China Study
"Die China Study ist wohl eines der wichtigsten und revolutionärsten Ernährungsbücher unserer Zeit. T. Colin Campbell, der Autor des Buches, Biochemiker und Sohn eines Landwirtes in den USA zeigt in diesem Buch, wie dringlich eine Veränderung unserer Ernährungsgewohnheiten ist. Die Interpretation zahlreicher Studien, u.a. der großen China Studie, weisen deutlich in die Richtung einer pflanzlichen Ernährung.
Das Buch zeigt ganz klar, dass der hohe Konsum der tierproteinreichen Kost in den Industrieländern zu einem hohen Aufkommen an Krankheiten führt. Darunter fallen Herzkrankheiten, Adipositas, Diabetes, Krebs, Autoimmunkrankheiten und viele andere wie beispielsweise Osteoporose. Begonnen haben Campbells Entdeckungen auf den Philippinen, als er herausfinden wollte, warum viele der Kinder dort an Leberkrebs erkrankten. Erschreckenderweise mussten er und seine Wissenschaftskollegen feststellen, dass ein vermehrter Konsum an tierlichem Protein zu einem potentiell höheren Risiko an besagtem Krebs zu erkranken führte. Mehr noch: Darauf folgende Versuche mit Ratten sowie Mäusen und unterschiedlichen Kanzerogenen (krebsauslösenden Stoffen), zeigten, dass zwar alle Kanzerogene Krebs auslösten, aber das Wachstum des Krebses bzw. der Krebsvorläuferzellen (Foci) durch tierliches Protein stimuliert und durch pflanzliches Protein gehemmt werden konnte. Das tierliche Protein, welches zum Einsatz kam, war Kasein, welches zu 87% in Kuh-Milch enthalten ist. Allerdings – das möchte ich an dieser Stelle anmerken – wird bei solchen reduktionistischen Versuchen, in denen ein isolierter Stoff getestet wird, immer die Gesamtheit des Ganzen außer Acht gelassen. D.h. Kuh-Milch an sich könnte möglicherweise auch Substanzen enthalten, die die krebsfördernde Wirkung zumindest zum Teil wieder aufheben. Dennoch ist das Ergebnis der Studie erstaunlich! Und es führte dazu, dass eine der größten Ernährungsstudien, die sogenannte China Studie, in Gang gesetzt wurde.
Im ersten Teil des Buches wird detailliert auf die Ergebnisse dieser Studie eingegangen, welche mehr als 8000 statistisch signifikante Assoziationen zwischen verschiedenen Ernährungsfaktoren und Krankheiten hervorbrachte.
Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich dann direkt mit den unterschiedlichen Krankheitsbildern, welche ich weiter oben schon genannt hatte. Klar ist zwar, dass Krankheit nicht nur durch Ernährung entsteht, denn genetische Prädispositionen und Umweltfaktoren spielen sicherlich auch eine Rolle, aber Campbell zeigt, dass mit einer gesunden Ernährung – und die sieht pflanzlich aus – die Chancen auf ein gesundes Leben weitaus höher sind, als bis dato von der Wissenschaft angenommen. Er zeigt mit seinen Studien, dass Krankheiten nicht nur gestoppt, sondern auch rückgängig gemacht werden können. Was im Übrigen Dean Ornish in Bezug auf Arteriosklerose auch schon gezeigt hat.
Teil drei beschäftigt sich dann mit der praktischen Umsetzung einer gesunden Ernährung, die er anhand von 8 Grundsätzen festmacht:
- Nahrungsmittel repräsentieren die Kombination aller Wirkungen der unzähligen Inhaltsstoffe. Das Ganze ist größer als die Summe seiner Einzelteile
- Vitaminergänzungsmittel sind keine Wundermittel für eine gute Gesundheit
- Es gibt praktisch keine Nährstoffe in Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, die nicht in besserer Form von Pflanzen bereitgestellt werden werden
- Gene alleine können keine Krankheit auslösen. Gene wirken nur, wenn sie aktiviert bzw. exprimiert werden. Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung, welche Gene – ob gute oder schlechte – exprimiert werden.
- Ernährung kann die schädlichen Auswirkungen giftiger Chemieklaien maßgeblich beeinflussen
- Die gleiche Ernährung, die Krankeiten im Frühstadium verhindern kann (vor der Diagnose), kann diese auch in späteren Stadien aufhalten oder rückgängig machen (nach der Diagnose)
- Ernährung, die für eine chronische Krankheit von wirklichem Nutzen ist, iost generell gesundheitsfördernd
- Eine gute Ernährung bringt Gesundheit in allen Bereichen Ihres Lebens. Alle Teile sind miteinander verbunden.
Teil vier zeigt uns, warum all diese Informationen heute immer noch nicht bis in die Mitte unserer Gesellschaft hervorgedrungen sind.
Campbell mag sich meiner Meinung nach ein klein wenig weit aus dem Fenster lehnen. Andererseits sprechen die Studienergebnisse auch für sich. Und selbst wenn einige der Ergebnisse manipuliert sind, was ja in der Wissenschaft heute Gang und Gebe ist - ich arbeite selbst in dem Bereich und weiß, dass vieles oft einfach passend geschnitten wird – relativiert sich das möglicherweise Manipulierte mit der Fülle an Studienergebnissen.
Passend zum Buch China Study hat der Verlag systemische medizin gerade ein ganz neues Kochbuch herausgebracht. Fast hätte ich angefangen die Rezepte zu zählen, bis mir eingefallen ist, das die Anzahl im Titel steht: 400 Rezepte der veganen Küche. Von Adelheid Stöger und Co-Autorin Claudia Nichterl. Neben der Masse an köstlichen Rezepten, fassen die Autorinnen einige Punkte der China Study zusammen und zeigen, wie vegane Ernährung geht. Einfach geschrieben. Leicht verständlich. Nicht zu viel Theorie, aber so viel, dass man ein klein wenig Ahnung von der Materie der Ernährung bekommt. Um die Umstellung auf eine vegane Ernährung zu erleichtern, geben sie Tipps aus der Fünf-Elemente-Küche der TCM (traditionelle chinesische Medizin). Substitutions-Tipps, Literaturempfehlungen und Bezugsquellen runden das Kochbuch ab und machen es zum perfekten rund-um-vegan-Einstiegs-Buch!
Meine Empfehlung: Wer wissenschaftlich interessiert ist, kauft sich beide Bücher. Wer einfach nur lecker und vor allem gesund essen möchte, und sich dabei noch ein klein wenig Background über das Thema Ernährung aneignen möchte, schnappt sich das Kochbuch beim nächsten Bummel durch den Buchhandel in der Nachbarschaft."
China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise - Bio Buchrezension von Dominik
Eine weitere Buchrezension zur "China Study"
"China Study" von Professor T. Campbell.
Das Buch schreibt über eine dreißigjährige Studie in China von den gesundheitlichen Auswirkungen des Tierproduktekonsums. Es zeigt die Zusammenhänge auf zwischen Krebsgeschehen, Zivilisationskrankheiten (wie Gicht, Rheuma, Arterienverkalkung) und Milch - und Fleischverzehr. Ebenso wie man die Vorgänge im Körper stoppen oder verlangsamen kann bei Verzicht auf Tierisches. Es ist verständlich und auch für medizinische Laien gut zu lesen. Mich hat es vor über zwei Jahren zum veganen Leben gebracht. Davor lebte ich schon acht Jahre vegetarisch. Habe aber nie meinen "Schweinehund" besiegen können, um den Käseverzehr einzustellen. Durch das Buch habe ich das geschafft. Ganz nebenbei hatte ich noch Gewicht verloren, Knieschmerzen verbannt und eine viel bessere Haut bekommen.
Ich verdanke diesem Buch eine ganze Menge!
China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise - Bio Buchrezension von Larissa