Argwohn

Aus Yogawiki

Argwohn bedeutet, anderen Menschen mit Misstrauen zu begegnen, zu glauben, dass sie ungute Eigenschaften haben oder sie von vornherein zu verdächtigen. Argwohn - überwinden - wie geht das? Argwohn bedeutet die Vermutung, dass etwas nicht stimmt, dass etwas Bedrohliches in der Luft liegt oder dass jemand es nicht ehrlich meint. Argwohn kommt vom Wort arg, was böse, schädlich, unangenehm bedeutet. Eine gewisse Menge an Argwohn hilft auf alles Mögliche vorbereitet zu sein. Zu starker Argwohn wird zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung:

Vertrauen ist ein Gegenpol zu Argwohn

Wenn man überall das Schlechte sucht, wird man es auch entdecken. Yoga Vedanta sagt, dass letztlich alles zum Besten gereicht und dass tief im Inneren es jeder Mensch gut meint. Von dieser Grundhaltung aus kann man zuversichtlich und optimistisch sein. Allerdings sind Dinge oft nicht so wie sie scheinen. Menschen meinen nicht immer das wie sie sagen. So ist im Alltag eine gesunde Portion Argwohn durchaus angemessen.

Wege aus dem Argwohn

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Die Bedeutung von Argwohn

Wege aus dem Argwohn. Argwohn besteht aus zwei Worten. "Arg" heißt etwas Böses, was irgendwo etwas Schlimmes sein kann. Man kann sagen „jemand ist arglos“. D.h. er vermutet nichts Schlimmes. Und es kann einem Arges passieren, also weniger schöne Dinge passieren. Und „Wohn“ hat etwas mit wähnen zu tun. Man wähnt, dass da irgendwas nicht so gut ist. Also Wege aus dem Argwohn. Wie kann man Argwohn überwinden?

Überwindung von Argwohn

Zunächst muss man natürlich wissen, ein gewisser Argwohn ist ja auch nicht schlecht. Das heißt weniger gute Dinge, passieren. Und Menschen sind eben nicht nur solche, die mitfühlend sind und überlegen, wie sie dem gegenüber helfen können. Aber wenn man ständig argwöhnig ist, wird das zur sich selbst erfüllten Prophezeiung. Wenn Du in einem anderen Menschen Schlimmes vermutest und ständig Schlimmes vermutest, stärkst Du das Schlimme in ihm.

Wenn Du z.B. gegenüber Deinem Partner sehr argwöhnig bist und ständig schaust, ob er oder sie jemand anderes hat, dann kann das dazu führen, dass er oder sie irgendwo denkt „egal was ich tue, er/sie ist immer argwönig, jetzt spielt es keine Rolle, was ich wirklich mache.“ Oder wenn Du immer argwöhnig bist gegenüber einem Mitarbeitern oder Deinem Chef, das wird zu sich selbst erfüllender Prophezeiung. Außerdem, führt das ständige Gefühl des Argwohns, zu einem ständigen Gefühl der Bedrohung, und Du fühlst Dich unfrei. Eine gewisse Vorsicht ist gut, ein gewisser Argwohn ist gut. Aber in der Mehrheit der Zeit ist Vertrauen und Liebe gut. Wie kannst Du damit umgehen?

Umgang mit Argwohn

Zunächst einmal könntest Du schauen, dass Du eine Grundhypothese im Leben hast, nämlich die Grundhypothese, dass Menschen es grundsätzlich gut meinen. Der Mensch will grundsätzlich Gutes tun, für sich selbst, für seine Mitmenschen, und jeder Mensch hat auch das Bedürfnis etwas Gutes auch für die Welt zu bewirken. Letztlich will kein Mensch etwas Schlimmes, Menschen wollen Gutes.

Und Menschen fühlen sich am wohlsten, wenn sie das Gefühl haben, dass sie Gutes für andere getan haben. Daher: Das kann Deine Grundüberzeugung sein. Aber natürlich inmitten dieses Grundwunsches Gutes zu tun, haben Menschen auf dem Weg dorthin natürlich alle möglichen Dinge. Menschen denken, meine Weise Gutes zu tun ist besser als andere. Und Menschen haben dann auch die Fähigkeit, anderen irgendwo dazwischen zu gehen.

Aber wenn Du erstmal die Grundhypothese hast: "Menschen meinen es gut", dann kannst Du auch danach suchen. Du kannst auch mit der Hypothese durch die Welt gehen, jede Handlung des Menschen ist auch davon motiviert, Liebe zu geben und ist auch davon motiviert von dem Wunsch, Liebe zu bekommen. Deshalb: Diese Hypothese kannst Du haben, und Du wirst sie immer wieder bestätigt fühlen.

Natürlich, wenn Du die Hypothese hast, jeder Mensch ist egoistisch, auch diese Hypothese wirst Du bestätigt bekommen. Denn Menschen müssen sich auch um sich selber kümmern, Menschen wollen natürlich auch, dass sie überleben, und Menschen haben ihre Weisen, wie sie Gutes bewirken wollen; denken, dass diese Weise besser ist als alle anderen Weisen und wollen diese auch bestätigt bekommen. Du könntest das als egoistisch ansehen. Aber ein Weg aus dem Argwohn wäre, gehe grundsätzlich erstmal vom Guten aus, und wenn Du dann weißt, der Mensch will Gutes, dann kannst Du Dir natürlich auch bewusst sein, die Wege dorthin sind unterschiedlich. Und dann musst Du schon auch schauen, ob das, was der andere jetzt vorschlägt als Weg zum Guten oder die Strategie, die er dort vorschlägt, oder die er scheinbar einschlägt, ob das auch mit dem übereinstimmst, was Du für das Gute hältst.

Vertraue auf Gott

Ein zweiter Weg aus dem Argwohn heraus ist das Vertrauen in Gott, Vertrauen ins Schicksal. Im Yoga würden wir sagen, vertrauen ins Karma. Im Yoga sagen wir, was auch immer auf Dich zukommt, es hilft Dir zu wachsen. Alles was geschieht, ist wie eine Aufgabe für Dich, an der Du wachsen kannst. Jede Erfahrung ist wertvoll. Und letztlich sind wir alle ein Teil des kosmischen Ganzen. Und was auch immer geschieht, irgendwo hilft es und trägt es zur Weiterentwicklung des kosmischen Ganzen bei.

Diese drei Wege gibt es aus dem Argwohn.

  • Erster Weg: Gehe davon aus, dass es anderer grundsätzlich gut meinen.
  • Zweitens: Geh davon aus, was auch immer geschieht, irgendwo wirst Du daran wachsen, und es wird Dir irgendwo helfen in Deinem spirituellen Weg. Yogis sagen noch dazu: "Du hast viele Leben, und was jetzt passiert ist nicht nur wichtig vor dem Hintergrund dieses Lebens, sondern auch - es gibt weitere Leben."
  • Und das Dritte ist: Hinter allem steht irgendwo auch ein göttlicher Sinn, und alles geschieht nach einem göttlichen Plan. Wenn Du diese drei Hypothesen hast, und von diesen ausgehst, kannst Du weniger argwöhnisch sein. Und dann verschwindet auch Deine Grundängstlichkeit.

Das waren einige Gedanken zum Thema „Wege aus dem Argwohn“. Eine Hilfe um über Angst und Ängstlichkeit hinaus zu wachsen; eine Möglichkeit mit mehr Vertrauen und Liebe durch das Leben zu gehen. Mehr Informationen auf unseren Internetseiten www.yoga-vidaya.de.

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:

Umgang mit Argwohn anderer

Vielleicht hast du jemanden in deiner Umgebung, in deinem Team oder Mitbewohner der sehr argwöhnisch ist. Vielleicht hat er oder sie einen großen Argwohn gegen dich. Wenn dem so ist, dann ist dem so, dies sollte dich nicht weiter stören. Sei wer du bist, sei zuverlässig, halte deine Versprechen, sei offen und ehrlich, dann wird sich normalerweise der Argwohn langsam lichten.

Und wenn jemand argwöhnisch ist gegen andere, dann versuche auch dort eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, oder ein vertrauensvolles Miteinander. Wenn jeder sich an seine Absprachen hält, aber auch durchaus eine gewisse Toleranz hat, auch weil andere nicht immer vollkommen sind. Wenn alle wissen, dass wir ein gemeinsames Ziel haben, dann wird auch der Argwohn weniger.

In diesem Sinne, wenn es irgendwie möglich ist, ist es gut sich öfters zu treffen, gemeinsame Meetings zu haben, wo jeder über das spricht, was ihm wichtig ist, was er gerade macht, was er künftig machen will. Wenn man gemeinsame Ziele anspricht, wenn man gemeinsame Absprachen trifft, wenn das so ist dann entsteht ein Klima des Vertrauens. Argwohn entsteht oft aus mangelnder Kommunikation oder auch unguter Kommunikation. Gute Kommunikation kann dazu beitragen Argwohn abzubauen.

Swami Sivananda schreibt über Argwohn

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Swami Sivananda schreibt über diese schlechte Eigenschaft:

Eine zu argwöhnische Natur ist ebenso schlecht. Sie ist der Gegensatz zur Leichtgläubigkeit. Der Mensch denkt immer in Extremen. Überall wogt Kampf und Besorgnis. Wie kann man dann in Ruhe seinen Geschäften nachgehen? Geschäfte können nur in Vertrauen abgewickelt werden. Wenn Menschen zu argwöhnisch sind, entstehen Spannungen und Trennung. Halte Abstand und prüfe deine Mitarbeiter oder Mitmenschen. Sei nicht leichtgläubig, aber auch nicht zu misstrauisch. Gehe den goldenen Mittelweg.

Argwohn in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Argwohn gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Argwohn - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Argwohn sind zum Beispiel Misstrauen, Schwarzseherei, Pessimismus, Hoffnungslosigkeit, Vermutung, Mutmaßung, Skepsis, Bedenken, Vermutung, Vorsicht .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Argwohn - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Argwohn sind zum Beispiel Vertrauen, Zuversicht, Wissen, Zutraulichkeit, lammfromm, leutselig, leichtgläubig . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Argwohn, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Argwohn, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Argwohn stehen:

Eigenschaftsgruppe

Argwohn kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Argwohn sind zum Beispiel das Adjektiv argwöhnisch, das Verb argwöhnen, sowie das Substantiv Argwöhnischer.

Wer Argwohn hat, der ist argwöhnisch beziehungsweise ein Argwöhnischer.

Siehe auch

Literatur

Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare

Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare:

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Dana Oerding

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