Ernährung
Yogische Ernährung berücksichtigt verschiedene Ernährungsregeln, die als Teil des gesamten Yoga Systems zu sehen sind. "Einfaches Leben, erhabenes Denken“, war ein Leitmotiv von Meister Sivananda. Yogis sagen, dass die Ernährung gleichzeitig für den physischen Körper, den Energiekörper, den emotionalen und den intellektuellen Körper gesund sein sollte. Hier liegt der große Unterschied zwischen dem yogischen Ernährungssystem und vielen anderen Ernährungssystemen.
Der Yogi bedenkt nicht nur die Wirkungen der Ernährung auf den physischen Körper, sondern auch auf die Lebensenergie, die Gefühle und die geistigen Fähigkeiten. Für den Yogi ist der Mensch weder der physische Körper noch der Geist. Für den Yogi bedeutet der Mensch die Seele, die einen physischen Körper und einen Geist besitzt. Die Ursache allen Leidens ist die falsche Identifikation mit diesen beiden Faktoren, die unser Bewusstsein begrenzen. In Wahrheit ist der Mensch reines Bewusstsein, reine Seligkeit. Alles Wissen liegt im Inneren. Der wahre Mensch ist unsterblich.
Das Ziel des Lebens ist es, sich dieses reinen Zustandes wieder bewusst zu werden. Deshalb stellt der Yogi alle Gesichtspunkte seines Lebens in den Dienst der vordringlichen Aufgabe: sein Selbst zu verwirklichen, das identisch ist mit der universellen Seele oder Gott. Er widmet sich spirituellen Disziplinen wie Meditation, Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen). Er passt auch sein tägliches Leben dem Ganzen an: seine Freizeitbeschäftigungen, die Einstellung zu seiner beruflichen Tätigkeit, seine Schlafgewohnheiten, seine Handlungsweise, sein Denken. Die Ernährung muss also der Erlangung dieses Hauptzieles dienen. Deswegen ist es wichtig, den physischen, energetischen, emotionalen und intellektuellen Körper in einen Zustand zu bringen, der dazu fähig ist, zur Wahrheit zu gelangen. Daher muss sie gleichzeitig gut sein für den physischen Körper, die Lebensenergie, für die Emotionen und für den Verstand.
Gut für den Körper heißt gesund, nahrhaft, ohne Giftstoffe. Gut für die Energien heißt, dass die Nahrung uns neue Kraft und innere Ruhe gibt. Gut für die Gefühle heißt, dass wir sie genießen können, dass sie uns gut schmeckt, unseren Sinnen Befriedigung schenkt. Das schließt ein, dass kein Gedanke, auch kein unbewusster, an Töten usw. vorhanden sein darf (also kein Fleisch). Gut für den Verstand heißt, dass die Nahrung unsere Gedanken subtiler macht, unsere Konzentrationsfähigkeit, unser Erinnerungsvermögen, unsere Intuition und die Fähigkeit zur Meditation steigert.
Yogische Ernährung
- "Yoga ist für eine Person nicht möglich, die zu viel isst, genau so wenig wie für jemanden, der überhaupt nicht isst, noch für jemanden, der zu viel schläft, noch für jemanden, der immer wach ist.“
- Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 16
Die ausschließliche Definition über Ernährung und Körper schadet dem seelischen Gleichgewicht. Wenn man sich auf die Ernährung konzentriert, konzentriert man sich auf ein äußeres Objekt. Der yogische Weg ist, sich nach innen zurückzuziehen, und der Ernährung nicht das Zepter zu überlassen. Die yogische Ernährung ist vegetarisch/vegan, sie besteht hauptsächlich aus Nahrungsmitteln, die helfen, den Geist zu beruhigen und den Intellekt zu schärfen. Wenn du den optimalen Nutzen aus deiner Yogapraxis ziehen möchtest, esse Lebensmittel, die deinen Körper besänftigen und nähren. Eine reine Ernährung unterstützt deine körperliche Gesundheit und weit darüber hinaus. Sie erleichtert es dir, munter und gelassen zu sein und deine mentale Ausgeglichenheit über den Tag aufrechtzuhalten. Wenn du Yoga übst, arbeitest du an dir selbst auf verschieden Ebenen.
Deine Yogapraxis wird durch eine einfache, nährstoffreiche vegetarische/vegane Ernährung, gelegentliches Fasten und Abstinenz von negativen Gewohnheiten, wie zum Beispiel Rauchen, enorm verbessert.
Allgemeine Richtlinien fürs Essen
- Versuche jeden Bissen langsam und gründlich zu kauen, denn die Verdauung beginnt im Mund.
- Richte deine Aufmerksamkeit auf das Essen und würdige deine Nahrung. Esse nicht, während du am Computer arbeitest, fernsiehst oder telefonierst.
- Versuche, Zwischenmahlzeiten zu reduzieren.
- Überlade deinen Magen nicht. Die “Hatha Yoga Pradipika”, eine wichtige klassische Schrift, empfiehlt, dass du deinen Magen nur zur Hälfte mit Nahrung füllst, ein Viertel mit Flüssigkeit und den Rest leer lässt.
- Bewahre eine friedvolle Haltung während deiner Mahlzeiten. Kein Streit am Tisch.
- Versuche, manche deiner Mahlzeiten schweigend einzunehmen.
- Wenn du vorhast, deine Ernährung zu verändern, tue es allmählich.
- Bedanke dich, bevor du mit dem Essen beginnst.
- Esse, um zu leben; lebe nicht, um zu essen
Kriterien der yogischen Ernährung
Yoga-Ernährung erfüllt folgende Kriterien:
- Sie ist gesund, erhöht deine Energie und geistige Klarheit
- Sie entspricht den Anforderungen der Yoga-Schriften (wie Bhagavad Gita, Hatha Yoga Pradipika)
- Sie entspricht den auch in der westlichen Ernährungswissenschaft anerkannten Prinzipien der Vollwertkost
- Sie ist schmackhaft
- Sie ist einfach und unkompliziert zuzubereiten.
Nahrungskategorien
Diesen Kriterien zufolge haben die Yogis die Nahrung in drei Kategorien eingeteilt: sattwig, rajasig und tamasig.
Tamasige Nahrung
Das, was deinen Körper vergiftet, deine Energien lahmlegt, dein Bewusstsein grobstofflich und/oder deinen Verstand träge macht, sollte gemieden werden. Beispiele: Faule, unreife oder überreife Nahrungsmittel. Fleisch, Geflügel, Fisch. Zwiebeln, Knoblauch. Alles Vergorene, auch Essig. Tabak, Alkohol, Drogen, viele Medikamente. Konserven, Tiefkühlkost; was zu viel gekocht wurde, was zu oft aufgewärmt wurde. Zu viel essen ist auch tamasig.
Rajasige Nahrung
Das, was deinen Körper, deinen Geist und deine Emotionen unruhig macht. Was die Leidenschaften anregt und den Geist schwer kontrollierbar macht. Reduziere rajasige Nahrungsmittel auf ein Minimum. Beispiele: Eier, Kaffee, schwarzer Tee, scharfe Gewürze (Cayenne-Pfeffer, Chili), alles Saure und Bittere; weißer Zucker, Weißmehl, Weißbrot. Rajasig ist auch, zu hastig zu essen, ungenügend zu kauen oder zu viele verschiedene Nahrungsmittel bei einer Mahlzeit zu sich zu nehmen.
Sattwige Nahrung
Das, was deinem Körper wertvolle Nährstoffe bringt, leicht verdaulich ist, neue Energie gibt und deinen Geist klar, subtil und friedvoll macht. Sattwige Nahrung lässt dich alle deine physischen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten und Talente nutzen. Die ideale Nahrung für jeden Yoga-Übenden.
Sattwige Nahrungsgruppen
1. Getreide
Alle Vollkorngetreide-Produkte wie Vollkornbrot, Vollkorn- Nudeln. Vollreis, Hirse, Vollweizengries, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Tapioka. Kartoffeln sind zwar biologisch Gemüse, ernährungsphysiologisch aber wie Getreide zu bewerten.
Grüne Linsen, rote Linsen, schwarze Linsen, Mungbohnen, Sojabohnen und Soja-Produkte wie Tofu und Tempeh, Ackerbohnen, geschälte Linsen, Azukibohnen, Kichererbsen, grüne Erbsen, gelbe Erbsen, ... Am einfachsten zu verdauen: Mungbohnen, Tofu. Die meisten Hülsenfrüchte müssen gut gekocht werden, um einfach verdaut werden zu können: Sie sollten weich sein, und die äußere Haut geplatzt sein. Hilfe: Am Abend vorher einweichen.
3. Gemüse und Salate
Gekocht und roh. Ausreichend Rohkost nötig (am meisten Prana). Verschiedene Sorten essen, um großes Spektrum an Nährstoffen zu bekommen.
4. Obst
Je frischer, um so besser.
Empfehlung zur Ernährung
Nimm täglich etwas aus allen 5 sattwigen Nahrungsgruppen zu dir. Finde heraus, welche Nahrungsmittel und Nahrungsmittelkombinationen dir am besten bekommen. Wenn du nur sattwige Nahrungsmittel zu dir nimmst, wird dein natürlicher Instinkt dir helfen, die für dich richtigen Nahrungsmittel zu finden. Trinke täglich 1,5-3 l Wasser oder Kräutertee.
Die Yogis geben keine allzu detaillierten Empfehlungen. x% Getreide, y% Früchte, so-und-so viel Eiweiß täglich usw. Kein Organismus gleicht dem anderen, er unterliegt saisonalen Schwankungen, Veränderungen im Klima und in der Art der Beschäftigung, im Biorhythmus u.s.w. Die Bedürfnisse ändern sich. Wenn du tamasige und rajasige Nahrung vermeidest, wirst du den Kontakt zu deinen natürlichen Instinkten wiederfinden, die dir sagen, was dir bekömmlich ist und was nicht. Mache den Versuch: Esse drei Monate lang nur sattwige Nahrung, übe täglich Asanas (Körperstellungen) und Pranayama (Atemübungen). Jede Lust auf rajasige oder tamasige Nahrung wird verschwinden. Deine Geschmacksempfindungen werden sich verändern, parallel mit den Anforderungen des Lebens immer wieder verändern und dich besser leiten als der beste Ernährungsfachmann. Dies gilt natürlich nur für gesunde Personen.
Jemand, der ernstlich krank ist, sollte einen Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater konsultieren. Die Yoga-Ernährung, die dazu entwickelt ist, um auf dem spirituellen Weg, für die Meditation, zu helfen, ist optimal auch für den modernen Menschen. Selbst wenn dein Hauptinteresse nicht in der Gottverwirklichung liegt, wirst du schon bald die Wirkungen der Yoga-Ernährung erkennen: Ein gesunder und widerstandsfähiger Körper, sogar Heilung einzelner Krankheiten und Vorbeugung vieler anderer (lies dazu Bücher über Vegetarismus, wenn du dich genauer informieren möchtest), eine gesteigerte Vitalität, ein reiner und subtiler Verstand, ein Geist, der alle seine Möglichkeiten ausschöpfen kann. Und schließlich wirst du den besten Führer in Ernährungsfragen bei dir haben: Deine natürlichen Instinkte, die es dir ermöglichen, DAS ZU MÖGEN, WAS FÜR DICH GUT IST.
Ernährung
- Ein Vortrag von Narendra Hübner -
Die richtige Ernährung einer der fünf Punkte im Hatha Yoga. Ernährung ist ein Teil des gesamten Yogasystems, genauso wie die anderen Praktiken. Die yogische Ernährung ist das Ergebnis jahrtausende alter Erfahrungen einer ganzheitlichen Beobachtung und Erforschung des Menschen. Interessanterweise gibt es dabei eine größtmögliche Übereinstimmung mit vielen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Ernährung.
Wenn ich mich nicht als physischen Körper betrachte, sondern als Seele, die auf der Suche beziehungsweise dem Streben nach ihrem Ursprung ist, und die diesen Weg in den verschiedenen Körpern und Hüllen geht, muss ich auch meine Ernährung dementsprechend wählen.
Die Ernährung dient wie die anderen Yoga Praktiken dem Hauptziel, der Verwirklichung der Einheit mit dem Absoluten, kosmischen Bewusstsein. Also muss sie gut sein für den physischen Körper, der Lebensenergie - Prana, den Emotionen und dem Verstand. Das heißt sie muss nahrhaft und gesund sein (Vitamine und so weiter) und muss frei von Giftstoffen sein. Sie muss Energie - Prana - spenden und zu Vitalität führen. Sie muss die Sinne erfreuen, angenehm schmecken und befriedigen. Und sie muss die Gedanken subtiler machen, Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis und Intuition stärken. Diesen natürlichen Bedürfnissen und ganzheitlichen Überlegungen folgend, haben Yogis die Nahrung in drei Gruppen aufgeteilt:
- 1. Tamasig
Alles, was den Körper vergiftet, Energien lahm legt, Bewusstsein grobstofflich und den Geist träge macht.
- 2. Rajasig
Was den Körper, den Geist und die Energien unruhig und schwer kontrollierbar macht
- 3. Sattwig
Was stark macht, neue Energie gibt, den Geist klar und friedlich, harmonisch und rein macht
Die sattwigen Nahrungsmittel sind in fünf Hauptgruppen unterteilt: =
- Getreide (inklusiv Kartoffeln)
- Hülsenfrüchte
- Gemüse (gekocht und roh)
- Obst
- Milchersatzprodukte
Sattwige Nahrungsmittel und Lebensweise bringt die natürlichen Instinkte zurück, was gut ist (individuelle Bedürfnisse = Svarupa). Wichtig ist auch, täglich 1,5 - 3 Liter Wasser oder Kräutertee zu trinken.
Vegetarismus
- Lesung „Göttliche Erkenntnis Göttliche Erkenntnis“ s. 345 „Vegetarismus“ und „Betonung…“
- Mensch ist biologisch ein Allesesser
- Es gab Stadien in der Entwicklung oder äußere Bedingungen (Eiszeit), die Menschen zum Fleischessen gezwungen haben, daraus resultieren Gewohnheiten
- Wenn man die Möglichkeit hat, seine Speisen auszuwählen, gibt es viele Gründe vegetarisch zu leben:
- 1. Gesundheitliche
(Untersuchung/Giessen. Uni, Medikatmente, Hormone)
- tierische Fette
- Arterienverkalkung/Cholesterin
- Arthritis/Harnsäuren
- Bei hoher Erhitzung krebserregende Stoffe
- auch Vegetarische Spitzensportler
- Ovo-Lakto V./ Lakto V./Vegan/Pudding
Sogar die deutsche Gesellschaft für Ernährung (2017) befürwortet eine vegetarische Ernährung. Sie muss anerkennen dass unter allen Ernährungsformen, die vegetarische Ernährung die Gesündeste ist.
- 2. Ökologische
Die Erde ist ein Planet mit begrenzten Ressourcen. Für die Ernährung des Menschen mit hohem Fleischanteil wird die vier- bis zwanzigfache Anbaufläche gebraucht, als für Ernährung des Menschen auf pflanzlicher Basis. Vor dem Hintergrund, dass zig Millionen Menschen hungern und jeden Tag 24.000 Menschen an Hunger sterben, dreiviertel davon Kinder (2020).
Wenn die Menschen sich vegetarisch ernähren würden, bräuchten wir nur noch ein Drittel der Anbaufläche für den Menschen. Zwei Drittel der Anbaufläche auf diesem Planeten, die jetzt von Menschen für die Landwirtschaft verwendet wird, könnte man der Natur zurückgeben. Man könnte zum Beispiel ein Drittel davon wieder zu Wäldern werden lassen. Mit einem Schlag gäbe es die drohende Klimakatastrophe nicht.
- 3. Psychische
Wenn wir Tiere essen und wissen dass das mit Grausamkeit verbunden ist, leidet der Mensch bewusst oder unbewusst darunter. Je mehr eine Gesellschaft Fleisch isst, umso höher ist der Anteil an psychischen Störungen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ein Tier bevor er stirbt, Stress-Hormone ausschüttet.
- 4. Religiöse / Ethische
Fleisch und so weiter führt auch zur Schwierigkeit den Geist zu erheben, höhere Bewusstseinsebenen wahrzunehmen, letztlich Gott zu erfahren, Liebe zu erfahren, Freude aus Verbundenheit zu erfahren. Nicht umsonst gibt es in allen Religionen sehr spirituelle Menschen die Vegetarier sind.
Literatur Empfehlung: Gill Langley „Vegane Ernährung“ (Echo Verlag)
Die Ernährung eines Yogis (von Swami Sivananda)
Swami Sivananda lebte von 1887-1963 in Indien. Obwohl seine Ratschläge in manchen Teilen nach speziellen indischen Gegebenheiten der damaligen Zeit ausgerichtet sind, können sie dir doch Anleitung sein und dich inspirieren. Der betreffende Abschnitt soll dir zeigen, wie ein großer Yoga Meister die Nahrung sieht, und dir gerade am Beginn bei der Auswahl deiner Nahrungsmittel und der Art deiner Ernährung helfen.
Swami Sivananda schreibt:
Yogische Ernährung
Die yogische Ernährungsweise hilft dem Schüler, den Geist ruhig zu halten und die bewegten Sinne zu beherrschen. Sie hilft ihm, Rajas (Erregtheit) aus seinem Geist zu beseitigen und ihn mit Sattva (Reinheit) zu erfüllen, so dass er stets bereit ist für die Meditation.
Alle Sinne sollen mit reiner Nahrung versorgt werden. Nur so wird der Geist rein und einpünktig werden. Nur so kann Selbstverwirklichung erlangt werden.
Die Augen sollen das Bild einer Repräsentation Gottes, eines Heiligen, Weisen und andere erhebende Gegenstände sehen; die Ohren sollen die Bhagavad Gita hören, die Upanishaden, das Ramayana (indische Heilige Schriften), den Koran oder die Bibel. Die Zunge soll von Gott sprechen. Das alles ist reine Nahrung für die Sinne.
Die Art der aufgenommenen Nahrung bestimmt den Charakter des Menschen. Fleischkost macht den Menschen unsensibel und grob. Sie regt die Leidenschaften an und macht den Verstand träge. Ein Fleischesser kann weder ein Philosoph noch ein Weiser sein. Sein Verstand ist derart dumpf, dass er weder die Probleme dieser noch der anderen Welt lösen kann.
Vegetarisch-vegane Ernährung
Eine vegetarische Ernährung macht den Verstand aktiv, subtil und scharf. Die vegetarische Ernährung ist dem erhabenen Denken und der Konzentration auf das Göttliche in hohem Maße förderlich. Sie schenkt eine größere Vitalität als eine Ernährung mit tierischen Nahrungsmitteln.
Die Ernährung muss sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt werden. Zu scharfe Gewürze, Tee, Kaffee, Alkohol und Nahrungsmittel, die besonders stärkehaltig sind, Zucker, Fette und alle anregenden Getränke sollten vermieden werden. Frisches Obst, Salat und rohes Gemüse, Käse, Nüsse, Milch[1], Getreide, Honig, Datteln und Mandeln sind besonders nutzbringend.
Rohkost ist besser als gekochte Nahrung. Sie ist besser für die Blutbildung und stärkt den Körper mehr; sie sollte wenigstens 80% der Ernährung ausmachen. Ernähre dich alle sechs Monate eine Woche lang von frischem Obst. Das wird die Ausscheidung von Unreinheiten aus dem Organismus fördern. Die Nahrung muss auch Ballaststoffe enthalten, um die Darmperistaltik anzuregen. Rohkost enthält davon mehr als gekochte Lebensmittel.
Verdauung
Eine schlechte Verdauung, hervorgerufen durch schweres Essen oder ungesunde Reiznahrung, wird eine Reihe von Reflexreaktionen in den Nervenzentren bewirken. Kaue die Nahrung gründlich. Iss nur, wenn du hungrig bist. Heutzutage halten die Menschen Gaumengelüste für Hunger. Der Hunger ist vielleicht ein Vergnügen, das sie nie kennengelernt haben. Man kann wirklichen Hunger ebensowenig beschreiben wie Gott selbst. Um ihn zu kennen, muss man ihn erfahren haben. Niemand kann ihn dir erklären.
Es ist unnötig, Appetithäppchen oder Apertifs zu sich zu nehmen, die wie Lokomotiven funktionieren, um Nahrungsmittel in den Magen zu befördern, denn das Verdauungsfeuer (Appetit) braucht derartiges nicht. Dieses Verdauungsfeuer ist Gott selbst. Der Mensch muss auf das Erscheinen dieses Gottes im Innern warten und ihm also - einzig und allein - ein wenig Nahrung anbieten.
Iss langsam. Trinke reichlich nach dem Essen. Trinke nicht vor dem Essen, denn das löst die Magensäfte auf und ruft zudem eine schlechte Verdauung und viele Magenbeschwerden hervor. Der Mund ist der Wächter über das Verdauungssystem. Er muss immer frisch und sauber gehalten werden, indem man ihn nach dem Essen mehrmals gründlich spült. Zahlreiche Keime können sich in einem schlecht gepflegten Mund bilden. Zähne putzen ist sehr wichtig.
Vielfalt an Nahrungsmitteln
Wir benötigen eine gewisse Vielfalt an Nahrungsmitteln, die über verschiedene Eigenschaften verfügen. Obwohl diese Vielfalt in der Ernährung notwendig ist, dürfen wir dennoch nicht zu viele verschiedene Dinge gleichzeitig essen. Je weniger wir die Nahrung mischen, desto besser. Mutter Natur sorgt klug und in ausreichendem Maß für alle unsere Bedürfnisse vor. Sie variiert die Zusammensetzung der Nahrung gemäß unseren Bedürfnissen.
Eine einfache Ernährung, die ein Minimum an nicht notwendigen Nährstoffen und an Abfällen enthält, beansprucht die Nieren weniger als eine reichhaltige Ernährung. Eine richtige Ernährung verbessert das Gewebe, da sie die Ansammlung von Rückständen im Organismus verhindert.
Gut gekaut ist halb verdaut
Appetitanregende Nahrung zu sich zu nehmen und diese gut zu kauen, regt den Speichelfluss an. Die gesteigerte Speichelproduktion hat ihrerseits die Tendenz, die Absonderung von Verdauungssäften zu aktivieren. Diese Säfte wiederum regen die Schleimhaut des Zwölffingerdarms - der erste Teil des Dünndarms - an und lösen die Produktion von Hormonen aus. Das Kauen der Nahrung ist also überaus nützlich. Es ist nicht gut, es zu vernachlässigen. Wenn du nicht richtig kaust, wird der Magen zu viel arbeiten. Es wird an ihm liegen, die Nahrung zu zerkleinern.
Die Stärkesubstanzen werden im Mund durch den Speichel verdaut, welcher alkalisch ist. Das kann nur geschehen, wenn die Nahrung sorgfältig gekaut worden ist. Vollständiges Kauen ist daher absolut unerlässlich. Die Nahrung soll niemals hastig aufgenommen werden, denn das ruft Unverdaulichkeit hervor. Das [Geheimnis], die Nahrung optimal zu nutzen und ihre gute Verdaulichkeit zu sichern, liegt darin, jeden Bissen so sorgfältig zu kauen, dass er die Kehle wie eine Flüssigkeit hinunterfließt.
Gutes Kauen beugt Verdauungsproblemen vor und heilt sie. Ganz im Unterschied zu einer großen Menge halb gekauter Nahrung sättigt eine kleine Menge gut gekauter Nahrung viel besser, sichert eine bessere Verdauung, eine leichtere Arbeit für den Magen und produziert eine geringere Menge von Ausscheidung.
Tipps für die Ernährung (von Swami Sivananda)
• Iss mäßig. Steh vom Tisch auf, wenn der Magen zu drei Viertel gefüllt ist. Überlade deinen Magen nicht.
• Iss nur, wenn du tatsächlich hungrig bist. Mißtraue falschen Hungergefühlen.
• Iss nichts zwischen den Mahlzeiten.
• Iss gesunde Nahrung, in vernünftigen Mengen, zu festgelegten Zeiten.
• Nimm keine zu heiße oder zu kalte Nahrung zu dir: das reizt den Magen und ruft Unverdaulichkeit hervor.
• Iss nichts, was du nicht magst, aber iss nicht alles, was du magst.
• Reduziere gekochte Speisen auf ein Minimum.
• Nimm nur vier bis fünf verschiedene Nahrungsmittel pro Mahlzeit zu dir. Verzichte auf zu vielfältige Kombinationen und Mischungen. Die Verdauungssäfte können verschiedenartige und komplexe Zusammensetzungen nur schwer verdauen.
• Iss keine Konserven und ranzige Butter. Koche Reis und Gemüse am Dunst. Langes Kochen entzieht dem Gemüse Geschmack und Gehalt. Schütte das Kochwasser von Reis und Gemüse nicht weg; es enthält wertvolle Mineralien. Trinke es.
• Iss nur zweimal täglich zu festgelegten Zeiten. Wärme Speisen niemals auf.
• Nimm dann Nahrung zu dir, wenn du durch das rechte Nasenloch atmest.
• Setz dich nach dem Essen für zehn Minuten in Vajrasana (Fersensitz), um die Verdauung zu erleichtern.
• Iss schweigend.
• Ändere Deine Ernährungsgewohnheiten langsam und allmählich. Wenn ein Bestandteil der Ernährung dir nicht entspricht, reduziere seine Menge. Das wird dir mehr zusagen.
• Unternimm nach den Mahlzeiten keine anstrengenden Tätigkeiten, weder physisch noch geistig. Ruhe eine halbe Stunde. Laufe nicht sofort zu einem Zug.
• Vermeide spätabendliches Essen.
• Iss nicht, wenn du zornig bist. Ruhe einen Augenblick, bis dein Geist die Ruhe wiederfindet. Iss erst dann. Wenn man zornig ist, scheiden die Drüsen Gifte aus, die ins Blut geschickt werden.
• Nimm die Nahrung wie Medizin zu dir. Sei nicht naschhaft.
• Faste einmal pro Woche. Durch Fasten werden Gifte ausgeschieden, der innere Mechanismus wiederhergestellt, und die Organe können sich erholen.
• Während der Mahlzeiten und zu jeder Zeit denke daran, dass Gott in allen Nahrungsmitteln wohnt, in Früchten und im Gemüse. Er schenkt allen Nutzen. Bete zu ihm unmittelbar vor und nach dem Essen.
• Sprich ein Tischgebet vor und nach dem Essen.
Swami Sivananda: Nahrung zum Schutz des Körpers
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.138-150. Divine Life Society
Getreide
Hier der Hauptartikel zu Getreide. Es folgen Sivanandas Empfehlungen:
Getreide ist für fast alle Menschen das Hauptnahrungsmittel. In Indien besteht die Ernährung vor allem aus Reis, Weizen oder Hirse. Getreide liefert Kohlenhydrate. Sie sind mittelmäßige Vitaminlieferanten. Eine Ernährung, die hauptsächlich aus Getreide besteht, sollte mit Hülsenfrüchten ergänzt werden. Getreide enthält kein Vitamin C und kein Karotin.
Vollwertgetreide, das nicht verfeinert ist, liefert Vitamin B. Verfeinertes Getreide, wie z. B. Weißmehl und vollständig geschliffener Reis, haben den größten Teil der Vitamine verloren. Vitamine befinden sich in den äußeren Schichten vom Getreide und werden, außer bei halbgekochtem Reis, durch das Mahlen beseitigt. Halbgekochter Reis ist von besserer Qualität als normaler Reis. Die Beriberi-Krankheit entsteht oft durch die Gewohnheit, stark geschliffenen und gemahlenen Reis zu essen. Wenn die Nahrung verfeinerte Kohlenhydrate enthält, kann sich Karies bilden.
Eiweiß
Hier der Hauptartikel zu Eiweiß. Es folgen Sivanandas Empfehlungen:
Die Allgemeinmediziner denken, dass eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch gut für den Körper sind. Sie sagen: “Diese Nahrung ist sehr nahrhaft.“ Sie sagen zu ihren Patienten: “Iss genügend Fleisch. So wirst du gesund und kräftig.“ Das ist ein trauriger Irrtum. Wenn man viele Hülsenfrüchte und viel Fleisch isst, dann entstehen viele Giftstoffe im Körper. Die Nieren sind überfordert. Sie können nicht richtig arbeiten. Nierenentzündungen sind die Folge (Brightsche Krankheit). Die Albumin-Werte im Urin sind erhöht.
Fleisch ist ein unnatürliches Lebensmittel. Es überfordert die Nieren. Es führt zu vielen Krankheiten. Es bildet Würmer, z.B. Bandwürmer, im Darm. Es macht den Intellekt dumpf und regt die Leidenschaft an. Es hat einen schlechten Geruch. Menschen essen Fleisch unter dem Einfluss von Alkohol, in einem Zustand von Unbewusstheit. Es ist schade, dass es so viele Fleischesser gibt.
Fleischeiweiß kann durch pflanzliches Eiweiß ersetzt werden. Wenn Eiweiß nicht verdaut und absorbiert wird, dann fermentiert es. Es bilden sich Gase und andere giftige Fremdkörper. Eine eiweißarme Diät ist besser als eine eiweißreiche. Der Körper benötigt mindestens 60 g Eiweiß am Tag. Eine Ernährung, die überwiegend aus Reis besteht, liefert nicht genügend Eiweiß. So ist es gut, Reis zusammen mit Getreide oder Dhal zu essen, um den Körper ausreichend mit Eiweiß zu versorgen. Die Sojabohne ist sehr eiweißreich. Sie ist von gleichem biologischem Wert wie Milcheiweiß. Kokosnuss ist eiweißarm.
Hülsenfrüchte
Hier der Hauptartikel über Hülsenfrüchte. Es folgen Sivanandas Empfehlungen:
Hülsenfrüchte sind Erbsen, Bohnen, Linsen und Kichererbsen. Sie sind reich an Eiweiß und sind gut, um Getreide in einer vegetarischen Diät zu ergänzen. Sie sind gute Quellen des Vitamin-B-Komplexes. Getrocknete Kichererbsen und Mungbohnen enthalten zahlreiche Askorbinsäuren.
Das Keimen von Hülsenfrüchten
Der Anteil von Askorbinsäuren in Hülsenfrüchten kann durch das Keimen vergrößert werden. Hülsenfrüchte werden zu nützlichen Mitteln gegen Skorbut, wenn sich durch das Keimen Sprossen bilden. Durch das Keimen vermehren sich auch einige Bestandteile des Vitamin-B-Komplexes. Gekeimte Hülsenfrüchte werden erfolgreich im Kampf gegen Skorbut eingesetzt.
Die Methode ist wie folgt: Eine ausreichende Menge Linsen oder Kichererbsen, 60 g pro Person, werden 12 bis 24 Stunden in Wasser eingeweicht. Dann gibt man Wasser dazu, nimmt die Hülsenfrüchte heraus, legt sie auf ein feuchtes Tuch und bedeckt sie mit einem weiteren feuchten Tuch. Man hält die Tücher feucht, indem man sie immer wieder mit Wasser besprenkelt. In wenigen Stunden werden sie keimen. Wenn die Sprossen 1 oder 2 cm lang sind, dann ist der Prozess vollendet. Der Vitamin-C-Gehalt ist nach 30 Stunden Keimung am höchsten.
Gemüse
Hier der Artikel zum Thema Gemüse. Nun folgen Swami Sivanandas Empfehlungen:
Grüne Blattgemüse sind im Allgemeinen reich an Karotin, Askorbinsäuren, Kalzium, Eisen, und Riboflavin.
Wurzeln und andere Gemüse sind von unterschiedlichem Nährwert und enthalten wenige Askorbinsäuren. Die Karotte ist reich an Karotin. Bittermelone ist relativ reich an Askorbinsäuren. Der gelbe Kürbis ist reich an Karotin. Kartoffeln enthalten viele Kohlenhydrate. Sie enthalten kleine Mengen an Askorbinsäuren. Sie sind eine wichtige Quelle von Stärke in der Ernährung.
Tomaten enthalten Karotin, Askorbinsäure und Eisen. Kopfsalat, Kresse, Sellerie, Spinat und Kohl gehören zur Gruppe der Blattgemüse. Kartoffeln, Süßkartoffeln und Karotten gehören zur Gruppe der Wurzelgemüse. Kopfsalat, Spinat, Kohl, Kresse, Sellerie, Rosenkohl und Endiviensalat enthalten die größte Menge an organischen Mineralsalzen. Danach kommen Tomaten, Gurken, Rettich, Spargel, Blumenkohl und Meerrettich. Wassermelonen sind reich an blutreinigenden organischen Salzen.
Eine Diät aus Gemüse, teilweise roh, teilweise gekocht, ist die beste Diät. Am besten isst man Gemüse roh, da Gemüse nur im natürlichen Zustand Vitamin C enthält. Kopfsalat, Sellerie, Kohl und Kresse können ungekocht gegessen werden. Karotten kann man reiben und roh essen.
Gemüse liefert genügend Ballaststoffe, damit die Ausscheidungsorgane gut funktionieren. Mangel an Gemüse verursacht Verstopfung. Bei der Behandlung chronischer Krankheiten verschreiben Naturheilkundler eine strikt vegetarische Diät. Eine vegetarische Diät beseitigt alle krankmachenden Schlacken, die sich über eine lange Zeit im Körper angesammelt haben.
Gemüse oder Reis werden in einer großen Menge Wasser gekocht. Das Wasser, das alle Mineralien enthält, wird einfach weggeschüttet. Die Menschen essen das nutzlose, wertlose, trockene Essen, welches nicht einmal ein Hund fressen würde. Man verfeinert die Lebensmittel und entzieht ihnen dadurch wichtige Mineralien. Eine solche Nahrung befriedigt lediglich den Gaumen des Individuums. Durch solche dummen Essgewohnheiten können sich Krankheiten wie Beriberi und viele andere Krankheiten entwickeln.
Wurzelgemüse und Knollengemüse sollte man vor dem Essen nicht schälen, schneiden und in Wasser einweichen, weil sich ihre löslichen Bestandteile im Wasser auflösen. Sie müssen zuerst gewaschen, dann geschnitten und gekocht werden.
Salate (Rezepte)
Salate
- I: Kleingeschnittene Karotten, Tomaten und Gurken mit etwas Kokosnuss und Koriander, abgeschmeckt mit Zitronensaft und Salz, ergeben einen guten, gesunden und nahrhaften Salat.
- II: Klein geschnittener Kohl, geriebene Karotten, Tomaten und Rettig werden einen schmackhaften und nahrhaften Salat geben. Trockenfrüchte kann man auch dazu geben.
- III: Kleingeschnittenes, rohes Gemüse wie Kopfsalat, Endivien, Chicoree, Sellerie, Kresse, Rettig, Tomaten, Kerbel, abgeschmeckt mit Zitronensaft und Salz.
- IV: Nimm fein geschnittenen rohen Kohl, fein geschnittene rohe Karotten, fein gehackte Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln. Gib Salz nach Wunsch hinzu. Serviere das Ganze mit Salatdressing.
- V: Hier ist noch ein Salat: Geriebene Karotten, geriebener Apfel, Tomaten in kleinen Stücken. Dann gib Zitronensaft hinzu. Das ist ein reinigendes und nahrhaftes Gericht, das die Gesichtsfarbe klar macht und den Appetit anregt.
- VI: Kopfsalat 60 g, Tomaten 60 g, Gurke 30 g. Schneide alles in kleine Stücke. Gib Zitronensaft, Salz und ein wenig Pfeffer hinzu.
- VII: Kohlsalat: Fein geschnittener roher Kohl, Kresse, Rettig in kleinen Stücken. Gib Zitronensaft hinzu, Salz und Pfeffer.
Kaue den Salat sorgfältig, um Faserrückstände nicht zu verschlingen.
Stärke
Stärke oder Fette sind nicht wirklich notwendig, haben aber energetisch den doppelten Wert von Kohlenhydraten oder Eiweiß. Rohe Stärke kann nicht leicht verdaut werden, da ein Mantel von Zellulose das Korn umhüllt und den Speichel daran hindert, auf die Stärke einzuwirken. Die Zellulose bricht durch Kochen auf. Die Stärke absorbiert Wasser und quillt. Das Ptyalin im Speichel kann dann langsam auf die Stärke einwirken.
Zellulose ist der Hauptbestandteil der Zellwände und bildet die Grundlage aller Gewebe in Gemüse. Sie kann nur langsam vom menschlichen Körper verdaut werden. Nahrung, die reich an Zellulose ist (Gemüse), ist wertvoll in der Ernährung, weil sie Ballaststoffe liefert. Das sind harmlose, unverdauliche Materialien, die die Darmaktivität anregen. Zellulose wird durch Kochen weich. Zellulose wirkt gut gegen Verstopfung. Knollengemüse und Wurzeln wie Kartoffeln und Rüben, die viel Stärke enthalten, sollten gekocht werden. Das Kochen bricht und trennt die Stärkegranulate, und macht sie durchlässiger für die Verdauungssäfte.
Mineralsalze
Natürliche Nahrung enthält Mineralsalze. Durch falsche Zubereitungsmethoden und falsches Kochen gehen sie verloren. Mineralsalze bilden Knochen und Zähne. Sie formen roten Sauerstoff, indem sie Pigmente ins Blut bringen. Sie dringen in die Struktur der Knochenzellen ein. Sie bilden einen Teil der Verdauungssäfte, erhalten das Blut basisch und helfen bei der Blutgerinnung.
Der Wert und die Notwendigkeit natürlicher Mineralsalze im täglichen Essen werden von den Allgemeinmedizinern oft übersehen. Was für ein trauriger und schrecklicher Irrtum. Natürliche Mineralsalze wie Eisen, Natrium, Kalzium, Kalium, Magnesium, Silizium sind in ausreichender Menge in Obstsäften und Blattgemüse enthalten.
Kokosnuss enthält viele organische Mineralien und Fett. Man nimmt nur kleine Mengen davon zu sich. Kokosnuss ist der Zusammensetzung menschlicher Milch ähnlicher als jedes andere Nahrungsmittel. Pflaumen, Trauben, Kirschen, Aprikosen, Birnen, Pfirsiche und Mangos enthalten viele Mineralsalze. Sie enthalten auch eine Menge Fruchtzucker in einer leicht verdaulichen Form.
Trockene Erbsen und Bohnen, grünes Blattgemüse, Vollkorngetreide, Spinat, Rosinen, grüne Erbsen, Kopfsalat, Tomaten und Kohl enthalten viel Eisen. Nüsse, Getreide, Trockenobst, Erbsen und Bohnen enthalten Kupfer. Eisen kann im Körper nur genutzt werden, wenn auch Kupfer da ist.
Jod ist ein Bestandteil des Hormons, das von der Schilddrüse, die sich im vorderen Ende des Halses befindet, abgesondert wird. Es wird in sehr geringer Menge benötigt, aber wenn es in der Ernährung fehlt, dann funktioniert die Schilddrüse nicht richtig. Das führt zu einem Kropf.
Algen sind die beste Quelle für Jod. Getreide, Blattgemüse und Milch enthalten Spuren von Jod. Haferflocken sind sehr nahrhaft. Gerste ist reich an Mineralien. Sie ist sattwig. Gerstenbrot ist sehr gesund.
Mandeln, Kleie, Endivien, Feigen, trockene Haselnüsse, der grüne Teil von Löwenzahn, Linsen, Melassen, der grüne Teil von Senf, Oliven, Spinat, der obere Teil von Rüben, Sojabohnen, Amaranth, Blätter von Bockshornklee, Gartenkresse, Sesamsamen und Tamarinde sind reich an Kalzium und Eisen.
Obst
Süßes Obst ist gut für die Gesundheit. Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, usw.) sind reich an Askorbinsäure. Sie wirken gegen Skorbut. Getrocknete Aprikosen enthalten viel Vitamin A. Pflaumen und Feigen, gekocht oder roh, sind gute Abführmittel. Sie sind nützlich für Menschen, die an Verstopfung leiden.
Zitronen, Trauben und Orangen sind gute Blutreiniger. Glukose oder Traubenzucker ist in vielen süßen Früchten enthalten, vor allem im Blumennektar und im Honig. Trauben enthalten viel Eisen. Obst und Salat sollten ganzjährlich Bestandteil der Ernährung sein.
Obstsalat
So wie man Salat aus Gemüse macht, kann man auch aus Obst Salat machen. Man schneidet Bananen, Orangen, Äpfel, Papaya in kleine Stücke und vermischt sie. Man kann entweder etwas Salz hinzugeben oder süße Milch oder Eis.
Nüsse
Nüsse sind reich an Eiweiß und Fett. Deshalb nimmt man davon nur eine geringe Menge zu sich. Nüsse sind ein guter Ersatz für Fleisch in einer vegetarischen Diät. Nüsse enthalten viel Fett. Erdnüsse sind eine gute Quelle des Vitamin-B-Komplexes.
Honig
Honig ist ein wertvolles Lebensmittel. Es ist ein natürliches Abführmittel. Es ist die beste Art Zucker, die erhältlich ist. [2]Honig gibt eine Menge Energie. Er ist ein Ersatz für Glukose.
Nimm Honig und Datteln anstelle von Zuckerrohr. Zucker ist nicht gut für die Gesundheit. Fruchtzucker reicht aus, um dich gesund zu erhalten und dir Energie zu liefern. Ersetze verfeinerten, weißen Zucker mit Palmzucker oder dunklem Zucker.
Was man bei der Ernährung beachten sollte
Man sollte nicht in Eile essen. Man sollte jeden Bissen sorgfältig kauen. Das Enzym Ptyalin muss im Mund Stärke in Zucker umwandeln. Iss nicht zu viel Eiweiß. Zu viel Eiweiß überfordert die Leber und die Nieren, und verursacht ernsthafte Krankheiten. Ältere Menschen können Eiweiß nicht mehr so gut verdauen.
Trink kein Wasser während des Essens. Trink Wasser nach dem Essen. Zu viel Wasser wird die Verdauungssäfte verdünnen und schwächen und Verdauungsprobleme verursachen. Vermeide scharfe Gewürze oder mit viel Salz und Soßen gewürzte Nahrungsmittel. Dann wirst du nicht durstig sein. Trink wenig Wasser nach dem Essen.
Iss keine verfeinerten Nahrungsmittel. Integriere grobkörnige Lebensmittel wie Haferflocken, Vollkornbrot, hausgemachten Zwieback in deine Ernährung. Das ist gut für Zähne und Kiefer, damit sie Bewegung haben. Grobes Essen stimuliert die Beseitigung von Abfallstoffen. Zwieback macht die Zähne von Kindern stark.
Koche nicht zu aufwendig. Mach deine Nahrung einfach. Iss so viel Rohkost wie möglich. Iss kein Fleisch. Das ist unnatürliches, tamasiges Essen. Iss Vollkornbrot. Das kann gut aufgenommen und verdaut werden. Es ist ein natürliches Abführmittel. Es enthält mehr Nährstoffe als Fleisch. Nimm auch Obst und Gemüse zu dir. So hast du eine ausgewogene und komplette Mahlzeit.
Iss keine Lebensmittel aus der Dose, da diese durch den Prozess des Kochens verdorben wurden. Sie enthalten giftige Chemikalien und Konservierungsmittel. Es kann zu Lebensmittelvergiftung kommen.
Vermeide Essig. Es ist ein fermentiertes Produkt, das die Verdauung verlangsamt. Füge dem gekochten Gemüse kein Soda zu, da es Vitamin B und C zerstört. Vermeide scharfe Gewürze und Soßen, die die Darmschleimhaut irritieren. Du kannst ein wenig Kreuzkümmel oder Kümmelsamen verwenden.
Nimm kein Vanaspati oder pflanzliches Öl [3]. Das ist nutzlos. Es ist giftig. Es verursacht viele Krankheiten. Gib Vanaspati auf.
Trinke keinen Kaffee, Tee oder Alkohol. Rauche nicht, konsumiere kein Cannabis, Opium oder Stimulierungsmittel jeder Art.
Die unterschiedlichen Eigenschaften der Nahrungsmittel
Sattwige Nahrungsmittel
Kuhmilch, Butter, Ghee, Sahne, Käse, Joghurt aus Kuhmilch [1]
Getreide: Fingerhirse, Mais, Gersten, Weizen, ungeschliffener Reis, roter Reis, Haferflocken, Brot, Sago, Pfeilwurz
Hülsenfrüchte jeder Art außer Linsenbohnen, getrocknete Erbsen
Obst: Äpfel, Bananen, Mangos, Orangen, Birnen, Ananas, Guavas, bengalische Quitten, Papaya, Granatapfel, alle Beeren, Sapotas, Pfirsiche, Tomaten, Melonen, Datteln, Trauben, Rosinen, Feigen, Zitronen.
Gemüse: Spinat, alles Blattgemüse, Kohl, Blumenkohl, Karotten, Kürbis, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Zuckerrohrsaft, Honig
Sonstiges: Mandeln, Erdnüsse, Kokosnuss, zartes Kokosnusswasser, getrockneter Ingwer, Kirschpflaume, Cheru (eine Mischung aus gekochtem Reis, Ghee, Zucker und Milch).
Rajasige Nahrungsmittel
Fleisch, Fisch, Eier, Tee, Kaffee, Kakao, Ovomaltine, Peperoni, Tamarinde, Soßen, Eingelegtes, Asafoetida, Senf, Gewürze, stark gewürzte Gerichte; Essen, das trocken, sehr scharf, bitter, sauer, salzig ist; Öl, weißer Zucker und heißes Essen, Radieschen, Auberginen, Okraschoten, Gurken, Früchte des Meerrettichbaums (Gemüse, Südindien), Nahrungsmittel, die Wind erzeugen, Frittiertes, Kuchen und Gebäck, Sesamsamen.
Tamasige Lebensmittel
Rind, Schwein, alle Rauschmittel wie Wein und Likör, alle Drogen, indischer Hanf, Bhang (indisches Getränk aus Cannabis-Blättern und -blüten), Haschisch, Tabak, (...), Zwiebel, Knoblauch, verdorbene, unreine Lebensmittel, halbgekochte und aufgewärmte Nahrungsmittel.
Unvereinbare Lebensmittel
- 1. Eiweiß und Stärke: Fleisch und Kartoffeln, Fleisch und Brot (Fleischsandwich), Fleischpasteten, Fisch und Kartoffelchips, Eier auf Toast
- 2. Stärke und saure Früchte: Pudding, Brei und Torten mit unreifen oder sehr sauren Früchten; Getreide und saures Obst.
Noch einige Beispiele schlechter Kombinationen:
- Milch mit Milchprodukten
- Fleisch mit Milch, Joghurt, Honig oder Sprossen;
- Palmzucker mit Radieschen;
- schwarze Linsen mit Rettich oder Joghurt;
- Fett mit Honig;
- Zucker oder Marmelade mit einer schlechten Kombination aus Stärke und Eiweiß.
Nährwert von Obst
Wenn man frisches Obst, Trockenobst, Nüsse, Olivenöl und Vollkornbrot isst, kann man einen perfekten Gesundheitszustand erreichen, ob man nun leichte oder schwere Pflichten hat, ob man auf dem Dorf oder in der Stadt lebt. Man sollte sich immer daran erinnern, dass die gute Qualität des Obstes sehr wichtig ist. Eine gut gewachsene Tomate enthält 420 Quäntchen Zucker pro Pfund. Wenn man sie roh isst, mit dunklem Brot und Butter (s.o.) oder Öl, dann ist das eine ideale Mahlzeit. Diese Ernährung kräftigt und hält gesund. Die Banane enthält einen großen Anteil an Stickstoff, mehr als alle anderen Früchte. Bananen enthalten 21 Prozent, Pflaumen 20, Kirschen 17,5, Nektarinen 15,9, Trauben 14,9, Äpfel 13, Johannisbeeren 12,8, Himbeeren 12,6, Pfirsiche 9,4 und Erdbeeren 7,4.
Oft sind Nahrungsmittel, wie z.B. Obst, im verdünnten Zustand gesünder. Sie helfen, die Gesundheit auf natürliche Weise zu erhalten. Die Khakifrucht enthält 29 Prozent Stickstoff und ist sogar nahrhafter als die Banane. Oliven und Avocados sind reich an Fett. Erdnüsse enthalten 50 Prozent Öl.
Gute Gesundheit und Kraft können erhalten werden, wenn man Bananen, Tomaten und dunkles Brot zu sich nimmt. Man sucht sorgfältig süße und saftige Früchte der Saison aus. Es ist wichtig, den Nährwert der Nahrungsmittel zu kennen, aber noch wichtiger sind die Qualität und die Wirkungen auf den Körper. Blut ist Leben. Blut wird durch die Nahrung, die wir zu uns nehmen, gebildet. Der Körper wird durch das Blut erhalten. So wird das Essen Teil unseres Körpers. Eine Obst-Diät ermöglicht uns das Vordringen des Todes, der in das Leben durch die Verknöcherung des Körpers und der Knochen eindringt, zu bremsen. Fruchtsäfte reinigen die Gewebe und können auf diese Weise das Leben verlängern. Von jedem Standpunkt aus ist Obst ein Lebensmittel von unschätzbarem Wert.
Trotz der Zivilisierung bleibt der Mensch, wie er am Anfang war, ein Ackertier. Wenn der Mensch das Leben unter guten Bedingungen genießen möchte, muss er zur Natur zurückkehren und seine Ernährung verbessern. Gutes Obst kann die Wünsche des Körpers befriedigen, gutes Obst kann Leidenschaften beruhigen, den Intellekt stimulieren, die fieberhafte Aktivität der Arterien kontrollieren, die anderenfalls, durch den Konsum von entzündungsbildenden Speisen und Getränken, die menschliche Maschine lange vor ihrer Zeit abnutzen. Auf der körperlichen und intellektuellen Ebene kann sich die kommende Generation am besten durch das Essen von Obst perfektionieren.
Obst hat den Vorteil gegenüber allen anderen Nahrungsmitteln, dass es dem System Materialien liefert, die sofort assimiliert werden können, um den Muskeln Energie zu liefern. Fruchtsäfte sind sehr erfrischend, wenn man müde ist. Die meisten saftigen Früchte liefern nicht nur Wasser, sondern einen kleinen Teil an verdauten Nahrungsanteilen in Form von Zucker, der direkt ins Blut gelangt und zu den Muskeln transportiert wird, um die Energie aufzufüllen, die durch Aktivitäten verloren gegangen ist. Sie bringen Erfrischung und Stärkung, Kraft und Vitalität. Obst hilft der Verdauung von anderen Nahrungsmitteln, da es die Bildung der Verdauungssäfte, besonders von Pepsin, fördert. Ein weiterer Vorteil von Früchten ist, dass Fruchtsäure fast alle Krankheiterreger zerstören kann; Typhus, Cholera und andere Erreger, die eine akute Krankheit verursachen können, werden schnell getötet, wenn sie mit verdünnter Zitronen- oder Apfelsäure in Kontakt kommen. Zitronen- oder saurer Apfelsaft zerstören die Krankheitserreger sofort. Wenn man ein wenig Zitronensaft in ein Glas Wasser gibt, dann wird das Wasser innerhalb von einer halben Stunde steril, auch wenn das Wasser die Krankheitserreger von Typhus oder Cholera enthält. Diese Vorbeugung ist vor allem für Reisende gut, obwohl es selbstverständlich besser ist, alle Risiken zu vermeiden, und auch während des Reisens nur abgekochtes Wasser zu trinken.
Die antiseptischen Eigenschaften von Obst machen es sehr wertvoll, weil sie den Magen und den Verdauungstrakt reinigen. Die Krankheitserreger, die in den Magen gelangen, werden schnell zerstört, wenn man Saft aus frischem Obst trinkt. Das erklärt die wohltuende Wirkung von Trauben-, Apfel-, Pfirsich- und anderen Obstkuren, die seit vielen Jahren in der Schweiz und in anderen Ländern praktiziert werden.
In der Naturheilkunde wendet man Obst-Diäten bei der Behandlung von Übergewicht, Gallenkrankheiten und vielen Verdauungsstörungen an. Bei Übergewicht kann eine Obst-Diät von drei oder vier Tagen einen schnellen Gewichtsverlust verursachen, ohne dass man leidet. Obst füllt den Magen. Saure Früchte sind besser als süße Früchte in diesem Fall. Eine Obst-Diät ist gut bei Übergewicht und bei chronischen Gallenerkrankungen.
Bei Fieber ist Obst, vor allem in Form von Obstsäften, sehr gut. Es ist bekannt, dass Fleischzubereitungen jeder Art bei Fieber vermieden werden sollen, da der Patient bereits an einer Ansammlung von Abfallprodukten leidet. Nur ein kleines Stückchen Fleisch kann die Krankheit verschlimmern.
Wenn Menschen unter Verdauungsstörungen leiden, dann müssen sie saures Obst vermeiden. Ihr Magen reagiert sensibel auf Säure. Säuren sind irritierend für den Magen. Man kann süße Pflaumen, Birnen, gekochte Rosinen, gebackene Bananen und manchmal gut gereifte Pfirsiche essen.
Ernährung und ihre spirituelle Dimension
Die Essenz der aufgenommenen Nahrung: Bewusstsein
Ein Artikel von Adishakti Stein, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.34 - Sommer 2017
„Wenn wir uns gesund und harmonisch ernähren, sind wir fähiger uns auf das Göttliche einzustimmen und mit ihm zu kommunizieren. Aus diesem Blickwinkel schlage ich vor, dass wir nicht „leben um zu essen“, oder „ essen um zu leben“, sondern dass wir „essen“ um unser Eins-Werden mit dem Göttlichen zu intensivieren. Unser Hunger nach dem Göttlichen wird dann zu einem alles übertönenden Verlangen. So gesehen ist es in Ordnung unersättlich zu sein – unersättlich nach dem Göttlichen“ Aus dem Buch - Ganzheitliche Ernährung – von Gabriel Consens
Ernährung und Reinheit im Geist
Keine Ernährungsform wird dich als alleinige spirituelle Praxis zur Selbstverwirklichung führen, sondern im richtigen Kontext mit weiteren spirituellen Praktiken ist die Ernährung eine wichtige Praxis zur Entwicklung reiner Qualitäten im Geist. Heute wird Ernährung von den meisten als ein materialistisch-mechanischer Vorgang betrachtet, ein Verbrennungsvorgang, der die Nahrungsmittel als Träger von Wärmeenergie betrachtet. Es gilt die nötigen Kalorien zu sich zu nehmen.
Irgendwann kam dann die Einsicht, dass es nicht ganz unerheblich ist, was in diesen Verbrennungsvorgang hineingegeben wird, damit der Motor möglichst lange und gut läuft. Man fand heraus, dass Ernährung nicht nur ein Kalorienzählen ist, sondern die Zusammensetzung dessen, was in diesen „Motor“ hineingegeben wird, wie Vitamine, Enzyme, Eiweiße, Mineralstoffe usw. von erheblicher Bedeutung sind für die Gesundheit und ein möglichst langes Leben.
Der Mensch ist was er isst. Das hat nun zur Folge, dass übermäßig viele Nahrungsmittel zu sich genommen werden um Nährstoffe anzusammeln. Diese Betrachtungsweise, immer noch mechanisch, materialistisch, beschreibt auch heute noch die Form der gesunden Ernährung, was Ernährungstrends wie Super Food, Clean Eating, Food Pairing, Low Carb, High Carb und so viele andere bestätigen. Die vegetarische und die vegane Ernährungsform widerlegen mit als einzige die rein materialistische Vorstellung von Ernährung. Die feinstoffliche Qualität der Nahrung und ihre Wirkung auf Körper und Geist werden mit einbezogen. Darüber hinaus spielen auch ethische und moralische Werte eine entscheidende Rolle. Werte, die das Wohlergehen aller Geschöpfe mit einschließen.
Ernährung der Yogis
All dies wussten bereits die alten Yogis und sie verhielten sich entsprechend. Yogis betrachten Leben nicht als einen chemischen Prozess, sondern wir sind eine Seele, die ganz natürlich zu ihrer Quelle zurück strebt und die diesen Weg durch verschiedene Körper und Hüllen geht. Auf diesem Weg unterstützt die Ernährung auf eine entscheidende Weise. Entsprechend der 3 Gunas, den Grundeigenschaften der Natur, werden die Nahrungsmittel in ihrer Wirkungsweise auf den Geist in sattwig (rein), tamasig (schwer) und rajasig (anregend) unterteilt.
Nahrungsmittel besitzen je nach Dichte drei unterschiedliche Qualitäten: eine feine, subtile Qualität, die den Geist aufbaut, eine weniger feine Qualität, die den Körper aufbaut und eine grobe Qualität, die zu Exkrementen wird. In dem Buch Göttliche Erkenntnis schreibt Swami Sivananda:
„Der Weise Uddalaka erklärt seinem Sohn Svetaketu: “Nahrung, die verzehrt worden ist, wird zu drei Dingen. Die groben Teile werden zu den Exkrementen, die mittleren werden Fleisch und die feinen werden Geist. Mein Kind, beim Aufschlagen von Käse werden die feinen Teile, die aufsteigen, zu Butter. So mein Kind, steigen die feinen Teile der verzehrten Nahrung nach oben und bilden den Geist. Daher ist der Geist wahrlich Nahrung.”
Der Geist bildet sich aus dem feinsten Teil der Nahrung. Wenn die Nahrung unrein ist, wird auch der Geist in seinem Tun unrein. Das sagen sowohl die alten indischen Weisen als auch die modernen Psychologen.
Tamasige Nahrung
Tamasige Nahrung macht den Geist lethargisch, dumpf, das Bewusstsein grobstofflich. Zu dieser Nahrungsgruppe gehören Fisch, Fleisch, Geflügel, Alkohol, Zwiebeln, Knoblauch, faule, überreife, zu lange gekochte Nahrungsmittel, Konserven, Tiefkühlkost (Eiskristalle beschädigen die Zellwände), Aufgewärmtes, zu viel Gekochtes (Prana entweicht) Tabak, Drogen, viele Medikamente, zu viel essen.
Rajasige Nahrung
Rajasige Nahrung macht den Geist unruhig und schwer kontrollierbar. Zu dieser Nahrungsgruppe gehören Eier, Kaffee, schwarzer Tee, scharfe Gewürze, alles Saure und Bittere, alles Unreife, weißer Zucker, Weißmehl, Weißbrot, zu heiß essen, zu schnell essen, ungenügend kauen, zu viele Lebensmittel durcheinander essen.
Sattvige Ernährung, eines Yogis
Die Ernährung des Yogi besteht aus reiner sattwiger Nahrung wie Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Samen, Saaten, Nüssen, möglichst in Bio-Qualität. Diese Nahrungsgruppen halten den Körper gesund, reinigen, und unterstützen den Geist dabei sich sattwig auszurichten. Ein sattwiger Geisteszustand ist klar, friedlich und harmonisch. Dieser Geisteszustand kann dann wiederum eine Brücke zu Gotteserfahrungen werden
Tierische Produkte und deren Nebenprodukte gehören nicht zu den sattwigen Nahrungsmitteln und werden aufgrund ihrer Wirkungen auf Geist und Psyche gemieden.
Nähren und genährt werden
Diese Form der Ernährung lehrt uns weiterhin systematisch weniger zu essen, den Anteil Rohkost, je nach Verdauungsfeuer, zu erhöhen oder zu senken, sich mit dem Essen Zeit zu lassen, die Pflanzen, die uns nähren, wert zu schätzen und ihnen zu danken. Beim Essen können wir uns auf alle Ebenen des „Nährens und Genährt werden“ konzentrieren, also letztendlich auf die Liebe, auf Gott.
Spirituelle Ernährung besteht darin, den individuellen Bedürfnissen entsprechend, die richtige Menge an sattwiger Nahrung in der richtigen Zusammensetzung zu sich zu nehmen, um so bestmögliche Bedingungen zu schaffen, um kosmische [[Energie]anzuziehen, sie weiterzuleiten und zu speichern. Je mehr wir uns körperlich, geistig und seelisch reinigen, desto mehr kosmische Energie kann in unser System gelangen. Und wir benötigen mit der Zeit weniger Energie, die wir über die Nahrung aufnehmen müssen. Diese Ernährungsform macht unsere Balsamen Membran durchlässiger und die aufgenommenen Nährstoffe gelangen leichter in die Zellen. Somit müssen wir weniger essen, um gut genährt zu sein.
Spirituelle Ernährung lässt uns immer mehr die feinen Veränderungen wahrnehmen, die im Laufe der Zeit mit den spirituellen Praktiken einhergehen und die Ernährung wird entsprechend intuitiv angepasst. Die Kunst der spirituellen Ernährung stellt einen Grundstein im Fundament unseres spirituellen Lebens dar. Wenn wir unsere Ernährungsform gefunden haben, müssen wir, wie jedem anderem Fundament keine weitere Beachtung schenken.
Über die Autorin
Adishakti Stein war Dozentin und Coach in der Erwachsenenbildung ehe sie sich mit ganzem Herzen dem Yogaweg widmete. Sie ist ausgebildete Yogalehrerin (BYV), Seniorenübungsleiterin, Achtsamkeitspraxisanleiterin und Fastenkursleiterin. Mit ihrer Lebenserfahrung und ihrer kraftvollen Ausstrahlung durch ihre tiefe Verwurzelung in der Sivananda Tradition und durch ihre eigene intensive tägliche Praxis, begleitet sie dich kompetent und inspirierend auf deinem persönlichen Yogaweg. Sie engagiert sich auch älteren Menschen einen Zugang zum Yoga zu ermöglichen.
Gunas und Ernährung gemäß Bhagavad Gita
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Om namah shivaya und herzlich willkommen zu einem Vortrag über Yoga Ernährung; heute geht es um die drei Gunas: Sattva, Rajas und Tamas.
Im Yoga teilen wir alles ein in drei Gunas, und diese drei Gunas sollen zeigen wie alles auf den menschlichen Geist wirkt und wie man sein Leben sattviger gestalten kann.
Vom Standpunkt der Gunas und Ernährung, gibt es sattvige Ernährung, rajasige Ernährung und tamassige Ernährung. In der Bhagavad Gita wird über diese Art der Ernährung gesprochen; in der Bhagavad Gita, in den uralten Werken, spricht Krishna über tamasige Nahrung, über rajasige und sattvige Nahrung. Wobei Krishna nur spricht über die Wirkung der Ernährung auf der Psyche und auf die Gesundheit. Er sagt nicht genau was es ist. Und dann in späteren Zeiten wurde das immer wieder interpretiert; welche Nahrungsmittel kann man als tamasig, als rajasig, und als sattvig einordnen, vor dem Hintergrund der Kriterien die letztlich Krishna in der Bhagavad Gita gibt?
In einem anderen Vortrag werde ich auch sprechen über die Bhagavad Gita Verse selbst; hier will ich nur eben die Grundlagen nennen.
Tamasige Nahrung
Tamasige Nahrung ist Nahrung die ungesund ist, also was schlecht ist für die Gesundheit ist erst mal grundsätzlich ungesund, und ist grundsätzlich tamasig. Dann das was unethisch ist, ist auch tamasig. Also Nahrung die man nur bekommen kann indem man anderem Lebewesen schadet, ist unethisch und von daher tamasig. Und als drittes, tamasig ist das, was das Bewusstsein dämpft, das was schlecht ist für die Psyche, die Energien, das was träge und deprimiert macht, oder auch grobstofflich macht.
Rajasige Nahrung
Rajasige Nahrung ist die Nahrung die den Geist unruhig macht; Rajas heißt Unruhe. Also Nahrung die dazu führt dass der Geist unruhig ist, nervös ist, ängstlich wird, leicht ärgerlich wird; das was dazu führt dass es schwer ist sich zu konzentrieren und den Geist zu fokussieren. All das ist rajasige Nahrung. Rajasige Nahrung ist oft auch ungesund, aber nicht immer. Rajasige Nahrung ist oft auch unethisch, aber nicht immer. Rajasige Nahrung ist tatsächlich hauptsächlich definiert über das, was die Nahrung mit dem Geist anstellt.
Sattvige Nahrung
Als drittes gibt es die sattvige Ernährung. Man kann sagen sattvige Ernährung ist das Gegenteil von tamasige Ernährung.
- Sattvige Ernährung ist grundsätzlich gesund. Was auch immer sattvig ist, muss auch gesund sein. Sattvige Ernährung, wörtlich „reine Ernährung“; satt heißt auch Wahrheit, heißt auch die höchste Wahrheit. Sattva ist das, was aus der höchsten Wahrheit kommt. Sattva ist das was in der Wahrheit ruht und es ist das, was uns in die Wahrheit hinführt. Und das muss erstens gesund sein und zweitens auch ethisch.
- Unethische Nahrung, also Nahrung die zum Beispiel gewonnen wird indem Lebewesen geschadet wird, kann nicht sattvig sein.
- Und als drittes ist sattvig das was erhebend ist, was die Meditation erleichtert, was es leichter macht das Göttliche zu erfahren, eins zu sein mit dem Göttlichen. Was ein liebevolles Gefühl zum anderen Menschen, zur Natur und zum Göttlichen fördert. Das alles ist sattvige Nahrung. Nahrung die einen subtiler werden lässt, die hilft dass man subtilere Aspekte der Schöpfung wahrnimmt. Das was gut ist für die Energiekanäle, die Nadis. Das was hilft dass die höheren Chakren aktiv werden, das ist sattvig.
Verschiedene Nahrungsmittel sind besonders grob-tamasig, und manche sind leicht-tamasig. Und dann gibt es also rajasige und sattvige Nahrungsmittel.
Tamasige Ernährung
Jetzt zuerst mal über tamasige Ernährung. Zur tamasigen Ernährung gehört all das was unethisch ist, und all das was sehr ungesund ist. Und aus diesen Gründen ist klar, Fleisch und Fisch ist tamasige Nahrung. Fleisch und Fisch ist in hohem Grad unethisch, durch das Essen von Fleisch und Fisch werden Lebewesen getötet und ist verbunden mit sehr viel Grausamkeit. Ich schon in einem anderen Vortrag darüber gesprochen „Warum vegetarisch?“. Fleisch und Fisch können nur „gewonnen“ werden indem dort auch ökologische Schwierigkeiten entstehen. So viele Probleme in dieser Welt könnten sofort gelöst werden, wenn Menschen Vegetarier werden. Ich will das aber nicht weiter ausbauen, denn es gab schon einen ganzen Vortrag über „Warum vegetarisch?“ also warum kein Fleisch und Fisch?
Also zunächst einmal, Fleisch und Fisch ist tamasige Nahrung; es ist außerdem ungesund, unethisch, und auch schlecht für die Psyche und für die Energie. Fleischliche Nahrung dämpft die Psyche, erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Depressivität und auf psychische Erkrankungen.
Man kann durchaus sagen; je mehr in einem Land Fleisch gegessen wird, umso höher ist auch die Rate von psychischen Erkrankungen. Von daher ist Fleisch und Fisch als tamasig zu klassifizieren.
Was auch als tamasig zu klassifizieren ist, ist auch Alkohol. Alkohol ist ungesund, ins besondere für die Leber. Alkoholische Getränke zu konsumieren erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Leberkrebs, auf Lebererkrankungen. Erhöht auch die Wahrscheinlichkeit auf Darmkrebs und auf viele andere Erkrankungen.
Der Konsum von Alkoholische Getränke kann auch die Wahrscheinlichkeit auf eine Psychische Abhängigkeit erhöhen. Ich will auch diesen Teil kurz halten, weil ich in einem anderen Vortrag über „die fünf K’s“ schon darüber erzählt habe.
Es ist auch unethisch alkoholische Getränke zu sich zu nehmen ist auch unethisch, weil es einige Menschen gibt, die eine Neigung haben, zur Alkoholsucht, also Sucht-Persönlichkeiten. Und jeder Mensch, der täglich Alkoholische Getränke zu sich nimmt, oder auch ab und zu mal, führt andere Menschen dazu diese auch zu sich zu nehmen, obwohl die eigentlich wegen ihre psychische Gesundheit keine alkoholische Getränke zu sich nehmen dürfen. Von daher aus ethischem Gesichtspunkt heraus, sollte man kein Alkohol trinken. Alkohol ist auch schlecht für die Psyche und die Energien.
Es gibt die sogenannte Kirlian-Photographie, auch Aura-Photographie genannt. Menschen die Alkohol getrunken haben, deren Aura ändert sich, der Energiezustand ändert sich, die Nadis (die Energiekanäle) werden gestört, die Chakra’s werden gestört.
Man sollte also als Yoga-Übende kein Alkohol zu sich nehmen, und eigentlich sollte man grundsätzlich kein Alkohol trinken.
Das Vierte von dem was tamasig ist, ist auch das zu sich nehmen von Tabak, also rauchen. Tabak ist auch tamasig, es ist hochgradig ungesund. Wer Zigaretten raucht, der wird seinen Lebensdauer um durchschnittlich zehn Jahre reduzieren.Bis heute, es ist das Jahr 2017, sterben über hunderttausend Menschen pro Jahr in Deutschland an Folgen von Nikotinsucht, also von Rauchen.
Der ethische Faktor beim Rauchen ist heute nicht mehr ganz so stark. Denn heutzutage können Raucher nicht mehr in geschlossenen Räumen rauchen. Früher war es so, Raucher führen auch andere Menschen dazu mit zu rauchen, und haben damit auch die Lebenserwartung von anderen reduziert.
Rauchen in der Gegenwart von Nicht-Raucher ist Körperverletzung mit Todesfolge. Das ist heute erkannt, und deshalb werden heutzutage Raucher nicht mehr so eine negative Wirkung auf anderen haben, weil sie das typischerweise nicht mehr in geschlossenen Räumen mit anderen machen.
Aber ab und zu mal rauchen ist auch unethisch, weil es die Sucht-Raucher in ihrem Nikotinkonsum bestärkt. Mit Rauchen aufzuhören kann aber auch dazu führen, dass man anderen dann mitreist auch mit dem Rauchen aufzuhören. Du tust damit nicht nur etwas Gutes für dich, sondern auch für anderen.
Zigaretten rauchen ist auch schlecht für die Psyche und für die Energien. Wer Zigaretten raucht, der schafft einen gewissen Grauschleier in seiner Aura, und das führt auch zu einer Auswirkung auf die Psyche. Es fällt auch schwerer zu meditieren, den Geist zu erheben unter dem Einfluss von Zigaretten.
Dann gibt es die bewusstseinsverändernden Drogen. Es ist jetzt das Jahr 2017, wir können heute die bewusstseins-verändernden Drogen sagen im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes. Eventuell werden in den nächsten Jahren manche Drogen entkriminalisiert, vielleicht auch aus guten Gründen. Aber egal ob die bewusstseinsverändernden Drogen entkriminalisiert werden oder nicht, vom Yoga-Standpunkt aus sind sie tamasig.
Zum einen sind sie ungesund. Man weiß heute das Menschen die in ihrer Jugend Marihuana zu sich genommen haben, noch zwanzig, dreißig Jahre später noch eine um den Faktor zwei bis vier erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, eine psychische Erkrankung zu bekommen. Von Depressivität, klinischer Psychose, Schizophrenie usw. Die Wahrscheinlichkeit auf diesen Erkrankungen steigt erheblich, wenn Menschen in der Jugend Drogen zu sich genommen haben. Und auch die Möglichkeit auf andere Erkrankungen steigern mit dem zu sich nehmen von verschiedenen bewusstseinsverändernden Drogen.
Bewusstseinsverändernde Drogen sind mindestens heute unethisch nicht deshalb weil sie mit Beschaffungskriminalität verbunden sind. So viele amerikanische Staaten, haben so viel Kriminalität, und die Mafiosos und die Maffia regieren diese Staaten zum Teil. Es gibt dort Bankenkriegen und tausenden, zigtausenden Menschen werden getötet dafür. Und jeder der Stoffe zu sich nimmt, die aus solchem kriminellen Hintergrund kommen, ist mitverantwortlich für diese große Kriminalität.
Unethisch wäre es aber auch, selbst wenn die Drogen entkriminalisiert würden, denn jeder Mensch der Drogen zu sich nimmt, wird auch anderen dazu verleiten und dann kommt es wieder zum Ungesunden. Es gibt vielleicht Menschen die mit Marihuana und Haschisch nicht suchtkrank werden. Aber es gibt andere die durch Haschisch und Marihuana suchtkrank werden. Und jeder, der es ab und zu mal zu sich nimmt, verleitet andere zu Suchtkranke zu werden mit den psychischen und anderen Effekten.
Vom Yoga aus würde man sagen; all diese bewusstseinsverändernden Drogen, machen etwas mit der Psyche, sie wirken auf die Psyche. Und zwar wirken sie auf die Psyche, weil sie die Energien verändern. Und indem sie die Energien verändern führt das dazu, dass sich die Nadis und Chakren verändern, und das erschwert letztlich die Wirkung von Asanas und Pranayama.
Wer eine tiefe Wirkung haben will von Asanas und Pranayama, und zwar eine positive Wirkung, sollte auf Drogen verzichten. Und bei fortgeschrittenen Hathayoga-Techniken, wie z.B. Jalandhara Banda, oder auch bestimmte Bija-Mantra’s, gilt bewusstseinsverändernde Drogen könnten sogar gefährlich sein, weil die Wirkung der stark wirksamen fortgeschrittenen Hathayoga-Tecknike inkompatibel ist mit Drogenkonsum.
So könnte man sagen, die grob-tamasigen Sachen sind eben, das was ich in einem anderen Vortrag ausführlich als die fünf K’s bezeichnet habe. Die Empfehlung ist, kein Fleisch, kein Fisch, kein Alkohol, kein Tabak und keine bewusstseinsverändernden Drogen. Dann hat man die grob-tamasige Dinge weggelassen.
Es gibt schwäche-tamasige Dinge, die wir im Yoga auch weglassen. Und dazu gehören folgende Nahrungsmittel: alle Dosengemüse und Tiefkühlkost sind leicht-tamasig; Pilzen gelten als tamasig; und mehrfach aufgewärmte Sachen gelten auch als leicht-tamasig. Um Gründe genommen gilt, je mehr Sonnenlicht etwas hat je frischer etwas ist, umso sattviger.
Dosenkost ist schon hocherhitzt worden, ist sterilisiert worden und in Dosen verpackt, also da ist nicht mehr viel Prana drin. Ist zwar nicht so schlimm als wenn man Fleisch essen würde, und vielleicht ab und zu etwas davon zu essen, ist nicht ganz so tragisch. Aber besser ist, frisch zubereitete Nahrung. Oder auch wenn du zum vierten Mal dein Mittagessen aufgekocht hast, dann hat das auch sein Prana verloren und ist auch etwas tamasig. Man muss jetzt nicht gleich die Reste von einer Mahlzeit alle wegwerfen. Aber man muss wissen, je länger etwas gekocht wird und je häufiger etwas gekocht wird, umso weniger Prana und umso mehr rutscht es in Richtung tamas.
Pilze gelten als leicht-tamasig weil sie nicht im Sonnenlicht wachsen, und deshalb auch kein Sonnenlicht aufnehmen. Pilzen sind aber nur leicht tamasig und vermutlich den meisten Menschen wird es nicht schaden. Wenn du aber intensiv Pranayama übst und willst dass deine Energie in einer höheren Maße nach oben streben, dann wäre es gluck auch auf Pilze zu verzichten.
Zu tamasig gehört auch alles alkohol-vergorene. Und so gibt es auch manche Nahrungsmittel die bei einer Alkoholvergärung entstanden sind und die lässt man auch weg.
Ein Sonderfall sind hier auch bezüglich was tamasig wirkt, Zwiebel und Knoblauch. Zwiebel und Knoblauch sind auf der einen Seite gesund, sie haben verschiedene Gesundheitswirkungen. Und es gibt auch im Ayurveda, dem indischen Medizinsystem, einige Empfehlungen wann man Zwiebel und Knoblauch zu sich nimmt.
Aber Zwiebel und Knoblauch machen etwas unruhig, deshalb würde man sie auch als rajasig bezeichnen. Aber sie dämpfen auch den Energielevel insgesamt und deshalb gelten sie als tamasig.
Dazu machen sie auch grobstofflicher; z.B. im Volksglauben über die Wirkung von Knoblauch, wenn jemand Vampire oder Geister sieht, dann sagt man dass Knoblauch Geister vertreibt. Was das heißt ist, dass unter Knoblaucheinfluss die Psyche grobstofflicher wird, und man Feinstoffliches dann nicht mehr so wahrnimmt.
Im Yoga wollen wir aber feinstoffliche Wahrnehmung haben; wir wollen in der Meditation unser Bewusstsein in höhere Ebene bringen, wir wollen in Pranayama die höheren Chakra’s öffnen. All das geht leichter wenn man auf Zwiebel und Knoblauch verzichtet.
Und dann könnte man immer noch Zwiebel und Knoblauch nutzen, wenn man irgendeine Erkrankung hat. Aber vom Yoga und Ayurveda her würde man sagen; Ingwer ist ein sehr sattviges Gewürz, und Ingwer hat auch die gleichen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, wie Zwiebel und Knoblauch haben.
Aber vom tamasigen her gilt es insgesamt zu verzichten auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Tabak und bewusstseinsverändernde Drogen. Das wäre am wichtigsten. Die anderen Sachen, wie nicht zu häufig Gekochtes, kein Dosengemüse, kein Tiefkühlkost, kein Pilze, kein Zwiebel und Knoblauch; darauf zu verzichten ist zweitrangig, aber wenn doch von einer gewisse Bedeutung.
Rajasige Ernährung
Dann kommen wir zur rajasige Ernährung.
Rajasige Ernährung, macht erst mal unruhig. Rajasige Ernährung wird ins Besondere dann, wenn man es im Übermaß zu sich nimmt auch ungesund. Rajasige Bestandteile im Maßen genossen können aber gesund sein. Und je nachdem wie subtil man den Geist haben will, verzichtet man auf das Rajasige, oder hält es in Maßen.
Typische Beispiele für rajasige Nahrungsmittel, sind alle Koffeingetränke, wie Schwarztee, Kaffee, und selbst Grüner Tee. Auch Guarana, Kakao, Schokolade gehören auch zu den rajasigen Sachen. Dann alles was Weißmehl Produkte sind, und Zucker und auch sehr scharfe Gewürze. All das würde man als rajasig bezeichnen.
Eine Mischung aus rajasig und tamasig ist Essig. Essig ist nicht ungesund, im Gegenteil. Es gibt bestimmte Essigformen, wie Apfelessig die gelten sogar als gesund. Und für die Alltags-Ernährung wird das ok sein. Nur dann, wenn du mal ganz Besonders intensiv praktizierst, ist es glücker auch auf Essig zu verzichten.
Die Koffeinfrage möchte ich noch kurz ansagen. Vor 20, 30, 40 Jahre hat man gedacht, dass Koffeingetränke auch ungesund sind, das scheint aber nicht mehr zu halten zu sein, im Gegenteil. Es gibt jetzt einige Studien die sagen Koffeingetränke können sogar gesund sein, sie können auch gegen Demenz wirken, weil sie wacher machen, und weil sie die Menschen dazu befähigen auch im höheren Alter aktiv zu sein.
Im Yoga würde man sagen; wir haben genügend Techniken um aktiv zu machen, mit Kapalabhati, und Wechselatmung und die Asana’s. Man braucht nicht unbedingt Koffeingetränke. Dennoch muss ich sagen, viele Yoga Meister die ich kenne, trinken auch ihren Kaffee, oder Schwarztee, oder Grünen Tee, und die können auch gut meditieren. Wenn du in der Meditation keinen zu unruhigen Geist hast, werden vermutlich Koffeingetränke dir nicht schaden. Du kannst aber überlegen „ist es wirklich hilfreich dass dich abhängig machst von einer Substanz?“
Bei Yoga Vidya haben wir manche Ashrams wo es gar keine Koffeingetränke gibt. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg gibt es das „Cafe Maya“, wo man seinen Kaffee ziehen kann im Automaten. Und manchmal gibt es auch Grün Tee morgens, was manche Menschen brauchen zum Aufwachen.
Wenn man ohne solche Getränke wach bleiben kann, umso besser. Vom Yoga her würde man sagen, „wenn man einen Getränk braucht zum Aufwachen, kann man Ingwertee oder Ingwerwasser am frühen Morgen nehmen, aktiviert auch, ist aber sattvig“.
Weißer Zucker g ilt als rajasig und ein Übermaß vom weißen Zucker, ist sogar etwas sehr ungesundes. Es gibt einige Studien, die zeigen, dass weißer Zucker etwas ist, was sehr ungesund ist. Am ungesundesten von dem was in der westlichen Zivilisation gemacht wird, ist rauchen, zweit ungesundesten ist Fleisch, am dritt ungesundesten sind die alkoholische Getränke, und am viert ungesundesten ist der Zucker. Also wenn du gesund bleiben willst, dann verzichte auf Zucker, mindesten einen Übermaß an Zucker.
Und vom Prana her gibt es einen Unterschied zwischen Sirup und Zucker. Aber von einem physiologischen Aspekt, ist es egal ob du jetzt Reissirup, oder Agavendicksaft oder braunen oder weißen Zucker zu dir nimmst. Ein Übermaß bringt den Blutzuckerspiegel durcheinander, erhöht die Diabetesgefahr, erhöht die Kopfschmerz Wahrscheinlichkeit, erhöht die Arthroseneigung und vieles andere. Also wenn du gesund bleiben willst, dann iss nicht zu viel Zucker.
Zucker, also isolierte Zucker sind rajasig. Dann Sirup, wenn es natürlich hergestellt wird, ist von der psychischen Wirkung wenn in Maßen genommen, sattvig. Aber es geht leicht ins ungesunde und ist dann schon rajasig. Genauso auch Weißmehl, weißer Reis, usw. sind alle rajasig. Es macht leicht unruhig, aber vor allem Dinge, es ist auch ungesund.
Übrigens Ayurveda Ärzte empfehlen heute sehr häufig weißen Reis. Sie wissen aber nicht dass zu der Zeit als die Ayurveda Schriften geschrieben wurden, es in Indien nur Vollkornreis gab. In Zeiten von Sushruta und Sharaka gab es in Indien nur Vollkornreis. Wenn die geschrieben haben über Reis, war das also notwendigerweise Vollkornreis.
Weißer Reis wurde erst unter den Engländern populär. Weißer Reis hat als Vorteil dass Ratten und Mäuse ihn nicht so gern fressen, weil sie vermutlich intuitiv spüren, dass der ungesund ist. Weißer Reis hat noch einen weiteren Vorteil, er modert nicht so schnell, weil die Mirko-organismen auch irgendwo nicht so gerne an weißen Reis gehen, und weil sie dort schneller sterben.
Weißer Reis ist nicht gesund, obgleich weißer Reis ist nicht ganz so tragisch, wie Weißmehl. Weißmehl, Weizen und Roggen, haben gar keine Mineralien und Vitaminen mehr. Im weißen Reis sind immerhin nicht Teile des Keims dabei, sodass ein bisschen Mineralen dabei sind, und manche Vitaminen, aber eben erheblich weniger als im Vollkornreis. Vollkornreis enthält B-Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und vieles andere.
Also man sollte so vollwertig wie möglich essen.
Denn gelten scharfe Gewürze noch als rajasig. Wobei, was der klassischen deutschen Geschmack als scharf empfinden würde; so ein bisschen Pfeffer und ein bisschen Cayennepfeffer, ist nur ganz leicht rajasig, und ist unproblematisch. Wenn du mal in Süd-Indien warst, und dort was wirklich scharfes gegessen hast, und die Träne gekommen sind, dann weißt du was im Yoga als rajasig gilt, und was man vermeiden sollte.
Sattvige Ernährung
Sattvig ist das, was gesund ist. Sattvig ist das, was ethisch ist. Sattvig ist das, was erhebend ist. Und je natürlicher umso sattviger. Zum Beispiel am sattvigsten wäre es, wenn du in den Garten gehst und dort eine Erdbeere zu dir nimmst. Oder wenn du einen Apfel vom Apfelbaum zu dir nimmst, oder wenn du Kräuter aus dem Garten hast, die du direkt zu dir nimmst. Also je natürlicher, umso besser.
Schon wenn etwas eine Weile gelagert ist, dann ist da schon ein wenig Prana verloren gegangen. Auch wenn es gekocht wurde ist das Prana weniger geworden, und wenn etwas sterilisiert wurde z.B. für Dosennahrung, dann ist das Prana noch etwas weniger geworden. Also das gleiche Nahrungsmittel, kann sehr sattvig sein, oder kann immer noch mittel-sattvig sein, oder kann langsam übergehen ins Tamasige.
Es gibt die vier sogenannten sattvigen Nahrungsmittel-Kategorien. Darüber werde ich in einem anderen Vortrag sprechen. Grundsätzlich gelten aber folgende Nahrungsmittel als sattvig: Obst, Salate, Gemüse. Rohkost gilt vor allen Dingen als besonders sattvig. Aber leicht-gekochte Gemüse gelten auch als sattvig. Dann sind alle Hülsenfrüchte noch sattvig, und auch die Vollkorngetreide gelten als sattvig. Und dann gibt es noch eine Menge von kleinen Bestandteilen von gesunder Ernährung. Z.B. die Küchenkräuter sind sattvig, und auch Samen, Nüsse, usw. All das ist sattvige Ernährung.
Wie sollte man sich ernähren von Tamas, Rajas und Sattva Standpunkt aus?
Jetzt hängt es davon ab wieviel du praktizieren willst, und wie sehr du auch darauf ansprichst. Das Ideale wäre, du hast eine reine sattvige Ernährung. Du verzichtest vollständig auf alles Tamasige, du verzichtest vollständig auf alles Rajasige.
Und wenn du zum Beispiel zu Yoga Vidya kommst, nach Bad Meinberg, oder in die anderen Ashrams, dort gibt es eine reinen sattvigen Ernährung.
Wir haben nur Vollkorngetreide, und Hülsenfrüchte. Wir benutzen auch kein Dosengemüse und keine Tiefkühlkost als Grundsatz. Es mag mal kleine Ausnahmen geben, aber eher selten. Wir haben auch keinen weißen Zucker, wir haben keinen isolierten Zucker, es gibt auch keine Schokolade, usw.
Als Grundsatz gilt also: rein sattvige Ernährung.
Manchmal fließt ganz wenig rajasiges rein, es gibt auch manchmal etwas Schärferes. Es kann auch mal die Ausnahme geben dass es ein Dessert gibt, wo ein bisschen Zucker mit rein ist, das wird dann Vollrohrzucker sein. Es mag auch mal sein, dass weißen Reis gekocht wird. Ist aber die Ausnahme. Also normalerweise ist es rein sattvig.
Dann könntest du sagen: okay mein Leben ist auch sonst nicht so sattvig, also wenn ich mal Pilze esse, oder wenn mal ein bisschen Zwiebeln und Knoblauch daran ist, ist das auch nicht weiter tragisch. Und einer Tasse Kaffee am Tag, oder ab und zu mal ein Eis essen, wird auch ok sein.
Das kann man so sagen. Aber auf jedem Fall würde ich dir empfehlen; verzichte auf die unethischen Sachen und grob-ungesunden Sachen. Also verzichte auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Tabak und bewusstseinsverändernde Drogen. Reduziere das sonstige Tamasige und halte das Rajasige in einem geringen Maß, und ernähre dich hauptsächlich sattvig.
So wirst du gesund sein, so trägst du für die Gesundheit des Planeten Erde bei du inspirierst andere was dann auch wieder ethisch ist, und die Meditation wird dir leichter fallen.
Soweit zum Thema „Yoga-Ernährung und die drei Gunas; sattvige, rajasige und tamasig Nahrung“. Ich werde das nächste Mal sprechen über die vier sattvige Nahrungsmittelkategorien, und dabei noch ein paar mehr Tipps geben wie du dich konkret ernähren kannst.
Ich möchte auch erwähnen dass es von Yoga Vidya das „Yoga-Kochbuch“ gibt. Darin findest du ausschließlich sattvige Rezepte, du findest dort wie die Sachen zubereitet werden, die du vielleicht in den Yoga Vidya Ashrams kennengelernt hast und die du vielleicht dort schätzen gelernt hast.
Sattvige Ernährung ist auch wohlschmeckend; sie befriedigt die Psyche und den Körper. Es gibt eigentlich keinen Grund grob-tamasige Ernährung zu sich zu nehmen. Jemand der sich sattvig ernährt, der wird das Essen mehr genießen als jemand der sich tamasig ernährt. Der wird schon vieles nicht mehr richtig schmecken. Und auch Jemand der sich rajasig ernährt, mit viel Zucker und Kaffee, auch dem vergehen irgendwo die Geschmacksnuancen, die es ansonsten gibt.
Wir haben auch die „Vegane Koch -Ausbildung“ bei Yoga Vidya. Wir haben „Ayurveda-Koch-Ausbildungen“. Wir haben noch mehr Tipps vom Ayurveda vom Standpunkt der Ernährung her. Wir haben Kochkurse in den Yoga Vidya Stadtzentren und bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Und auf unserer Internetsite www.yoga-vidya.de findest du noch sehr viel mehr Tipps über Ernährung und Gesundheit.
Video - Gunas und Ernährung gemäß Bhagavad Gita
In der Bhagavad Gita spricht Krishna über die 3 Gunas im Kontext von Ernährung. Hier ein Vortrag dazu, Kommentar zu den Versen 7-10 des 17. Kapitels der Bhagavad Gita:
Die Ernährung im Yoga von Christine Endris
Bund der Yoga Vidya Lehrer
Seit Menschengedenken entwickeln wir Menschen mit den Weisheitslehren auch Vorgaben über die richtige Ernährung - wir sind, was wir essen - und in der Yogatradition folgte der Schüler auch in diesem Bereich seinem Meister. Diese tradierten Ernährungsregeln sind zum einen einer bestimmten Zeit und Umgebung angepasst, zum anderen haben sie jedoch eine Grundsubstanz, die immer ihre Bedeutung und ihren Wahrheitsgehalt beibehält.
Die Einheit von Körper, Geist und Seele
Die yogische Ernährung hängt ganz eng zusammen mit dem Wissen darum, dass Körper, Geist und Seele des Menschen eine Einheit sind. Ziel des Yoga ist es, im menschlichen Bewusstsein diese Einheit wieder herzustellen. Der Mensch war nie von seiner Quelle, dem Schöpfer des Universums getrennt, nur seine Identifikation mit der Welt der Erscheinungen hat ihn an der Erkenntnis der Einheit gehindert.
Der Körper braucht Lebensenergie
Die Ernährung des Yogi soll nicht nur seinen Körper auf eine gute Art sättigen, sie soll auch seine physischen, energetischen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten fördern. Dazu bedarf es einer natürlichen, ausgewogenen Ernährung. Gemüse, Obst, das Korn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kräuter entstehen mithilfe unserer wichtigsten Lebenselemente, nämlich Sonne, Erde, Luft und Wasser. Diese unter natürlichen Bedingungen gewachsenen Nahrungsmittel sind zusammen mit der Milch und den aus ihr bereiteten Produkten sowie Honig die Speisen des Yogi. Sie tragen selbst noch das Prana, die Lebensenergie, die uns Kraft gibt für körperliches und geistiges Wachstum. Ihr Nährwert kommt sozusagen aus erster Hand. Sie harmonisieren Körper und Geist, schenken uns Vitalität und Spannkraft.
Ahimsa, Gewaltlosigkeit, ist eines der größten Gebote
Nicht erst seit den vielen wissenschaftlichen Untersuchungen im - übersättigten - ‘westlichen’ Lebensraum haben sich Yogis vom Fleisch- und Fischverzehr abgewandt. Schon immer hatten sie Respekt vor jedem Lebewesen, sie töten kein Tier, um es dann zu verzehren - dessen Nährstoffe erhalten sie auch aus anderen Lebensmitteln. Heute gibt es unzählige Gründe, kein Fleisch und keinen Fisch zu essen: - die Überfischung der Meere - die unnatürliche, chemische Fütterung von Tieren bis hin zur Vergiftung mit Antibiotika, Hormonen, Medikamenten usw. - die teilweise skandalöse Tierhaltung - die erbärmlichen Tiertransporte - die Streßhormone eines Tieres beim Schlachten befinden sich in dem Fleisch, das nachher gegessen wird - der Verbrauch von Ressourcen in der Tierhaltung, der beispielsweise in einigen Regionen Südamerikas zu großen sozialen Problemen für die Bevölkerung führt. Ahimsa, die Gewaltlosigkeit, ist eines der großen Gebote im Yoga, das auch gegenüber Tieren Geltung hat.
Die fünf Aspekte im Yoga
Yoga kann in fünf Aspekte unterteilt werden:
- Körperübungen (Asanas)
- Atemübungen (Pranayama)
- Entspannung
- Ernährung
- positives Denken, Meditation
Gott in uns zu erfahren, reines Bewußt-Sein ist Yoga. Die Nahrung des Yogi trägt mit bei zur Verfeinerung der Sinne und der Fähigkeit zur tiefen Meditation In der Ernährung - wie übrigens überall im Yoga - gilt es, gleichmütig und achtsam zu sein und sich nicht von Gelüsten beherrschen zu lassen. Yoga bietet uns eine unendliche Vielfalt von Möglichkeiten, diesen Gleichmut zu erlangen.
Die drei Gunas,tamasige und rajasige Lebensmittel
Die Objekte der Erscheinungswelt besitzen drei Grundeigenschaften, Gunas genannt, nämlich Sattva (Reinheit), Rajas (Aktivität, Ruhelosigkeit) und Tamas (Stabilität, Trägheit). Tamasig ist alles, was die Energien lähmt, den Körper vergiftet und den Verstand träge macht. Da wäre als erstes das Zuviel-Essen zu nennen! Dann der Konsum von Alkohol, Zigaretten, Drogen, zu vielen Medikamenten, von Konserven, Tiefkühlkost, Fleisch, Fisch, zu oft aufgewärmten Speisen, faulen oder unreifen Früchten, bzw. Gemüsesorten. Zwiebeln und Pilze sind auch tamasig, weil sie den Energiefluß beeinträchtigen.
Rajasig ist, was Körper und Geist in Unruhe oder Aggression versetzt. Dazu gehören sehr scharfe, sehr bittere, saure oder salzige, Zucker- und weißmehlhalige Nahrungsmittel, Eier, Kaffee und schwarzer Tee. Zu hastiges Essen ist rajasig wie auch ein zu großes Durcheinander in der Auswahl der Nahrungsmittel.
Sattwige Ernährung
Sattwig ist, was uns in einen ruhigen, ausgeglichenen Zustand bringt, was unsere Energien frei fließen läßt und unserem Körper alle erforderlichen Nährstoffe zuführt. Dazu zählen Vollkorngetreideprodukte, Hülsenfrüchte, auch Tofu, Gemüse und Salate, Obst, Milch und Milchprodukte. An Getränken sind frische Säfte, Kräutertees und gutes Wasser empfehlenswert. Wer Yoga in seinen Alltag integriert, spürt bald von alleine, was für seinen Körper gut ist und was nicht, dogmatische, krampfhafte Verhaltensweisen sollte es nicht geben. Wer sich sattwig ernährt, wird bald wieder den Kontakt zu seinen natürlichen Instinkten herstellen, der Körper wird Signale geben, was er braucht und was er nicht möchte. Klarheit des Geistes, lebendige Energien und ein vitaler, elastischer Körper sind der Lohn.
Wie wir essen
Beim Was-essen darf das Wie-essen nicht vergessen werden! Es ist sicher nicht verkehrt, auch dankbar für das zu sein, was wir haben, denn es ist keineswegs selbstverständlich, dass wir so leben, wie wir es auf diesem Teil der Erde tun! Wir sollten stets zu einer bestimmten Zeit voller Ruhe und Bewusstheit essen, die alltägliche Nahrungsaufnahme ist eine wunderbare Gelegenheit für Besinnung und Meditation. Die Schöpfung gibt uns Nahrung, ein Apfel ist ein ‘Liebesbrief Gottes’, wie es einmal ein Yogameister ausdrückte.
Reinheit des Körpers - Reinheit des Geistes
Wir sind ein Teil dieses Ganzen, und wir, die Menschen, haben als einzige Lebewesen die Möglichkeit, uns zu transzendieren, Gott hier und heute zu erfahren. Dafür ist absolute Achtsamkeit vonnöten. ‘Die Reinheit des Geistes hängt von der Reinheit der Lebensmittel ab’, sagte Swami Sivananda, ein großer Yogameister unserer Zeit. Es ist nicht schwer, diesen Aspekt in unserem Leben umzusetzen. Am besten fangen sie gleich mit dem nächsten Einkaufszettel an!
Siehe auch
- Vegetarismus
- Veganismus
- Übergewicht
- Diabetes
- Nahrung
- Milch
- Fleisch
- Lebensmittel
- Gesundheit
- Nahrung als Medikament
- Naturheilkunde
- Gesundheitsregeln
- Ernährungsregeln
- Mit welcher Ernährung baut man Muskeln auf
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 A.d.R.: Aufgrund der Massenproduktion von Milch und der Ergebnisse der China Study kann Milch heute nicht mehr empfohlen werden
- ↑ A.d.R.: Auch Honig lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und sollte- genau wie Zucker- wenn dann nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Genaue Informationen im Artikel "Zucker"
- ↑ Vanaspati - eigentlich: Sanskrit: Herr des Waldes - ist die gängige Bezeichnung für hydriertes pflanzliches Öl, das viele schädliche trans-Fettsäuren, kurz TFS, enthält. Swami Sivananda spricht also nicht von gesundem, kaltgepresstem Pflanzenöl
Weblinks
- Divine Life Society
- Vegetarisch Leben
- Einführung in die Yoga Ernährung
- Mehr über Yoga und Vegetarismus
- Wie Yoga gegen ungesundes Bauchfett hilft (Studie), Artikel in der WAZ vom 25.04.16
Literatur
- Rüdiger Dahlke, Peace Food
- Yoga Vidya, Das Yoga-Kochbuch vegan
- Annette Heimroth, Brigitte Bornschein, Vegan - vollwertig genießen
- Armin Risi, Ronald Zuerrer, Vegetarisch leben
Seminare
Kochseminare und Ausbildungen
- 10.01.2025 - 12.01.2025 Ayurvedisch vegan kochen
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- Karsten Unger
- 02.02.2025 - 07.02.2025 Ayurveda Ernährungsberater Ausbildung
- Dich und andere gesund zu ernähren ist Ziel dieser Ayurveda Ernährungsberater Ausbildung.
Der Ernährung wird im Ayurveda eine hohe Bedeutung beigemessen. Sie ist Teil jeder Therapie.
- Michaela Schwidder