Yoga, der psychologische Yoga, sagt: Habe Vertrauen, dass alles, was du brauchst, in dir angelegt ist. Lerne, geschickt mit allem umzugehen. So entwickelst du dich gut - und kommst irgendwann zur tiefsten Basis des Vertrauens, dass hinter allem die höchste göttliche Wirklichkeit steckt.

Vertrauen und die sechs Yoga Wege

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Alle Yoga Wege geben Empfehlungen, um Vertrauen zu entwickeln. Yoga heißt Einheit, Harmonie, Verbindung. Wenn du Yoga, also Einheit, Harmonie, Verbindung erfährst, spürst du Vertrauen. Fortschritt im Yoga heißt auch Fortschritt im Vertrauen. Fortschritt im Vertrauen heißt auch Bereitschaft, sich auf alle Entwicklungsprozesse einzulassen. Der Sanskrit Ausdruck für Vertrauen ist "Shraddha". Shraddha wird als Vertrauen sowie als Glaube übersetzt.

Jnana Yoga und Vertrauen: Vertraue in dein wahres Selbst

Jnana Yoga ist der Yoga des Wissens, der Erkenntnis. Jnana Yoga wird auch als der philosophische Yoga bezeichnet. Jnana Yoga stellt die essentiellen Fragen des Menschseins:

Jnana Yoga ist ein umfangreicher Weg der Analyse und der Meditation. Jnana Yoga ist nicht einfach nur Philosophie. Im Jnana Yoga geht es vielmehr darum, die höchste Wirklichkeit tatsächlich zu erkennen. Intellektuelle Analyse wird gefolgt von Meditation und Umsetzung des Erkannten im Alltag.

Jnana Yoga kommt durch einen umfangreichen Prozess der Selbstbefragung, Analyse und Meditation zu folgenden Schlüssen:

  • Hinter allem ist die eine, unendliche Wirklichkeit, Brahman. Aus dieser Einsicht kannst du Vertrauen schöpfen: Das heißt nämlich, dass letztlich alles göttlich ist, und dass du hinter allem das Göttliche erfahren kannst.
  • Die Welt wie du sie erlebst, ist Maya, Illusion, geistige Schöpfung. Scheinbar bist du getrennt von anderen Lebewesen, von der Natur, von Gott. Wenn du erkennst, dass das was du durch deine Wahrnehmung erlebst, nicht wirklich ist, kannst du humorvoll durch die Welt gehen. Du kannst das Vertrauen entwickeln, dass hinter den scheinbar dramatischen Ereignissen letztlich Gott steht: Die scheinbare Welt ist Lila, göttliches Spiel
  • Du selbst bist eins mit der Weltenseele - Atman (Selbst) und Brahman (Weltenseele) sind eins. Du kannst das erfahren und spüren.

Die wichtigste Analyse im Jnana Yoga ist die Frage: Wer bin ich? Jnana Yoga sagt, dass alle Ängste aus falschen Identifikationen stammen. Wenn du weißt, wer du bist, hast du tiefstes Vertrauen.

Und: Wer bin ich? Die genauen Analyse Schritte findest du im Artikel Wer bin ich? Hier nur die Schlussfolgerungen: Atman ist Sat, Chid und Ananda bzw. Satchidananda, unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Du bist Sat, also unendliche ewige Wirklichkeit: Du bist nicht begrenzt auf den Körper, die Psyche, die Persönlichkeit. Inmitten aller Veränderungen des Körpers und der Psyche bleibst du erhalten. Du überlebst sogar den physischen Körper. Aus dieser Überzeugung kommt ein großes Vertrauen: Du brauchst keine Angst zu haben vor Krankheit, Alter und Tod: Du bist ewig. Sat heißt auch: Du bist unendlich, nicht in Zeit und Raum begrenzt. Nichts kann dir etwas anhaben. Wann immer du dich löst von Identifikationen und deine Bewusstheit ausdehnst, erfährst du dein Selbst. Dies ist eine der Jnana Yoga Techniken, um Vertrauen, auch Urvertrauen zu bekommen: Löse dich von der Identifikation, indem du dich fragst: Wer nimmt wahr? Wer denkt? Wer fühlt? Dann löse dich vom Wahrgenommenen und erfahre dich als Bewusstsein. Eine weitere Technik für Vertrauen ist: Dehne deine Bewusstheit in alle Richtungen aus. Wenn du alle Richtungen gleichzeitig wahrnimmst, erfährst du das reine Sein.

Du bist Chid, also Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist unberührt von dem dessen es sich bewusst wird. Du kannst das Bewusstsein intensiver oder schwächer erfahren. Du kannst lernen, deine "Bewusstheit" hoch zu drehen, intensiver bewusst zu sein. Wenn es dir gelingt, deine Bewusstheit hoch zu drehen, erfährst du dich als reines Bewusstsein. Diese Erfahrung von reinem Bewusstsein gibt dir großes Vertrauen.

Du bist Ananda, Wonne, Glückseligkeit. Du kannst dich selbst als Wonne erfahren. Und das heißt auch: Du brauchst gar nichts Äußeres um glücklich zu sein. Wenn du das erst mal erfahren hast, hast du bedingungsloses Vertrauen: Denn wenn du nichts Äußeres brauchst, kann auch nichts dein Vertrauen wirklich erschüttern. Im Begriff Ananda, Wonne, ist auch Prema, Liebe, enthalten. In jeder Erfahrung von Liebe strahlt die Erfahrung des Selbst durch: Weil alle Wesen letztlich eins sind, und es nur ein Bewusstsein gibt, strebt jede scheinbare Einzelseele danach, mit anderen durch Kommunikation und durch Liebe in Verbindung zu treten. Verbindung und menschliche Liebe sind Schritte zur Erfahrung der Einheit - welche bedingungslose Liebe und Freude ist.

Bhakti Yoga und Vertrauen: Vertraue Gott

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Bhakti Yoga ist der Yoga der Hingabe, der Gottesliebe. Im Bhakti Yoga entwickelst du Gottvertrauen. Im Bhakti Yoga geht man von Folgendem aus:

  • Es gibt eine höhere Wirklichkeit - du kannst sie Gott, Göttin, Kosmische Energie nennen, oder so wie du es willst. Vertraue darauf, dass hinter allem diese höhere Wirklihkeit ist
  • Diese höhere Wirklichkeit steuert auch den Ablauf des Universums - du kannst Vertrauen haben in die Intelligenz dieser höheren Wirklichkeit
  • Diese höhere Wirklichkeit, ich nenne sie im Weiteren Gott, hat dich in die Welt gestellt, damit du wachsen kannst, und in der Welt etwas bewirken kannst
  • Das was kommt, ist das Richtige. Und du bist der/die Richtige für die Aufgabe, in die du gestellt bist
  • Vertraue darauf: Wenn du das, was du machst, so gut machst wie du kannst, und alles ganz Gott darbringst, machst du alles richtig

Bhakti Yoga hat viele Techniken, um Gottesliebe, Gotteserfahrung zu machen, welche die Grundlage tief verstandenem Gottvertrauens werden kann. Mehr dazu unter dem Stichwort Bhakti Yoga sowie Gottvertrauen.

Besonders wichtig im Bhakti Yoga ist das Gebet: Wende dich an Gott, sprich zu ihm, öffne dein Herz, schütte ihm vertrauensvoll dein Herz aus. Bitte um Führung. Drücke Gott gegenüber aus, dass du alles Gott darbringen willst. Dann habe Vertrauen, dass Gott dich führen wird.

Karma Yoga und Vertrauen: Vertraue in den Sinn des Lebens

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Karma Yoga ist der Yoga der Tat. Karma Yoga ist auch der Yoga der tätigen Nächstenliebe, der Yoga des uneigennützigen Dienens. Karma Yoga beruht auf dem Gesetz bzw. der Theorie des Karma. Das Gesetz des Karma sagt, dass alles seinen Sinn hat: Leben ist eine Schule, Schicksal ist eine Chance zu wachsen. Wer das Gesetz des Karma begriffen hat, bekommt großes Vertrauen - Vertrauen in das Schicksal sowie das Vertrauen in die eigene Fähigkeiten, das richtige zu tun.

Besonders wichtig ist beim Karma Yoga ein Verständnis vom Sinn des Lebens. Aus einem Vertrauen in den Sinn des Lebens kommt ein tief verstandenes Urvertrauen. Aus den Yoga Schriften kann man den fünffachen Sinn des Lebens erkennen.

  1. Spirituell wachsen
  2. Lernen
  3. Erfahrungen machen
  4. Fähigkeiten und Kräfte entfalten
  5. Etwas bewirken

Wenn du Vertrauen in das Karma und damit in den Sinn des Lebens hast, kannst du bei Aufgaben und Entscheidungen diese fünf durchgehen, dir Fragen stellen - bzw. vertrauensvoll Entscheidungen treffen:

  1. Spirituell wachsen: In einer Situation frage dich: Wie kann ich in der Situation spirituell wachsen? Bei einer Entscheidung überlege auch: Welche der Alternativen ermöglicht mir optimales spirituelles Wachstum?
  2. Lernen: In einer Situation frage dich vertrauensvoll: Was kann ich in der Situation lernen? Was müsste ich tun, um Neues zu lernen? Bei Entscheidungen wähle bewusst und vertrauensvoll das, wo du besonders viel lernen kannst.
  3. Erfahrungen machen: Sei dir bewusst: Jede Erfahrung ist wertvoll: Freude, Dankbarkeit, Erfolg sind wertvoll. Habe aber auch Vertrauen, dass auch weniger schöne Erfahrungen wertvoll sind: Misserfolge, Scheitern, Enttäuschungen, auch Wut und Verzweiflung sind wichtige menschliche Erfahrungen. Vertraue darauf, dass du anhand von allen Erfahrungen wachsen kannst.
  4. Fähigkeiten und Kräfte entfalten: Du kannst Vertrauen haben, dass in dir noch viele Kräfte und Fähigkeiten schlummern. Vertraue darauf, dass du in die Situationen kommst, die dir helfen, deine Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln. Suche auch öfter Situationen auf, in denen du neue Fähigkeiten und Kräfte entfalten kannst. Verlasse öfter mal die Konfort-Zone.
  5. Etwas bewirken: Du bist auch in dieser Welt, um etwas zu bewirken. Die Welt als Ganzes ist sinnvoll, Werk Gottes. Du selbst hast Aufgaben hier. Und du bist der Richtige, um hier etwas zu bewirken. Du hast die richtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten dafür. Bei Entscheidungen überlege: Wie kann ich am besten Gutes bewirken? Wie kann ich in dieser Situation meinem Dharma, meiner Aufgabe/Pflicht/Verantwortung am besten gerecht werden?

Bringe alles vertrauensvoll Gott dar

Karma Yoga wird am vollständigsten in der Bhagavad Gita beschrieben. Die Essenz der Bhagavad Gita ist: Tue das was du tust so gut wie du kannst, und dann bringe es Gott dar. Krishna geht dabei so weit zu sagen, dass Gott alles richten wird, wenn der spirituelle Aspirant nach bestem Wissen und Gewissen alles tut und Gott darbringt. So ist die Empfehlung:

  • Überlege die Situation in der du bist
  • Überlege: Was ist dein Dharma, deine Aufgabe? Welche Fähigkeiten hast du die du einsetzen kannst?
  • Bitte Gott um Hilfe, bete um Führung
  • Triff eine Entscheidung, bringe sie Gott dar (Anmerkung: Vor und nach der Entscheidung schlafe eine Nacht darüber)
  • Dann handle danach, mache dabei alles so gut wie du kannst - und bringe die Entscheidung Gott dar
  • Sei demütig und gleichmüttig in Erfolg und Misserfolg, Lob oder Tadel und sei nicht verhaftet an die Früchte deiner Handlung

Wenn du eine Weile im Geist des Karma Yoga gehandelt hast, wirst du tiefe Freude, Zufriedenheit und Glück spüren. Und du wirst ein immer tieferes Vertrauen haben

Vertraue darauf: Du kannst dich nicht falsch entscheiden - sofern du ethisch entscheidest

Das Gesetz des Karma besagt, dass du dich nur für das entscheiden kannst, für das du und andere Karma haben. Du hast eine gewisse Freiheit: Du kannst entscheiden, welche Teile deines Karmas du zuerst leben willst. Du kannst entscheiden, in welchem Kontext du die Lektionen des Karma erfahren willst. Aber du kannst Vertrauen haben: Du kannst dich nicht falsch entscheiden - solange du dich nach ethischen Gesichtspunkten entscheidest.

Was heißt ethische Entscheidung? Eine ethische Entscheidung ist eine Entscheidung mit dem Wunsch, das Richtige zu tun, Gutes zu bewirken, sein Dharma (Aufgabe/Pflicht) zu erfüllen und dabei Ahimsa, Satya, Asteya zu beachten:

  • Ahimsa heißt Nichtverletzen, bzw. aus Liebe und Mitgefühl zu handeln
  • Satya heißt Wahrhaftigkeit
  • Asteya heißt Nichtstehlen

Wenn du auf diese Vorstellung von Karma vertraust, machst du nichts falsch: Du triffst die Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen, erfüllst deine Aufgaben so gut du kannst - und lässt dann los. Du lässt los im Vertrauen, dass dann kommt, was geschehen soll, bzw. dass Gott letztlich alles macht und du nur Instrument bist.

Vertrauen durch Raja Yoga: gehe vertrauensvoll mit dir selbst um - und erfahre dein tiefstes Selbst

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Raja Yoga ist der psychologische Yoga. Raja Yoga ist der Yoga des geschickten Umgangs mit dir selbst und mit anderen. Raja heißt König, Herrscher. Ein Herrscher, eine Führungspersönlichkeit, geht geschickt mit den Untertanen, Mitarbeitern um.

So kannst du Vertrauen haben: In dir sind viele wunderbare Eigenschaften. Du kannst lernen, mit ihnen geschickt umzugehen. Alles was in dir schlummert, hat irgendeinen Sinn. Vertraue: Auch Zweifel, Ängste, Ärger etc. haben ihren Platz. Aber lerne es, dich nicht von ihnen beherrschen zu lassen.

  • Habe Vertrauen: Es ist gut, Ängste zu haben - das verhilft dir zur Vorsicht und geschicktem Verhalten
  • Habe Vertrauen: Lampenfieber hat seinen Sinn - so bereitet du dich gut vor und wirst nicht müde sein bei deinem Vortrag/Präsentation
  • Habe Vertrauen: Auch Ärger kann sinnvoll sein - er hilft dir, Energie zu haben um gegen Ungerechtigkeit anzugehen

Habe aber auch Vertrauen: Du musst nicht nacch deinen Ängsten und Ärger handeln. Nimm die Ängste und Ärger als Kommunikationskanal von Informationen, die du berücksichtigen kannst. Du hast aber auch andere Kommunikationskanäle wie Mut, Hingabe - und Vertrauen.

Im Raja Yoga geht es auch darum, deine wahre Natur, dein wahres Selbst zu erfahren. Die großen Meister sagen: Du bist das unendliche, ewige Selbst, Satchidananda. Wenn du dieses Selbst verwirklichst, erfährst, kannst du grenzenloses Vertrauen haben. Denn du erkennst: Nichts kann mir etwas anhaben. Ich bin verbunden mit allem. Körper und Geist gehen durch Erfahrungen. Ich selbst bin der der die Erfahrungen macht - aber nicht der, der durch Erfahrungen gefährdet werden kann. Ich selbst als Individuum bin nicht der Handelnde - letztlich geschieht, was geschehen soll. Ich bin Instrument in den Händen einer höheren Kraft.

Wie kommst du zur Erfahrung des eigenen Selbst?

Patanjali sagt im Yoga Sutra:

  • Yogas Chitta Vritti Nirodha: Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist(1. Kapitel, 2. Vers)
  • Tadah Drashtu Svarupe Vasthanam: Dann ruht der Sehende in seiner wahren Natur (1. Kapitel, 3. Vers)

Mit anderen Worten: Wenn du dein Denken zur Ruhe gebracht hast, erfährst du dein wahres Wesen. So beruht das Konzept des Raja Yoga darauf, das Denken zur Ruhe zu bringen. Ist Denken zur Ruhe gebracht, und bist du dabei voll bewusst, dann erfährst du das, was du bist.

Raja Yoga hat eine Fülle von Techniken entwickelt, um die Vrittis, die Gedanken, zur Ruhe zu bringen. Raja Yoga kann auch Techniken der anderen Yoga Wege integrieren: Du kannst voller Vertrauen alles praktizieren, was dir hilft, die Gedanken im Geist zur Ruhe zu bringen.

Raja Yoga sagt: Langfristig wirst du dein Selbst verwirklichen. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten Leben... Langfristig wirst du Erfüllung finden. Aus diesem Vertrauen kannst du neugierig dein Leben leben.

Vertrauen in den Raja, die Führungspersönlichkeit

Eine besonders machtvolle und einfach umzusetzende Technik im Raja Yoga ist das Etablieren der Buddhi, des Verstands, als Führungspersönlichkeit:

  • Vertraue darauf, dass alle Fähigkeiten, Neigungen, Emotionen, irgendwo von ihrem Ursprung und Intention her sinnvoll sind. Ängste wollen dir zur Vorsicht raten, Ärger will dich vor Ungerechtigkeit schützen, Zweifel wollen dich tiefer denken lassen, Verzweiflung neue Wege finden lassen, Aggression dich durchsetzen lassen
  • Vertraue darauf, dass du deinen Impulsen und Emotionen nicht hilflos ausgeliefert bist: Du hast eine Buddhi, einen Verstand, welcher die Impulse und Emotionen steuern kann
  • Berufe voller Vertrauen eine innere Konferenz ein: Frage deine Emotionen und Impulse, was ihr Anliegen ist, wie sie dir helfen wollen. Drücke innerlich deine Wertschätzung aus. Dann frage nach, welche anderen Impulse in dir sind. So gelingt es dir, aus der Identifikation herauszukommen - du schwimmst auf der den Wellen der Impulse und Emotionen, anstatt überwältigt zu werden
  • Dann kannst du voller Vertrauen und mit Energie handeln

Da auch im Raja Yoga das Sein in der Welt dazu da ist, zu lernen, Erfahrungen zu machen, Kräfte zu entfalten/zu erfahren, etwas zu bewirken, mit anderen Worten spirituell zu wachsen, kannst du darauf vertrauen: Mit der richtigen Einstellung machst du nichts falsch. Alles hat seinen Sinn. Du brauchst vor nichts Angst zu haben.

Meditation als effektive Weise, Vertrauen zu entwickeln

Meditation kommt von Media, die Mitte, bzw. Medium, das Mittel. Meditation ist ein Mittel, um zur eigenen Mitte zu kommen.

Es gibt verschiedene Arten der Meditation und verschiedene Stufen der Meditation - und alle haben etwas mit Vertrauen zu tun. Beispielhaft seien hier zwei der populärsten Meditationen kurz erwähnt:

  • Die Achtsamkeitsmeditation ist eine Methode, Körper und Geist zu beobachten und sich nicht zu identifizieren. Durch das Lösen von der Identifikation kannst du zu deinen Tiefenschichten kommen. Wenn du dich z.B. nicht mehr mit chronischen oder akuten Schmerzen identifizierst, nimmst du diese auch schwächer wahr und spürst, dass es neben den Schmerzen auch anderes Wichtige gibt im Leben - du fasst Vertrauen, dass auch trotz Schmerzen das Leben lebenswert ist. Wenn du lernst Emotionen und bedrohliche, ängstliche Gedanken zu beobachten, statt dich damit zu identifizieren, wirst du von diesen nicht mehr beherrscht. Du empfindest anderes, was tiefer ist - und auf dem du eine Basis des Vertrauens findest. Hier mehr zum Thema Achtsamkeitsmeditation
  • Die Mantra Meditation aktiviert in dir Energien und kann dir Zugang zu fassen zu den Tiefen deines Selbst - sowie dich in Kontakt bringen zu einer Höheren Wirklichkeit. Hier mehr zum Thema Mantra Meditation.

Vertrauen durch Kundalini Yoga: Vertrauen durch hohen Energielevel

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Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Kundalini Yoga sagt: Geist und Prana, Lebensenergie, sind miteinander verbunden. Wenn dein Vertrauen erschüttert ist, du voller Ängste, Zweifel, Wut, Verzweiflung bist, ist dein Prana-Körper, die Pranamaya Kosha, erschüttert. Es ist dann oft leichter, dein Energiefeld zu harmonisieren, als direkt am Geist zu arbeiten.

Wenn du mit verschiedenen Kundalini Yoga Übungen dein Prana, dein Energiefeld, wieder harmonisiert hast, kommt das Vertrauen wieder von selbst.

Hier findest du einige Kundalini Yoga Übungen Hier findest du Kundalini Yoga Seminare

Chakras und Vertrauen

Chakras sind die Energiezentren im Körper. Chakras entsprechen Energien, geistigen Fähigkeiten, Manifestationen des Bewusstseins. Für Vertrauen sind alle 7 Chakras von Relevanz:

  • Das Muladhara Chakra ist das Wurzelzentrum, Sitz des Erdelementes. Im Muladhara Chakra findest du Kontakt zu deinen Wurzeln und damit zum Urvertrauen. Wenn du dein Muladhara Chakra aktivierst, wird dein Vertrauen beständig und geerdet
  • Das Swadhisthana Chakra ist das Wasserzentrum, Sitz des Wasserelementes. Es ist Sitz der Kreativität, Sexualität. Ist das Swadhisthana Chakra aktiv, sprudelt aus dir eine Quelle von Kreativität - du bekommst Vertrauen in deine Fähigkeit, Neues zu beginnen. Swadhisthana Chakra steht auch für Vertrauen in deine Mitmenschen allgemein, in deinen Partner und Sexualität im Besonderen
  • Das Manipura Chakra ist die "Schatzkammer" (Mani=Edelstein; Pura=Stadt, Ort). Das Manipura Chakra ist der Sitz des Feuerelementes, also von Mut, Begeisterung, Tatendrang, Selbstvertrauen. Manipura Chakra steht für Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten, also für Selbstvertrauen. Und Manipura Chakra steht für das Vertrauen, dass du einiges bewirken kannst, wirkmächtig bist. Ein schwaches Manipura Chakra führt zum Gefühl von Ohnmacht
  • Das Anahata Chakra ist das "innerste" Chakra (Anahata=innen). Es ist das Herz-Chakra, Sitz des Luftelementes. Anahata Chakra steht für Liebe und Freude - und Offenheit für andere und alles was kommt, verbunden mit dem Vertrauen, dass alles was geschieht schon in Ordnung ist. Anahata Chakra steht auch für Gottvertrauen und Vertrauen in das Gute von jedem
  • Das Vishuddha Chakra ist das Chakra der "besonderen Reinheit" (Vishnuddha=besondere Reinheit). Es ist das Kehlzentrum, Sitz des Äther Elementes. Das Vishuddha Chakra steht für Vertrauen in die Verbindung mit allen Wesen - Verbundenheit mit allen. Letztlich steht das Vishuddha Chakra für das Vertrauen in die Verbindung mit dem Unendlichen
  • Das Ajna Chakra ist das Chakra des Wissens, der Erkenntnis. Es ist das Stirn-Chakra, Sitz der Intuition und der höheren geistigen Kräfte. Ajna Chakra steht für Vertrauen in deine Intuition, Vertrauen darin, dass du letztlich das Höchste erkennen wirst - und von Gott bzw. dem Götttlichen geführt wirst
  • Das Sahasrara Chakra ist das Chakra der Tausend Möglichkeiten (Sahasrara=Tausend). Es ist das Scheitel-Chakra, Kronen-Chakra, Sitz des Bewusstseins und der Verbindung mit göttlichem Segen und Gnade. Das Sahasrara Chakra steht für das Vertrauen, dass du das Höchste Selbst bist, eins mit der Weltenseele. Es steht auch für Vertrauen in die Gnade Gottes, also für Gottvertrauen.

Wenn du deine Chakras öffnest, wirst du so verschiedene Ebenen des Vertrauens erfahren - und dich so immer besser verbunden fühlen.

Und wie öffnest du die Chakras? Schaue dazu nach auf dem Portal Chakra

Kavacham - Schutzfeld für Vertrauen

Kavacham heißt Schutzfeld. Kavacham kann auch übersetzt werden mit "Rüstung". Unter Kavacham versteht man alle Techniken, mit denen du ein schützendes Energiefeld um dich herum aufbauen kannst. Und wenn du das Gefühl hast, ein schützendes Energiefeld um dich herum zu haben, hast du eine gute Grundlage für Vertrauen und Sicherheit. Kavacham ist besonders hilfreich für Menschen, die sehr sensitiv sind sowie für alle, die ein Gefühl der Enge im Brustkorb oder im Bauch haben oder irgendwie das Gefühl des energetischen Ungleichgewichts zu haben.

Folgende Kavacham Techniken gibt es, um dein Energiefeld zum Strahlen zu bringen:

Einfache Kavacha Übung für Vertrauen:

  • Stelle dich ruhig und entspannt hin. Beine etwas auseinander, Knie ganz leicht gebeugt, Schultern locker nach hinten, Brustkorb sanft nach vorne gewölbt
  • Atme ein paar Mal mit dem Bauch ein und aus. Spüre dabei den Bauch. Beim Einatmen geht der Bauch hinaus, beim Ausatmen geht der Bauch hinein. Du kannst dir auch eine Sonne im Bauch vorstellen, die anfängt zu strahlen. So zentrierst du dich in deiner Mitte - ein gute Grundlage für Vertrauen
  • Jetzt spüre den Boden unter deinen Füßen. Stelle dir vor, dass von deinen Füßen Wurzeln ausgehen, mit denen du mit der Erde verbunden bist. Spüre vertrauensvoll Erdenergie in dich hineinströmen. Wiederhole geistig: "Ich bin gut verwurzelt"
  • Jetzt spüre nach hinten. Stelle dir vor, eine schützende Energie hält dir den Rücken frei. Du kannst dir eine göttliche Kraft vorstellen oder einen Engel oder einen Heiligen/Meister, der/die dich von hinten schützt. Alternativ kannst du dich auch so hinstellen, dass hinter dir eine Wand oder ein Baum steht. Sage innerlich voller Vertrauen: "Mein Rücken ist frei. Ich spüre Schutz von hinter".
  • Jetzt spüre nach oben. Stelle dir vor, inspirierende Energie strömt in dich hinein. Du kannst dir auch Licht vorstellen, welches von oben in dich hineinströmt. Voller Vertraen wiederhole geistig: "Ich öffne mich für Inspiration und Licht. Göttliche Kraft strömt in mich hinein".
  • Jetzt spüre nach vorne. Stelle dir vor, du nimmst beim Einatmen Erdenergie von unten, Schutzenergie von hinten, Inspiration von oben auf. Beim Ausatmen stelle dir vor, dass du Licht und Kraft nach vorne ausstrahlst. Stelle dir voller Vertrauen vor, dass dein Energiefeld eins bis zwei Meter nach vorne strahlt. Spüre dabei, wie dein Herz sich öffnet, weitet, wie du Freude und Liebe spürst. Sage mit Vertrauen: "In mich strömt Energie ein - ich strahle Energie aus".

Mehr Schutzfeld Übungen unter dem Stichwort Kavacham.

Hatha Yoga und Vertrauen: Körperarbeit für Selbstvertrauen und Mut

Die Stellung des Kindes erinnert an das Urvertrauen

Hatha Yoga ist der Yoga der Körperübung. Hatha Yoga sagt: Geisteszustand, Prana und Körper sind miteinander verbunden. Das Denken und Fühlen manifestiert sich im Körper - als Entspannung/Anspannung, als Körperhaltung, als Form des Atmens etc. Und über Veränderung des Körpers kannst du dein Prana, die Lebensenergie, beeinflussen und damit auch den Geist.

Ist dein Vertrauen erschüttert, dann ist auch dein Prana unruhig, der Atem unruhig, der Körper verspannt, die Körperhaltung eingesunken. Darauf kannst du im Hatha Yoga sehr gut einwirken durch

  • Asanas, Körperübungen
  • Pranayama, Atemübungen
  • Shavasana bzw. Yoga Nidra - Tiefenentspannung

Vertrauen durch Asanas, Yoga Stellungen

Vertrauen entwickeln mittels Pranayama, Atemübungen

Atem und Geisteszustand hängen eng miteinander zusammen. Wenn aktuelle Ängste, Enttäuschungen, sich ansammelnder Alltagsärger auf die Stimmung schlagen, dann wird auch der Atem beeinflusst: Ängste machen den Atem unruhig, verkrampfen den Bauch, der Atem wird flach. Bei Ärger wird der Atem unruhig, gepresst, oft atmen Menschen unter Ärger mit dem Brustkorb. Gefrustete Menschen atmen oft flach und verkrampft.

Mit dem Atem kannst du deinen Gemütszustand ändern - und neues Vertrauen gewinnen. Über Atemübungen, Pranayama, kannst du neue Energie aufnehmen. Wenn du mehr Energie hast, kommt auch das Vertrauen wieder - das Vertrauen, etwas ändern zu können, das Vertrauen, dass schon alles gute ausgeht - und das Vertrauen, dass du auch wenn es schief geht, du mit der Situation umgehen kannst. Mit mehr Energie sieht die Welt schon ruhiger aus.

Atemübungen, um Vertrauen zu bekommen und Vertrauen wiederzugewinnen:

  • Tiefe Bauchatmung: Atme 4 Sekunden lang aus, 4 Sekunden lang ein. Atme dabei vollständig aus, atme sanft ein. Beim Ausatmen geht der Bauch hinein, beim Einatmen wölbt sich der Bauch sanft nach vorne. Diese Atmung hilft, Prana zu harmonisieren und damit die Energien auszugleichen. Die tiefe Bauchatmung hilft dir dich zu zentrieren. Wenn du dich in deiner Mitte fühlst und Harmonie spürst, fasst du schnell wieder Vertrauen.
  • Murccha, verlängerter Ausatem: Wenn du dich über etwas geärgert hast, kann Murccha dir wieder innere Ruhe geben. Murccha gilt als Pitta harmonisierende Atmung, also als Ärger-reduzierende Atmung. Aus Ärger kommt oft schwindendes Vertrauen. Anleitung: Atme sanft ein. Dann atme langsam aus, mindestens doppelt so langsam wie beim Einatmen. Atme immer wieder sanft ein und dann so langsam wie möglich aus. Nach etwa 5-10 Atemzügen wirst du ruhiger und bekommst wieder Vertrauen in das Gute im Menschen - und in deine Fähigkeit, Gutes zu bewirken
  • Kapalabhati: Kapalabhati ist der Schnellatem. Kapalabhati aktiviert die Energien - und du pustest das Störende weg. Wenn du so neue Energie hast und das Störende aus Geist und Energiekörper "weggepustet" hast, kommt Vertrauen von Selbst. Hier klicken für mehr Infos zu Kapalabhati.
  • Wechselatmung: Die Wechselatmung gleicht die Energien aus, entwickelt die Fähigkeit zur Konzentration und zur inneren Ruhe inmitten von den Höhen und Tiefen des Alltags - mit anderen Worten: Die Wechselatmung schafft eine gute Grundlage für beständiges Vertrauen. Mehr zur Wechselatmung findest du unter dem Stichwort Wechselatmung sowie unter den Sanskrit Begriffen Anuloma Viloma und Nadi Shodhana
  • Agni Sara, die Feuerreinigung, gehört eigentlich zu den Kriyas. Kriyas sind die Reinigungsübungen im Hatha Yoga. Agni Sara massiert alle Bauchorgane, beseitigt Spannungen im Bauchbereich. Agni Sara ermöglicht den Zugang zur inneren Mitte, auch Sonnenenergie, Selbstbewusstsein, genannt. Agni Sara entfacht das innere Feuer, also Begeisterung, Durchsetzungsvermögen und Mut. Und wie geht Agni Sara? Kurzübungsanleitung Agni Sara für Vertrauen: Stehe aufrecht und entspannt. Atme tief vollständig ein. Dann atme schnell durch den Mund aus, beuge leicht die Knie und stütze dich ab auf die Knie oder Oberschenkel. Halte die Luft mit leeren Lungen an. Ohne zu atmen gib den Bauch nach vorne und nach hinten, immer wieder. Wenn der Einatemimpuls kommt, gib den Bauch nach vorne, atme wieder ein und richte dich auf. Übe etwa 3 Runden Agni Sara. Agni Sara eignet sich am Morgen, auch um gut wach zu werden. Agni Sara eignet sich aber auch zwischendurch, um stecken gebliebene Emotionen zu lösen. Mehr zu Agni Sara mit verschiedenen Übungsanleitungen, auch Agni Sara Video, unter dem Stichwort Agni Sara
  • Yoga Augenübungen für Vertrauen: Auch die Augen stehen in Verbindung mit Gemütszustand. Wenn du die Augen zum Himmel hebst, den Himmel anschaust, dabei den Brustkorb wölbst, kannst du eine Verbindung zur Himmelsenergie, vielleicht auch zu Gott spüren. Oder schaue einen Baum eine Weile an und spüre ihn. Du wirst innere Festigkeit und neues Vertrauen bekommen: Ein Baum hat schon so viel erlebt - wenn du dich mit ihm verbindest, spürst du Vertrauen. Es gibt noch eine Reihe von weiteren Yoga Augenübungen mit verschiedensten Wirkungen - schaue nach unter dem Stichwort Yoga Augenübungen

Tiefenentspannung als Mittel, Vertrauen zu entwickeln

Alltagsstress wie auch intensive negative Erlebnisse können sich manifestieren in Spannungen in Körper und Geist, die bleiben, auch wenn das Ereignis/die Ereignisse schon lange vorbei sind. Denken und Fühlen interpretieren dann das Vorhandensein von Spannungen, dass etwas nicht stimmt. So entsteht aus Verspannung ein Gefühl des Misstrauens - was dem Gefühl des Vertrauens entgegengesetzt ist. So ist es wichtige, die Spannungen im Körper zu lösen. Dann interpretiert die Psyche den gefühlten Entspannungszustand des Körpers, dass alles in Ordnung ist - so entsteht ein Gefühl des Vertrauens.

Wie kannst du Spannungen abbauen, um Vertrauen fassen zu können? Dazu ist die Yoga Tiefenentspannung besonders geeignet: Die Yoga Tiefenentspannung nutzt verschiedene Entspannungstechniken für Körper, Psyche und Geist - so kannst du gründlich entspannen. Und so entsteht eine positive Rückkopllungschleife, ein Engelskreislauf: Du spürst Entspannung in Körper und Psyche - und fühlst Vertrauen. Du fühlst Vertrauen - und kannst so ganz entspannen.

Und wie geht die Yoga Tiefenentspannung? Schaue dazu am besten nach - unter dem Stichwort Tiefenentspannung :-) . Ein kleiner Tipp dazu: Es gibt im Yoga verschiedene Tiefenentspannungstechniken. Es rentiert sich, ein paar auszuprobieren - so findest du eine Entspannungstechnik, die für dich besonders geeignet ist.

Bestandteile des Vertrauens und wie du sie entwickeln kannst

Urvertrauen

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Wenn alles gut geht, bekommt der Mensch viel Urvertrauen mit: Im Mutterleib ist man geschützt: Der Embryo erhält alles, was er braucht, es ist wohlig warm. So kann das Vertrauen wachsen: Alles ist gut. Bei der Geburt kommt dann der Schock: Das Leben kann kalt sein, die Atmung ist anstrengend. Aber dann wird das Urvertrauen wieder gestärkt: Die Mutter gibt alles, was das Baby zum Leben braucht. Ein Schrei genügt... Und auch der Vater ist da, liebkost und schützt.

So wächst wieder das Vertrauen: Die Welt meint es gut mit mir. Und wenn es schwierig wird, kommt das Vertrauen: Vater und Mutter werden es schon richten. So lernt das Baby mehrfaches Vertrauen. Das Vertrauen: Ich werde geliebt. Das Vertrauen: Ich bin sicher. Das Vertrauen: Auch wenn es mal unangenehm wird, jemand ist für mich da. Und da das Baby ja wächst, weiß es: Ich kann vertrauen haben, ich wachse, es ist alles zu meinem Besten. Jemand, der so behütet im Mutterleib und in den ersten Kindheitsjahren aufwächst, entwickelt ein gutes Urvertrauen. Insbesondere, wenn auch mal Einiges schief geht und sich dann doch zum Guten wendet, ist das eine gute Basis für das künftige Leben.

Wenn dagegen alle Unbill vom Kind ferngehalten wird, mag das Kind darauf vertrauen, dass alles eitel Sonnenschein ist - und dieses Vertrauen wird künftig im Leben immer wieder enttäuscht werden. Noch schwieriger ist es allerdings, wenn das Urvertrauen schon zu früh erschüttert wird: Wenn z.B. die schwangere Mutter in der Schwangerschaft erkrankt, ernsthaft über Abtreibung diskutiert wird oder die schwangere Mutter einen Unfall hat, bzw. selbst kein Vertrauen hat. So entwickelt das Kind schon im Mutterleib Ängste.

Wenn das Kind krank auf die Welt kommt, Operationen über sich ergehen lassen muss, die Eltern sich schon in den ersten Lebensjahren des Kindes streiten oder trennen - all das kann das Urvertrauen des Kindes erschüttern. Erwachsene, denen als Kindheit das Urvertrauen abhanden gekommen ist, werden im weiteren Leben größere Schwierigkeiten haben, Vertrauen zu entwickeln. Jedoch ist es auch im Erwachsenenalter möglich, neues Vertrauen zu entwickeln.

Selbstvertrauen

Gottvertrauen

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Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.55-56. Divine Life Society

Vertrauen in Gott muss wiederhergestellt werden. Mangelndes Vertrauen in Gott und bedingungslose Hingabe an die Wissenschaft ist die Ursache vieler menschlicher Erkrankungen. Ohne Vertrauen in die höhere Kraft oder Gott wird der Mensch zum Tier. Egoismus, Gier, Lust, Gewalt führen zu Nervenzusammenbruch, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und vielen anderen Krankheiten.

Zu viel Vertrauen in den Intellekt resultiert in Wahnsinn und gebrochenem Willen. Das Beispiel des Philosophen Nietzsche ist bekannt. Der Intellekt ist endlich und zerbrechlich. Er ist machtlos, wenn der Mensch von Verführungen angezogen wird, und außer Kraft, wenn er vergiftet ist. Deshalb führe ein rechtschaffenes, gesundes Leben, und halte dich an die grundlegenden Hygiene- und Ernährungsregeln. Man sollte sich auf seine Intuition verlassen, die durch Vertrauen, Hingabe und Reinheit des Herzens entwickelt werden kann.

Reinheit des Herzens wird durch Meditation erreicht, durch Gebet, Wiederholung des Namens Gottes, Studium der heiligen Schriften und als Wichtigstes von allem durch selbstlosen Dienst an der Menschheit. Wenn man den Kranken, Armen und Bedürftigen hilft und ihnen Wohlstand und Freude bringt, verhilft man sich selbst zum eigenen Glück. Wenn man Bequemlichkeit und Ego opfert, entwickelt man Zufriedenheit und unendliche Freude. Man ist immun gegen Krankheiten, der Geist ist rein, friedlich und stark. Wenn man glücklich, gesund und rechtschaffen lebt, dann wird die Gesellschaft glücklich und frei von Übel werden. Indien folgt diesem Ideal. Die Botschaft der alten Seher wird von den Eltern an ihre Kinder und jetzt auch an die ganze Welt weitergegeben.

Vertrauen in den Sinn des Geschehens - Schicksalsvertrauen

Vertrauen in das Gute der anderen

Vertrauen als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Vertrauen ist ein Wort, das so wichtig ist und so viele verschiedene Bedeutungen hat. Ich gebe auch regelmäßig Wochenendseminare zum Thema "Vertrauen", und ich habe auch schon eine ganze Podcastreihe zum Thema "Vertrauen" gegeben, wo viele Stunden Vorträge sind zum Thema "Vertrauen". Was ist Vertrauen, wie kannst du Vertrauen haben? Es gibt verschiedene Formen von Vertrauen. Ich halte eine Form von Vertrauen, Gottvertrauen, das tiefe Vertrauen, dass hinter allem eine höhere göttliche Kraft steckt, für besonders wichtig. Du kannst überlegen, hast du diese Art von Vertrauen? Und dich so fragen, ob du Gottesvertrauen oder Schicksalsvertrauen hast.

Diese Art von Vertrauen heißt natürlich auch, dass du lernen kannst aus allem, was kommt - dass du nicht alles verstehen kannst, aber dass es doch eine höhere Kraft gibt, der du vertrauen kannst. Eine zweite Art von Vertrauen, die damit eng zusammenhängt, ist Schicksalsvertrauen. Schicksalsvertrauen heißt, dass das, was geschieht, etwas ist, woran du wachsen kannst. Dinge gehen schief, zweifelsohne. Was du aufgebaut hast, wird irgendwann kaputtgehen können. Dein gesunder Körper kann irgendwann krank werden, Unfälle geschehen, Menschen betrügen dich, all das passiert.

Eine Art Schicksalsvertrauen würde heißen, dass du an allem wachsen kannst, dass, wenn Dinge schwierig sind oder wenn Herausforderungen kommen, wenn du enttäuscht bist, irgendwie wirst du daran wachsen. Diese Art von Schicksalsvertrauen ist etwas sehr Hilfreiches. Es ist ein dynamisches Vertrauen, ein Vertrauen nicht, dass Dinge so ausgehen, wie du es gerne hättest, sondern dass die Dinge so ausgehen, wie es für deine persönliche und spirituelle Entwicklung hilfreich ist.

Vertrauen in andere Menschen, ist die nächste Art von Vertrauen. Du brauchst eine gewisse Art von Vertrauen, um mit anderen Menschen überhaupt umgehen zu können. Du hast ein Vertrauen z.B. in deinen Partner, du hast ein gewisses Vertrauen in deinen Chef, in deine Kollegen, in deine Kunden. Ohne Vertrauen ginge kaum, aber das ist erstmal ein, man kann sagen, praktisches Vertrauen. Da sagt man ja auch: "Trau, schau, wem!" Also, wenn du Vertrauen übst, nicht jeder wird einem äußeren Vertrauen gerecht werden, diese Art von Vertrauen wird öfters enttäuscht. Dennoch kannst du davon ausgehen, in neunzig Prozent der Fälle werden die Menschen deinem Vertrauen gerecht werden, vielleicht sogar in fünfundneunzig oder achtundneunzig Prozent der Fälle. Man darf nicht die ein, zwei oder fünf Prozent der Vertrauensmissbräuche zum allgemeinen Misstrauen werden lassen.

Aber ich will dieses Vertrauen in andere Menschen noch auf eine tiefere Ebene holen. Vertrauen in andere Menschen heißt auch, das tiefe Vertrauen, dass du in der Tiefe mit anderen Menschen verbunden bist. Im Yoga sagen wir, wir sind alle eins: "Die Tiefe meiner Seele ist eins mit der Seele der anderen. Und wir sind alle eins mit der Weltenseele, wir sind nicht so unterschiedlich, wie man das denkt." Und selbst wenn der andere komische Dinge tut, wir vertrauen darauf, tief im Inneren sind wir verbunden, alles ist letztlich kosmisches Lila, kosmisches Spiel. Wir vertrauen auch darauf, dass der andere es irgendwie gut meint.

Der andere mag irregeführt sein. Der andere mag aus Verletztheiten handeln und aus Gekränktheiten, der andere mag auf die schiefe Ebene gekommen sein, aber wir haben trotzdem ein tiefes Vertrauen, tief im Inneren ist der Mensch gut. Das ist auch eine wichtige Form von Vertrauen. Dann gibt es noch eine letzte Art von Vertrauen, das ist das Vertrauen zu sich selbst, Selbstvertrauen. Es gibt natürlich auch noch allgemeines Selbstvertrauen und darüber werde ich einen eigenen Vortrag noch geben, aber hier geht es um Vertrauen in sich selbst. Es ist zum einen das Vertrauen, dass: "Was auch immer äußerlich geschieht, ich bin das unsterbliche Selbst. Der Körper mag krank werden, die Psyche mag durch Krisen hindurchgehen, aber ich selbst bin reines Bewusstsein, ich selbst bin die unsterbliche Seele."

Das wäre die höchste Art von Selbstvertrauen. Vielleicht kannst du diese Art von Selbstvertrauen auch haben, vielleicht auch nicht, aber vielleicht magst du darüber nachdenken. Das ist ein langes Thema und auf unseren Internetseiten habe ich auch einen langen Artikel geschrieben zum Thema "Wer bin ich". Wenn du dieser Frage nachgehst, kommt du zu diesem Vertrauen, "wer bin ich", zum Vertrauen, "ich bin das unsterbliche Selbst". Und dann kommt auch noch eine andere Art von Selbstvertrauen, die sagt nämlich: "Ich habe alle Kräfte und Fähigkeiten, die nötig sind, die Aufgaben anzugehen, die mir das Leben schenkt."

Selbstvertrauen heißt auch: "Was auch immer kommt, ich habe die richtigen Kräfte dafür. Und selbst wenn Dinge schiefgehen, ich wachse daran." Das sind also viele Formen von Vertrauen, und es gibt noch sehr viel mehr. Man hat empirisch zeigen können, dass Menschen, die ins Burnout geraten, verschiedene Dinge haben, die eine gewisse Gemeinsamkeit haben. Wer eine Neigung hat zu Burnout oder ins Burnout gerät, ist oft, nicht immer, aber oft jemand, der ein hohes Verantwortungsgefühl hat, auch eine hohe Leistungsbereitschaft, einen hohen Anspruch hat, oft starke innere Antreiber und Perfektionsanspruch, er will Gutes bewirken. Alles erstmal gut.

Das zweite, was er auch hat, sind auch hohe Anforderungen, wirklich sehr gefordert sein, wirklich bis zum Limit. Das ist die zweite Sache. Und dann das dritte, es kommt ein Erlebnis, was als Vertrauensbruch gedeutet wird. Und wenn ein Vertrauensbruch kommt, dann kann die mühsam zusammengehaltene Kombination aus hohem Anspruch und intensivem Engagement in die Überforderung kommen. Du kannst überlegen, ob da irgendetwas auf dich zutriffst oder auch Menschen, die du berätst im Burnout.

Und manchmal hilft es, dass du selbst überlegst: "Wann ist es passiert? Wann ist ein solcher Vertrauensbruch geschehen?" Und ob du vielleicht überlegst, ob du wieder diese äußere Art von Vertrauensbruch wieder umwandeln kannst in ein tiefes Vertrauen. Selbst wenn auf einer äußeren Weise ein Mensch dein Vertrauen missbraucht hat, trotzdem kannst du in der Tiefe mit ihm oder ihr verbunden sein, trotzdem kannst du sehen, auch darin war eine Lernaufgabe, auch darin hat das Schicksal gewirkt, auch darin hat Gott gewirkt.

Vertrauen durch Hingabe

Shiva - Der Ur-Yogi

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von Shivajyoti Arnold -

Wie uns Mantras dabei helfen tiefes Vertrauen zu entwickeln

In einer Zeit in der alles einzubrechen scheint, Strukturen sich verändern, Pläne nicht umgesetzt werden können und Unsicherheit das Gemüt trübt, ist es umso wichtiger inneres Vertrauen zu erwecken und dieses tief in sich zu verankern.

Die Wiederholung eines Mantras in der Stille, gesungen oder gesprochen, kann dir dabei helfen, innere Harmonie, Halt und Vertrauen zu entwickeln. Das Wort Mantra setzt sich aus den folgenden Silben zusammen: man von manas (Geist) und tra von trajate (befreiend). Somit ist ein Mantra eine Klangfolge auf Sanskrit, die die Kraft besitzt den Geist zu befreien. Klänge sind Schwingungen. Jeder Klang manifestiert sich in einer Form. Mantras wenden sich an unterschiedliche Aspekte des Göttlichen. Sie sind Anrufungen Gottes. Durch die ständige Wiederholung des Namens Gottes manifestiert sich schrittweise die Form der Gottheit, die man verehrt.

Praktiziere mit Hingabe

Um die Wirkung des Mantras zu entfachen ist es weniger notwendig die Bedeutung des Mantras zu kennen. Vielmehr ist eine korrekte Aussprache des Mantras wichtig. Doch um die Wirkung in seiner Gänze zu erfahren, praktiziere mit Bhava (Hingabe). Schnell wirst du eine Öffnung deines Herzens merken und Veränderung in deinem Inneren wahrnehmen können. Es gibt verschiedene Mantras. Ein Mantra ist eine Gottheit. Das Mantra und seine führende Gottheit sind eins. Du kannst in deiner meditativen Praxis die verschiedenen göttlichen Aspekte lobpreisen, indem du folgende Mantras verwendest:

Om Namo Bhagavate Vasudevaya (Gottheit: Krishna)
oder Om Namah Shivaya (Shiva) .
Japa ist die geistige Wiederholung eines Mantras. Im gleichnamigen Buch Japa Yoga schenkt Swami Sivananda seinen Lesern einen tiefen Einblick in die kraftvollen Wirkungen der Mantra-Rezitation.

Weitere Mantras, die für Japa geeignet sind, findest du im Yoga Vidya Kirtanheft unter Moksha- (Befreiungs-) Mantras oder im Buch Japa Yoga von Swami Sivananda. Mantras können auch im Wechselgesang gesungen werden – dies nennt man Kirtan.

Tipps für deine Praxis

Die tägliche Praxis von Japa kann dir dabei helfen deine Energien zu harmonisieren. Du kannst dich währenddessen auf dein Anahata Chakra (Herzchakra) konzentrieren und dich so tief mit deinem Inneren verbinden. Von dort aus kannst du die Wirkung des Mantras nach außen ausstrahlen und dich mit allen Wesen und der Natur um dich herum verbinden und in tiefe Liebe versinken. Teile die Kraft des Mantras mit deinen Mitmenschen, indem du sie dir vor deinem inneren Auge visualisierst und das Heilmantra Maha Mrityunjaya Mantra (Om Tryambakam) aus tiefstem Herzen für sie wiederholst. Du wirst die Einheit von allem was ist, wahrnehmen können und tiefe Verbundenheit und Wonne spüren. Wiederhole das Mantra mit höchster Konzentration auf dein Ajna Chakra (drittes Auge) und beherrsche deinen Geist. Das Mantra schenkt dir über einen Konzentrationspunkt hinaus die Tiefe des Einheitsbewusstseins. Die entfachte Energie des Mantras manifestiert sich in dir und hilft dir dabei Verhaltensmuster zu durchbrechen und befreit dich von Bedürfnissen und negativen Gedanken.

In voller Kenntnis der Bedeutung ist das Ziel der Gottverwirklichung noch schneller zu erreichen. Richte dich somit in deiner Praxis darauf aus und öffne dich voller Hingabe und Sehnsucht für die Kraft des Mantras. Verbinde Bhakti mit Karma Praktiziere immer und überall.

  • Du stehst in einer Warteschlange im Supermarkt? Wiederhole ein Mantra!
  • Du arbeitest im Garten oder im Homeoffice? Wiederhole ein Mantra!

Verbinde Bhakti (Yoga der Hingabe) und Karma Yoga (Yoga der Tat) miteinander, wie es Krishna zu Arjuna sagt:

„tasmāt sarveshu kāleshu mām anusmara yudhya cha, mayy arpita-mano-buddhir mām evaishyasy asamshayah.“
„Denke daher immer an Mich und kämpfe, deinen Geist und deine Vernunft in Mir begründet, wirst du ohne Zweifel allein zu Mir kommen“ (Bhagavad Gita, VIII-7).

Wenn du dich fragst, wie kann das funktionieren? Dann lade ich dich dazu ein, die erhebenden Zeilen von Swami Sivananda zu lesen: „Gott erklären zu wollen, heißt Gott zu leugnen. Man kann ein endliches Objekt genau beschreiben. Wie aber kann man Unbegrenztheit oder Das Unendliche Wesen definieren, das die Quelle und letzte Ursache aller Dinge ist? Wenn man Gott beschreibt, begrenzt man das Grenzenlose, beschränkt man Ihn mit Vorstellungen des Geistes. Gott ist jenseits der Reichweite des groben Geistes, aber man kann Ihn durch Mantrawiederholung (Japa) und Meditation mit einem reinen, feinen, einpünktigen Geist erfahren.“

Vertrauen und Gelassenheit

Kombi von Kopfstand und Adler für Stabilisierung und Zentrierung

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 41, II/2020 von Atma Martin Heim -

Die Welt steht Kopf. Schon seit Jahren kündigen sich große Veränderungen auf unserem Planeten an. Wer wach auf die Gesellschaft blickt, wird wahrscheinlich weniger von den derzeitigen Ereignissen überrascht sein.

Ich möchte jetzt nicht die Pandemie zu weit in den Vordergrund heben, denn da ist sie schon seit Monaten. Die Medien und unsere alltäglichen Gesprächsthemen sind oftmals von denselben Inhalten gekennzeichnet. Daneben scheinen mir sämtliche Konfliktbereiche gleichzeitig mit vermehrter Intensität aufgerüttelt. Es gibt weiterhin weltweite Demonstrationen gegen Rassismus, für Naturschutz, Gleichberechtigung, um nur ein paar der vordergründigen Themen zu nennen.

Ursprung unserer Ängste

Wichtig ist für mich eher der Ursprung unserer durchaus menschlichen Ängste, die durch die derzeitige globale Lage ausgelöst werden. Die prägnanteste; die Angst vor dem Tod und dem Wandel. Aber natürlich sind auch Krankheit und Altern durchaus für die Mehrheit der Erdbevölkerung nicht gerade ein angenehmes Thema und unser Umgang mit Corona berührt viele Wunden, die im Menschen darauf warten, angesehen zu werden. Wie finden wir einen konstruktiven Umgang mit solchen beschwerlichen Themen? Viele Naturvölker finden sich eher weise mit den natürlichen Faktoren ab, welche alle verkörperten Lebewesen begleiten. In einigen Kulturen werden Totenfeste gefeiert, um den Segen der Ahnen zu erbitten und diese wiederum zu ehren. Der Tod gehört zum Leben und anstatt davor zu flüchten, gibt man ihm den Raum, welcher ihm ohnehin gebührt. Leben ist steter Wandel! Außerdem erfahren alte Menschen auch in östlichen Kulturkreisen generell hohe Wertschätzung. Diese beruht auf Respekt und auf den Erfahrungswerten einzelner, weiser gewordener Menschen, welche um Rat bei entscheidenden Fragen gebeten werden. Weise Menschen können den Ereignissen im alltäglichen Erleben vollkommener ins Auge blicken und eher Gelassenheit ausstrahlen, welche sich wie ein tiefes Vertrauen in das Sein äußert. Letztlich können wir sehen, dass lebendige, verkörperte Weisheit den Menschen im Leben am besten stützt. Doch wie hilft man dieser am besten zur Reife?

Es ist nicht einfach in alltäglichen Handlungen Weisheit, Bewusstheit, Gelassenheit und Vertrauen zu entwickeln, gerade wenn es scheint, als stünde unsere gesamte Wahrnehmung, unser ganzes Leben auf dem Spiel. Aber man kann es auch so sehen; man darf diese Wahrnehmung aufs Spiel setzen, um deutlich zu erkennen, worum es wirklich geht. Diese Krisen sind stets neue Möglichkeiten um aufzuwachen. Ansonsten lassen wir uns von dem Tumult unseres aufgepeitschten Geistes täuschen, welcher uns dann glauben machen möchte, dass seine Ängste und Sorgen „mein Leben“ sind. Im Gehenlassen unserer begrenzenden Vorstellungen werden wir also mit etwas Übung allmählich gelassener. Wir beharren weniger auf einem festen Selbstbild und empfinden uns auf einmal mehr und mehr von grundlosem Frieden durchdrungen.

Das Tor des Vertrauens wählen

Deswegen ist es immer wieder wichtig, sich von Zeit zu Zeit den stärksten Ängsten zu stellen, wenn man nicht von ihnen beherrscht werden möchte. Wenn man spürt, dass da letztlich nichts geschieht, was lebensbedrohlich ist, bekommt man ein gewisses Zutrauen in das Leben, und man beginnt auf dem Wind des Seins mit Flügeln und offenerem Herzen zu gleiten. Man bereichert das Leben anderer, so wie man sich selber bereichert! Man kann sagen; wenn ich nicht das Tor des Vertrauens wähle, um in das Herz des Lebens einzutreten, misstraue ich noch, wäge ab und erfahre unter Umständen immer wieder denselben Schmerz der illusorischen Trennung, bis ich mich letztlich traue in das Ungewisse zu fallen.

Wenn man sich also erst einmal angesichts der erwachenden Bewusstheit fragt, ob es sich lohnt den Schritt durch das Tor des Lebens zu tun, möchte ich fragen, ob die Alternative in Furcht, Misstrauen und Sorge zu leben für Dich eine attraktive, willkommene Option ist …

Weitere Aspekte zum Thema Vertrauen

Vertrauen in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Vertrauen in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Vertrauen

Ähnliche Eigenschaften wie Vertrauen, also Synonyme zu Vertrauen sind z.B. Gewissheit, Glaube, Glauben, Hoffnung, Zuversicht, Sicherheit, Zutrauen, Gewissheit, Frömmigkeit, Arglosigkeit, Überzeugung, Klarheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Vertrauen übertrieben kann ausarten z.B. in Leichtsinn, Überheblichkeit, Sorglosigkeit, Fahrlässigkeit, Unbesonnenheit, Unvernunft, Fanatismus, Selbstüberschätzung. Daher braucht Vertrauen als Gegenpol die Kultivierung von Skepsis, Urteilskraft, Unterscheidungsvermögen, Vorsicht, Vernunft, Unterscheidungsvermögen, Behutsamkeit, Bedenken, Feingefühl, Zurückhaltung.

Gegenteil von Vertrauen

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Vertrauen, Antonyme zu Vertrauen:

Vertrauen im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Literatur

Weblinks

Seminare

Naturspiritualität und Schamanismus

27.12.2024 - 31.12.2024 Visionssuche - Deine Vision für 2025
Die Zeit zwischen den Jahren ist ideal, um in sich hineinzuhören und auf das neue Jahr auszurichten. In diesem Seminar befreist du dich von altem Ballast des vergangenen Jahres, um Raum zu schaffen f…
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27.12.2024 - 29.12.2024 Die Rauhnächte
Die Rauhnächte sind eine geheimnisvolle Zeit, ein Tor zur Anderswelt. So begegnest du den Rauhnächten: Nicht im alten Jahr nicht im neuen Jahr, sondern irgendwo dazwischen. Das ist der Raum, wo du ge…
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Asanas als besonderer Schwerpunkt

20.12.2024 - 22.12.2024 Mental Yin Yoga
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Multimedia zum Thema Vertrauen

Vertrauen entwickeln Teil 1

Gottvertrauen, Schicksalsvertauen - Vertrauen entwickeln Teil 2

Entwickle Selbstvertrauen - Vertrauen entwickeln Teil 3

Tief im Inneren meint es jeder gut - Vertrauen entwickeln Teil 4

Vertrauen entwickeln Teil 5

Tiefenentspannung für Vertrauen

Entwickle Vertrauen in deine Mitmenschen

Vertrauen in die eigene Intuition entwickeln

Umgang mit Alpträumen

Umgang mit Angst

Lebe deine Stärken

Gottvertrauen entwickeln

Urvertrauen entwickeln

Schicksalsvertrauen entwickeln

Vertrauen entwickeln – Paradoxe Empfehlungen